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1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. uncounted

1911 - Breslau : Hirt
Dcutfchc Beünathuriden zunäcbft zur Grgänzung vor» ferdinand Rtrts Jsfeuetii Reauenbudhe Heimatkunde der Provinz Brandenburg für die Mittel- und Oberstufe herausgegeben von Seminarlehrer H. Hemge in Fürstenwalde Preis 35 Pf. Ferdinand Hirt königliche Universitäts- und Verlagsbuchhandlung Breslau, Königsplatz 1 1911 Umschlages wolle man Näheres über ff. Hirts Realienbuch nachlesen <y n p i vc lav

2. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 1

1911 - Breslau : Hirt
Heimatkunde der Provinz Brandenburg. Ergänzung für die Oberstufe von Ferdinand Hirts Neuem Realienbuch. Von Sennnarlehrer H. Heinze in Fürstenwalde (Spree). Inhaltsübersicht. Seite 1. Lage...............1 2. Ausdehnung und Einwohnerzahl......1 3. Bodengestalt und Gewässer........2 4. Entstehung des Bodens.........3 5. Entstehung der Bodengestalt.......5 6. Klimatische Verhältnisse.........6 7. Wichtigste Erzeugnisse.........6 Seite 8. Bewohner.............8 9. Siedlungen.............11 10. Erwerbsquellen...........12 11. Geschichtliche Entwicklung........14 12. Verwaltung............14 13. Einteilung.............16 1. Lage. Die Provinz Brandenburg liegt etwa in der Mitte nnsers deutschen Vater- landes, dessen geographischer Mittelpunkt (Schnittpunkt der mittleren Grad- Knien) sich in der Stadt Spremberg befindet. Und zwar reicht sie von 11v2 bis 16° östlich von Greenwich und von 51v2 bis 53 V/ nördlicher Breite. Ihr geographischer Mittelpunkt liegt nicht weit von Berlin. Bestimme dessen Lage im Gradnetz! Welche wichtigen Orte Europas liegen unter denselben Gradlinien? Bestimme die Lage deines Heimatortes im Gradnetz! Der Zeit- unterschied zwischen Driesen und Lenzen (300km) beträgt 17v2 Min.; der längste Tag ist in Strasburg 24 Min. länger als in Senstenberg (230 km). Der Mittelmeridian für die Mitteleuropäische Zeit (15° ö. v. Gr.) geht bei Lippehne, Sternberg und Sommerfeld vorüber. Wie groß ist also der Unter- schied zwischen der Mitteleuropäischen Zeit und der Ortszeit in Driesen, Lenzen und in deinem Heimatorte? 2. Ausdehnung und Einwohnerzahl. Uusre Provinz hat einige Ähnlichkeit mit der Gestalt eines Wappenadlers. Bestimme die begrenzenden Provinzen und Staaten! Ihr Umfang beträgt 1530 km. Berechne ihre Länge und Breite! (1 Längengrad - 67 km, 1 Breiten- grad = 111 km.) Ihr Flächeninhalt erreicht nicht ganz 40 000 qkm, wovon 63,5 auf Berlin kommen. Zur genauen Feststellung der Größe dienen die trigonometrischen Punkte, die überall in Feld und Wald durch niedrige Granit- säulen mit einem schwarzen Kreuz bezeichnet sind. Ihre Entfernung voneinander beträgt 21/2—31/2km. Sie ermöglichen die Zerlegung der ganzen Provinz in leicht zu übersehende und zu messende Dreiecke. Man findet sie auf den Meß- tischblättern und auf den sog. Generalstabskarten verzeichnet.^) Die Provinz schließt zwei kleine Gebiete an der- Dosse ein, die zu Mecklenburg-Schwerin gehören. i) Die Schutzfläche von 2 qm rund um den Stein ist Eigentum des Staates und darf daher nicht umgepflügt werden. Die Zerstörung der trigonometrischen Punkte wird gesetzlich bestraft.

3. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 1

1911 - Breslau : Hirt
Heimatkunde der Provinz Brandenburg. Ergänzung für die Mittelstufe von Ferdinand Hirts Neuem Realienbuch. Von Seminarlehrer H. Heinze in Fürstenwalde (Spree). Inhaltsübersicht. Seite A. Betrachtung der einzelnen Landschaften. I. Der südliche Höhenzug. 1. Der Lausitzer Grenzwall.........1 2. Der Fläming.............2 Ii. Die Niederungsmulde. 1. Der Baruther Talzug..........3 2. Die südliche Reihe der Höhenländer. . . . 4 3. Der Berliner Talzug..........7 4. Die nördliche Reibe der Höhenländer ... 11 5. Der Eberswalder Talzug.........13 Seite Iii. Der nördliche Höhenzug. 1. Das Höhenland der Neumark......14 2. Das Höhenland der Uckermark...... 14 3. Das Ruppiner Höhenland und die Prignitz 15 B. Betrachtung des Gesamtgebietes. 1. Ausdehnung und Einwohnerzahl.......15 2. Bodengestalt und Gewässer..........15 3. Bodsnbeschaffenheit, Erzeugnisse und Erwerbs- quellen (Verkehrsstrahen)..........16 4. Bewohner und Verwaltung.........16 A. Betrachtung der einzelnen Landschaften. I. Der südliche Höhenzug. 1. Ter Lausitzer Grenzwall. Im Süden uusrer Provinz zieht in der Nähe der Grenze eine wellenförmige Hochfläche vom Bober bis zur Dahme. Es ist der Lausitzer Grenzwall. An einigen Stellen sind ihm niedrige Hügelreihen und einzelne Gipfel aufgesetzt. Dazu gehört der Rückeuberg bei Sorau, der mit seinen 229 in Höhe der höchste Punkt der Provinz ist. Die einförmige und sandige Gegend erhält nur dort einigen Reiz, wo Bober, Neiße und Spree sie in tief eingeschnittenen Tälern durchfließen. Während in diesen sich auch Wiesen finden, bringen die Hochflächen nur kümmerlichen Kiefernwald, Roggen, Kartoffeln, Buchweizen und Heidekraut hervor. Um so reicher sind die Schätze im Boden. An vielen Stellen, besonders bei Senstenberg, enthält er große Lager von Braunkohle. Um sie zu ge- Winnen, gräbt man einen brunnenartigen Schacht senkrecht in die Erde, bis man zu ihr gelangt, und treibt dann wagerechte Gänge, die Stollen, in sie hinein. Schacht und Stollen werden mit Kiefernstämmen ausgekleidet, damit sie nicht zusammenstürzen. Die gewonnene Kohle wird in kleinen Wagen nach dem Schachte gefahren und von oben her an langen Drahtseilen zutage ge- fördert. Man verbraucht sie entweder in ihrem natürlichen Zustande oder stellt aus ihr Preßkohle her. . Den häufig vorkommenden Quarzsand verarbeitet man in zahlreichen Glas- Hütten. Er wird dort in einem aus Ziegelsteinen erbauten Ofen durch ungeheure Hitze geschmolzen. Die entstaudene Masse holt man in kleinen Mengen mittels langer Rohre heraus und bläst sie auf. Darauf hält man die Glasblase in eine Holzform und gibt ihr dadurch die gewünschte Gestalt. Soll i

4. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 2

1911 - Breslau : Hirt
2 Heimatkunde der Provinz Brandenburg. eine Glasscheibe hergestellt werden, so wird die Glasblase aufgeschnitten und nuter eine Walze gebracht. Während man jetzt die nicht bewaldeten Flächen soviel wie möglich beackert, wurden sie früher als Schafweide benutzt. Der Reichtum an Wolle rief in den Städten die Tuchmachern hervor. Daher entstanden in Soran, Sommer- feld, Forst (33 800 ©.), Spremberg und Finsterwalde zahlreiche Tuch- sabriken, zu denen sich später auch Hutfabriken gesellten. Ihre Dampf- Maschinen werden durch die Braunkohle in Betrieb gesetzt; der größte Teil der verarbeiteten Wolle wird aber heute von weither bezogen. 2. Der Fläming. An den Lausitzer Grenzwall setzt sich jenseit der Dahme der Fläming. Dieser ist ebenfalls eine wellenförmige, sandige Hochfläche. Die höchsten Erhebungen sind der Golm (180m) und der Hagelberg (201m). Auf dem Gipfel des letzteren liegt ein Dorf gleichen Namens. Bei ihm verkündet ein Denkmal der Nachwelt, daß hier 1813 ein hartnäckiger Kampf zwischen Franzosen und Preußen ausgefochten wurde, in dem nnfre Soldaten den Sieg davontrugen. Im Fläming liegt nicht allzutief unter dem Sand eine Lehm- oder Tonschicht. Dadurch werden Regen- und Tauwasser gezwungen, sofort abzufließen. Der Wassermangel war daher früher so groß, daß manche Ortschaften das Trink- wasser für Menschen und Vieh von benachbarten Dörfern holen oder den Inhalt des einzigen Ziehbrunnens ihren Bewohnern zumessen mußten. Heute ist diesem Übelstande durch Windräder, die das Wasser aus tiefen Brunnen emporheben, und durch Wasserleitungen abgeholfen. Trotz der Wasserarmut entströmen dem Fläming mehrere Flüßchen, darunter Dahme und Nuthe. Die Lehmschicht des Bodens, die an manchen Stellen zutage tritt, macht den Fleiß des Landmannes trotz des Wassermangels ertragreich; daher sagt ein alter Spruch: „Fläming, arm an Born, reich an Korn." Der größte Teil des Bodens wird aber von Wald bedeckt, der vielen Bewohnern ihren Unterhalt liefert. Sie sammeln Beeren und Pilze, stellen Besen her, verfertigen Schippen und Mulden und helfen beim Abholzen und Aufforsten des Waldes. Die beiden wichtigsten Orte sind reich an geschichtlichen Erinnerungen. So besitzt Belzig den letzten Rest einer stolzen Burganlage. Stadt und Burg gingen im Dreißigjährigen Kriege in Flammen auf; die Bewohner fielen damals fast sämtlich der Mordlust plündernder Horden, dem Hunger und der Pest zum Opfer. In Jüterbog zeigt man noch den Kasten, den einst ein Ritter dem Ablaßkrämer Tetzel samt den: darin befindlichen Gelde für verkaufte Ablaßbriefe abgenommen haben soll, nachdem er vorher selbst schon für diese Tat den Ablaß erworben hatte. An einem Tore der Stadt hängt ferner eine große Keule; neben ihr steht geschrieben: „Wer seinen Kindern gibt das Brot Und leidet dabei selber not, Den schlag' man mit dieser Keule tot."

5. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 4

1911 - Breslau : Hirt
4 Heimatkunde der Provinz Brandenburg. Die Bewohner des Spreewaldes sind zum größten Teil Wenden; sie haben teilweise noch ihre alte Sprache, Sitte und Tracht bewahrt. 2. Tie südliche Reihe der Höhenländer. a) Das Guben - Lieberoser Höhenland. Es liegt zwischen Bober und Spree und wird von der Neiße durch- Krochen. Aus der einförmigen Hochfläche erhebt sich nur der Spitzberg bei Lieberose zu nennenswerter Höhe (180 m). Auf dem sandigen Boden gedeiht an manchen Stellen kaum die Kiefer; andre wieder eignen sich vorzüglich zum Obst- und Gemüsebau, so die Ab- hänge der Gubener Berge, die malerisch aus dem Neißetal aufsteigen, und die Gegend um Lieberose. Im Boden findet man Braunkohle, besonders bei Guben und Fürstenberg. Infolgedessen haben sich in Guben die Tuch- und die Hutfabrikation zu bedeutender Höhe entfaltet. Die Stadt Guben (36 700 E.) wird wegen ihrer schönen Lage die „Perle der Niederlausitz" genannt. Sie erstreckt sich zu beiden Seiten der Neiße und steigt auch die mit zahllosen Obstbäumen bestandenen Abhänge der Höhen hinauf, deren Anblick zur Zeit der Baumblüte stets viele Besucher anlockt. Weiter nördlich liegt das alte Kloster Neuzelle. Gebäude und Kirchen sind noch vorhanden, die Mönche aber verschwunden (Lehrerseminar). b) Das Beeskow - Teltower Höhenland. Aus den: meist ebenen Gebiete, das von der Spree bis zur Nuthe reicht und sich nur wenig über die benachbarten Niederungen erhebt, ragen in: Nordosten die Ranenschen Berge bis zu 152 m Höhe empor. Auf ihnen liegen die moosüberzogenen Markgrafensteine, zwei gewaltige Findlinge aus Granit. Von dem größeren hat man eine Schale von 7 m Durchmesser für den Lustgarten in Berlin hergestellt, und doch besitzt er uoch die Größe eines kleinen Hauses. Weiter uach Westen erhebt sich am Nordrande des Höhenlandes eine kleine, aber malerisch gestaltete Berggruppe, die bewaldeten Müggelberge. Der Blick von ihnen ist um so schöner, als sich an ihrem Nordfuße der von der Spree durchflofseue Müggelsee und an ihrem Südfuße die seeartig erweiterte Dahme ausbreiten. Noch niedriger ist der Kreuzberg, mit welchem das Höheuland an die Süd- grenze der Stadt Berlin herantritt. Auf ihm steht ein Denkmal, das von Friedrich Wilhelm Iii. zur Erinnerung an die Befreiungskriege errichtet worden ist. Von hier hat man einen umfassenden Blick: nach Westen, Norden und Osten auf das Häusermeer der Städte Charlottenburg, Wilmersdorf, Schöneberg, Berlin und Rixdorf, nach Süden auf die gewaltige Fläche des mit Gras bedeckten Tempel- hofer Feldes, das dem Berliner Militär als Exerzierplatz dient. Zahlreiche Wasserläufe und Seenspiegel beleben die Einförmigkeit des Ge- bietes. Vom Scharmützelsee an im Osten reiht sich See an See bis in die

6. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 7

1911 - Breslau : Hirt
Ergänzung für die Mittelstufe, 7 früher neben ihm ein reiches Kloster befand. Über seine Gründung erzählt man folgende Sage: Eines Tages jagte der Markgraf in der Gegend. Als er müde wurde, legte er sich unter einer Eiche nieder. Da träumte ihm, eine wütende Hirschkuh dringe auf ihn ein. In der Angst rief er zum Herrn; da ver- schwand das Tier. Er erwachte und erzählte seinen Begleitern, die inzwischen herbeigekommen waren, den Traum. Sie meinten, es sei sicherlich der Teufel gewesen, der ihn bedrängt habe. Da sprach er: „Ich will an diesem Orte eine Burg gründen, von welcher die teuflischen Feinde durch die Gebete frommer Männer weit fortgescheucht werden sollen." Am Südrande der Zauche liegt das gewerbreiche Luckenwalde (22 300 E.) mit seinen Gewebe- und Hutfabriken. Der nördliche Teil des Höhenlandes übertrifft den südlichen bei weitem an Ausdehnung. Er wird aber durch eindringende Niederungen mannigfach zerteilt. Nadelwald, wenig fruchtbares Ackerland und Wiesengrün geben ihm daher das Gepräge. Der größte Ort ist die Stadt Rathenow. Die Her- stellnng von Brillen und Ferngläsern hat ihr einen Weltruf eingetragen. 3. Der Berliner Talzng. a) Das Odertal. Auch der Berliner Talzug, der sich im Norden der südlichen Reihe der Höhenländer erstreckt, streicht von Südosten nach Nordwesten. Sein östlichster Teil ist das Odertal, das zuerst westliche, später nördliche Richtung hat. Die Oder, die auf dieser Strecke durch Bober und Neiße verstärkt wird, ist hier 200 bis 250 m breit. Aber ihr Wasserstand ist sehr ungleich. Nach langer Trockenheit führt sie im Sommer zuweilen so wenig Wasser, daß die Schiffe nicht mehr fahren können; im Frühjahr dagegen füllt es oft den weiten Raum zwischen den 6 m hohen Dämmen vollständig aus, überflutet und durchbricht sie wohl auch. Die Oder fuhrt stets Triebsand mit sich, der leicht Sandbänke bildet. Ihre Entstehung soll dadurch verhindert werden, daß man vom Ufer aus schmale Dämme aus Erde und Steinen, die sog. Buhnen, in das Wasser baut. Sie zwingen den Strom nach der Mitte des Flußbettes und Verhinderndort die Anhäufung der Sandmassen. Nun können die Lastkähne ungehindert auf der Oder fahren. Stromab lassen sie sich vom Wasser treiben und spanneu wohl auch noch große Segel auf. Strom- auf werden sie von Schleppdampfern gezogen, die 4 bis 6 von ihnen mit Leichtigkeit fortbewegen. Auf diese Weise werden Steinkohlen, Eisen, Steine und Getreide von unserer Nachbarprovinz Schlesien nordwärts, besonders nach Berlin, befördert; die stromauffahrenden Kähne sind entweder leer oder mit Kaufmannsgütern aus Stettin beladen. Sehr häufig erblickt man Flöße auf der Oder. Sie bestehen aus Baum- stämmeu, von denen man 10 bis 12 nebeneinander befestigt hat. Die Flöße werden, 4 bis 6 hintereinander zu einer „Trift" vereint, aus Schlesien nach Berlin gebracht, wo man das Holz zum Bauen der Häuser, zur Verfertigung von Möbeln nfw. verwendet. Die Männer, welche die Flöße lenken, wohnen auch auf ihnen in kleinen Strohhütten. Die einzige Stadt im Odertal ist Kroffen an der Bobermündnng.

7. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 13

1912 - Breslau : Hirt
§ 30—32 Gewässer. 13 Richtung die Elbe das Land. Sie kommt vom Riesengebirge und ist bei ihrem Eintritt in Sachsen bereits zu einem schiffbaren Strome, dem einzigen des Landes, angewachsen. Zur Elbe und damit zur Nordsee gehört das gesamte Flußsystem Sachsens (Fig. 3) mit Ausnahme des äußersten^ 0. Weiße Elster, die Mulden, S ch Warze Elster und Spree sind die Sammeladern für Sachsens Gewässer, die freilich erst außerhalb des Landes ihr Wasser dem Elbstrom zu- führen. Nur die Neiße strömt der Oder und damit der Ostsee zu. In vorgeschichtlichen Zeiten hatte die Mulde einen anderen Lauf, indem sie § 30. etwa von Grimma aus westwärts zur Saale floß. Im N der Lausitz war ein ostwestlich gerichteter Flußlauf vorhanden, der zur Elbe führte und die gesamten Gewässer der Lausitz, auch die der Neiße sammelte: das große Görlitz-Wittenberger Urstromtal. Zu den fließenden Gewässern kommt noch eine größere Anzahl stehender, § 31. die meist gruppenweise sich finden, wie die Seen von Hubertusburg, die Teiche von Moritzburg und die der Lausitz, deren größter 1 qkm groß ist. An Kanälen hat Sachsen nur den Grödel-Elsterwerdaer Floß- graben aufzuweisen, der aber für die Schiffahrt bedeutungslos geworden ist, § 32. da er keine Verbindung mit der Elbe mehr besitzt. Der Elster-Saale- Kanal, der im Xv Leipzigs beginnt, aber noch lange nicht vollendet ist, soll ein Großschiffahrtskanal werden. Da die Landesgrenze im Gebirge meist diesseits des Lammes verläuft, so liegen die Quellen vieler Flüsse in Böhmen. Aus Sachsen geht nur ein einziger größerer Fluß, die Zwota, nach 8. Uber die Größe der einzelnen Flußgebiete inner- halb Sachsens gibt folgende Übersicht Aufschluß: Vergleich der Flußgebiete. Fluß Flußgebiet Mulden . . . 5480 qkm Elbe..........3340 Weiße Elster . 2790 „ Röder .... 930 Schwarze Elster 890 » Spree .... 790 .. Neiße . . — 610 „ Die Länge der Mulde von der Quelle der Zwickauer Mulde bis zum Austritt der vereinigten Mulde aus Sachsen beträgt 200 km.

8. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 33

1912 - Breslau : Hirt
§ 86—91 2. Das Erzgebirge. 33 Deiiben1 und Potschappel sind Sitze der Eisen- und Glasindustrie^. Der Syenit der Talwände wird in großen Steinbrüchen abgebaut. Dicht nebeneinander nehmen Eisenbahn, Straße mit elektrischer Bahn und Fluß ihren Weg durch den stellen- weise sehr schmalen Grund (Bild 17). Der Hebung und Förderung der Industrien des Erzgebirges dienen zahlreiche ge- § 86. werbliche Fachschulen in den Hauptorten der betreffenden Industrie. So seien er- wähnt die Posamenten-Fachschule zu Annaberg-Buchholz, die Deutsche Fachschule für Blecharbeiten in Aue, die Spitzenklöppelmuster-Schule zu Schneeberg, die Deutsche Uhrmacher-Fachschule zu Glashütte, die Deutsche Gerberschule zu Freiberg, die Spiel- waren-Fachschule zu Seiffen. Wie die landwirtschaftliche Bevölkerung des Erzgebirges von 0 nach W allmählich ab-, K 87. die industrielle dafür aber zunimmt, ersieht man deutlich aus der folgenden Tabelle^: Amtshaupt- Prozentualer Anteil der Bevölkerung an der Mannschaft Landwirtschaft Industrie Dippoldiswalde 33 44 Freiberg 19 55 Marienberg 17 62 Flöha 13 65 Annaberg 11 69 Schwarzenberg 7 74 Verkehr. Das Erzgebirge ist heute überall roegsam und bildet kein §88. wesentliches Hindernis für den Verkehr. Gegen 20 fahrbare Straßen führen jetzt über den Kamm. Sie sind zum Teil alte „Salzstraßen". Den Hauptstraßen sind die Bahnen gefolgt, deren jetzt fünf das Gebirge über- § 89. schreiten, Verbindungen zwischen der Hauptlinie Dresden—freiberg—chemnitz —Zwickau im N und der Bahn im Egertal (Bodenbach—eger) herstellend. In zahl- reichen Windungen (Serpentinen) führen sie vom Kamme zum Egertal hinab. Je eine Linie geht im Tale der Freiberger Mulde, der Flöha und der Zschopau auf- wärts. Die großartigste Bahn über das Erzgebirge ist die im Schwarzwassertal bis Johanngeorgenstadt und dann in 910 m Höhe über den Paß nach Karlsbad führende. Im äußersten W geht aus dem Tal der Zwickauer Mulde eine Linie ins Zwota-Tal hin- über. Zu diesen genannten Linien kommen noch eine große Anzahl Querverbindungs- und Stichbahnen. Der Durchgangsverkehr umgeht das Gebirge und wird auch schwerlich durch die 8 90. geplante Durchtunnelung des Keilberges hingelenkt werden können. Wohl aber ist die Zufuhr böhmischer Kohlen durch die Übergangsbahnen sehr erleichtert. Die erzgebir- gischen Bahnen dienen in erster Linie der Erschließung des Gebirges für die Industrie durch Schaffung billiger Zufuhr und Abfuhr und dem örtlichen Verkehr. Auch ist im Sommer der Touristenverkehr recht bedeutend. Besiedlung. In das dichtbewaldete Erzgebirge waren die Slawen nicht vorge- § 91. drungen, sondern hatten nur eine kleine Zahl von Ansiedlungen im niedrigeren Teile " und in Flußtälern. Auf die Slawen weisen noch verschiedene Namen hin, wie Lößnitz (Ort am Walde), Zwönitz (Waldbach), Zschopau, Pockau, Weißeritz (alle drei bedeuten raschfließendes Wasser) u. a. Deutsche Ansiedler drangen später weiter vor und erbauten eine große Anzahl Reihendörfer, sehr häufig aber auch Waldhufendörfer (vgl. § 232 u. Bild 18). 1 D. i. Eichendorf. 2 Die bedeutendsten Glaswerke Sachsens sind die hier befindlichen Siemens-Werke, Drccht-iirtd Hartglas, Flaschenverschlüssen und Beleuchtungsartikeln im Jahre 1910 rund 180 Millionen Stück Flaschen herstellten. 3 Vgl Tabelle S. 89. Muhle, Landeskunde ftgr. Sachsen. Z

9. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 52

1912 - Breslau : Hirt
52 B. Landschaftsgebiete. § 141. 142 141. Nahe der sächsisch-böhmischen Grenze ist unterhalb Tetschen—bodenbach der Elb- umschlagplatz Lande zu großer Bedentnng für den Frachtverkehr geworden. Wich- tiger aber ist der Eröbaer Hafen bei Riesa (Bild 33), der Umschlagplatz für die von Hamburg auf der Elbe nach Sachsen eingeführten Waren*. Dn König-Albert-Hafen bei Dresden, der größte Elbhafen Sachsens, dient dem sehr umfänglichen Güter- verkehr der Residenz-. Auch sind mehrere Winterhäfen vorhanden, in denen die Fahrzeuge bei Eisgang und bei Hochfluten Sicherung finden. 33. Kran am Kai des Elbumschlagplatzes Gröba bei Riesa. Wir blicken auf den Hafen, in den die Mündung des Ueinen Flusses Döllnitz umgewandelt ist. Eben werden mittels des fahrbaren Kranes Waren, die in den großen durch Schleppdampfer gezogenen Frachtkähnen elbaufwärts gebracht wurden, vom Schiff in die Hafenbahn verladen, die nun die Güter ihrem Bestimmungsorte zuführt (Leipzig, Chemnitz). Die Bahnfracht für Getreide ist annähernd doppelt, die für Steine dreimal und für Holz gar fünfmal so hoch wie die Fracht auf dem Wasserwege. 142. Zusammenfassung. Die Sächsische Schweiz gehört zu den Zierden der deutschen Mittelgebirge. Aus weitem Ivaldgebiet ragen die grauen Hels- wände auf, überall bieten die steil abfallenden Helsvorfprünge prächtige Hern- sichten, oft schmückt gelber Ginster oder im Spätsommer blühende Beide die Bänge, enge kühle Gründe, geheimnisvolle Schluchten erschließen sich, und das Silberband der Llbe durchzieht in tiefem, vielgewundenem, oft engem u.ale die Landschaft, selbst belebt mit vielen Fahrzeugen, begleitet vom Schienen- weg, auf dem die Schnellzüge des Durchgangsverkehrs und lange Güterzüge unaufhörlich dahinrollen. fehlen auch die Ruinen und Burgen, so übertrifft doch die Elblandschaft vielfach die Rheingegend durch ihre Lieblichkeit, und die Sächsische Schweiz hat einen außerordentlich starken fremden- und Tou- ristenverkehr. 1 Hier werden jährlich allein gegen 200 000 t Getreide und Mehl und gegen 100 000 t Baumwolle umgeschlagen. 2 1908 kamen auf der Elbe in Dresden 700 000 t Güter (einschließlich Floszholz) an, und 123 000 t gingen ab.

10. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 57

1912 - Breslau : Hirt
§ 154, 155 57 Dresden und Radeberg, ansehnliche Malzfabriken in Dresden, Nieder- sedlitz und Pirna. Die Lederindustrie Dresdens ist äußerst mannigfaltig (Schuhwaren, Reisekoffer, Galanteriewaren, Treibriemen, Artikel für das Heer). Eine Weltstellung hat sich auch die photographische Industrie Dresdens erobert. Die Herstellung von Ansichtspostkarten, Papier- industrie, Bau- und Möbeltischlerei, Zigarettenindustrie sind ebenfalls wichtige Zweige der äußerst vielseitigen Industrie Dresdens. Verkehr. Die Elbe hat gleichsam die Wege zu sich hingezogen, und so K 154. ist hier ein reger Verkehr vorhanden. Früher schon waren bei Strehla, Meiszen, Dresden, Pirna für die das Elbtal kreuzen- den Ströhen wichtige Fnrten, weshalb wir hier anf dein gegenüberliegenden Stromufer auch Ortschaften finden. Heute führen in Sachsen 12 Brücken über den Strom*. Zog der Verkehr Frankfurt a. M.—Leipzig—breslau früher nördlich an Dresden vorüber, s o hat natürlich die Hauptstadt ihn längst durch ihre Mauern geleitet. 38. Dresden: Der Hauptbahn!? of. Das prächtige Gebäude mit seinen weiten Hallen, deren größte sechs Gleise überspannt, dient ausschließlich dem Personenverkehr. Hier laufen die sämtlichen Eisenbahnlinien zusammen, die Dresden erreichen. Für einige dieser Linien ist der Hauptbahnhof Kopfstation, für andre Durchgangsstation. Von Dresden aus gehen wichtige Eisenbahnen stromauf nach Boden- § 155. bach—tetschen (Wien), stromab nach Meißen (Döbeln —Leipzig), nach Riesa (Leipzig; Röderau—berlin) sowie über Elsterwerda nach Berlin; durch den Plauenschen Grund erklimmt die Bahn in starker kurvenreicher Steigung die Höhen des erzgebirgischen Vorlandes, windet sich ostwärts durch die Dresdner Heide aufs Lausitzer Plateau hinauf. Alle diese Linien vereinigt heute in Dresden ein prächtiger Hauptbahnhof (Bild 38). 1 Bei Schandau (1), Pirna (1), Blasewitz (1), Dresden (5), Niederwartha (1), Meißen (2), Riesa (1). Die längste dieser Brücken ist die 461 in lange Eisenbahnbrücke Dresdens.
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