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1. Vorderasien und Griechenland - S. 27

1874 - Leipzig : Teubner
- 27 — und machte einen Bund mit ihm; er stellte ihm vor, wie sie beide so viel Böses von Astyages erfahren, und regte in ihm den Gedanken an, den Astyages vom Throne zu stoßen. Zu gleicher Zeit reizte er auch die Fürsten der Meder auf und suchte sie zu überreden, man müsse deu Kyrus zum König machen und den Astyages stürzen. Das gelang ihm bei den Meisten; denn Astyages war ein gar zu harter und grausamer Herrscher. Als Harpagus nun in Medien Alles zum Abfall vorbereitet hatte, that er dem Kyrus, der in Persien war, seine Meinung kund, daß es jetzt Zeit sei zur Empörung. Da alle Wege nach Persien bewacht wurden, so ersann er eine List, um unbemerkt seinen Brief an Kyrus gelangen zu lassen. Er steckte ihn in den Bauch eines todten Hasen und ließ diesen durch seinen treusten Diener, den er als Jäger verkleidet, nach Persien tragen. Kyrus schnitt allein und ohne Zeugen den Hasen auf und fand den Brief. Nun sann er nach, wie er am klügsten verführe, um die Perser zur Empörung zu bewegen. Und er that folgendermaßen. Er schrieb beliebige Dinge in einen Brief und ließ dann die Perser zu eiuer Versammlung rufen. In der Versammlung entfaltete er den Brief und las ihn und sagte dann, Astyages habe ihn zum Anführer über die Perser gesetzt. „Und nun, ihr Perser", sprach er, „befehle ich euch, daß jeder sich einfinde mit einer Sichel". Als die Perser sich alle mit der Sichel eingestellt hatten, wies er ihnen eine mit Dornen bewachsene Stelle, die war an 18 bis 20 Stadien lang, und befahl ihnen, die ganze Stelle an einem Tage zu roden und urbar zu machen. Die Per)er gehorchten, und als sie am Abend ihr Werk vollendet, gebot er ihnen, sie sollten sich baden und am andern Tage wieder erscheinen. Da brachte Kyrus alle Ziegeu und Schafe und Rinder seines Vaters zusammen, schlachtete sie und bereitete sie zu, auf daß er das Volk der Perser bewirthe; und er schaffte Wein herbei nndson-stige Speisen, alles aufs herrlichste. Und als nun am andern Tage die Perser erschienen, gebadet und in festlichen Kleidern, da mußten sie sich lagern auf dem Rasen und schmausen. Als sie gegessen nach Lust, fragte sie Kyrus, welches

2. Vorderasien und Griechenland - S. 148

1874 - Leipzig : Teubner
— 148 — als ich bedachte, wie kurz das Menschenleben ist; denn von allen diesen Leuten wird über hundert Jahre keiner mehr am Leben sein." Am nächsten Morgen begann der Uebergang über die beiden Brücken. Vor Sonnenaufgang verbrannten die Magier auf denselben allerlei Rauchwerk und bestreuten den Weg mit Myrten. Sowie der Sonnengott leuchtend heraufstieg, goß Xerxes aus einer goldenen Schale eine Spende ins Meer und flehte zu dem Gotte, daß kein Unfall ihm auf dem Wege begegnen möge. Darauf warf er die Schale ins Meer und dazu einen goldenen Becher und ein persisches Schwert. Ueber die nördliche Brücke gingen das Fußvolk und die Reiter, voran die 10,000 Unsterblichen, über die südliche das Lastvieh und der Troß. Sieben Tage und sieben Nächte dauerte der Zug ununterbrochen, bis alle hinüber waren. Dann zogen Landheer und Flotte zusammen längs der thra-kischen Küste hin bis Doris kos in der weiten Ebene an der Mündung des Hebros. Hier wurden sämmtliche Schiffe ans Land gezogen und eine Zählung der Truppen vorgenommen in folgender Weise. Man drängte 10,000 Mann auf einem Raume dicht zusammen, umzog ihn mit einer Umzäunung und füllte ihn dann, wenn er geleert, immer aufs neue mit Menschen. Nach Herodot wurde der Raum 170 mal gefüllt, woraus sich eine Zahl von 1,700,000 Mann ergibt. Dazu rechnet er dann noch die Reiter, die Mannschaften der Schiffe und sonstiges Kriegsvolk und bekommt im Ganzen ein Heer von 2.641.000 Mann. Nach Zurechnung vou den Dienern und Sclaven, den Marketendern und sonstigem Troß ergibt sich eine Menschenmenge von 5,283,000. Eine solche Masse ist unglaublich, sie hätte nicht verproviantirt werden können. Wir müssen annehmen, daß Herodot irrthümlich jene 1.700.000 Mann allein dem Fußvolk zugewiesen hat, während in Wahrheit auch die übrigen Mannschaften des Landheeres und der Flotte mit inbegriffen waren. Damit stimmt auch ungefähr die Angabe des Diodor; dieser rechnet 800.000 Mann asiatischer Truppen, 200,000 Mann aus Thrakien und Makedonien und 1 Million Schiffsvolk.

3. Vorderasien und Griechenland - S. 221

1874 - Leipzig : Teubner
— 221 — sich frei zu machen. Aber Alexander besaß die Liebe des Heeres und das Vertrauen des Volkes; er stellte mit rascher Entschiedenheit die Ordnung im Innern her und beseitigte die äußere Gefahr. In Griechenland erschien er an der Spitze seines Heeres so unerwartet schnell, daß alle erschraken und an Krieg nicht mehr dachten. Mit Ausnahme der Spartaner, um deren ohnmächtigen Stolz Alexander sich nicht weiter kümmerte, schickten alle Griechen ihre Abgeordneten nach Korinth, um den Alexander unter denselben Verhältnissen wie seinen Vater Philipp zum Heerführer gegen Persien zu erwählen. In Korinth hielt sich damals für eine Zeitlang der Philosoph D i o g e n e s von Sinope auf, ein bekannter Sonderling, der den Grundsatz des Sokrates, daß der Mensch, um glücklich zu sein, so wenig als möglich bedürfen müsse, bis ins Lächerliche übertrieb. Er ging in schlechtem zerrissenem Mantel, ohne Sohlen, mit verwildertem Bart und trug die nothwendigste Habe in einem alten Ranzen. Damals wohnte er in einer Tonne, denn bei dem Zusammenströmen so vieler Fremden fehlte es an Wohnungen. Als Alexander von der Anwesenheit des Sonderlings hörte, besuchte er ihn. Der Alte lag eben behaglich vor seiner Tonne und sonnte sich; er richtete sich nur ein wenig auf, als der König vor ihn trat. Alexander unterhielt sich längere Zeit mit ihm und fragte ihn zuletzt, womit er ihm dienen könne. Diogenes antwortete: „Geh mir ein wenig aus der Sonne." Die Umgebung des Königs lachte; aber Alexander sprach: „Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wäre, so wäre ich Diogenes." Damals soll Alexander auch Delphi besucht haben, um sich weissagen zu lassen. Die Pythia weigerte sich den Drei-süß zu besteigen, weil heute ein Unglückstag sei, an dem kein Orakel gegeben werden dürfe. Da zog Alexander sie mit Gewalt zu dem Tempel, daß die Prophetin erschreckt ausrief: „Jüugliug, du bist unwiderstehlich!" „Mit diesem Spruch habe ich genug!" sprach der König und entsernte sich. Während darauf Alexander im Norden die abgefallenen thrakischen und illyrischen Völkerschaften wieder unterwarf,

4. Vorderasien und Griechenland - S. 36

1874 - Leipzig : Teubner
— 36 - Pythia, „sich wohl berathen wollen, so hätte er nach Empfang des Spruches erst anfragen müssen, ob er sein oder des Kyrns Reich zerstören werde. Da er nun aber den Spruch ausgelegt nach seinem Herzen, so trägt er an seinen Unglück selbst die Schuld." 4. Weitere Eroberungen des Kyrns. Diejenigen Griechen, welche auf der Westküste von Kleinasien wohnten, waren allmählich alle unter die Botmäßigkeit der lydischen Könige gekommen, und Krösus hatte sie mild und ohne Druck regiert. Als Kyrus gegen Krösus zog, hatte er sie aufgefordert, sie sollten auf seine Seite treten, er werde ihnen ein guter Herrscher sein. Aber sie nahmen sein Anerbieten nicht an. Als nun aber die Lyder überwunden waren, da ließen die Griechen dem Kyrus nach Sardes sagen, sie wollten unter denselben Bedingungen ihm unterthänig sein, wie dem Krösus. Kyrus erzählte den Boten ein Gleichniß: „Ein Pfeifer sah Fische im Meere und blies auf seiner Flöte, in der Meinung, sie würden herauskommen ans Land und tanzen. Da er sich aber in seiner Hoffnung betrogen fah, nahm er ein Netz und fing damit eine große Menge Fische und zog sie heraus. Da sprangen und tanzten die Fische; der Pfeifer aber sagte: „Nun braucht ihr mir nicht zu tanzen, da ihr auch vorhin nicht habt kommen und tanzen wollen, als ich pfiff." Und er schickte feinen Feldherrn Mazares und, als dieser gestorben war, den Harpagus gegen sie. Die zogen von einer Stadt zur andern, umgaben sie mit hohen Wällen und eroberten sie. So kamen die asiatischen Griechen alle unter die Herrschaft der Perser. Während Harpagus die griechischen Städte unterwarf, kriegte Kyrus felbst gegen die Völker in dem innern Asien und machte sie eins nach dem andern Unterthan. Hierauf zog er, 10 Jahre nach dem Sturze des Krösus (539), gegen die Stadt Babylon: denn Babylonien war allein noch uu-bezwuugeu von den Reichen Vorderasiens. Nachdem die Babylonier in einer Schlacht geschlagen worden waren,

5. Vorderasien und Griechenland - S. 48

1874 - Leipzig : Teubner
— 48 — desgleichen, und wäre die Nacht nicht dazwischen gekommen, so wäre kein Magier verschont geblieben. Diesen Tag, an dem die Perser sich von der Herrschaft der Magier freigemacht, feierten sie in derfolge alseinen großenfesttag, und sie nannten ihn die Magierschlacht. Kein Magier durste an dem Tage sich öffentlich zeigen. Nachdem die sieben Perser die Herrschaft der Magier gestürzt hatten, hielten sie unter sich einen Rath, ob sie wieder einen König für das Reich einsetzen sollten oder nicht. Die meisten waren dafür, daß man einen aus ihrer Mitte zum König wählte, und zwar sollte die Gottheit selbst bestimmen, wer es werden sollte. Die Perser aber verehrten das Licht als Gottheit und die Sonne, welche ja die Quelle alles Lichts ist. Sie beschlossen daher, daß sie am frühen Morgen auf weißen Pferden der aufgehenden Sonne entgegenreiten wollten, und wessen Pferd bei diesem Ritt zuerst wiehere, der sollte König sein. Als sie zur festgesetzten Zeit vor die Stadt ritten, da wieherte, als eben die Sonne aufging, zuerst das Roß des Dareios laut auf, und zugleich kam ein Blitz aus heiterem Himmel und ein gwalitger Donner. Sogleich sprangen die andern alle von den Pferden und fielen vor Dareios nieder als ihrem Herrn und König. Dareios wurde als König ausgerufen, und die Perser erkannten ihn gern an, da ereinsproßdespersischenkönigs-geschlechts, der s. g. Achämeniden, war und ein Verwandter des großen Kyrus. Auch vermählte er sich mit zwei Töchtern des Kyrus und einer Tochter des Smerdis. Er erwies sich als einen sehr verständigen Herrscher. Das ganze Reich theilte er in 20 Distrikte, die er Satrapien nannte, und in jeder Satrapie setzte er einen Satrapen oderstatthalter ein, der das Land verwalten sollte. Auch verordnete er, daß jedes Volk seines Reiches einen bestimmten Tribut geben sollte; denn unter seinen Vorgängern war kein Zins festgefetzt gewesen, sondern die Völker gaben demkönige Geschenke. In der griechischen Geschichte werden wir Gelegenheit haben, von Dareios mehr zu erzählen.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 19

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 19 — Schaft. Aber da er so große Macht und Herrlichkeit erlangt hatte, erhob sich sein Herz, und er ward stolz und hoffärtig. Darum strafte ihn Gott der Herr, daß er seine Vernunft verlor. Und er ward verstoßen von den Leuten und aß Gras wie Ochsen und lag unter dem Tau des Himmels, bis sein Haar wuchs so groß als Adlers Federn und seine Nägel wie Vogelsklauen wurden. Danach hob Nebnkadnezar seine Augen gen Himmel und kam wieder zur Vernunft und lobte den Höchsten. Und seine Räte und Gewaltigen suchten ihn, und er ward wieder in sein Königreich gesetzt und überkam noch größere Herrlichkeit. 4. Belsazar. — Nach seinem Tode herrschte König Belsazar zu Babylon. Der machte einst ein herrliches Mahl Lausend seiner Gewaltigen und Hauptleute und trank sich voll mit ihnen. Und da er trunken war, hieß er die goldenen und silbernen Gefäße bringen, die Nebnkadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, daß sie daraus tränken. Und zu derselben Stunde gingen hervor Finger, als einer Menschenhand, die schrieben gegen dem Leuchter über auf die getünchte Wand in den königlichen Saal. Und der König ward gewahr der Hand, die da schrieb. Da entfärbte er sich, und seine Beine zitterten. Und er rief überlaut, daß man die Weisen und Wahrsager heraufbringen sollte; aber sie konnten die Schrift nicht deuten. Da ward der Prophet Daniel, einer von dem Volke Juda, das Nebu-kadnezar gefangen geführt hatte nach Babylon, hinauf vor den König gebracht. Und Daniel sprach: „Herr König, du hast dein Herz nicht gedemütigt, ob du wohl weißt, was deinem Vater widerfahren ist, sondern hast dich wider den Herrn des Himmels erhoben. Darum ist von ihm diese Hand gesandt, und die Schrift bedeutet: „Gott hat dein Königreich vollendet und den Medern und Persern gegeben." Aber des Nachts ward Belsazar getötet, denn das Heer der Perser drang in die Stadt und machte dem babylonischen Reiche ein Ende. 9. Die Perser. §tv junge Cyrus. 1. Die Meder. — An der Südseite des kaspischen Meeres, also gegen Morgen von den Sitzen der Babylonier und Assyrier, 2*

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 132

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 132 — der König, das Tier als unbrauchbar wegzuführen. Da bat der junge Alexander den Vater, auch ihm einen Versuch zu gestatten. Er erhielt die Erlaubnis, faßte das Pferd beim Zügel und führte es gegen die Sonne. Denn er hatte bemerkt, daß es sich vor seinem eigenen Schatten scheuete. Dann streichelte er es eine zeitlang, und plötzlich saß er ihm auf dem Rücken. Blitzschnell flog das Pferd mit ihm davon; alle Zuschauer zitterten für sein Leben. Wie er aber umlenkte und das Roß bald rechts, bald links nach Willkür tummelte, da staunten alle, und Philipp rief, von Freude bewegt: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Macedonien ist zu klein für dich!" 3. Alexander und Diogenes. — Zwanzig Jahre alt, wurde Alexander König. Mit großer Begierde eilte er nun, seines Vaters Kriegsplan gegen die Perser auszuführen; ja nicht allein das mächtige Perserreich wollte er erobern, über ganz Asien bis an das ferne Weltmeer gedachte er seine Herrschaft auszubreiten. Weil er sich als den Rächer der Griechen an den Persern ansah, ließ er sich auf einer allgemeinen Versammlung der Griechen in der Stadt Korinth zu ihrem Oberfeldherrn gegen die Perser erwählen. In Korinth lebte damals ein sehr merkwürdiger Mann mit Namen Diogenes. Der wollte zeigen, wie wenig der Mensch zum glücklichen Leben bedürfe, ging in einem zerrissenen Mantel, trug einen Bettelsack auf dem Rücken und wohnte in einem Faß. Einen hölzernen Becher hatte er als überflüssig weggeworfen, als er einen Knaben Wasser aus der hohlen Hand trinken sah. Alexander, der von ihm gehört hatte, kam zu ihm. Er lag gerade vor seiner Tonne, um sich an der Sonne zu erwärmen. Kaum richtete er sich ein wenig auf, um den König näher zu betrachten. Alexander redete lange mit ihm und fand seine Antworten so klug und treffend, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" — „O ja," erwiderte Diogenes, „geh mir ein wenig aus der Sonne!" Die Begleiter des Königs wurden unwillig über diese Geringschätzung der dargebotenen Gnade. Alexander aber sprach: „Wenn ich nicht Alexander wäre, so mochte ich Diogenes sein."

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 24

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 24 — mafytn. Am Abend befahl er ihnen, sie sollten den nächsten Tag in ihren besten Kleidern zu ihm kommen. Diesmal hieß er sie sich im weichen Grase lagern und schlachtete eine Menge Vieh aus der Herde seines Vaters und gab ihnen dazu Wein und andere Speisen, daß sie aufs herrlichste schmausten. Und da sie gegessen hatten, fragte Cyrus, welcher Tag ihnen besser gefiele, der gestrige ober der heutige. Sie antworteten, das sei ein gewaltiger Unterschieb, benn der gestrige Tag habe ihnen lauter Not, der heutige lauter Freube gebracht. „Persische Männer," sprach hieraus Cyrus, „gerade so steht es mit euch. Werdet ihr mir folgen, so sollt ihr es immer so gut haben, wie heute, thut ihr es aber nicht, so habt ihr Mühe und Dual ohne Unterlaß, wie gestern. Auf! Folget mir! Ich will euch die Freiheit verschaffen Ihr seid ja wahrhaftig auch nicht schlechtere Leute als die Meder, vor allem im Kriege. Wohlan denn, fallet ab von dem Astyages!" 8. Cyrus gründet das Perserreich 559 v. Chr. — Die Perser, schon lange unwillig über die Herrschaft der Meder, waren leicht überredet. Als Astyages erfuhr, was geschehen sei, forderte er den Cyrus vor sich. Cyrus aber ließ ihm zurücksagen, er werde eher kommen, als der König es wünschen möchte. Astyages ries nun die Meder unter die Waffen und war so bethört, daß er den Harpa-gus zu ihrem Obersten setzte, ohne daran zu denken, was er ihm Leides gethan. Harpagus zog aus; als es aber zur Schlacht kommen sollte, ging er mit dem Heere zu Cyrus über. Da bewaffnete Astyages die übrigen Meder alle, welche noch zu Hause geblieben waren, und führte sie selbst gegen die Perser; allein er ward geschlagen und gefangen genommen. So ward Cyrus König über das ganze Reich, und die Herrschaft kam von den Medern an die Perser. Den alten Astyages aber behandelte Cyrus mit Achtung und behielt ihn bei sich bis an sein Ende 10. Dev reiche Körrig Kvösrrs. 1. Wer ist der Glücklichste'? —Zu der da Cyrus das persische Reich errichtete, herrschte auf bet großen ^Myrdlren Halbinsel Kleinasien, im Lande Lydien der Köni§ Krösus.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 29

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 29 — eine wachsame Verteidigung gesorgt hatten. Dazu feierten sie gerade ein fröhliches Fest und hatten unter den Lustbarkeiten des drohenden Feindes ganz vergessen. So geschah es, daß die Perser leicht Meister der Stadt wurden. Mit ihr aber fiel das ganze babylonische Reich in die Gewalt des Cyrus, und so erstreckte sich dessen Herrschaft über alle Länder vom Mittelmeere bis zum fernen Indien. 2. Des Cyrus Ende. — Nur im Norden des Reiches, zu beiden Seiten des kaspischen Meeres, wohnten kriegerische Steppwvölker, welche die Grenzen unsicher machten. Eines dieser Steppenvölker waren die Massageten, über die eine Frau mit Namen Tomyris als Königin herrschte. Gegen sie zog nun Cyrus zu selbe. Er meinte am leichtesten durch eine List ihrer mächtig zu werden. Als er daher in ihr Land eingedrungen war, kehrte er zum Scheine sogleich wieder um; doch ließ er ein reichlich bereitetes Mahl mit vielem starken Weine zurück, dabei nur wenige seiner untauglichsten Krieger. Bald kam nun ein Teil des Heeres der Massageten heran, hieb die kleine Schar der Perser nieder, und darauf setzten sich alle an die vollen Tische zum Schmausen hin. Vom Weine berauscht, schliefen sie ein. Da erschien plötzlich Cyrus mit seinem Heere wieder, schlug die Feinde und nahm ihren Anführer, den Sohn der Königin, gefangen. Dieser aber konnte nicht die Knechtschaft ertragen und tötete sich selbst. Nun versammelte die Königin der Massageten ihre ganze Heeresmacht und es kam zu einer schrecklichen Schlacht. Die Perser wurden geschlagen, Cyrus selbst kam ums Leben. Da füllte die siegreiche Königin einen Schlauch mit Menschenblut und suchte unter den Erschlagenen den Leichnam des Cyrus. Und als sie ihn gefunden, steckte sie seinen Kopf in den Schlauch und sprach: „Du des Blutes nimmer satter Cyrus, du hast mich unglücklich gemacht, weil du meinen Sohn mit List gefangen. So will ich dich denn nun, so unersättlich du auch warst, mit Blut sättigen." Dies war das Ende des Cyrus, der das große Perserreich errichtet und dreißig Jahre lang mächtig beherrscht hat. 13. Dev König Zarins. 1. Kambyses. — Als Cyrus gestorben war, wurde sein Sohn Kambyses König der Perser. Der war ein grausamer,

10. Alte Geschichte - S. 55

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 00 warf, verbreitete sich das Gerücht von seinem Tode. Sogleich erhoben sich die Griechen wieder; die Thebaner verjagten sogar die maeebonische Besatzung. Bald aber staub Alexanber vor ihren Thoren. Die Stadt würde gänzlich zerstört bis ans das Hans des Dichters Pinbar nnb bte Tempel nnb alle Einwohner bet Stadt bis ans die Priester wurden alv Sklaven verkauft. Die Griechen beugten sich vor dem gewaltigen Sieger und qelobtm Gehorsam. , . . ^etzt gebachte Alexanber eines Planes, den ichort setn Vater hatte zur Ausführung bringen toollem er wollte das große persische Reich vernichten. Er ging daher nach Korinth und ließ sich dort wie sein Vater zum Oberanfuhrer der Griechen gegen die Perser ernennen. osn Korinth lernte Alexander den weisen Diogenes kennen", bet den Grnnbsatz, so wenig als möglich zu beburfeu, ins Lächerliche trieb. Er trug einen langen Bart, einen zerrissenen Mantel, einen Bettelsack ans dem Rucken nnb wohnte in einer Tonne. Alexanber ging zu ^ Dwgenes saß eben vor seiner Tonne und sonnte sich. Als et bte Menge Menschen auf sich zukommen sah, richtete er sich ein roemg auf Alexanber rebete lange mit ihm und fand feine Antworten seht geistreich. Zuletzt fragte er ihn: „Kann ich bir eme Gunst erweisen ? „Ja," antwortete Diogenes, „tritt mir ein tveiug aus bet Souue!" Der König wenbete sich um und sagte: „Wenn ich nicht Alexanber wäre, möchte ich wohl Diogenes sein!" Auch die Künstler besuchte Alexanber fleißig, ba er durch sie verewigt zu werben hoffte. Er zeigte sich aber in Dingen, bte er nicht verstaub, oft etwas vorlaut. Einst tabelte er an einem Gemälbe die unrichtige Zeichnung des Pferbes nnb befahl, sein Pfetb selbst zur Vergleichung herbeizuführen. Es kam nnb wieherte fogleich dem gemalten entgegen. „Sieh da/ sagte der Maler: „dem Pserb versteht sich besser ans bte Kunst als bu." — Als der junge König ein anber Mal mit viel Anmaßung uttb wenig Kenntnis über Gemälbe sprach, stieß ihn der Maler Apelles an und sagte: „Höre boch aus, Alexanber! Sieh nur, wie die Jungen bort lachen, die nur die ^aroe reiben." 2. Alexanders Zug gegen Persien. Im Frühlinge des Jahres 334 brach Alexanber mit einem kleinen, aber wohlgerüsteten Heere vereinigter Griechen und Macebonier nach Persien aus. Seine Macht bestaub aus 30000 Fußgängern und 5 000 Rettern. In Maceboniett ließ er einen Statthalter zu-
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