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1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 30

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 Das Zeitaller der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. erklrt. Gegen Ende Februar fhrten die Verhandlungen mit Alexander Bndnisabschlu des Bndnisses mit Rußland; Alexander ver-Ruland, pslichtete sich, nicht eher die Waffen niederzulegen, als bis Preußen den frheren Umfang wiedergewonnen habe. Einige Wochen spter kam er selbst nach Breslau. Am 10. Mrz, dem Geburtstag der Knigin Luise, stiftete der König den Orden des eisernen Kreuzes. Wenige Tage spter erklrte er an den Kaiser der Franzosen den Krieg. Zugleich erschien der ..Auftuf an M u f r u f an mein Volkin dem die Preußen an alle die Un- mein Volk" " 1 ' i7. Mrz. Silben und die Schmach, die sie erlitten hatten, ermnert wurden. Welche Opfer auch", so lauteten die Schluworts von einzelnen gefordert werden mgen, sie wiegen die heiligen Gter nicht auf, fr die wir sie hingeben, fr die wir streiten und siegen mssen, wenn wir nicht aufhren wollen Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unabhngigkeit, unsern Wohl-stand; keinen andern Ausweg gibt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem wrdet ihr getrost entgegen-gehen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg ver-leihen, mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit. Breslau, den 17. Mrz 1813. Friedrich Wilhelm." An demselben Tage wurde die Bildung einer Landwehr ange-ordnet, welche alle nicht zum Heere gehrigen dienstfhigen Männer bis zum 40. Jahre umfassen sollte. Fr den Fall, da der Feind ins Land brche, sollte ein Sandsturm ins Leben treten, der alle irgendwie dienstfhigen Männer umfassen sollte. An Linientruppen, freiwilligen Jgern und Land-wehr sind allmhlich etwa 300 000 Mann aufgestellt worden; fast der achte Teil der mnnlichen Bevlkerung trat unter die Waffen. Zu diesen Leistungen traten die Opfer, die das verarmte Volk, dem Rufe des Knigs folgend, fr die Kosten des Krieges brachte. Man gab Gold und Schmuck-fachen jeder Art; Ehepaare schenkten ihre goldenen Trauringe, fr die sie eiserne mit der Inschrift: Gold fr Eisen" zurckerhielten; es gab Frauen, welche ihre Haare darbrachten. Eine grere Zeit als jene hat das preu-ische Volk nicht erlebt; erfllt von sittlicher Leidenschaft und religiser In-brunst, zog es in den heiligen Kampf frs Vaterland. 30. Der Frhjahrsfeldzug. Zunchst standen Preußen und Russen amn den Franzosen gegenber. Im April besetzten sie das Knigreich

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 9

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste Koalitionskrieg. 9 Eroberungsplne zu frdern, und lie Truppen in Polen einrcken. Um nicht das ganze Land eine Beute Rulands werden zu lassen, schlo Fried-r i ch Wilhelm Ii., wie sein groer Vorgnger, mit der Kaiserin einen Teilungsvertrag, wonach groe Stcke des stlichen Polens anmk Rußland, Danzig, Thorn und die von nun an als Sdpreuen be- Auszeichneten Gebiete an Preußen fielen. sterreich war an dieser Teilung nicht beteiligt; um so eiferschtiger beobachtete es die Vergrerung Preuens. Jetzt entstand in Polen eine starke nationale Bewegung zum Schutze des zerstckelten und in seinem Dasein bedrohten Vaterlandes; an ihre Spitze trat K o s c i u s z k o. Aber trotz verzweifelten Widerstandes erlagen sie dem russischen General Suworow, der Praga, die Vorstadt War-schaus, erstrmte und die Hauptstadt darauf einnahm. Nunmehr folgte die dritte Teilung Polens, das aufhrte ein selbstndiger Staat zu sein. Preußen erhielt Neuostpreuen mit Warschau, O ste rr e i ch 1795. Westgalizien, R u l a n d die groen Gebiete, die brig blieben) 10. Der erste Koalitionskrieg. Bonaparte. Die wichtigsten Schau-1793 m pltze des ersten Koalitionskrieges waren Belgien, die Rheinlande und D Berit alien. Der Organisator der franzsischen Armeen war D^Krieg-Carnot, welcher Mitglied des Wohlsahrtsausschusses war. Sie wurden auf Grund einer allgemeinen Aushebung gebildet, die unter den jungen Leuten vom 18. bis zum 25. Jahre stattfand; so brachte die franzsische Revolution wieder den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht zur Geltung, während die Heere der Verbndeten aus Berufssoldaten bestanden. Ohne sich an die Regeln der berlieferten Kriegskunst zu kehren, gingen die khnen, jungen Generle der Franzosen frisch auf den Feind los. Verluste konnten sie durch neue Aushebungen leicht ersetzen; ihren Unterhalt beschafften sie sich durch Requisitionen. Bald waren sie faft berall im Vorteil. Das linke Rheinufer mute von den Verbndeten gerumt werden; ebenso eroberten die Franzosen Holland und verwandelten diesen Staat in eine batavische Republik. Da entschlo sich Friedrich Wilhelm Ii., teils weil ihm die Geldmittel zur Fortfhrung des Krieges fehlten, teils weil seine Truppen durch die polnischen Ereignisse in Anspruch genommen waren, zum F r i e - Medelon den mit Frankreich, der zu B a s e l im Jahre 1795 abgeschlossen wurde. 1795. Durch eine Demarkationslinie wurde Norddeutschland von dem sddeutschen Kriegsschauplatze geschieden; dort herrschte Friede, hier tobte der Krieg weiter. Whrend die Waffen der das Schicksal Europas entschieden, be-

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 16

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Das Seitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. vergrert. Zunchst waren die beiden Frstentmer Ansbach und Bayreuth, der bisherige Besitz der frnkischen Hohenzollern, an Preußen gefallen, das so in Sddeutschland Fu fate. Dann war es durch die beiden polnischen Teilungen auerordentlich gewachsen. Aber dieser starke Zuwachs polnischen Gebiets machte Preußen zu einem Halbslavischen Staat; es war in Gefahr feinen deutschen Charakter zu verlieren. Die Teilnahme des Knigs am ersten Koalitionskriege war ferner vllig erfolglos und der Friede von Bafel keineswegs ehrenvoll. Dazu ergaben sich im Innern mancherlei Mistnde. Die Verwaltung, die unter Friedrich dem Groen fo sparsam gewesen war, wurde verschwende-tisch, die Finanzen gerieten in Unordnung, Gnstlinge herrschten, wo unter dem groen König nur das Staatswohl gegolten hatte. Preußen verlor trotz seiner Vergrerung an innerer Kraft und uerem Ansehen. seummlii Friedrich Wilhelm Iii. war in Charakter und Lebensauffassung I797mbi' von seinem Vater sehr verschieden. Er war ein Fürst von uerster Pflicht-1840' treue, der sein knigliches Amt mit grtem Ernst auffate und es in selbst-losester Weise gefhrt hat; in ihm wohnte ein gerechter Sinn, eine tiefe und herzliche Frmmigkeit, eine starke Neigung zum Schlichten und Ein-fachen. Mit diesen Zgen verband sich allerdings eine fast zu groe Vor-ficht, eine Scheu vor folgenschweren Entschlssen. Dem Staat glaubte er am besten zu dienen, wenn er nach Krften den Frieden wahrte. Leider wurden indessen die inneren Reformen, welche die Vergrerung des Staates und der vernderten Zustnde forderten, nicht durchgefhrt. Insbesondere wurde die Armee nicht fortgebildet, obwohl man auf einen kriegerischen Zusammensto mit dem eroberungslustigen Frankreich htte rechnen knnen. Sie war kein Volksheer, da sie zu einem groen Teile auch jetzt noch ans geworbenen Berufssoldaten bestand und breite Schichten der Bevlkerung von der Dienstpflicht befreit waren; sie verharrte bei der Taktik der langen, starren Linien, während die Heere Napoleons in zerstreuter Schlachtordnung zu fechten pflegten; aus Sparsamkeit wurde sie ungengend vermehrt und ausgerstet; sie war mehr in den Knsten der Parade als des Felddienstes gebt; ihre Befehlshaber waren zu einem groen Teile zu bejahrt und untchtig. Der König zog sich gern aus dem politischen Treiben in die Stille zurck Knigin und fhrte an der Seite feiner Gemahlin L u i f e, einer Prinzessin von Suife' Mecklenburg-Strelitz, die ihm bereits vor der Thronbesteigung zwei Kinder, Friedrich Wilhelm und Wilhelm, geboren hatte, ein uerst glckliches Familienleben. Eine Frau von lieblicher Schnheit und Anmut, von groer Gte und Frmmigkeit, Herzensreinheit und Tiefe des Gemts, hat die

4. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 22

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. König und das unglckliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blhendem Knigin ^^r starb die durch den Niedergang Preuens tieferschtterte Knigin Luise. Luise. Ich bin wie vom Blitz getroffen", schrieb damals Blcher; Gott im Himmel, sie mu vor uns zu guht gewesen sein." Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschlieen zu wollen. Im Jahre 1810 vermhlte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Ma^Luise^,hlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des sterreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Knigs von Rom erhielt. Immer rcksichtsloser vergrerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Sden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegfhren lie. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ^itesteaas- Ludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland nappieoni- sowie die ganze deutsche Nordseekste nebst den drei Hanse- ichen Reiches. 1 o o 1 1 . st d t e n mit Frankreich, das nunmehr tm Sden bis zum Garignano, im Norden bis zur Trave reichte. Der franzsisch-russische Krieg. 1812. Grnde zum 23. Der russische Feldzug. Whrend Napoleons Politik immer 8 gewaltttiger wurde, erkaltete sein Verhltnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrerung des franzsischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; da auch Oldenburg, dessen Herzge seine Verwandten waren, ihm einverleibt wurde, mute ihm als eine persn-liche Beleidigung erscheinen. Die Festlandsperre endlich war fr Rußland, das d englischen Waren bedurfte, geradezu verderblich; als Alexander sie aufhob, entschlo sich Napoleon zum Kriege. 1812. Es war ein ungeheures Heer, das er fr diesen Feldzug vereinigte, Franzosen, Rheinbndner, Italiener, Jllyrier, Polen. Dazu kamen auer 30 000 sterreichern auch 20 000 Preußen. Denn neben sterreich hatte sich auch Preußen zum Bndnisse mit Napoleon entschlieen und sich verpflichten mssen, Hilfstruppen zu stellen und die Armee auf dem Durchzuge zu verpflegen; es htte sonst die sofortige Vernichtung frchten mssen. der 400 000 Mann zogen nach Rußland, denen nachher noch etwa 200 000 Mann folgten. Den Kern der groen Armee" gedachte Napoleon selbst in der Richtung auf Moskau zu führen. Zwei kleinere Heere bildeten den rechten und linken Flgel; bei dem letzteren, der durch die Ostseeprovinzen vordrangt befanden sich auch die Preußen unter dem General Dorf.

5. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 53

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die deutsche Revolution. 1848 1849. 53 und zur Flucht ins Ausland gentigt wurde^X Auch in Berlin erreichte die Erregung der Massen eine solche Hhe, da Friedrich Wil-h e l m Iv. den bisher festgehaltenen Standpunkt ausgab und am 13. Mrz dem Volke durch einen Erla eine Versassung versprach. Diese Nachricht erregte allgemeinen Jubel. Als aber nunmehr Truppen den Befehl er-^^ hielten, die Volksmengen, welche das knigliche Schlo umlagerten, zurck- 181g^i zudrngen und dabei zwei Schsse sielen, schlug, obwohl niemand verletzt worden war, die Stimmung um; Agitatoren, teilweise polnischer Herkunst, regten die Massen aus; Barrikaden wurden gebaut, und es entstand ein * Straenaus st and. Zwar wurden noch an demselben Tage die meisten der Barrikaden von den Truppen genommen. Aber der König, welcher weiteres Blutvergieen zu verhindern wnschte, lie sich bestimmen, die Truppen zurckzuziehen; infolge eines miverstndlichen Befehls ver-lieen sie sogar die Hauptstadt. Allmhlich wurde die Ruhe in der Hauptstadt wiederhergestellt. Doch konnte das Palais des Prinzen Wilhelm, des Bruders des Knigs, der als Thronfolger den Titel eines Prinzen von Preußen fhrte, nur dadurch vor der Plnderung behtet werden, da man es als Nationaleigentum" bezeichnete. Der Prinz, der fr einen Feind der Verfassung galt, ging damals aus Anordnung des Knigs aus einige Wochen nach England. Das preuische Knigtum hatte dadurch, da es der Revolution nicht entschieden entgegengetreten war, berall an Ansehen verloren. Nicht aus Preußen setzten die, welche von dieser Bewegung eine Einigung des deutschen Vaterlandes erhofften, ihre Zuversicht; sie schauten nach Frankfurt, wo im Mai des Jahres zum ersten Mal ein deutsches Parlament zu-sammentrat. 45. Die preuischen Verfassungskmpfe. Wie es der König ver--sprochen hatte, trat indessen in Berlin eine preuische National -Versammlung. Versammlung zusammen, um mit der Regierung zusammen eine Verfassung zu schaffen. In dieser Versammlung aber berwog die demo-kratische Partei, die darauf ausging, die Macht des Knigtums mglichst zu beschrnken und dem Parlament den magebenden politischen Einflu zu verschaffen. Gleichzeitig kam es in Berlin zu starken Ausschreitungen des Straenpbels, welcher unbeliebte Persnlichkeiten mit Mihandlungen bedrohte und in einer Nacht sogar einen Sturm auf das Zeughaus unter-nahm. Da fate der König im Herbst d. I. entscheidende Entschlsse. Er entlie das Ministerium und berief zum Ministerprsidenten den Grasen Brandenburg. Darauf "lie er Truppen unter dem General von

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 78

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
78 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reicks. Stellvertretung, also nicht die allgemeine Wehrpflicht galt; die Besitzenden pflegten sich loszukaufen und hielten sich von der Armee fern. Mit groer Schnelligkeit wurden die Truppen nach der Grenze gesandt und waren dort versammelt, ehe die deutschen Heere herangekommen waren; aber obwohl der Kriegsminister Leboeuf in der Kammer auf die Frage nach der Kriegsbereitschaft geantwortet hatte Nous sommes archiprets'\ herrschte die grte Unordnung, die Verpflegung war ungengend, da die Mannschaften teilweise Hunger litten, und die Ausrstung war keines-wegs vollendet. Die franzsische Armee wurde von dem Kaiser Napo-Franzsischer ^ o n selbst befehligt, obwohl er krank war; in Paris fhrte indessen die Krtegzplan. S u g e n i e die Regentschaft. Die franzsische Kriegsleitung hatte den Plan gehabt, schnell der den Rhein in die Mainlande einzudringen; wenn man hier einige Erfolge erzielt htte, hoffte man, da sterreich und Italien ebenfalls den Krieg erklären, da die sddeutschen Staaten sich Frankreich anschlieen, ja, da in den 1866 annektierten norddeutschen Gebieten Volkserhebungen eintreten wrden. Dieser Plan scheiterte, abge-sehen von der Vertragstreue der Sddeutschen, schon daran, da die franz-fische Armee nicht fertig ausgerstet war. Da sich aber auch spter sterreich und Italien am Kriege nicht beteiligt haben, verdanken wir in erster Linie der Schnelligkeit unsrer Siege, in zweiter dem Umstand, da Rußland eine Deutschland wohlwollende Haltung einnahm. Die deutschen Die deutschen Feldtruppen betrugen rund 500 000 Mann; im ganzen haben im Laufe des Krieges 1 100 000 Mann die franzsische Grenze berschritten. Das preuische Zndnadelgewehr trug lngst mcht so weit wie der franzsische Chassepot. Dagegen hat sich unsere Artillerie als bedeutend besser als die feindliche erwiesen; auch die franzsischen Mitrailleusen haben die groen Hoffnungen, die man auf sie setzte, nicht erfllt. Die Hauptsache war, da unser Heer das Volk in Waffen darstellte, das fr fein Vaterland focht, und da es von einem besseren und ernsteren Geiste erfllt war als die Mehrheit der franzsischen Truppen; sodann da unser Off i z i e r k o r p s an allgemein wissenschaftlicher wie militrischer Durchbildung das franzsische weit berragte; endlich da die meisten unserer Heerfhrer denen der feindlichen Truppen berlegen waren, insbesondere da unserem Könige ein so genialer Stratege wie M o l t k e zur Seite stand. Wie im Kriege von 1866, wurden drei Armeen gebildet. Die kleinste, die erste Armee, stand unter dem Befehl des Lwen von Nachod", des Generals von Steinmetz; sie versammelte sich in den Mosel-gegenden. Die zweite Armee wurde gefhrt von dem Sieger von

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 80

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. und wurde dann nach dem Lager von Chklons gefhrt, wo der Marschall ein neues Heer bildete. An demselben 6. August waren Truppen der ersten und zweiten Armee in der Gegend von Saarbrcken auf das dort stehende franzsische Armee-korps gestoen und hatten es angegriffen, obwohl die Feinde ihnen an Zahl berlegen waren und ihre Stellung auf den steilen Hhen von S p i ch e r n auerordentlich gnstig war. Mit grter Tapferkeit gingen die Preußen vor; die Anhhen wurden trotz der starken Verluste erstrmt und Kanonen hinaufgeschafft; schlielich muten die Franzosen auf allen Punkten weichen. 63. Die Schlachten um Metz. Das siegreiche Vordringen der Deutschen hatte zur Folge, da sich die Feinde auf die starke Festung Metz zurckzogen. Zugleich trat der Kaiser den Oberbefehl der die hier ver-sammelten Truppen an den Marschall B a z a i n e ab. Von den deutschen Armeen zogen die erste und zweite auf Metz los; die dritte nahm ihren Weg der den Wasgau und Nancy. Bazaine hatte mehrere Tage geschwankt, ob er den Angriff des Feindes bei Metz erwarten oder sich auf Verdun zurckziehen sollte. Eben hatte er sich fr das letztere entschieden und die Fortsetzung des Rckzuges an-geordnet, als am 14. August die Vorhut der ersten Armee bei den stlich Colombey. von Metz gelegenen Drfern Colombey und Nouilly die franz-14. August, sischeu Stellungen angriff. Nach hartnckigem Widerstand zogen sich am Abend die Franzosen unter den Schutz der Metzer Forts zurck. Die Be-deutung der Schlacht bestand darin, da der Abmarsch Bazaines verzgert worden war. Am nchsten Tage bereits berschritten Truppen der zweiten Armee sdlich von Metz die Mosel; die deutsche Kriegsleitung hatte den groen Plan gefat, dem Feinde die Abzugsstraen zu verlegen. Am Morgen des 16. August erschien das dritte, brandenburgische Korps, gefhrt von dem General von Alvensleben, bei dem Dorfe Mars-la- Vionville westlich von Metz, berraschte die dort stehenden sranz-ie. August, stschen Truppen und begann trotz der auerordentlichen berlegenheit des Feindes an Zahl augenblicklich den Angriff. Die deutschen Truppen be-whrten eine glnzende Tapferkeit. Um einige feindliche Batterien zum Schweigen zu bringen, erhielt die Kavalleriebrigade von Bredow, die aus den altmrkischen (16.) Ulanen und den Halberstdter (7.) Krassieren bestand, den Befehl zum Angriff; bei diesem Todesritt" verlor sie die Hlfte ihrer Mannschaften. Erst am Nachmittag kam Hilfe: das zehnte, hannversche Korps erschien auf dem linken Flgel bei Mars-la-Tour; den Oberbefehl bernahm jetzt Prinz Friedrich Karl, der Spichern 6. August.

8. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 83

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deutsch-franzsische Krieg 1870 1871. 83 gefangen genommen worden. Der gefangene Kaiser hatte am frhen Morgen des 2. September Sedan verlassen und eine Unterredung mit Bismarck und sodann mit König Wilhelm gehabt; das Schlo Wil-helmshhe bei Kassel wurde ihm als Aufenthaltsort angewiesen. Welch eine Wendung durch Gottes Fhrung!" telegraphierte der König an seine Gemahlin. Die Folge der Gefangennahme des Kaisers war der Ausbruch einer ^ Sturzes Revolution in Paris. Die Kaiserin Eugenie floh nach England; die Kaisertums. Republik wurde ausgerufen. An die Spitze der neuen Regierung trat der General T r o ch u, der Kommandant von Paris; die Seele des Wider-standes aber wurde bald der damals zweiunddreiigjhrige Gambetta, frher Rechtsanwalt und Mitglied des Parlaments. Die Losung der neuen Regierung war der Krieg bis aufs Messer; sie erklrte keine Scholle Landes, keinen Stein der Festungen" abtreten zu wollen. So nahm denn der Krieg seinen Fortgang. Er hatte bisher den Deutschen zwar schwere Verluste, aber glnzende Ergebnisse gebracht; im Lause eines Monats war die Feldarmee Napoleons vllig zu Boden ge-schlagen worden; sie war mit Ausnahme eines einzigen Armeekorps, das nach Paris entkam, entweder gefangen oder in Metz eingeschlossen. Es be-ginnt nunmehr der z w e i t e T e i l d e s K r i e g e s, der Krieg gegen das republikanische Frankreich; in ihm handelt es sich einerseits um die Be-lagerung von Paris, Metz und anderen Festungen, andererseits um die Bekmpfung der von der republikanischen Regierung neu ausgestellten Provinzialarme e n. 65. Die Belagerungen. Nach dem Siege von Sedan marschierten Belagerung die deutschen Truppen nach Paris und schlssen die Stadt von allen bn S" Seiten ein; im Norden und Osten nahm der Kronprinz von Sachsen mit der vierten Armee Stellung, im Sden und Westen der preuische Krn-prinz mit der dritten Armee. Der König verlegte sein Hauptquartier nach Versailles. Die Einschlieungsarmee zhlte anfangs nur 150 000, spter selten mehr als 200 000 Mann. Paris wurde verteidigt von etwa 80 000 Mann Linientruppen, etwas der 100 000 schlecht ausgebil-deten Mobilgarden und einer Brgerwehr (Nationalgarde), die wohl der 200 000 Mann zhlte, aber sehr geringen militrischen Wert hatte. Die Stadt war von 16 Forts umgeben. Sie war mit Lebensmitteln sehr gut versehen, so da sich die Hoffnung, da sie der Hunger bald zur bergabe zwingen wrde, nicht erfllte. Allerdings hatte die republikanische Re- 6*

9. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 63

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
König Wilhelms I. Anfnge. 63 standen, wegen der Lauterkeit seines Wesens, seiner tiefinnerlichen Selbst-losigkeit, Bescheidenheit und Frmmigkeit auf das hchste verehrten. Von dem Gefhl fr Preuens Ehre und Gre war er tief durchdrungen. Da Preußen berufen sei, an die Spitze Deutschlands zu treten", war lngst seine innerste berzeugung. Am nchsten hatte ihm von jeher die Armee gestanden. An ihr hatte er Gebrechen bemerkt, die ihm eine Reform als dringend ntig erscheinen lieen; und an diese hatte er bereits als Prinz-regent die Hand gelegt. 52. Die Heeresresorm und der Konflikt. Obwohl in Preußen ge- Heeresreform, setzlich die allgemeine Wehrpflicht galt, konnte sie doch nicht durchgefhrt werden, da es an Regimentern fehlte, um die jhrlich wachsende Zahl der Wehrfhigen aufzunehmen. Man hob immer noch ebensoviel Rekruten aus wie im Jahre 1815, nmlich 40 000, und doch war die Bevlkerung seit jener Zeit von elf auf achtzehn Millionen gestiegen. Das hatte zur Folge, da im Falle einer Mobilmachung, wie im Jahre 1859, eine groe Zahl verheirateter Landwehrmnner aufgeboten werden mute, während zahlreiche diensttaugliche junge Leute nicht eingestellt wurden. Der Plan des Prinzregenten war nun, durch Schaffung neuer Regimenter die Feld-armee wesentlich zu verstrken, um so die jhrliche Einstellung von 63 000 Rekruten zu ermglichen. Er hatte die Einzelheiten der Ausfhrung dieses Planes so eingehend erwogen, da er die Armeereform als sein eigenstes Werk bezeichnen durfte. Sein treuer und erfahrener Genosse aber in ihrer Durchfhrung war Albrecht von Roon, den er zum Kriegsministerroon. ernannt hatte. Roon war im Jahre 1803 geboren und hatte seine Er-ziehung im Kadettenhause erhalten. Als Offizier war er frh in den Generalstab berufen worden; spter ging er mit dem Prinzen Friedrich Karl, dem Neffen des Knigs, als dessen militrischer Begleiter auf einige Jahre nach Bonn. Zuletzt hatte er eine Division kommandiert. Dem Prinzregenten war er lngst bekannt als vorzglicher Offizier und als ein Charakter von unantastbarer Lauterkeit, von unbedingter, ritterlicher Ehren-haftigkeit, von eiserner Willenskraft und zugleich von herzlicher, aufrichtiger Frmmigkeit, als das Musterbild eines preuischen Soldaten. Als nun der Reformplan im Jahre 1860 dem Abgeordnetenhause vorgelegt wurde, stie er bei der Mehrheit auf Schwierigkeiten. Diese war nur dann zur Bewilligung geneigt, wenn die Regierung auf die dreijhrige Dienstzeit verzichtete und statt ihrer die zweijhrige Dienstzeit einfhrte; darin aber waren der König und Roon auf Grund ihrer militrischen Er-fahrung einig, da die dreijhrige Dienstzeit unentbehrlich sei. Schlielich

10. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 90

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
90 Zur Erklrung des Krieges ist die Zustimmung des Bundesrats erforderlich, es sei denn, da ein Angriff auf das Bundesgebiet oder beffen Ksten erfolgt. Art. 12. Dem Kaiser steht es zu, den Bundesrat und den Reichstag zu berufen, zu erffnen, zu vertagen und zu schlieen. Art. 15. Der Vorsitz im Bundesrat und die Leitung der Geschfte steht dem Reichskanzler zu, welcher vom Kaiser zu ernennen ist. Rchstag 20. Der Reichstag geht aus allgemeinen und direkten Wahlen mit geheimer Abstimmung hervor. - Die Gesamtzahl der Abge-ordneten betrgt 397. Die Wahlberechtigung (aktives Wahlrecht) und die Whlbarkeit (passives Wahlrecht) sind an die Vollendung des 25. Lebens-jahres geknpft. Fr Personen des Soldatenstandes ruht die Berechtigung zum Whlen so lange, als sie sich bei der Fahne befinden. Von der Be-rechtigung zum Whlen ausgeschlossen find Personen, welche unter Vor-mundschaft oder Kuratel stehen, ferner solche, der deren Vermgen Konkurs erffnet worden ist, sodann diejenigen, welche eine Armenuntersttzung be-ziehen, oder denen die brgerlichen Ehrenrechte aberkannt sind. Art. 24. Die Legislaturperiode dauert fnf Jahre. Zur Auflsung des Reichstages während derselben ist ein Beschlu des Bundesrats unter Zustimmung des Kaisers erforderlich. Art. 29. Die Mitglieder des Reichstages sind Vertreter des ganzen Volkes und an Auftrge und Instruktionen nicht gebunden. Die Mitglieder des Reichstages drfen als solche keine Besoldung be-ziehen. Sie erhalten als solche eine Entschdigung nach Magabe des Gesetzes. Zollgrenze. Art. 33. Deutschland bildet ein Zoll - und Handelsgebiet, umgeben von gemeinschaftlicher Zollgrenze. Die Zollgrenze umschliet auch Luxemburg. Flotte und Art. 53. Die Kriegsmarine des Reichs ist eine einheitliche unter dem Oberbefehl des Kaifers. Der Kieler Hafen und der Jadehafen sind Reichskriegshfen. Die gesamte seemnnische Bevlkerung des Reichs ist vom Dienst im Landheer befreit, dagegen zum Dienst in der Kaiserlichen Marine verpflichtet. Art.57. Jeder Deutsche ist wehrpflichtig und kann sich in Ausbung dieser Pflicht nicht vertreten laffen. Die Wehrpflicht beginnt heute mit dem vollendeten 17. Lebensjahre und dauert bis zum vollendeten 45. Lebensjahre. Die aktive Dienstzeit betrgt 2 Jahre, fr die Kavallerie und die reitende Artillerie ebenso wie fr die Marine 3 Jahre; dann folgen 5 (bezw. 4) Jahre Dienstzeit in der Reserve und 5 Jahre in der Landwehr
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