und Frauenzimmern; noch später im elften und zwölften Jahrhundert
von Bothnang, Wahlheim, Beinstein, Asberg u. s. w.
Weitere Fortschritte machte der Weinbau unter den Hohenstaufen;
die Hofgüter waren, wie bei Karl, zugleich Musterwirthschaften, die
Weinberge Musterweinberge.
Barbarossa ließ in Schwaben Obst- und Weingärten anlegen
und sowohl er, als Friedrich U. beschützten die Weinberge durch strenge
Gesetze.
Allmählich wurde der Weinbau ein Hauptnahrungszweig für
Württemberg, und die Neckarweine, wie die württembergischen Weine
im Allgemeinen genannt wurden, erfreuten sich im fünfzehnten, sech-
zehnten und siebenzehnten Jahrhundert eines ganz besonderen Rufs.
Sie waren selbst am kaiserlichen .Hof in^Wien^ sehr^beliebt^Kaiser
Maximilian schrieb 1565 an den Herzog Christoph, daß sie von ihm
„gar unsers Munds und Trunks ausbündig gut befunden worden",
und wieder 1568, daß „er sich zu seinem eigenen Mundgetränke
immer keines andern als derselben gebrauche." Selbst die Gemahlin
Kaiser Ferdinands I., die doch eine ungarische Prinzessin war, schrieb
1527 an den württembergischen Statthalter in Stuttgart, daß sie den
Neckarwein dermaßen gewohnt, daß es ihr ganz „wider und schwär
wär, ander Wein zu trinkhen", und er sie daher wieder mit guten
Neckarweinen „in die Kindpeth" ^ersmn-Me.
Noch im achtzehnten Jahrhundert wurden auf Bestellung mehrere
Sendungen von Neckarwein nach England an den Herzog von Marl-
borough gemacht, der im Jahr 1704 mit dem Prinz Eugen von Sa-
voyen und Ludwig von Baden denselben im Lamm zu Großheppach
selber kennen gelernt hatte.
Auffallend ist, daß unter die vorzüglichen Gewächse auch Weine
von solchen Orten gezählt wurden, die eine weniger gute Lage hassen;
aber es waren rothe Weine, die aus Clevnertrauben daselbst erzeugt
wurden. Außerdem werden als die gewöhnlichen Rebsorten genannt:
die Traminer, Veltliner, Gutedel und Muskateller, also lauter edle
Sorten. Wie auf den Samen, so scheint auch auf die Bereitung
des Weins mehr Sorgfalt verwendet worden zu sein, als später.
Herzog Friedrich I. schickte dem Herzog Heinrich Julius von Braun-
schweig 1597 zwei Faß rothen Claretwein, in der Gegend von Stutt-
gart gewachsen und „uff Burgundi Art zugerichtet". #
-'"~S)er Weinbau hatte in Württemberg ehemals eine viel größere
Ausdehnung als gegenwärtig; es wurde in Gegenden Wein gebaut,
\
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Barbarossa Barbarossa Friedrich_U Friedrich Maximilian Maximilian Christoph Ferdinands_I. Eugen_von_Sa- Eugen Ludwig_von_Baden Ludwig Friedrich_I. Heinrich_Julius_von_Braun- Heinrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
1. Lykurgos von Sparta.
19
unter dessen Gebot und Gericht. Sie trieben Ackerbau und Viehzucht, Handwerke, Bergbau, Seefahrt und Handel, Beschäftigungen, welche der dorische Adel verschmähte.
Die Stadt Sparta war gleichsam ein Kriegslager, die spartanische Bürgerschaft einstehendes Kriegsheer. Die Sitte, daß das Heer im Felde in gewissen Abtheilungen zusammen lagert, kocht und speist, war zu-Sparta auch auf das Leben der Bürger im Frieden übertragen. Die ganze waffenfähige Bürgerschaft war in Zeltgenossenschaften von je 15 Mann abgetheilt, welche nach eigner freier Wahl durch enge Verbrüderung und den Eid, treu zu einander zu halten, verbunden waren. " Diese Waffengenossenschaften oder Euomotieu, d. H. Eidgenossenschaften, verkehrten täglich mit einander und hatten gemeinsame Mahlzeiten, Syssitien oder, wie sie in Sparta hießen, Pheitidien, welche durch die von jedem Einzelnen zu liefernden Beiträge von Gerste, Wein, Käse, Oliven oder Feigen und 10 Obolen Geldes monatlich bestritten wurden. Das tägliche Gericht war die bekannte schwarze Blutsuppe vou Schweinefleisch, in Blut gekocht und mit Effig und Salz gewürzt. Danach konnte noch ein besonderes Gericht genossen werden, das Einer oder der Andere aus der Gesellschaft zum Besten gab, gewöhnlich ein von ihm erlegtes Wild. An Festtagen und bei Opfermahlzeiten war der Tisch reichlicher besetzt. Zn Hanse zu speisen, war keinem Spar-tiaten erlaubt. Die Zeltgeuosseuschasteu, die von dem Führer des Heeres beaufsichtigt und überwacht waren, bildeten die unterste Abtheilung des Heeres; wer an denselben nicht theilnahm, schloß sich vom Kriegsdienste ans und hatte dadurch auch seine bürgerlichen Rechte verloren.
Diese Einrichtung der Pheitidien, von denen aller Luxus und alle Bequemlichkeit verbannt war, soll ganz besonders den Unwillen der Reichen gegen Lykurgos entflammt haben. Sie rotteten sich in Menge zusammen, stießen Schimpfreden gegen ihn aus und warfen zuletzt mit Steinen nach ihm, fo daß er sich genöthigt sah, den Marktplatz eiligst zu verlassen. Als er
2*
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
a) Allgemeine Beschreibung des Landes.
11
schnitzerei und Flechterei wird überall getrieben. Eines besonderen Rufes
als Schmiede genießen die Wadjagga am Kilimandjaro.
Handel und Verkehr.
Der Großhandel lag an der Küste vor nicht zu langer Zeit ganz in
den Händen indischer Großkaufleute, die in Sansibar ansässig sind. Die
kleineren Händler in den Küstenorten entnahmen von ihnen ihren Bedarf.
Jetzt sind deutsche Firmen, wie die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft,
Hansing & Co. u. a. an die Stelle jener indischen Großhändler getreten.
Eingeführt werden in erster Linie Baumwollenwaren, ferner
Perlen, Messing, Eisendraht, Mehl, Reis, Fleisch, Spirituosen Waffen u.s.w.
Mit diesen Waren ziehen arabische Händler und Küstenleute in das
nächste Hinterland und tauschen Handelsprodukte dafür ein. Oder es
werden Karawanen im großen ausgerüstet, die weit ins Innere ziehen,
hauptsächlich um Elfenbein zu holen. Die Hauptstraße führt von Bagamoyo
über Tabora ins Innere. Alles wird auf den Köpfen eingeborener Träger
transportiert; diesem Trägerdienst widmen sich besonders die Wanpamwesi,
neuerdings auch die Wasnkuma. Die Hauptausfnhrartikel sind Elfenbein,
Kautschuk, Kopal, Kopra (getrockneter Kokoskern), Sesam, Kaffee und
Wachs.
Der Mangel an geeigneten Verkehrsmitteln ist einer weiteren Ent-
wickelung des Handels hinderlich. Nur im Norden, von Tanga ans,
führt bisher eine Eisenbahn eine kleine Strecke ins Innere in die Nähe
der Pflanzungen in Usambara. Auf dem Rusiji, dem Nyassa- und dem
Tanganikasee wird der Verkehr durch Regierungsdampser vermittelt. Mit
dem Mutterlande wird das Schutzgebiet durch die Dampfer der Deutsch-
Ostafrika-Linie zweimal monatlich (Fahrzeit 21 Tage) verbunden. Von
fremden Linien laufen die Messageries Maritimes (Marseille—sansibar)
und feer British India Steam Navigation Company auch Deutsch-Ostafrika
an. Postanstalten bestehen bereits über 20; der Verkehr zwischen denselben
wird durch Boten vermittelt. Dar-es-Saläm und Bagamopo sind außer-
dem unter sich, sowie mit Tanga und Mikindani durch Telegraphen,
Dar-es-Salam auch mit Sansibar unterseeisch verbunden. Eine ins
Innere führende Linie rst im Bau.
Verwaltung. Schule. Mission.
An der Spitze der Verwaltung steht ein Gouverneur, zur Zeit der
Gras von Goetzen; er vereinigt in seiner Person die oberste Zivil- und
Justizgewalt. Sein Vertreter ist gleichzeitig Kommandeur der aus
44 Offizieren (auch 18 Aerzten) und über 2000 farbigen Soldaten (ein-
schließlich der Polizeitruppen) bestehenden Kaiserlichen Schutztruppe.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
28 Zweiter Zeitraum.
war, so zerrissen seine Verwandten ihre Kleider, oder
ritzten sich tnehand aus das hieß: wir sind untröstlich
über den Verlust! Die Weiber aber zogen Trauerklei-
der an, wie wir noch heutiges Tages hin und wieder
thun.
Weit gebildeter als die Israeliten waren die ?le-
gypter; sie errichteten schon (unter Joseph) Getreide-
Magazine und hatten daher eine ordentliche Staats-
wirrhschaft im Kleinen Wir finden in dieser Zeit bei
ihnen schon Pferde, und schöne Früchte, als Melonen,
Kürbisse, Reiß Knoblauch und Zwiebeln; sie webten
nicht allein Zeuge, sondern sie färbten sie auch, würk-
ten Tapeten, und trugen Ringe mit Edelgesteinen am
Finger; auch hatten sie schon mancherlei Geräthe als
Töpfe zum Kochen, und Pfannen, um Honigkuchen zu
backen, silberne Leuchter und Becher, eiserne Aexte und
Hammer; Künste und Wissenschaften gediehen im Klei-
nen so ziemlich bei ihnen, denn sie waren fleißiger und
klüger als die Israeliten. Ihre ältesten Gottheiten
waren Osiris und Isis, 'ein vermähltes Paar, das
ehemals über das Volk geboten hatte, und wegen sei-
ner guten Eigenschaften von ihm zum Range der Götter
erhoben war.
Die Priester dieser Gottheiten — (nicht solche wie
unsre jetzigen Prediger, sondern strenge, finstere, hof-
färtige Leute) — herrschten unumschränkt über das
Volk, und der König selbst mußte ihnen in manchen
Fällen gehorchen.
Jeder im Volke hatte ein bestimmtes Gewerbe,
das er und seine Familie nicht verlassen durfte. War
der Vater ein Hirt, so mußte auch der Sohn ein Hirt
seyn, er mochte wollen oder nicht, und des Priesters
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
-
- 87 —
In den Städten wohnen Handwerker, Kaufleute, Künstler, Ge-
lehrte, Beamte zuweilen auch Soldaten mit ihren Offizieren.
Die Handwerker, welche wir in Städten finden, sind: Bäcker,
Fleischer, Schneider, Schuhmacher, Gerber, Kürschner, Beutler, Hut-
macher, Hufschmiede, Kupferschmiede, Goldschmiede, Klempner, Drechs-
ler, Schlosser, Tischler, Glaser, Tuchmacher, Weber, Kammmacher,
Zinngießcr, Gürtler, Buchbinder, Stellmacher oder Wagner, Böttcher,
Uhrmacher, Töpfer, Seiler, Seifensieder u. a. m.
Viele Leute in der Stadt kaufen Waaren in fremden Ländern
in großer Menge ein, und verkaufen sie wieder an andere Leute.
Das uennt man handeln oder Handel treiben, und solche Leute
heißen Handels- oder Kaufleute. Bei ihnen bekommen wir
Kaffee, Zucker, Rosinen, Pfeffer, Safran, Zimmt und andere Gewürze,
Rauch - und Schnupftaback, Papier) — Kattun, Leinwand, Bänder,
Tücher und noch viele andere Dinge. Die Kauf- und Handelsleute
haben gewöhnlich ein Schild an dem Hause über der Thüre hangen,
woran geschrieben oder gemalt ist, was bei ihnen zu finden oder zu
verkaufen ist. Ein Kaufmann, der Kaffee, Zucker, Taback und Ge-
würzwaaren verkauft, hat eine Materialwaarenhandlung; wo
aber baumwollene, leinene und seidene Waaren verkauft werden, da
ist eine Ausschnitthandlung. •— Für die Waaren müssen wir
Geld geben, sie bezahlen. Das Geld wird aus Kupfer, Silber
oder Gold gemacht. Welche Geldstücke fertigt oder schlägt man aus
Kupfer? — Welche aus Silber? ■— Welche aus Gold?
Der Stadtrath sorgt in den Städten für die Erhaltung der
Schulen, der Armenhäuser und andrer Anstalten. Daß Ordnung,
Sicherheit und Reinlichkeit in der Stadt erhalten wird, dafür sorgt
die Polizei.
Alle die Männer, die ein öffentliches Amt bekleiden, heißen Beamte.
Die Soldaten, die in manchen Städten wohnen, gehören ent-
weder zum Fuß Volke (Infanterie), oder zur R eit er ei (Caval-
lerie), oder zu denen, welche die Kanonen oder das grobe Geschütz
bedienen (Artillerie). Die Soldaten sind in Regimenter vertheilt.
Die Regimenter bestehen aus Bataillonen (Batalljonen), und diese
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
205
stimmte Nebel anpassende Arzneien zu verabreichen. Diese Händler
wurden so Quacksalber und schädliche Heilkünstler, weswegen sich
schon das Gesetzbuch des Kaisers Justinian mit seinen Strafen gegen
sie wendet. Je größer nun der Unfug wurde, welchen theils die Aerzte
selbst, theils die Specereihändler mit den Heilmitteln ausübten, je
mehr mußten wohlmeinende Obrigkeiten darauf Bedacht nehmen,
dem Unfug zu steuern. Es waren die arabischen Chalifen, welche
besondere Anstalten errichteten, wo nach den Vorschriften ihrer Leib-
ärzte die Arzneien von kundigen Männern zubereitet wurden; diese
Anstalten erhielten den Namen „Apotheken," ein Name, welcher schon
früher für Waarenmagazin gebräuchlich gewesen war. Im 11. Jahrh.
wurde auch schon eine solche Apotheke von den Arabern in Afrika
errichtet; bald darauf entstanden sie auch in Spanien, danach in
Unteritalien und im Jahre 1285 war ein gewisser Luitfried Apotheker
in Augsburg, wahrscheinlich der erste in Deutschland. Obgleich nur
langsam, so verbreiteten sich doch die Apotheken über ganz Deutsch-
land; oft aber verdankten sie ihr Entstehen weniger dem Wohl und
dem Bedürfnisse der Kranken, als dem Bedürfniß der Küchen fürst-
licher Personen und reicher Leute; denn da gewöhnlich nur die Apo-
theken die ostindischen Gewürze, Zucker und allerhand Zubereitungen
aus Zucker und Gewürzen feil boten, so rief das Verlangen nach
solchen Leckereien oft Apotheken ins Dasein; wie z. B. die Churfürstin
Anna im Jahre 1581 eine in Dresden und die Herzogin von Braun-
schweig im Jahre 1560 eine Apotheke in Braunschweig ins Leben
rief.
Da die Speeereihandlungen und später die Apotheken oft nur
einzig an einem Orte waren oder auch gar für ihren Handel ein
Privilegium hatten, so lag die Gefahr nahe, daß sie das Publikum
übertheuerten, und es mußten ihnen Taren für die Preise ihrer Maa-
ren vorgeschrieben werden; die erste derartige Tare, welche in
Deutschland damals nur noch die Speeereihandlungen betreffen
konnten, gab Kaiser Friedrich Ii. im Jahre 1224. 'Damit nun nicht
verdorbene und verfälschte Arzneimittel ansgegeben würden, wurden
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Personennamen: Anna Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Spanien Unteritalien Augsburg Deutschland Dresden Deutschland
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold
Friedrich Leopold Friedrich Albrecht Albrecht August Christian_Friedrich Friedrich Friedrich_August Friedrich August
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Militärkunde
Geschlecht (WdK): Jungen
222 . Anhang.
in Narur gelieferten Brotes. Es beträgt in der Regel 14 Pf. für 750 g Brol
oder 500 g Feldzwieback oder 400 g Eierzwieback; für den Zuschuß von
250 g Brot 5 Pf.
Quartierverpflegung oder eine Vergütung von täglich 1,20 M.
unter Wegfall der sonstigen Verpflegungsgebührnisse erhalten die auf Märschen
befindlichen Einzelkommandierten und Kommandos nicht geschlossener Truppen-
teile bei einer mindestens achtstündigen Abwesenheit vom Stand- oder Kom-
mandoort.
Erfrischungszuschuß erhält außer den Verpslegungsgebührnissen der
Soldat bei Benutzung von Eisenbahnen, Schiffen oder Posten. Er beträgt
für jeden Kalendertag 50 Pf., die Fahrten müssen aber mindestens 8 Stunden
(Hin- und Rückfahrt zusammen) gedauert haben und es darf vor der Rückfahrt
kein Quartier in Anspruch genommen sein.
In Barackenlagern ist das niedrige Beköstigungsgeld zuständig. Da-
neben wird für alle Dienstgrade gleichmäßig ein Zuschuß von 5 Pf. täglich
gewährt.
In Zeltlagern und in Biwaks ist außer der Brotportion die große
Beköstigungsportion oder das hohe Beköstigungsgeld zuständig. Die Gewäh-
rung der Beköstigungsportion erfolgt entweder im Wege der Magazin-
verpflegung oder im Wege der Beschaffung durch die Truppenteile.
Auf Märschen und Übungen wird für Mannschaften grundsätzlich
Quartier mit Verpflegung in Anspruch genommen.
Quartier ohne Verpflegung wird nur gefordert, wenn wegen enger Zu-
sammenziehung der Truppen oder aus anderen Ursachen die Verabreichung eiuer
ausreichenden Verpflegung durch die Quartiergebcr nicht gesichert erscheint.
Die zweite Frage ist:
Was hat der Soldat abzugeben?
Die oben genannten 3 M., die der Soldat unter gewöhnlichen
Verhältnissen für ein Monatsdrittcl erhält, bekommt er bar ausgezahlt, hat
aber davon, wie schon erwähnt, Waschgeld zu bezahlen und Putz-,
Näh- und Waschzeug zu ergänzen und, falls er sich nicht selbst rasiert, auch
den Barbier zu bezahlen.
Setzen wir für das Monatsdrittel also in Rechnung:
Für Wäsche...........................................20 Pf.
für den Barbier......................................10 „
für Ergänzung des Putzzeuges usw.............10 „
Summa 40 Pf.
Was bleibt also übrig?
Diese 40 Pfennige von obigen 3 M. abgezogen, ergeben einen Rest von
2 M. 60 Pf. für die sonstigen Bedürfnisse des Soldaten. Wenn er also ordent-
lich wirtschaften will, und es stehen ihm Mittel von daheim nicht zur Ver-
fügung, so darf er an einem Tage nicht mehr als 26 Pfennige ausgeben.
2. Gebührnisse an Verpflegung.
Die in Natur gewährte Verpflegung setzt sich zusammen aus den zur Her-
stellung einer auskömmlichen Mittags-, Abend- und Morgen kost er-
forderlichen Lebensmitteln — der Beköstigungsportion und dem nötigen
Brot — der Brotportion.
a) Beköstigungsportion. Man unterscheidet die kleine und die große
Beköstigungsportion.
Tie kleine Beköstigungsportion — in der Garnison zuständig —
besteht aus: 10 g Kaffee in gebrannten Bohnen, 180 g rohes Fleisch (Rind-,
Hammel- oder Schweinefleisch), oder 120 g geräucherter Speck, ober 100 g
Fleischkonserven, — nebst 40 g Rindernierenfett, 250 g Hülsenfrüchte (Erbsen,
Bohnen oder Linsen), oder 125 g Reis, Graupe, Gries oder Grütze, oder 60 g
p
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
ii io Kriegswesen der Römer.
ist ungewiß. Die Tribunen erbtelten wahrscheinlich
ehemals keinen Sold. Zu Cäsars Zetten aber gab
Man ihnen vierfachen Gold, so auch den Praefecten
der Relterey z)/ Die alten Bundesgenossen batten
ebenfalls keinen Sold Allein viele von den Soldaten,
und so auch von den Centurionen zogen doppelte»
Sold. Man nannte diese Leute Dupplicarii a).
62.
An Getraide wurde dem gemeinen Soldaten zu
des Polybius Zetten monatlich vier römische Scheffel
(moclii), nach unserm Gewichte 44 Pfund, Warzen ge-
reicht. Der Centurio bekam doppelt so viel. Oer Reb
tec dreymal so viel; beide nämlich für ihre Knechte.
Lleberdicß bekam auch der römische Retter 42 römische
Scheffel Gerste monatlich für seine Pferde. Die Bun-
desgenossen erhielten ebenfalls Proviant. Es wurde
ihnen aber nichts dafür angerechnet. Mit der Zeit er,
hielt der Soldat noch mehr; auch Salz. Gemüse, ge-
räuchert Fleisch b). Nach vollendeten Dtenftjahren
(juila stipendia sácere) wurden dem Soldaten noch man-
che Vortheile (commoda militiaes.miüionun^-gewährt.
In den alten Zeiten von Rom wußte der Soldat nichts
vom Broddacken, sondern kochte bloß aus seinem Ge-
rratde Brey. Nachher ward eine Art von Zwieback
Buccellatum eingeführt c). Man hatte auch Brod,
das man in Pfannen (Clibanus) buck (pañis clibani-
tes) d). Man sorgte auch dafür, daß frisches Vieh
ins Lager gebracht und darin zum Verkauf geschlach-
tet wurde, besonders Schweine e). Der gewöhnliche
Trank
z) Appian. B. Ci'v. 2. p. 803. ed. Teil.
a) Varro de 1. lat. Iv, 16.
b) Hör. Tat. 2, 6, 64. 85»
c) Procop. B. Vand. 1,13. beschreibt dasselbe.
d) Athen. Deipnüsoph.3, 28»
b) Polyb. 2, Ij.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
1
Die Umwandlung des'heer- und Staatswesens. 77
bauen, Pflanzungen anzulegen; zugleich wurde der Kolonialhandel in engherziger Weise beaufsichtigt.^) So ist die spanische Volkswirtschaft nach kurzem Aufschwung verfallen.
Erst seit dem 18. und besonders im 19. Jahrhundert wurde in Plantagen-Amerika in umfassendstem Mastabe der Anbau tropischer und sub-tropischer Erzeugnisse getrieben, teils solcher, die aus der Alten Welt stammten, wie Zuckerrohr und Kaffee, teils solcher, die in Amerika ein-heimisch waren, wie Mais, Kakao, Tabak, Baumwolle;^ zur Plantagen-arbeit verwandte man besonders in Nordamerika eingefhrte Neger-fklaven. Man bertrug auch amerikanische Pflanzen nach der Alten Welt, wie den Mais und die Kartoffel, die bereits am Ende des 16. Jahrhunderts nach Europa kam, aber nur langsam Verbreitung fand. Pferd, Rind und andere Haustiere, die in Amerika nicht heimisch sind, wurden aus Europa eingefhrt; seitdem entfaltete sich im Norden wie im Sden eine ausgedehnte Viehzucht. Als endlich im 19.Jahrhundert das Anwachsen der europischen Bevlkerung ein mchtiges Steigen der Auswanderung hervorrief, wurde vor anderen ber-tojbue^ng seeischen Lndern Amerika das Ziel, das die Auswanderer auf-suchten.
Die Umwandlung des Heer- und Staatswesens.
68. Die Umwandlung des Heerwesens, die seit dem fnfzehnten Jahrhundert eintritt, beruht nur teilweise auf der Ver-Wendung der Feuerwaffen; nur im Belagerungswesen wurde durch Feuerwaffen Anwendung der Geschtze, die schon in der ersten Hlfte des vierzehnten Jahrhunderts erwhnt werden, ein Umschwung herbeigefhrt. Die Handfeuerwaffen dagegen waren zunchst sehr unbehilflich; so blieb denn die Hauptwaffe der Landsknechte der Spie, und erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts erscheinen sie etwa zur Hlfte mit Musketen be-waffnet. Das Wesentliche ist vielmehr der Verfall der Basal-l e n r e i t e r e i, die sich dem Fuvolk nicht mehr gewachsen zeigte und berdies sich der Wehrpflicht mehr und mehr entzog, und das Auf-kommen des Sldnerwesens. Dieses wurde aber ermglicht durch^e"ner= die Ausbildung der Geldwirtschaft und des Steuerwesens.
Die stehenden Heere wurden das Mittel, um trotzige Stnde,Begrndung zumal den Adel niederzuwerfen und ihre Privilegien zu vernichten. In Absolutismus
1) Er wurde allein der Sevilla, nachher der Cadiz geleitet.
2) Die Baumwolle ist in Indien heimisch, wurde aber in Amerika bereits von den Entdeckern vorgefunden.
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Extrahierte Ortsnamen: Plantagen-Amerika Amerika Nordamerika Europa Amerika Europa Amerika Sevilla Cadiz Indien Amerika