Eho
A. Asnciörück im allgemeinen.
I. £a%c und (Brenden.
Die Provinz Hannover bildet die nordwestliche Ecke von
Deutschland. Der Regierungsbezirk Osnabrück liegt im Südwesten
dieser Provinz. Er berührt im Westen das Ausland, nämlich das
Königreich Holland. Im Norden wird er von dem Regierungsbezirk
Anrich begrenzt. Im nordöstlichen Winkel seiner Grenze liegt das
Großherzogtum Oldenburg. Im Osten, südlich vom Dümmer, ist
etwa 1 Stunde lang der Regierungsbezirk Hannover unsere Grenze.
Von da ab ist östlich und im ganzen Süden die Provinz Westfalen
unser Nachbar bis zur holländischen Grenze.
Ii. Oröße und Simvoßnerzaßt.
Die Provinz Hannover hat 6 Regierungsbezirke. Von diesen
ist Osnabrück der drittgrößte. Er ist 6205 qkm groß. Es wohnen
darin 328 611 Menschen. Das ist nicht viel. Andere Regierungs-
bezirke, z. B. Hannover und Hildesheim, habeu viel mehr Ein-
wohner. Hannover ist doppelt so stark bevölkert, obgleich dieser
Regierungsbezirk kleiner ist als der nnsrige. Nur der kleine Re-
gierungsbezirk Aurich hat weniger Einwohner als Osnabrück, und
uur iu Lüneburg wohnen die Menschen noch weiter auseinander.
Länder, in denen es viel Sandboden, Heide und Moor giebt, sind
immer wenig bevölkert.
Iii. (Kodenöeschaffenheik.
Im Osnabrückischen ist das Land gebirgig. Von hier ziehen sich
Hügel bis nach Fürstenau. Im Norden unseres Regierungsbezirks
habeu wir östlich von der Ems die kleineren Höhen des Hu mm-
l i n g s. Alles übrige ist Tiefland.
Das Gebirgsland besteht aus zwei schmalen Bergreihen, welche
durch das Thal der Hase und Else voneinander getrennt sind. Der
nördliche Zug heißt Wieheugebirge, der südliche Teuto-
burgerwald. Am Abhang der Berge ist das Land meistens
fruchtbar. Auch am Nord- und Südrand haben wir vor den Bergen
fast überall einen Streifen des besten Ackerbodens.
Das Hügelland und die Tiefebene sind größtenteils wenig
fruchtbar, am meisten noch in den Flnßthälern. Im übrigen finden
wir überall viel Heide und Moor, im Emslande auch kahle Sand-
dünen. Heide giebt es besonders viel im Bentheimschen, Lingenschen,
Meppenschen und aus dem Hümmling. Auch das Wittefeld nördlich
von Osnabrück ist Heide. Die bedeutendsten Moore sind das Bnr-
tanger Moor an der holländischen Grenze, das Aremberger Moor
nördlich und westlich vom Hümmling, das große Moor
nördlich von den Osnabrücker Bergen, die Moore im Bentheimschen
und viele kleinere.
t
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Eho
A._Asnciörück
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holland Oldenburg Hannover Hildesheim Hannover Aurich Emslande Lingenschen Meppenschen Heide Bentheimschen
_ 2 _
Im Berglande sind die Höhen meist bewaldet. An den sanfteren
Abhängen und in den Thälern wechseln Wald und Ackerland ab.
Im Tieflande ist der magere Sandboden entweder zum Ackerbau
beuutzt, oder man hat Tannen und andere Bäume angepflanzt, oder
aber er liegt als Heide und Moor unbenutzt da. An den Flüssen
hat der Landmann gern Wiesen und Weiden angelegt. Die besten
Wiesen giebt es an der Hase im Artlande, bei Bersenbrück und
Quakenbrück.
1. Die Moore.
Ungeheure Strecken unserer Heimat sind mit Moor bedeckt, und
darunter befindet sich Sandboden. Besonders groß sind die Moore
im Gebiete der Ems und Vechte. Das bedeutendste von allen ist das
Burtanger Moor.
a. Wie eutsteht das Moor? Es giebt 2 Arten von
Mooren, das Grünlandsmoor und das Hochmoor.
Das Grünlandsmoor oder Niedernngsmoor ent-
steht dadurch, daß große Flächen stehenden Wassers vom Ufer aus
allmählich sich mit einer Decke von Pflanzen überziehen. Diese
wächst nach oben immer weiter und wird oft so dick, daß Menschen
und Vieh daraus gehen können. Unten faulen die Pflanzen ab, sinken
auf den Grund des Wassers und bilden hier eine Moorschicht. Diese
steigt höher und höher, bis sie das ganze Wasser angefüllt hat.
Dann muß das Land sofort bearbeitet und zu Wiesen und Weiden
gemacht werden. Geschieht dies nicht, so verschwinden allmählich
die saftigen Gräser, und an ihre Stelle treten Heidekräuter. Das
Moor wächst danu nach oben weiter und wird nun ein Hochmoor.
H o ch in o o r e entstehen da, wo Sümpfe sind, deren Wasser weder
nach der Seite abfließen, noch auch in den Boden sickern kann. Hier
wachsen zuerst Moosarten, welche den ganzen Sumpf ausfüllen.
Daun bilden sich Heidekräuter. Die absterbenden Pflanzen verwesen
in dem sumpfigen Boden nicht, sondern werden zu Torf. Auf
ihnen wachsen wieder neue Pflanzen, und so kaun das Moor wohl
10 Meter und darüber dick werden. Das Wasser des Bodens und
das Regenwasser hält sich darin wie in einem Schwamm. In der
Mitte ist das Hochmoor meist etwas höher, da am Rande das
Wasser aus demselben abfließen kann. Wenn man nicht die trockenen
Wege kennt, ist es gefährlich, durch das Moor zu gehen. Es
giebt sehr viele Stellen, wo der Mensch einsinken, im Moor ver-
schwinden und elend umkommen würde.
In uuserm Regierungsbezirk ist am wichtigsten das Hochmoor.
Es ist fast ganz mit Heidekraut bedeckt. Wenn dieses im Herbst in
Blüte steht, hat das Moor einen rötlichen Schimmer; sonst sieht
es schwarzbraun aus. Heide und Sumpfgras stehen gern in Büscheln
zusammen, die man Bülten nennt. Zwischen diesen Bülten ist dann
das dunkle Moor oder auch schlammartiges, schwarzes Wasser
sichtbar.
Im Moor ist es einsam. Hier oder dort sieht man wohl
kümmerliche Kiefern oder eine menschliche Hütte, zuweilen aber,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
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4 —
niedrige Gräben gezogen, damit das oberste Wasser abfließen kann. Im
Herbst wird alsdann auf einem solchen Stück Moorland die oberste
Heideschicht umgehackt. Durch den Frost des Winters zerbröckeln
diese Schollen. Während des Frühlings trocknen sie aus. Dann
steckt der Bauer den Acker in Brand, aber nur au der Seite,
von welcher der Wind kommt. Von dem Winde wird dann das
Feuer über den ganzen Acker getrieben. Das Feuer brennt nicht
tief, weil der Boden unten naß ist. Wenn viele Äcker zu gleicher
Zeit brennen, ist die ganze Gegend in Qualm gehüllt, und der
Wind treibt diesen Rauch weit weg, oft durch gauz Teutschland
bis an die Alpen. Das ist der M o o r r a n ch oder 5) a a r r a n ch.
Er wird uns au schönen Frühlingstagen manchmal lästig, allein
wenn das Moorbrennen verboten würde, könnten die armen Be-
wohner des Moores nicht säen und ernten. In die warme Asche
wird Buchweizen gesät, und dann hat der Bauer seine Arbeit
gethan.
Leider mißrät der Buchweizen oft, und dann giebt es einen trau-
rigen Winter für die arme Familie. Wenn der Acker einige Jahre
so gebrannt und bebaut worden ist, muß er 30 Jahre lang liegen
bleiben, weil er keine Frucht mehr hervorbringt. Ter Bauer muß
dauu inzwischen andere Äcker brennen.
Fehnkultur. Viel lohnender ist die Fehnkultur, bei der
aber anfangs die Regierung den Leuten helfen muß. Vom Haupt-
kaual oder vom Flusse wird ein breiter, schiffbarer Kanal ins Moor
gegraben. In ihn fließen die Moorwasser ab, und auf ihm fahren
die Bauern Torf weg und holen Holz, Steine und Dünger. An
diesem Kanal siedeln sich die Kolonisten an, so daß ihre Häuser
eine lange Reihe bilden. Wer neu hinzukommt, baut sich uebeu
dem Letzten an. So sind die Fehnkolonieen oft Stunden lang. Die
berühmteste Fehnkolonie ist Papenburg. Nun werden zuerst im
Moor kleine Gräben gezogen, in die das Moorwasser fließt. Da-
durch sinkt das Moor zusammen, wird etwas trockeuer und kauu
nun abgestochen werden. Meistens wird der Torf allmählich bis
fast auf deu Saud abgegraben. Bis dahiu lebt der Ansiedler tüm-
merlich im kleinen Häuschen von dem Verkauf des Torfs und vom
Bau des Buchweizens im Moor. Ist der Bauer auf den Grund
gekommen, so kann er allmählich Äcker anlegen. Zu diesem Zwecke
vermischt er den Rest der Torferde durch Umgraben mit dem
Sandboden und fügt Dünger hinzu. Von nun au geht es ihm
bei Fleiß und Sparsamkeit langsam besser. Tie Äcker und Wiesen
dehnen sich immer mehr aus. Bald wird die erste Hütte nieder-
gerissen und an ihrer Stelle ein stattliches Haus gebaut.
An anderen Stellen gräbt man gar nicht erst das Moor ab, son-
dern entwässert es nur. Tann weiß der Landmann es durch
künstliche Düngstoffe ebenso fruchtbar zu machen, wie die abgegrabe-
nen Fehnäcker. Auf solchen Äckern wachsen alle Arten von Getreide,
Erbsen und Bohnen, Kartoffeln und Rüben; selbst üppige Klee-
selder sieht man hier und dort. Eiu Beispiel für solche Kolonieen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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6 —
Iv. K (Wässerung.
Der Hauptstrom unseres Regierungsbezirks ist die Ems. Sie
kommt aus Westfalen, durchfließt den westlichen Teil unserer Heimat
von Süden nach Norden und verläßt uns bei Papenburg. Dann
fließt sie noch eine kurze Strecke durch den Reg.-Bez. Aurich und
mündet in deu Tollart, eiueu Meerbusen unserer Nordsee. Sie hat
3 Nebenflüsse auf ihrem rechten Ufer: bei Ellbergen nimmt sie die
Ahe auf, bei Meppen die Hase, ihren größten Nebenfluß, und
gleich darauf die Nordradde. Unter den Zuflüssen der Hase
merken wir uns bei Osnabrück die Nette (rechts) und die Düte
(links); bei Haselünne die Mittelradde und Südradde (beide
vou rechts einmündend). Im Osnabrückischen zeigt uns die Karte
ferner die Else und Hunte, welche beide iu die Weser fließen.
Im Südwesten, im Bentheimscheu, fließt eiu größerer Fluß, die
V e ch t e. Dieser kommt aus Westfalen, geht ins Holländische und
mündet in die Zuidersee (sprich Seudersee), eiueu großen Meer-
bnsen der Nordsee. Ein Nebenfluß vou ihr ist die Dinkel,
welche von links bei Neuenhaus mündet. Im Gebiete der Ems und
Vechte haben wir auch viele künstliche Wasserläufe, sogenannte
Kanäle, von denen wir später sprechen wollen.
Große Seeen haben wir in nnserm Lande nicht. An unserer
östlichen Grenze liegt der Dümmer, und iu der Heide und im
Moor giebt es manche kleine Seeen, welche die Bewohner „Meer"
nennen.
V. Atima.
Im Osnabrücker Berglande ist das Klima ziemlich kühl und
feucht, aber nicht ungesund. Die große Feuchtigkeit kommt vom
nahen Meere her, wo viel Wasser verdunstet und sich zu Regen-
wölken sammelt. Diese Wolken treibt uns der Westwind zu, der
bei uns am häufigsten weht. Wenn wir Ostwind haben, ist es
meistens trocken und sonnig und im Winter kalt. ^Ta viel Regen
fällt, scheint die Sonne seltener. Es ist also im Sommer kühler
als anderswo. Aber die Winter find auch weuiger kalt, weil die
Wolken den Frost abhalten.
Jnl Tieflande, besonders im Emsgebiete, giebt es noch mehr
Wolken und Regen, weil auch die großen Moore viel Feuchtig-
fett ausdünsten. Wohl die Hälfte aller Tage sind Regentage. Da
die See noch näher liegt, sind auch die Stürme dort manchmal
sehr stark.
Der Winter ist recht lang. Vom ersten bis zum letzten Froste
sind es oft 5 Monate. Ter Frühling bringt uns viel Regen und
oft auch kalte Tage und Nachtfröste. Im Sommer kommt der
Regen häufig als Gewitter, wenn schwüle Tage vorangegangen
sind. Tie schönste Jahreszeit ist der Herbst. Dann haben wir oft
wochenlang mildes, sonniges Wetter.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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jetzt auf den Äckern. Sie werden zu Taneu, Bindfaden, Segeltuch
und Leinewand verarbeitet. Tas Weben geschieht teils in Fabriken,
teils besorgt es der Bauer auf seinem eigenen Webstuhl.
Obstbäume (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen n. f. w.)
haben wir überall, aber wir könnten noch weit mehr anpflanzen.
In anderen Ländern verdient der Landmann viel mehr Geld mit
dem Obstbau als bei uns.
Beeren ob st, besonders Bickbeeren, Kronsbeeren und Wach-
holderbeeren wachsen auf unfern Bergen und in der Heide wild.
.Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Erdbeeren werden
überall in den Gärten gezogen.
3. Unsere nützlichen Haustiere.
Unsere Viehzucht ist ziemlich bedeutend, wird aber doch von
den anderen Regierungsbezirken unserer Provinz übertroffen. Am
wichtigsten ist die Schweinezucht und der Handel mit Schinken
nud Speck. 'Dann kommt die R i n d v i e h z u ch t, und in den Heide-,
Sand- und Moorgegenden die Schafzucht. Recht zahlreich sind
hier noch immer die sogenannten Heidschnncken.
Heidschnuckcn.
Tie 5) e i d s ch n n ck e ist von allen Schafarten die kleinste und
genügsamste. Ihre schwarze, braune oder graue Wolle ist hart
und zottig und nicht so wertvoll wie die Wolle anderer Schafe.
Aber deuuoch sind diese Tiere für den Bewohner des Moors und
der Heide unentbehrlich. Denn sie begnügen sich mit der mageren
Nahrung der Heide und haben zu Tausenden da noch ihr Futter, wo
andere Hausschafe nichts mehr finden. Besonders im Winter würde
der Heidebauer andere Schafe nicht ernähren können. Tas Fleisch
der Heidschnncken ist schmackhaft und wird oft weit verschickt. Der
Schäfer solcher Herden trägt meist einen großen Mantel aus Heid-
schuuckeuwolle, den er Haik nennt. Derselbe ist wasserdicht und hält
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
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gut warm. Gern vertreibt sich der Schäfer die Zeit mit Strümpfe-
stricken, während sein treuer und kluger Hund dafür sorgt, daß
sich keiu Schaf verirrt.
Unsere Pferde kommen zum größeren Teil vou auswärts;
auch Ziegen giebt es bei uns noch viel weniger als z. B. im
Hildesheimschen. An Federvieh finden wir überall Hühner,
daneben auch Puter, Enten und Tauben. Gänse sind fast nur in
wiesenreichen Gegenden vorhanden. Nicht vergessen aber dürfen
wir unsere Bienen. Gern hat der Bauer auf seinem Hofe ein
Häuschen mit einigen Bienenstöcken; besonders zahlreich aber sind
sie im Moor und in der Heide. Wenn im Herbst die Heide blüht,
werden von weither die Stöcke geschickt, um hier aufgestellt zu
werden. Mit Beginn des Winters werden sie dann wieder heim-
geholt.
4. Industrie und Handel.
Der bedeutendste Ort hiersür ist Osnabrück. Zahllose Fabrik-
schornsteine überragen die Stadt, besonders an der östlichen Seite.
Ihre Eisen- Stahl- und Kupferwerke, Spinnereien, Webereien aller
Art, Färbereien, Tabak- und Zigarrenfabriken find berühmt. Auch
werden landwirtschaftliche Maschinen, Dampfkessel, Möbel, Wagen
und Gasuhren hergestellt. Brauereien und Brennereien sind
mehrere vorhanden. Außerdem wird ein lebhafter Handel ge-
trieben in Eisen- Tuch- Manufaktur- und Weißwaren, in Holz,
Getreide, Pumpernickel, Fleischwaren n. s. w.
An zweiter Stelle nennen wir Bramsche mit seinen Spin-
nereien, Webereien, Färbereien, Gerbereien, Maschinenfabriken und
seiner Leinenindustrie; Melle mit seinen Fabriken für Fleisch?
waren, Bier, Kork, Wichse, Zigarren, Kunstdünger, seinen Mühlen
und seiner Leinenindustrie; Papenburg mit seinen Schiffswerf-
ten, seiner Ankerschmiede und Kettenfabrik, seinen Dampfsägewerken
und Papierfabriken, seiner Tauschlägerei, Glashütte und seinem
Torf- und Holzhandel.
Drittens haben noch zahlreiche andere Orte mancherlei Fa-
briken. Darunter befinden sich 'viele Spinnereien, Webereien, Tabak-
und Zigarrenfabriken, Eisengießereien, Sensenfabriken, Ziegeleien,
Sägewerke und Mahlmühlen. Auch Brennereien, Seilereien, Werk-
statten sür landwirtschaftliche Maschinen, Töpfereien, Kalkbrenne-
reien, Färbereien, Gerbereien, Seifenfabriken sind vielfach vor-
Händen. Von solchen Orten wollen wir uns als die wichtigeren
merken Nordhorn, Schüttorf, Lingen, Haselünne und
Dissen. Außer dem Handel mit diesen Fabrikaten hat fast jeder
Ort unseres Landes einen oft lebhaften Handel mit landwirtfchaft-
lichen Erzeugnisse::. Besonders verkauft der Landmann Eier und
Butter, Getreide und andere Feldfrüchte, Schinken ujtfc Svx^u.nd in
den Heidegegenden auch Schafwolle.
/^Z B Ü 0 i~i bi ^ E. '
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Osnabrück
Extrahierte Ortsnamen: Heide Bramsche Melle Papenburg Nordhorn Lingen Dissen Ü
— 10
Vii. Die Kewohner unseres Landes.
1. Abstammung und Sprache.
Unser Regierungsbezirk ist nur spärlich bevölkert. Das kommt
daher, weil so viel Land ganz unfruchtbar ist, und weil wir außer
in Osnabrück mehr Ackerbau als Industrie haben. Wir gehören
zum Stamme der Sachsen, speziell der Westsaleu, deren
Sprache ursprünglich das Plattdeutsche ist. In den Städten,
sowie in den Schulen und Kirchen spricht man jetzt Hochdeutsch. In
früheren Jahrhunderten aber gab es bei uns gar kein Hochdeutsch.
An der holländischen Grenze, besonders im Bentheimer Lande, wird
ein Plattdeutsch gesprochen, welches dem Holländischen ziemlich
ähnlich ist.
2. Trachten und Sitten.
Tie Frauen der Landbevölkerung haben fast überall noch be-
sondere Trachten beibehalten. Hauptsächlich bestehen diese aus Um-
schlagtuch und Kopfbedeckung, einer Art Haube mit Spitzen und
Bändern. Im Osuabrückifcheu sind diese Hauben buntfarbig, oft
mit Gold und Silber bestickt. Im Emslande und im Hümmling
ziehen die Frauen die dunkle, oft die schwarze Farbe vor. Auch
die Männer tragen dort meist einen Anzug aus schwarz-brauner
Leiuwaud, die sie oft selbst gewebt und gefärbt haben. Überall
sind Holzschuhe gebräuchlich, die mau Holscheu oder Holsten nennt.
Manche eigentümliche Sitten und Gebräuche haben sich auf dem
Lande erhalten, besonders bei Hochzeiten, Kindtaufen, Hausrich-
tuugeu u. f. w. Dazu gehören auch das Anzünden von Osterfeuern,
das Schmücken der Häuser mit Pfingstgrün, das Erntefest und der
Erntekranz, das Martins- und Nik'olasfest und manches andere.
Viele von diesen Gebräuchen sind schon uralt. Jetzt aber ver-
schwiudeu sie immer mehr, ebenso wie leider auch die hübschen
Trachten.
3. Religion.
Außer ungefähr anderthalb tausend Juden gehören alle Be-
wohner der christlichen Religion an. Etwa 172 000 davon sind
katholisch, 156 000 protestantisch. Fast ganz protestantisch ist der
Kreis Wittlage; fast ganz katholisch die Kreise Aschendors, Hümm-
ling und Meppen. Im Kreis Iburg sind zwei Drittel katholisch,
in den Kreisen Melle und Stadt Osnabrück sind zwei Drittel pro-
testantisch. Ungefähr gleich stark sind beide Konfessionen im Kreis
Bersenbrück und im Landkreis Osnabrück. Im Kreis Lingen sind
7/8 der Bewohner katholisch, im Kreise Bentheim sind V5 derselben
protestantisch, darunter sehr viele reformiert.
4. Einzelhöfe und Dörfer.
Ter sächsisch-westfälifche Bauer lebt gern für sich aus seinem
Hose. Deshalb giebt es überall zerstreut liegende Einzelhöfe, be-
sonders im Osnabrücker Lande. Eine größere Anzahl von ihnen
ist jedesmal zu einer B a n e r s ch a s t vereinigt. Aber überall finden
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
— 15 —
i
Quer durch dieses Viereck ziehen von Südosten nach Nord-
Westen in gleicher Richtung (parallel) zwei schmale Gebirge. Das
nördliche ist das Wiehengebirge, das südliche der Teuto-
bürg erw ald. Zwischen beiden fließen im Thal die Hase nach
Westen und die Else uach Osten. In diesem Flußthal liegt nahe
an der westlichen Grenze auch die Hauptstadt unseres Regierungs-
bezirkes, das alte, ehrwürdige Osnabrück, die Königin im
Hasegau.
1. Die Stadt Osnabrück.
Osnabrück ist eine alte Bischofsstadt, die von Karl dem Großen
vor mehr als 1100 Jahren (783) gegründet wurde. Dieser große
Kaiser führte ringsum im Lande das Christentum ein und stiftete
den Tom und eine Schule, aus der sich später das Gymnasium
Caroliuum entwickelte. Ter erste Bischof des Bistums war der
hl. Wiho. Ter älteste Teil der Stadt ist der Tom und die ringsum
liegenden Gebäude. Diese waren mit Wall und Graben umgeben.
Später wurden Festungsmauern gebaut, welche auch alle übrigen
Häuser umschlossen. Seit 1876 sind diese Wälle niedergerissen.
Nur der Herrnteichswall und einige alte Festungstürme sind stehen
geblieben. Jetzt wohnen in der Stadt über 50 000 Menschen. Vor
30 Jahren hatte sie erst 23 000 Einwohner, also hat sie sich
seit dem letzten Kriege mehr als verdoppelt. Während Osnabrück
zur Zeit unserer Großeltern noch eine kleine, stille Stadt war,
rings von hübschen Gärten umgeben, hat es jetzt viele große Fa-
briken und einen bedeutenden Handel. Weltberühmt ist sein Stahl-
werk. 7 Kirchen mit zum Teil stattlichen Türmen überragen die
Stadt: der Dom (kath.), die Marienkirche (ob.), die Katharinen-
kirche (ev.), die Johanniskirche (kath.), die Bergkirche (reform.)
und die Gymnasialkirche (kath.); dazu kommt noch die im Bau
begriffene Herz-Jesu-Kirche (kath.). An Schulen sind vorhanden:
2 Gymnasien, 1 Realgymnasium, 1 Realschule, 1 Handelsschule,
2 Lehrerseminare, 2 höhere Töchterschulen, 1 Bürgerschule und viele
Volksschulen in meist schönen, großen Gebäuden. Außerdem besteht
1 Taubstummenanstalt, 1 Handfertigkeitsschule, 1 gewerbliche und
1 kaufmännische Fortbildungsschule. An wohlthätigen Anstalten
nennen wir 2 Waisenhäuser, 1 Kiuderhospital, 2 Krankenhäuser
und 1 Irrenanstalt. Hierzu kommen noch viele Vereine, welche
sich die Aufgabe gestellt haben, Arme, Kranke und Waisen zu unter-
stützen. Unter den übrigen öffentlichen Gebäuden sind als die
schönsten und bedeutendsten zu nennen: Tie königliche Regierung,
der Justizpalast, das Schloß, die Post, der Centralbahnhos, das
Museum und die beiden Kasernen für Infanterie und Artillerie.
Recht hübfch ist der Marktplatz mit seinen alten Giebelhäusern, der
schönen Marienkirche und dem altertümlichen Rarhause. In dem
Friedenssaale dieses Rathauses wurde 1648 der westfälische Friede
geschlossen, welcher dem schrecklichen 30 jährigen Kriege ein Ende
machte. Gerade vor^ der großen Treppe des Rathauses steht das
Denkmal Stüves. Stüve war einer der tüchtigsten Bürgermeister
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Wiho
— 18 —
Ter südwestlichste Teil unseres Regierungsbezirkes ist wieder
ganz eben und weniger fruchtbar als der gebirgige Teil des Osna-
brücker Landes. Der Wanderer trifft oft größere Strecken vou
Sand, Heide und auch Moor. Durchflossen wird dieser Laud-
strich vou der Glane und ihren Zuflüssen. Tieselbe kommt bei
Iburg aus den Bergen und fließt zuerst südlich, dann westlich ins
Westfälische zur Ems. Zu nennen sind hier die Dörfer Glane
und Remsede nahe bei den Bergen, Laer westlich von: Laer-
berge, und Glaudorf 2 Stunden südlich von Iburg. Am Süd-
abhange der Berge erbaut mau jetzt die sogenannte Teutoburger-
wald-Eisenbahn von Ibbenbüren nach Gütersloh, welche unter an-
dern auch die Orte Iburg und Laer berühren wird.
3. Das Wiehengebirge.
Das Wiehengebirge beginnt an der Weser und der Porta
Westfalica. Bei Buer betritt es unser Land und endigt ungefähr
bei Fürstenau. Es ist durchschnittlich 2 Meilen breit und besteht
in der Hauptsache aus einem langen Bergrücken, der von mehreren
Querthälern durchbrochen ist. Tie tiefsten Querthäler sind die
Thäler der Hunte und Hase. Der Nordrand bildet eine ziemlich
gerade Linie. Nur der K a l k r i e s e r Berg östlich von Engter
springt weit in die Ebene vor, ähnlich wie bei Rothenfelde der
Laerberg. Auch durch das Wiehengebirge gehen 2 Bahnen: die
eine, von Osnabrück nach Oldenburg, hat das breite, be-
queme Hasethal als Weg gewählt; die andere, von Osna-
brück nach Bremen, geht bei Osterkappeln durchs Gebirge;
teilweise hat man ihr einen Hohlweg durch die Berge
schlagen müssen. Zahlreiche Chausseen führen durch odtr über die
Berge. Das gauze Gebirge trägt schönen Land- und Nadelwald;
es hat auch ebeuso fruchtbare Äcker im Innern und am Fuße wie
der Teutoburgerwald. Am nördlichen Rande, in der Ebene, reiht
sich eine Ortschaft an die andere. Wir wollen von Westen anfangend
nur nennen: Bramsche, Engter, Venne, Wehrendorf,
Bad Essen, W i t t l a g e, Rabber, Brockhausen, W i m -
mer, Lintorf. Zwischen diesen Orten liegen überall einzelne
Bauernhöfe. In einiger Entfernung von den Bergen wird aber das
Land unfruchtbar und deshalb weniger bevölkert. Tort liegt das
„große Moor" an der oldenburgischen Greuze, dessen branne
Fläche wir schon von den Osterkappeler Bergen aus sehen können.
Westlich davon merken wir uns den Flecken Vörden. Nicht weit
von Vörden liegen die aus Sand und Geröll bestehenden Da m m e r
Berge, die schon fast ganz zu Oldenburg gehören. Ostlich vom
„großen Moor" liegt uicht weir von der Grenze Hunteburg
am linken Ufer der Hunte, die hier von links einen kleinen Zufluß,
die Elze, aufnimmt, welcher aus den Kalkrieser Bergen kommt.
Tie Hunte fließt durch den Dümmer, den ^größten See
unserer Provinz, welcher 1 Stunde breit und 1v2 Stunden lang
ist, aber keine große Tiefe hat. Er bildet eine knrze Sirecke auch
die Grenze. Moore umgeben ihn von allen Seiten. An den seichten
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Stellen nahe am Ufer wächst viel Schilf, in dem Wildenten und
andere Wasservögel leben. Südlich von Vörden liegt das Witte-
feld, südwestlich von Hunteburg das Kerlsfeld. Beide sind
berühmt wegen der vielen Sagen, Hünengräber und alten Be-
festigungen. Da man hier auch viele römische Münzen und Waffen
gefunden hat, so glaubt man, daß hier die alten Germanen viele
Kämpfe mit den Römern gehabt habeu. Vielleicht kamen die Römer
von der unteren Weser und wollten durch das Osnabrücker Land
zurück zum Rhein. In dieser Gegend und näher bei den Bergen
giebt es viele Herrensitze, welche nach westfälischem Brauch „Haus"
genannt werden, z. B. Haus B a r e n a n, südlich vom großen
Moor, in dessen Nähe besonders viele römische Gegenstände ge-
fuudeu worden find.
Ebenfalls unweit der Hunte, an ihrem rechten Ufer, aber näher
bei den Bergen, liegt Bohmte. Dieses Dorf ist eine Station an
der Osnabrück—bremer Bahn. Außerdem geht von hier eine neu-
gebaute Kreisbahn über Efsen, Wittlage und Lintorf nach Holz-
häufen im Wiehengebirge. Hier trifft sie die Bahn, welche von
Bünde nach Lübbecke führt.
4. Das Hügelland und Flußthal zwischen beiden Gebirgen.
Mitten zwischen den beiden Gebirgen liegt ein tiefes Thal,
welches von einem merkwürdigen Doppelflusse durchströmt wird.
Dieser entspringt im Teutoburgerwald, südlich von Welling-
holz hausen. Zuerst fließt er nordwärts. Nicht weit von dem
Dorfe Gesmold teilt er sich in 2 Teile. Der kleinere Teil heißt
Elfe: er fließt nach Osten hin und ergießt sich bei Löhne in die
Werre, welche in die Weser mündet. Der größere ist die Hase,
welche westwärts fließt und schließlich in die Ems mündet. Der-
selbe Nebenfluß gehört also zu zwei verschiedenen Strömen. Eine
solche Gabelung oder Bifurkatiou ist sehr selten. Die Hafe fließt
nach Westen durch Osnabrück. Bald hinter dieser Stadt biegt sie
nach Norden um und bildet hier auch eiue kurze Strecke die
Greuze zwischen nnserm Regierungsbezirk, und der Provinz West-
faleu. Bei Bramsche verläßt sie die Berge und tritt in die Ebene
ein. In diesem Flußthal geht die Bahn von Osnabrück über
Löhne und Minden nach Hannover. Eine wichtige Station der-
selben in uuserm Regierungsbezirk ist Melle an der Else, ein
freundliches Städtchen mit 2 Kirchen, welches viele Fabriken, fowie
ein Solbad hat.
Von dem Flnßthale bis zu dem Hauptzuge des Teutoburger-
Waldes ist das ganze Land hügelig und bergig. An der Ostgrenze
reichen die Riemsloher Höhen bis nahe an die Else; in der
Mitte des Landes springen die Berge von Holte und Bissen-
dorf weit nach Norden vor; ebenso bei Osnabrück der Härder-
b e r g und Schölerberg.
Das Land ist fast immer fruchtbar. Daher ist es mit großen
und kleinen Ortschaften übersäet, und zwischen ihnen erblickt der
Wanderer auf Schritt und Tritt die dunklen Strohdächer oder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]