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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 224

1887 - Leipzig : Freytag
224 - hatte; Spanien mit den Nebenlndern war ihm von seiner Mutter zu-gefallen. 2. Ein so ausgedehntes Reich, in dem die Sonne nicht unterging", erregte den Neid und das Mitrauen des franzsischen Knigs, der die Krone Deutschlands umsonst gesucht hatte. Andererseits konnte Karl V. daran denken, jenen Teil seines burgundischen Erbes, den Frankreich seinem Gro-Vater entrissen hatte, wieder zu erobern. Indem er ihn beanspruchte, begann er mit Frankreich einen Kampf, der der 20 Jahre sich hinzog und ihm die Unterdrckung der Reformation unmglich machte. Gleichzeitig han-delte es sich auch um Mailand. a) Der erste Krieg begann 1521 nnb enbigte zum Nachteil be franzsischen Knigs, bev in der Schlacht bei Pavia 1525 geschlagen tonrbe. Als Gefangener nach Mabrib gefhrt, gab er eiblich alle Ansprche auf Italien auf imb trat den strittigen Teil der burgnnbischen Lnder (das Herzogtum Burgnnb Bonrgogne) ab, erhielt aber gegen Stellung seiner zwei Shne als Geiseln die Freiheit. Der Ritter Bayard ohne Furcht und Tadel". Auf des Kaisers Seite: Georg Frnndsberg, der Fhrer der Landsknechte (. ll'o) und der mit Franz I. verfeindete Counetable Karl Herzog von Bourbon. b) Der Zweite Rrieg wurde dadurch veranlat, da der aus der Haft entlassene König Franz das im Madrider Frieden 1526 eidlich gegebene Versprechen als ein erzwungenes zurcknahm und sich mit dem Papst uitb anberen Mchten in der heiligen Liga" verbnbete. Bourbon eroberte 1527 Rom nnb faub babei seinen Tod. Die kaiserlichen, deutsche und spanische Truppen, plnderten die Stadt; der Papst wurde in der Engelsbnrg belagert und zum Frieden gentigt, in dem er dem Bndnis mit Frankreich entsagte. Bald kam durch Betreibung der Tante des Kaisers und der Mutter des Knigs Franz der sog. Damenfrieden von Cambray in den Niederlanden 1529 zustande. In diesem verzichtete Franz abermals auf Italien, zahlte eine groe Summe (2 Mill. Kronen) fr die Freigabe feiner zwei Sohne, während Burgund von ihm behalten wurde, ohne da Karl seine Ansprche darauf preisgab. Im nchsten Jahre 1530 lie sich der Kaiser in Bologna vom Papste krnen (. 110, 1). c) Der dritte Krieg 153638 entstand dadurch, da der kinderlos ver-storbene Herzog Franz Sforza dem Kaiser Mailand vermacht hatte, welches Franz wiederum in Anspruch nahm. Er verband sich deshalb mit dem Sultan Suleiman, der eine Flotte nach Unteritalien schickte, während Karl V. in Frankreich einfiel. Der Krieg wurde durch den zehnjhrigen Waffenstillstand von Nizza abgeschlossen. d) Der vierte Krieg (154244). Aber schon nach vier Jahren, als der Kaiser mit algcrisdjeu Seerubern beschftigt war, die an den Mittelmeerksten plnderten, erffnete Franz I. den Kampf gegen Karl V. in den Niederlanden, während die mit Frankreich verbndeten Trken Karls Bruder Ferdinand in Ungarn bedrohten und eilte türkisch franzsische Flotte die Westlste Italiens heim-suchte. Da verband sich Karl mit England, drang in Frankreich ein und erzwang, nur zwei Tagmrfche von Paris entfernt, 1544 den Frieden von Crespy, in welchem Franz noch einmal auf Italien verzichtete, so ba Karl Neapel, Sizilien, Sarbinien und Mailanb behielt, whrenb das Herzogtum Burgnnb (Bonrgogne) bei Frankreich blieb.

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 234

1887 - Leipzig : Freytag
234 4. Albas Nachfolger Zuuiga und Don Juan bt Austria traten milber und klger auf; boch bauerteu die Unruhen und Kmpfe noch fort, bis es Alexander Faruese v. Parma, dem Sohne der Margareta, gelang, einige katholische (wallonische) Provinzen im den Belgien fest zu gewinnen, wogegen die sieben Provinzen des Norbens, die der Reformation 1579ergeben waren, die Union v. Utrecht 1579 schlssen, zwei Jahre spter bat König Philipp der Herrschaft tierluftig erklrten und ihre Unabhngigkeit von Spanien verknbeten. Diese sieben Provinzen bilbeten nun die sog. General-staaten, einen Bnnb, an bessert Spitze Wilhelm von Oranien trat. Nach 1584 der meuchlerischen Ermordung desselben im I. 1584 fhrte sein Sohn Moritz, nach bessen Regierungsantritt die mittleren Provinzen durch die Spanier unterworfen und fr die katholische Kirche gewonnen worden waren, mit einem Staatsrat die Regierung bis 1625. Durch die Machtentfaltung Alexanders im Sden beunruhigt, wandten sich die Generalstaaten mit Erfolg an die Knigin Elisabeth von England um Hlfe. Nun gedachte Philipp die vereinigten Niederlnder und Englnder mit einem Schlag zu vernichten und lie in einigen Jahren eine ungeheure Flotte mit den grten Schiffen bauen, die er unter Herzog Medina Sidonia stellte. Aber die uuber-windliche Armada" wurde durch Strme zerstreut und vernichtet 1588. Nach Philipps Tode ruhte der Kampf immer noch nicht; doch wurde er 1609 unter Philipp Iii. 1609 auf zwlf Jahre unterbrochen. Beim Abschlu des dreiigjhrigen Krieges, in welchem die Generalstaaten gegen den Kaiser standen, wurde ihre Unabhngigkeit ausgesprochen und die Republik Holland" anerkannt, welche unter Statthaltern aus dem Hause Oranien sich nach allen Seiten (Eroberungen in Ostindien, Seeherrschaft. Welthandel, Entdeckung von Neu-Holland und Nen-Seeland, Fabriken, Schiffbau, Wissenschaft, Kunst, Gewerbe, Grtnerei) glcklich entwickelte. bersicht der Statthalter und Könige von Holland. Wilhelm I., der Schweiger f 1584, Moritz f 1625, Heinrich Friedrich f 1647. Wilhelm Ii., 11650. Statthalterschaft aufgehoben 1651-72. Wilhelm Iii., erblicher Statthalter 1702 zugleich König von England. Statthalterschaft aufgehoben 170247. Wilhelm Iv., erblicher Statthalter -1751. Wilhelm V. -94 (f 1806). Revolution und franzsische Herrschaft 17941813. Wilhelm I., Fürst 1813, König 1815-1840. 181530 mit Belgien verein = Knigreich der Niederlande. Wilhelm Ii.. König 1849. Wilhelm Iii.,

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 251

1887 - Leipzig : Freytag
251 . 125. Jortsehung. Arankreichs Vergrerung. Die zwei ersten Waukriege. 1. Mit Geldmitteln und Streitkrften reichlich ausgestattet, unternahm der lnderschtige König mehrere Kriege, welche die Geschichte als Raub-kriege bezeichnet hat, da er Recht und Gesetz dabei nicht achtete. Der erste Krieg, der 1667 begann, wurde um die spanischen Nieder-1667 lande gefhrt, welche der minderjhrige König Karl Ii. von Spanien von seinem Vater Philipp Iv. geerbt hatte. Da nun Ludwig Xiv. mit der lteren Stiefschwester Karls Ii. vermhlt war, so berief er sich trotz frheren Verzichtes auf Erbansprche auf ein niederlndisches Privaterbrecht (jus devolutionis, woher die Bezeichnung Devolutionskrieg"), das er auf Staatsverhltnisse willkrlich bertrug, und lie feine Truppen in die fpa-nifchen Niederlande einfallen. Allein die rcifch zwischen Holland, England und Schweden abgeschlossene Trippelallianz (Dreimchtebund) trat auf Spaniens Seite, so da Ludwig in den Frieden von Aachen 1668 willigeniggs mute, der ihm zwlf flandrische Pltze (darunter Lille) zuwies. 2. Den zweiten Krieg (167278) fhrte Ludwig mit den Hollndern, M die er als die Urheber der Trippelallianz zu strafen gedachte. Man nennt1678 ihn oft den hollndischen", obwohl eine Anzahl anderer Staaten dabei beteiligt waren. Frankreich hatte nmlich die Bnndesgenoffenschaft von Schweden und England (Karl Ii.) zu gewinnen verstanden, während Holland durch den groen Kurfrsten Friedrich Wilhelm von Branden-brg den Oheim des hollndischen Statthalters Wilhelms Iii. von Dramen, des nachmaligen Knigs von England durch den Kaiser Leo-pold I., seit 1674 auch durch das Deutsche Reich und Spanien untersttzte war. Darum spielte der Krieg nicht blo in Holland, welches sogleich im Beginn groenteils von Ludwigs Truppen erobert ward (Holland in Not", Durchstechung der Dmme und Deiche des Rheins zur Rettung der Hauptstadt Amsterdam), sondern auch am Oberrhein, in der vormals burgundischen, durch Max I. gegen Frankreich behaupteten, seit 1556 spanischen Freigrafschaft (Franche Comte), und sogar in Brandenburg. In Holland hielt std) der Statthalter gegen die Franzosen, während die Landung der Englnder infolge der lange anhaltenden Ebbe und durch den Adrniral de Ruyter ver-hindert wurde. In Deutschland, wo Turenne sengend und brennend einge-drungen war, rettete nur der groe Kurfürst die deutsche Waffenehre, indem er nach dem durch Ludwig veranlaten Einfall der Schweden in Branben-brg rasch seine Stellung im Elsa verlie und vom Rhein zum Rhin" eilte, wo er mit Derfflinger die Schweden berraschte und in der Schlacht bei Fehrbellin (28. Juni 1675) schlug. Vier Wochen spater wurde beii6?s Sasbach im jetzigen Groherzogtum Baden Turenne, der vorher die Pfalz verwstet hatte, im Kampfe mit den sterreichern durch eine Kanonenkugel

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 252

1887 - Leipzig : Freytag
252 _ gettet, worauf die Franzosen sich der den Rhein zurckziehen muten. In den folgenden drei Jahren hausten die Franzosen besonders in den Ge-genden der Saar und Mosel auf barbarische Weise, bis ihr König teils mit Rcksicht auf seine Mittel, teils wegen der gegen ihn sich kehrenden Stimmung im englischen Parlament den Krieg zu beendigen beschlo und Friedensverhandlungen einleitete, die aber in kluger Berechnung mit den Gegnern vereinzelt gefhrt wurden. 1678 3. Im Frieden von Nhmwegen 1678 erhielt Holland, wo inzwischen Wilhelm von Dranien die Statthalterschaft als erbliche Wrde verliehen worden, alles verlorene Gebiet zurck; Spanien dagegen mute an Frankreich die Freigraffchaft Burgund und 12 feste Pltze (Cambrai Valen-ciennes u. a.) abtreten; das Deutsche Reich verlor Freiburg in Breisgan und mute die Wiedereinsetzung des Herzogs von Lothringen mit solcher Einschrnkung geschehen lassen, da dieser sein Land noch lnger im Besitz 1679 0er Franzosen lie. Im folgenden Jahre (1679) wurde der groe Kurfürst durch den Frieden von St. Germain en Laye gentigt, fast alles, was er in Pommern von den Schweden erobert; diesen zurckzugeben, und erhielt mir neben einer Kriegskostenentschdigung die Anwartschaft auf das Frstentum Ostfriesland, welches 1744 preuisch wurde. Sein Wunsch: Mge aus unserm Geschlecht einstens ein Rcher erstehen!" ward 1870 erfllt. 126. Iortsehunq. Weunionen. Edikt von Nantes. Z>er dritte Ilauvkrieg. 1. Die Demtigungen, welche die deutschen Fürsten ertrugen, reizten Ludwigs bermut, so da er behauptete, noch manche Gebietsteile gehrten zu den seit dem westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Landschaften. Um dieselben festzustellen, setzte er vier Gerichtshfe (Rennionskammern in Metz, Breisach, Besancon und Tournay ein, deren Beschlsse er mit Gewalt vollstreckte, indem er eine Menge Städte, Drfer, Burgen, Mhlen und ganze Landstriche besetzte. In diesem ungerechten Vorgehen nicht gehindert, nahm er sogar die freie Reichsstadt Straburg mitten im Frieden in Besitz i68i (Sept. 1681), welche bis 1870 französisch blieb. Der Kaiser Leopold war damals von den Trken bedrngt und das Deutsche Reich so schwach, da man dem Raub Ludwigs nur leere Proteste entgegensetzte und sogar 1684 zu Regensburg mit ihm ein Waffenstillstand geschlossen wurde, infolge dessen er alles behalten durfte, was bis zum 1. August 1681 mutiert" war, dazu auch Straburg. 2. Bevor Ludwig einen weiteren Raubkrieg (3) unternahm, beschlo er die fr ihn verhngnisvolle Aufhebung des von Heinrich Iv. erlassenen i8sediktes von Nantes (1685), wodurch den Anhngern des Protestantismus verboten wurde, ihr (reformiertes) Bekeuutuis auszuben und auszuwandern,

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 253

1887 - Leipzig : Freytag
253 während er ihnen befahl, ihre Kinder katholisch zu erziehen. Trotz des Ver-botes wanderten der 50 000 Familien nach England, Holland und Branden-brg, wohin sie viele Keime des Guten, zumal im Gebiet des Gewerbes, trugen. Die Elssser dagegen behielten die Glaubensfreiheit. Die in Frank-reich durchgefhrten gewaltsamen Bekehrungen (Dragonaden) fhrten zu einem furchtbaren Religionskrieg (der Camisarden) in den Cevennen. 3. Zur Zeit der Aufhebung des Edikts von Nantes starb (1685) mit i6sr> dem Kurfrsten Karl die Psalz-Simmersche Linie im Mannsstamm aus. Da nun die Schwester desselben, Elisabeth Charlotte, mit Ludwigs Bruder, dem Herzog von Orleans, vermhlt war, so beanspruchte der franzsische König fr seine Schwgerin die Pfalz. Dagegen schlssen der Kaiser, Spanien, Schweden und die greren Reichsfrsten ein Bndnis zu Augsbnrg (1686), welchem nach der Revolution in England (1688) auch England, Holland und Savoyen in der Wiener Allianz (1689) beitraten. Der 1688 erffnete mss Orleans'sehe Krieg begann mit grlichen Verheerungen der Pfalz (Heidel-berg, Mannheim, Worms, Speier die Kaisergrber) durch den Mord-brenn er Melac, der vom Kriegsminister Lonvois den Befehl erhalten hatte, de brler le Pnlatiuat. Im brigen wurde am Rhein (Markgraf Ludwig von Baden), in den Niederlanden (Luxemburg gegen Wilhelm Iii. v. Dramen-^England, in Italien (Catinat Savoyen), an der Kste v. Irland (fr Jakob Ii. gegen Wilhelm Iii.) gefochten und erlitt die franzsische Flotte, eine Niederlage beim Kap La Hogue (1692) durch Englnder und Hollnder. 1092 Trotz mancher Siege, zumal in den Niederlanden, wollte Lndwig im Hin-blick auf seine Absichten in Spanien seine Krfte zusammenhalten und schlo (1697) den Frieden zu Ryswyk (Reisweik), einem Dorf beim Haag,igg? wodurch bestimmt wurde, da Frankreich die meisten reimierten Gebiete (ausgenommen im Elsa und in den span. Niederlanden) zurckgeben, die pflzische Erbfolge durch ein Schiedsgericht bestimmen lassen und die vollstndige Wiederherstellung der Selbstndigkeit Lothringens gestatten mute. Holland und England behielten ihren alten Besitzstand. Wilhelm Iii. wurde als König von England anerkannt. . 127. Deutschland in der Zeit der Kaiser Leopold I. (16581705) und Joseph I. (17051711). 1. Nachdem unser Baterland durch den 30jhrigen Krieg heimgesucht war, hatte es nicht nur von Ludwig Xiv. zu leiden, sondern sah sich auch durch die Trken bedroht, welche im Verein mit den aufstndischen Ungarn in sterreich einfielen. Im Jahre 1683 rckten sie sogar vor die Hauptstadt iwz Wien, die nur durch die tapfere Verteidigung des Grafen Rdiger von Starhemberg der die Vorstdte verbrennen lie und durch die Unter-

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 256

1887 - Leipzig : Freytag
256 Zur Republik erklrt, in welcher ein Staatsrat regieren sollte, tatschlich aber Cromwell alle Gewalt besa. Nun waren in Grobritannien selbst und im Ausland Kmpfe zu bestehen, da Schottland und Irland, mit der re-Pnblikanischen Regierungsform nicht einverstanden, dem Sohne des hin-gerichteten Knigs, dem nachmaligen Karl Il, huldigten, und da Holland sich feindselig gegen die englische Republik stellte. Cromwell besiegte alle Feinde. Irland wurde schwer heimgesucht, und Karl Ii. rettete sich noch deu iwi Niederlagen bei Duubar und Woreester (1650 und 51 jeweils am 3. Sept., Cromwells Geburtstag) durch die Flucht nach Frankreich. Die Hollnder, die er durch die Navigationsakte um ihren ergiebigen Zwischenhandel brachte, indem er fremden Nationen nur gestattete, ihre eigenen Erzeugnisse nach England 1654 zu bringen, bekmpfte er ebenfalls glcklich 1654. Vou Spanien errang er die Freiheit des Handels nach den spanischen Kolonien. 5. Cromwells Staatsregierung verlief nicht friedlich. Das lange Parlament, das spter zum Rumpfparlament geworden, war ihm nicht ge-fgig; deshalb lste er es auf und ersetzte es dnrch ein neues, in welchem nur glubige (155) Mitglieder saen, wie der Gerber Preisegott Barebone, nach dem es Barebone-Parlament genannt wird. Die meisten Mitglieder desselben hatten biblische oder an die Frmmigkeit erinnernde Namen wie Habaknk und Stehesestimglauben. Aber auch dieses Parlament misiel Crom-well aus dem gleichen Grnnd wie das vorige, so da er eine nene Verfassung gab, nach welcher er lebenslnglicher Lord-Protektor wnrde. Die Knigs-krne wollte er trotz eines dahin gehenden Antrags der Parlamentsmehrheit nicht annehmen, weil das Heer dagegen war. Durch Verschwrungen seiner i58 Feinde in bestndiger Furcht gehalten, starb er 1658. Sein Sohn Richard, der ihm als Protektor der Republik folgte, war den ausbrechenden Partei-streitigfeiten nicht gewachsen und trat schon nach acht Monaten ans seiner Stellung zurck. Das lange (Rnmpf-)Parlameut, das wieder zusammentrat, lste sich bald freiwillig auf, da es auerstande war, die Ordnung herzustellen, und nun wurde Karl Ii. durch den General Monk, den Anfhrer der schottischen Truppen, zurckberufen und durch ein neues Parlament als König anerkannt. . 129. Aortsetzung. B. Z>ie letzten Stuarts und Witl)el'm von Hranien (16601714). 1. Die anfngliche Freude der Englnder der die Herstellung der Ordnung (Restauration) wurde bald durch die Genusucht Karls Ii. ge-trbt, der während seines Aufenthaltes am Hofe Ludwigs Xiv. nur die schlimmen Seiten desselben zum Borbild genommen hatte und sogar, um Mittel * fr feine Verschwendung zu erhalten, Dnkirchen an Frankreich verkaufte, in dessen Sold er Englands Vorteil preisgab. Wenn er an der Tripelallianz

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 257

1887 - Leipzig : Freytag
257 (. 125, 1) gegen Frankreich teilnahm, so geschah dies nur, weil das Volk es verlangte. Dieses setzte auch durch seine Vertreter im Unterhaus der Gewalt-thtigkeit des sog. Kabalministeriums Widerstand entgegen und brachte es dahin, da die (bis 1828 gltige) Testakte 1673 erlassen wurde, nach i?3 welcher die vom König begnstigten Katholiken kein Staatsamt bekleiden durften. Einen anderen Sieg gewann das Parlament durch die Habeas-corpusakte 1679, welche die Englnder gegen willkrliche Verhaftungi679 schtzte. Der auf dem Sterbebett katholisch gewordene König starb 1685.1685 Whrend seiner Regierung entstanden die Parteien derwhigs (Volkspartei) und Tories (Hofpartei), mit welchen Namen ursprnglich die schottischen Schwrmer und die irischen Straenruber bezeichnet wurden. 2. Karls Ii. Bruder und Nachfolger, Jakob Ii. (168588) verscherztet durch seine Willkr und sein Bestreben, das Parlament lahm zu legen uitd1688 seine Herrschaft unumschrnkt zu machen, sowie durch seine Begnstigung der Katholiken, zu dereu Kirche er selbst gehrte, alles Vertrauen bei den Whigs, den Tories und bei den zahlreichen Anhngern der englischen Hochkirche. Als der 1688 geborene Kronprinz katholisch getauft worden war, wandten sich die Unzufriedenen an den Prinzen Wilhelm von Oranien, Statt-Halter von Holland, der mit der protestantischen Tochter Jakobs Ii., Maria, vermhlt war. Er landete in England und gewann sofort die Herrschaft. Sein Schwiegervater entfloh nach Frankreich. Das Parlament bertrug Wilhelm und seiner Gemahlin die Knigswrde und setzte die protestantische Thronfolge fest. 3. Wilhelm Iii., der die Regierung allein führen sollte, unterwarf, nachdem er in Schottland anerkannt war, Irland, wohin sich Jakob Ii. gewendet hatte, um mit franzsischer Hlfe den Thron wieder Zugewinnen. Am Boynefln 1690 geschlagen, entfloh er abermals nach Frankreich, wo ci*i69o bis 1701 lebte. Wilhelm Iii. aber besttigte dem Parlament seine alten Rechte, 1701 hob durch weise Regierung England und bewies einen groen staatsmnnischen Blick, besonders in seinem Verhalten zu der Eroberungspolitik der Franzosen (. 126,3). Nach seinem frhen Tode 1702 folgte, da seine Gemahlin schon 1702 8 Jahre frher gestorben war, deren (protestantische) Schwester Anna, die anfnglich mit den Gegnern Wilhelms (Jakobiten) verbunden, nach dem Tode der Schwester sich mit ihm ausgeshnt hatte. Sie war mit dem dnischen Prinzen Georg (Est-il possible?) vermhlt und besa den Thron bis 1714.1714 der ihre Beteiligung an dem spanischen Erbfolgekrieg gegen Frankreich vgl. . 130. Bei ihrem Ableben folgte das verwandte Haus Hannover (s. -Tabelle S. 241), während ihr im 1.1688 geborener Stiefbruder Jakob (Iii.) als Katholik von der Thronfolge ausgeschlossen war. Er starb 1766. L hlein und Holdermann, Allgemeine Weltgeschichte. 17

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 258

1887 - Leipzig : Freytag
258 . 130. Per spanische Krfotgekrieg (1701-14). 1. Der sechste und letzte Habsburger auf dem spanischen Thron, der kinderlose Karl Ii., hatte seinen Groneffen, den Kurprinzen von Bayern, zu seinem Nachfolger bestimmt. Da dieser aber vor ihm starb, so verfgte er unter franzsischem Einflu durch Testament, da Ludwigs Xiv. zweiter Enkel, Philipp, der auch sein Groneffe war, Spanien erhalten solle. Da-gegen erhob der deutsche Kaiser Leopold I., dessen erste Gemahlin Karls Ii. Schwester gewesen, Widerspruch und verlangte ganz Spanien mit den Neben-lndern Belgien, Neapel, Sizilien und den amerikanischen Kolonien fr seine zweiten Sohn Karl (nochmals Kaiser Karl Vi.), während sein erster Sohn Joseph (nachmals Kaiser Joseph I.) in Teutschland folgen sollte. Ludwig Xiv. verfocht das Recht seines Enkels und wurde dabei vou dem Kurfrsten Max Emannel v. Bayern, dem dafr Belgien in Aussicht gebellt war, und von dessen Bruder, dem Kurfrsten vou Kln, untersttzt. Auf des Kaisers Seite traten E n g l a n d, H o l l a n d, spter auch Preußen und das Deutsche Reich. England, wo Wilhelm Iii. von Drniert noch herrschte, war gegen Ludwig Xiv., weil dieser nach dem Tode des entthronten Jakob Ii. (1701) dessen Sohn, den Prtendenten Jakob (Iii.) als König von England anerkannt hatte. Holland schlo sich naturgem auch an den Kaiser an, da sein Statthalter der englische König war. 2. Der Schauplatz des Krieges war Italien, wo der Kaiser den Kampf erffnete, Deutschland, Spanien, die Niederlande und Frankreich. Die ersten Erfolge der kaiserlichen Waffen unter dem Priuzeu Eugen, der die Franzosen in Italien schlug, wurden namhaft vermehrt durch 1704 den Sieg bei .Hochstedt und Blenheim in Bayern 1704, wo der englische Feldherr Marlborough in Verbindung mit Engen die vereinigten Bayern und Franzosen besiegte. Dadurch kam Bayern in den Besitz des Kaisers, während die Franzosen unter Tallard der den Rhein zurckgehen muten. In Spanien wechselte das Kriegsglck zwischen Philipp und dem Habsburger Prtendenten Karl, bis dieser nach dem Tode seines Bruders Joseph 1 das Land verlie, und Philipp sich, abgesehen von dem durch die Englnder besetzten Gibraltar, in Spanien zu behaupten wute. Dagegen in Italien verloren die Franzosen gegen Eugen und die Preußen (Leopold 170von Dessau) die Schlacht von Turin 1706 und unterlagen auch in den i7v9 Niederlanden bei Oudeuarde 1708 sowie lieimalplaq uet im Dep. Nord 1709. Nach diesen Schlgen war Ludwig Xiv. bereit, fr seinen Enkel auf Spanien zu verzichten. Da brachten ihm unvorhergesehene Ereignisse Hlfe in der Not. Die Englnder beteiligten sich infolge eines Ministerwechsels (das Glas Wasser) nicht mehr am Krieg und zeigten sich, zumal da beim Tode Josephs I. sein Bruder Karl (Vi.) Deutschland zu erben hatte und die Vereinigung von

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 259

1887 - Leipzig : Freytag
259 - Deutschland und Spanien ihnen so wenig erwnscht war wie die allzugroe Macht des Hauses Bourbon, zu Unterhandlungen mit Frankreich geneigt. 3. Die Englnder schlssen mit den Franzosen 1713 den Frieden 1713 zu Utrecht, dessen Hauptbestimmungen folgende sind: 1. Philipp von Anjon wurde als König von Spanien und Indien an-erkannt Philipp V.; doch sollte Spanien nie mit Frankreich ver-einigt werden. 2. England erhielt das lngst eroberte Gibraltar von Spanien und einige nordamerikanische Gebiete von Frankreich. 3. Savoyen wurde die Insel Sizilien als Knigreich zugeteilt (. 134,1). 4. Preußen, dessen Knigswrde zugleich allgemein anerkannt wurde, erhielt das sog. Oberqnartier Geldern am Niederrhein und die Ober-hoheit der Nenfchatel in der Schweiz, das frher oranisch war. wogegen es zugunsten Frankreichs seine Ansprche auf das Frstentum Orauien (Orange) am Rhone das Stammland der Drnier aufgab. 5. Fr den Kaiser blieben die spanischen Niederlande (Belgien) nebst den von ihm besetzten spanischen Nebenlndern Neapel, Sardinien und Mailand (Sizilien s. 3) vorbehalten. 6. Fr das Deutsche Reich sollten die-Verhltnisse gelten, wie sie durch den Frieden von Ryswyk (. 126. 3) festgestellt worden waren. Die beiden letzten Bestimmungen nahm der Kaiser nach dem verunglckten Versuch, den Krieg fortzusetzen (Landau und Freiburg von den Franzosen erobert) 1714 im Frieden von Rastatt fr sich und im Frieden von 1714 Baden in der Schweiz fr das Deutsche Reich an. Landau blieb französisch. Die gechteten Kurfrsten von Kln und Bayern erhielten ihre Wrden und Lnder zurck. Das wichtigste Ergebnis des Krieges war die Einsetzung der Bourbous in Spanien (Spanische Linie) und der bergang der meisten spanischen Nebenlnder in Europa an das Haus Habs brg. Dieser wurde aber von Spanien ebensowenig anerkannt, wie die Herrschaft der Bourbous in Spanien. Zwischen Philipp V. und dem Kaiser kam es nicht zum Frieden. Spaniens Entstehung und Könige bis 1700. 1490 ging aus der Vereinigung von Kastilien (Jsabella) und ra-gonien (Ferd. d. Kathol.) das Knigreich Spanien hervor. Könige: Ferdinand der Katholische Philipp I., der Schne Karl I. (V.) Philipp Ii. Iii. Iv. Karl Il f 1700 von Habsburg 17*

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 260

1887 - Leipzig : Freytag
260 Verwandtschaft der spanischen Könige. Maximilian I., deutscher Kaiser 14931519 Ferdinand der Katholische Gem. Jsabella 1. Philipp I. f 1506. Johanna die Wahnsinnige 2. Karl I. (V.) f 1558 (1556) Deutscher Kaiser und König von Spanien Ferdinand I. Deutscher Kaiser 15561564 3. Philipp Ii. von Spanien 15561598 $7carlos f 1568. 4. Philipp Iii. 15981621 Anna, Gemahlin Ludwigs Xiii. von Frankreich Philipp Iv., König von'spanien. Maria Anna, Gemahlin des Kaisers Ferdinand Iii. Ludwig Xiv. Maria Theresia Karl Ii., Margareta Leopold I. Eleonore -Dr Dq-Si L?n>ig- König vn Thrch, rst S-us-r 2.. Ludwig Philipp V. König v. Spanien Spanien Gemahlin des (t 1700) Kaisers Maria Antonia, mahlin des Kaisers Gemahlin d. Kurfrsten Josephi-, Karl, Max Emauuel von Kaiser spter Bayern Ludwig Xv. Joseph Ferdinand, Kurprinz von Bayern, (t 1699) Kaiser Karl Vi. Maria Theresia von Osterreich. . 131. Der Morden und Osten Europas vor dem nordischen Krieg. A. Schweden, Dnemark und H'olen. Whrend des spanischen Erbfolgekriegs wurde ein zweiter groer Krieg gefhrt, der schon vor jenem begonnen hatte und erst sieben Jahre nach dem Utrechter Frieden vllig beendigt werden sollte. In diesem nordischen Krieg" hatte Schweden gegen Dnemark, Rußland und Polen zu kmpfen. Die Entstehung des Krieges ergiebt sich aus nachstehenden Verhltnissen der beteiligten Lnder, deren Geschichte zugleich, soweit ntig, rckwrts verfolgt werden soll. 1. Das durch Gustav Adolf mchtig gewordene Schweden blieb die erste Macht des europischen Nordens auch unter seiner Tochter Christine (1654) und ihrem Vetter Karl X. (1660) aus dem verwandten Hause Pfalz-Zweibrckeu. Er kmpfte glcklich gegen Polen, dessen König (s. Tab. . 144) ihn nicht anerkennen wollte, und gegen Dnemark. Beinahe halb Polen und einige dnische Besitzungen wurden schwedisch. Unter seinem Sohne Karl Xi. wurde mit beiden Feinden Frieden geschlossen, wodurch den Dnen Drontheim und die Insel Bornholm, den Polen ihre verloreneu 1660 Gebiete mit Ausnahme von Esthlaud und Livland (im Frieden von Oliva 1660)
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