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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 262

1902 - Karlsruhe : Lang
— 262 — Zeit verspottete. Über dieses Werk predigte ein Zeitgenosse Brants, Johannes Geiler von Kaysersberg, der in Schaffhausen geboren war und nach dem Tode seines Vaters von seinem Großvater in Kaysersberg erzogen wurde. Er war der berühmteste Prediger seiner Zeit, und Kaiser Maximilian versäumte es nie, ihn zu hören,^wenn er nach Straßburg kam. Johannes Geiler von Kaysersberg. Schließlich muß noch Jakob Wimpheling aus Schlettstadt (geb. 1450) erwähnt werden. Zu seiner Zeit blühte in Schlettstadt eine Gelehrtenschule, iu der zahlreiche Schüler aus dem Elsaß und dem übrigen Deutschland ihren Studien oblagen. Aus seinen Schristen leuchtet vor allem lauterste Liebe zum deutschen Vaterlande; den Franzosen, die schon damals das Liedlein vom Rhein als Grenzstrom zwischen Frankreich und Deutschland zu singen ansingen, war er ein unversöhnlicher Gegner. 2. Das Münster zu Straßburg und die Kathedrale zu Metz. Daß an Stelle des heutigen Straßburger Münsters ein römisches Gebäude gestanden habe, ist durch Ausgrabungen in

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 261

1902 - Karlsruhe : Lang
— 261 — Aus dem 14. Jahrhundert ist Johann Tanler zu erwähnen, ein hervorragender Gottesgelehrter und Prediger in Straßburg. Doch er predigte nicht nur, sondern er handelte auch nach den Lehren, die er vortrug. Als der schwarze Tod in Straßburg wütete, besuchte er Kranke und Sterbende, um überallhin die Tröstungen der Hl. Religion zu bringen. jydfa; Arjit Chrv J 4 S S. Dens.tusa’öäi t f io. i (itwös jünger ist ^akob Zwinger von Königshosen, Domherr am Münster und an der St Thomaskirche zu Straßburg. Er starb im ^ahre 1420. Zwinger war ein gelehrter, fleißiger Geschichtsforscher; er schrieb eine Geschichte des Elsasses und der Ltadt Straßburg, sowie eine Geschichte der Kaiser und der Päpste, ^eine „deutsche Chronik" ist das älteste Geschichtswerk der deutschen Sprache. Auch die Zeit Maximilians I. ist reich an elsässischen Gelehrten. ^ Damals lebte in Straßburg Sebastian Brant, der in einem -buche, „das Narrenschiss" geheißen, die Torheiten seiner

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 142

1906 - München : Oldenbourg
142 29. Albrecht Dürer. Mauer und der Holzwand, die Dächer, die Tür- und Fensterstürze, sie laufen alle unter sich parallel und scheinen daher zu konvergieren. Legen wir ein Lineal an, so finden wir auch, daß sie sich schneiden würden in einem Punkte, der etwa im unteren Drittel der Toröffnung im Hintergründe liegt. Die Hohe dieses Augenpunktes im Bilde ist abhängig vom Standpunkt des Beschauers; je weiter dieser in der Wirklichkeit von der Linie entsernt ist, die der Künstler als vorderen Bildrand bestimmt hat, desto niederer liegt er. In unserem Falle stehen wir also ziemlich nah. Daher kommt es auch, daß wir z. B. in die Wiege hineinschauen, daß wir die Oberseite von Josephs Beil erblicken und auf die Engelkinder von oben herabsehen. Für Dürer lag eine so starke Betonung der perspektivischen Mittel sehr-nahe. Nicht immer waren sie nämlich bekannt. Dürers Vorgänger hatten nur eine schwache Ahnung von ihnen. Dagegen hatten die Italiener, gestützt auf ihre mathematischen Studien, sie schon hundert Jahre früher gefunden und gerade diese Kenntnis hatte der italienischen Kunst ihre große Überlegenheit über die des Nordens verliehen. Dürer nun hatte die Kenntnis der Perspektive von italienischen Künstlern und Theoretikern erlernt und sie zuerst in das deutsche Kuustlebeu eingeführt. Kein Wunder, daß er sich nun dieses neuen Könnens besonders freut und es dem Beschauer recht deutlich vor Augen führen will. Da sind wir nun bei einem wichtigen entwicklungsgeschichtlichen Moment angelangt, bei der Raumgestaltung Dürers. Denn hierin liegt die Stellung des einzelnen Künstlers zum Fortschritt der Gesamtkunst. Auffassung, Gedanken, Kraft der Darstellung wechseln nach Persönlichkeiten und Zeiteinflüssen; die Raumgestaltung aber schreitet ununterbrochen fort, von den ersten Anfängen der mittelalterlichen Malerei, wo einzelne Heiligengestalten als körperlose Fläche aus teppichartigem Grunde gezeichnet worden, bis zu den Deckenmalereien des Barock, die in unermeßlichen Weiten schwelgen. Bei Dürer sehen wir einen wichtigen Abschnitt vollendet: die Linearperspektive. Dürer ist imstande jeden Raum vollkommen einwandfrei zu zeichnen und die einzelnen Gegenstände und Personen in beliebiger Entfernung vom vorderen Bildrande richtig anzubringen. In diesem Punkte war über ihn hinaus kein Fortschritt mehr möglich. In anderer Hinsicht aber ist Dürer noch unfertig, tu der Luftperspektive. Durch die Brechung der Luft nämlich verschwimmen die Farben in einer gewissen Entfernung vom Beschauer und zwar manche früher als andere. Die Reihenfolge, nach der dies geschieht, entspricht genau der Farbenfolge des Sonnenspektrums: die roten Töne verschwimmen zuerst, die blauen zuletzt. Dies Gesetz ahnten wohl die Maler schon vor Dürer; sie malen die Berge des Horizontes blau und dämpfen lichte Tone, je weiter sie vom Vordergrund entfernt sind. Richtig erforscht wurde das Zusammenwirken der Farbe jedoch erst nach Dürers Zeit und deshalb muten uns seine Bilder viel altertümlicher an als alle seine schwarz-weißen Werke.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 415

1906 - München : Oldenbourg
76. König Ludwigs I. Jugendzeit und Lehrjahre. 415 In jenen liederreichen Gauen umschlingt, wie Eichendorff singt, der Frühling Haus und Hof und Wald und alles Gewöhnliche; die Märchen der Vorzeit werden in der Brust lebendig, ein Hauch der Romantik weht überall. Aber auch an ernster Mahnung fehlt es nicht. In diesen gesegneten Tälern wütete ein räuberischer Feind, die Heidelberger Schloßruine erinnert eindringlich genug an Melae und seine Horden. Solche Tage der Trauer kehrten für die Pfalz gerade damals zurück. Der Krieg gegen Deutschland fand im April 1792 in der Pariser Nationalversammlung berauschte Zustimmung und bald ergossen sich die streitenden Heere über Pfalzbayern, das aus lauge Zeit Schauplatz des Krieges blieb. Da eine Beschießung der Stadt Mannheim in drohender Aussicht stand, mußte die herzogliche Familie abermals nach Darmstadt flüchten. Der Kriegstumult brachte die düstersten Bilder vor die Augen des Knaben. In den Straßen drängten sich die Flüchtlinge, in ihrem Geleit zogen Unruhen, Schrecken, Verwirrung ein, hinter ihnen loderten alle Greuel eines furchtbaren Krieges auf. Des Prinzen königlicher Pate starb auf der Guillotine. „In welcher Zeit," rief damals Johannes Müller aus, „zu welchen Aussichten hat Gott uns bestimmt! Rasende, wie einst im Tschilminar der trunkene Sohn Philipps, laufen mit Fackeln in der Hand in dem alten Gebäude der Staatsverfassungen umher; da brennt ein Turm auf, dort bricht eine Zinne herab, bald sinkt alles in den Staub!" Die Wehrkraft des Deutschen Reiches zeigte sich von der kläglichsten Seite. Das gegenseitige Mißtrauen der beiden deutschen Großmächte lähmte alle Unternehmungen, die Regierungen der kleineren Staaten waren ohne Kraft und Energie. Feindlicherseils zeigte die Jakobinerphrase Custiues: „Krieg den Palästen, Friede den Hütten!" bald ihren wahren Wert: die Neufranken pflanzten in der Pfalz ihre Freiheitsbäume nur zwischen Ruinen. Schon im Jahre 1796 verlor der fürstliche Knabe seine Mutter. Vou ihr war noch zur Leitung des Unterrichts ein einfacher Landpfarrer berufen worden, Joseph Anton Sambnga, dessen Lehre und Beispiel von dauerndem Einfluß auf den Zögling war. Sambnga hielt sich über seine Unterrichtsstunden und die dabei geführten Gespräche ein Tagebnch, das nach seinem Tode dnrch Sailer veröffentlicht wurde. Diese Aufzeichnungen beweisen, daß der Lehrer nicht bloß als frommer sondern auch als denkender Mann das Bildungswerk förderte. Er bezeichnet selbst als Hanptprinzip seiner Methode, es sollte im Schüler bei allem das Selbstdenken gefordert werden, und diese Anregung in frühester Jugend ging nicht verloren. Das Streben sich selbst von allem Erforderlichen zu überzeugen tritt bei den Regierungshandlungen des nachmaligen Königs überall hervor. Es kann dem Kunstmäzen Ludwig als Hauptverdienst zugerechnet werden, daß bei allen seinen großartigen Plänen zur Förderung der Kunst ein methodischer Zusammenhang zu erkennen ist, der nicht selten bis in die Studien

5. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 106

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 106 — lehrten gegeben worden. Der Husörucf stammt aus dem Lateinischen, kommt aber nur einmal in den alten Handschriften vor und ist vielleicht durch einen Schreibfehler entstanden. Mit dem Volke der Lelten oder Kelten hat diese Beilform also nicht das mindeste zu schaffen.) Der delt hat an dem oberen Lnde gewöhnlich eine Öse Zum Durchziehen der Schnur, die zur sicheren Befestigung der Klinge am Schafte diente (5ig. 102). Fig. 101. Absatzbeil (Palstab). (3- Mestorf, Dorgesch. Altertümer aus Schlesw.-Holst.) Fig. 102. Geschäftetes Hohlbeil ((Seit). (S. Müller, Nord. Altertumskunde I.) Fig. 103. Hohlbeil (Gelt). (I. Mestorf, Vorgeschichte Altertümer aus Schlesw.-Holstein.) Fig. 104. Bügelnadel (lateinische Bezeichnung: fibula). Mykenä in Griechenland. (O. Montelius a. a. O.) Der Mantel wurde mit einer einfachen Nadel ober einer Bügelnabel zusammengehalten. Die Bügelnabel ist wahrscheinlich in (Briechenlanb erfunben worben. Fig. 104 zeigt ein Stück aus Mykenä. Die griechische Urform ist also der neuzeitlichen Sicherheitsnabel vollkommen gleich. Diese ist nämlich den alten Habein in unseren Museen nachgeahmt, nachbem sie über tausenb Jahre hin= durch vergessen war. Rus Italien und Mitteleuropa kennt man Bügelnabeln, die den griechischen vollkommen gleichen. Bald schmückte man das (Ende

6. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 62

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 62 — ein paar andere Felsen oder eine sehr große Platte liegen als Bedeckung darüber. Unten in der Türöffnung findet sich häufig ein Schwellenstein. Nicht selten stehen zur Sicherung des Eingangs ein paar Steine zur Seite der Öffnung (Fig. 60). Früher hielt man diese Grabkammern wegen des oft an beiden Seiten flachen vecksteins für Gpferaltäre und schrieb ihre Erbauung den Keltert zu, die als Urvolk überall dort gewohnt haben sollten, wo man solche Steinkammern findet. Da nun die heutige keltische Bevölkerung im nordwestlichen Frankreich die Steinkammern, die besonders auf der Halbinsel Bretagne sich in Menge erheben, Dolmen, d. H. Steintische nannte, glaubte man, darin den urspünglichen keltischen Hamen für die vermeintlichen Altäre gefunden zu haben. So kommt es, daß die Wissenschaft noch heute die aus großen Steinen gefügten Grabkammern Dolmen nennt, obwohl man längst von der Deutung derselben als Hltäre abgekommen ist. Herrliche Dolmen liegen in der Hähe von Fallingbostel in der Mg-'60. Steingrab (Dolmen) bei Fallingbostel in der Lüneburger Heide. (Photographie von Aug. Paulsen.)

7. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 141

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
141 den Weg durch die unermeßlichen Steppen der Tatarei zeigten, denn ein darauf angebrachtes Männchen wies immer mit dem ausgestreckten Arme nach Süden. Im dritten Jahrhundert nach Christo bedienten sich die Chinesen schon einer an einem Seidensaden ausgehängten Magnetnadel. Im Abendlande und wahrscheinlich zuerst bei den seefahrenden Völkern des Nordens hing man den Stern selbst an einem Faden aus oder man legte ihn auf ein Brettchen und ließ ihn aus ruhigem Wasser schwimmen. Die eigentliche Anwendung dieser Erfindung für die Zwecke der Schiffahrt schreibt man einem gewissen Flavio ©ioja aus dem Neapolitanischen zu, der um 1300 lebte. Einige freilich behaupten, der berühmte Reisende Marco Polo, der 1271 eine Reise nach China machte, habe den Gebrauch des Magneten von den Chinesen erlernt. Weil der Magnet den Reisenden leitete, hieß er bei den nordischen Völkern Leitstein oder Seitarstein, und es ist wahrscheinlich, daß sehr frühzeitig schon Magnete in Norwegen und Schweden gesunden wurden; denn ihr Vorkommen ist durchaus nicht an die Indischen Bergwerke gebunden, man trifft sie in großer Menge trt Lagern und Stöcken bei Dannemora, Arendal, in Sibirien, England, im Harz, bei Pirna u. s. w., wo der Magneteisenstein, der aber freilich nicht durchgängig alle die bemerkten Eigenschaften in gleich hohem Grade hat, als das beste Erz zur Gewinnung von Eisen verarbeitet wird. Die bei weitem bedeutungsvollste Anwendung hat dieses Eisen beim Kompaß oder der Boussole gesunden. Eine stählerne Magnetnadel im Kompaß, die sich um ihren Mittelpunkt frei bewegen kann, nimmt immer die Richtung nach Norden an und dient als Wegweiser bei den verschiedensten Unternehmungen. Nicht nur Seefahrer bedienen sich ihrer, auch Ingenieure bei ihren oberirdischen, Bergleute bei ihren unterirdischen Vermessungen, Geologen (Erdbildungsforscher) zur Bestimmung des Steigens und Fallens der Gebirgsfchichten, Landreisende, Astronomen und Physiker (Naturforscher) machen von ihr Gebrauch, und entsprechend diesen mannigfaltigen Anwendungen tft auch die Boussole verschieden eingerichtet. Bald ist die Nadel an einem Faden ausgehängt, bald schwingt sie auf einer senkrechten Spitze oder hat sonst welche Stützpunkte. Die einfachste Form ist diejenige, wo die Magnetnadel in der Mitte mit einem entweder ans hartem Stahl oder ans poliertem Achat (ein aus mehreren Abänderungen des Quarzes bestehendes Gestein) gefertigten Hütchen versehen ist, welches auf der Spitze eines senkrechten Stiftes sich dreht. Unterhalb der Nadel befindet sich ein

8. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 9

1900 - München : Oldenbourg
Fortschritte der neueren Geschichtswissenschaft. 9 auf der Zivilisation«, die Sklaverei, bei ihrer Entstehung in der Vorzeit ein gewaltiger Humanitätsfortschritt war, insofern als man die Kriegsgefangenen — denn aus ihnen entwickelten sich die Sklaven — jetzt leben liess, während man sie vorher nach dem Rechte des Stärkeren einfach totschlug. Besonders auf sozialem und religiösem Gebiete kann diese genetische, nach Objektivität strebende Auffassung unendlich segensreich werden durch Milderung und Versöhnung der immer schroffer werdenden Gegensätze. dnec flere, nec ndere, sed cognoscerei das kann 'die Zauberformel werden, die so manchen scheinbar unversöhnteren Gegensatz mildert und einer gedeihlichen Lösung entgegenführt. Ein weiterer Fortschritt der Methode liegt in der Vertiefung des Quellenstudiums. Während der bisherige Historiker sich häufig damit begnügte, einfach die fachmännischen Geschichtsdarstellungen einer gewissen Zeit zu benutzen und zu verwerten, und sich im übrigen auf seine spekulative Phantasie und sein Kombinationstalent verliess, zieht der moderne Historiker alles in den Bereich seiner Forschung, was ihm direkt oder indirekt Ausschluss über das zu Erforschende gibt, z. B. Akten aller Art, militärische, diplomatische, juristische, administrative, medizinische, theologische Memoiren und Briefe, Presse, Literatur und Kunst, soweit sie die von ihm zu untersuchenden Dinge widerspiegeln, Inschriften aller Art, letztere besonders für die antike Geschichte u. s. w. Die Forschung wird dadurch wohl schwieriger, aber dafür auch das Ergebnis derselben genauer und zuverlässiger. Ein sehr charakteristischer, freilich erst im Entstehen begriffener Fortschritt der Methode macht sich ferner insofern geltend, als die Geschichtswissenschaft allmählich anfängt, auch die Kunst oder vielmehr die Wissenschaft des Zählens, Messens und Wägens, soweit es natürlich mutatis mutandis möglich ist, in den Kreis ihrer Hilfswissenschaften zu ziehen. Gemeint ist die junge Wissenschaft der Statistik. „Zahlen sprechen“, dieser unerbittlichen Wahrheit wird sich auch der Historiker immer weniger entziehen können. treilich lassen sich zur Zeit kaum mehr als Vermutungen anstellen über den Umfang, in dem die Statistik, und über die Art, wie sie verwertet werden kann. Zu Iii. Was die Anforderungen anbelangt, welche die moderne Zeit an den Geschichtsunterricht stellt, so sind es zunächst die gleichen,

9. Ferdinand Hirts historische Bildertafeln - S. uncounted

1886 - Breslau : Hirt
Vorbemerkung des Verlegers zum ersten Teil. Von vielen Seiten aufgefordert und ermutigt durch den grossen und dauernden Beifall, welcher meinen sich mehr und mehr auch beim Unterricht als praktisches Lehrmittel einbürgernden „Geographischen Bildertafeln“ zu Teil geworden ist, habe ich mich entschlossen, der ersteren Sammlung die hiermit beginnende historische folgen zu lassen. Es haben mich dabei in freundlichster Weise bewährte Gelehrte und Schulmänner unterstützt — insonderheit sage ich auch an dieser Stelle Herrn Oberlehrer Professor Dr. Richter in Berlin besten Dank; — wenn der Name des hauptsächlichsten Bearbeiters, beziehentlich Redakteurs, noch verschwiegen bleibt, so geschieht dies auf den ausdrücklichen Wunsch dieses angesehenen und, wie das vorliegende Werk zeigen dürfte praktischen Gelehrten. Meine Absicht richtete sich nicht auf eine erschöpfende Sammlung vom archäologisch-philologischen Standpunkte aus, auf unveränderter Wiedergabe der Denkmäler mit gelehrten Kommentaren, da es solcher Werke in Menge gibt. Vielmehr sollen die Bildertafeln nur eine knappe Auswahl des wichtigsten Materials enthalten, dieses aber in möglichst lebensvollen Darstellungen, die ohne eingehende Erläuterungen sich selbst erklären können. Deshalb sind fast durchgängig die Denkmäler umgezeichnet, die Gegenstände in perspektivischer Ansicht, und moderner Auffassung entsprechend, verstümmelte Monumente in der ursprünglichen Form wiedergegeben. In den grösseren, auf den neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen fussenden Gesamtbildern sind die Hauptstätten der antiken Kultur, die bedeutendsten Schöpfungen der Baukunst, die wichtigsten Äusserungen des Lebens der einzelnen Völker wirkungsvoll rekonstruiert vor Augen geführt. Immer in engem Anschluss an die besten Quellen werden Lebensweise, Gebräuche und Sitten veranschaulicht, Trachten, Waffen, Geräte und Werkzeuge bildlich erläutert. In erster Linie wollte ich der Schule dienen mit diesen ursprünglich nur zur Ergänzung der geschichtlichen Lehrbücher G. Schurigs geplanten Bildertafeln. Der Rahmen erweiterte sich, aber ich glaube, der Preis der Sammlung ist ein so niedriger, obwohl ja sämtliche Zeichnungen für dies Unternehmen neu hergestellt sind, dass auch ein allgemeiner Gebrauch beim Unterricht ins Auge gefasst werden kann. Der zweite Teil dieser historischen Bildertafeln dürfte in noch nicht Jahresfrist vorliegen. Ich spreche auch an dieser Stelle die Bitte aus, mich behufs weiterer Vervollkommnung dieses neuen Unterrichtsmittels durch Ratschläge zu unterstützen. Breslau, im März 1885. Ferdinand Hirt. Vorbemerkung des Verlegers zum zweiten Teil. Indem ich bezüglich des Zweckes und der Organisation dieser Bildertafeln auf das Vorwort zum ersten Teile verweise, will ich zu diesem zweiten (Schluss-) Band nur bemerken, dass Überlastung und Kränklichkeit meines Herrn Hauptredakteurs leider meine Absicht vereitelt haben, dem Islam eine grössere Anzahl Bogen zu widmen und auch die zwei wichtigsten asiatischen Völker, die Chinesen und Japaner mit zur Behandlung zu bringen. Ich wurde bei der äusserst wohlwollenden Aufnahme, die dem ersten Teil in Schule und Haus geworden ist, von vielen Seiten dringend ersucht, das Unternehmen zum Schluss zu bringen, gedenke aber die oben angedeuteten Lücken nachträglich auszufüllen. Einen Begleittext zu beiden Teilen habe ich auf besonderen Wunsch vieler Lehrerkreise u. a. m. durch zwei bewährte praktische Schulmänner aufstellen lassen; den Bezug in losen Bogen nunmehr auch ermöglicht, und so ist gewiss meinerseits Alles geschehen, um meine Historischen Bildertafeln so billig als möglich allgemein zugänglich zu machen. Breslau, im Herbst 1886. Ferdinand Hirt.

10. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 16

1850 - Leipzig : Mayer
16 Einleitung. §.22. rere Seerouten mit Angabe der Distanzen nach griech. Stadien enthält. 2) Das Itinerarium Hierosolymitanum (od. Burdigalense), welches (eben- falls im 4. Jahrh. verfertigt) die Reiseroute von Burdigala nach Hieroso- lyma und von Heraclea über Rom nach Mediolanum sehr genau und voll- ständig angiebt. Von der zweiten Klasse, den gezeichneten Itinerarien oder den ersten rohen Versuchen von Postkarten, hat sich glücklicherweise auch ein Exemplar erhalten, aus welchem wir die Einrichtung derselben vollständig kennen lernen. Es wird nach dem frühesten Besitzer Tabula Peutimjeriäna genannt und rührt etwa aus dem J. 230 her, doch besitzen \vir davon nicht mehr das Original seihst, sondern nur eine im 13. Jahrh. gemachte Kopie auf 12 Pergamenttafeln in Folio, hei der nur der westliche (Hispanien und Britannien enthaltende) Anfang fehlt, welche aber sonst die ganze bekannte Erde umfasst. Endlich ist auch noch die zu Ende des 4. oder zu Anfang des 5. Jahrh. verfasste Notitia dignitatum utriusque im- perii', eine Art von Adressbuch oder Staatshandbuch des röm. Reichs, für die alte Geographie der spätem Zeit nicht unwichtig. Mit Benutzung aller dieser Quellen haben nun in neuerer Zeit beson- ders Phil. Cluverus (geh. 1580, j 1623), Christoph Cellarius (geh. 1638, -f- 1707), Jean Baptiste Bourguignon d’Nlnville (geh. 1697, f 1782), Joh. Heinr. Voss (geh. 1751, f 1826), Konrad Männert (geh. 1756, f 1834). Pascal Franz Joseph Gosselin (geh. 1751 , f 1830), Friedr. Jug. Ukert (geh. 1780) u. A. die alte Geographie bearbeitet und sich um die wissenschaftliche Darstellung derselben die grössten Ver- dienste erworben, während wir vorzüglich dem eben genannten d'^nvil/e, Christ. Gottlieb Beichard, Karl Käreher, H. Kiepert u. A. grössere und genauere Atlanten der alten Welt verdanken.
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