Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Oldenburg
— 7
2 Thet is thin other Kera: ieff ther soggen selonde eng urbereth wurde, agder fon tha Suther saxa, ief fon Nordmanurn, sa
schellath tha sex tha sogenda to hilpe kume
3. Thet is thien tredde Kera: ieff theren fon tha soghen selondum hwelde unhorsam hwirthe, so scellath tha sex tha soghenda stiura, thet hit al riuchte faie.
(Zu deutsch--) r ^ r .
1 Die erste Überküre aller Friesen ist, daß sie einmal tut ^ahre
zusammenkommen beim Upstalsboom. Dienstags in d-^Mstw°che, und daß man da berate alle die Rechte, die die Friesen halten sollen,^ wenn jemand irgend ein besseres Recht wüßte, daß mau das leichtere setze
bö§ ^ Daseist die zweite Kür: wenn der sieben Seelande eines bedrängt würde, sei es von den Sndersachsen, fei es von den Normannen, so sollen die sechs anderen dem siebenten zu Hilse kommen.
3. Das ist die dritte Kür: wenn da ems von den sieben Ge-
länden wollte ungehorsam werden, so sollen die sechs dem siebenten steuern, daß es ganz recht verfahre.
8. Der Anfang der Stedingerkämpfe.
- Fund. monast. Rasted. S. 55. Großh. Haus- und Centralarchiv. -(Die Jahrbücher des Benediktinerklosters zu Rastede wurden zuerst von dem Hamburger Geschichtsschreiber I. M. Lappenberg herausgegeben und zwar im zweiten Bande von Ehrentrauts „Friesischem Archiv (Oldenburg 1854.) Ihre Entstehungszeit fallt m das Ende des 13. oder den Ansang des 14. Jahrhunderts. Die, Verfasseres find deren offenbar mehrere - sind unbekannt. Die Rasteder Chronik , nnc diese Aufzeichnungen gewöhnlich genannt werden, ist juif Pergament geschrieben und in Seehundsfell gebunden. Die ersten Setten stnd nach der Weise der Seit kunstvoll mit Säulen und Ornamenten verziert. Rach den Namen der Wohltäter und Gönner des Klosters folgen mehrere Urkunden, und dann folgt die Chronik, die bis 1317 reicht. Außer diesem Geschichtswerke gibt es noch ein „Chromcon Rastedense ) Dasselbe enthält eine Überarbeitung der Historia monasterii Raste-densis von dem Bremer Domherrn Heinrich Wolters, einem geborenen Oldenburger, die Überarbeitung einer verlorenen rastedischen Klosterchronik, ebenfalls von Wolters, und die Originale rastedischer Annalen, die gleichzeitigen Aufzeichnung eines unbekannten Rasteder Mönches. Es liegt aber nur gedruckt vor. Dies Chronicon Rastedense wurde zuerst lböö durch den Helmstedter Professor Heinr. Meibom veröffentlicht Rach diesem Drucke gab der oldeuburgische Notar Balthasar von Wida 171j eine Übersetzung heraus, die aber nicht fehlerfrei ist. („Die rare und uhralte Oldenburg-Rahstädische Chroncia.") Eine Übersetzung der Wirtin, Das Folgende uacb Ouckeu: Zur Kritik der oldeuburgischeu Geschichts-quetlcu im Mittelalter. Berlin 1891, Kap. V.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Lappenberg Heinrich_Wolters Heinrich Wolters Chronicon_Rastedense Balthasar_von_Wida
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Seehundsfell Berlin
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
4
Alte Geschichte.
Schrift besteht aus 80000 Zeichen, die nicht, wie bei uns, einzelne einfache
Sitten. Laute, sondern ganze Wörter bedeuten. In der Musik lieben die Chinesen
Trommeln, Triangel und gellende Pfeifen; in der Malerei eckige Formen
und glänzende Farben. Lange Fingernägel, die in Futteralen vor Ver-
letzungen geschützt werden, und unnatürlich kleine Füße gelten ihnen als
besondere Schönheiten. Den Kopf tragen die Chinesen bis auf eine Stelle
kahl geschoren; der stehenbleibende Haarbüschel ist in einen langen Zopf
geflochten.
Konfucius 3. Als Begründer ihrer Religion verehren die Chinesen den Kon-
500. sucius oder Kong-fu-tse (500). Derselbe hat mehrere Werke — nach da-
maliger Sitte in Bambus eingeschnitten — hinterlassen, in denen Beleh-
rungen über Gott und Tugend enthalten sind. Tien, der oberste Gott,
ist allmächtig und unumschränkt. Er kennt alle Dinge und regiert die
Welt mit Weisheit, Güte und Gerechtigkeit. Die Tugenden der Menschen
erfreuen ihn, das Laster erregt seinen Zorn. Nach Konfucius können die
Strafen des Himmels nur durch wahre Besserung, nicht durch äußere
Uebungen abgewendet werden. „Erst regiere Dich selbst", sagt Konfucius,
„dann kannst Du eine Familie, dann ein Land regieren; erst bessere Dich
selbst, dann Deine Familie, hierauf Deine Negierung, zuletzt Alles inner-
halb der 4 Meere." Im Uebrigen ist die Lehre des Konfucius Natur-
und Menschcnvergötterung (Pantheismus); seine Sittenlehre hebt die
Freiheit und Würde des Menschen auf und empfiehlt eine maßlose Unter-
würfigkeit der Kinder gegen die Eltern, der Weiber gegen die Männer,
der Unterthanen gegen die Fürsten *).
3. Die Inder.
1. Das Land und seine Bewohner. Die vier Kasten: Priester, Krieger, Kaufleute,
Handwerker. 2. Das Religionswesen: der Brahmaismus. 3. Sprache und Literatur:
die vier Bücher der Vedas, das Gesetzbuch des Menu, Ramayana und Mahabharata,
die Sage von Sakuutala. Bauwerke. 4. Handelsverbindungen zwischen Indien und
Europa.
1. Südwärts der schneebedeckten Höhen des riesenmäßigen Himmalaja
erstreckt sich ein fruchtbares, glückliches Land mit einem gesunden, abwechseln-
den Klima und reich an kostbaren Erzeugnissen der mannigfaltigsten Art.
In diesem vom Indus, Ganges und anderen großen Flüssen durchström-
ten Lande wohnten die Inder oder Hindus. Sie waren Nachkommen
der Arier, die einst von Tübet aus Wanderzüge unternommen und die
minder kräftigen Urbewohner Indiens unterjocht hatten. — Die Inder
Vier Kasten, lebten schon früh in geordneten Staaten und waren von jeher in vier
Kasten geschieden. Die erste Kaste begreift die Brahm an en (Bram inen),
welche Priester, Lehrer, Gesetzgeber, Richter, Aerzte und der Könige (Rad-
schas) Rathgeber sind. Die zweite Kaste (Kschatryas) umfaßt die Krieger,
aus denen die Könige hervorgehen. Die dritte Kaste (Vaisyas) ist der
Stand der Gewerbtreibenden, wozu die Kaufleute, Handwerker und Acker-
bauer gehören. Die vierte Kaste (Sudras) ist die Klasse der Dienenden;
diese können wohl ein Handwerk oder eine Kunst treiben, dürfen aber die
i) Von China sei noch bemerkt, daß die Engländer seit 1842 durch Schwert
und Kanonen mehrere Häfen des Landes für die Europäer eröffnet haben.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Konfucius Sakuutala
Extrahierte Ortsnamen: Ramayana Mahabharata Indien Europa Indiens China
8
Alte Geschichte.
Firmament und gewannen so einige astronomische Kenntniß (Länge
des Jahres). Doch trieben sie auch Sterndeuterei (Astrologie). — Der
Sterndienst der Babylonier war auch bei den Assyrern zu Hause.
Die Babylonier beschäftigten sich hauptsächlich mit Getreidebau, wozu
der Boden sich trefflich eignete; sie verfertigten aber auch kostbare Ge-
wänder, herrliche Teppiche und geschnittene Steine. Ihr Handel war
gleichfalls bedeutend. Sie Vertrieben ihre eigenen Waaren und empfingen
über den persischen Meerbusen die Produkte Indiens, um sie nach den
Hafenstädten Kleinasiens zu bringen. Als gute Kaufleute haben sie zuerst
Maaß und Gewicht eingeführt x).
6. Die Meder und Perser.
1. Abkunft der Meder und Perser. Das goldene Zeitalter des Königs Dssjenischid.
2. Medien befreit sich 710 von der assyrischen Herrschaft. Dejoces gründet Ekbatana.
Phraorteö (656) unterwirft die Perser. Cyarares erobert mit Nabopolassar Ninive
und zerstört so das neubabylonische Reich 606. Unter Astyages Medien persisch 555.
3. Die Lehre des Zoroaster (Zend-Avesta).
1. Zu derselben Zeit, als die Assyrer und Babylonier die Ebenen
des Euphrat und Tigris erfüllten, lebte nördlich davon ein anderes Völker-
paar, die Meder und Perser. Diese beiden Völker sind Nachkommen
der Arier oder des Z end Volkes. Unter ihnen lebte in alten Zeiten
Goldenes der König Dssjemschid, von dem noch die späteren persischen Könige
Zeitalter Abkunft herleiteten. Er führte sein Volk von den hohen Gebirgen
herunter in die niedrigen Gegenden des heutigen Persiens und begann den
Isiemfchl . Überbau. Unter feiner Regierung war die goldene Zeit: da gab es weder
Tod noch Alter, weder Frost noch Hitze; die Menschen lebten in bestän-
diger Jugendkraft, auch die Thiere starben tücht; Nahrung war vollauf.
— Dssjemschid theilte das Volk in vier erbliche Kasten: in Priester
(Magier), Krieger, Ackerbauer und Gewerbetreibende, und schrieb jeder
Kaste eine besondere Kleidung vor. Weil er sich aber nach einer 70jähri-
gen Regierung selbst für einen Gott erklärte, so wurde er von seinem
Feldherrn Johah, den einige für Nimrod halten, mit Krieg überzogen
und gestürzt.
2. Die Meder, welche in mehrere kleine Völkerschaften zerfielen,
hatten ihre Selbständigkeit an die Assyrer verloren, rissen sich aber zur
Zeit des Königs Sanherib (710) von denselben los und wählten den
Dejoces weisen Dejoces zum Oberhaupte. Dieser ordnete den Staat und grnn-
710. bete in reizender Berggegend die Stadt Ekb at an a 2), welche die Königs-
burg mit sieben ringförmigen Mauern enthielt. Sein Sohn Phraortes
(656) unterwarf sich zuerst die Perser und dann, von diesen unterstützt,
viele andere asiatische Völkerschaften, fand aber seinen Tod bei den: An-
griff auf Assyrien. Sein kriegerischer Sohn Cyarares gedachte seinen
Vater zu rächen und belagerte Ninive, mußte aber wegen des plötzlichen
0 An der Stelle, wo ehedem Ninive gestanden, sind in neuerer Zeit Ausgrabungen
veranstaltet worden. Die Sacke wurde 1841 von dem französischen Konsul B otta be-
gonnen und seit 1845 von dem Engländer Layard fortgesetzt. Die zu Tage geför-
> derten Paläste und Grabgewölbe geben wichtige Aufschlüsse über das Privatleben der
Babylonier.
2) Ekbatana, Stadt in Medien, südlich von dem heutigen Teheran. ,
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
116
Mittlere Geschichie.
gen angehäuften Sandwellen überschütten oft ganze Karawanen. Hier
weht der S a m u m, welcher mit giftigem Hauch alle ihm begegnenden Thiere
und Menschen erstickt. Selten unterbrechen grüne Weideplätze, angenehme
Thäler mit sprudelnden Quellen und schlanken Palmen die fürchterliche
Einöde. Solche fruchtbare Plätze, welche wie Inseln aus dem großen Sand-
meere auftauchen, werden Oasen genannt. Ohne das Kämeel wäre
das wüste Arabien ganz unbewohnbar. Dieses Thier ist daher nächst schö-
nen Pferden des Arabers größter Schatz.
Im Norden, am arabischen Meerbusen, liegt das peträische (stei-
nichtc) Arabien, das von der Stadt Petra seinen Namen hat. Allda
befindet sich das Gebirge Sinai mit seinen Quellen, Weiden und schat-
tenreichen Gründen. — Das glückliche Arabien, das heutige P einen,
dehnt sich im Süden der Halbinsel aus. Hier blühet der Zimmet und der
Kaffee, ebenso der Weihrauch, der seit den ältesten Zeiten von Juden,
Heiden und Christen aus Rauchaltären verbrannt wird. Hier wohnt der
Araber in stolzer Unabhängigkeit, fröhlich und vergnügt unter seinem Zelte.
Seine geringen Streitigkeiten werden von den Slammesfürsten, Scheits
und Emire genannt, geschlichtet.
Die Araber bildeten keinen einzigen Staat, sondern lebten getheilt in
vielen Stämmen und Geschlechtern. Die, welche in den Städten wohnten,
trieben Handel und befördeten die persischen und indischen Waaren durch
Karawanen nach den westlichen Provinzen Asiens oder nach den Seehasen.
Den Haupttheil des Volks machten jedoch die Beduinen, die „Söhne der
Wüste", aus, welche ein wanderndes Hirtenleben führen. Sie halten den
Jsmael, den Sohn Abrahams von der Hagar, für ihren Stammvater und
Die Araber, betrachten sich allein als die ächten Araber; die Städtebewohner gellen ih-
nen als ein später angesiedelter Stamm. Ihr Körperbau ist stark und ge-
schmeidig, der Kampf mit den Gefahren des Landes härtet und stählt ihn.
In Wüsten und Steppen, unter Sonnengluth und Windwirbcln vertraut
der Araber feinem Muth und seiner Entschlossenheit, der Schärfe seiner
Sinne und der Stärke seines Arnis. Bei seiner Unabhängigkeit und Selbst-
ständigkeit verläßt er sich nur auf Lanze und Schwert und die Flüchtigkeit
seines Rosses. Die Araber sind treu in der Freundschaft und gastlich ge-
gen den Fremden, doch halten sie Straßenraub für erlaubt; die Sitte der
Blutrache erbt bei ihnen von Geschlecht zu Geschlecht und wird mit unaus-
löschlichem Hasse und wilder Grausamkeit ausgeführt. Begabt mit einer
glühenden Phantasie, besitzen die Araber große Neigung zur Dichtkunst.
Unter dein reinen Sternenhimmel in kühler stacht, vor ihren Zelten gela-
gert, singen sic von der Liebe und dem Ruhm, von den Thaten der Vä-
ter, von dem Edelmuth, der sich dem Freunde geopfert, und dem grimmen
Haß, der den feindlichen Stamm vernichtet.
Muhamed Unter diesem Volke trat im 7. Jahrhundert (612) Muhamed als
6i2. ' Stifter einer neuen Religion, des Islam, auf. Durch diese Religion
gelangten die Araber zur Einheit und damit zu einer Machlenfaltung, welche
selbst Europa zittern machte.
Ii. Die Kalifen.
Muhamed'ö Nachfolger. Abu-Bekr (632 — G34): Züge gegen Syrien Omar
^¿54—-644): Eroberung von Pyönizien, Palästina und Syrien; (Einnahme Alexandria's
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Petra Abrahams
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Edelmuth Europa Palästina Syrien
120
Mittlere Geschichte.
Diese Würde riß im Jahre 1058 der Seldschucke Togrul Beg an sich
und wurde so Begründer der seldschuckischen Macht. Der östliche Theil
des Seldschuckenreichs fiel im Jahre 1200 an die Chowaresmier, die dann
1206 den Mongolen unter Dschingis-Khan unterlagen. 1258 wurde Bagdad
selbst von einem Enkel Dschingis-Khans erobert und das Kalifat hatte ein Ende.
In Spanien hat die Herrschaft der Araber bis zum Jahre 1492 g«.
dauert. Da wurde der letzte Rest des maurischen Reiches, Granada *),
durch die christlichen Herrscher, Ferdinand und Jsabella, zertrümmert. Seit
dieser Zeit macht die Meerenge von Gibraltar die Scheidewand zwischen
Bibel und Koran, zwischen christlichen und muhamedanischen Völkern.
Nächst den Kalifaten zu Bagdad und Kordova war das zu Kairos,
(970 durch den Fatimiden Moez gegründet) am mächtigsten. Es wurde
von 1250—1517 durch Mamluken beherrscht und dann den Osmanen
unterworfen, die seit dem Jahre 1300 sich in Kleinasien ausbreiteten.
Iv. Die arabische Kultur.
Wissenschaftliche Beschäftigung der Araber. Ihr Verdienst um Erhaltung älterer
Schriftwerke. Ihre Universitäten; ihre Arbeiten in Gold und Silber, in Stahl und
Leder. Hoher Stand der arabischen Baukunst (Nundbogenstyl): die Moschee zu Kor-
dova, das Königsschloß (Alhambra) zu Granada. Sinken der arabischen Kultur zur
Zeit der Kreuzzüge.
Bald nach der Begründung ihrer Weltherrschaft fingen die Araber an,
Künste und Wissenschaften zu betreiben; vor Allem beschäftigten sie sich mit
Geographie, Astronomie, Naturwissenschaften und Philosophie. Sie über-
setzten griechiscbe Werke, gründeten Universitäten und wurden dadurch das
gebildetste Volk der damaligen Zeit. Die Christen empfingen durch Ver-
mittelung der Araber die ersten Nachrichten von den Schriftstellern des
alten Griechenland, und viele deutsche Geistliche wanderten nach Spanien,
um sich dort unterrichten zu lassen. Die Namen Almanach, Zenith, Nadir,
Arabische Algebra und selbst unsere Ziffern sind arabischen Ursprungs. Auch ihre
Kultur. Tapetenarbeiten, ihre Stickereien in Gold und Silber, ihre Arbeiten in
Stahl und Leder (Korduanleder) hatten einen hohen Grad von Vollkom-
menheit. Am meisten leisteten sie jedoch in der Baukunst. Sie wußten
schlanke Thürme, runde Kuppeln und prachtvolle Thore in dem sogenann-
ten Nundbogenstyl zu erbauen. Die Moschee zu Kordova bestand aus
19 Abtheilungen (Schiffen), welche durch 1500 Säulen getrennt wurden.
Das Königsschloß Alhambra in Granada hatte Höfe mit kühlen Spring-
brunnen; seine Balköne öffneten herrliche Aussichten auf die Schneegipfel
des nahen Gebirges, die Wände der Säle waren wie bunte Teppiche aus
schönen Steinen gemauert; schlanke Säulen trugen schattige Hallen. Achn-
liche Pracht war in Aegypten, in Persien und im Thal des Ganges zu
finden, wo Delhi noch voll Trümmer arabischer Baukunst liegt. Das
ganze Reich war in gutem Zustande. Seine volkreichen Städte (Kairos,
Damaskus, Samarkand 2), Baöra 2), Bagdad) waren durch Straßen ver-
bunden, auf denen sich zahllose Karawanen bewegten. Spanien soll gleich
0 Gr an a d a, Stadt in Andalusien am Lenil, linkem Nebenflüsse des Quadalquivir.
2) Kairo, Stadt in Mittelägypten, unweit des rechten Niluferö, da wo das
Delta des Flusseö beginnt. — Basra, Stadt am vereinigten Euphrat und Tigri».
— Samarkand, Stadt im südöstlichen Theil von Turkestan.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
178
Mittlere Geschichte.
glänzenden Sieg über die Mauren. Voll Begeisterung rief ihn sein Heer
noch auf dem Schlachtfclde zum Könige von Portugal aus, und seit der
Völlige Ver-Zeit erscheint Portugal als selbstständiges Königreich. Alfonso wandte
treibuilg d. sich nun weiter südlich und eroberte mit Hülfe englischer und hanseatischer
1250" Kreuzfahrer, die eben in den Tajo einliefen, auch Lissabon, die nach-
malige Hauptstadt (1147). Unter den nachfolgenden Königen wurden die
Mauren immer weiter zurückgedrängt und endlich ganz vertrieben (1250).
Später suchten die Portugiesen ihre Feinde auch in Afrika auf und erober-
ten die Stadt Ceuta^). Nach dieser Eroberung gab der Jnfant Hein-
rich, gewöhnlich Heinrich der Seefahrer genannt (f 1460), die
erste Anregung zu den berühmten Länderentdeckungen und Handelsunter-
nehmungen, durch welche sich Portugal in kurzer Zeit zum ersten Handels-
staate Europas emporschwang.
65. Gebräuche und kleinere Erfindungen des Mittelalters.
1. Verarbeitung deö Flachses, der Schaf- und Baumwolle zu Gewändern (im 1., 6.
und 15. Jahrh.). Auskommen der Seidenzucht (555.). Bereitung des Linnenpapiers
(14. Jahrh.). Kunst des Schreibens (600), des Strickens (1500). Die ersten Baud-
und Knopfmacher (13. u. 14. Jahrh.). Glasfenster (15. Jahrh.). Oefen (14 Jahrh.)
und Schornsteine (16. Jahrh.). Messer (13. Jahrh.). Talglichrer (13. Jahrh.).
Bereitung deö Bieres (9. Jahrh.). Ursprüngliche Getreidearten: Hafer und Gerste;
spätere: Roggen (6. Jahrh.). Weizen (8. Jahrh.) und Buchweizen (1530). Das
Dreschen. Bergbau (800). Wassermühlen (500). Windmühlen (10. Jahrh.). Säge-
mühlen (14. Jahrh.) Wasser- und Sanduhren (bis iu'ö 9. Jahrh.); die erste Thurm-
uhr (1344), Erfindung der Taschenuhren (1500). Glockenguß (12. Jahrh.). Orgel-
bau (9. Jahrh.). Malerei (10. Jahrh.), Bildhauerkunst und Kupferstecherkunst
(15. Jahrh.). Llpotheker und Aerzte.
Noch haben wir mancher Einrichtung und kleinen Erfindung zu ge-
denken, welche auf die Lebensverhältnisse des Mittelalters nicht unwichtige
Streiflichter fallen lasten.
Die Deutschen wußten schon frühzeitig aus Flachs Gewebe herzu-
stellen, doch kamen die Hemden erst um's Jahr 600 auf und wurden erst
seit dem 14. Jahrhundert allgemein getragen. Schafw ollcne Gew än-
- der waren zu Karls d. Gr. Zeit in Brauch. Baum wolle konnte im
Mittelalter wegen des hohen Preises nicht zu Kleidern verwandt werden.
Billiger wurde sie erst, als die Portugiesen (1498) den Seeweg nach
Ostindien aufgefunden hatten. Die Seiden zu cht betrieb man schon
Seidenzucht unter Kaiser Justinian (555) in Griechenland; nach Spanien gelangte
°55, sie um 800 durch die Araber, nach Frankreich aber erst zur Zeit der
Kreuzzüge. Im 11. Jahrhundert brachten die Araber auch die Bereitung
des Baumwollen-Papiers nach Spanien, und von da verbreitete sich diese
Kunst über Europa. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts 1 2) fertigte man
das erste Linnenpapier und zwar waren es die Holländer, die das-
selbe in Menge bereiteten, woran auch der Name „Holländer" in den
Papierfabriken erinnert. Mit der Gänsefeder schrieb man seit dem
6. Jahrhundert. Die Kunst des Strickens scheint um 1500 in Nord-
deutschland erfunden worden zu sein. Zünftige Bandmacher gab es in
Deutschland bereits im 13., und zünftige Knopfmacher — letztere
1) Ceuta, Stadt an der Nordküste Afrika'ö, Gibraltar gegenüber.
2) In dem Stadtarchiv zu Kaufbeuern findet man aus den Jahren 1326 und
1331 Urkunden auf leinenem Papier.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Alfonso Heinrich Heinrich Schafw Karls
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Lissabon Afrika Hein- Portugal Europas Karls Ostindien Griechenland Spanien Frankreich Spanien Europa Deutschland Ceuta
160
Mittlere Geschichte.
ebenfalls daselbst seine Bildung erhielt, brachte die noch jetzt bei uns üb-
lichen arabischen Ziffern und die Noten mit. Die arabischen Schulen fan-
den bald Nachahmung im übrigen Europa. Die medizinische Schule zu
Salerno und die Rechtsschule zu Bologna waren Vorboten der Universi-
täten, welche im 13. Jahrhundert zu Paris, Oxford, Salamanka, Neapel,
Padua und Toulouse errichtet wurden.
Kenntnisse brachten im Mittelalter nicht selten Gefahr, da das Volk
Gefahr für noch sehr abergläubisch war. Wer von Mathematik, Astronomie und Natur-
gelehrte". Wissenschaften einige Kenntnisse hatte, mußte aufsehen, nicht als Hexenmeister
oder Zauberer verbrannt zu werden, da Vornehme und Geringe der An-
sicht huldigten, solche Studien könnten nur mit Hülfe des Teufels gemacht
werden. Lange wurden deshalb förmliche Hexeugerichte angeordnet, und
Tausende fielen als Opfer dieses Aberglaubens.
Die Mönche hatten indeß manches klassische Werk vom Untergang ge-
rettet. Und als nach der Eroberung Konstantinopels (1453) ausgewan-
derte Griechen zunächst in Italien und dann in den benachbarten Ländern
das Studium der alten Sprachen wieder anregten, da öffneten die Klöster
ihre Bibliotheken und zeigten, wie die Pa-treö neben den vaterländischen
Schriften auch die Geisteswerke Roms und Griechenlands aufbewahrt hat-
Gründung ten. Durch die inzwischen errichteten deutschen Universitäten, (Prag 1348,
von Univer- Wien 1365, Heidelberg 1386, Köln 1388, Erfurt 1392, Würzburg 1402,
sitäten. Leipzig 1409, Rostock 1419), erhielten die Wissenschaften einen hohen
Schwung; ihre eigentliche Ausbreitung und Verallgemeinerung aber konnte
erst durch die Erfindung der Buchdruckerkunst und des Linnenpapiers her-
beigeführt werden.
Y. Die Fthmgerichte.
Ursprung der Fehmgerichte. Ihr Hauptort: Westfalen. Freigraf, Freischöppe. Frei-
stuhl. Verbreitung der „Wissenden". Vorladung des Angeklagten; Findung und Voll-
ziehung der Urtheils. Wohlthätiger Einfluß solcher Gerichte; spätere Entartung und
Aufhebung derselben (im 16. Jahrhundert).
- Die außerordentlichen Zustände des Mittelalters, wo der Kaiser den
Papst, der Fürst den Kaiser, der Ritter den Bürger und wiederum der
Einzelne eines Standes seine Genossen bekämpfte, machten besondere Ein-
Ursprung richtungen nothwendig. Daher finden wir in jener Zeit, um die Uebel
der Fehm- des Faustrechts nur einigermaßen zu mildern, durch ganz Deutschland
geeichte, neben den eigentlichen Gerichten H sogenannte heimliche oder F e h m-
gerichte. Diese Gerichte waren aus den alten Gaugerichten hervorge-
gangen und zuerst in Westfalen entstanden. Der Vorsitzende hieß Frei-
Freistuhl. graf, jeder Beisitzer Freischöppe, der Ort der Sitzung Fr ei stuhl.
Der Hauptstuhl war zu Dortmund. Nur die Theilnehmer dieses Gerich-
tes, die Schöppen, waren mit der Einrichtung und dem Verfahren desselben
vertraut. Sie hießen darum Wissende und erkannten sich gn geheimen
Zeichen und Losungen. Es soll der Wissenden in allen Städten und Pro-
vinzen Deutschlands gegeben haben. Die Vorladung eines Angeklagten
0 Die Strafbestimmungen, welche auf Brauch und Herkommen beruhten, waren
mit der Zeit aufgeschrieben worden. Aus ihnen stellte der sächsische Edelmann Ep ge
von Nepgow zwischen 1215 und 1235 den Sachsenspiegel zusainmen; etwa
50 Jahre später entstand durch einen Unbekannten der Schwabeuspiegel.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Nepgow
Extrahierte Ortsnamen: Europa Salerno Bologna Paris Oxford Salamanka Neapel Padua Toulouse Italien Roms Griechenlands Prag Heidelberg Erfurt Würzburg Rostock Westfalen Deutschland Westfalen Dortmund Deutschlands
216
Neue Geschichte.
und Vieh tödten rc. Fast jede der Angeklagten gestand in der Folterpein,
mit dem Teufel sich abgegeben, als Here gelernt und schlechte Künste ge-
trieben zu haben. Alle Heren sollten in der Walpurgisnacht (1. Mai)
auf einem Besen, Spinnrocken oder Bratspieß, auf einer Ofengabel oder
Katze zum großen Herensabbath auf den Blocksberg reiten, dort, mit dem
Rücken gegen einander gekehrt, tanzen und Götzendienst mit einem großen
schwarzen Bock treiben; dieser Bock sollte sich dann selbst verbrennen und
seine Asche von den Hexen zu weiteren Zaubereien gesammelt werden;
endlich sollten die Heren auf ihrem abenteuerlichen Roß wieder heimkehren.
Derartiger Wahn griff eilends um sich, und fast jedes Uebel, welches
Menschen oder Thiere befiel, schrieb man einer Here zu und stellte sörm-
Herenpro- liche Herenverfolgungen an. Verdächtige Frauen wurden der Herenprobe
zesse. unterworfen, indem man ihren rechten Daumen an die linke große Zehe
und den linken Daumen an die rechte große Zehe band und sie so ins
Wasser warf. Schwammen die Frauen oben, so galten sie für überführt
und mußten den Feuertod erleiden. Im 16. und 17. Jahrhundert sind
sehr viel Heren verbrannt worden. Im Braunschweigischen gingen die
Hinrichtungen von 1590—1600 so stark, daß oft an einem Tag 10 bis
12 rothäugige Weiber den Scheiterhaufen besteigen mußten. Der Bischof
von Würzburg hat 1627 auf ein Mal 42 und während seiner Regierung
überhaupt 219 Heren, darunter ein 9 jähriges Mädchen mit ihrem noch
jüngern Schwesterlein, den Flammen übergeben lassen. — Die letzte Here
ist erst 1783 zu Glarus enthauptet worden.
74. Kunst und Wiffenschaft im 16. und in der ersten Hälfte
des 17. Jahrhunderts.
1. Einfluß Melanchthons auf die Verbreitung der humanistischen Studien. Errich-
tung von Schulen in den protestantischen Städten. Blüthe des Kirchenliedes (Luther,
Speraius, Decius, Eber, Hermann und Ringwaldt, niederer Stand der weltlichen
Dichtung, förderliche Einwirkung durch die erste «Opitz), uachtheilige durch die zweite
schlesische Schule. Italien bleibt Hauplsitz der Kunst; zu merken: Michel Angelo,
Rafael, Tizian, Paul Veronese, Leonardo da Vinci und Eorreggio. Anregung Ita-
liens auf Deutschland und die Niederlande, dort merken: Albrecht Dürer, Hans
Holbein und Lukas Kranach, hier: Rubens, van Dyk und Rembrandt. Berühmte
Kirchenmusiker sind: Palestrina und Allegri. In der Dichtkunst zeichnen sich aus:
die Italiener Ariosto und Torquato Tasio, die Spanier Cervantes, Lopez de Vega
und Calderon, der Portugiese Camocns und die Engländer Shakespeare und Milton.
Umwandlung der Astronomie und Naturwissenschaften durch Kopernikus, Keppler und
Galilei; dann durch Newton, Drebbel, Torricelli und Guericke.
1. Die humanistischen Studien wurden in unserm Vaterlande besonders
durch Melanchthon, den „Lehrer Deutschlands", weiter verbreitet. In großen
und kleinen Städten des protestantischen Detitschlands erhoben sich Schulen,
Das Kir- auf welchen man in Melanchthons Geiste lehrte. Das Kirchenlied erlangte
chenlied. durch Luther, Paul Speratus, Nikol. Decius, Paul Eber, Nikol. Hermann,
Ringwald u. A. eine bewundernswürdige Blüthe und trug wesentlich zur
Ausbreitung der evangelischen Lehre bei. Nicht so hoch stand die weltliche
Dichtung, wenn auch Hans Sachs (si 1576) und seine Gesinnungsgenossen
für dieselbe überaus thätig waren. Blos in Martin Opitz (si 1639)
und Paul Flemming (f 1640), den Vertretern der ersten schlesischen
Dichterschule, nahin die Poesie wieder einen höheren Aufschwung, entartete
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Decius Hermann Michel_Angelo Rafael Tizian Leonardo Albrecht_Dürer Albrecht Hans
Holbein Lukas_Kranach Lopez_de_Vega Camocns Newton Melanchthon Paul_Speratus Decius Hermann Hans_Sachs Martin_Opitz Paul_Flemming
Vih
Vorrede.
Es wurden aber sämmtliche Biographien, mit Benutzung besserer
unterdeß erschienenen Geschichtswerke einer nochmaligen gründlichen Durch-
sicht und theilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebenpartien,
kamen dabei in Wegfall, während dagegen wichtigeren Persönlichkeiten
(Otto I., Maximilian I. u. s. w.) eine eingehendere Behandlung zu
Theil wurde.
Viele dieser Aenderungen wurden namentlich durch die Erfahrungen
hervorgerufen, welche wir bei einem mehrjährigen Gebrauch des Buches ge-
macht hatten, sowie durch den inzwischen erschienenen zweiten Kursus^).
Es wäre uns die größte Genugthuung, wenn die geschehenen Aen-
derungen von den zahlreichen Freunden der ersten Auflage als wirkliche
Verbesserungen erkannt würden und dieselben geeignet wären, dem Buche
in immer weiteren Kreisen Eingang zu verschaffen.
Unnaberg, Michaelis 1857.
Vorrede zur dritten Auflage.
Bei der Durchsicht der dritten Auflage beschränkte man sich, um den
Gebrauch des Buches nicht durch abermalige Veränderungen zu erschwe-
ren, auf die Berichtigung irriger Angaben und die nöthigen Verbesserun-
gen in der Darstellung. Die Verweisungen auf den zweiten Kursus be-
ziehen sich auf die 1861 erschienene zweite Auflage desselben.
Der Bearbeitung dieser neuen Auflage des ersten Kursus hat sich
auch diesmal der eigentliche Verfasser desselben, vr. Moritz Spieß, unter-
zogen, der obgleich er seit Anfang des Jahres 1861 aus dem Schulsache
in das geistliche Amt (in das Diakonat zu Pirna) versetzt wurde, mit
seinen früheren Kollegen in inniger Verbindung geblieben ist.
Im August 1862.
Spieß und Berlet, Weltgeschichte in Biographien, 2. Kursus, Xvi und
290 S. Annaberg und Leipzig, 1856. Inhalt: Alte Geschichte: 1. Die ältesten
Völker (Inder, .Babylonicr und Assyrer, Juden, Phönizier und Aegypter). 2. Thesens.
3. Jason. 4. Odysseus. 5. Religion, Orakel und Nationalspiele der Griechen. 6.
Aristodemus. 7. Aristomenes. 8. Pisistratus. 9. Cyrus. 10. Kambyses. 11. Aristidcs
und Pausanias. 12. Pelopidas und Epaminondas. 13. Numa Pompilius. 14. Tnllns
Hostilius. 15. Servius Tullius. 16. Koriolan. 17. Appins Klandius. 18. Kamillus.
19. Tiberins und Kajns Gracchus. 20. Marius und Sulla. 21. Pompejns. 22. Das
Christenthum. 23. Nero. 24. Vespasian und Titns. 25. Alarich. Mittlere Ge-
schichte: 26. Leben, Religion und Sitten der alten Deutschen. 27. Theodorich. 28.
Klodwig. 29. Karl Martell. 30. Ludwig der Fromme. 31. Arnulf. 82. Konrad 1. 33.
Otto Ii. Iii. Heinrich Ii. 34. Konrad Ii. 35. Heinrich Iii. 36. Wilhelm der Eroberer.
37. Konrad Iii. 38. Richard Löwenherz und Philipp August. 39. Ludwig der Baier.
40. Karl der Knbue. 41. Eroberung Konstantinopel's. 42. Die Erfindungen. 43. Die
Entdeckungen. Neue Geschichte: 44. Karl V. 45. Zwingst. 46. England im Re-
formationszeitalter. 47. Philipp Ii. 48. Heinrich Iv. von Frankreich. 49. Der dreißig-
jährige Krieg. 50. Cromwell. 51. Ludwig Xiv. 52, Karl Xii. 53. Die Zeit Friedrich Ii.
54. Hofcr. 55. Blücher.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto_I. Maximilian_I. Michaelis Moritz_Spieß August Thesens Jason Odysseus Aristomenes Cyrus Cyrus Pompilius Tnllns
Hostilius Servius_Tullius Appins_Klandius Kajns_Gracchus Marius Marius Sulla Karl_Martell Karl Ludwig Konrad Otto Heinrich_Ii Heinrich Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Wilhelm Konrad_Iii Konrad Richard_Löwenherz Philipp_August Philipp August Ludwig_der_Baier Ludwig Karl Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp Heinrich_Iv Heinrich Cromwell Ludwig_Xiv Ludwig Karl_Xii Karl Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Pirna Annaberg Leipzig England Frankreich