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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 16

1860 - Stuttgart : Hallberger
und Frauenzimmern; noch später im elften und zwölften Jahrhundert von Bothnang, Wahlheim, Beinstein, Asberg u. s. w. Weitere Fortschritte machte der Weinbau unter den Hohenstaufen; die Hofgüter waren, wie bei Karl, zugleich Musterwirthschaften, die Weinberge Musterweinberge. Barbarossa ließ in Schwaben Obst- und Weingärten anlegen und sowohl er, als Friedrich U. beschützten die Weinberge durch strenge Gesetze. Allmählich wurde der Weinbau ein Hauptnahrungszweig für Württemberg, und die Neckarweine, wie die württembergischen Weine im Allgemeinen genannt wurden, erfreuten sich im fünfzehnten, sech- zehnten und siebenzehnten Jahrhundert eines ganz besonderen Rufs. Sie waren selbst am kaiserlichen .Hof in^Wien^ sehr^beliebt^Kaiser Maximilian schrieb 1565 an den Herzog Christoph, daß sie von ihm „gar unsers Munds und Trunks ausbündig gut befunden worden", und wieder 1568, daß „er sich zu seinem eigenen Mundgetränke immer keines andern als derselben gebrauche." Selbst die Gemahlin Kaiser Ferdinands I., die doch eine ungarische Prinzessin war, schrieb 1527 an den württembergischen Statthalter in Stuttgart, daß sie den Neckarwein dermaßen gewohnt, daß es ihr ganz „wider und schwär wär, ander Wein zu trinkhen", und er sie daher wieder mit guten Neckarweinen „in die Kindpeth" ^ersmn-Me. Noch im achtzehnten Jahrhundert wurden auf Bestellung mehrere Sendungen von Neckarwein nach England an den Herzog von Marl- borough gemacht, der im Jahr 1704 mit dem Prinz Eugen von Sa- voyen und Ludwig von Baden denselben im Lamm zu Großheppach selber kennen gelernt hatte. Auffallend ist, daß unter die vorzüglichen Gewächse auch Weine von solchen Orten gezählt wurden, die eine weniger gute Lage hassen; aber es waren rothe Weine, die aus Clevnertrauben daselbst erzeugt wurden. Außerdem werden als die gewöhnlichen Rebsorten genannt: die Traminer, Veltliner, Gutedel und Muskateller, also lauter edle Sorten. Wie auf den Samen, so scheint auch auf die Bereitung des Weins mehr Sorgfalt verwendet worden zu sein, als später. Herzog Friedrich I. schickte dem Herzog Heinrich Julius von Braun- schweig 1597 zwei Faß rothen Claretwein, in der Gegend von Stutt- gart gewachsen und „uff Burgundi Art zugerichtet". # -'"~S)er Weinbau hatte in Württemberg ehemals eine viel größere Ausdehnung als gegenwärtig; es wurde in Gegenden Wein gebaut, \

2. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 19

1878 - Leipzig : Teubner
1. Lykurgos von Sparta. 19 unter dessen Gebot und Gericht. Sie trieben Ackerbau und Viehzucht, Handwerke, Bergbau, Seefahrt und Handel, Beschäftigungen, welche der dorische Adel verschmähte. Die Stadt Sparta war gleichsam ein Kriegslager, die spartanische Bürgerschaft einstehendes Kriegsheer. Die Sitte, daß das Heer im Felde in gewissen Abtheilungen zusammen lagert, kocht und speist, war zu-Sparta auch auf das Leben der Bürger im Frieden übertragen. Die ganze waffenfähige Bürgerschaft war in Zeltgenossenschaften von je 15 Mann abgetheilt, welche nach eigner freier Wahl durch enge Verbrüderung und den Eid, treu zu einander zu halten, verbunden waren. " Diese Waffengenossenschaften oder Euomotieu, d. H. Eidgenossenschaften, verkehrten täglich mit einander und hatten gemeinsame Mahlzeiten, Syssitien oder, wie sie in Sparta hießen, Pheitidien, welche durch die von jedem Einzelnen zu liefernden Beiträge von Gerste, Wein, Käse, Oliven oder Feigen und 10 Obolen Geldes monatlich bestritten wurden. Das tägliche Gericht war die bekannte schwarze Blutsuppe vou Schweinefleisch, in Blut gekocht und mit Effig und Salz gewürzt. Danach konnte noch ein besonderes Gericht genossen werden, das Einer oder der Andere aus der Gesellschaft zum Besten gab, gewöhnlich ein von ihm erlegtes Wild. An Festtagen und bei Opfermahlzeiten war der Tisch reichlicher besetzt. Zn Hanse zu speisen, war keinem Spar-tiaten erlaubt. Die Zeltgeuosseuschasteu, die von dem Führer des Heeres beaufsichtigt und überwacht waren, bildeten die unterste Abtheilung des Heeres; wer an denselben nicht theilnahm, schloß sich vom Kriegsdienste ans und hatte dadurch auch seine bürgerlichen Rechte verloren. Diese Einrichtung der Pheitidien, von denen aller Luxus und alle Bequemlichkeit verbannt war, soll ganz besonders den Unwillen der Reichen gegen Lykurgos entflammt haben. Sie rotteten sich in Menge zusammen, stießen Schimpfreden gegen ihn aus und warfen zuletzt mit Steinen nach ihm, fo daß er sich genöthigt sah, den Marktplatz eiligst zu verlassen. Als er 2*

3. Deutschlands Kolonien - S. 11

1902 - Berlin : Heymann
a) Allgemeine Beschreibung des Landes. 11 schnitzerei und Flechterei wird überall getrieben. Eines besonderen Rufes als Schmiede genießen die Wadjagga am Kilimandjaro. Handel und Verkehr. Der Großhandel lag an der Küste vor nicht zu langer Zeit ganz in den Händen indischer Großkaufleute, die in Sansibar ansässig sind. Die kleineren Händler in den Küstenorten entnahmen von ihnen ihren Bedarf. Jetzt sind deutsche Firmen, wie die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft, Hansing & Co. u. a. an die Stelle jener indischen Großhändler getreten. Eingeführt werden in erster Linie Baumwollenwaren, ferner Perlen, Messing, Eisendraht, Mehl, Reis, Fleisch, Spirituosen Waffen u.s.w. Mit diesen Waren ziehen arabische Händler und Küstenleute in das nächste Hinterland und tauschen Handelsprodukte dafür ein. Oder es werden Karawanen im großen ausgerüstet, die weit ins Innere ziehen, hauptsächlich um Elfenbein zu holen. Die Hauptstraße führt von Bagamoyo über Tabora ins Innere. Alles wird auf den Köpfen eingeborener Träger transportiert; diesem Trägerdienst widmen sich besonders die Wanpamwesi, neuerdings auch die Wasnkuma. Die Hauptausfnhrartikel sind Elfenbein, Kautschuk, Kopal, Kopra (getrockneter Kokoskern), Sesam, Kaffee und Wachs. Der Mangel an geeigneten Verkehrsmitteln ist einer weiteren Ent- wickelung des Handels hinderlich. Nur im Norden, von Tanga ans, führt bisher eine Eisenbahn eine kleine Strecke ins Innere in die Nähe der Pflanzungen in Usambara. Auf dem Rusiji, dem Nyassa- und dem Tanganikasee wird der Verkehr durch Regierungsdampser vermittelt. Mit dem Mutterlande wird das Schutzgebiet durch die Dampfer der Deutsch- Ostafrika-Linie zweimal monatlich (Fahrzeit 21 Tage) verbunden. Von fremden Linien laufen die Messageries Maritimes (Marseille—sansibar) und feer British India Steam Navigation Company auch Deutsch-Ostafrika an. Postanstalten bestehen bereits über 20; der Verkehr zwischen denselben wird durch Boten vermittelt. Dar-es-Saläm und Bagamopo sind außer- dem unter sich, sowie mit Tanga und Mikindani durch Telegraphen, Dar-es-Salam auch mit Sansibar unterseeisch verbunden. Eine ins Innere führende Linie rst im Bau. Verwaltung. Schule. Mission. An der Spitze der Verwaltung steht ein Gouverneur, zur Zeit der Gras von Goetzen; er vereinigt in seiner Person die oberste Zivil- und Justizgewalt. Sein Vertreter ist gleichzeitig Kommandeur der aus 44 Offizieren (auch 18 Aerzten) und über 2000 farbigen Soldaten (ein- schließlich der Polizeitruppen) bestehenden Kaiserlichen Schutztruppe.

4. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 28

1810 - Berlin : Hayn
28 Zweiter Zeitraum. war, so zerrissen seine Verwandten ihre Kleider, oder ritzten sich tnehand aus das hieß: wir sind untröstlich über den Verlust! Die Weiber aber zogen Trauerklei- der an, wie wir noch heutiges Tages hin und wieder thun. Weit gebildeter als die Israeliten waren die ?le- gypter; sie errichteten schon (unter Joseph) Getreide- Magazine und hatten daher eine ordentliche Staats- wirrhschaft im Kleinen Wir finden in dieser Zeit bei ihnen schon Pferde, und schöne Früchte, als Melonen, Kürbisse, Reiß Knoblauch und Zwiebeln; sie webten nicht allein Zeuge, sondern sie färbten sie auch, würk- ten Tapeten, und trugen Ringe mit Edelgesteinen am Finger; auch hatten sie schon mancherlei Geräthe als Töpfe zum Kochen, und Pfannen, um Honigkuchen zu backen, silberne Leuchter und Becher, eiserne Aexte und Hammer; Künste und Wissenschaften gediehen im Klei- nen so ziemlich bei ihnen, denn sie waren fleißiger und klüger als die Israeliten. Ihre ältesten Gottheiten waren Osiris und Isis, 'ein vermähltes Paar, das ehemals über das Volk geboten hatte, und wegen sei- ner guten Eigenschaften von ihm zum Range der Götter erhoben war. Die Priester dieser Gottheiten — (nicht solche wie unsre jetzigen Prediger, sondern strenge, finstere, hof- färtige Leute) — herrschten unumschränkt über das Volk, und der König selbst mußte ihnen in manchen Fällen gehorchen. Jeder im Volke hatte ein bestimmtes Gewerbe, das er und seine Familie nicht verlassen durfte. War der Vater ein Hirt, so mußte auch der Sohn ein Hirt seyn, er mochte wollen oder nicht, und des Priesters

5. Für die Mittelklassen - S. 87

1848 - Leipzig : Wöller
- - 87 — In den Städten wohnen Handwerker, Kaufleute, Künstler, Ge- lehrte, Beamte zuweilen auch Soldaten mit ihren Offizieren. Die Handwerker, welche wir in Städten finden, sind: Bäcker, Fleischer, Schneider, Schuhmacher, Gerber, Kürschner, Beutler, Hut- macher, Hufschmiede, Kupferschmiede, Goldschmiede, Klempner, Drechs- ler, Schlosser, Tischler, Glaser, Tuchmacher, Weber, Kammmacher, Zinngießcr, Gürtler, Buchbinder, Stellmacher oder Wagner, Böttcher, Uhrmacher, Töpfer, Seiler, Seifensieder u. a. m. Viele Leute in der Stadt kaufen Waaren in fremden Ländern in großer Menge ein, und verkaufen sie wieder an andere Leute. Das uennt man handeln oder Handel treiben, und solche Leute heißen Handels- oder Kaufleute. Bei ihnen bekommen wir Kaffee, Zucker, Rosinen, Pfeffer, Safran, Zimmt und andere Gewürze, Rauch - und Schnupftaback, Papier) — Kattun, Leinwand, Bänder, Tücher und noch viele andere Dinge. Die Kauf- und Handelsleute haben gewöhnlich ein Schild an dem Hause über der Thüre hangen, woran geschrieben oder gemalt ist, was bei ihnen zu finden oder zu verkaufen ist. Ein Kaufmann, der Kaffee, Zucker, Taback und Ge- würzwaaren verkauft, hat eine Materialwaarenhandlung; wo aber baumwollene, leinene und seidene Waaren verkauft werden, da ist eine Ausschnitthandlung. •— Für die Waaren müssen wir Geld geben, sie bezahlen. Das Geld wird aus Kupfer, Silber oder Gold gemacht. Welche Geldstücke fertigt oder schlägt man aus Kupfer? — Welche aus Silber? ■— Welche aus Gold? Der Stadtrath sorgt in den Städten für die Erhaltung der Schulen, der Armenhäuser und andrer Anstalten. Daß Ordnung, Sicherheit und Reinlichkeit in der Stadt erhalten wird, dafür sorgt die Polizei. Alle die Männer, die ein öffentliches Amt bekleiden, heißen Beamte. Die Soldaten, die in manchen Städten wohnen, gehören ent- weder zum Fuß Volke (Infanterie), oder zur R eit er ei (Caval- lerie), oder zu denen, welche die Kanonen oder das grobe Geschütz bedienen (Artillerie). Die Soldaten sind in Regimenter vertheilt. Die Regimenter bestehen aus Bataillonen (Batalljonen), und diese

6. Geschichte der Arbeit und Kultur - S. 205

1858 - Leipzig : Mayer
205 stimmte Nebel anpassende Arzneien zu verabreichen. Diese Händler wurden so Quacksalber und schädliche Heilkünstler, weswegen sich schon das Gesetzbuch des Kaisers Justinian mit seinen Strafen gegen sie wendet. Je größer nun der Unfug wurde, welchen theils die Aerzte selbst, theils die Specereihändler mit den Heilmitteln ausübten, je mehr mußten wohlmeinende Obrigkeiten darauf Bedacht nehmen, dem Unfug zu steuern. Es waren die arabischen Chalifen, welche besondere Anstalten errichteten, wo nach den Vorschriften ihrer Leib- ärzte die Arzneien von kundigen Männern zubereitet wurden; diese Anstalten erhielten den Namen „Apotheken," ein Name, welcher schon früher für Waarenmagazin gebräuchlich gewesen war. Im 11. Jahrh. wurde auch schon eine solche Apotheke von den Arabern in Afrika errichtet; bald darauf entstanden sie auch in Spanien, danach in Unteritalien und im Jahre 1285 war ein gewisser Luitfried Apotheker in Augsburg, wahrscheinlich der erste in Deutschland. Obgleich nur langsam, so verbreiteten sich doch die Apotheken über ganz Deutsch- land; oft aber verdankten sie ihr Entstehen weniger dem Wohl und dem Bedürfnisse der Kranken, als dem Bedürfniß der Küchen fürst- licher Personen und reicher Leute; denn da gewöhnlich nur die Apo- theken die ostindischen Gewürze, Zucker und allerhand Zubereitungen aus Zucker und Gewürzen feil boten, so rief das Verlangen nach solchen Leckereien oft Apotheken ins Dasein; wie z. B. die Churfürstin Anna im Jahre 1581 eine in Dresden und die Herzogin von Braun- schweig im Jahre 1560 eine Apotheke in Braunschweig ins Leben rief. Da die Speeereihandlungen und später die Apotheken oft nur einzig an einem Orte waren oder auch gar für ihren Handel ein Privilegium hatten, so lag die Gefahr nahe, daß sie das Publikum übertheuerten, und es mußten ihnen Taren für die Preise ihrer Maa- ren vorgeschrieben werden; die erste derartige Tare, welche in Deutschland damals nur noch die Speeereihandlungen betreffen konnten, gab Kaiser Friedrich Ii. im Jahre 1224. 'Damit nun nicht verdorbene und verfälschte Arzneimittel ansgegeben würden, wurden

7. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 91

1791 - Erlangen : Bibelanst.
-Tv d) 9« B arby, olmwett der Elbe haben sich Herrn- huter niedergelassen, Hier ist ein Seminarium zur gelehrten Erziehung in allen Therlcn der Wis- senschaften angelegt. e) Dahme hat gute Tuch * und Wollenmanufaktu- ren. 3. Fürstenthum Anhalt. Die Lander sind unter vier regierende Linien, Dessau, Leopold Friedrich, geb. 1740. ref. Rel., Bernburg, Frie^ drich Albrecht geb. 1735, res, Rel,, Köth?n, August Christian Friedrich geb. 1769, ref. Rel, Zerbst, Friedrich August geb, 1734. luther. Rel., pextheilt, groß 50 Quadratmeilen, Einw. 100000. Getreide, Gartengewächse, Flachs, Hopfen, Toback im Dessauischen, vortrefliches Obst, Rübsaamen, Hornvieh, Pferde, Wolle, die größtentheils roh aus- geführt wird, Schweine, Wilh in den Waldungen, aus welchen im Dessauischen und Zerbsiifchen Holz die Elbe herab nach Hamburg verführt wird, Fische in den Flüssen, Seen und Teichen, Steinkohlen, Vitriol, Alaun, Salpeter, Marmor und andere Mineralien in der Harzgegend, sind die Produkte, a) Dessau, Residenzstadt, an der Mulda, die nicht weit, davon in die Elbe fallt, bat ein an- sehnliches Residenzschloß und ist durch eine Er- ziehungsanstalt, wo der Grund zu den Verbes, ferungen der deutschen Schulen gelegt worden ist, und gute Fabriken berühmt. d) Wörlitz ein Lustschloß, mit ausserordentlichem Geschmack gebaut. c) B e r n b u r g , die fürstliche Residenz des Fürsten von Anhalt , Bernburg au der Saale, d) ©all enfla bi, mit einem Schloß de6 Fürsten von Anhalt - Bernburg, in dessen Nahe Steikb kohlengruben sind. e) Harzgeroda einestadt amhacz,mtt ememschloß^ k- §13

8. Der gute Kamerad - S. 222

1916 - Berlin : Baur & Richter
222 . Anhang. in Narur gelieferten Brotes. Es beträgt in der Regel 14 Pf. für 750 g Brol oder 500 g Feldzwieback oder 400 g Eierzwieback; für den Zuschuß von 250 g Brot 5 Pf. Quartierverpflegung oder eine Vergütung von täglich 1,20 M. unter Wegfall der sonstigen Verpflegungsgebührnisse erhalten die auf Märschen befindlichen Einzelkommandierten und Kommandos nicht geschlossener Truppen- teile bei einer mindestens achtstündigen Abwesenheit vom Stand- oder Kom- mandoort. Erfrischungszuschuß erhält außer den Verpslegungsgebührnissen der Soldat bei Benutzung von Eisenbahnen, Schiffen oder Posten. Er beträgt für jeden Kalendertag 50 Pf., die Fahrten müssen aber mindestens 8 Stunden (Hin- und Rückfahrt zusammen) gedauert haben und es darf vor der Rückfahrt kein Quartier in Anspruch genommen sein. In Barackenlagern ist das niedrige Beköstigungsgeld zuständig. Da- neben wird für alle Dienstgrade gleichmäßig ein Zuschuß von 5 Pf. täglich gewährt. In Zeltlagern und in Biwaks ist außer der Brotportion die große Beköstigungsportion oder das hohe Beköstigungsgeld zuständig. Die Gewäh- rung der Beköstigungsportion erfolgt entweder im Wege der Magazin- verpflegung oder im Wege der Beschaffung durch die Truppenteile. Auf Märschen und Übungen wird für Mannschaften grundsätzlich Quartier mit Verpflegung in Anspruch genommen. Quartier ohne Verpflegung wird nur gefordert, wenn wegen enger Zu- sammenziehung der Truppen oder aus anderen Ursachen die Verabreichung eiuer ausreichenden Verpflegung durch die Quartiergebcr nicht gesichert erscheint. Die zweite Frage ist: Was hat der Soldat abzugeben? Die oben genannten 3 M., die der Soldat unter gewöhnlichen Verhältnissen für ein Monatsdrittcl erhält, bekommt er bar ausgezahlt, hat aber davon, wie schon erwähnt, Waschgeld zu bezahlen und Putz-, Näh- und Waschzeug zu ergänzen und, falls er sich nicht selbst rasiert, auch den Barbier zu bezahlen. Setzen wir für das Monatsdrittel also in Rechnung: Für Wäsche...........................................20 Pf. für den Barbier......................................10 „ für Ergänzung des Putzzeuges usw.............10 „ Summa 40 Pf. Was bleibt also übrig? Diese 40 Pfennige von obigen 3 M. abgezogen, ergeben einen Rest von 2 M. 60 Pf. für die sonstigen Bedürfnisse des Soldaten. Wenn er also ordent- lich wirtschaften will, und es stehen ihm Mittel von daheim nicht zur Ver- fügung, so darf er an einem Tage nicht mehr als 26 Pfennige ausgeben. 2. Gebührnisse an Verpflegung. Die in Natur gewährte Verpflegung setzt sich zusammen aus den zur Her- stellung einer auskömmlichen Mittags-, Abend- und Morgen kost er- forderlichen Lebensmitteln — der Beköstigungsportion und dem nötigen Brot — der Brotportion. a) Beköstigungsportion. Man unterscheidet die kleine und die große Beköstigungsportion. Tie kleine Beköstigungsportion — in der Garnison zuständig — besteht aus: 10 g Kaffee in gebrannten Bohnen, 180 g rohes Fleisch (Rind-, Hammel- oder Schweinefleisch), oder 120 g geräucherter Speck, ober 100 g Fleischkonserven, — nebst 40 g Rindernierenfett, 250 g Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen oder Linsen), oder 125 g Reis, Graupe, Gries oder Grütze, oder 60 g p

9. Theil 2 - S. 1130

1796 - Erfurt : Keyser
ii io Kriegswesen der Römer. ist ungewiß. Die Tribunen erbtelten wahrscheinlich ehemals keinen Sold. Zu Cäsars Zetten aber gab Man ihnen vierfachen Gold, so auch den Praefecten der Relterey z)/ Die alten Bundesgenossen batten ebenfalls keinen Sold Allein viele von den Soldaten, und so auch von den Centurionen zogen doppelte» Sold. Man nannte diese Leute Dupplicarii a). 62. An Getraide wurde dem gemeinen Soldaten zu des Polybius Zetten monatlich vier römische Scheffel (moclii), nach unserm Gewichte 44 Pfund, Warzen ge- reicht. Der Centurio bekam doppelt so viel. Oer Reb tec dreymal so viel; beide nämlich für ihre Knechte. Lleberdicß bekam auch der römische Retter 42 römische Scheffel Gerste monatlich für seine Pferde. Die Bun- desgenossen erhielten ebenfalls Proviant. Es wurde ihnen aber nichts dafür angerechnet. Mit der Zeit er, hielt der Soldat noch mehr; auch Salz. Gemüse, ge- räuchert Fleisch b). Nach vollendeten Dtenftjahren (juila stipendia sácere) wurden dem Soldaten noch man- che Vortheile (commoda militiaes.miüionun^-gewährt. In den alten Zeiten von Rom wußte der Soldat nichts vom Broddacken, sondern kochte bloß aus seinem Ge- rratde Brey. Nachher ward eine Art von Zwieback Buccellatum eingeführt c). Man hatte auch Brod, das man in Pfannen (Clibanus) buck (pañis clibani- tes) d). Man sorgte auch dafür, daß frisches Vieh ins Lager gebracht und darin zum Verkauf geschlach- tet wurde, besonders Schweine e). Der gewöhnliche Trank z) Appian. B. Ci'v. 2. p. 803. ed. Teil. a) Varro de 1. lat. Iv, 16. b) Hör. Tat. 2, 6, 64. 85» c) Procop. B. Vand. 1,13. beschreibt dasselbe. d) Athen. Deipnüsoph.3, 28» b) Polyb. 2, Ij.

10. Vom Untergang des Karolingerreichs bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 77

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
1 Die Umwandlung des'heer- und Staatswesens. 77 bauen, Pflanzungen anzulegen; zugleich wurde der Kolonialhandel in engherziger Weise beaufsichtigt.^) So ist die spanische Volkswirtschaft nach kurzem Aufschwung verfallen. Erst seit dem 18. und besonders im 19. Jahrhundert wurde in Plantagen-Amerika in umfassendstem Mastabe der Anbau tropischer und sub-tropischer Erzeugnisse getrieben, teils solcher, die aus der Alten Welt stammten, wie Zuckerrohr und Kaffee, teils solcher, die in Amerika ein-heimisch waren, wie Mais, Kakao, Tabak, Baumwolle;^ zur Plantagen-arbeit verwandte man besonders in Nordamerika eingefhrte Neger-fklaven. Man bertrug auch amerikanische Pflanzen nach der Alten Welt, wie den Mais und die Kartoffel, die bereits am Ende des 16. Jahrhunderts nach Europa kam, aber nur langsam Verbreitung fand. Pferd, Rind und andere Haustiere, die in Amerika nicht heimisch sind, wurden aus Europa eingefhrt; seitdem entfaltete sich im Norden wie im Sden eine ausgedehnte Viehzucht. Als endlich im 19.Jahrhundert das Anwachsen der europischen Bevlkerung ein mchtiges Steigen der Auswanderung hervorrief, wurde vor anderen ber-tojbue^ng seeischen Lndern Amerika das Ziel, das die Auswanderer auf-suchten. Die Umwandlung des Heer- und Staatswesens. 68. Die Umwandlung des Heerwesens, die seit dem fnfzehnten Jahrhundert eintritt, beruht nur teilweise auf der Ver-Wendung der Feuerwaffen; nur im Belagerungswesen wurde durch Feuerwaffen Anwendung der Geschtze, die schon in der ersten Hlfte des vierzehnten Jahrhunderts erwhnt werden, ein Umschwung herbeigefhrt. Die Handfeuerwaffen dagegen waren zunchst sehr unbehilflich; so blieb denn die Hauptwaffe der Landsknechte der Spie, und erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts erscheinen sie etwa zur Hlfte mit Musketen be-waffnet. Das Wesentliche ist vielmehr der Verfall der Basal-l e n r e i t e r e i, die sich dem Fuvolk nicht mehr gewachsen zeigte und berdies sich der Wehrpflicht mehr und mehr entzog, und das Auf-kommen des Sldnerwesens. Dieses wurde aber ermglicht durch^e"ner= die Ausbildung der Geldwirtschaft und des Steuerwesens. Die stehenden Heere wurden das Mittel, um trotzige Stnde,Begrndung zumal den Adel niederzuwerfen und ihre Privilegien zu vernichten. In Absolutismus 1) Er wurde allein der Sevilla, nachher der Cadiz geleitet. 2) Die Baumwolle ist in Indien heimisch, wurde aber in Amerika bereits von den Entdeckern vorgefunden.
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