35
Ii. Physikalische Geographie.
indessen leiden entweder an übermäßiger Dürre oder Feuchtigkeit,
der Boden ist durch und durch mit Salztheilen geschwängert, und
deshalb nicht anbaufähig. Eine der größten unter diesen Steppen
ist die zwischen Don und Irtysch im Norden des Kaspi-Sees;
sie besteht durchweg aus einer Vermischung ^ von Muscheln und
Sand, und die zahlreichen Sümpfe und Moräste enthalten sämmt-
lich Salzwasser.
§. 223. In Nord-Amerika liegt zwischen dem Platteflusse
und dem Sabine und Colorado de Texas die sogenannte große ame-
xikanische Ein öde, die sich von den Ozarkgebirgen bis zur Missuri-
Columbia-Cordillere ausdehnr. Der östliche Theil besteht aus fei-
nem Sande, auf dem kaum irgend ein Stein vorkommt; doch sind
manche Strecken wegen der vielen zersetzten vegetabilischen und ani-
malischen Stoffe anbaufähig. Der Theil, welchen der Plattefluß
bewässert, hat viel Aehnlichkeit mit den asiatischen Steppen; Bo-
den und Felsen sind mit einer Art Salzdecke überzogen, und die
Pflanzen sind ganz dieselben, welche überall in salzhaltigem Erd-
reiche gefunden werden. Bäume oder gar Wälder sind nicht vor-
handen. Diese Einöde, in der ebenfalls häufig Luftspiegelungen
vorkommen, ist im Sommer unträglich heiß , und im Winter außer-
ordentlich kalt. Die Atacama-Wüste in Bolivia ist ebenfalls
salzhaltig.
§. 224. Im Folgenden geben wir eine Uebersicht der beträcht-
lichsten Ebenen und Wüsten der einzelnen Erdtheile.
Europa.— Der großen europäischen Ebene, die im nördlichen Frank-
reich beginnt und sich durch Belgien, Nordniederland, Niederdeutschland,
Preußen, Polen und Rußland bis Moskau und Kasan einerseits, andrer-
seits bis Astrachan an der Wolga erstreckt, ist schon oben Erwähnung ge-
schehen. Steppen sind: die von Ryn zwischen Wolga und Ural; die
Wolga-Steppe, zwischen Wolga und Don; ferner die in der Krim,
die jaroslawische und viele andere. Steppenartige Ebenen kommen
auch vor in Westgothland, im skandinavischen Norrland und in Lappland,
Haiden in Ungern, Niederdeutschland (im Lüneburgischcn, in der Neu-
mark und Pommern), in Jütland, in der neapolitanischen Provinz Terra
di Bari und im südwestlichen Frankreich, am atlantischen Meere.
Asien. — Ausgedehnte Ebenen liegen in diesem Erdtheile, zu beiden
Seiten des untern Laufes vieler großen Ströme, z. B. der sibirischen,
hinterindischen und chinesischen; am Ganges, am Djihon und Euphrat.
Das ganze nördliche asiatische Rußland ist im Allgemeinen eine große mit
Morästen bedeckte Steppe. Bon nicht so großer Ausdehnung sind die mehr
südlich liegenden, z. B. die große Kirgisen-Steppe, welche zum
Theil schon dem unabhängigen Turkestan angehört; die Jschim-Steppe
zwischen Tobol und Irtysch; die Barabu-Steppe zwischen Irtysch und
Ob. Außer der Wüste Gobi nennen wir noch: im unabhängigen Tur-
kestan die W üst e n von Karism, Karakum und Kisil-Kum; in
Hindustan am Indus die Wüste von Adjmir; in Persien die von Ad-
jemi, Kerman und Mekran; am Euphrat die syrische Wüste oder
Barrai-el-Scham. Bekannt ist, daß ein großer Theil Arabiens aus
Wüsten besteht, unter denen die von Ankhaf am bemerkenswerthesten ist.
Oceanien. — Das Innere der großen hierher gehörenden Inseln ist
bis jetzt noch sehr unbekannt. Doch wissen wir, daß westlich von den
blauen Bergen in Neu -Süd-Wales (Australien) ausgedehnte Ebenen lie-
gen; auch die auf der Ostküste von Sumatra sind nicht unbedeutend.
Wüsten finden wir an der Süd- und Westküste Australiens, und wahr-
scheinlich giebt es deren auch im Innern.
Afrika. — Zu den Ebenen gehören die am untern Senegal, der Gam-
3 *
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Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Missuri-
Columbia-Cordillere Bolivia Europa Frank- Belgien Nordniederland Niederdeutschland Polen Moskau Kasan Astrachan Westgothland Norrland Lappland Niederdeutschland Pommern Bari Frankreich Asien Karism Karakum Hindustan Persien Kerman Australien Sumatra Australiens Afrika Senegal Gam-
63
Ii. Physikalische Geographie.
Seen.
§. 330. Seen sind größere, rings von Land umgebene Was-
serbehälter, die in keiner unmittelbaren Verbindung mit dem Meere
stehen. . .
§. 331. Mancke dieser Binnenbecken ergießen ihr Wasser,
das 'insgemein süß ist, vermittelst eines Stromes, der ihnen zum
Abzugskanale dient, ins Meer. Viele, besonders Seen im Gebirge,
haben einen Abfluß, aber keinen Zufluß; manche haben
weder Zufluß noch Abfluß, wie der Arend-See in der Alt-
mark. Die meisten aber gehören derjenigen Klasse von Seen an,
welche Zuflüsse empfangen und auch wieder ausströ-
men. Gewöhnlich haben sie, obschon mehre Flüsse einmünden,
doch nur einen Abfluß, der insgemein als Fortsetzung des bedeu-
tendsten Zuflusses angesehen wird, wie denn diese Seen als erwei-
terte Flußbecken betrachtet werden können. So ist der Genfer-See
eine Erweiterung des Rhone, der Boden-See eine solche des
Rheins, die kanadischen Seen sind eine Ausdehnung des St. Lorenz.
8. 332. Es giebt auch periodische Seen, die nur wah-
rend der Regenzeit vorhanden sind, bald nach derselben aber ver-
dunsten. Zu dieser Klasse gehört der Larayes-See im obern
Paraguay, der im Grunde nur ein ungeheurer Morast ist, und zu
gewissen Zeiten große Landstrecken in Bolivia und Brasilien unter
Wasser setzt. Aehnliches ist mit dem Guanacache in der argen-
tinischen Republik und manchen anderen der Fall.
8- 333. Viele Seen nehmen Flüsse auf, haben aber
keinen sichtbaren Abfluß. Ein großer Theil des denselben
zugeführten Wassers verdunstet. Die Binnenbecken dieser Art sind
meist, besonders im russischen Asien, salzig; denn theils führen
ihnen ihre Zuflüsse, die über einen mit Salz geschwängerten Bo-
den fließen, Theile von diesem Minerale zu, theils entstehen sie
aus dem Zusammenflüsse von Salzquellen, oder der See selbst
hat deren auf seinem Grunde, oder dieser letztere besteht aus Lagern
von Steinsalz. Hierher gehören der Kaspi- und Aral-See, das
todte Meer, der See Wan, der Urmiah- und Zerrah-See in
Asien, der Titicaca mit süßem Wasser in Amerika und viele an-
dere in Asien, Afrika und Süd-Amerika. In Europa oder
Nord-Amerika giebt es deren nicht.
8. 334. Die meisten salzhaltigen Seen kommen in den wär-
meren Ländern vor, und besonders in dürren Einöden. Die Aus-
dünstung ist im Sommer oft so stark, daß die ganze Oberfläche
mit einer Salzkruste überzogen ist. Beim Inderskoi in der
sibirischen Steppe ist dieselbe so dick, daß ein Mensch ohne alle
Gefahr darauf herumgehen kann. Das Wasser des Kaspi-Sees
hat einen beinahe eben so starken Salzgehalt als das des Oceans.
§. 335. Manche Binnenbecken enthalten Natron oder Soda,
und sind zum Theil daran sehr ergiebig, wie die bekannten sechs
Natronseen, westlich vom Nil; auch in Ungern, Mexico und
Neu-Granada liegen dergleichen. In Thibet liegt ein See, der
Borax oder Berg grün ansetzt, das im Handel gesucht und
zum Metalllöthen gebraucht wird.
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Arend-See Boden-See Rheins Larayes-See Paraguay Bolivia Brasilien Asien Asien Titicaca Amerika Asien Afrika Süd-Amerika Europa Nord-Amerika Neu-Granada Thibet
Ii. Physikalische Geographie. 189
in Europa von 52 ° (im Osten) bis etwa 64«; in Asien eben so
hoch hinauf; in Amerika von 45" bis 52".
§. 797. Die gemäßigte Zone scheint die ursprüngliche Hei-
math der nützlichsten Hausthiere zu sein, des Pferdes nämlich,
des Rindviehes, Schaafes, Esels und Maulthieres. Das Pferd
kommt von Patagonien bis Island fort; am ausgezeichnetsten
finden wir es in Persien und Arabien, in England, dem nördlichen
Deutschland und im südlichen Spanien (Andalusien), wo es jedoch
aus Mangel an hinreichender Sorgfalt schon viel verloren hat.
In Asten kommt das Pferd über . den 640 Breite hinauf nicht
mehr fort. Im nördlichen Europa, in Schottland und den zu diesem
Lande gehörenden Inseln giebt es eine sehr kleine, aber dauerhafte
und kräftige Nace, die sogenannten Poneys.
§. 798. Der Stier ist, wie die spanischen Stiergefechte be-
weisen, in den warmen Gegenden am wüthigsten. In kälteren und
feuchten Klimate» ist das Rindvieh aber am größten, und giebt
mehr Milch als anderswo; Beweise sind die Niederlande, das nörd-
liche Deutschland und auch Ireland. Im nördlichen Hindustan und
Tibet lebt wild und gezähmt der Pak oder Grunzochs, mit zot-
tigem Haare und langhaarigem Schwänze.
§/799. Esel und Maulthiere gedeihen am vorzüglichsten
von 200 hja /too, und sind hier weit gelehriger, fleißiger und
kräftiger als in höheren Breiten; in Spanien und den gebirgigen
Ländern Süd-Amerikas wird das Maulthier selbst dem Pferde bei wei-
tem vorgezogen, erträgt aber nicht gern strenge Kälte, und gedeihet in
Europa jenseits des 52" nicht mehr recht. Der wilde Esel in
Asien, dessen Fleisch als sehr wohlschmeckend gerühmt wird, wird
über den 48 o hinaus nirgend gefunden.
§. 800. In den dürren Ländern der gemäßigten Zone, nament-
lich in der asiatischen Türkei, dem südlichen Rußland, Sibirien
und im unabhänigen Turkestan lebt das schon oben erwähnte
baktrische Kameel, vom Ufer des schwarzen Meeres bis zum
Gestade des stillen Oceans, nördlich bis zum 55". Die starke Hitze,
die dem afrikanischen und arabischen Dromedare kaum lästig ist,
sagt ihm nicht zu, und es wird deshalb in Hindustan und China
nicht südlicher als höchstens bis zum 28 o nördlicher Breite an-
getroffen.
§. 801. In der Fr oft región finden wir vorzugsweise das
Rennthier, den Zobel, das Hermelin und andere Thiere,
welche durch ihren dichten Pelz gegen die Einwirkungen der strengen
Kälte ziemlich gesichert sind, denen aber eben ihrer gesuchten Felle
wegen auch sehr stark nachgestellt wird. Noch weiter hinauf nach
den Polen zu, wo alles vegetabilische Leben schon beinahe erloschen
ist, treibt sich, meist auf schwimmenden Eisinseln, der weiße Bär
umher, und noch weiter nördlich hinauf finden wir den Polar-
Fuchs.
§. 802. Weil aber der Ocean hier eine etwas mildere Tem-
peratur hat, als das innere Land, so finden wir an dessen Ge-
staden und im Wasser auch eine größere Anzahl von Thieren, die
den Bewohnern dieser von der Natur so stiefmütterlich behandelten
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Amerika Patagonien Island Persien England Deutschland Spanien Andalusien Europa Schottland Niederlande Deutschland Tibet Spanien Europa Asien Sibirien Hindustan China Polen
398 Allgemeine Erdkunde.
Das Khanat Khokand, etwa 6460 lüm., Mill. E., mit der Stadt
Khokand, 60,609 E. mit vicien Bazaren; die Stadt Turk están, früher
Hauptort eines eigenen Khanates. — Das Land d er Kirgisen von der
großen Horde, begreift einen großen Theil des mittlern und nördlichen Tur-
kestan vom Aral und Kaspi-See bis zum Jssi-Kul. Sie stehen unter verschie-
denen Sultanen und treten bald mit Rußland, bald mit China in freundschaft-
liche Verhältnisse; im westlichen Theile am Sarasu sind die Usung, im östli-
chen die Tschongbag und die westlichen Buräten am mächtigsten.
Das Khanat Khiwa, mit der gleichnamigen Stadt an einem Kanäle des
Amu-Darja, .Hoco Häesser, großer Sklavenmarkt. Die wichtigste Handelsstadt ist
N e u-Ur g h a n d sch, ebenfalls an einem Kanäle des Oxus. Unterworfen sind dem
Khan von Khiwa: die Aralicr mit der Stadt Konrat am Amu-Darja; die
Karakalpaken, die dem Sir-Darja entlang wohnen, im Sommer ein No-
maden-, im Winter ein seßhaftes Leben führen, und ein Theil der Tur-
ko manen, diezwischen dem Kaspi- und Aral-See, dem eigentlichen Khiwa
und Khorassan, umherstreifen. Sie zerfallen in viele Stämme, die eine de-
mokratische Regierung haben. —
V
Das russische Asien.
Diese ungeheure Länderstrecke, die sich vom Ural bis zur Be-
ringsstraße, und vom Eismeere bis an die Gränzen Klein-Asiens
und Chinas erstreckt, hat einen Flächeninhalt von etwa 275,000
□ 'Di. mit etwa 5 Mill. E. — Merke die Kaps Sewero-Wostoknoi,
Ostkap und Kap^Lopatka, sodann die einzelnen Meerestheile. Si-
birien ist der furchtbaren Kälte wegen sprichwörtlich geworden,
und der Boden wegen seiner Unfruchtbarkeit bekannt. Es ist auf
drei Seiten von hohen Gebirgen umgeben (§. 509), im W. Ural,
im S. Altai, im O. bäurisches, Pablonnoi- und Stannowoigebirge;
die Oberfläche besteht zum großen Theile aus Ebenen und Step-
pen. Kamtschatka wird seiner ganzen Länge nach von einem vul-
kanischen Gebirge durchzogen. Der größte Theil Sibiriens hat ein
Klima, wie wir es §. 757 ff. bei der Frost- und Polarregion be-
schrieben haben; lange furchtbar kalte Winter, kurze und heiße
Sommer. Im hohen Norden ist das Land des Anbaues-durchaus
unfähig, im mittlern Theile an nur wenigen Stellen; der Süden
dagegen ist anbaufähig, hat vortreffliche Weideländereien und die
Kaukasusrcgion gehört in den Thälern und Ebenen zu den frucht-
barsten auf Erden, und hat, je nach der höhern oder niedrigern
Lage, gemäßigtes oder warmes Klima. Wilde Thiere sind in Si-
birien zahlreich, die Ströme (§. 513 bis 515.) sehr fischreich und
Fische und Pelzwerk (Zobel, Füchse, Hermeline rc.) bilden die Haupt-
ausfuhrartikel. Der Altai und Ural sind ergiebig an Metallen.
Die Mehrzahl der Bewohner besteht aus barbarischen Stämmen,
die sich mit Jagd, Fischerei und Viehzucht beschäftigen; die übrige
Bevölkerung besteht aus Verbannten, Kosacken, Kaufleuten und
russischen Beamten. In Kaukasien fließen Kur und Rion. — Der
sibirische Handel ist sehr wichtig; Hauptniederlagsplatz ist To-
bo lsk; eine große Messe wird in Ir btt, das zum Gouvernement
Perm gehört, alljährlich abgehalten. Nach Europa (Moskau) ge-
hen: Pelzwerk, Eisen, Mammuth- und Wallroßzähne; am Handel
mit China, von wo Thee, Porzelan, Seide, Moschus, Rhabarber
bezogen wird, haben Kiachta und Irkutzk den meisten Antheil; je-
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Baku liegt an der Westküste des kaspischen Meeres. Hier verehrten die Parsen
(Feueranbeter) bis in die neueste Zeit hinein in einem Tempel das „heilige Feuer",
das ununterbrochen Tag und Nacht über der Erde hier brannte. Jetzt ist der Tempel
zerfallen, in seiner Nähe aber sind große Fabriken entstanden, in denen das Petroleum
gereinigt wird, welches man hier aus etwa 50 Quellen gewinnt. Im Umkreise von
einer halben Stunde scheint hier die Erde überall mit Petroleum getränkt zu sein;
denn wo man ein Loch in die Erde bohrt und eine Flamme darüber hält, da brennt
das herausströmende Gas solange, bis man das Loch zudeckt.
c. Tursn (oder Turkestau) ist ein gewaltiges Tiefland. Ehemals war dasselbe
sehr wahrscheinlich vom Meere bedeckt, als dessen Reste man den Aralsee und das
kaspische Meer ansieht. Letzteres ist der größte Binnensee der Erde und hat mehr
Flächeninhalt als das Königreich Preußen. Beide Binnenseen haben wohl Zuflüsse
(welche?), aber keine Abflüsse. Sie entleeren sich nur durch Verdunstung. Turan ist
ein sehr regenarmes Land. Daher finden sich hier große Sandwüsten. Nur die be-
wässerten Flnßthäler sind angebaut. (Wie erklären sich die heißen Sommer und die
sehr kalten Winter? S. 67.) Zwischen dem kaspischen Meere und dem Aralsee nomadi-
sieren die räuberischen Turkmenen, nördlich vom Aralsee die Kirgisen, deren Reichtum
in Pferden, Rindern und besonders großen Schafherden besteht.
22. (4mal so groß wie Deutschland. — 14 M.)
Bodengestalt und Klima. Iran ist eine Hochebene, die vom Elburs, Hindu-
kusch u. a. meist kahlen Randgebirgen eingeschlossen wird. Daher ist das Innere sehr
regenarm, unfruchtbar und waldlos. Heiße Tage wechseln mit eisigen Nächten ab.
(S. 67.) Die wenigen Gewässer, welche von den Randgebirgen ins Innere strömen,
können das Meer nicht erreichen. Daher verdunsten sie in großen Becken, laugen den
Boden aus und lassen eine Salzkruste zurück. Hieraus erklären sich die endlosen,
unfruchtbaren Salzwüsten und Salzsümpfe, welche fast die Hälfte Irans ausfüllen.
In den Flußthälern und an den Abhängen der Gebirge herrscht ein ewiger Frühling
(Obst- und Rosengärten). Iran besteht aus folgenden 3 Staaten:
a. Persten. Dasselbe ist dreimal so groß wie Deutschland, hat aber nur etwa
71/2 Mill. E. Die Bewohner sind Muhamedaner. Der Fürst heißt Schah [schach],
Hauptstadt ist Teheran (200 T.). In der paradiesischen Umgegend von Schiras
wird viel Rosenöl gewonnen.
b. Afghanistan mit der Hauptstadt Kabul an dem Flusse gleichen Namens.
Das Land, das im Kabnlthale die wichtigste Straße nach Indien hinein enthält, ist
ein steter Zankapfel zwischen den Russen (die schon bis Turkestan vorgedrungen sind)
und den Engländern (denen Indien gehört).
0. Belutschistan mit der Hauptstadt Kelat.
23. Die asiatische Türkei. (3 mal so groß wie Deutscht. - 16 M.)
Sie umsaßt Kleinasien, Syrien, Armenien und Mesopotamien und steht
unter der Herrschaft des türkischen Sultans.
s. Kleinasien. Die ganze Halbinsel ist eine wellige Hochfläche, die mit höhern
Randgebirgen umgeben ist. Die höhere Lage des Innern bewirkt ein rauhes Klima
(warum? S. 6). Daher sind die Winter oft fehr kalt, und der Schnee bleibt zu-
weilen vier Monate liegen. Durch die hohen Randgebirge werden die milden See-
lüfte von dem Innern ferngehalten, und die Regenwolken entladen sich meist schon
am äußern Rande der Gebirge (warum? S. 67). Infolge der Dürre enthält das
Innere große Sandwüsten. Die kleineren Flüsse, welche dem inneren Rande entquellen,
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Extrahierte Personennamen: Turan
Extrahierte Ortsnamen: Baku Deutschland Irans Deutschland Teheran Afghanistan Kabul Indien Indien Belutschistan Deutscht Kleinasien Syrien Armenien Mesopotamien Kleinasien
Ii
— 86 —
Ein chinesischer Verbrecher.
De^ Übelthäter hat etwas Obst gestohlen. Zur Strafe läßt ihm die Polizei die Hände binden,
durch die Ohrläppchen kleine Fähnchen stecken und ihn so durch die Straßen führen. Voran
geht ein Polizist, der mit dem Hammer gegen ein Messingbccken schlägt, um die Leute aufmerksam
zu machen. Dann folgt ein zweiter mit einer Tafel, auf welcher der Name und das Vergehen
des Bösewichts geschrieben steht. Den Zug beschließt ein dritter Polizist mit der Peitsche.
durchsichtigen Muschelschalen versehen sind. — Nördlich von Peking zieht die 2000 km
lange chinesische Mauer vorüber. Diese wurde vor 2000 Iahren zum Schutze gegen
feindliche Tatarenhorden errichtet. Da sie aber gegenwärtig inmitten des Reiches
liegt, läßt man sie in Verfall geraten. Der von Peking nach Süden führende über
1000 km lange Kaiserkanal verbindet alle nach Osten strömenden Flüsse zu einem
großartigen Kanalsysteme, das aber infolge der Küstendampfschiffahrt teilweise verschilft
und verfällt.
Am Iangtsekiang liegt Nanking (x/a M.) mit großen Baumwollenfabriken, in
denen das gelbe Baumwollenzeug (Nanking) angefertigt wird. Weiter südlich die
Hafenstadt Schanghai und im Süden an einer weiten Meeresbucht Kanton (11/a M.),
wo ganze Häuserreihen auf dem Wasser schwimmen. An der Ostseite dieser Meeres-
bucht liegt die von den Engländern besetzte Felseninsel Hongkong mit Victoria,
dem wichtigsten Hafen des südlichen Chinas.
28. (Etwas größer als Preußen — 26 M.)
1. Japan, gleich England ein Inselreich, besteht aus vier großen und vielen kleinen
Inseln. Die Gebirge nehmen einen großen Teil der Inseln ein, auch findet man viel
steinigen Boden und kahle Felseninseln. Der Schrecken Japans aber sind die vielen
feuerspeienden Berge, die oft große Verheerungen anrichten. So wurde 1856 Iedo
(jetzt Tokio genannt) so furchtbar verheert, daß 40 000 Menschen dabei ihren Tod
fanden. Die Häuser sind der Erdbeben wegen selbst in den Städten nur 1—2 Stock
hoch und ganz aus Holz erbaut. Japan hat ein Klima wie etwa Südeuropa. Die
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Extrahierte Personennamen: Victoria
Extrahierte Ortsnamen: Peking Peking Nanking x/a_M. Nanking Schanghai 11/a_M. Hongkong Chinas Japan England Japans Tokio Japan Südeuropa
men auch die materiellen Bedürfnisse zu, und Ackerbau, Gewerb-
fleiß und Handel sorgten für die Befriedigung derselben. Luxus
und Verschwendung nahmen bald überhand, und die Pracht mor-
genländischer Paläste und Gärten war nicht ein Mährchen aus Tau-
send und einer Nacht, sondern bare Wirklichkeit. Dieser Luxus ver-
anlaßte nicht, wie bei den Römern, ein System der Aussaugung
des Ganzen, um der unproduktiven Verzehrung einer einzigen Stadt
zu genügen. Mochte auch Bagdad die glänzendste Stadt sein, so
gab es doch noch viele andere, welche ihr nahe kamen. Kultur
und Reichthum waren nicht auf eine Stadt des arabischen Weltreichs
beschränkt, sondern in segensvoller Mannigfaltigkeit über das ganze
Gebiet verbreitet. Der Ackerbau blühte, wo sich Boden und Klima
dazu eignete, und viele Länder, welche in den vergangenen Jahr-
hunderten öde und verwüstet gelegen hatten, sind unter dem Islam
zu Ergiebigkeit und Wohlstand gelangt. Nicht minder, als der
Ackerbau gedieh der Gewerbfleiß und der Handel. Die wissenschaft-
liche Bildung trieb an zur Erforschung fremder Länder, und nach
Mekka, wohin jeder Rechtgläubige einmal im Leben eine Pilgerreise
machen mußte, richtete sich der Völkerverkehr. Das Gebiet des ara-
bischen Handels umfaßte Spanien, Sicilien, Sardinien und mehrere
Küstenstriche von Unteritalien; in Afrika herrschten die Araber wei-
ter, als je ein Volk vor ihnen und bis jetzt auch nach ihnen. Am
Niger, wie am Nil, in den Palmenthälern des Atlas, wie auf dem
Sand der Sahara wurde zu Allah gebetet. In Asien reichte die
Fahne des Propheten bis dahin, wo die großen Steppen ihr eine
natürliche Grenze setzten. Den Indus aufwärts längs des Himalaja
bis zu den Pässen des Belur, über den Aralsee und das kaspische
Meer nördlich zur Wolga und westlich zum Kaukasus erstreckte sich
das Khalifenreich. Auf einem so ungeheuren Gebiet welche Ver-
schiedenheit der Produkte, der Neigungen und Bedürfnisse der Be-
wohner, welche Fülle und Mannigfaltigkeit des Waarenumsatzes!
Die Hauplstadt der arabischen Herrschaft in Asien war Bag-
dad; hier residirte der Khalif, in der doppelten Würde eines reli-
giösen und politischen Oberhauptes aller Gläubigen. Mesopotamien
war durch Fleiß und Kunst aus der Verwüstung wieder in die alte
Fruchtbarkeit versetzt worden, und Bagdad erinnert in mancher Be-
ziehung an Babylon. Bagdad war der Knotenpunkt der wichtigsten
Handelsstraßen, hatte lebhaften Verkehr zu Wasser und zu Lande,
war Stapelplatz für den Handel mit Indien; schwebende Gärten,
Wasserwerke, Kanäle, kolossale Prachtbauten, Luxus, schwelgerisches
Leben, dabei aber auch blühende und kunstvolle Industrie — alles
findet sich wieder, wie in Babylon, nur erhöht und verfeinert durch
eine größere Geistesbildung und die Pstege der Wissenschaften. Me-
sopotamien war der bedeutendste Schauplatz der arabischen Kultur.
Der Feld- und Gartenbau lieferte was nur die Sinne begehrten;
die Schifffahrt auf dem Tigris und Euphrat führte die Schätze der
höher gelegenen Gegenden herbei; vor allem gediehen die Manufak-
turen: Gewebe in Baumwolle und Linnen, geschätzte Arbeiten in
Saffian, Schmuck, silberne und goldene Gefäße, Thonwaaren,
Stickereien, Seidenstoffe. Die Flüsse abwärts ging Aus- und Ein-
fuhr über Bassora, die Hauptstadt des arabischen Seehandels.
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Extrahierte Ortsnamen: Bagdad Mekka Spanien Sicilien Sardinien Unteritalien Afrika Niger Asien Kaukasus Asien Bagdad Bagdad Indien Saffian
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religiöses Gesetz geneigt sein. Die Geschichte bezeugt es, daß bei
ihnen der religiöse Enthusiasmus sich am heftigsten kund giebt. Die
indo-germanischen Völker stehen auf sehr verschiedenen Stufen der
Bildung und Bildungsfähigkeit. Die Haupt-Kulturvölker derselben
zeigen größere Klarheit, Ruhe und Besonnenheit als die Semiten.
Sie besitzen größere Fähigkeit für die Ausbildung der mannigfachen
Verhältnisse auf allen Kulturgebieten, besonders auf dem der Kunst.
Mit großer Biegsamkeit des Geistes haben sie sich später auch den
religiösen Sinn der Semiten angeeignet, darin ihre Lehrer sogar
übertroffen, und alle höhere Bildung so in sich vereinigt, daß sie
jene weit hinter sich gelassen haben.
Die Chinesen.
China ist das östlichste Land von Asien; es hat jetzt einen Um-
fang von 152,960 Quadratmeilen, das von ihm abhängige Korea
4000 und das ebenfalls in einiger Abhängigkeit von China stehende
Tübet 30,200 Quadratmeilen. Im Norden hat China Wüsten und
Eisfelder; im Süden Gebirge und beinahe undurchdringliche Wälder,
im Osten das Weltmeer, im Westen Wüsten und den höchsten Berg-
rücken der Erde. Die natürliche Abgeschlossenheit von China ist
noch verstärkt durch die berühmte große Mauer, welche etwa 200 Jahre
v. Chr. an der nördlichen Grenze gegen die Einfälle kriegerischer
Nachbarvölker erbaut worden ist. Sie ist 150, nach Anderen 300,
nach Gützlaff 1000 geographische Meilen lang, 20 Fuß hoch und
unten 25, oben 15 Fuß breit; sie geht über 6000 Fuß hohe Berge,
durch tiefe Thäler und mittelst Bogen über Flüsse. Ohngefähr alle
200 Schritte ist ein Thurm und hier und da Thore. An manchen
Stellen ist sie doppelt und dreifach. In den Produkten des Landes
findet sich nicht die Fülle und Verschiedenheit, welche man vermuthen
sollte; ein großer Theil des Landes ist wegen der bergigen Natur
unfruchtbar. Vieh ist verhältnißmäßig in sehr geringer Zahl vor-
handen, und die wilden Thiere können bei der großen Bevölkerung
und den kahlen Feldern keine Schutzplätze finden. Dagegen sind die
westlichen und südwestlichen Provinzen reich an mineralischen Pro-
dukten. Die Einwohnerzahl giebt der Staats-Census zu 360 Mil-
lionen an.
Die Chinesen sind das gebildetste Volk des im östlichen Asien
wohnenden mongolischen Meuschenstammcs. Ihr Staat ist der äl-
teste der noch jetzt bestehenden. Die Ueberlieferungen über die ältesten
Zeiten sind ganz fabelhaft. Nach alten Annalen hat man den An-
fang der Herrscher-Dynastie Hia, der ersten, welche man auf die
Das Land.
Die chinesi-
schen Ge-
schichtswerke.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: China Asien Korea China China China Gützlaff Asien
Ii. Physische Geographie. §. 30 — 32.
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qapayyfg , yupudpcu, yüoyaru , fauces) , und wenn sie zugleich Durch-
gänge durch’s Gebirge aus einem Lande in das andre bilden , Pässe oder
Pforten (ttvt.cu, portae) heissen (wie die caspischen, cilicischen, syrischen,
sarmatischen u. s. w.). Die grössten Ebenen der Erde sind öde Sand-
wüsten (e'prjya, deserta), die jedoch auch einzelne fruchtbare Striche oder
Oasen (avuoeig, oäses) enthalten; nur die grosse europäische Ebene ist we-
nigstens zur Viehzucht geeignetes Steppenländ.
§. 32. Die Gebirge erscheinen bald als isolirterc Berge, bald als
zusammenhängende Bergketten (opy ovveyfj, montes continui, montium
continuatio oder series). Ein genauerer Unterschied derselben nach ihrer
Höhe (Hochland, Gebirge, Hochgebirge u. s. w.) und Beschaffenheit (Ur-
gebirge, Uehergangsgebirge, Flözgebirge, angeschwemmtes Land) wurde
von den Alten nicht gemacht, und selbst ihre (zuerst von Dicäarchus, dann von
Eratosthenes u. A. angeslellten) Bergmessungen waren sehr unsicher u. man-
gelhaft. Für die höchsten Gebirge der Erde (deren Höhe aber doch 10 —15
Stad, nicht übersteigen sollte) galten in Asien der Caucäsus, Paropannsus
und Imäus, in Africa der Atlas und das Geb. Theon Ochema (der Götter-
wagen), in Europa die Alpen und das sarmatische Gebirge, denen die Py-
renäen nachstanden. Alle diese Gebirge sind mit ewigem Schnee bedeckt,
andere wenigstens auf ihren höchsten Spitzen (wie der Tmolus in Lydien,
der Olympus in Griechenland, der Argäus in Cappadocien, der Ida auf
Creta, der Aetna auf Sicilien , der Hämus in Thracien u. s. w.). Wenn
Gebirgszüge in’s Meer ausläufen , so bilden sie Vorgebirge (uy.piovijpiu,
promontoria), die, als für die Schiifahrt höchst wichtig, nicht selten be-
sondern Gottheiten geweiht waren. Die Gebirge bestehen aus den raan-
nichfaltigsten Erd- und Steinarten (Thon, Kreide, Kalk, Schiefer, Granit,
Basalt u. s. w.), und enthalten Metalle, Edelsteine, Steinkohlen (besonders
in Thracien, daher ).lt}og Gpay.iag, lapis Thracius), Salz, Schwefel, fos-
siles Elfenbein und andere Versteinerungen. Viele von ihnen eharakteri-
siren sich durch sichtbare (wenn auch nicht mehr feuerspeiende) Krater,
Lava, Asche, Bimstein als Vulkane, die als Werkstätten und Wohnsitze
Vulkan’s, sowie ihre Umgebungen für Wahlplätze des Kampfes der Gigan*
ten und Titanen mit den Göttern galten. Die berühmtesten Vulkane des
Alterthums sind der Mosvchlus auf Lemnos, der Aetna, der Vesuvius, die
der äolischen und liparischen Inseln, der Chimära bei Phaselis, die hephä-
stischen Berge in Lycien , der Theon Ochema in Africa u. s. w. Zu den
merkwürdigsten Bergen der Erde werden auch sowohl in Indien als in
Aethiopien 2 Felsen gerechnet, von denen der eine als Magnetfelsen alles
Eisen anziehen, der andere aber es von sich slossen sollte. In den Bergen
(wie in den Tiefen der Erde) finden sich auch grössere und kleinere Höh-
len (ßrrrj).atu, 07tylvyytg, üvrpa, xou.a, antra, speluncae), die gewöhn-
lich Gottheiten geweiht waren, und unter welchen die corycische am Par-
nassus, eine gleichnamige in Cilieien, die bei Neapel (die Grotte des Posi-
lippo) u. a. ihrer Grösse wegen am berühmtesten sind. Mehrere derselben
enthielten auch Seen oder Lachen und einige waren dureh die schädlichen
Dünste berüchtigt, die ans ihnen aufstiegen. Diese nannte man , da sie
allen lebenden Wesen, die sich ihnen näherten, verderblich wurden, und
namentlich den über sie hinwegfliegenden Vögeln augenblicklichen Tod
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Eratosthenes
Extrahierte Ortsnamen: Asien Paropannsus Europa Lydien Griechenland Cappadocien Creta Sicilien Lycien Theon_Ochema Africa Indien Aethiopien Neapel
Asiens Boden— Klima — Produkte. §.56.
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(6 Aai'l, j. Jaik oder Ural), welcher auf dem M. Norossus entspringt,
ebenfalls gegen S. strömt und sich östlich vom Rhymmus ins Meer ergiesst.
b) Auf der Ostseite Hessen die Alten gleichfalls ein paar bedeutende
Ströme in’s caspische Meer fallen, die aber nach neueren Erfahrungen
dasselbe nicht mehr erreichen, sondern sich in den Aralsee (vgl. unten
§. 80) ergiessen, den Jaxartes (6 Aa'^u^g, j. Sir, Syr Darja oder Si-
hon), welcher auf den Comedarum Montibus (oder dem Mustag, nach An-
dern minder richtig auf dem Caucasus Indicus oder Hindukusch) entspringt,
erst gegen N., dann gegen W. fliessend, Sogdiana vom Gebiete der Scythae
Nomades trennt, und sich nun mit einem grossen nordwestlichen Bogen in
Scythia intra Imaum in’s casp. Meer ergiessen soll, und den Oxus (o
Jsz'£og, j. Gihon, Dschihun oder Amu Darja), der seine Quellen auf dem
Paropamisus oder Caucasus Indicus (nach Andern auf dem Emodus M.)
nicht weit nordwestlich von denen des Indus hat, südlich vom Jaxartes und
parallel mit ihm erst gegen N. , dann plötzlich gegen W. fliessend die
Nordgrenze von Bactriana und Margiana gegen Sogdiana bildet, mehrere
Nebenflüsse in sich aufnimmt, u. sich oberhalb Hyrcania 2400 Stad, südwestl.
vom Jaxartes in das casp. Meer mündet, (wie denn neuere Untersuchungen
unzweifelhaft dargethan haben, dass der Aralsee einst wirklich durch einen
Arm des Oxus oder Gihon mit dem casp. Meere in Verbindung stand).
[Von den kleinern Strömen und Flüssen Asiens werden wir hei den einzel-
nen Ländern handeln.]
§. 56. Boden. Klima. Produkte.
Asien ist vor den beiden andern den Alten bekannten Welttheilen
von der Natur auffallend begünstigt. Die ungeheure Ausdehnung des Erd-
theils aber hat natürlich auch das verschiedenste Klima zur Folge. Wäh-
rend die südlichen Länder eine tropische Wärme , ja in den Sandwüsten
eine oft unerträgliche Hitze haben, herrscht in den nördlichen Theilen
eisige Polarkälte, und in dem mittlern Lande ein sehr verschiedenes Klima
in den raannichfaltigsten Abstufungen ; im Ganzen aber ist das Klima Mit-
telasiens gemässigt und wird nur durch die vielen, mit ewigem Schnee be-
deckten Gebirge, besonders je höher es gegen 0. ansteigt, etwas rauher,
als man seinen Breitengraden nach erwarten sollte. Desto milder ist da-
gegen das Klima in den vielen grossen Thälern Asiens. Dabei aber ist
auch ein nicht seilen eintretender auffallender Wechsel desselben und ein
plötzlicher Uebergang von der grössten Sommerhitze zur härtesten Winter-
kälte merkwürdig, weshalb auch sich weit verbreitende pestartige Krank-
heiten keine eben seltene Erscheinung daselbst sind. Eben so verschieden,
wie das Klima Asiens, ist auch sein Boden und seine Vegetazion. Wäh-
rend die den Alten völlig unbekannten, nur von Jägerstämmen bewohnten
nordöstlichen Striche desselben (das heut. Sibirien) grösstentheils öde
Schneewüsten sind, ist das mittlere grosse Hochland zum grössten Theile
nur gebirgiges Steppenland, aber trefflich zur Viehweide geeignet und da-
her von einer Menge nomadischer Völker bewohnt; doch finden sich auch
in ihm zwischen den Gebirgen und namentlich im Sw. (in Bactriana oder
der heut. Bucharei) einzelne sehr fruchtbare Thäler, dagegen aber auch
in dem den Alten fast völlig unbekannten nordöstlichem Asien oberhalb
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]