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21. Blankenhagen.
Blankenhagen ist eine sehr große Bauerschaft. Sie liegt nordwestlich,
nördlich und nordöstlich von Gütersloh. In? Süden grenzt sie an Nord-
Horn, Gütersloh und Pavenstädt. Nach Blankenhagen können wir drei
Straßen und einen Gemeindeweg gehen. Welche sind es? Unser Weg
führt die Brockhäger Straße entlang, über den Hos des Meiers Naßfeld,
an der Blankenhagener Schule vorbei zur Gastwirtschaft und Kleinbahn-
Haltestelle „Zur Tanne". Bon hier aus verfolgen wir die Straße weiter,
erreichen Gut Langert und die Lutter und gehen bis zur Grenze des
Kreises Wiedenbrück. Zurückkehrend biegen wir vor Gut Langert in den
nach Osten führenden Landweg ein. Durch Kiefernwaldungen führt uus
der Weg bis in die Nähe von Hornberg. Hier erreichen wir den in süd-
licher Richtung führenden Landweg, der bei Bäcker Teckentrup anf
die Brockhäger Straße mündet. Der Weg ist. 1 Stunde 40 Miuuten
lang.
Auf der Brockhäger Straße stehen in der Nähe des Seminars die
Häuser noch nah beieinander. Es sind meist kleinere massive Häuser aus
roten Backsteinen. Die Straße senkt sich ganz allmählich nach Nordwesten,
auf l Kilometer ungefähr 1 Meter. Wohin fließt deshalb das Wasser? Zu
unsrer Rechten ist ein tiefer Graben. In ihm sammelt sich das Regen =
Wasser von den umliegenden Äckern und Wegen. Schutzsteiue begleiten
den Graben. Hier finden wir die Gütersloher Weberei. Was wird dort
gewebt? Dann kommen wir an der Strothmannschen Molkerei vorbei.
Je weiter wir gehen, desto weniger Häuser stehen an der Straße. Hinter
Teckentrup erblicken wir nur uoch einzelne. Jetzt sind wir schon in
Blankenhagen. Links und rechts von der Straße liegen Ackerfelder, dann
Wiesen.
An dem Eichen- und Buchenwald des Meiers Raßfeld zu unsrer
Linken vorbei führt der Privatweg auf deu Meierhos. Es ist ein stattlicher
Hof mit großem Wohnhause, mehreren Scheunen und einem schönen
„Spieker" (Speicher). Das Meierhaus ist neuer als das des Meiers zu
Nordhorn Es besteht aus einem Langhause und einem Querhause. Das
Langhaus ist das alte Haus. Es beherbergt das Vieh. Das Querhaus ist
erst später vor das alte Haus gebaut. Durch eine Tür ist es mit dem alten
Teile verbunden. In ihm wohnt der Meier mit seiner Familie. So lebt
er zwar auch mit seinem Vieh unter einem Dache, doch sind die Wohn-
räume durch eiue Querwand von dem Viehhause getrennt. Viele neue
Bauernhäuser werden heutzutage so gebaut. Reinlichkeit und Gesund-
heitsrücksichten sprechen dafür.
Hinter dem Hofe fließt der Schlangenbach in südwestlicher Richtung
durch den kleinen Laubwald. Er hat seinen Namen von den vielen
schlangenähnlichen Windungen, die er macht. Wie schon früher bei der
Dalke, erkennen wir hier wieder, daß die reichere Bewässerung des an-
liegenden Landes trotz des sandigen Bodens der ganzen Gegend das
Wachstum der Laubbäume ermöglicht. Wir versolgen mit unsern Augen
den Lauf des Wassers, schaueu auch nach der Seite, von der der Bach
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
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1910
an Briefen, Postkarten, Drucksachen, Warenproben . . 2 515 500 Srück
„ Paketen ohne Wertangabe..................190 089
„ Paketen und Briefen mit Wertangabe..........3 953 „
„ Telegrammen........................11 252 „
wurden auf Postanweisungen und Zahlkarten eingezahlt 4 764 120 Mark
Die Zahl der aufgegebenen Briefe, Postkarten usw. ist in 20 Jahren
fast um das fünffache, die der Pakete um mehr als das dreifache, die der
Telegramme um das doppelte und die Summe der eiugezahlteu Beträge
fast um das dreifache gestiegen.
Die Fernschrift. Der Fernsprecher.
Ebenso anschließen an Erlebnisse der Schüler. Das Fernschreiben
kostet ebenfalls Geld. Jedes Wort 5 Pfennig. J^de Fernschrift wenigstens
50 Pfennig. Der Fernruf kostet 5 Pfennig in Gütersloh, nach andern
Orten 25 Pfennig und mehr. Ich kann von Gütersloh aus mit einem Mann
in Bielefeld, sogar in Berlin sprechen, wenn ich einen Fernsprecher habe.
Der Fernschriftbote. Wie eine Fernschrift aufgegeben wird. Was eine
Fernschrift kostet.
Anschlußstoffe: Berechue Eiukäuse vou Postwertzeichen, Versendungen
von Postanweisungen, Paketen, Eilpaketen, Wertbriefen und Wertpaketen
nach verschiedenen Zonen, Portosätze für Postsenduugeu uach dem Auslaude.
Die Eisenbahn.
Ihr seid wohl schon alle mit der Eisenbahn gefahren. Wohin?
Früher war es anders. Euer Großvater hat so jung noch nicht in der
Bahn gesessen wie ihr. Als er noch Kind war, gab es bei uns noch keine
Eisenbahn. Im Jahre 1835 wurde die erste Bahu in nnserm Vaterlande
gebant. Ein alter Mann, der es noch erlebt hat, hat mir erzählt, wie
es hier früher war. Hört einmal zu!
Als ich Kind war, hatte man keine Eisenbahn. Wer da nach Viele-
feld wollte, mußte zu Fuß gehen oder mit dem Postwagen fahren. Die
Post fuhr zweimal in der Woche. Sie fuhr über den alten Postweg, der
noch heute sandig und holprig ist. Man saß nicht weich und bequem,
sondern'hart und schlecht in der engen Kutsche. Auf dem schlechten Wege
wurde mau tüchtig durchgerüttelt. 1k Stuudeu dauerte es bis Bielefeld.
Wenn die Postkutsche am Nebelstor in Bielefeld ankam, dann blies der
Postkutscher ein lustiges Stück. 1,20 Ji kostete die Fahrt. Beim Gast-
haus zum goldenen Stern wurde ausgespauut. Von da ging es mit neuen
Pferden über Herford weiter uach Miudeu. Eine Reise nach Berlin oder
Köln dauerte mehrere Tage. Sie war sehr teuer. Das konnten nur
wenige Leute bezahlen. Wer nach Berlin wollte und uicht fahren konnte,
mußte zu Fuß geheu. Er war dauu eiu paar Wochen unterwegs. Machte
ein Kaufmann eine Reise bis nach Berlin oder an den Rhein, dann war
dieses ein bedeutendes Ereignis in unserm Orte. Tagelang bereitete er
sich vor, orduete alle seine Geschäfte, nahm von allen Bekannten Abschied
—I
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Gütersloh
Extrahierte Ortsnamen: Gütersloh Bielefeld Berlin Bielefeld Bielefeld Berlin Berlin Berlin Rhein
— 82 —
es ist der Heizer. Neben ihm steht noch ein andrer, das ist der Lokomotiv-
führer. Hinter der Lokomotive ist der Kohlenwagen und dahinter die
andern Wagen. Alle hoben Räder. Die Türen werden aufgemacht. Der
Schaffner ruft: Gütersloh, aussteigen! Viele Leute steigen ans. Wir
steigen rasch ein. Aus dem Fenster erblicken wir den Bahnhofsvorsteher
mit der roten Mütze. Er spricht mit dem Zugführer. Überall stehen Leute
vor den einzelnen Abteilen und sprechen mit den Reisenden. Sie haben
eben Abschied genommen und wechseln noch einige Worte. Der Bahnhofs-
Vorsteher winkt mit der Scheibe, der Zug fährt ab. Die Mutter winkt mit
der Hand, zwei Mädchen mit weißen Tüchern. Alle Wagen laufen auf
den blanken Eisenschienen, auf dem Gleise. Die Schienen liegen auf dicken
Eichenbalken. Man nennt sie Schwellen. Sie ruhen ans dem festen Bahn-
damm oder dem Bahnkörper. Oft machen Eisenbahnarbeiter ihn wieder
neu, wenn er schlecht geworden ist.
Zuerst hält der Zug in Jsselhorst. Das ist eine Haltestelle oder
Station. Andre Stationen sind Brackwede, Bielefeld. Fahren wir mit
dem Zuge nach Südwesten, dann kommen wir nach Rheda, Oelde. Beim
Bahnübergang nach Meiers Bäumen steht ein Bahnwärterhäuschen, auch
bei den andern Übergängen steht eins. Darin wohnt der Bahnwärter.
Er muß die Schranke öffnen und schließen, die Gleise und den Bahnkörper
beaufsichtigen, und nachsehen, ob alles in Ordnung ist und keine Steine
oder Balken auf den Schienen liegen, damit kein Eisenbahnunglück statt-
findet. Die ganze Strecke bis nach Bielefeld besichtigt der Bahnmeister.
Er wohnt am Bahnhof. Unser Zug befördert Personen. Darum heißt er
Personenzug. Er hält auf allen Stationen und fährt nicht sehr schnell.
Der Personenzug, der nicht auf den kleinen Bahnhöfen hält und schneller
fährt, heißt Eil- oder Schnellzug. Noch schneller fährt der l)-Zug, der um
6 Uhr durch unfern Bahnhof braust. Von Rheda her kommen viele lange
Züge mit Kohlen, Eisen oder Maschinen. Das sind Güterzüge, die Wagen
nennt man Güterwagen. Die Güterzüge nach Rheda haben viel Holz auf
den Güterwagen. Die Personenzüge befördern den Personenverkehr, die
Güterzüge den Güter- oder Warenverkehr. Die Eisenbahn ist ein wichtiges
Verkehrsmittel. Durch unfern Bahnhof fahren täglich zweihundert Züge.
Angaben über Güter- und Personenverkehr.
Aufgabe: Eine Eisenbahnfahrt.
Zeichnen: Lokomotive. Eisenbahnzng.
Oberstufe: Fahrplanlesen. Einsicht ins Kursbuch. Eisenbahn-
karte der Direktion Hannover, Nordwestdeutschlands. Verkehrskarte
Mitteleuropas.
Anschlnßstoff: Averdieck: Wie wir Onkel Wilhelm vom Bahnhof ab-
holen. S. 290.
Übungen im Fahrplanlesen. Stelle Fahrstrecken zusammen! Gib
an, wie wir am schnellsten und besten nach Berlin, Köln, München, Dresden,
Straßburg kommen! Welche Strecken müssen wir fahren? Wie lange
dauert die Fahrt? Berechne aus der Kilometerzahl die Fahrpreise, aus
den Fahrpreisen die Entfernungen! Wieviel spart man an Zeit, wenn
man Schnellzüge benutzt? Wieviel Geld kostet es mehr?
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Meiers Rheda Anschlnßstoff Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Jsselhorst Brackwede Bielefeld Rheda Oelde Bielefeld Rheda Güter- Hannover Nordwestdeutschlands Mitteleuropas Berlin München Dresden Straßburg
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person
auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und
1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um
die Fahrkartensteuer.
Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die
Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken
am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen
wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten,
dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man
am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben!
Güterslohs Eisenbahnen»
Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie
wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi-
schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom
2lbb. 37.
Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe.
Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will
jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach
Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise
führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig.
Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn
wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in
Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen
heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten
ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu
gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen
besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die
Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge
die Güter.
Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Güterslohs
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Berlin Jsselhorst Brackwede Bielefeld Rheda Güterbahnhof
Jetzt kann man nicht nur sehr schnell auf dem festen Lande und auf
dem Wasser fahren, sondern auch wie die Vögel durch die Luft fliegen.
Einen großen Ballon habt ihr alle schou gesehen. Im Sommer fliegen
immer mehrere über uns weg. Es gibt aber auch große Luftschiffe, die
man lenken kann. Vou dem Zeppelin habt ihr alle schon gehört. Wer
hat schon einen Zeppelin gesehen? Im letzten Sommer flogen über nnsre
Stadt Leute in Flugmaschinen oder Flugzeugen. Sie sahen in der Lust
aus wie ein großer Vogel. Die Flugzeuge werden wie das Auto durch
einen Motor getrieben. Sie surren tüchtig in der Luft. Heute ist das
Fliegen noch gefährlich und teuer. Bald wird es billiger und ungefähr-
licher. Dann werden viele Leute fliegen. Wer will es von euch auch?
Dann werden wir vielleicht auch mal mit einem Luftschiff nach Bielefeld
oder gar nach Berlin fliegen.
Aufgaben: Verkehrsmittel und Verkehrswege. Eine Eisenbahnfahrt
nach Jsselhorst, Bielefeld.
Sammeln von Bildern aus Zeitungen und Zeitschriften.
Anschlußstoffe: Gansberg: Die Fahrt mit dem Luftballon. S. 297.
31. Landeskunde.
Die Lage Güterslohs.
Die Stadt Gütersloh liegt in einer weiten Ebene. Nach der großen
Stadt Münster, die in der Mitte der Ebene liegt, heißt sie die müustersche
Ebene. Im Norden und Nordosten sehen wir die Berge des Teutoburger
Waldes, die ungefähr 399 in über dem Meere liegeu. Die Stadt Güters-
loh liegt viel tiefer als sie. Von den Bergen kommen die Ems und die Bäche
zu uns in die Ebene. Gütersloh liegt 74 in über dem Meere.
Die Größe der Stadtgemeiude.
Die Stadtgemeiude Gütersloh hat eine große Ausdehnung. Sie
bedeckt eine Fläche von 4487 ha 1 a 42 qm. Auf der Brockhäger Straße
geht die Stadt Gütersloh bis zum Grenzstein hinter Meier Langert; das
ist vom Seminar 3k km entfernt. Aus der Bielefelder Straße ist die
Grenze S la km von Bartels Fabrik entfernt. Auf der Wiedenbrücker Straße
kommen wir nach einer Wanderung vou 49 Minuten au die Grenze der
Stadt Gütersloh, und in Sundern finden wir deu Greuzsteiu erst weit
hinter der Snnderner Schule. Wenn wir vom nördlichsten Puukte der
Stadtgemeinde bis zum südlichsten quer durch die Stadt gehen wollen,
dann gebrauchen wir 2 Stunden. Wollten wir aber gar rund um die
Stadtgemeiude herumgehen, dann hätten wir 6 Stunden nötig.
Die Teile der Stadt Gütersloh.
Unsre Stadt besteht aus dem Jnnenbezirk oder der Stadt und dem
Außenbezirk oder dem Lande. Der Jnnenbezirk ist der kleinste aber be-
völkertste Teil. In ihm unterscheiden wir die Ackerbaugegend, deu Busch,
das Schulviertel, das Geschäftsviertel, Alt-Gütersloh, den westlichen Stadt-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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teil, die Friedhossgegend, das Fabrikviertel und die Villengegend der
Stadt Gütersloh. Wie liegen die einzelnen Viertel zum Seminar? Durch
welche Straßen müssen wir gehen, wenn wir zu den einzelnen Stadtteilen
wollen? Zum Außenbezirk oder Gütersloh-Land gehören die früheren
Gemeinden Nordhorn, Blankenhagen, Pavenstädt, Kattenstroth und
Sundern. Woher haben sie ihre Namen erhalten? Wie liegen die ein-
zeluen Gegenden zum Seminar? Durch welche Straßeu gelangen wir
nach Sundern, nach Kattenstroth?
Nb. Die verschiedenen Gegenden oder Viertel der Stadt sind als
Anknüpfungspunkte und apperzipierende Vorstellungen bei der Behandlung
fremder Land-, Fabrik- oder Villenstädte zu verwenden.
Die Grenzen.
Die Stadt Gütersloh grenzt im Norden an den Kreis Bielefeld.
Dort liegt das Dorf Jsselhorst, dessen Kirchturm wir von hier aus sehen
können. Im Nordwesten stößt sie hinter Venkorts Wirtschaft auf der
Marienfelder Straße an den Regierungsbezirk Münster. Da kommt man
an das Kloster Marienfeld. Im Westen grenzt Gütersloh an die Gemeinden
Pirel und Ems. Durch sie geht der Weg nach Herzebrock. Im Süden
grenzen die Gemeinden Spexard und Lintel an unsre Stadtgemeinde.
Durch Lintel führt die Wiedenbrücker Straße nach Wiedenbrück. Im Osten
wird sie von den Gemeinden Avenwedde und Verl begrenzt. Durch Aven-
wedde führt die Friedrichsdorfer Straße nach Friedrichsdorf.
Von den Bodenarten und Gesteinen Güterslohs.
Gütersloh liegt in einer sandigen Gegend. Der Sand ist leicht und
meist von gelber Farbe. Das Wasser läßt er leicht durchsickern; er ist eine
durchlässige Bodenart. Darum ist es nach einem Regen- oder Gewitter-
schauer bald wieder trocken. Weil alle Feuchtigkeit rasch in den sandigen
Boden eindringt, ist er nicht besonders fruchtbar. Er trägt nur Nadel-
bäume, besonders Kiefern, und Birken. Weite Strecken des Sandbodens
sind mit Heidekraut bedeckt. Dazwischen erblicken wir die weißen Blüten
der Kronsbeeren, die Seggen und Besensträncher. Wir finden den Sand
in der ganzen Stadtgemeinde; überall liegt er unter der Humuserde, bald
höher, bald tiefer. An manchen Stellen tritt er zutage und bildet große,
gelbe Sandfelder. Am reichsten ist er in Kattenstroth vorhanden. Dort
bildet er hohe Hügel. Die ganze Gütersloher Schweiz besteht aus sandigen
Höhen.
An vielen Stellen liegt unter dem Sande eine brannrote bis schwarze
Schicht. Sie ist sehr hart und undurchlässig. Die zarten Wurzelfaferu
vermögen sie nicht zu durchbohren; darum können tiefgründige Pflanzen
hier nicht gedeihen. Diese Schicht heiß Ortstein. Er ruft die Unfrucht-
barkeit des Bodens hervor. Der Ortstein enthält Eisen. Wie das Eisen
rostig wird und verwittert, wenn es dem Wind und Wetter ausgesetzt wird,
so tut es auch der Ortstein. Darum pflügt man diese Gegenden mit einem
tiefgreifenden Dampfpflug um, der den Ortstein an die Oberfläche wirft.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
- 90 -
Richtung. Beide Bäche kommen da her, wo das Land hoch ist, und fließen
nach der Richtung, wo es tief ist. Das tuu alle andern Bäche auch. Der
Schlangenbach ist viel kleiner als die Dalke. Sein Wasser fließt auch uicht
schnell. Warum nicht? Jiu Sommer 1911 war der Schlaugenbach
4 Monate ausgetrocknet. Er kann keine Mühle treiben. Wo führen
Brücken über ihn hinweg?
Durch Blankenhagen fließt die Lutter. Sie ist breiter und Wasser-
reicher als die Dalke. Wie die Dalke kommt auch sie voiu Teutoburger
Walde und fließt in derselben Richtung. Die Lutter hat ihren Namen
nach ihrem klaren, lauteren Wasser. Sie treibt eine große Zahl Mühlen.
Welche sahen wir? Zeige sie aus der Karte.
Durch Kattenstroth fließen der Knisterbach, der Olbach und die
Wappel. Der Knisterbach ist ein kleines Wässerlein. Der Olbach und die
Wappel kommen auch wie Lutter und Dalke aus der Gegend des Teuto-
burger Waldes. Welchen Lauf werden sie haben? Der Olbach und der
'Knisterbach fließen in die Wappel. Die Mündung des Olbachs ist in der
Nähe der Wiedenbrücker Straße. Nach der Vereinigung hat der Bach
eine fast nördliche Richtung. In der Nähe der Neuen Mühle fließt die
Wappel in die Dalke, die jetzt recht wasserreich ist.
In der Nähe des Meiers Pavenstädt fließt die Dalke in die Eins.
Die Ems ist ein recht großer Bach. Einen sehr großen Bach nennt mau
Fluß. Als wir an den Bächen entlang gingen, sahen wir, wie sie immer
wasserreicher und breiter wurden; denn von allen Seiten führten Gräben,
kleine Wasseradern und Bächlein neues Wasser hinein. So wird aus dem
kleinen Bach allmählich ein großer Fluß. Dalke und Ems bilden hier eine
Insel. Wie sah es darauf aus? Zeige die Eins auf der Karte! Gib ihren
Lauf an!
Zeige die Bäche Güterslohs auf der Karte!
Zeichnen der Bäche!
Wie bestimmt man die Ufer des Baches?
Zeichne das Bett des Baches und benenne die Teile!
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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38. Der Ausflug uach dem nächsten Dorfe. ijsselhorst.)
Nachdem die Schüler durch die einzelnen Ausflüge ihren Heimatort
so kennen gelernt haben, daß er ihnen ein lieber und trauter Bekannter
geworden ist, lenken wir ihren Blick über die Grenzen der Stadtgemeinde
hinaus auf die weitere Umgebung. Unser nächster und letzter Spaziergang
gilt dem benachbarten Dorfe. Es ist Jsselhorst. Zur schönen Sommerzeit
wandern die Gütersloher oft und gern nach Jsselhorst hinaus, und der
eine oder andre Schüler mag schou mit seiuen Eltern dagewesen sein.
Soll aber jeder Schüler, und darauf kommt es an, ein Dorf mit seiner
Eigenart wirklich kennen lernen, dann muß er es mit verweilendem Blicke
betrachten. Dazu dieut der gemeinschaftliche Ausflug.
Jsselhorst liegt nordöstlich von Gütersloh. Es führen mehrere Ge-
meindewege, die Bielefelder Landstraße und die Eisenbahn dahin. Wir können
deshalb zu Fuß, mit dem Wagen oder der Eisenbahn nach Jsselhorst
kommen. Wie bisher wandern wir anch jetzt zu Fuß, damit wir uus alles
gut anschauen können. Unser Weg geht über den Nordring, den Blanken-
Hagener Gemeindeweg und den alten Postweg. Die Entfernung beträgt
5 Km. Wir wandern also eine Stunde. Über den bekannten Nordring
gehen wir durch die Ackerbaugegeud, erreichen den Gemeindeweg und ge-
langen in die Bauerschaft Nordhorn. Zur Rechten lassen wir den Meier-
Hof Nordhorn liegen, überschreiten das Gleise der Teutoburger Wald-Eiseu-
bahn und biegen rechts in den Weg ein, der uns an Wiesen vorbei an den
Schlangenbach führt. An ihm gehen wir entlang und erreichen die alte
Poststraße, die in gerader, nordöstlicher Richtuug uach Jsselhorst verläuft.
Wir fiud jetzt in der früheren Bauerschaft Blankenhagen. Durch tiefen
Sand waten wir dahin. Rechts und liuks begleiten uns harzig duftende
Kiefern, die den Weg einsäumen. Heidekraut und Beerengesträuch bedeckt
bald hier und da den Boden. Hin und wieder unterbrechen grüne, sastige
Wiesen das Kieferngebüsch, und manchmal lugt ein Haus aus dem Grün
hoher Eichen hervor. Nur selten sieht mau einen Menschen. Heiß brennt
die Sonne auf den Sand herab. Falter wiegen sich auf den Blumen,
Käser hasten über den Weg, im nahen Walde lacht der Specht, und aus
der Ferne tönt das Bellen eines Huudes. Nach dreiviertelstüudlger
Wanderung verändert sich der Boden. Es tritt Laubwald zu unsrer
Rechten auf, und ein kleines Büchlein kreuzt unsern Weg. Rote Backstein-
Häuser, die näher beieinander liegen, taucheu auf. Links vor uns erblicken
wir einen hohen Schornstein. Er gehört zu Elmendorfs Damastweberei.
Unser Weg mündet in eine feste Landstraße, die mit Bäumen bepflanzt ist.
Am Wegweiser lesen wir, daß sie von der Bielefelder Landstraße kommt. Jetzt
überschreiten wir eine steinerne Brücke. Die Lutter fließt, leis plätschernd,
druuter durch uach Westeu. Vor uus erhebt sich der Kirchturm des Dorfes.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— 133 —
nun der Name der Franken bei uns im Meier zu Frankenfeld am Olbach
uoch fortlebt, wird die in der Nähe liegende Bauerschaft Sundern auch
wohl eine Frankensiedelnug gewesen sein. Karl der Große machte auch
der Leichenverbrennung ein Ende. Seit jener Zeit haben wir bei uns
keine rein germanische Bevölkerung mit blondem Haar, weißer Haut und
blauen Augen mehr. Heutzutage sind bei uns im Kreise Wiedenbrück
und auch in Minden und Ravensberg von 100 Personen nur 42 blau-
äugig, bloudhaarig und weißhäutig.
Bilder: Germanisches Gehöft.
Anschlußstoffe: Fritz Lienhard: Widnkind. Sagen von Wittekind.
Hanspeter: Wittekind verspricht, Christ zu werden. S. 281. Albion und
Wittekind. S. 283. Wittekind zu Enger. S. 283. Kuhn: Wittekiud in
der Babilonie. S. 284.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
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Extrahierte Personennamen: Frankenfeld Karl_der_Große Karl Fritz_Lienhard Hanspeter Kuhn
— 188 —
sich gebüret, wollen bei euern Pflichten ermant haben, schuldig sein und auff
solch unser abfordern auch der bemelten freyschöpffen tröstuug billig tut,
des wollen wir uus gentzlich zu euch versehen und zu der billichkeit früntlich
verdienen.
Und wir di nachbenannten A. B. und C u. s. w., all drei des heiligen
heimlichen Gerichts ächtrecht freifchöpffen, vertrösten, geloben und ver-
sprechen bey unfern glübden und eiden, so wir dem heiligen freien Gericht
als freyschöpffen der heimlichen acht gethon und geschworen Haben, gut
bürgen und behafft zu sein, das die obgenannten N. und N., auch der
vorgemelten N. als richter von irentwegen der fachen, wie obsteet, ge-
treulich, ungefährlich und zu gebürlicheu zeiten nachkommen sollen, als
nach freien stuhlsrecht ist. Darauf ermanen und erfordern wir an euch
obgenannten Freygraven auch mit diesem brief bei den Pflichten, so ir
von euers Ampts und freien ftuhls wegen geton haben, den benannten
Heger daran zu weisen und felbs darob zu sein, damit sein und euer für-
nemen und proceß abgestellt und füran vermitten werden, sondern die
N. und N. als unwissend Person, so an des end für den freien stul zurecht
int dienstpflichtig noch in der Freigrafschaft gesessen, sonder on alles mittel
iren vorgemelten gerichtsherrn underworfen sein, dahin zuweisen, als ir
aus Pflichten deu Heiligen Reich, auch selbst von Ampts und des freien
Stuls, auch dem N. von seinen verklagten uuderthonen wegen innhalt der
freiheiten, so wir gesehen haben, auch gemeinen rechten und besonder der
obberürten Römischen und anderen Reformation zu thun, schuldig sein.
Wanu wo ir sollichs nit thäten, über diß abfordern ermanen und ver-
trösten in den fachen fürter procedieren und richten, auch das alles ver-
achten, mügt ir selbst verfteen und wissen, wohin es ferrer langen, sonder
für strafftloß unbündig und nichtig gehalten und das solliches übertretten
der freyheiten, Reformation und Dekreten beschlossener Acht beschehen,
merklich straffer und Pene aus eine tragen, darin ir und der kleger fallen
und vor dem Kapitel auch anderen enden schwärlich möchten fürgenommen
und verklagt werden, das uns nit lieb wäre und gern verhüten wölten."
(Alexander Hugen, Basel 1540.) Aus deu Ravensberger Blättern.
11. Jahrg. Nr. 9.
Das Leben in Alt-Gütersloh.
Den Mittelpunkt des Dorfes Gütersloh bildete die alte Kirche mit
dem Kirchhof und den ihn umgebenden Krämerhäusern und Speichern.
Zwei alte wichtige Wege, die deu Blick auf Nachbaraufiedeluugen lenkten
und die als Verkehrsstraßen dienten, führten durch das Dorf hindurch. Der
eiue Weg kam von Bielefeld in der Richtung der heutigen Berliuer Straße
und giug unmittelbar an der Kirche vorbei über Schledebrück uach der
Emsbrücke, die der Stadt Wiedenbrück den Namen gegeben hat. Der andre
Weg lief auf dem rechten Ufer der Dalke nach der Dingstätte an der Tigg-
brücke; in seiner Richtung liegen heute die Kirchstraße und die Blessenstätte.
Da die Nachrichten zu spärlich sind, ist es nicht möglich, sich ein an-
schauliches Bild von dem Leben und Treibeu der Gütersloher Einwohner
in früheren Jahrhunderten zu machen. Wie anderswo wird auch hier das
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Extrahierte Personennamen: Heger Alexander_Hugen Alexander Gütersloh