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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 52

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 52 — 21. Blankenhagen. Blankenhagen ist eine sehr große Bauerschaft. Sie liegt nordwestlich, nördlich und nordöstlich von Gütersloh. In? Süden grenzt sie an Nord- Horn, Gütersloh und Pavenstädt. Nach Blankenhagen können wir drei Straßen und einen Gemeindeweg gehen. Welche sind es? Unser Weg führt die Brockhäger Straße entlang, über den Hos des Meiers Naßfeld, an der Blankenhagener Schule vorbei zur Gastwirtschaft und Kleinbahn- Haltestelle „Zur Tanne". Bon hier aus verfolgen wir die Straße weiter, erreichen Gut Langert und die Lutter und gehen bis zur Grenze des Kreises Wiedenbrück. Zurückkehrend biegen wir vor Gut Langert in den nach Osten führenden Landweg ein. Durch Kiefernwaldungen führt uus der Weg bis in die Nähe von Hornberg. Hier erreichen wir den in süd- licher Richtung führenden Landweg, der bei Bäcker Teckentrup anf die Brockhäger Straße mündet. Der Weg ist. 1 Stunde 40 Miuuten lang. Auf der Brockhäger Straße stehen in der Nähe des Seminars die Häuser noch nah beieinander. Es sind meist kleinere massive Häuser aus roten Backsteinen. Die Straße senkt sich ganz allmählich nach Nordwesten, auf l Kilometer ungefähr 1 Meter. Wohin fließt deshalb das Wasser? Zu unsrer Rechten ist ein tiefer Graben. In ihm sammelt sich das Regen = Wasser von den umliegenden Äckern und Wegen. Schutzsteiue begleiten den Graben. Hier finden wir die Gütersloher Weberei. Was wird dort gewebt? Dann kommen wir an der Strothmannschen Molkerei vorbei. Je weiter wir gehen, desto weniger Häuser stehen an der Straße. Hinter Teckentrup erblicken wir nur uoch einzelne. Jetzt sind wir schon in Blankenhagen. Links und rechts von der Straße liegen Ackerfelder, dann Wiesen. An dem Eichen- und Buchenwald des Meiers Raßfeld zu unsrer Linken vorbei führt der Privatweg auf deu Meierhos. Es ist ein stattlicher Hof mit großem Wohnhause, mehreren Scheunen und einem schönen „Spieker" (Speicher). Das Meierhaus ist neuer als das des Meiers zu Nordhorn Es besteht aus einem Langhause und einem Querhause. Das Langhaus ist das alte Haus. Es beherbergt das Vieh. Das Querhaus ist erst später vor das alte Haus gebaut. Durch eine Tür ist es mit dem alten Teile verbunden. In ihm wohnt der Meier mit seiner Familie. So lebt er zwar auch mit seinem Vieh unter einem Dache, doch sind die Wohn- räume durch eiue Querwand von dem Viehhause getrennt. Viele neue Bauernhäuser werden heutzutage so gebaut. Reinlichkeit und Gesund- heitsrücksichten sprechen dafür. Hinter dem Hofe fließt der Schlangenbach in südwestlicher Richtung durch den kleinen Laubwald. Er hat seinen Namen von den vielen schlangenähnlichen Windungen, die er macht. Wie schon früher bei der Dalke, erkennen wir hier wieder, daß die reichere Bewässerung des an- liegenden Landes trotz des sandigen Bodens der ganzen Gegend das Wachstum der Laubbäume ermöglicht. Wir versolgen mit unsern Augen den Lauf des Wassers, schaueu auch nach der Seite, von der der Bach

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 80

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 80 — 1910 an Briefen, Postkarten, Drucksachen, Warenproben . . 2 515 500 Srück „ Paketen ohne Wertangabe..................190 089 „ Paketen und Briefen mit Wertangabe..........3 953 „ „ Telegrammen........................11 252 „ wurden auf Postanweisungen und Zahlkarten eingezahlt 4 764 120 Mark Die Zahl der aufgegebenen Briefe, Postkarten usw. ist in 20 Jahren fast um das fünffache, die der Pakete um mehr als das dreifache, die der Telegramme um das doppelte und die Summe der eiugezahlteu Beträge fast um das dreifache gestiegen. Die Fernschrift. Der Fernsprecher. Ebenso anschließen an Erlebnisse der Schüler. Das Fernschreiben kostet ebenfalls Geld. Jedes Wort 5 Pfennig. J^de Fernschrift wenigstens 50 Pfennig. Der Fernruf kostet 5 Pfennig in Gütersloh, nach andern Orten 25 Pfennig und mehr. Ich kann von Gütersloh aus mit einem Mann in Bielefeld, sogar in Berlin sprechen, wenn ich einen Fernsprecher habe. Der Fernschriftbote. Wie eine Fernschrift aufgegeben wird. Was eine Fernschrift kostet. Anschlußstoffe: Berechue Eiukäuse vou Postwertzeichen, Versendungen von Postanweisungen, Paketen, Eilpaketen, Wertbriefen und Wertpaketen nach verschiedenen Zonen, Portosätze für Postsenduugeu uach dem Auslaude. Die Eisenbahn. Ihr seid wohl schon alle mit der Eisenbahn gefahren. Wohin? Früher war es anders. Euer Großvater hat so jung noch nicht in der Bahn gesessen wie ihr. Als er noch Kind war, gab es bei uns noch keine Eisenbahn. Im Jahre 1835 wurde die erste Bahu in nnserm Vaterlande gebant. Ein alter Mann, der es noch erlebt hat, hat mir erzählt, wie es hier früher war. Hört einmal zu! Als ich Kind war, hatte man keine Eisenbahn. Wer da nach Viele- feld wollte, mußte zu Fuß gehen oder mit dem Postwagen fahren. Die Post fuhr zweimal in der Woche. Sie fuhr über den alten Postweg, der noch heute sandig und holprig ist. Man saß nicht weich und bequem, sondern'hart und schlecht in der engen Kutsche. Auf dem schlechten Wege wurde mau tüchtig durchgerüttelt. 1k Stuudeu dauerte es bis Bielefeld. Wenn die Postkutsche am Nebelstor in Bielefeld ankam, dann blies der Postkutscher ein lustiges Stück. 1,20 Ji kostete die Fahrt. Beim Gast- haus zum goldenen Stern wurde ausgespauut. Von da ging es mit neuen Pferden über Herford weiter uach Miudeu. Eine Reise nach Berlin oder Köln dauerte mehrere Tage. Sie war sehr teuer. Das konnten nur wenige Leute bezahlen. Wer nach Berlin wollte und uicht fahren konnte, mußte zu Fuß geheu. Er war dauu eiu paar Wochen unterwegs. Machte ein Kaufmann eine Reise bis nach Berlin oder an den Rhein, dann war dieses ein bedeutendes Ereignis in unserm Orte. Tagelang bereitete er sich vor, orduete alle seine Geschäfte, nahm von allen Bekannten Abschied —I

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 82

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 82 — es ist der Heizer. Neben ihm steht noch ein andrer, das ist der Lokomotiv- führer. Hinter der Lokomotive ist der Kohlenwagen und dahinter die andern Wagen. Alle hoben Räder. Die Türen werden aufgemacht. Der Schaffner ruft: Gütersloh, aussteigen! Viele Leute steigen ans. Wir steigen rasch ein. Aus dem Fenster erblicken wir den Bahnhofsvorsteher mit der roten Mütze. Er spricht mit dem Zugführer. Überall stehen Leute vor den einzelnen Abteilen und sprechen mit den Reisenden. Sie haben eben Abschied genommen und wechseln noch einige Worte. Der Bahnhofs- Vorsteher winkt mit der Scheibe, der Zug fährt ab. Die Mutter winkt mit der Hand, zwei Mädchen mit weißen Tüchern. Alle Wagen laufen auf den blanken Eisenschienen, auf dem Gleise. Die Schienen liegen auf dicken Eichenbalken. Man nennt sie Schwellen. Sie ruhen ans dem festen Bahn- damm oder dem Bahnkörper. Oft machen Eisenbahnarbeiter ihn wieder neu, wenn er schlecht geworden ist. Zuerst hält der Zug in Jsselhorst. Das ist eine Haltestelle oder Station. Andre Stationen sind Brackwede, Bielefeld. Fahren wir mit dem Zuge nach Südwesten, dann kommen wir nach Rheda, Oelde. Beim Bahnübergang nach Meiers Bäumen steht ein Bahnwärterhäuschen, auch bei den andern Übergängen steht eins. Darin wohnt der Bahnwärter. Er muß die Schranke öffnen und schließen, die Gleise und den Bahnkörper beaufsichtigen, und nachsehen, ob alles in Ordnung ist und keine Steine oder Balken auf den Schienen liegen, damit kein Eisenbahnunglück statt- findet. Die ganze Strecke bis nach Bielefeld besichtigt der Bahnmeister. Er wohnt am Bahnhof. Unser Zug befördert Personen. Darum heißt er Personenzug. Er hält auf allen Stationen und fährt nicht sehr schnell. Der Personenzug, der nicht auf den kleinen Bahnhöfen hält und schneller fährt, heißt Eil- oder Schnellzug. Noch schneller fährt der l)-Zug, der um 6 Uhr durch unfern Bahnhof braust. Von Rheda her kommen viele lange Züge mit Kohlen, Eisen oder Maschinen. Das sind Güterzüge, die Wagen nennt man Güterwagen. Die Güterzüge nach Rheda haben viel Holz auf den Güterwagen. Die Personenzüge befördern den Personenverkehr, die Güterzüge den Güter- oder Warenverkehr. Die Eisenbahn ist ein wichtiges Verkehrsmittel. Durch unfern Bahnhof fahren täglich zweihundert Züge. Angaben über Güter- und Personenverkehr. Aufgabe: Eine Eisenbahnfahrt. Zeichnen: Lokomotive. Eisenbahnzng. Oberstufe: Fahrplanlesen. Einsicht ins Kursbuch. Eisenbahn- karte der Direktion Hannover, Nordwestdeutschlands. Verkehrskarte Mitteleuropas. Anschlnßstoff: Averdieck: Wie wir Onkel Wilhelm vom Bahnhof ab- holen. S. 290. Übungen im Fahrplanlesen. Stelle Fahrstrecken zusammen! Gib an, wie wir am schnellsten und besten nach Berlin, Köln, München, Dresden, Straßburg kommen! Welche Strecken müssen wir fahren? Wie lange dauert die Fahrt? Berechne aus der Kilometerzahl die Fahrpreise, aus den Fahrpreisen die Entfernungen! Wieviel spart man an Zeit, wenn man Schnellzüge benutzt? Wieviel Geld kostet es mehr?

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 83

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und 1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um die Fahrkartensteuer. Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten, dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben! Güterslohs Eisenbahnen» Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi- schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom 2lbb. 37. Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe. Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig. Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge die Güter. Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 86

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Jetzt kann man nicht nur sehr schnell auf dem festen Lande und auf dem Wasser fahren, sondern auch wie die Vögel durch die Luft fliegen. Einen großen Ballon habt ihr alle schou gesehen. Im Sommer fliegen immer mehrere über uns weg. Es gibt aber auch große Luftschiffe, die man lenken kann. Vou dem Zeppelin habt ihr alle schon gehört. Wer hat schon einen Zeppelin gesehen? Im letzten Sommer flogen über nnsre Stadt Leute in Flugmaschinen oder Flugzeugen. Sie sahen in der Lust aus wie ein großer Vogel. Die Flugzeuge werden wie das Auto durch einen Motor getrieben. Sie surren tüchtig in der Luft. Heute ist das Fliegen noch gefährlich und teuer. Bald wird es billiger und ungefähr- licher. Dann werden viele Leute fliegen. Wer will es von euch auch? Dann werden wir vielleicht auch mal mit einem Luftschiff nach Bielefeld oder gar nach Berlin fliegen. Aufgaben: Verkehrsmittel und Verkehrswege. Eine Eisenbahnfahrt nach Jsselhorst, Bielefeld. Sammeln von Bildern aus Zeitungen und Zeitschriften. Anschlußstoffe: Gansberg: Die Fahrt mit dem Luftballon. S. 297. 31. Landeskunde. Die Lage Güterslohs. Die Stadt Gütersloh liegt in einer weiten Ebene. Nach der großen Stadt Münster, die in der Mitte der Ebene liegt, heißt sie die müustersche Ebene. Im Norden und Nordosten sehen wir die Berge des Teutoburger Waldes, die ungefähr 399 in über dem Meere liegeu. Die Stadt Güters- loh liegt viel tiefer als sie. Von den Bergen kommen die Ems und die Bäche zu uns in die Ebene. Gütersloh liegt 74 in über dem Meere. Die Größe der Stadtgemeiude. Die Stadtgemeiude Gütersloh hat eine große Ausdehnung. Sie bedeckt eine Fläche von 4487 ha 1 a 42 qm. Auf der Brockhäger Straße geht die Stadt Gütersloh bis zum Grenzstein hinter Meier Langert; das ist vom Seminar 3k km entfernt. Aus der Bielefelder Straße ist die Grenze S la km von Bartels Fabrik entfernt. Auf der Wiedenbrücker Straße kommen wir nach einer Wanderung vou 49 Minuten au die Grenze der Stadt Gütersloh, und in Sundern finden wir deu Greuzsteiu erst weit hinter der Snnderner Schule. Wenn wir vom nördlichsten Puukte der Stadtgemeinde bis zum südlichsten quer durch die Stadt gehen wollen, dann gebrauchen wir 2 Stunden. Wollten wir aber gar rund um die Stadtgemeiude herumgehen, dann hätten wir 6 Stunden nötig. Die Teile der Stadt Gütersloh. Unsre Stadt besteht aus dem Jnnenbezirk oder der Stadt und dem Außenbezirk oder dem Lande. Der Jnnenbezirk ist der kleinste aber be- völkertste Teil. In ihm unterscheiden wir die Ackerbaugegend, deu Busch, das Schulviertel, das Geschäftsviertel, Alt-Gütersloh, den westlichen Stadt-

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 87

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 87 — teil, die Friedhossgegend, das Fabrikviertel und die Villengegend der Stadt Gütersloh. Wie liegen die einzelnen Viertel zum Seminar? Durch welche Straßen müssen wir gehen, wenn wir zu den einzelnen Stadtteilen wollen? Zum Außenbezirk oder Gütersloh-Land gehören die früheren Gemeinden Nordhorn, Blankenhagen, Pavenstädt, Kattenstroth und Sundern. Woher haben sie ihre Namen erhalten? Wie liegen die ein- zeluen Gegenden zum Seminar? Durch welche Straßeu gelangen wir nach Sundern, nach Kattenstroth? Nb. Die verschiedenen Gegenden oder Viertel der Stadt sind als Anknüpfungspunkte und apperzipierende Vorstellungen bei der Behandlung fremder Land-, Fabrik- oder Villenstädte zu verwenden. Die Grenzen. Die Stadt Gütersloh grenzt im Norden an den Kreis Bielefeld. Dort liegt das Dorf Jsselhorst, dessen Kirchturm wir von hier aus sehen können. Im Nordwesten stößt sie hinter Venkorts Wirtschaft auf der Marienfelder Straße an den Regierungsbezirk Münster. Da kommt man an das Kloster Marienfeld. Im Westen grenzt Gütersloh an die Gemeinden Pirel und Ems. Durch sie geht der Weg nach Herzebrock. Im Süden grenzen die Gemeinden Spexard und Lintel an unsre Stadtgemeinde. Durch Lintel führt die Wiedenbrücker Straße nach Wiedenbrück. Im Osten wird sie von den Gemeinden Avenwedde und Verl begrenzt. Durch Aven- wedde führt die Friedrichsdorfer Straße nach Friedrichsdorf. Von den Bodenarten und Gesteinen Güterslohs. Gütersloh liegt in einer sandigen Gegend. Der Sand ist leicht und meist von gelber Farbe. Das Wasser läßt er leicht durchsickern; er ist eine durchlässige Bodenart. Darum ist es nach einem Regen- oder Gewitter- schauer bald wieder trocken. Weil alle Feuchtigkeit rasch in den sandigen Boden eindringt, ist er nicht besonders fruchtbar. Er trägt nur Nadel- bäume, besonders Kiefern, und Birken. Weite Strecken des Sandbodens sind mit Heidekraut bedeckt. Dazwischen erblicken wir die weißen Blüten der Kronsbeeren, die Seggen und Besensträncher. Wir finden den Sand in der ganzen Stadtgemeinde; überall liegt er unter der Humuserde, bald höher, bald tiefer. An manchen Stellen tritt er zutage und bildet große, gelbe Sandfelder. Am reichsten ist er in Kattenstroth vorhanden. Dort bildet er hohe Hügel. Die ganze Gütersloher Schweiz besteht aus sandigen Höhen. An vielen Stellen liegt unter dem Sande eine brannrote bis schwarze Schicht. Sie ist sehr hart und undurchlässig. Die zarten Wurzelfaferu vermögen sie nicht zu durchbohren; darum können tiefgründige Pflanzen hier nicht gedeihen. Diese Schicht heiß Ortstein. Er ruft die Unfrucht- barkeit des Bodens hervor. Der Ortstein enthält Eisen. Wie das Eisen rostig wird und verwittert, wenn es dem Wind und Wetter ausgesetzt wird, so tut es auch der Ortstein. Darum pflügt man diese Gegenden mit einem tiefgreifenden Dampfpflug um, der den Ortstein an die Oberfläche wirft.

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 90

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 90 - Richtung. Beide Bäche kommen da her, wo das Land hoch ist, und fließen nach der Richtung, wo es tief ist. Das tuu alle andern Bäche auch. Der Schlangenbach ist viel kleiner als die Dalke. Sein Wasser fließt auch uicht schnell. Warum nicht? Jiu Sommer 1911 war der Schlaugenbach 4 Monate ausgetrocknet. Er kann keine Mühle treiben. Wo führen Brücken über ihn hinweg? Durch Blankenhagen fließt die Lutter. Sie ist breiter und Wasser- reicher als die Dalke. Wie die Dalke kommt auch sie voiu Teutoburger Walde und fließt in derselben Richtung. Die Lutter hat ihren Namen nach ihrem klaren, lauteren Wasser. Sie treibt eine große Zahl Mühlen. Welche sahen wir? Zeige sie aus der Karte. Durch Kattenstroth fließen der Knisterbach, der Olbach und die Wappel. Der Knisterbach ist ein kleines Wässerlein. Der Olbach und die Wappel kommen auch wie Lutter und Dalke aus der Gegend des Teuto- burger Waldes. Welchen Lauf werden sie haben? Der Olbach und der 'Knisterbach fließen in die Wappel. Die Mündung des Olbachs ist in der Nähe der Wiedenbrücker Straße. Nach der Vereinigung hat der Bach eine fast nördliche Richtung. In der Nähe der Neuen Mühle fließt die Wappel in die Dalke, die jetzt recht wasserreich ist. In der Nähe des Meiers Pavenstädt fließt die Dalke in die Eins. Die Ems ist ein recht großer Bach. Einen sehr großen Bach nennt mau Fluß. Als wir an den Bächen entlang gingen, sahen wir, wie sie immer wasserreicher und breiter wurden; denn von allen Seiten führten Gräben, kleine Wasseradern und Bächlein neues Wasser hinein. So wird aus dem kleinen Bach allmählich ein großer Fluß. Dalke und Ems bilden hier eine Insel. Wie sah es darauf aus? Zeige die Eins auf der Karte! Gib ihren Lauf an! Zeige die Bäche Güterslohs auf der Karte! Zeichnen der Bäche! Wie bestimmt man die Ufer des Baches? Zeichne das Bett des Baches und benenne die Teile!

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 164

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
38. Der Ausflug uach dem nächsten Dorfe. ijsselhorst.) Nachdem die Schüler durch die einzelnen Ausflüge ihren Heimatort so kennen gelernt haben, daß er ihnen ein lieber und trauter Bekannter geworden ist, lenken wir ihren Blick über die Grenzen der Stadtgemeinde hinaus auf die weitere Umgebung. Unser nächster und letzter Spaziergang gilt dem benachbarten Dorfe. Es ist Jsselhorst. Zur schönen Sommerzeit wandern die Gütersloher oft und gern nach Jsselhorst hinaus, und der eine oder andre Schüler mag schou mit seiuen Eltern dagewesen sein. Soll aber jeder Schüler, und darauf kommt es an, ein Dorf mit seiner Eigenart wirklich kennen lernen, dann muß er es mit verweilendem Blicke betrachten. Dazu dieut der gemeinschaftliche Ausflug. Jsselhorst liegt nordöstlich von Gütersloh. Es führen mehrere Ge- meindewege, die Bielefelder Landstraße und die Eisenbahn dahin. Wir können deshalb zu Fuß, mit dem Wagen oder der Eisenbahn nach Jsselhorst kommen. Wie bisher wandern wir anch jetzt zu Fuß, damit wir uus alles gut anschauen können. Unser Weg geht über den Nordring, den Blanken- Hagener Gemeindeweg und den alten Postweg. Die Entfernung beträgt 5 Km. Wir wandern also eine Stunde. Über den bekannten Nordring gehen wir durch die Ackerbaugegeud, erreichen den Gemeindeweg und ge- langen in die Bauerschaft Nordhorn. Zur Rechten lassen wir den Meier- Hof Nordhorn liegen, überschreiten das Gleise der Teutoburger Wald-Eiseu- bahn und biegen rechts in den Weg ein, der uns an Wiesen vorbei an den Schlangenbach führt. An ihm gehen wir entlang und erreichen die alte Poststraße, die in gerader, nordöstlicher Richtuug uach Jsselhorst verläuft. Wir fiud jetzt in der früheren Bauerschaft Blankenhagen. Durch tiefen Sand waten wir dahin. Rechts und liuks begleiten uns harzig duftende Kiefern, die den Weg einsäumen. Heidekraut und Beerengesträuch bedeckt bald hier und da den Boden. Hin und wieder unterbrechen grüne, sastige Wiesen das Kieferngebüsch, und manchmal lugt ein Haus aus dem Grün hoher Eichen hervor. Nur selten sieht mau einen Menschen. Heiß brennt die Sonne auf den Sand herab. Falter wiegen sich auf den Blumen, Käser hasten über den Weg, im nahen Walde lacht der Specht, und aus der Ferne tönt das Bellen eines Huudes. Nach dreiviertelstüudlger Wanderung verändert sich der Boden. Es tritt Laubwald zu unsrer Rechten auf, und ein kleines Büchlein kreuzt unsern Weg. Rote Backstein- Häuser, die näher beieinander liegen, taucheu auf. Links vor uns erblicken wir einen hohen Schornstein. Er gehört zu Elmendorfs Damastweberei. Unser Weg mündet in eine feste Landstraße, die mit Bäumen bepflanzt ist. Am Wegweiser lesen wir, daß sie von der Bielefelder Landstraße kommt. Jetzt überschreiten wir eine steinerne Brücke. Die Lutter fließt, leis plätschernd, druuter durch uach Westeu. Vor uus erhebt sich der Kirchturm des Dorfes.

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 133

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 133 — nun der Name der Franken bei uns im Meier zu Frankenfeld am Olbach uoch fortlebt, wird die in der Nähe liegende Bauerschaft Sundern auch wohl eine Frankensiedelnug gewesen sein. Karl der Große machte auch der Leichenverbrennung ein Ende. Seit jener Zeit haben wir bei uns keine rein germanische Bevölkerung mit blondem Haar, weißer Haut und blauen Augen mehr. Heutzutage sind bei uns im Kreise Wiedenbrück und auch in Minden und Ravensberg von 100 Personen nur 42 blau- äugig, bloudhaarig und weißhäutig. Bilder: Germanisches Gehöft. Anschlußstoffe: Fritz Lienhard: Widnkind. Sagen von Wittekind. Hanspeter: Wittekind verspricht, Christ zu werden. S. 281. Albion und Wittekind. S. 283. Wittekind zu Enger. S. 283. Kuhn: Wittekiud in der Babilonie. S. 284.

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 138

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 188 — sich gebüret, wollen bei euern Pflichten ermant haben, schuldig sein und auff solch unser abfordern auch der bemelten freyschöpffen tröstuug billig tut, des wollen wir uus gentzlich zu euch versehen und zu der billichkeit früntlich verdienen. Und wir di nachbenannten A. B. und C u. s. w., all drei des heiligen heimlichen Gerichts ächtrecht freifchöpffen, vertrösten, geloben und ver- sprechen bey unfern glübden und eiden, so wir dem heiligen freien Gericht als freyschöpffen der heimlichen acht gethon und geschworen Haben, gut bürgen und behafft zu sein, das die obgenannten N. und N., auch der vorgemelten N. als richter von irentwegen der fachen, wie obsteet, ge- treulich, ungefährlich und zu gebürlicheu zeiten nachkommen sollen, als nach freien stuhlsrecht ist. Darauf ermanen und erfordern wir an euch obgenannten Freygraven auch mit diesem brief bei den Pflichten, so ir von euers Ampts und freien ftuhls wegen geton haben, den benannten Heger daran zu weisen und felbs darob zu sein, damit sein und euer für- nemen und proceß abgestellt und füran vermitten werden, sondern die N. und N. als unwissend Person, so an des end für den freien stul zurecht int dienstpflichtig noch in der Freigrafschaft gesessen, sonder on alles mittel iren vorgemelten gerichtsherrn underworfen sein, dahin zuweisen, als ir aus Pflichten deu Heiligen Reich, auch selbst von Ampts und des freien Stuls, auch dem N. von seinen verklagten uuderthonen wegen innhalt der freiheiten, so wir gesehen haben, auch gemeinen rechten und besonder der obberürten Römischen und anderen Reformation zu thun, schuldig sein. Wanu wo ir sollichs nit thäten, über diß abfordern ermanen und ver- trösten in den fachen fürter procedieren und richten, auch das alles ver- achten, mügt ir selbst verfteen und wissen, wohin es ferrer langen, sonder für strafftloß unbündig und nichtig gehalten und das solliches übertretten der freyheiten, Reformation und Dekreten beschlossener Acht beschehen, merklich straffer und Pene aus eine tragen, darin ir und der kleger fallen und vor dem Kapitel auch anderen enden schwärlich möchten fürgenommen und verklagt werden, das uns nit lieb wäre und gern verhüten wölten." (Alexander Hugen, Basel 1540.) Aus deu Ravensberger Blättern. 11. Jahrg. Nr. 9. Das Leben in Alt-Gütersloh. Den Mittelpunkt des Dorfes Gütersloh bildete die alte Kirche mit dem Kirchhof und den ihn umgebenden Krämerhäusern und Speichern. Zwei alte wichtige Wege, die deu Blick auf Nachbaraufiedeluugen lenkten und die als Verkehrsstraßen dienten, führten durch das Dorf hindurch. Der eiue Weg kam von Bielefeld in der Richtung der heutigen Berliuer Straße und giug unmittelbar an der Kirche vorbei über Schledebrück uach der Emsbrücke, die der Stadt Wiedenbrück den Namen gegeben hat. Der andre Weg lief auf dem rechten Ufer der Dalke nach der Dingstätte an der Tigg- brücke; in seiner Richtung liegen heute die Kirchstraße und die Blessenstätte. Da die Nachrichten zu spärlich sind, ist es nicht möglich, sich ein an- schauliches Bild von dem Leben und Treibeu der Gütersloher Einwohner in früheren Jahrhunderten zu machen. Wie anderswo wird auch hier das
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