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1. Geschichte des Mittelalters - S. 5

1887 - Leipzig : Teubner
Kämpfe mit den Römern. Völkerbündnisse. 5 Hörige und der Knecht waren kenntlich am geschorenen Haar und hatten nicht das Recht Waffen zu tragen; boch folgten sie dem Herrn als Waffenknechte in die Schlacht, halbwilb und elenb gefleibet, währenb der Freie in prächtigen Waffen prunfte. Unter den Freien ragten tuieber «*6-' einzelne Geschlechter durch größeres Besitztum und höheres Ansehen hervor und bitbeten den Abel des Volks. Aus biefem Abel erhoben sich bei einigen Stämmen die königlichen Familien; bei den übrigen Stämmen, die feine Könige hatten, würden für den Krieg als Oberanführer Herzöge gewählt. Die Kriegslust trieb titele freie Männer, sich/^ einem durch Abel und Tapferkeit ausgezeichneten Manne anzuschließen und fein Gefolge zu fulben, um unter feiner Führung Kriegs- und Beutezüge zu unternehmen. Durch eine solche Gefolgschaft gelangte mancher tapfere Heerführer 211 Ptrtpr fnrtirrttr^prt Syy>nrtaf ^imau Die grenzen zwycyen Dem viornerrerch und den £* / Deutschen geworben waren, würde an biefen Grenzen, welche die Römer mit starten Bollwerken befestigt hatten,' manch blutiges Treffen geschlagen. Anfangs gelang es den Römern, auf dem rechten Rheinufer einen zusammenhängen-ben Strich Laubes, der süblich vom Main eine ziemliche Breite hatte und das Zehntlanb hieß, an sich zu bringen und durch Kastelle und Straßen zu sichern; aber in dem/' 2. Jahrhundert n. Chr. schon zerbrachen die Germanen hier und ba die römischen Wehren, und in dem 3. Jahrhundert trieben sie die Römer über den Rhein zurück. Um diese Zeit hatten die Deutschen ihre Kräfte baburch verstärkt, daß mehrere Stämme sich zu größeren Bölkerbünbniffen zusammenschlössen. So entstaub am oberen Rhein der Bund^>^.' der Alemannen, nörblich vom Main bis hinab zum Rieberrhein bitbete sich der Bunb der Franken, beffen Kern die Chatten und die ©igambrer ausmachten. In Norbbeutfchlanb von der Elbe bis fast zum Rhein faßen die Sachsen, zu benen die Ehernster gehörten, und im äußersten Osten bis zum schwarzen Meer der Völkerverein . den Durct) ^aiar und unter Auauftus Rfipin im&

2. Der Freischöffe von Berne - S. 52

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 52 So blieben jetzt bte stolzen Hoffnungen, bte er an bett es gegen bte Stedinger geknüpft? Statt gegen sie gemetnschaftltch mit bett Olbenburgern ferne Waffen m tragen, war er nun gezwungen, auf die Verteidiguua ietne§ etgenen Landes und seiner Stadt bedacht nt sein. Y war tm harten Winter des Jahres 1229: das Wethnachtsfest war nahe — aber es brachte für bieses Mal ntcht die Friebensbotschast aus Erben, wie es bieselbe nnst den Hirten auf Bethlehems Fluren gebracht hatte. Ganz Nordwestdeutschland starrte in bett Waffen — Bier um etn freies Volk zu unterbrücken und ihm feine alten Rechte und jetne Freiheiten zu nehmen, bort, um bis zum [eäeuc -J^tropfett biefe Freiheit zu verteidigen. Erz-btfchof Gerharb mußte seine Streiter norbwärts sertbett um dem heranziehenben Welsen zu begegnen; er selbst begleitete das Heer und teilte mit seinem Bruder Hermann das Zelt. Es war am Weihnachtstage 1229, als in der . cahe von Osterholz es zu einem blutigen Zusammenstoß mtt dem Heere des Welsen kam. Aber so viel die Mönche auch schreien mochten, so sehr der kriegerische Erzbischos lelfyt, hoch zu Roß, die Seinen zum Kampfe anfeuerte, ue zapfet feit der Lüneburger und Osterstaber trug den Steg bavon. Gras Hermann selbst, von vielen Wunden bedeckt, sank tot vom Pferde, das ganze große stattliche Heer wurde vernichtet und zerstreut, und der Erzbischof konnte froh sein, daß er mit genauer Not der Gefangenschaft entging. Art eine Fortfetzung der Fehde konnte er vorläufig nicht denken. _ Während so Herzog Otto für seine Freunde, die Stedmger, kämpfte und siegte, waren diese selbst nicht mü|sig gewesen. Schon zwei Xage vorher hatten sie gegen ^ die Oldenburger einen harten Strauß bestanden und einen blutigen Sieg errungen. Als sie die Kunde erhielten, daß diese über das gefrorene Moor heranrückten, um sich mit bett Bremern zu vereinigen, zogen sie ihnen tvohl gerüstet mit großem Kriegsmut entgegen. Art der Spitze des Stebinger Heeres stauben die brei Freunde Bolko von Bardenfleth, Tammo von Hnntorp

3. Der Freischöffe von Berne - S. 105

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 105 — würden sie nicht in den Krieg folgen; auch erinnerten sie ihn an das Schicksal seines Ahnherrn Heinrich des Löwen, welcher einst, von der Acht eines andern Hohenstaufenkaisers getroffen, Land und Leute verloren habe. Zähneknirschend über solche Treulosigkeit mußte Otto notgedrungen zurückziehen und das Volk der Stedinger, dem er jetzt in der größten Not so gern seinen Arm geliehen hätte, seinem Schicksale überlassen. Auch die benachbarten Rüstringer und Friesen, welche früher so oft gemeinschaftlich mit ihren Stedinger Brüdern gegen geistlichen Hochmut zu Felde gezogen, hielten sich jetzt zurück. Sie fürchteten sich vor dem Banne, der ihnen drohte, und glaubten genug zu thun, wenn sie nur nicht gegen ihre ehemaligen Waffenbrüder kämpften. Die Sendlinge des Erzbischofs, welche auch in ihrem Lande das Kreuz gegen die Stedinger predigten, fanden deshalb bei ihnen nicht die Aufnahme, welche sie wohl erwartet hatten, und kein Rüstringer und Friese hat das Kreuz genommen; aber sich in die Reihen der Stedinger zu stellen wagten sie auch nicht. Nur allein die Osterstader wollten sich auch jetzt nicht von ihren westlichen Brüdern trennen; aber ehe sie mit ihrer Mannschaft zu ihnen stoßen tonnten, wurden sie von einem Heerhaufen des Erzbischofs von Bremen angegriffen und mußten der Übermacht erliegen. Vierhundert tapfere Männer fielen in dieser Schlacht, auch eine Menge Weiber und Kinder wurden niedergehauen, und eine beträchtliche Anzahl geriet in schmähliche Gefangenschaft. Die wenigen, welche entkamen, flohen zu ihren Brüdern über die Weser; das Land aber wurde völlig zur Einöde gemacht, und die gefangenen Anführer mußten als Aufrührer und Ketzer den Scheiterhaufen besteigen. Mit ihren Höfen belohnte der Erzbischof die tapfersten Ritter des Heeres, deren Nachkommen sie besaßen bis zur Gegenwart. So waren denn die Stedinger ganz allein auf sich angewiesen, aber sie zagten nicht. Mit fieberhaftem Einarbeiteten sie an der Befestigung ihres Landes, und im Süden desselben zwischen Hümnelskamp und Altenesch

4. Der Gutsherr von Vechelde - S. 52

1911 - Braunschweig : Graff
»> »> »> •> »> *> *> *'/ *> *•> »> *> » «■> 52 4* <*<»<«*<*«*<* <»<«<« <»4»>5w hatten. Die Hannoveraner, Bessert, Braunschweiger, Bückeburger und Gothaer, die bei dem Heere waren, hielten sich tapfer, und es wäre ihnen wohl gelungen, den Sieg zu behaupten, wenn sie nicht durch die Kopflosigkeit des obersten Anführers ebenfalls mit in die Flucht hineingerissen wären. Einige Tage nach dieser Schlacht bei Hastenbeck ergaben sich die Festungen Hameln und Zttinden den Franzosen, und der Herzog von Richelieu, der an Stelle des bei der Irarquife Pompadour in Ungnade gefallenen Marschalls d'etröes jetzt den Oberbefehl über das französische L)eer übernommen hatte, drängte den Herzog von (Lumberland dermaßen in die Enge, daß dieser schließlich einwilligte, mit den Franzosen in dem Flecken Zeven unweit Stade eine Kapitulation abzuschließen. 3n dieser wurde bestimmt, daß die Braunschweiger, Hessen, Gothaer und Bückeburger in die Heimat zurückkehren, die Hannoveraner aber in der Gegend von Stade verbleiben sollten. Kriegsgefangen wurden die Soldaten durch die Übergabe nicht, auch wurde ihnen nicht das Versprechen abgenommen, in diesem Kriege nicht wieder gegen Frankreich zu kämpfen, ja sogar die Waffen ließ man ihnen. Dieser schimpfliche Vertrag wurde am 8. September abgeschlossen. Die entlassenen Truppen, die nunmehr ohne (Ordnung der Heimat zustrebten, gerieten ins größte Elend und trieben sich marodierend in der Gegend von Lüneburg, Ulzen, Telle und Soltau umher, dem deutschen Namen wenig Ehre machend. Der Herzog von (Eumberland wurde von seinem Pater, dem Könige Georg Ii. von England, der über die Kapitulation von Zeven sehr entrüstet war, zurückgerufen und zog sich in die Einsamkeit des Schlosses Idindfor zurück. Für Friedrich Ii. war es ein harter Schlag, daß die englische Hilfsarmee sich auflösen mußte; denn nun konnten die Franzosen,

5. Der Gutsherr von Vechelde - S. 105

1911 - Braunschweig : Graff
*>»>*>*>*>*>*>*>*>*> 105 <*<»<*<*<♦<»<♦ Bürger, die kaum mehr als ihr nacktes Leben gerettet hatten. Die Franzosen hatten alles mitgenommen, Geld, Wertsachen und Nahrungsmittel ; was sie nicht mitnehmen konnten, zerschlugen sie, und die jammernden Bürger wurden wohl gar verhöhnt und mißhandelt, wenn sie es wagten, sich zu beklagen. Don Osnabrück aus wälzten sich die wilden Worden gleich einem schmutzigen Strome nach Cingen, Bentheim, Zheppen und Papenburg, und einzelne Schwärme drangen sogar bis in das entlegene Ostfriesland vor. 3n Emden lag nur eine geringe Besatzung von kaum 250 Zttmm, meistens englische Invaliden. Aber obgleich sie nicht viel vermochten, beabsichtigten sie doch, die Stadt vor den anschwärmenden Franzosen zu verteidigen. Doch die Bürger von (Emden, fürchtend, daß sie im Falle einer (Eroberung mit stürmender Hand die Zeche bezahlen müßten, und vertrauend auf das Per sprechen einer glimpflichen und schonenden Behandlung, bestimmten die Besatzung, daß diese den Franzosen die Tore öffnete. Aber das gegebene Versprechen wurde schlecht gehalten. Kaum waren die Franzosen die Herren der Stadt, als sie auch schon, ähnlich wie in Osnabrück, eine schier unerschwingliche Brandschatzung forderten, und als diese nicht rechtzeitig ausgebracht werden konnte, fielen die Häuser der reichen Patrizier-fcimilien der Plünderung anheim. Dann ergossen sich die raubgierigen Scharen auf das Land, wo sie die Bauern brandschatzten. Diese aber wollten sieb eine solche Behandlung nicht gefallen lassen. Sie bewaffneten sich mit Heugabeln, Senfen und Dreschflegeln und trieben damit die ungebetenen Gäste aus dem Lande. Diele Franzosen wurden in diesem Bauernaufstande erschlagen; die andern, den Zusammenstoß mit den riesenstarken, ostfriesischen Bauern fürchtend, flohen so schnell sie konnten, und in wenigen Tagen war

6. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 318

1850 - Leipzig : Mayer
318 Zweiter Theil. sen od. Wittenberg, od. die Dörfer Gr. u. Kl. Lupps an der Elbe) u. Bi- curgium {Biyiovqyiov, vulgo Blkovq8lov , j. Erfurt? nach A. das Dorf Bickenriede bei Mühlhausen). Südöstl. von ihnen sassen am nördl. Ab- hange des M. Asciburgius (in der Oberlausitz u. Schlesien) die Silingae (^i).lyyut) u. Marsigni, denen wahrsch. die Orte Stisudäta (£ovaovd'ara, j. Zittau? nach A. Bautzen od. das Dorf Suscho am Spreewalde), Stra- göna (Jlrquyovu, j. Striegau? nach A. Strehlen zwischen Brieg u. Schweid- nitz) gehörten. Weiter östl. folgten dann die Lycjti (Avytoi, auch Aov- ytot, Aov'i'oi, Lugii, Luginnes), ein sehr grosser u. weit verbreiteter Volksstamm zwischen dem Viadus u. der Vistula , der im N. die Burgun- dionen, im S. die Bastarner, im Vv. die Marsingner, Silinger u. Semnonen zu Nachbarn hatte, (sich also über das östliche Schlesien u. über den Theil von Polen verbreitete , den die Weichsel von ihren Quellen an bis zu ihrer nordöstlichen Wendung bei Bromberg umgrenzt), u. in mehrere einzelne Völkerschaften zerfiel, unter welchen besonders die Manimi od. Omäni (’ Ogavvoi), gleich südl. neben den Burgundern (in der Gegend von Posen u. südl. bis an die Obra u. Lubienka?), weiter gegen S. die Duni (Aovroi, vulgo Aidovvoi, etwa zwischen Liegnitz u. Kalisch), noch südlicher die Elysii (Schlesier? etwa zwischen Breslau u. Brieg bis an das Grenzgebirge zwischen Petrikau u. Czenstochau) u. Burii (Bovyot, Bovq- qoi , iu der Gegend der Oder- u. Weichselquellen, etwa zwischen Brieg, Ratibor, Krakau u. Czenstochau), dann östl. von den Buriern die Arii etwa zwischen Krakau, Sandomirz u. den Quellen der Nida, Pilica u. Kamiena) u. über ihnen, östl. von den Elysiern u. Omanern, die Naharväli (an der Weichsel zwischen den Fl. Kamiena u. Bzura , u. landeinwärts bis westl. von Petrikau) genannt werden. In ihr Gebiet fallen namentlich folgende Ortschaften: hei den Omanern Setidäva (^¿rldava, j. Zydowo, südl. von Gnesen); bei den Dunern Calisia (Kahaiu, j. Kalisch) u. Lugi- dünurn (j. Liegnitz? nach A. Breslau); hei den Elysiern wahrsch. Arso- nium (’Aqcsoviov, j. Osiakow an der Warthe? nach A. Marsenik hei Sieradz od. Radom); u. bei den Buriern wohl Budongum (Bovdoqiyov, j. Ratibor? nach A. das Dorf Brieg zwischen Glogau u. ßeutben), Budor- gis (Bovdoyyig, die Stadt Brieg an der Oder?), Carrhodünum (Aapyo- dovvov, j. Zarnowice am Fl. Pilica? nach A. Krakau), Asanca ( Aoayxa, j. Stary Schanza od. Alt-Sandek am Popper) u. a. In dem südlichsten Striche Germaniens endlich wohnten in der Richtung von O.nachw. noch folgende Völker: die Osi (zwischen den Quellen der Oder u. des Gran?) u. Gothini (nordöstl. von den vorigen um die Quellen der March her), welche als nördl. Nachbarn derquaden u. östliche der Markomannen in den äussersten Theilen des hercynischen Bergwaldes (s. S. 307) , wo dieser mit den Karpathen zusammenhäugt, sassen. *) Ihre südl. Nachbarn waren die Quadi (Xovddot), ein grosses u. mächtiges, mit den Markomannen in der engsten Verbindung stehendes (u. wahrsch. mit ihnen zugleich in die- sen Gegenden eingewandertes) Volk, das zwischen dem Gabrela M., dem '“) Ptol. kennt weder die Osi noch die Gothini u. nennt vielmehr in diesen Gegenden die sonst unbekannten Sidönes (Aidojvse'), Cogni (Kwyvoi) u. Visburgii (Ovioßovqyioi).

7. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 52

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 52 — sind im südlichen Teil des Kreises die vielen auf „büttel" endigenden Ortsnamen. Hiervon eine kurze Auslese: Abbes- büttel, Adenbüttel, Allenbüttel, Allerbüttel. Bechtsbüttel, Brunsbüttel, Edesbüttel, Isenbüttel, Martinsbüttel, Ribbes- büttel, Rötgesbüttel, Wasbüttel. Wedesbüttel. Von allen Er- klärungen der Endung „büttel" scheint die richtigste „Bauteil" oder „Baustelle" zu sein. Wie vor -hausen -Hägen, -stadt, -heim oft der Name des ersten Ansiedlers trat, so ward der- selbe auch vor das Wort Büttel gestellt. So hieß z. B. Ausbüttel früher Augustbüttel. Man wird demnach wohl nicht fehl gehen, wenn man Büttel durch „Wohnung" erklärt. In Papenteich ist die größte Ortschaft Meinersen, ein fast 1000 Einwohner zählendes Dorf an der Oker. An der Mündung der Oker liegt das Dorf Müden, dessen Name „Mündung" bedeutet.

8. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 151

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
151 die Usipier (Usipeten) und die Tenchterer, deren Reiterei berühmt und gefürchtet war. Tiefer in's Land, an der Lippe und der oberen Ems, lebte das Volk der Brukterer und daneben bis zur Wefer die Ehamaver und Augrivarier. Dort müssen auch die Marsen ihre Wohnplätze gehabt haben, jenes mannhafte Volk, das von Germaniens im Kampf für die Freibeil des Vaterlandes vernichtet wurde. Weiter nach Norden, von den Wohnungen der Eanine-faten und Bataver am unteren Rhein bis zur Mündung der Ems, und auf den Eilanden hatten die Friesen ihre „im-beneideten Sitze". Wir haben in den Kriegen des Germaniens gesehen, wie sie in ruhiger Ergebung sich Roms Macht fügten, wenig bekümmert um das Schicksal ihrer Brüder, aber der Heimath in Treue zugethan. Zum Dank für das römische Bündnis lieferten sie alljährlich eine Anzahl Stierhäute für die Bedürfnisse des Heeres. Als aber diese Abgabe durch die Habsucht des Statthalters drückend zu werden anfing, griffen sie zum Schwert und zerrissen durch eine siegreiche Schlackt auf einige Zeit das unwürdige Band, das sie an Rom knüpfte. Ostwärts von der Ems, bis zur Mündung der Elbe und landeinwärts busenartig zu den Katten sich einbiegend, lebte das Volk der Ehanken, die nach -Tacitus ihre Größe am liebsten durch Gerechtigkeit schirmten. „Ohne Vergrößerungssucht, ohne Ueber-ntuth, ruhig und abgeschieden reizen sie nicht zum Kriege und schädigen die Länder nicht durch Raub und Plünderung. Das aber ist der höchste Beweis ihrer Tugend und Kraft, daß sie ihr Uebergewicht nicht auf Beeinträchtigung Anderer gründen. Schlagfertig ist jedoch Alles und für den Fall der Noth stets ein Heer bereit; sie haben Ueberfluß an Männern und Rossen, und ihr Name ist auch int Frieden groß." Südlich von den Ehanken gen Morgen von den Katten lag das Land der Cherusker. Jenes tapsere Volk, das unter Armin’» Führung so heldenmütig für Freiheit und Vaterland gestritten, hatte zur Zeit des Tacitus die Tage seines Ruhmes und seiner Größe hinter sich. Durch Unfälle gebrochen und durch Ruhe erschlafft, waren die

9. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 32

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 32 — berge vor; aber der Hauptmann Bicker wollte über Moorriem zurück. Letzterer drang mit seinem Willen durch. Die Moorriemer aber hatten davon gehört und in aller Eile die Wege aufgegraben. Dazu nahte Graf Gerhard der Mutige mit 40 Reitern. Von der anderen Seite stellten sich die bewaffneten Moorriemer den Bremern entgegen. Es kam zum Kampfe, und die Bremer erlitten eine große Niederlage in der Gegend von Paradies. Man nennt diesen Kampf die „Bremer Taufe." In diesem Streite soll eine Frau aus Oldenburg ca. zwanzig Bremer, die sich in einem Backofen verkrochen hatten, gefangen ge- nommen haben. Nach v. Halem. 19. Burkhard Christoph Graf v. Münnich. Der russische General-Feldmarschall von Münnich wurde im Jahre 1683 zu Neuenhuntorf geboren. Sein Vater hatte die Ober- anfsicht über die Deiche in der Grafschaft Oldenburg. Als der Vater einst eine Beschreibung der oldenburgischen Deiche und Siele angefertigt hatte, scheute der junge Münnich nicht die Mühe, das ganze Werk abzuschreiben und die Zeichnungen nachzuzeichnen. Auch begleitete er den Vater oft auf seinen Deichreisen. Dadurch erwarb der junge Münnich sich manche Kenntnisse über den Deichbau, und diese Kenntnisse kamen ihm sehr zu statten, als er später nach Rußland kam und den Bau des Ladogakanals leitete. Der russische Kaiser erkannte Münnichs Fleiß und Geschicklichkeit an und be- lohnte ihn. Aber nicht allein als Baumeister, sondern auch als Feldherr hat sich Münnich in Rußland ausgezeichnet. Er erfocht große Siege, besonders über die Türken. Dabei aber blieb er stets demütig. Als er einst wieder einen großen Sieg erfochten hatte, nannten ihn die Russen „die Säule des Reiches." Die Türken sagten: „Der Sultan gäbe sein ganzes Reich hin. wenn er einen Münnich damit erkaufen könnte." Münnich aber schrieb an seinen Freund: „Das hat Gott gethan." Als eine neue Kaiserin auf den Thron kam, siel Münnich in Un- * gnade und wurde mit seiner Familie nach Sibirien verbannt. Die Kaiserin erlaubte ihm, sich eine Vergünstigung auszubitten. Da bat Münnich, seinen Prediger mitnehmen zu dürfen. Es wurde ihm erlaubt. So zog denn der treue Mann mit dem Grafen in die Verbannung und blieb 7 Jahre hindurch, bis an sein Lebensende, dessen Gesellschafter. Nach 10 jähriger Verbannung durfte Münnich wieder aus Sibirien zurückkehren. Gerade während des Morgengebets brachte ihm ein Bote die freudige Nachricht von seiner Befreiung. Münnich wäre jetzt so gerne nach Oldenburg zurückgekehrt, um dort sein Leben in Ruhe zu beschließen. Allein er wurde wieder in sein Amt eingesetzt und diente dann dem Staate bis an sein Ende. Er starb im 85. Lebensjahre. Sein Leichnam ruht aus einem Gute in der Nähe der Stadt Dorpat in Liefland. Nach v. Halem.

10. Das Mittelalter - S. 83

1885 - Heilbronn : Henninger
1-5. Kapitel. Das Zeitalter Friedrichs Ii. 83 seinen 8jährigen Sohn Heinrich, der schon zu seinem Nachfolger in Apulien gekrönt war, 1220 auch zum deutschen König krönen; als Reichsverweser während dessen Unmündigkeit bestellte er den kraftvollen Erzbischof Engelbert von Köln, der aber 1225 von einem Verwandten ermordet wurde; Heinrich, dessen Erziehung indessen von Ministerialen geleitet ward, erhielt darauf an Ludwig von Bayern einen Vormund, bis er 1229 selbst die Regierung übernahm. a. Während dieser Zeit wurde König Waldemar Ii. von Dänemark, dem Friedrich 1215 die Lande jenseits der Elbe überlassen hatte, um ihn von den Welfen abzuziehen, im Juli 1227 bei Bornhövede von den deutschen Fürsten des Nordostens besiegt und zur Aufgabe jener Lande genötigt. Seit 1226 beginntauch die Eroberung Preussens durch den deutschen Orden unter seinem Hochmeister Hermann von Salza, dem der Kaiser die Würde eines Reichsfürsten verlieh; die heidnischen und slawischen Preußen wurden in furchtbaren Kämpfen ausgerottet, stolze Ordensburgen erhoben sich in dem Lande jenseits der Weichsel, so 1231 Thorn, dann die herrliche Marienburg, wo der Deutschmeister 1309 seinen Sitz aufsclilug; eine Masse von bürgerlichen und bäuerlichen Kolonisten strömte ins Land, „das die massiven Gaben deutscher Gesittung, den Pflug und den Steinbau, empfing“. Der Orden hatte sich vom heiligen Lande und den Saracenen abgewandt, um die christliche Sache im Nordosten Europas zu verfechten; und liier trafen die kirchlichen Interessen zusammen mit denen der deutschen Nation, deren Machtbereich durch den Deutschorden und die ihm nahe verwandten „Schwertbrüder“ in Livland und Kurland um 1300 bis nach Dorpat und dem Peipussee erstreckt wurde. ß. Einem Abkommen mit dem Papst gemäfs (S. 85) liefs Friedrich Ii. seit 1232 blutige Ketzerverfolgungen in allen kaiserlichen Landen eröffnen; doch wurde der Inquisitor Konrad von Mar-burg, der seit 1214 in Deutschland die Ketzerei erbarmungslos bekämpfte, 1233 ermordet, leider aber das Jahr darauf, im Mai 1234, das freie Bauernvölkchen der Steeling er, links von der Wesermündung, dem Ketzerei schuld gegeben wurde, von einem Kreuzheer in der Schlacht bei Oldenesche mit Weib und Kind ausgerottet; nicht sowohl die Kirche, als die Grafen von Oldenburg, deren Bot-mäfsigkeit die Stedinger sich nicht unterworfen hatten, haben Anlafs gehabt, diesen düsteren Tag als Siegestag zu feiern. y. König Heinrich A Ii. stand ganz unter dem Einflüsse der
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