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Ebene selbst fortbewegt. Hobeleisen, Äxte, Sägen, Scheren, Messer u. a. sind
schiefe Ebenen; selbst die Schraube ist eine gewundene schiefe Ebene. — Bei allen
schiefen Ebenen kommt cs aber viel auf ihre Glätte an. Leicht dringt ein glatter
Keil ins Holz, leicht schiebt sich eine Kiste auf einem gehobelten und schwer auf
einem rauhen Brett hinaus; denn sie reibt sich an den Unebenheiten des Brettes.
Schwer bringen die Pferde einen beladenen Wagen im Sandwege, leicht auf einer
Chaussee und noch leichter auf glatten eisernen Bahnen weiter, so das; wir sagen
können: Je weniger Reibung, desto weniger Kraft ist zum Fortbewegen von
Lasten nötig.
So nützlich uns Menschen alle jene Hülfsmittel und Kräfte sind, so ist
doch eine andere Naturkraft viel wichtiger. Nimm einmal einen gewöhnlichen
Lampencylinder und reibe letzteren eine Zeitlang mit einem seidenen oder wollenen
Tuch, so wirst du gewahr werden, daß er ihm nahe gebrachte kleinere Papier-
stückchen zuerst anzieht und und dann wieder abstößt. Dasselbe kannst du auch
mit einer Stange Siegellack versuchen. Diese durch Reibung hervorgerufene Kraft
nennt man Elektricität.
Die alten Griechen haben schon vor mehreren tausend Jahren am Bernstein
die Kraft, leichte Gegenstände anzuziehen, entdeckt, und weil sie den Bernstein in
ihrer Sprache Elektron nannten, so nennen wir noch heute die Eigenschaft der-
jenigen Körper, welche infolge der Reibung leichtere Gegenstände anziehen, Elek-
tricität, und die Körper, welche diese Kraft in sich haben, elektrisch!
Du denkst vielleicht: Was mag uns solche winzige Kraft nützen? Du
würdest indes bald die ungeheure Wirkung dieser Kraft gewahr werden, wenn du
statt des Lampencylinders eine große Glasscheibe, etwa in der Größe eines
Schiebkarrcnrades nehmen könntest, um dieselbe mit einer Kurbel zwischen einem
Reibzeug schnell herumzudrehen, wie bei der Elektrisiermaschine. Dann würdest du
sogar knisternde Funken aus der Glasscheibe hervorspringen sehen, und swenn
jemand die so erzeugte elektrische Kraft in deinen Körper leitete, so möchtest du ach
und weh schreien. Kann man doch mit einer solchen Kraft einen Ochsen betäubend
zu Boden strecken oder wohl gar töten. Es ist dieselbe aber nicht nur im Glas
(Glaselektricität), sondern auch im Harz (Harzelektricität), ja in allen Körpern
enthalten. Durch Reiben wird diese schlummernde Kraft herausgelockt, und wehe
dem, den eine große Menge derselben trifft! Denke an das Gewitter. ^Denn auch
in die Wolken hat der Herr der Welten elektrische Kraft ^hineingelegt und zwar
in großer Menge. Wird dieselbe durch irgend eine Reibung (des Windes oder der
Wärme) geweckt, so fährt ein faustgroßer Funken (Blitz), begleitet vom Donner,
von einer Wolke in die andere oder auch auf die Erde. Zitternd beugt sich wohl
der Mensch vor solcher Naturkraft, allein er preist auch den Nutzen und Segen
des Gewitters.
Um Gebäude vor der zerstörenden Macht des Blitzes zu schützen, bringt
man auf ihnen Blitzableiter an. Ihr werdet wohl schon auf den Dächern
mancher, besonders großer Häuser einen oder zwei senkrecht emporstehende Eisen-
stangen gesehen haben, deren Spitzen, (um das Ansetzen des Rostes zu verhindern),
vergoldet sind. Von diesen Eiscnstangen gehen eiserne oder kupferne Leitungen an
dem Dache und an den Mauern der Gebäude herunter in die Erde. Das sind
Blitzableiter. Wenn ein Blitzstrahl auf ein mit einem Blitzableiter versehenes Ge-
bäude herniederschießt, so wird er durch die Spitze der eisernen Stange angezogen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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und in die Erde geleitet, ohne daß er Schaden thut; jedoch darf die Leitung nicht
beschädigt sein, weshalb man sie von Zeit zu Zeit untersuchen lassen muß. Der
Blitz fährt gern in hohe Gegenstände; daher darf man sich während eines Ge-
witters auch niemals unter Gebäude oder Bäume stellen. Dann vermeidet man
aus Vorsicht auch die Nähe metallener Dinge, ebenso schnelles Laufen und Fahren,
während man sich im Hause am liebsten inmitten des Zimmers aufhält. Wenn
thörichte und abergläubische Hausfrauen und Dienstmädchen sich bei solcher Gelegen-
heit an den Herd stellen und ein Feuer anmachen, so ist das durchaus zu ver-
werfen; warum? Das wird jeder Verständige und Nachdenkende sich selbst beant-
worten können. Freilich ist der, dessen Hand die Blitze wie Feuerflammen leitet,
der beste Beschützer, ivenn es über uns wettert und kracht. — Hast du schon ge-
hört, wie man auf die Erfindung der Blitzableiter gekommen ist? Ein kluger
Mann in Amerika, Namens Benjamin Franklin (ff 1790), machte einst einen
großen Drachen, eben einen solchen, wie ihn die Knaben im Herbst steigen lassen.
Die obere Spitze des Drachens war von Eisen, und statt des Bindfadens hatte
der Mann einen eisernen Draht genommen, welcher bis zur Erde reichte. Diesen
Drachen ließ er nun während eines Gewitters steigen, und siehe da, als die Ge-
witterwolken sich demselben näherten und darüber wegzogen, fuhren mehrere Blitze
an dem Drahte herab in die Erde. Diese Wahrnehmung brachte Franklin auf die
Erfindung der Blitzableiter.
Im Verkehrsleben leistet die Elektricität den Menschen noch einen ganz be-
sonderen Dienst. Sie wird nämlich zum Briefschreiben benutzt. Will man jemand
eine Nachricht z. B. nach Berlin, nach Paris oder gar nach Amerika geben, so
ist dies mit der Funkenfeder in wenigen Augenblicken ausgeführt. Die Leute
nennen diese Art des Briefschreibens Telegraphieren und die telegraphierte
Nachricht ein Telegramm. Die telegraphischen Zwecken dienende Elektricität
wird freilich nicht durch Reibung, sondern durch Säuren (Schwefelsäure u. a.)
hervorgebracht. Auch zum Versilbern und Vergolden, zum Heilen von Krank-
heiten u. a. wird die Elektricität benutzt.
Eine der Elektricität ähnliche Kraft steckt in einer Stahlstange, welche
Eisen und Stahl anzieht. Diese anziehende Kraft nennt man die magnetische
(Magnetismus), die anziehende Stahl- oder Eisenstange Magneten. Die größte
Kraft befindet sich in den Enden des Magneten. Eine mit einem Magnet be-
bestrichene, freischwebende stählerne Nadel (Stab) heißt Magnetnadel. Die eine
Spitze derselben wendet sich immer gegen Norden, die andere gegen Süden. Das
Nordende einer Magnetnadel stößt das ihr nahe gebrachte, gleichnamige Ende einer
andern Magnetnadel ab, wogegen das Südcnde derselben angezogen wird. Die
Thatsache, daß das eine Ende der Magnetnadel immer nach Süden und das andere
nach Norden zeigt, haben unsere Vorfahren sich schon lange zu Nutzen gemacht;
sonst hätten sie mit ihren Schiffen nimmer die richtigen und kürzesten Wege über
die großen Weltmeere gefunden. (Kompaß — Windrose.)
Beim Telegraphieren wird ebenfalls ein Magnet verwandt. Auch die
Elektricität macht nämlich Eisen magnetisch, aber nur so lange, als dieselbe durch
den Magnet strömt. Stahl bleibt lange magnetisch. Es werden in der Erde aber
auch Magnetsteine gefunden, welche Eisen anziehen. Wenn du mit einem Magnet
Stahlstangen, Nähnadeln, Messer u. a. bestreichst, so machst du diese Dinge
magnetisch. Versuche es einmal!
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176
11. Warum pfeifen aus Gewehren oder Kanonen
abgeschossene Kugeln auf ihrem Wege durch die Luft?
Die Kugeln bewegen sich mit ausserordentlicher Ge-
schwindigkeit und Kraft fort. Die Luft wird also gezwungen,
schnell auszuweichen. Dadurch entsteht eine heftige Erschütte-
rung derselben, die sich bis zu unserm Ohre fortpflanzt und
hier als ein Pfeifen empfunden wird.
12. Warum hört man entfernten Kanonendonner
besser, wenn man das Ohr auf die Erde legt?
Der Erdboden pflanzt den Schall mit grösserer Ge-
schwindigkeit fort als die Luft. Überhaupt leiten die meisten
festen Körper und selbst Flüssigkeiten den Schall mit grösserer
Geschwindigkeit weiter als die Luft. Dagegen wird die Fort-
pflanzung des Schalles gestört durch ungleichartige und vielfach
unterbrochene Körper. Namentlich lockere Körper, wie Tuch,
Pelz, Wolle, Baumwolle, Federn, Sägespäne, sind zur Fort-
leitung des Schalles wenig geeignet und schwächen ihn be-
trächtlich, weil in ihnen der Schall beständig aus einer festeren
Schicht in eine eingeschlossene Luftschicht und umgekehrt über-
gehen muss und dabei jedesmal gestört wird. Durch wollene
Decken oder Strohmatten, die man vor Fenster und Thüren
hängt, kann man das Geräusch der Strasse von einem Zimmer
fern halten.
13. Warum müssen die Achsen der Wagenräder
geschmiert werden?
Bei der Umdrehung der Räder um die Achsen findet
eine heftige Reibung statt. Dadurch würde bedeutende Wärme
erzeugt werden, die sich bis zur Entzündung der Achsen stei-
gern könnte, wenn die Reibung nicht durch eine dazwischen
gebrachte Flüssigkeit, namentlich durch Öl oder Fett, ver-
mindert würde.
14. Warum springen Funken ab, wenn man mit
einem Stahle an einen Feuerstein schlägt?
Durch das heftige Anschlagen des Stahles gegen den
harten Feuerstein springen kleine Stahlstückchen ab. Diese
werden durch die Hitze, welche die Reibung erzeugt, glühend,
wenn sie daher auf Schwamm oder Zunder fallen, so entzünden
sie diesen. Lässt man aber die Funken auf weifses Papier
fällen und betrachtet sie dann durch ein Vergrößerungsglas, so
kann man deutlich die geschmolzenen Stahlstückchen erkennen.
Auch vom eisernen Huf eines auf gepflasterter Strasse galop-
pierenden Pferdes sieht man abends glühende Teilchen umher-
sprühen. Wenn man zwei Kieselsteine heftig an einander
schlägt, werden ebenfalls glühende Steinstückchen losgerissen.
Überhaupt wird durch Reibung und starken Druck Wärme er-
zeugt. Ein Hammer erwärmt sich bei längerem Gebrauch,
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178
Erwägt man selbst nur den einzigen Umstand, wie großartig
die Leistungen und Wirkungen der Dampfwagen auf den Eisenbahnen
sind, wie eine einzige Lokomotive über 1000 Menschen in 30, 40
Wagen fast pfeilschnell dahin führt, so ist es nicht zu viel gesagt,
wenn man behauptet: ^Die Dampfmaschine ^ist 1bic Königin aller
Maschinen! (Colshorn, Kinderfreund.)
149. I)6i' Telegraph.
Neben den Eisenbahnen und vielen Chausseen laufen
Eisendrähte hin, welche an hohen Stangen befestigt sind. Sie
gehören zu den Telegraphen. Dies fremde Wort heisst Fern-
sprecher und bezeichnet eine Vorrichtung, durch welche man
in unglaublich kurzer Zeit nach den fernsten Orten hin Mit-
teilungen gelangen lassen kann.
Die Einrichtung der Telegraphen ist folgende: Wir wollen
annehmen, es soll von Berlin eine Depesche nach Stettin
geschickt werden. Aus dem Telegraphenzimmer zu Berlin geht
ein Draht bis in das Telegraphenzimmer in Stettin. Hier
ist er auf zwei kleine eiserne Cylinder (M), welche auf einer
eisernen Schiene befestigt sind, in vielen Windungen auf-
gewickelt, und sein Ende geht wieder ins Freie, wo er, mit
einer Zinkplatte versehen, in die feuchte Erde versenkt ist (P).
Die Cylinder stehen durch einen Kupferdraht mit einem elektri-
schen Apparate (S) in Verbindung, der eine fast unerschöpf-
liche Elektricitätsquelle ist.
In demselben Augenblicke nun, wo der Berliner Telegra-
phist den Draht mit dem nach Stettin führenden in Berührung
bringt, wird der ganze lange Draht bis Stettin elektrisch und
die beiden Eisencylinder magnetisch, und bleiben so lange
magnetisch, als die Drähte in -Berührung sind, und hören auf
magnetisch zu sein, sobald die Berührung aufhört. Über den
beiden Eisencylindern in ganz geringer Entfernung schwebt
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Stettin Berlin Stettin Stettin Stettin
179
horizontal ein Eisenstab, von
dem man in der Figur 2 nur
den Kopf (bei e) sieht. Er ist
an einem Hebel (f e b) befestigt;
dieser hat seinen Drehpunkt auf
der Säule B und wird durch eine
Spiralfeder (d) mit dem linken
Ende nach unten gezogen, damit
der eben genannte Eisenstab
(bei e) nicht auf die Eisen-
Fig. 2. cylinder fällt. An dem Ende
links (bei b) trägt der Hebel eine kleine, senkrecht in die
Höhe stehende scharfe Stahlspitze. Wenn nun die Eisencylinder
magnetisch werden, so ziehen sie den Eisenstab (bei e) an, der
Hebel geht hier nach unten, die Spitze also nach oben und
sticht liier in einen Papierstreifen (cc), welcher durch ein Uhr-
werk vermittelst zweier Walzen (aa) langsam gleichförmig fort-
gezogen wird. Wird nun der Hebel nur einen Augenblick von
den Eisencylindern rechts nach unten gezogen, so macht die
Stahlspitze blos ein kleines Loch, einen Punkt, in den Papier-
streifen. Dauert aber die Anziehung länger, so entsteht ein
Schlitz, ein Strich. Der Telegraphist in Berlin kann also auf
den Papierstreifen in Stettin beliebig Punkte oder Striche
machen, je nachdem er die Drähte nur einen Moment oder ein
kleines Weilchen in Berührung bringt.
Man hat nun für jeden Buchstaben des Alphabets ein
Zeichen aus Streifen und Punkten gebildet; so bedeutet z. B.
____________ . . . __.. u. s. w.
f r i e d
Daher kann der Berliner Telegraphist in dieser Zeichen-
schrift jede beliebige Nachricht auf den Papierstreifen in Stettin
schreiben.
Um die Drähte bequem in Berührung zu bringen und
diese wieder aufzuheben, bedient sich der Telegraphist des so-
genannten Schlüssels (K in Figur 1); derselbe ist einer eisernen
Thürklinke zu vergleichen, die, wenn man sie an dem Griff-
Ende niederdrückt, von selbst wieder in die Höhe springt.
Unter dem Griff-Ende liegt das Ende des nach Stettin gehen-
den Drahtes, an dem andern Ende ist der aus dem galva-
nischen Apparat kommende Draht befestigt. Sobald und so
lange man niederdrückt, berührt das Griff-Ende den Stettiner
Draht, und dieser ist nun vermittelst der Klinke mit dem
Berliner in Berührung; sobald man loslässt, ist die Berührung
aufgehoben. (Bock’s Lesebuch.)
12*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Stettin Stettin Stettin
228
Gehöfte beilegen. Aber all' das zieht noch nicht. Wir werfen alles,
was Menschenhände in Europa gemacht haben, hinein; aber das füllt
kaum den vierten Teil der Kiste. Wir thun alle die Schiffe vom
Meere dazu; es hilft nichts. Wir greifen nach der alten und neuen
Welt und werfen Ägyptens Pyramiden und Nordamerikas Eisen-
bahnen und Maschinenfabriken hinein; wir thun alles, was wir von
Menschenwerken in Afrika, Asien, Amerika und Australien vorfinden,
in die Kiste — und sie wird kaun: zur Hälfte gefüllt werden.
Nun wollen wir die Kiste ein bißchen schütteln, dann sackt sich
alles besser und legt sich in Ordnung, und da wir's uns nun ein-
mal in den Kopf gesetzt haben, die Kiste vollzupacken, so wollen wir
versuchen, ob wir sie mit Menschen voll bekommen.
Wir raffen nun alles Stroh zusammen, das auf der ganzen
Erde zu haben ist, und breiten dies in der Kiste ans; da es jedoch
nicht ausreicht, um das Gerümpel darunter zu bedecken, so müffen
wir Banmlaub zu Hülfe nehmen und stellen somit eine weiche Schicht
her, um Menschen darauf packen zu können.
Da wir für jeden Menschen etwas mehr als 2/s Meter Breite
brauchen, so legen wir der Kiste entlang, die 7500 Meter hat, eine
Reihe von 12 000 Menschen, und da wir's den Menschen gern
bequem machen, wollen wir die Höhe der Menschen zu nicht ganz
1,9 Meter annehmen, so daß wir auf das Strohlager 4000 solche
Reihen legen können. Nun weiß es aber jeder, daß 4000 n:al
12 000 netto 48 000 000 betragen, und da Amerika gerade nicht
viel mehr als 48 Millionen Menschen hat, so hat die amerikanische
Menschheit in der untersten Schicht Platz. —
Nun decken wir sänüliche Menschen Amerika's mit irgend einer
weichen Schicht von 31 Zentimeter Höhe zu, legen auf dieses Lager
die 3 Millionen Menschen, die in Australien leben, und behalten
noch Platz, um 45 Millionen Menschen ans Asien neben sie hinzu-
lagern. Decken wir nun auch diese Schicht zu und bereiten immer
neue Lager, um immer weitere 48 Millionen einzupacken, so gehören
kaum zehn Schichten dazu, um die 454 Millionen Menschen Asiens
hinzulagern. Für Afrika, wo circa 130 Millionen Menschen wohnen,
brauchen wir kaum drei solche Schichten in unserer Kiste, und die
252 Millionen große europäische Menschheit, für die sonst die
Welt zu klein ist, nimmt, in unserer Kiste eingepackt, kaum sechs
Schichten ein. —
In: Ganzen also können wir in unserer Kiste nur 20 Schichten
mit Menschen vollpacken, und wenn wir für jede Schicht nebst Stroh-
verpacknng 1 Meter rechnen, so nimmt die ganze Menschheit des
Erdballs in unserer Kiste nur 20 Meter Höhe weg, so daß wir
200 mal so viel Menschen, als in der Welt existieren, brauchen,
um die nur halbvolle Kiste ganz zu füllen.
Was bleibt uns nun übrig? Wollten wir auch die Tierwelt
in die Kiste einpacken und Ochsen, Esel, Schafe, Pferde, Maulesel,
Kamele, Elefanten über die eingepackte Menschheit werfen und dar-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordamerikas Afrika Asien Amerika Amerika Afrika
287
2 Teilen Schwefel und 3 Teilen Kohlenstaub besteht. Wer aber also diese Massen
zuerst gemischt, nämlich das Pulver erfunden hat, weiß niemand. So viel ist
gewiß, daß die Chinesen in Asien schon vor 1600 Jahren zur Sprengung von
Felsen und zu Belagerungsgeschützen Pulver verwandt haben, und schon vor 700
Jahren sprengten die Deutschen in den Silbcrbergwerken des Rammelsberges bei
Goslar am Harze das Gestein mit Hülfe des Pulvers; aber noch ward es nicht
gebraucht, um Menschen zu töten. Etwa um das Jahr 1320 soll man darauf
gekommen sein, es dazu anzuwenden. Damals lebte im Kloster zu Freiburg in
Baden ein Mönch, Berthold Schwarz, ein verständiger Mann. In der Einsam-
keit und Stille seiner Zelle grübelte er über viele Dinge, dachte, wie viele Leute
seiner Zeit, vielleicht auch darüber nach, ob er nicht den Stein der Weisen,
d. h., die Kunst erfinden könne, aus allerlei Gemisch Gold zu machen.
Einmal zerstieß er bei seinen Versuchsarbeiten Schwefel, Salpeter und Holz-
kohle in einem eisernen Mörser zu feinem Staube und deckte den Mörser mit einem
Steine zu. Abends schlug er ein Licht an, wobei ein Funken in den Mörser flog.
Und was geschah? Mit einemmal blitzte und knallte es ihm um die Ohren und
der Stein vom Mörser sprang prasselnd gegen die Decke. Berthold Schwarz teilte
den Vorfall andern mit. Man dachte weiter darüber nach, verfertigte größere und
längere Mörser, nahm dieselben mit in den Krieg und schoß erst Steine, später
eiserne Kugeln gegen die Feinde daraus ab. Kurz, es wurden nach und nach die
fahrbaren Kanonen und tragbaren Gewehre erfunden. Die ersten Kanonen find
noch unförmliche Mörser mit einem Zündloche gewesen; allmählich hat man sie
kleiner und geschickter gemacht. So sind aus den ursprünglichen Mörsern Gewehre
und noch kleinere Schießwaffen geworden bis zur Pistole und zum Revolver und
Terzerol herab. Der bei den Geschützen benutzte Feuerstein hieß in der alten
wendischen Sprache „Flins"; daher entstand der Name Flinten und Flintenstein.
In Bayonne (im südwestlichen Frankreich) wurde das Bajonett, eine aufgeschraubte
Lanze, erfunden. Später trat an die Stelle des alten, unsichern Feuerschlosses
das Zündhütchen, und der Geivehrfabrikant Dreyse in Sömmerda (Provinz
Sachsen) erfand endlich die Hinterlader mit der Zündnadel. Berthold Schwarz
aber, der deutsche Mann im Friedenshause, ist anzusehen als der erste Urheber der
vornehmsten Werkzeuge im Kriege. Das Schießpulver hat dem alten Rittertum
ein Ende gemacht; denn nun schützte den bis dahin so sicher wohnenden Ritter
keine Burg und Harnisch mehr. Die Ritter zogen nach und nach in die Städte,
und stehende Heere traten an ihre Stelle.
Um die Zeit, als man das Schießpulver kennen lernte, wurde auch der
Schiffskompaß überall bekannt. Wer ihn und die Magnetnadel erfunden
hat, weiß man nicht. Jedenfalls ist die Erfindung beider früher als 1300 zu
setzen. Der Magnet hat seinen Namen von der Stadt Magnesia, jetzt Manissa in
Kleinasien, wo seine Kraft zuerst bekannt wurde; er ist ein eisenhaltiger Stein, den
man in den Eiscnbergwerken findet und den man von ungewöhnlicher Größe im
Ural antrifft. Eisen, damit bestrichen, nimmt auch die Eigenschaft des Magnet-
steines an, daß es also, wie dieser, frei aufgehängt, mit der einen Seite sich nach
Norden, mit der andern nach Süden dreht. Für den Schiffer ist daher die Er-
findung der Magnetnadel eine sehr wichtige. Die alten Völker, die ja schon sehr
früh die Schiffahrt kannten und fleißig trieben, hatten für ihre Fahrten auf
den Meeren keinen andern Wegweiser als die Sterne des Himmels; daher konnten
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TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
333
——
Schritt ans Land zu fragen: „Wie geht's meiner lieben Charlotte?" Man
denke daher den Schrecken und die Angst des besorgten Pflegers, als er einst an
einem Tage des zahlreichsten Besuchs in das Palmenhaus tritt und die dem Kö-
nige so werte Blume vermißt. Sie war abgepflückt.
Von Unruhe hin und her getrieben, den Thäter zu entdecken, stellt er sich
an den Platz der Überfähre. Nicht lange, so nähert sich ein junger, wohlgekleideter
Mann mit der Blume in seinem Knopfloche. Heiter und unbefangen, als wäre
nichts Übles geschehen, schreitet er einher. Zur Rede gestellt über den von ihm
begangenen Raub, entschuldigt er sich mit seiner Unwissenheit und bedauert und
beklagt die von ihm leichtsinnig verübte That. Der verantwortliche Hofgärtner
aber führt den bestürzten jungen Mann in seine Wohnung und läßt den ganzen
Thatbestand aufzeichnen und von Zeugen unterschreiben zu seiner Rechtfertigung vor
dem Könige.
Als dieser bald nachher zur Psaueninsel kam und wie gewöhnlich fragte:
„Was macht meine liebe Charlotte?" und der Hofgärtner unter Thränen den Ver-
lust meldete und den Hergang erzählte, umwölkten sich zwar des Königs Züge; er
blieb aber doch ruhig und gelassen und bemerkte nur, wie unrecht es sei, ihm auch
seine kleinen Freuden zu verderben. Dem Publikum war aber nach wie vor der
Zutritt auf der Pfaueninsel erlaubt, wie dringlich der gekränkte Beamte das Ver-
bot auch empfehlen mochte. „Was kann denn das Publikum dafür," entgegnete
der König, „wenn unter Tausenden ein Ungezogener ist, der die verstattete Freiheit
mißbraucht. Wozu denn diese Schönheiten, namentlich die schnell verblühenden
Blumen, wenn außer mir niemand seine Freude daran hat; ich kann nur selten
hier sein." Als aber der Hofgärtner den Namen des Thäters nennen wollte, fiel
der König schnell abwehrend ein: „Nein, nein, ich will den Namen gar
nicht wissen; der könnte mir wieder einfallen, wenn der Mann später
einmal etwas zu bitten haben sollte. Vergessen, vergeben!"
(Preuß, Kinderfrcund.)
251. Ditz Opfer zu Wesel.
Generalmarsch wird geschlagen zu Wesel in der Stadt,
Und alle fragen ängstlich, was das zu deuten hat.
Da führen sie zum Thore hinaus, still, ohne Laut,
Die kleine Schar, die heiter dem Tod ins Auge schaut.
Sie hatten kühn gefochten mit Schill am Ostseestrand
Und gehn nun kühn entgegen dem Tod fürs Vaterland.
Sie drücken sich wie Brüder die Hand zum letztenmal:
Dann stehn sie ernst und ruhig die Elfe an der Zahl.
Und hoch wirft Hans von Flemming die Mütze in die
Luft.
„Es lebe Preussens König!“ die Schar einstimmig ruft.
Da knattern die Gewehre; es stürzt der Braven Reih’;
Zehn treue Preussen liegen zerrissen von dem Blei.
Nur einer, Albert Wedell, trotzt jenem Blutgericht;
Verwundet nur am Arme steht er und wanket nicht.
Da treten neue Schergen, auch ihn zu morden, vor,
Und: „Gebet Achtung! — fertig!“ schallt’s schrecklich ihm
ins Ohr.
„0 zielet,“ ruft er, „besser! hier sitzt das deutsche Herz!
Die Brüder überleben ist mir der grösste Schmerz!“
Kaum hat er’s ausgesprochen, die Mörder schlagen an;
Durchbohrt von ihren Kugeln lag auch der letzte Mann.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
297
vom Golde der steigenden Sonne be- was mutvoll der Große gedacht: —
Bei einem Feste, welches der Kardinal Mendoza dem
Kolumbus zu Ehren veranstaltete, hielt er ihm eine grosse Lob-
rede wegen der von ihm gemachten Entdeckung, welche er den
grössten Sieg nannte, den jemals der Geist eines Mannes er-
fochten habe. Die anwesenden Herren vom Hof nahmen es
übel auf, dass einem Ausländer, noch dazu einem Manne, der
nicht einmal von adeliger Herkunft sei, so grosse Auszeichnung
erwiesen würde. „Mich dünkt,“ hub einer der königlichen
Kammerherren an, „der Weg nach der sogenannten neuen
Welt war nicht so schwer zu finden; das Weltmeer stand
überall offen, und kein spanischer Seefahrer würde den Weg
verfehlt haben.“ Mit vornehmem Gelächter gab die Gesell-
schaft dieser Äusserung ihren Beifall zu erkennen, und mehrere
Stimmen riefen: „0, das hätte ein jeder von uns gekonnt!“
„Ich bin weit entfernt,“ entgegnete Kolumbus, „mir etwas
als Ruhm anzumafsen, was ich nur einer gnädigen Fügung des
Himmels zuschreiben darf; indessen kommt es doch bei vielen
Dingen in der Welt, welche uns leicht auszuführen scheinen,
oft nur darauf an, dass sie ein anderer uns vormacht. Dürft
ich,“ sagte Kolumbus zu jenem Kammerherrn gewendet, „Ew.
Excellenz wohl ersuchen, dies Ei“ — er hatte sich von einem
Diener ein Hühnerei bringen lassen — so auf die Spitze zu
stellen, dass es nicht umfällt?“ Die Excellenz versuchte von
der einen wie von der andern Seite vergeblich, das Ei zum
Stehen zu bringen. Der Nachbar bat es sich aus; es gelang
ihm eben so wenig. Nun drängten sich die andern dazu; ein
jeder wollte den Preis gewinnen. Allein weder mit Eifer, noch
mit Ruhe war es möglich, das Kunststück auszuführen. „Es
ist unmöglich!“ riefen die Herren, „ihr verlangt etwas Unaus-
führbares! „Und doch,“ sagte Kolumbus, „werden diese Herren
sogleich sagen: das kann ein jeder von uns auch!“ Jetzt nahm
er das Ei und setzte es mit einem leichten Schlage auf den
Tisch, so dass es auf der eingedrückten Schale feststand. Da
riefen jene: „Ja! das kann ein jeder von uns!“ — Seitdem hört
man oft sagen, wenn eine glückliche Erfindung gemacht wurde,
zu welcher ein jeder sich klug genug dünkt: „das Ei des Ko-
strahlt
erhob sich das winkende Glück;
Sie stürzen zu Füßen des Herr-
lichen hin
226. Ras El des Kolumbus.
lumbus!“
(Förster.)
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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10. „Blicke segnend, Mutterauge!
Vater, sieh! dein Sohn ist hier!
und auch du, verklärter Bruder,
heute ist dein Herz bei mir!"
11. Leise weht es durch die Halle-
König Wilhelm hebt die Hand,
all die goldnen Sprüche funkeln
siegverheißend von der Wand.
12. Zu Charlottenburg im Garten
aus dem düstern Fichtenhain
tritt der König hoch und mächtig,
um sein Antlitz Sonnenschein.
(Georg Hesekiel.)
266. Der deutsch-französische Krieg 1870—1871.
Kaiser Napoleon Iii. sah neidisch auf Deutschlands wach-
sende Macht und Einigkeit, auch wollte er sich und seinem Geschlecht
durch einen erhofften Sieg über Deutschland den französischen Kaiser-
thron sichern. Ein Vorwand zum Kriege war bald gefunden. Die
Spanier hatten ihre Königin*) vertrieben und boten die Krone einem
hohenzollernschen Prinzen**) an, der sie auch annehmen wollte. Na-
poleon stellte nun an den König Wilhelm, der sich gerade in Ems
zu einer Badekur aufhielt, das Verlangen, dem Prinzen die Annahme
der Krone zu untersagen, und, als dieser freiwillig entsagte, die For-
derung, schriftlich sich zu verpflichten, niemals einzuwilligen, wenn ein
Hohenzoller die spanische Königskrone annehmen wolle. Das alles
geschah in einer höchst beleidigenden Art. Als der König alle diese
Anträge zurückwies, behauptete Napoleon, Frankreichs Ehre sei ver-
letzt und erklärte (19. Juli 1870) Preußen den Krieg. Napoleon
hoffte auf die unglückselige, alte, deutsche Uneinigkeit, hatte sich aber
sehr verrechnet; denn ganz Deutschland erhob sich wie ein Mann
gegen den schnöden Friedensstörer. Lieb Vaterland, magst ruhig sein!
ertönte es in allen deutschen Gauen, und alles eilte herbei zur
Wacht am Rhein.
In 14 Tagen war die ganze deutsche Armee mobil und stand
in drei Heeren an der französischen Grenze. Die I. Armee unter
dem General v. Steinmetz stand bei Trier, die Ii. unter dem
Prinzen Friedrich Karl bei Mainz, die Iii. unter dem Kron-
prinzen Friedrich Wilhelm in der Rheinpfalz; die Iv. Armee
unter Vogel v. Falken stein wurde zum Schutze der deutschen Küsten
zusammengezogen. Das Oberkommando führte der König Wilhelm
selbst. Chef***) des Generalstabes war der berühmte (Schlachtendenker
und -lenker) v. Moltke. Auch die Franzosen wurden von tapfern
Generalen: Mac Mahonch), Bazainepp) u. a. angeführt.
Napoleon besetzte (2. August 1870) die preußische Stadt Saar-
brücken. Nun ging aber die 3. Armee vor und schlug Mac Mahon
(4. August) bei Weißenburg und (6. Aug.) bei Wörth, wodurch
dessen Heer vollständig aufgelöst war. Auch General v. Steinmetz
■) ^fstbella. Ihr Sohn Alfons Xii. wurde 1874 König von Spanien.
**) Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen.
***) Scheff.
f) Mack Maong.
ff) Basähn.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Georg_Hesekiel. Napoleon Wilhelm Napoleon Napoleon Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Napoleon August August Alfons_Xii Leopold_von_Hohenzollern-Sigmaringen Leopold Mack_Maong
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburg Deutschlands Deutschland Frankreichs Deutschland Rhein Mainz Rheinpfalz Weißenburg Spanien