20
Das Deutsche Reich.
(Sie sind auch auf ähnliche Weise entstanden! denn einst deckte das Iura-
m e e r die Gegend - merkwürdige Tiere, die heute längst nicht mehr leben, hausten
in ihm. Das Juragestein ist gleichsam der Lodensatz, der versteinerte Niederschlag
dieses Meeres- Tier- und Pflanzenrestervurden darin eingeschlossen und so bildeten
sich die zahlreichen Versteinerungen des Gebirges.)
Deutlich liegen drei hauptschichten übereinander- sie unterscheiden
sich vor allem hinsichtlich der Zarbe: auf den schwarzen Jura folgt der
braune, auf den braunen derweiße. Die beiden ersteren bilden gerne flache
Löschungen mit fruchtbarem Loden- wie Mauern steigen darüber die Steilhänge
des weißen Jura auf.
Die drei Iuraschichten sind von ungleicher Härte und verwittern
daher nicht gleichmäßig. Infolge der verschiedenen Härte fehlt es nicht an Quer-
sprüngen, so daß einzelne Teile tiefer sanken als andere. Im allgemeinen liegt
die Iuraplatte schräg auf ihrer Unterlage, daher fällt sie gegen Norden
und Westen steil, gegen Süden und Osten sanft a b (s. Querschnitt).
500 600m
Ehezj ^wsuk^Beckeri^^^ Brauner Jura.
V i Schwarzer Jura, I I Weisser Jura.
G esteinstrümmer des
Böhmeruuoldes (Oberpfalz).
Ag, \2.
Besondere Eigentümlichkeiten, a) Oer Iura ist sehr reich an höhlen,-
s. Teil I, Zränkische Schweiz- auch in Württemberg gibt es viele, ein Teil des Ge-
birges heißt hier geradezu „Höhlenjura" (Nebelhöhle, Karlshöhle usw.). Die
Entstehung dieser höhlen erklärt man sich ebenfalls durch die härteunterschiede
des Gesteins, die einesteils von selber zur Bildung offener Lücken führten und
andrerseits die auflösende und wegschwemmende Arbeit des Wassers erleichterten.
b) Denn der Jurakalk leistet dem Wasser nur geringen
W i d e r st a n d,- Tag für Tag werden etwa 8 cbm Kalk von den durchfließenden
und durchsickernden Gewässern gelöst. So bietet der Iura auch den Zlüssen nur
geringe Hindernisse in ihrem Laufe,- verschiedene, darunter nicht einmal besonders
große und wilde Zlüsse haben sich durch das Zuragestein hindurchgesägt:
1. die Donau (s. o. die Schilderung des Donaulaufs) und ihre Neben-
flüsse W ö r n i tz und Altmühl-
2. die zum Main eilende Pegnitz, ja eigentlich der Main in seinem
Oberlauf selber, da auch nördlich des ersten Mainbogens Iuragestein sich
findet (s. Kartenskizze des deutschen Jura),- der Rote Main entströmt dem
Iura.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Oberpfalz Zränkische Württemberg Karlshöhle Donau Donaulaufs Altmühl- Main Main Mainbogens_Iuragestein Main
2<*
Das Deutsche Reich.
Staatliche Zugehörigkeit. Anteil am Iura haben, wie wir sahen, folgende
Staaten: 1. die Schweiz (die bei Schaffhausen aufs rechte Rheinuser herüberreicht);
2. Baden, 3. hohenzollern; 4. Württemberg- 5. Bayern (die Kreise Schwaben
und Neuburg, Mittelfranken, Gberpfalz, Oberfranken).
Verkehrsleben. Oas talreiche Juragestein setzt dem Lahnverkehr keine
besonderen Hindernisse entgegen- so queren es folgende wichtige Linien:
a) München-Ingolstadt-Nürnberg (Tunnels),-
b) Augsburg- Donauwörth-Ansbach -
c) Ulm-Geislingen-Stuttgart (über den seit alters wichtigen „Geislinger
Steig").
Rückblick auf das Südo st deutsche Dreieck.
Es umfaßt etwa 1/10 des Deutschen Reiches (über 50 000 qkm); häufiger als
in den meisten anderen Gegenden des deutschen Vaterlandes fallen hier Nieder-
schlage und das Rlima ist hier rauher und kälter als im übrigen Deutschland mit
Ausnahme von dessen äußerstem Nordosten. Überwiegend nährt sich die Be-
völkerung von Landwirtschaft, sie ist darum auch verhältnismäßig dünn (4—5 Itctll.,
also nicht ganz 1/13 der Gesamtbevölkerung des Reiches).
Oer Mehrzahl nach gehört die Bevölkerung zum bayrischen Volksstamme
und es überwiegt das katholische Bekenntnis.
Ii. Oas Südwestdeutsche Becken.
Wir betreten nun zum erstenmal das Innere des nordwesteuropäischen
Schollenlandes. Aus diesem und manchem anderen Grunde nannten wir ja den
Jura ein „Scheidegebirge".
lvir denken uns fünf Gesteinsplatten aus verschiedenen Gesteinsarten über-
________ einandergelegt. Es handelt sich um
i folgende Gesteine:
Im.........|j.........1. 3 Uta mit seinen uns schon be-
4 kannten Eigenschaften;
'////////////////////ff//////////////// 2. Neuper, ein blätteriges Gestein
^ ^ von grauer, bläulicher, grünlicher
oder rötlicher Zarbe, mit Lagern
von Salz, Gips, Ton und Mergel durchsetzt; letzterer brauchbar als
Dungmittel und zur Zementbereitung;
Z. Muschelkalk, so genannt wegen seines Reichtums an Muschelschalen
einstiger Meerestiere, stellenweise ebenfalls salz- und gipshaltig;
4. Luntsand st ein, wegen der meist schwärzlichen Streifen im roten
oder gelblichen Gestein; er setzt Wasser und Wind nur geringen Wider-
stand entgegen und verwandelt sich unter ihrem Einfluß in Sandstaub;
5. U r g e st e i n , d. h. ältestes, härtestes Gestein.
Diese Ge st eine liegen aber jetzt nicht übereinander,
wie das ursprünglich der § all war, sondern neben-
einander. Wie kommt das?
Wenn wir Steinplatten erhitzen und dann rasch abkühlen, bekommen sie
möglicherweise Sprünge. Auch die gewaltige Plattenlage des Südwestdeutschen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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26
Das Deutsche Reich.
lehren, mit Niederholz oder mageren Zöhrenwäldern bestanden, in denen ein oft
unübersehbarer Belag von Heidekraut schon seit alters zur Lienenzucht lockte.
Oer Sandstein bildet ein beliebtes Laumaterial, er löst den Sack-
steinbau der an Ziegellehm reichen Hochebene ab- all die herrlichen Dome des
oberen Rheintales sind aus Sandstein, ebenso die fränkischen Bauernhäuser
zum größten Teile.
Weiter folgern wir
2. aus der Entstehung der heutigen Dberflächenform:
a) Die mit Schwemmland und Löß bedeckte (Oberrheinische) Tiefebene muß
ebenso wie das Donautal von Regensburg abwärts sehr fruchtbar sein.
b) Die höchsten Erhebungen (Gebirge) des Gebietes müssen links und rechts
von der Tiefebene liegen- sie müssen Urgesteine aufweisen- ihre steilen Ränder
liegen gegen die Tiefebene zu - sie müssen diesseits wie jenseits des Rheines ungefähr
gleich hoch und sich auch sonst ziemlich ähnlich sein.
c) Die Stufenlandschaften werden zum Teil wellige Gestalt aufweisen,-
die Schichtenreste werden rechts des Rheins nach Westen steil abfallen, nach Gsten
dagegen sich allmählich abdachen, wie wir dies beim Iura bereits kennen lernten.
Das jenseits der Mosel zum Vorschein kommende Iuragestein hat dagegen seinen
Steilabfall nach Gsten, gegen Metz zu.
Höchste Vogesen-
gipfel
Höchste Schwarz-
waldgipfel
1500m,..
1000rrv
50orrv,
Om:.
Moseltal
ca. 150 rro.
Haar dt Odenwaldsoo
Rhe In-
tal
cajoom.
Mittleres
Neckartal
200 150m,
Ag. \1.
Franken-
höhe
500m
Regnitx,
b Fürth,-
Ndrnjbg.
ca300nv.
1500m.
Woorrh.
■500 m/.
.Orrv
Jura>
s e n
l e n
6) Zerner werden an den Einbruchsstellen vulkanische Ifta
emporgequollen sein - auch heißesprudel und sonstige Inineralque
dürfen wir darum erwarten (z. B. Baden-Baden).
vor allem aber ergibt sich aus der Entstehung der Oberflächenform die selbst-
verständliche Dreiteilung des Gebietes:
1. die Oberrheinische Tiefebene,
2. das rechtsrheinische Stufenland,
3. das linksrheinische Stufenland.
Die nähere Abgrenzung vom 3. dagegen
Stammeszugehörigkeit der Bewohner
Höhenzüge.
ergibt sich vor allem aus der
und der Richtung einzelner
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Das Südostdeutsche Dreieck.
3
I. Das Süöostöeutsche Dreieck und seine Aanögebirge.
Grenzen. Überblick, Die Deutschen Nalkalpen, der Böhmer-
wald, das Zichtelgebirge und der Schwäbisch-Fränkische
Iura bilden ein an den Ecken abgestumpftes, z. T. offenes Dreieck. Sie um-
schließen eine Hochebene und deren nördliche Bucht, das Stufenland der Naab
(Gberpfalz).
Entstehung. Wie ein aus der Bratröhre genommener Apfel Falten und
Runzeln bekommt, weil er durch die Abkühlung kleiner wird, so bekam auch die
einst feurige Erdkugel bei der Abkühlung Kalten. Ganz Südeuropa und das
südöstliche Mitteleuropa sind von Gebirgen durchzogen, die als solche
Kalten oder Runzeln der schrumpfenden Erdoberfläche zu gelten haben.
Die Bildung dieser Falten- oder Kettengebirge dauerte sehr lange Zeit-
währenddem wurden Teile der Gegend wiederholt vom Meere bedeckt. Aus
diesen Meeren setzten sich mächtige Schichten fester Bestandteile ab („schlugen
sich nieder"), die zu Gesteinen erhärteten.
Umfang und Abstufung. Deutschlands Alpengebiet ist ein Teil der nörd-
lichen Alpenfalte, die man wegen ihres Reichtums an kalkhaltigem Gestein K a I f =
alpen (und zwar die N ö r d l i ch e n) nennt. Es umfaßt den Anteil Bayerns
am Alpengebiet,- man nennt es daher wohl auch „das bayrische Hochland" (im
weiteren Sinne).
Es ist das einzige Hochgebirge Deutschlands, die Zug-
spitze (2964 in) ist Deutschlands höchste Erhebung. Zugleich bil-
det es sozusagen die südliche Grenzwehr des Reiches, denn weithin folgt die
Grenze gegen Gsterreich-Ungarn seiner Nammlinie. (S. Zig. 2.)
Fichrel-
Fig. \-
1. Die deutschen Alpen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Die deutschen Alpen. 5
Täler sind übrigens sehr oft völlig wagrecht mit Geröll und Schutt vom Wasser
bedeckt worden,- aber hier fehlt es zumeist an tieferem Humus). Wohl aber wachsen
allenthalben bis in die höhe von 2000 m Grasarten und andere treffliche
Futterpflanzen. Daher ist der Feldbau ganz allgemein mehr und mehr
aufgegeben worden und an seine Stelle traten Viehzucht und Milch-
Wirtschaft.
Oie Bewohner sind gezwungen die Stellen, an denen Futterpflanzen wachsen
können, möglichst auszunützen- denn ein großer Teil des Gebietes spielt schon des-
wegen für das Wirtschaftsleben keine Rolle („ist unproduktiv"), weil hier das nackte
Gestein zutage tritt. Zur Ausnützung der höher gelegenen Bergwiesen (Matten,
Almen) dient die Alm- oder Sennwirtschaft. Eine entsprechende Anzahl von
Rindern nämlich, bewacht von einigen Leuten (Sennen), die sich auch auf die
Verarbeitung der gewonnenen Milch (Käseoereitung) verstehen, bleibt die ganze
gute Jahreszeit auf den (meist umfriedeten) Almen- die Almhütten dienen Mensch
und Vieh als Unterkunftstätte. (Sennküchen dagegen heißen die im Tal gelegenen
Anstalten, an die von den Lauern regelmäßig eine vorher verabredete Menge
Milch zur Verarbeitung geliefert wird.) Oie Abfälle bei der Käsebereitung dienen
der Schweinezucht. Immer zahlreicher aber werden fabrikartige Be-
triebe, die sich mit der Verwendung der Milch beschäftigen, sei es durch
Herstellung feinerer Käse oder durch Gewinnung von Trockenmilch, Milchzucker
u. dgl. oder endlich durch Schokoladebereitung.
Groß ist auch der W a I b r e i ch t u m des Gebietes. Nadelwald herrscht
vor, in der höhe von 1300—1400 m verschwinden die Laubbäume überhaupt.
Über einer gewissen höhe (in den deutschen Alpen 1600—1800 m) verkümmert
jedoch selbst das Nadelholz zu Legföhren (Krummholz, Latschen). An der
Baumgrenze und an Stellen, die Wind und Wetter besonders preisgegeben
sind, erscheinen die verwitterten, zerzausten „Wettertannen". Auch der Wald-
reichtum spielt im Erwerbsleben der Bewohner eine Rolle: als Jäger, Holzarbeiter,
in Sägewerken sowie durch Holzschnitzerei suchen sie Verdienst und
Erwerb,- immer mehr holz wird ferner in den sog. Holzschleifereien zu einer drei-
artigen Masse zerrieben und in den Papierfabriken weiterverarbeitet.
Früher wurde ferner auch in den deutschen Alpen nach Eisenerzen geschürft.
Immer noch von Bedeutung sind die Kohlen gruben von Penzberg, Miesbach
und Hausham- seit Jahrhunderten schon werden die Berchtesgadener
S a l z l a g e r ausgebeutet. Mancherorts bricht man Marmor (Untersberg,
Kiefersfelden am Inn).
Immerhin sind die Erwerbsmöglichkeiten in den Alpen beschränkt. Daher
ist die Bevölkerung ziemlich dünn. Sie suchte freilich schon früh
in sog. Hausindustrien einen Nebenerwerb,- die erwähnte Holzschnitzerei
ist z. B. als solche in Berchtesgaden (Spielzeug), Mittenwald (Musikinstrumente)
und Gberammergau (Figuren, insbesondere Kruzifixe) seit langem eingebürgert.
Im Allgäu (Lindenberger Gegend) hat sich eine Hausindustrie (Strohhutflechterei)
heute zur Großindustrie entwickelt, die alljährlich Millionen von hüten liefert.
In neuerer Zeit haben sich auch sonst die wirtschaftlichen Verhältnisse zum
Teil geändert:
1. Oie ungeheuren Wasserkräfte der Bergflüsse mit ihrem starken Gefäll
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TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
pfälzisch-lothringisches Dreieck.
43
berg, die an Baudenkmälern reiche „Siebenhügelstadt" Bayerns (50 000 Einw.),
liegt an der Vereinigung von Ludwigskanal und Regnitz nahe der Mündung letz-
terer in einem wegen seines Gemüsebaues weit und breit bekannten Tal-
kessel. Nach der Einmündung der Regnitz unterhalb Bamberg wird der Main
schiffbar (Kettenschiffahrt). Lei S ch w e i n f u r t (22 000 Einw.), berühmt durch
Zarbenfabriken („Schweinfurter Grün"), beginnt mit der Main tiefebene
der Weinbau. Km großen Dreieck liegt Würzburg, wie Samberg einer
der ältesten Bischofssitze Deutschlands. (Die Residenzen zu Bamberg und Würz-
bürg, zwei der berühmtesten Bauten Deutschlands, sowie das Schloß zu Aschaffen-
burg stammen aus der Glanzzeit der Zürstbischöfe.) In Würzburg (85 000 Einw.)
befinden sich eine Universität und das Julius-Hospital, ein vom Zürstbischof Julius
(Echter von Mespelbrunn) gegründetes und mit reichen Stiftungen ausgestattetes
Universitätskrankenhaus, dem u. a. auch die besten Weinlagen der Gegend gehören-
denn auf den Muschelkalkhöhen des heißen Würzburger Kessels wächst der treffliche
Stein- und L e i st e n w e i n. Bei W e r t h e i m erreicht Laden das
Maintal. Bei Aschaffenburg, in dessen Nähe Ludwig I. das Pompejanische Haus
(Pompejanum) errichtete, tritt der Main in die Rheinebene ein,' die Stadt
(30 000 Einw.) treibt u. a. Papierfabrikation und Handel.
Krankenhöhe und Steigerwald (letzterer wenigstens großenteils) gehören zum
bayrischen Regierungsbezirk Mittelfranken, der hauptteil der
Zränkischen Platte dagegen zu Unterfranken (Kreishauptstadt Würzburg)-
doch erreichen auch Württemberg und L a d e n die Taubergegend. Ein Teil
des Mainvierecks bildet, wie erwähnt, die Grenze zwischen Baden und Bayern.
3m Mainland überwiegen die Katholiken.
5. Das pfälzisch-lothringische Dreieck.
Grenzen. Line Linie von dem Beginn der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle bei Bingen
längs des Rheinischen Schiefergebirges bis zu der Ecke, wo Frankreich, Luxemburg und Deutsch-
land zusammenstoßen, von da längs der Reichsgrenze etwa bis zum Donon und (dem Westrand
der Hardt entlang) zurück zum Ausgangspunkt umschreibt ein Dreieck, dem ein großer Teil der
bayrischen Rheinpfalz, das sog. Westrich, und Lothringen angehören.
Entstehung, Gliederung. Wie östlich vom Schwarzwalde ist westlich von den
Dogesen staffeiförmig das Land abgesunken; Buntsandstein, Muschelkalk und
Reuper treten auch hier nacheinander zutage. Gegen die Mosel hin findet sich dagegen
bereits wieder Iuragestein. Auf dem Muschelkalk liegen manchmal Letten, in denen
sich durch Einsturz unterirdischer Hohlräume Weiher und Seen bildeten. Schon in viel früherer
Zeit mußten dort große Binnenseen bestanden haben; ihr Wasser verdampfte und die Rück-
stände, Steinsalz und Gips, werden noch heute aus den später darübergelagerten
Bodenschichten herausgegraben.
In noch viel früherer Zeit aber muß das Gebiet ein sumpfiges Küstenland gewesen sein,
von Flußarmen durchzogen, in deren braunem Moorwasser die zahlreichen Reste vom Wind
geknickter merkwürdiger pflanzen (riesiger Farne und Schachtelhalme, Schuppenbäume) ver-
moderten. Aus diesen untergegangenen Wäldern entstanden die Kohlenlager an der
S a a r , die zu den reichsten Deutschlands gehören.
)n die Gegend zwischen Saar und Donnersberg etwa wurden ferner auf die Muschel-
kalkunterlage die Schuttmassen des Rheinischen Schiefergebirges
geschwemmt; so entstand eine langgestreckte, nach der Saar hin geneigte schüsselförmige Mulde.
Wir unterscheiden also:
1. die eigentliche lothringische Seenplatte,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Samberg Julius
(Echter_von_Mespelbrunn Ludwig_I. Ludwig_I. Steigerwald
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Ludwigskanal Bamberg Main Main Deutschlands Bamberg Deutschlands Würzburg_( Maintal Aschaffenburg Main Rheinebene Würzburg Mainvierecks Baden Bayern Mainland Frankreich Luxemburg Donon Rheinpfalz Lothringen Deutschlands Saar Donnersberg
10
Das Deutsche Reich.
Die Eiszeitgletscher haben nämlich verschiedene Mulden ausgetieft, in denen
sich bei Abdämmung des Ausgangs Seen bilden konnten. Aber der schwache
Durchfluß (geringe Abflüsse z. T.) und toniger Untergrund führte- bei manchen
zu vermoorung (Leginn derselben z. B. beim Kochelsee). Ivo die Schotter«
öecke über dem tonigen Untergrund dünn wird, begünstigt das an die Ober-
fläche des Lodens tretende Wasser auch sonst die Bildung ausgedehnter Torf-
moore,
Klima. Nirgends findet sich ein ausgiebiger Schutz gegen die rauhen Dst-
und Nordwinde,- Hitze und Kälte wechseln jäh. Die Niederschläge sind gegen die
Alpen zu (s. 0.) häufiger, gegen die Donau zu, wo es auch ebenso wie an den
Bodenseeufern wärmer wird, werden sie weniger.
Wirtschaftliches. Die ausgedehnten Moorflächen wurden und werden
zwar fortschreitend urbar gemacht, bedeuten aber doch immer noch weite Gebiete
geringer Ertragsfähigkeit, wenn schon der gewonnene Torf als Brennmaterial
eine Nolle spielt. Großenteils ist ferner die Humusschicht über dem alpinen
Schotter dünn. Dagegen hat der Wind einst nach dem Rückgang des Eises von
den Moränenhügeln ungeheure Massen Staub fortgeblasen und im Norden des
Gebietes aufgehäuft: so entstand fruchtbarer Lös; b o d e n.
Gliederung und Grtskunde. Demnach können wir drei Zonen unterscheiden:
a) Im Süden die Moränen-
oder Seenzone, hier setzt sich
der Ivald- und lviesenreichtum
des Gebirges fort, die Wirtschaft-
lichen Verhältnisse des Moränen-
Hügelgebietes entsprechen denn
Ti.scuzbu/y auch denen in den Alpen selbst;
die Ufer der größeren Seen sind
meist vielbesuchte Sommerfri-
schen. Rosenheim ist wichtig
als Eisenbahnknotenpunkt,
d) In der In i t t e die Geröll-
zone. Sie ist am wenigsten
fruchtbar, aber die günstige ver-
kehrslage ließ hier doch zwei
Großstädte entstehen: Mün -
chen, die Hauptstadt des König-
reichs Bauern, die drittgrößte
Stadt des Deutschen Reiches,
die größte und wichtigste Stadt
Süddeutschlands (600000 E.), seit Ludwig I. Deutschlands erste Kunststadt,
heute auch im Besitze einer blühenden Industrie (Bierbrauerei, Maschinen-
fabriken, Kunstanstalten) und eines einflußreichen Kunstgewerbes- sodann
Augsburg, die Hauptstadt des bayrischen Kreises (Regierungsbezirkes)
Schwaben und Neuburg, reich an Denkmälern einer großen Vergangenheit
(„Goldener Saal" im Rathaus) und Sitz einer hochentwickelten Textil- und
Eisenindustrie.
n. Münchens
n Holzkircfieri
u Müncherc
Eisenbahn.
Bosen -
sterrv- voru
Si"
S"
R
Fig. 5.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
50
Das Deutsche Reich.
hören zu den schönsten Deutschlands,- namentlich das enge Rheintal ist in
der ganzen Welt ob seiner Reize berühmt.
Sein eigenartiger Zauber erklärt sich am besten aus seiner Entstehung, Wir
hörten, daß die Oberrheinische Tiefebene einst ein 5 e e gewesen,- sein Abfluß
strömte in einer Rinne auf der k? ö h e des Schiefergebirges und bildete an dessen
Ende — ujo jetzt Bonn liegt — einen Wasserfall. Die Wucht des stürzenden Wassers
aber sägte immer tiefer nach rückwärts in die Schieferplatte ein, der Kall rückte
immer südlicher und endlich war die ganze Strecke des heutigen Rheintales durch-
genagt- Felsenriffe im Kluß, z. B. beim „Vinger Loch" (.Mäuseturm"), vorstehende
Kanten und Ecken, £ey oder Lay genannt (vgl. „Lorelei", 200 in hoher Selsen
am rechten Ufer zwischen St. Goar und Vberwesel) erinnern an diese Entstehungs-
weise. (Die „Loreleysage" ist übrigens kaum 100 Jahre alt.)
Anmerkung: Mir folgern daraus, daß auch die heutigen Wasserfälle zu ähnlichen !)er-
änderungen Anlaß geben werden; man hat z. B. versucht auszurechnen, wie lange der Rhein-
fall (jetzt bei Schaphausen) brauchen wird um am Rande des Bodensees angelangt zu sein'
doch wird der See bis dahin längst von den Ablagerungen des Rheins ausgefüllt sein.
Die Zlußufer sind zum größten Teil dicht besiedelt, denn ist schon
die Anbaufläche zum Teil gering, so ist der Wert eines a guten Weinlandes
doch viel höher als der eines ha besten Ackerlandes.
Die wichtigste Stadt an diesem schönsten Teil des Rheinlaufs heißt Koblenz
(60 000 Einw.), gelegen am Zusammenfluß (lat. Confluentes) von Rhein und
Mosel. Es ist — zusammen mit dem gegenüberliegenden Ehrenbreit st ein —
eine starke Zestung, zugleich eine der schönsten Städte Deutschlands. (Vgl. die Lage
mit der von Passau).
An der M o s e l liegt Trier (s. o.), an der L a h n am Gstrande des Gebietes
die altertümliche, schöne Universitätsstadt Marburg (20 000 E.); die am selben
Zlusse liegende hessische Universitätsstadt Gießen lernen wir später bei Be-
trachtung dieses Teiles von Hessen nochmals kennen.
Die Täler sind auch die natürlichen Hauptverkehrslinien des
Gebietes, obwohl ihre Enge und ihre Windungen oft Hindernisse bereiten (größter
Tunnel Deutschlands bei Cochem an der Mosel).
vie beim Schiefergebirge liegenden Bergwerksgebiete.
Das Schiefergebirge selber ist reich an den allerwichtigsten Nutzmetallen,
auch an dem unentbehrlichsten von allen, dem Eisen. Es findet sich solches näm-
lich in der Eifel, im Gebiet der Lahn, Sieg und Ruhr. Kupfer liefert der Wester-
wald und vor allem ist das Schiefergebirge Deutschlands reichstes B l e i l a g e r.
Zink ist ebenfalls mancherorts vorhanden. (Auch diese Metalle sind einst als feuer-
flüssige Massen dem Erdinneren entquollen).
Der Holzreichtum der dortigen Waldberge ließ schon früh zahlreiche Schmieden
und Eisenschmelzen entstehen,- aber zu ihrer vollen Bedeutung gelangten die Erz-
schätze des Schiefergebirges ebenso wie die Eisenlager Lothringens (s. o.) doch erst,
seit die Steinkohle immer größere Bedeutung bekam.
Nun stoßen aber im Süden wie im Norden an das Schiefergebirge reiche
Kohlenfelder.-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
J(,6 Das Deutsche Reich.
Durch die längere Einwirkung der zerstörenden Kräfte haben die Mittel-
gebirge ferner im allgemeinen sanftere, rundliche Zormen angenommen,-
Zacken und Türme sind eine Ausnahme und gelten hier als ganz besondere Natur-
schönheiten, während sie in den Alpen regelmäßig vorkommen. (Wo sie etwas
häufiger erscheinen, spricht man vergleichsweise von einer „Schweiz" im Mittel-
gebirge, da die Schweiz als wildes Alpenland schlechthin gilt.) Die scharfen
Grate der Alpen werden hier zu breiten Rücken, auf denen manchmal
uralte Zahrstraßen hinziehen (Rennsteig im Thüringer Wald).
Beim deutschen Mittelgebirge treten deutlich zweihauptrichtungen
hervor: eine nordwestliche und eine nordöstliche. Oft schneiden sie sich geradezu
im rechten Winkel. Dadurch entsteht eine gewisse Ahnlichkeitmit einem
Schachbrett. Die §olge ist die große Zerrissenheit des deutschen Gebietes.
In wirtschaftlicher Hinsicht bestimmen den Wert der Mittelgebirge:
1. die Gesteinsbeschaffenheit an sich,- verwittert das Gestein
zu einer fruchtbaren Ackerkrume, so ist das für den Ackerbau von vorteil,-
läßt es das Wasser leicht durch, so wirkt die dadurch entstehende Trocken-
heit nachteilig-
2. der Wert der vorkommenden nutzbaren Metalle und Mine-
ralien- in dieser Hinsicht sind die deutschen Mittelgebirge an Schätzen
reich.
§ür den Verkehr bedeuten sie teilweise ein Hindernis.
vieles von dem Gesagten gilt auch vom
Böhmerwald und Bayrischen Wald.
Ausdehnung, von der Waldsassener Senke (so genannt nach dem
altberühmten Kloster Waldsassen) bis zur Senke zwischen dem Löhmerwald und
seiner Fortsetzung in Osterreich („Greiner Wald") liegt eine Strecke = ungefähr
Y2 Maßeinheit. Das Südostende des Gebirges (gleich dem stufenförmigen Nord-
ostabhang) liegt bereits jenseits der deutschen Grenze in Osterreich (Böhmen).
Die Grenze zwischen beiden Staaten läuft so, daß die höchsten Er-
Hebungen (Arber 1450 m) fast alle noch in Bayern liegen.
Gesteinsarten, Landschaftsbild. Der „Greis unter den deutschen Ge-
birgen" besteht aus sehr alten Gesteinen, nämlich Granit und G n e i s , in die
verschiedene andere nützliche Mineralien eingeschlossen sind. Er stellt sich als eine
Häufung sanftgewölbter Rücken dar (s. o.), durch kurze «Auer- und Längstäler mit
ebenfalls meist sanften hängen getrennt. Auch die Berge sind Kuppen, einige
(z. B. der Lüsen) bedeckt mit zahlreichen, lockeren Granitblöcken. Wohin aber
das Auge schaut, überall sieht es fast nichts wie Wald (hauptsächlich
Nadelwald),- sogar Urwaldreste kommen vor. Die Undurchlässigst des
Bodens im Verein mit vielen Niederschlägen ließ ferner zahlreiche Moore
(„Möser") entstehen,- die Neigung zu vermooren zeigen auch die einsamen, düsteren
S e e n (z. B. der Arbersee). Die G e w ä s s e r des Gebirges führen, weil zumeist
die Abflüsse von Mooren, bräunliches Wasser,- das wichtigste Zlüßchen heißt Regen.
Gliederung. Die Senke von Kurth i. Wald (Zurth-Senke!) teilt den nord-
westlich streichenden Hauptzug, den eigentlichen Böhmerwald, in zwei Hälften-
die nördliche ist weitaus die niedrigere (durchschnittliche höhe 790 m — Hochebene
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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\S
Das Deutsche Reich.
die sie z. Tl. bedecken, haben oft sehr merkwürdige, abenteuerliche Formen (Luisen-
bürg, Rösseine).
Infolge seiner geringen Ausdehnung e r s ch e i n t das Gebirge verhält-
nismäßig hoch.
Gesteinsarten, Bewässerung: Die erwähnten Aussichtspunkte sind Granit-
kuppen- an den Flanken hin schmiegt sich noch eine Schieferdecke an,
die weiter oben zerstört („abgetragen") wurde. Wie beim Böhmerwold führte
auch hier der schwer durchlässige Granit zu M o o rb i l d u n g, begünstigt durch
reichliche Niederschläge (viele
Nebel, lange Zeit und viel Schnee)-
so wurde das wasserreiche Gebiet der
„Hauptwasserscheideknoten"
Deutschlands: nach den vier Haupt-
Himmelsgegenden fließen von hier vier
Zlüsse (zu drei Strömen und in zwei
Meere), nämlich
Eger und Thüringer Saale (=
Salzfluß) zur Elbe,
der Iveiße Main zum Rhein
(als der eine Tuellfluß des Mains),
(Fichtel-)N a a b zur Donau.
(Die beiden letzteren haben ihren
Ursprung im „Fichtelsee", einem [der
Sage nach bis zur Erdmitte reichenden^
Moor).
ttlima, Wirtschaftsleben. Wie wir schon hörten, ist das Klima (wie über-
haupt in Waldgebieten) feucht,- es ist aber auch rauh, rauher als in der Ober-
pfalz. Es können also hier im allgemeinen noch weit weniger als auf der hoch-
ebene pflanzen angebaut werden, die nicht in hohem Grade widerstandsfähig wären.
Darin nämlich unterscheidet sich das Fichtelgebirge vom Böhmerwold, daß die
Täler und Mulden, namentlich die W u n s i e d l e r Senke (in der Mitte des
Hufeisens), mehr angebaut sind- es gedeihen hauptsächlich Sommergetreide
(Hafer), Flachs, Kutterpflanzen und Kartoffeln (in der Wun-
siedlet Senke aber sogar Weizen).
Die Bevölkerung ist infolgedessen ziemlich dicht (also auch ein
Unterschied gegenüber dem Böhmerwald), denn neben dem spärlichen Ackerbau
ermöglichen ihr die reichen Wald- und Torf bestände, die Beeren und G e -
st e i n e sowie einige Hausindustrie (Weberei) zwar keine Reichtümer, aber doch
das Fortkommen.
(Granit-, Basalt - und Marmor brüche- letztere liefern blendend
weißen Marmor,- auch die Granite des Fichtelgebirges zeichnen sich durch schöne
Färbung aus,- sie werden teilweise im Fichtelgebirge selbst geschliffen. Ebenso
findet sich Porzellanerde und zwar so gut und reichlich, daß im östlichen Teile des
Gebietes Porzellanfabriken entstanden, die zu den größten auf
der ganzen Welt gehören,- Mittelpunkte Selb. Die Selber Schule für
Porzellanindustrie sorgt [ähnlich wie die Schule für Glasindustrie in Zwiesels da-
Vogtland
Eger
Oberpfalz
F'g. U-
1 Wunsiedel
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Eger Iveiße_Main_zum_Rhein Donau Böhmerwald Eger
Oberpfalz