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33. Der Kurfürst mit seiner Familie bei den ersten Rartoffelxflanzungen. (Knackfutz.)
Er besaß es nur als polnisches Lehen, d. H. der Polenkönig hatte es ihm als Oberherr gleichsam geliehen oder zu verwalten gegeben. Zn jener Zeit brach zwischen Schweden und Polen ein Krieg aus. Der Schwedenkönig kam über die Ostsee, fiel in Preußen ein und nötigte Friedrich Wilhelm zu einem Bündnis. Darüber geriet der Polenkönig in großen Zorn und drohte, den Kurfürsten in einen Kerker zu werfen, wohin weder Sonne noch Mond schiene. Die Antwort darauf war die dreitägige Schlacht bei Warschau an der Weichsel, in welcher die Polen von den Schweden und Brandenburgern gänzlich besiegt wurden. Friedrich Wilhelm benutzte nun alle Umstände so klug und glücklich, daß er im Frieden von Oliva, einem Kloster bei Danzig, Preußen als selbständiges Herzogtum erhielt (1660) und von der Lehnshoheit Polens befreit wurde.
7. Von seinem kriegerischen Helfer. Sein Helfer in militärischen Dingen war Dersslinger. Es wird erzählt, derselbe sei in seiner Jugend Schneidergeselle gewesen. Auf einer Wanderschaft kam er nach Tanger münde an der Elbe und wollte sich hier übersetzen lassen. Da er aber kein Geld hatte, wies ihn der Fährmann zurück, einen Trupp Kriegsleute jedoch fuhr der Schiffer frei hinüber. Da warf Dersslinger sein Bündel tu den Fluß und ließ sich als Reiter anwerben. Durch seine Tapferkeit und Einsicht stieg er bis zum Feldmarschall empor. Als einst der französische Gesandte bei der Tafel am Hofe fragte, ob
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Dersslinger
1. Kaiser Mlhetm Ii. und die Gegenwart.
1. Das Leben in der Gegenwart. Nicht immer ist alles so gewesen, wie wir es heute sehen. Erst nach und nach sind die Zustände so geworden. Die Geschichte erzählt, wie dies zugegangen ist. Besonders durch die Arbeit, den Verkehr, die Bildung und die Fürsorge der Regierung sind die Menschen fortgeschritten und veredelt worden.
a. Was die Menschen arbeiten. Jeder Mensch muß arbeiten, wenn er leben und glücklich sein will. Wie jedes Glied am Leibe, so hat jeder Mensch in der Gemeinschaft seine Beschäftigung. Einer foll dabei betrt andern helfen und bienen.
Was thun die Bauern auf den Dörfern? die Bürger in den Stäbten? die Hanbwerker? die Fabrikarbeiter? die Waldarbeiter? die Bergleute? die Gärtner? die Kaufleute? die Jäger? die Ärzte und Apotheker? u. s. w.? Was für Hanbwerker sinb in beiner Heimat? Was für Fabriken giebt es? Was für Mühlen? Was für Bergwerke unterfcheibet man? Was für Bobenarten finb bei beinem Heimatorte? Was für Hoch-, Schwarz-, Nieber-, Rauh- und Flugwilb kennst bu?
Wo wohnen die Menschen? Was für Gebäube hat dem Heimatort? Wozu bient jebes? Welche Jahreszahlen finben sich an Gebäuben? Was bebeuten sie? Woher stammen: Nahrung, Kleibung, Obbach, Geräte und Werkzeuge? Wer hat baran gearbeitet? Wie werben die Zimmer und wie die Straßen beleuchtet? Was für Brennstoffe benutzen wir? Wozu bienen die Dampfmaschinen? Welche Maschinen kennst bu?
t). Wie die Menschen verkehren. Was für Wege giebt es zwischen den einzelnen Orten? Was sinb Steige, Felbwege, Kunst st raßen und Eisenbahnen? Wie vermittelt die Post den Verkehr? Wie der Fernschreiber und Fernsprecher? Wie Brieftauben und Luftballons?
Welche Bäche, Flüsse und Seen giebt es in beiner Heimat? Wozu bienen Wehre, Schleusen, Stege und Brücken? Wo werben Kanäle angelegt und warum? Was finb Kähne, Segel- und Dampfschiffe? Was für Fahrzeuge giebt es zu Lanbe und zu Wasser? Wie werben sie benutzt? Welche Verkehrswege giebt es in beiner Heimat? Welche Aufgaben hat der Handel? Was nützt das Reisen?
c. Wie die Menschen gebildet werden. Woran sollen die Kinder im Hause gewöhnt werben? Warum gehen sie 8 Jahre in die Schule? Warum gehen die Leute in die Kirche? Welche Aufgaben haben Lehrer und Geistliche? Was für höhere Schulen giebt es? Wozu bienen die Fort-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii. Verwertung des heimatkundlichen Anschauungs-Materials. 17
Wenn der Sturm die Wassermasse des heimatlichen Teiches oder Sees
peitscht, so daß verhältnismäßig hohe Wellen an das Ufer rollen, so spülen
diese auf das flache Ufer eine Sandschicht, die durch die Gewalt der Wellen
über den gewöhnlichen Wasserstand des Sees hinausgeworfen wird. Später
trocknen die heißen Sonnenstrahlen den Sand, und der Wind beginnt damit
zu spielen. — An flachen Meeresküsten (Holland, Schleswig-Holstein, Preußen)
werden auch durch die hohen Wellen der stürmischen See große Sandmassen
ans Ufer gespült. Der heiße Sonnenbrand trocknet sie, und der Wind be-
ginnt damit sein Spiel. Wie man bei Schneetreiben oft im Winter be-
obachten kann, reicht eine geringere Erhöhung des Bodens hin, um hier
etwas Schnee anzusammeln. Die wachsende Erhöhung nötigt den Wind, hier
immer mehr Schneemassen sinken zu lassen, und es entsteht ein Schneewall,
wie man deren im Winter nach Schneetreiben zahlreich beobachten kann.
Ähnliche Verhältnisse tragen mit zur Entstehung der Düne am flachen Meeres-
strande bei. Auch das Wandern dieser Dünen läßt sich an den wandernden
Schneedünen wohl veranschaulichen.
An den Erscheinungen am Steilufer des heimatlichen Sees läßt sich
oft die Entstehung der Brandung verdeutlichen.
So wird man bei einigem Nachdenken noch mancherlei Vorbilder für
entfernte geographische Objekte entdecken.
Der Fall des Wassers am Mühlrade oder an den Kaskaden des
heimatlichen Baches wird in seiner Erscheinung und Wirkung zum Vorbilde
für entfernte große Wasserfälle. Die Fahrstraße, welche in einer Bodenver-
tiefung (Hohlweg) quer durch die heimatliche Hügelkette führt, hilft beim
Unterricht den Begriff eines Gebirgspasses verdeutlichen, die geringere Boden-
senkung in dem Kamme des heimatlichen Höhenzugs das Wesen eines Ge-
birgsjochs. Die Palwe (Ostpreußen) wird in ihrer Bodenform, Vegetation
und ihrem Tierleben zum Vorbilde für den Charakter weiter Heidestrecken;
das Quellgebiet zweier nach entgegengesetzter Richtung sprudelnder Bäche
im Heimatland veranschaulicht das Wesen der Wasserscheide.
Auch die Wechselbeziehungen zwischen Bodenart, Pflanzenwuchs, Klima,
Tier- und Menschenleben der Heimat können in sehr fruchtbringender Weise
zu Analogien im geographischen Unterricht verwendet werden.
Aus den Erscheinungen der Heimat entnimmt der Schüler leicht den
Einfluß des Bodens auf die Pflanzenwelt. Er sucht die Erle an den feuchten
Ufern des Baches und sieht, daß aus den feuchten Wiesen das Erdreich andere
Pflanzen hervorbringt, als am sonnigen Abhang des Berges. Aus dem
sandigen Erdreich wächst die Kiefer empor und bildet einen stattlichen Wald,
und auf dem anliegenden sandigen Felde wuchert üppig die Lupine, während
der Roggen und selbst das Häserlein nur dünne und spärliche Halme treiben.
Tromnau, Geographie in der Volksschule. 2. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Schleswig-Holstein Mühlrade
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
A. Nordwesteuropa. Ii. Dänemark.
93
Welche breitere Meeresstraße kann statt des Sundes benutzt werden? — Der
große Belt zwischen Seeland und Fünen.
Er wird seines tiefern Fahrwassers wegen vielfach von Kriegsschiffen
benutzt. Alle genannten Meeresstraßen sind aber gefährlich wegen der vielen
Untiefen und Strömungen. Im Kattegat wüten außerdem viele Stürme.
(Wiederholen!)
Welche kürzere, künstliche Wasserstraße wird daher von vielen Schiffen be-
nutzt, um aus der Ostsee in die Nordsee zu gelangen? — Der neue
Kaiser Wilhelms-Kanal, der von Kiel über Rendsburg nach Bruns-
büttel an die untere Elbe führt.
Außer den genannten Hauptländern gehören in Europa noch andere Inseln
zu Dänemark, z. B. diese Ostseeinsel. (Zeigen!) Wie heißt sie? —
Bornholm.
Auch die größte Insel im Nordwesten Europas ist in Dänemarks Besitz.
Welche ist es? — Island.
Alle diese Länder sind aber zusammen nur x/4 so groß, als das Deutsche
Reich.
Zusammenfassung: Sprich über die Lage und Bestandteile
Dänemarks und gieb seine Größe an!
Die kleinste Ländergruppe Nordwesteuropas ist Dänemark. Es
liegt nördlich vom nordwestlichen Deutschland und südlich von
Skandinavien, zwischen Ost- und Nordsee. An Schleswig-Holstein,
welches bis 1864 auch unter dänischer Herrschaft stand, grenzt die
dänische Halbinsel Jütland, und östlich davon als Ostseeinseln
liegen die übrigen Länder Dänemarks. Die größten dieser Inseln
sind Fünen, Seeland und Laaland. Durch die nachbarliche Lage
der Inseln zu einander und zu Skandinavien werden mehrere
Meeresstaßen gebildet, von denen der Sund und der große Belt,
das Kattegat und das Skager Rak die bedeutendsten sind. Sie
sind aber wegen vieler Untiefen und Strömungen gefährlich, und
im Kattegat wüten außerdem viele Stürme. Deshalb benutzen
viele Schiffe den Kaiser Wilhelms-Kanal.
Zu Dänemark gehört die Insel Bornholm und auch die große
Insel Island. Alle Länder zusammen haben nur den vierten Teil
der Größe Deutschlands.
2. Klima und Vodengestaltung.
Von welcher Beschaffenheit muß, nach der Lage zu urteilen, das Klima der
dänischen Jnselländer sein? — Sie haben Seeklima oder ozeanisches
Klima.
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Extrahierte Ortsnamen: Nordwesteuropa Seeland Ostsee Nordsee Kiel Rendsburg Europa Bornholm Europas Dänemarks Island Nordwesteuropas Deutschland Skandinavien Nordsee Schleswig-Holstein Seeland Skandinavien Bornholm Island Deutschlands
234
Das dritte Schuljahr.
Draußen im Freien bewegt sich die Luft auch. Woran können wir es
sehen, daß sich die Luft bewegt? Wir fühlen es auch, wenn wir draußen
gehen. Wie nennen wir die bewegte Luft? Wind. Weht der Wind recht
heftig, so können wir ihn sogar hören. Wodurch macht er sich für das
Gehör bemerkbar? Er heult und braust. Wie nennen wir den starken
Wind? Sturm und Orkan. Was reißt der Sturm zuweilen aus der
Erde? Was bricht er ab? Was wirft er von den Dächern? Was entsteht
auf dem Wasser, wenn der Sturm darüberfegt? Auf den Flüssen entstehen
Wellen. Auf dem Meere wühlt der Sturm das Wasser sehr hoch auf.
Meereswogen. Dann zertrümmert der Sturm so manches Schiff auf dem
Meere, indem er es an Felsen wirft, und die armen Menschen, die auf dem
Schiffe über das Meer fahren, erleiden Schiffbruch und müssen ertrinken.
Wenn der Sturm vorbei ist, so sagen wir, der Wind hat sich gelegt.
Wie ist die Luft wieder? Still und ruhig. Wie ist die Oberfläche des
Wassers bei Windstille?
Der Wind kann wohl großen Schaden anrichten, aber er bringt uns
auch großen Nutzen. Warum baut der Müller seine Mühle auf den Berg?
Was treibt der Wind aus den dumpfigen Gassen uusers Wohnorts. Warum
spannen die Schiffer die Segel ihrer Schiffe auf? — Der Wind treibt die
Wolken zu uns her. Der Regen aber tränkt und erfrischt die Pflanzen.
Der Wind trägt den Blütenstaub und Samen vieler Pflanzen von Ort zu
Ort und befördert die Verbreitung der Pflanzen.
Der Wind kommt nicht immer aus derselben Gegend. Wir sagen: Der
Wind dreht sich. Aus welcher Himmelsgegend kommt er jetzt? Was für
Wind haben wir also jetzt? Wonach sehen wir, wenn wir wissen wollen,
woher der Wind weht? Wo steht die Wetterfahne? Warum auf dem
Turme? Wie steht die Wetterfahne, wenn der Wind aus Westen kommt?
Woran kann man noch die Richtung des Windes erkennen? Am Zuge der
Wolken, am Rauche des Schornsteins. Wovon hat die Wetterfahne ihren
Namen? Welcher Wind bringt uns im Winter gewöhnlich Tauwetter?
Warum? Was für Wetter bringt der Westwind? Welcher Wind ist trocken?
Welcher Wind ist kalt und rauh?
Sprachübung,
a) Mündlich.
Die Luft befindet sich allenthalben; sie umgibt uns überall.
Zwar können wir sie nicht sehen, wohl aber fühlen, und zu-
weilen kann man sie auch hören.
Ohne Luft kann kein Geschöpf auf der <Lrde leben.
Alles, was auf Erden lebt, bedarf der Luft.
Die Luft ist zum Leben unentbehrlich.
Wir ziehen vom ersten Augenblicke des Lebens bis zum letzten mit
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Iv. Herbst,
93
Womit kann man über den Teich fahren? Welche Gestalt hat der
Kahn? Warum ist er vorn und hinten spitz? Mit welchem Gerät wird
der Kahn auf dem Wasser fortbewegt? Woraus besteht das Ruder? An
welchem Ende ist es breit? Warum? Welche Tiere schwimmen auf dem
Wasser? Schwäne, Gänse und Enten gleiten beim Schwimmen wie ein Kahn
auf dem Wasser dahin. Womit rudern sie? Wie sind deshalb ihre Füße
eingerichtet? Die Schwimmvögel können die Zehen zusammenziehen und aus-
breiten. Wenn sie das Wasser zurückdrängen wollen, so breiten sie die Zehen
aus, daß sich die Schimmhäute entfalten. Welchem Ende des Ruders ist dann
ihr Schwimmfuß ähnlich? — Alsdann legen sie die Zehen zusammen, damit
sie den Fuß bequem an den Leib ziehen können.
Welche Tiere leben im Wasser? Welche Fische sind euch bekannt? Welche
Vögel fliegen über dem Wasser des Teiches? Welche Pflanzen wachsen im
Wasser? am Ufer des Teiches?
Iv. Nur wenige Schritte vom Schwanenteiche entfernt seht ihr einen
Wiesenraum mit Wasser bedeckt. Die Spitzen des Grases stehen aus dem
Wasser hervor. Das Wasser ist sehr flach und trübe. Wenn wir diesen
Boden betreten, so sinken wir ein in den Schlamm. Dieses stehende Gewässer
nennen wir einen Sumpf oder Morast. Welcher Vogel besucht im Sommer
den Sumpf? Der langbeinige Storch wandelt in dem Sumpfe umher.
Warum kann er das? Was sucht er? Wer kennt noch andere sumpfige
Stellen in der Umgebung des Wohnortes? Wer kennt einen Sumpf mit
Röhricht?
Sprachübung.
a) Mündlich.
Das Wasser quillt aus der Lrde und bildet entweder einen Teich
oder einen Bach.
viele Bäche bilden einen Fluß.
Das Wasser des Baches und des Flusses fließt weiter; der Bach
und Fluß sind fließende Gewässer.
Das Wasser manches Teiches fließt nicht weiter, es steht still; der
Teich ist ein stehendes Gewässer.
Hat der Teich Zu- und Abfluß, so wird er Weiher genannt.
Der Wind bewegt das Wasser des Teiches; es bilden sich Wellen.
Die Oberfläche des Wassers heißt Wasserspiegel.
Der Rand des Teiches ist sein Ufer.
Der Fluß hat zwei Ufer, ein rechtes und ein linkes Ufer.
Zwischen den Ufern fließt der Fluß in seinem Bette dahin.
Das Bett des Flußes fällt nach der Richtung, in welcher der
Fluß fließt.
Bei starkem Gefälle strömt das Wasser sehr schnell dahin.
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94
Das zweite Schuljahr.
In ebenen Gegenden haben die Flüsse und Bäche ein schwaches
Gefälle und deshalb einen langsamen Lauf.
Der Ort, wo sich ein fließendes Gewässer in ein anderes ergießt,
ist seine Mündung.
Die Grte, welche von uns aus nach der (Quelle zu liegen, befinden
sich oberhalb, diejenigen, welche nach der Mündung zu liegen, befinden
sich unterhalb unserer Stadt.
Auf jener Seite — jenseits — des Mühlgrabens liegt das Dorf F.,
auf dieser Seite — diesseits — des Mühlgrabens liegt unsere Stadt.
Wasservögel, Schwimmvögel, Fische und Frösche beleben
den Teich.
Schilf, Schwertlilie, Froschlöffel und andere Wasserpflanzen
bekränzen das Ufer des Teiches.
Im Sumpf, Moor oder Morast kann man nicht gehen, auch
nicht mit dem Rahne fahren; man sinkt ein und kann sogar versinken.
Der langbeinige Storch watet im Sumpfe und fängt mit seinem
langen Schnabel seine Beute.
b) Schriftlich.
Aufsatzfragen: Wie heißt der Teich? Wo liegt er? Welche
Tiere leben darin? Welche pflanzen wachsen darin? — An welchem
Flusse liegt unsere Stadt? Welche Stadt liegt oberhalb an diesem
Flusse? Welche unterhalb?
Sprachmuster stücke:
1. Des Wassers Rundreise. A. Lüben.
2. Das Tröpflein. W. Hey.
3. Die Quelle. Chr. v. Schmid.
4. Die drei Goldfischchen. I. Fr. Campe.
5. Der Fischteich. Chr. Gottfr. Salzmann.
41. Der Karpfen.
(In Ermangelung eines Karpfens sind lebende Goldfische im Glase, die Ver-
wandten des Karpfens, als Vertreter der Fische die zweckentsprechendsten Anschauungs-
objekte sür diese Lektion.)
I. Die Jorm des Körpers. Im Herbste werden die Teiche durchfischt.
Welche Leute beschäftigen sich mit Fischfang? Womit fängt der Fischer die
Fische? Welche Fische sind euch bekannt? Weißfisch, Karpfen, Hecht, Schlei,
Aal :c. Hier zeige ich euch einen Fisch. Es ist ein Karpfen. Nenne die
Hauptteile seines Körpers! Aus welchen Hauptteilen besteht der Körper eines
Vogels? Welche Körperteile des Vogels fehlen dem Karpfen? (Schnabel,
Beine, Zehen, Gefieder.) Wie ist sein Körper gebaut? Der Körper ist nach
vorn und hinten zugespitzt, an den Seiten erscheint er zusammengedrückt.
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TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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— 60 -
Polen, letztere 23 V2 Grad vom Äquator. Die Breitenkreise werden von 360
Meridianen oder Mittagslinien durchschnitten, die von Pol zu Pol laufen.
Der Nullmeridian, der westlich von Afrika über die Insel Ferro geht, teilt
die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel (Fig. 26). Sehr häufig wird
jetzt auch der über die Sternwarte von Greenwich (spr. Grinnidsch) bei London
gehende Meridian als Nullmeridian angenommen.
Die Meridiane sind alle gleichlang; die Breitenkreise werden nach den Polen
zu immer kürzer. Alle Breitenkreise sind 15 Meilen von einander entfernt, die
Meridiane nur unter dem Äquator, dann nähern sie sich immer mehr und fallen
in den Polen zusammen. Die Breitenkreise laufen von W. nach O., die Meridiane
von N. nach S. Alle Orte unter demselben Meridian haben zu derselben Zeit
Mittag, diejenigen unter gleichem Breitenkreise häufig ähnliches Klima.
5. Ihre Zonen. Die Gegenden unter gleichen Breitengraden mit
ähnlichem Klima bilden Gürtel oder Zonen rings um die Erde. Man unter-
scheidet 5 Zonen. Die heiße Zone liegt zu beiden Seiten des Äquators
zwischen den Wendekreisen; die beiden kalten liegen um die Pole bis zu
den Polarkreisen, die beiden gemäßigten, nördliche und südliche, zwischen
der heißen und der kalten Zone (Fig. 26).
Die heiße Zone hat nur eine trockene und eine nasse Jahreszeit, letztere
mit häufigen Regengüssen und Stürmen; die gemäßigten haben Frühling,
Sommer, Herbst und Winter, die kalten nur einen kurzen, heißen Sommer und
einen langen, kalten Winter. — Der Pflanzenwuchs rst in der heißen Zone
üppig und farbenprächtig (Palmen), in den gemäßigten mannigfaltig (Kultur-
pflanzen und Laubwälder), in den kalten eintönig und verkümmert (Moose und
Flechten). — Die Tierwelt hat in der heißen Zone große und prächtige, aber
auch reißende und giftige Geschöpfe (Elefant, Löwe, Tiger, Schlangen), in der
gemäßigten unsere Haustiere und die lieblichen Singvögel, in der kalten nur
Pelztiere und Meerbewohner. —
10. Das Meer. (Nach dem Globus.*)
1. Lage und Größe. Das Meer bedeckt fast 3k der Erdoberfläche. Aus
seinem Schoße hat sich das Land in 5 Erdteilen und vielen Inseln erhoben.
2. Die Grenzen des Meeres heißen Küsten. Werden sie durch Ge-
birge gebildet, die dicht an das Meer herantreten, so haben sie den Namen
Steilküsten. Geht eine Tiefebene allmählich in das Meer über, so entsteht
eine Flachküste. Steilküsten haben gute Häfen; Flachküsten sind der Schiff-
fahrt ungünstig, weil sie die Änlegung von Häfen erschweren.
3. Beschaffenheit. Der Meeresgrund besteht wie die Erdoberfläche aus
Höhen und Tiefen. Treten die Meereshöhen bis an die Oberfläche, so bilden
sie Sandbänke, bleiben sie etivas unter der Oberfläche, Untiefen. Das
Meerwasser ist bittersalzig undungenießbar, meist grün oder blau gefärbt.
4. Die Bewegung des Meeres ist dreifach. Die Wellenbewegung
entsteht durch den Wind. Die Flut, welche in einem 6stündigen Anschwellen,
und die Ebbe, welche in einem 6stündigen Zurückweichen des Meeres an
der Küste besteht, wird durch die Anziehungskraft des Mondes bewirkt. Die
Meeresströmungen entstehen durch die ungleiche Erwärmung des Wassers.
Unter dem Äquator entstehen die warmen, an den Polen die kalten Ströme.
Am wichtigsten ist der warme Golfstrom zwischen Amerika und Europa.
5. Die fünf Hauptteile des Weltmeeres sind: das nördliche und
südliche Eismeer, der Große oder Stille, der Indische und der
') Vergl. Fig. 26 und Kartei (Erdkarte) am Schlüsse des Buches!
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: W._nach_O.
Extrahierte Ortsnamen: Polen Afrika London Polen Amerika Europa
64
13. Deutschland.*)
1 Deutschland ist durch seine Lage, seine Macht und seine Bildung das
Herz Europas. — 2. Das Deutsche Reich umsaßt 540000 qkm Fläche
und zählt gegen 50 Millionen Einwohner. In Europa wird es nur von
Rußland an Volkszahl übertroffen.
3. Die natürlichen Grenzen sind im S. die Alpen, im N. die
Nord- und Ostsee, im S.-W. die Vogesen. Im O. und N.-W. fehlen
natürliche Grenzen. — Die staatlichen Grenzen „sind im N. Däne-
mark, im O. Rußland und Österreich, im S. Österreich und die
Schweiz, im W. Frankreich, Belgien und die Niederlande.
Die flache Ostgrenze liegt offen gegen Rußland und ist durch Festungen
geschirmt.. Die Südgrenze zeigt die mächtigen Gebirgswälle der Sudeten und
Alpen, die Westgrenze die Vogesen und die gewaltigen Festungen Straßburg
und Metz.
Die Küsten der Nord- und Ostsee sind meist flach und gefährlich für die
Schiffe. Jährlich scheitern hier viele Schiffe. An den gefährlichsten Stellen sind
darum Leuchttürme errichtet oder Feuerschiffe festgeankert, um die Schiffer zu
warnen und ihnen den rechten Weg zu zeigen. Auch über 100 Rettungsstellen
sind eingerichtet. Hier suchen kühne Männer auf Rettungsbooten, mit den besten
Werkzeugen ausgerüstet, die Verunglückten aus Sturm und Brandung zu retten.
Die Küstenbewohner der Nordsee liegen in beständigem Kampfe mit dem Meere,
das oft gierig ins Land flutet und die Frucht ihres Fleißes verschlingt. Die eigent-
liche Küste ist durch mächtige Dämme oder Deiche gegen die Flut geschützt. Da-
hinter liegen die aus zurückgebliebenem Meeresschlamm entstandenen Marschen
mit ihrem fruchtbaren Acker- und Weidelande. Ein Deichbruch bringt unsägliches
Unglück über sie. Die Anlegung von Häfen ist an dieser Küste sehr schwierig und
kostspielig gewesen. An der Emsmündung liegt Emden, das jetzt durch Ver-
schlämmung ein Stück landein gerückt ist, an dem Jadebusen Wilhelms-
haven, an der Weser Bremen, an der Elbe Hamburg. Um eine große Ver-
bindungs-Wasserstraße zwischen Nordsee und Ostsee herzustellen, baut man jetzt
den Nordostsee-Kanal. — An der Ostküste ist Kiel oer schönste Hasen. Lübeck
liegt an der Trave, Stralsund der Insel Rügen gegenüber, Stettin vor der
Odermündung, Kolberg in Hinterpommern, Danzig vor der Weichselmündung,
Königsberg und Pillau vor der Pregelmündung.
4. Die Bodengestaltung zeigt die größte Abwechselung. Den N. nimmt
die große deutsche Tiefebene ein. Durch ganz Mitteldeutschland zieht sich
von O. nach W. eine Gebirgsschwelle, die bei der Öderquelle in den Sudeten
mit dem Riesengebirge anfängt, in dem sächsischen Erzgebirge, Fichtel-
gebirge, Franken- und Thüringerwalde, dernhön, dem Vogelsberge,
dem Taunus sich fortsetzt und jenseits des Rheins im Hunsrück endet. Den
Mittelpunkt bildet das Fichtelgebirge, von dem nach N.-O. das Erzgebirge,
nach N.-W. der Thüringerwald, nach S.-O. der Böhmerwald und nach
S.-W. der Fränkische Jura ausgehen. Zugleich ist das Fichtelgebirge die
Wasserscheide zwischen Donau, Rhein und Elbe, indem es nach N. die Saale,
nach O. die Eger, nach S. die Naab, nach W. den Main sendet. Die mittel-
deutsche Gebirgsschwelle bildet die Hauptscheide zwischen Nord- und
Süddeutschland.
In Süddeutschland herrscht die Form der Hochebene vor. Im N.-O.
ist das böhmische Stufenland, im N.-W. das schwäbisch-fränkische
Stusenland, im S. die bayerische Hochebene. Die oberrheinische
Tiefebene ist im W. von den Vogesen und im O. vom Schwarzwald begrenzt.
") Vergl. Fig. 28 und Karte Ii am Schluffe des Buches!
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Europas Europa Ostsee Schweiz Frankreich Belgien Niederlande Emden Wilhelms- Elbe_Hamburg Nordsee Ostsee Kiel Stettin Kolberg Hinterpommern Danzig Königsberg Pillau Mitteldeutschland Franken- Taunus Rheins Thüringerwald Böhmerwald Donau Rhein Eger Main Schwarzwald
bekleidet. Dazwischen sind fischreiche Seen und blaue Buchten, auf denen
weiße Segel leuchten. In der Mitte zieht sich die sandige Heide hinauf.
An der Westküste liegen hinter Dämmen die fetten Marschen. „Mit
silbernem Pfluge könnten wir ackern, wenn wir die kostspieligen Deiche nicht
zu erhalten brauchten!" behaupten die Marschbauern.
5—6. Das Land ist durch Seen, Meeresbuchten und kleine Flüsse be-
wässert. — Die Holsteiner sind ^ümc^ Ackerbauer, Viehzüchter und Seeleute.
7. Die Provinz besteht ausoer^>erzogtümern Schleswig und Holstein
und bildet den Regierungsbezirk Schleswig. An der Westküste liegen die
nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr u. a., die als kräftige Seebäder viel
besucht werden. Zu ihnen gehören die 15 kleinen Halligen; es sind Bröcklein
von dem früheren Festlande, das die See verschlungen hat. Die Häuser
samt den Schafställen stehen auf hohen „Werften" oder Dämmen, denn oft
überschwemmt die Nordsee die ganze Insel, ja verschlingt nicht selten das
Haus mit Mann und Maus. Nur zartes Gras wächst auf den Halligen.
Das weiden Schafe und Kühe, oder es wird zu Heu gemacht. Die Männer
gehen als Seeleute in die Welt, aber immer zieht sie die Sehnsucht wieder
m ihre arme, gefährdete Heimat zurück.
Wo liegen: Schleswig, Flensburg, der Kriegshafen Kiel (69) und
Altona (148)? Geschichtliches von Düppel und Alsen!
22. Die Provinz Hannover.
1—3. Das ehemalige Königreich Hannover liegt im N.-W. Deutschlands.
Zwischen seine drei Teile schieben sich Oldenburg und Braunschweig. Seine
Bodenfläche beträgt fast % seine Einwohnerzahl V13 Preußens. (Grenzen?)
4. Der nördliche Teil ist eine weite Fläche von Heiden, Mooren,
Marschen, sandigen Feldern und bewaldeten Hügeln, der südliche ein schönes
Bergland zwischen Harz und Weser.
Die Lüneburger Heide ist nur in einigen Einsenkungen fruchtbar; im
größten Teile liegt der Sand flach auf steinigem Untergründe. Das Heide-
kraut mit seinen roten Glöckchen bildet eine endlose Decke. Dazwischen lebt's
und webt's von kleinen Tieren. Millionen von Bienen summen und suchen
Honig. Die Heidebauern fahren die Körbe an die besten Stellen, um den
Bienen den Weg zu verkürzen. Der ernste Heideschäfer mit dem Strickstrumpf
in der Hand treibt seine Herde stinker Heidschnucken auf die magere Weide.
5. Elbe, Weser und Ems mit vielen Nebenflüssen und breiten Mün-
dungen durchströmen langsam das Land. Wo entspringen, in welcher Richtung
fließen und wo münden: Aller, Ocker und Leine?
6. Das Klima ist rauh und unbeständig auf dem Harze, ziemlich mild in
der Ebene, feucht am Meere. Der Harz hat viele Bergwerke; die Marschen
haben viel Getreide und Vieh, die Moore unerschöpfliche Mengen von Torf.
Über den Mooren liegt oft ein dicker, ungesunder Nebel. Manche Stellen
werden aufgehackt und in Brand gesteckt. Der Qualm wälzt sich dann als
Höhenrauch über die Länder bis zur Weichsel und den Alpen. In die
Asche säet der Moorbauer dann Buchweizen. Manche Teile des Moores sind
durch Kanäle entwässert und in fruchtbares Land umgewandelt. So zieht sich
die Stadt Papenburg drei Stunden weit an einem solchen Kanäle hin.
7. Die Provinz ist in sechs Regierungsbezirke eingeteilt: Hannover,
Hildesheim, Lüyeburg, Stade, Osnabrück und Aurich.
Wie liegen diese Bezirke zu einander? Wo liegen: Hannover (164), die
Hauptstadt und ehemalige Residenz, Hildesheim mit einem schönen Dome, an
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