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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 125

1906 - München : Oldenbourg
26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkunst in Bayern. 125 Wissenswerteste über die ewige Stadt, ihre Geschichte und Kirchen enthält. Schauers Presse muß nicht bedeutend gewesen sein; nur ganz wenige Produkte siud aus ihr bekannt und schon 1485 wurde er selbst vom Rate der Stadt nach Augsburg geschickt, um dort den Druck von 600 Schützenbriefen für das große Schießen, welches die Stadt München im Jahre 1486 veranstaltete, zu bestellen. Vielleicht lernte er bei dieser Gelegenheit den blühenden Stand des Augsburger Druckgewerbes genauer kennen und wurde dadurch bewogen dorthin überzusiedeln, wo er von 1491—1500 druckte. Einen Nachfolger fand er in Benedikt Buchbinder, vou dem nur drei kleine im Jahre 1488 hergestellte (Diso bat diss piitblein ain cnv -Ibcluv^n Q?a cia vnsetn humcc wenv Cu&riuhr Vnb vol rn= 6et von -fdans fcbamct ;u .Spintben • <Dnno vominl V- cccc.ijqcjetj- latan sant£)ctcc vno jant Pauls abent. Schlußschrift des ersten Münchener Druckes „von der Stadt Rom", gedruckt von Hans Schauer 1482. deutsche Schriftchen, darunter zwei Unika in der Kgl. Bibliothek Bamberg, bekannt sind. Wesentlich erfolgreicher war die Wirksamkeit des dritten Münchener Druckers, Johann Schobser. Schon von 1488—1498 in Augsburg tätig wurde er gegen 1499 als herzoglicher Buchdrucker nach München berufen, wo bald darauf als sein erstes Werk das Predigtbuch des Passauer Theologieprofessors und Dompredigers Paulus Wann erschien, dem dann bis tief ins 16. Jahrhundert hinein zahlreiche andere, unter ihnen auch die erste Sammlung deutscher Reichsgesetze von 1501, folgten. In ©ichstatt, das sich zeitlich an München anschließt, erschien 1484 das erste mit Datum und Druckernamen versehene Werk. Es enthält die Synodalstatuten der Eichstätter Diözese und ist von Michael Reyser, wohl einem Verwandten des Würzburger Prototypographeu, gedruckt, der von dem Bischof Wilhelm vou Reichenau dorthin berufen anscheinend schon 1482 daselbst tätig war. Aus seiner Werkstätte ging bis zum Jahre 1494, in welchem Jahre dieselbe zum letzten Male arbeitete, eine größere Anzahl schön ausgeführter Werke hervor, von denen die meisten liturgischer Art waren. Regens bürg, wo 1485 die Buchdruckerkunst ihren Einzug hielt, scheint im 15. Jahrhundert eine ständige Presse nicht besessen zu habeu. Wenn auch Johann Sensenschmidt und Johann Beckenhub, die uns schon in Bamberg begegnet sind, im genannten Jahre aus Veranlassung des Bischofs

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 116

1906 - München : Oldenbourg
116 26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkuust iu Bayern. Drucken, Rubrizieren und Binden, von Klosterangehörigen verrichtet wurden, ward noch vor Ablauf des Jahres vollendet und in Gebrauch genommen. Sehr groß war die Zahl der aus ihr hervorgegangenen Werke, die vorzüglich der Theologie und Geschichte angehören, allerdings nicht, da nach dem Tode des Abtes Melchior (1474) von dessen Nachfolgern die Pressen nicht weiter scheinen in Anspruch genommen worden zu sein. Fast gleichzeitig mit dieser Klosterdruckerei, die eine der frühesten iu Deutschland war, trat eine neue Offizin ins Leben, welche an Zahl und Bedeutung ihrer Erzeugnisse die beiden letztgenannten weitaus übertraf, die des Johann Bämler ans Augsburg. Das früheste Buch, das seinen Namen nennt, verließ 1472 die Presse, ans der dann in einem Zeitraume von mehr als 20 Jahren eine große Menge von Drucken hervorging, die ihn als einen sehr fleißigen Typographen erkennen lassen. Die meisten dieser Werke, welche zum Teil der populären theologischen und juristischen, in der Mehrzahl aber der schönwissenschaftlichen und gemeinnützigen Literatur angehören, sind in deutscher Sprache geschrieben, so daß ihm zusammen mit dem später zu nennenden Anton Sorg das Verdienst gebührt die erste deutsche Volksliteratur auf den Markt gebracht zu haben. So erschienen bei ihm z. B. neben den „Statuten 'der Rosenkranz-Bruderschaft" und der „Auslegung der Hl. Messe" die Historien „Von den sieben weisen Meistern", „Von der Zerstörung Trojas", „Von der schönen Melusine", „Von der Kreuzfahrt Gottfrieds von Bouillon" it. a., von denen viele mit Holzschnitten entsprechend ausgeschmückt sind. Der letzte datierte Druck ist eiu Augsburger Brevier von 1495. Im Gegensatze zu Bämlers Werkstatt steht die eines Zeitgenossen, die nur ganz wenige Drucke veröffentlicht hat, aber dadurch wichtig ist, weil sie sich rühmen kann, daß aus ihr nicht nur die früheste Bibel Augsburgs sondern auch die erste illustrierte deutsche Bibel überhaupt, welche iu der Reihe der vorlutherischen hochdeutschen Bibelausgaben den dritten Platz einnimmt, hervorgegangen ist. Es ist dies die Presse des Jodokus Pflanzmann, der das Amt eines „Prokurators und Fürsprechs am Hose zu Augsburg" bekleidete und von 1470—1490 daselbst wohnte. Seine Tätigkeit als Drucker hat nicht lange gewährt, denn außer der genannten Bibel, einem hervorragenden Druckwerke aus zwei Bänden, das um 1473 entstanden ist, sind nur noch zwei minder umfangreiche Schriften, deren eine das Datum des Jahres 1475 trügt, von ihm bekannt. Einen wesentlich anderen Charakter hatte die Tätigkeit Anton Lorgs ans Augsburg, der wohl als der produktivste der dortigen Drucker anzusehen ist. Er wirkte von 1475—1493 und überragte nicht allein durch die große Zahl seiner Erzengnisse alle seine Vorgänger sondern brachte auch eine Menge neuer Werke auf den Markt, die geeignet waren das Interesse weitester Kreise zu wecken. Wie Bämler legte auch er großes Gewicht darauf Bücher in deutscher Sprache zu veröffentlichen und teilt sich deshalb mit jenem in den

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 126

1906 - München : Oldenbourg
126 26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkunst in Bayern. Heinrich dortselbst ein Meßbuch für die Regensburger Diözese herstellten, so haben sie die Stadt doch unmittelbar nachher wieder verlassen. Ebenso kurz war die Drucktätigkeit des Dombaumeisters Matthäus No ritz er, der 1486 zwei kleine Büchlein hier druckte, und die des uns ebenfalls schon bekannten Markus Ayrer, der für 1491 und 1492 je einen Kalender in der alten Reichsstadt erscheinen ließ. Von größerer Bedeutung war Ingolstadt, das seit 1472 eine Hochschule in seinen Mauern sah. Wer hier die Druckkunst einführte, ist nicht bekannt: mau weiß nur, daß 1487 das erste Werk, das Ingolstadts Namen trügt, eine Rhetorik des dortigen Hochschullehrers Paul Lescher, erschienen ist. Ihm folgte eine Reihe anderer, die aber gleichfalls den Typographen nicht angeben. Nur von zwei Pressen des 15. Jahrhunderts sind die Namen der Druckherren bekannt; die eine ist die des Johann Kachelofen, der von 1492—1499 tätig war, während die zweite von Georg Wirffel in Verbindung mit Markus Ayrer 1496 und 1497 betrieben wurde. Erst das ^.Jahrhundert sah Guteubergs Kunst hier in vollster Blüte. Den Beschluß der bayerischen Frühdruckstädte machen Zweibrücken, das in einem 1492 von Georg Geßler, einem sonst uubekanuteu Typographen, hergestellten Buche als Druckort genannt wird, und Freising, wo Johannes Schafsler, der schon vorher und dann wieder von 1497 an in Ulm druckte, 1495 ein lateinisches Schulbuch erscheinen ließ, ohne daß ihm weitere Nachfolger entstanden wären. Damit schließt die Reihe der Städte und der Männer, die während des 15. Jahrhunderts in dem jetzigen Bayern für die Verbreitung der „schwarzen Kunst" gewirkt haben. Nur einen Zeitraum von rund 40 Jahren umfaßt ihre Tätigkeit und schon sind es in diesem verhältnismäßig kleinen Teile unseres deutschen Vaterlandes nicht weniger als 14 Orte, in denen Gntenbergs Erfindung Eingang gefunden und zumeist auch festen Fuß für immer gefaßt hat. Über 70 Jünger des Altmeisters haben hier von 1460—1500 dessen Kunst geübt und was sie in dieser Zeit geleistet, war von so hervorragender Bedeutung, daß die Namen dreier bayerischer Städte mit der Geschichte der Buchdruckerkunst aufs innigste verbunden sind: Bamberg, aus dessen Mauern die ältesten illustrierten Bücher hervorgegangen sind, Augsburg, das mehr als jede andere Stadt Deutschlands für die Verbreitung der deutschen Bibel wie der deutschen Sprache und Literatur überhaupt gewirkt hat, und endlich Nürnberg, das die eigentliche künstlerische Ausschmückung des Buches begründet hat und in technischer Hinsicht sowohl für den Buchdruck wie für den Buchhandel allen anderen Städten ein leuchtendes Vorbild gewesen ist.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 122

1906 - München : Oldenbourg
122 26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkunst in Bayern. Johann Müller aus Königsberg in Franken. Dieser berühmte Astronom und Mathematiker, der am 6. Juni 1436 geboren ward und bei Georg von Penr-bach in Wien studierte, war nach mehrjährigen! Aufenthalte in Italien 1469 an den Hof des Königs oon Ungarn, Matthias Coroiuus, gekommen. 1471 siedelte er von Ofen nach Nürnberg über, um daselbst seinen Stndien zu leben und die Veröffentlichung der zahlreichen aus Italien mitgebrachten Handschriften vorzubereiten. Unterstützt von seinem Freunde Bernhard Walther errichtete er dortselbst nicht nur eine Sternwarte und eine mechanische Werkstätte sondern auch, da die sonstigen Pressen den Satz der griechischen Lettern und der mathematischen Zeichen nicht ausführen konnten, eine eigene Druckerei. Die Erzeugnisse derselben waren Kalender und sonstige astronomische und mathematische Werke, unter welchen die „Ephemeriden", die für jeden Tag die Konstellation der Gestirne von 1475 bis 1506 vorausberechneten, die erste Stelle einnehmen. Die Ernennung des Gelehrten zum Bischos von Regensburg und die gleichzeitige Berufung desselben nach Rom (1475) zur Teilnahme an der von Papst Sixtus Iv. beabsichtigten Kalenderreform bereiteten den wissenschaftlichen Plänen wie der typographischen Tätigkeit Regiomontans ein vorzeitiges Ende. Ebenfalls nur für eigene Zwecke bestimmt war die Presse des als Meistersänger nicht unbekannten Hans Folz aus Worms, der das Geschäft eines Stadtwundarztes versah und seine volkstümlichen, mit Holzschnitten versehenen Gedichte 1479 und 1480 selbst druckte. Zur gleichen Zeit trat 1479 in dem Kloster der Augustiner-Eremiten, dessen Räume jetzt zum Germanischen Museum gehören, eine Werkstätte ins Leben, die bis 1491 arbeitete, von der aber außer etwa einem Dutzend Drucke weitere Erzeugnisse nicht bekannt sind. Ihr schlossen sich an die Druckereien des Konrad Zeninger (1479 bis 1489) und des Peter Wagner (1483—1500), von denen die erste meist kleinere Sachen, darunter auch ein mehrmals aufgelegtes lateinisch-deutsches Wörterbuch, erscheinen ließ, während die zweite sich besonders um die Herausgabe von Volksund Schul)Christen verdient machte. Aus der Reihe der weiteren Drucker, die von jetzt an bis 1500 in Nürnberg sich noch niederließen und unter denen Hans Mair und Peter Bischer nur um deswillen zu erwähnen sind, weil ihnen Würzburg, Nürnberg und Bamberg die frühesten Ausgaben ihrer fog. Heiligtumsbüchlein (d. s. Beschreibungen der daselbst aufbewahrten Reliquien) verdanken, hat es eigentlich nur Georg Stuchs aus Sulzbach in der Oberpfalz zu einer hervorragenden Bedeutung gebracht. Das erste von ihm gedruckte Werk, ein Meßbuch von 1484, war in so mustergültiger Weise ausgeführt, daß er bald von den verschiedensten Diözesen und Verlegern Aufträge zur Herstellung liturgischer Bücher erhielt; in der großen Zahl der von ihm bis zum Jahre 1517 gelieferten Druckwerke, deren letztes gleichfalls wieder ein Missale war, finden sich nur wenige, die einem anderen Gebiete angehören. Wie kein zweiter Drucker jener

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. IX

1911 - Magdeburg : Creutz
Vorwort, Ix W. Zahn, Der Drömling, Festschrift 1905. ^-alzwedel, Buch- Handlung Weyhe. W. Bürger, Der Regenstein bei Blankenburq a. H. Braunschweia, E. Appelhans & Comp. R. Steinhofs, Der Regenstein. Blankenburg a. H., Brüggemann. E. Wollesen, Werben-Elbe, Die Elbüberschwemmnng der alt- märkischen Wische im Jahre 1909. Selbstverlag. A. Zweck, Deutschland nebst Böhmen und dem Mündungsgebiet des Rheins. Teubner, Leipzig. Die Provinz Sachsen in Wort und Bild, Band I und Ii. Berlin, Klinkhardt. W. Barges, Der Lauf der Elbe im norddeutschen Flachlande. Beilage zum Jahresbericht des Realgymnasiums zu Ruhrort. Koenigs Städte-Lexikon des Deutschen Reichs mit der Einwohner- zahl nach der Volkszählung von 1910. Guben. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1910. Magdeburg, den 1. April 1911. Friedrich Kohlhase.

6. Das Mittelalter - S. 179

1893 - Leipzig : Dürr
— 179 — nische als die erste Erfordernis der Bildung, man nannte sie deshalb auch Lateinschulen. Gegen Ende des Mittelalters waren sämtliche Unterrichtsanstalten ganz verfallen. Die Humanisten sahen hier ein weites Felb für ihre Thätigkeit vor sich. Berühmte bentsche Gelehrte dieser Art Mb: Rudolf Hausmann, genannt Agricola, Professor in Heidelberg, Jacob Wimpheling, erst Rektor der Universität Heidelberg, dann Schulrektor in Straßburg, Kourab Celtes, Professor in Wien, der Patrizier Willibalb Pirckheimer in Nürnberg, Johann Reuchliu, .Professor in Heibelberg, später in Jngolstabt und zuletzt in Tübingen (t 1522), Erasmus von Rotterbam in Basel (f 1511). Mit der litterarischen Bilbung fanb auch die Kunst im 15. Jahr-hnnbert eine größere Verbreitung. In den fränkischen, schwäbischen und rheinischen ©tobten, wie in Nürnberg, in Augsburg, in Basel, entwickelte sich ein außerordentlich frisches und reges Leben selbst im Haudwerker-stanbe. Der Schmieb, besonbers auch der Goldschmied, der Schreiner und Schnitzer, der Eisengießer, der Töpser näherten ihr Können der Kunst, so daß ihre Erzeugnisse bleibenbeit Wert haben. Noch hente bewmtbent wir in Nürnberg, in Augsburg und anberwärts die herr-licheit Schmiebearbeiten, die Brunnen, die Schnitzereien an beit Hausgeräten, die kunstvoll mit erhabenen Figuren versehenen Thüren, die prachtvoll verzierten Gefäße. Tie Zünfte, die bttrch ihre Beteiligung atu Stabtregirnente Einfluß gewonnen hatten, entfalteten bei ihren Festen, ihren Zusammenkünften einen Prunk, der ihr Selbstgefühl aus-brückte, und der Wohlstanb wuchs so, daß die einfachen Gewerbtreibenben an Sujus in Kleibern und Schmäusen beit Patriziern wenig nachgaben. Der Haitbel brachte trotz der Plackereien durch Raubritter und Zölle viel Gelb unter die Leute, und Volksfeste aller Art gaben der tanz- und trinklustigen Menge Gelegenheit, sich zu Vergnügen. Die Einwohnerzahl der Stabte nahm schon im 14. Jahrhundert beträchtlich zu. Nach ungefährer Schätzung hatte Köln etwa 100—120 000 Seelen, Mainz 90 000, Regensburg 80 000, Worms 60 000, Basel 40—50 000, und währeitb das Bürgertum im Staate zu einer immer höheren Bebeutuug gelangte, verschob eine anbere, säst unheimliche Macht, die vom Orient her zu uns kam, die mittelalterlichen Stäube im 14. mtb 15. Jahrhundert: das Schießpulver. Schon in der Schlacht bei Crecy würde es angeroenbet, und Konstantinopel fiel 1453 den türkischen Kanonen zur Beute. Die alte Zeit ging zu Grabe. So erlosch auch ant Ende des 15. Jahrhunderts aus der „roten Erde" (in Westfalen) ein wunderbares Produkt der Selbsthilfe, das „heimliche Gericht" oder die „heilige Feme". Hervorgegangen ans dem einfachen gräflichen Land

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 245

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii Die Zeiten der Politik. 245 18,000 Pfund in die See geschüttet. Dieser Theesturm führte einen völligen Bruch herbei. Die Engländer brauchten Gewalt gegen Boston: die Amerikaner traten zu einem Congreß in Philadelphia zusammen; und beilexington unweit Boston (1775) floß das erste Bürgerblut. Vier Jahre lang kämpften die Amerikaner ohne Bundesgenossen; und es war ein schwerer Kampf für sie, da es ihnen an Geld und Kriegsvorräten, und vor allem an geübten Soldaten gebrach. Indessen stand es schon um der ungeheuren Entfernung willen so, daß der alte, kranke Pitt, der, ans seine Krücke gestützt, im Parlamente erschien, ausrufen konnte: „Mylords, so wenig ich mir anmaßen wollte, Sie mit dieser Krücke vor mir her zu treiben, so unmöglich ist es für uns, Amerika zu erobern." Dazn hatten die Amerikaner an zwei wackern Männern eine große Stütze. Der eine war Benj. Franklin, der Sohn eines Seifensieders, der vom armen Buchdrucker an, als welcher er selbst auf dem Schubkarren das nöthige Papier über die Straße führte, zu den höchsten Aemtern gelangte. Seine nüchternen und populären Flugschriften erwarben ihm ein solches Zutrauen, daß ihn Jedermann zu Rathe zog, er auch als Abgeordneter nach England geschickt wurde. Als er im schlechten Rocke, eine Stutzperücke auf dem Kopfe und einen Stock von Apfelholz hi der Hand, in's Parlament eintrat, lächelte man über den amerikanischen Spießbürger. Aber schnell verwandelte sich der Spott in Bewunderung, als er zu sprechen anfieng und die Rechte seines Vaterlandes mit der ruhigsten Klarheit auseinandersetzte. In Paris speiste er als Abgeordneter öfters mit dem Könige. Er ist der Erfinder der Blitzableiter; und deutsche und holländische Universitäten sandten ihm das Doktordiplom zu. Die Grabschrift, die er sich setzte (er starb 1799, 84 Jahre alt), lautet: „Der Leib B. Franklins, Druckers, liegt hier als Speise für Würmer, wie der Einband eines alten Buches, woraus das Werk gerissen, Aufschrift und Vergoldung abgegriffen ist. Aber das Werk wird nicht

8. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. uncounted

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Y o r r e d e. Indem ich hiermit dem Publikum die genau durchgesehene und mehrfach verbesserte vierte Auflage meiner griechischen Zeittafeln übergebe, so glaube ich auch jetzt' wegen des Zweckes derselben und wegen einiger weiteren das ganze Unternehmen betreffenden allgemeinen Bemerkungen theils auf meine Schrift „Ueber den Geschichtsunterricht auf Gymnasien“ (Halle 1849), theils auf die Vorreden zu den früheren Ausgaben Bezug nehmen zu dürfen. Nur das Eine will ich noch besonders bemerken, obgleich es eigentlich selbstverständlich ist, dass der ganze Inhalt der ersten sowie das Meiste der zweiten Periode (etwa bis zur Tyrannis der Pisistratiden) nur den Zweck hat, die Tradition über diese der geschichtlichen Erkenntniss vorausgehende Zeit, wie sie sich unter den Griechen selbst ausgebildet, nicht eine eigentliche Geschichte derselben in chronologischer>Folge darzustellen. -, Der literar-historische, ¿rst in der zweiten Auflage hinzugefügte, Theil ist von Herrn Professor Corssen verfasst und von demselben auch in der dritten Auflage revidiert worden. Ich kann auch nicht unerwähnt lassen, dass die dritte Auflage durch Herrn Professor Dr. G. Hertzberg in Halle mehrfache dankenswerthe Zusätze und Verbesserungen erhalten hat. Die jetzige vierte Auflage ist ihrem ganzen Umfange nach von meinem Sohne, dem Professor Hermann Peter, besorgt worden, von welchem demnach auch alle Zusätze und sonstigen Veränderungen herrühren. Pforta, im Januar 1873. C. Peter.

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 360

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
360 Ix. Das neue Deutschland. 60 wurde denn am 18. Januar 1871 zu Versailles — an dem-selben xage, an welchem Kurfürst Friedrich Iii. vor 170 fahren sein Land zum Königreich erhoben, und in demselben Schlöffe' wo Zu den Zeiten Ludwigs Xiv. so mancher Plan zu Deutschlands V07ti Verderben geschmiedet wurde — im Beisein vieler deutschen,Fürsten cvr ~ 1 ü)01 m Zierlich zum deutschen Kaiser proklamirt. Am echluiie der vom Reichskanzler Fürsten Bismarck, dem ein so großes -l^crötcitst um das Zustandekommen des Etuiguugswerkes beizumessen ist, verlesenen Proklamation sagt Kaiser Wilhelm: „Uns aber und Unsern Nachfolgern in der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des deutscheu Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in den Werken des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung!" Dann rief der Grosz Herzog von Baden: „Es lebe hoch König Wilhelm, der teutsche Kaiser!" und die ganze glänzende Versammlung stimmte jubelnd ein. ' Wir aber, die wir erschauen, was unsere Väter so heiß ersehnt wollen nt Demuth Gott preisen und sprechen: „Vom Herrn ist es geschehen und ist ein Wunder.vor unsern Augen." 5. Erfindungen, Kunst und Wissenschaft der Neuzeit. Der gewaltige Aufschwung, den das gewerbliche und Verkehrs-/ ^den in der neuern Zeit genommen hat, ist zum größten Theile uc Folge der mancherlei Erfindungen, welche auf diesem Gebiete gemacht worden sind. Die meisten derselben verdanken wir sremben Nationen, nur wenige sind Produkte deutschen Geistes. 3u den I650letzteren gehört vor allen die Erfindung der Luftpumpe und der Elektrisirmaschiue durch den Magdeburger Bürgermeister Otto von Guerike, ferner die der Taschenuhren („Nürnberger Eier") durch Peter Hele in Nürnberg, des Spinnrad es durch Meister ■>5ürg cu in Braunschweig und des Porzellans diirch Böttcher in Dresden. In Holland erfand Zacharias Jansen das Teleskop und ^M ikr 0 sk0p iind E 0 r n e l i us D r e b b e l das später durch den Danzig er Fahrenheit vervollkommnete Therm 0 mete r. Dem Engländer Edmund Halley gelang es zuerst, mit Hülfe einer nach setnen Angaben gefertigten Taucherglocke die Schätze eines untergegangenen Schiffs wieder ans Tageslicht zu fördern.' Die Ehre der i752erfindnng des Blitzableiters gebührt dem um die Befreiung seines Vaterlandes hochverdienten Nordamerikaner Benjamin Franklin. Erfinder der während der Belagerung von Paris vielfach angewandten Luftballons waren die Brüder Montgo lfier in Südfrankreich. Die wichtigste, Industrie, Handel und Verkehr völlig i765nmgestaltende Erfindung der Neuzeit ist die der Dampfmaschine durch den Engländer James Watt und deren Anwendung auf die Dampfschifffahrt (durch Fulton) und auf die Eisenbahnen.

10. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. uncounted

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Berichtigung zu Seite 127, Zeile 13 v. u. im I. Teile: Die Manessische Handschrift ist unter der Regierung Kaiser Wilhelms I. durch Vermittlung des Buchhänblers Carl Trübner aus Straßburg für 300 000 Mark zurückgekauft und auf Befehl Kaiser Friebrichs Iii. am 10. April 1888 der Bibliotheka Palatina in Heibel-berg übergeben worben.
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