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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 52

1913 - Oldenburg : Schmidt
52 Oldenburgische Geschichte für Schulen. § 21. Zeittafel zur Oldenburgischen Geschichte. 785 789 819 851 855 865 988 1057 1059 1091 1108 1167 1192 1232 1234 1252 um 1259 1270 um 1278 1294 1345 1368 um 1383 Karl der Große durchzieht deu Dersegau im Süden des Herzogtums. Taufe Widukinds, dessen Güter um Wildeshausen lagen. Willehadns von Bremen stirbt in Blexen. Erste urkundliche Erwähnung des Klosters Visbek. Waltbert, Widukinds Enkel, holt die Gebeine des heiligen Alexanders von Rom nach Wildeshausen. Gründung des Alexanderstifts in Wildeshausen. König Ludwig der Deutsche bestätigt das Alexanderstift zu Wildeshausen. Ansgar von Bremen, Gründer der Kirche von Hohenkirchen, stirbt. Kaiser Otto Iii. besucht Wildeshausen. Gründung der Kirche zu Wiefelstede. Gründung der Ulrichs-Kirche im Dorfe Rastede. Weihe der Altäre des Benediktinerklosters zu Rastede, gegründet von Gras Huno. Egilmar I., verschwägert mit Graf Hnno, dessen Erbe er ist, mächtiger Graf im Grenzgebiet der Sachsen und Friesen. Erste Erwähnung der Feste Oldenburg. Egil-mars Sohn Christian fällt fpäter im Kampfe gegen die Friesen, sein zweiter Sohn Egilmar Ii. ist der Stammvater des Hauses Oldenburg. Heinrich der Löwe belagert vergebens die Feste Oldenburg, Graf Christian stirbt. Graf Christian, der Kreuzfahrer, ermordet. Gründung des Zisterzienserklosters Hude, Neubau einige Jahre später. Niederlage der Stedinger bei Altenesch. Stedingen nördlich von der Hunte, das heutige Moorriem östlich bis zur Weser bei Hammelwarden und Elsfleth, an Oldenburg. Die Herrschaft Vechta kommt an das Bistum Münster. Gründung von Delmenhorst. Heinrich der Bogener stirbt, letzter Graf der Linie Olden-burg-Wildeshausen. Rotbert von Westerholte aus der Tungeler Marsch geschlagen. Delmenhorst an eine Nebenlinie der Grafen von Oldenburg. Gründung des Nonnenklosters zu Blankenburg. Freibrief der Stadt Oldenburg, durch Graf Konrad I. verliehen. Tressen bei Coldewärf, 4 Oldenburger Grasen fallen. Edo Wimmeken erbaut die Burg zu Jever.

2. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 53

1913 - Oldenburg : Schmidt
Zeittafel zur Oldenburgischen Geschichte. 53 1400 1407 1408 1421 1424 1426 1436 1440 1448 1448 1464 1474 1476 1482 1482 1499 1514 1526 1529 1529 1531 1538 1547 1573 1575 1603 1618- 1623 1627 1647 Die Ämter Cloppenburg und Friesoythe cm Münster. Bremens Herrschaft an der Wesermündung durch den Bau der Friedeburg bei Atens begründet. -1511 Land Würden an Bremen verpfändet. Graf Christian, Bruder Dietrichs, der nun allein regiert, stirbt. Eroberung der Friedeburg durch Sibet, Focko Usenet und Ocko ten Brok. Zerstörung im folgenden Jahre. Niederlage bei Detern durch die Friesen. Delmenhorst durch Graf Nikolaus wieder mit Oldenburg vereinigt. Gras Dietrich, der Gemahl Heilwigs von Holstein, stirbt. Christian I., sein ältester Sohn, besteigt den dänischen Königsthron, wird später auch König von Schweden und Norwegen, Herzog von Schleswig und Graf von Holstein. Sein Bruder Moritz regiert in Delmenhorst, der jüngste Bruder Gerd in Oldenburg. 1482 Gras Gerd, f 1500. Die Bremer Tause. Graf Gerds Vertrag mit Karl dem Kühnen. Niederlage der Bremer bei Paradies. Delmenhorst geht verloren, Gras Gerd dankt ab. 1526 Gras Johann V., zuerst mit seinem Bruder Adols, dann allein. Tressen bei Waddens. Tressen an der Hartwarder Landwehr und bei Langwarden. Butjadingen und Stadland an Oldenburg, zum Teil als braunschweigisches Lehen. Gras Johannvi., Vertreter der Gesamtregierung der Brüder. Johann tritt zurück, Anton I. übernimmt die Regierung allein, Graf Christoph erhält Kloster Rastede. -1573 Gras Anton I. Einführung der Reformation. Oldenburg Reichslehen. Oldenburgisch-münsterische Fehde. Delmenhorst zurückgewonnen. -1603 Graf Johann Vii., Teilung der Grafschaft: Oldenburg mit Jeverland und den Wesermarschen an Johann Vii., Delmenhorst, Varel und Harpstedt an seinen Bruder Anton. Fräulein Maria f. Jever ohne Kniphausen an Oldenburg. ■1667 Gras Anton Günther. -1648 Der Dreißigjährige Krieg. Tillh bei Wardenburg, Erwerbung des Weserzolls, Kniphausen an Oldenburg. -1631 Besetzung des ganzen Landes durch Tillhsche Truppen. Christian, Gras von Delmenhorst, stirbt; sein Land fällt zurück an Oldenburg.

3. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 54

1913 - Oldenburg : Schmidt
54 Oldenburgische Geschichte für Schulen. 1667 1668 1676 1679 1693 1711 — 1731 1773 1773—1785 1785-1829 1803 1810—1813 1815 1818 1823 1829—1853 1848 1852 1853—1900 1853 1854 1866 1870—1871 1871 1900 Juni 13 Graf Anton Günther stirbt. Zerstückelung des Staatsgebietes: Jeverland an Anhalt-Zerbst, Varel und Knip-haufen an Graf Anton von Aldenburg, Anton Günthers natürlichen Sohn. Oldenburg an den König von Dänemark und Holstein-Gottorp, später an Dänemark allein. Pest in Oldenburg. Die Pest tritt in der Stadt von neuem heftig auf und verbreitet sich im Lande. Umwandlung der Hofdienste in feste Geldabgaben. Brand der Stadt Oldenburg. Französischer Raubzug. Aufhebung der Leibeigenschaft, die Korngefülle in Geld umgesetzt. Die Grafschaft Delmenhorst und die Vogteien Hatten, Wüstenland, Wardenburg und Zwischenahn an Hannover verpfändet. Nachdem fünf dänische Könige regiert haben, überträgt der sechste die Grafschaft an den Großfürsten Paul von Rußland, dieser an die jüngere Linie des Hauses Gottorp. Friedrich August Herzog von Oldenburg. Herzog Peter Friedrich Ludwig, bis 1823 als Administrator für Herzog Peter Friedrich Wilhelm. Das Münsterland und das hannoversche Amt Wildes-haufen an Oldenburg; das Fürstentum Lübeck in weltliches, erbliches Lehen umgewandelt. Oldenburg französisch. Birkenfeld und die Kirchfpiele Damme und Neuenkirchen an Oldenburg. Jeverland an Oldenburg förmlich abgetreten. Herzog Peter Friedrich Wilhelm stirbt. Großherzog Paul Friedrich August. Bau der Hauptchausseen. Die Revolution. Revidiertes Staatsgrundgesetz. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter. Das Gebiet von Wilhelmshaven an Preußen abgetreten. Varel und Kniphausen von den Nachkommen Graf Antons von Aldenburg, den Bentinckschen Erben, zurückerworben. Der deutsche Krieg. Oldenburg erhält das Amt Ahrensbök zur Verbindung der beiden bisher getrennten Teile des Fürstentums Lübeck. Anschluß Oldenburgs an Preußen; Eintritt in den Norddeutschen Bund. Der deutsch-französische Krieg. Errichtung des Deutschen Reiches, Oldenburg Bundesstaat. Thronbesteigung des Großherzogs Friedrich August.

4. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 1

1913 - Oldenburg : Schmidt
8 1. Die Vorzeit. Zahlreiche Steindenkmäler und Funde sind ein Zeugnis, daß das Oldenburger Land schon in grauer Vorzeit besiedelt war. Auf die Zeit der Steinwaffen, die bis zum 18. Jahrhundert vor Christus angesetzt wird, weisen die großen Grabdenkmäler aus mächtigen Fmdlingsblöcken, die an die Dolmen des Nordens erinnern, bei Visbek der Bräutigam und die Braut und zahlreiche kleinere Grabkammern, bei Schemede und Ossenbek nicht weit von Damme, bei Lastrup. Lindern, Wildeshausen, Glane, Ipwege; und viele Funde, Gefäße, Steinwaffen, sogar eine quergeschärste Pfeilspitze von Feuerstein mit der so äußerst selten erhaltenen Schäftung sind ein kostbarer Schatz der wertvollen vorgeschichtlichen Sammlung des Museums in Oldenburg, alles Gegenstände aus einer Zeit, wo die Toten noch nicht verbrannt, sondern in liegender oder sitzender Stellung beigesetzt wurden. Von etwa 1800 bis etwa 500 vor Christus ermöglichte die Kenntnis der Bronze, woraus Waffen, Werkzeuge und Schmucksachen hergestellt wurden, eine höhere Bildungsstufe. Diefe sogenannte Bronzezeit folgte auf die jüngere Steinzeit in langsamer Entwicklung. Mannigfaltige Funde gestatten einen Blick in diese ferne Kulturwelt. Außer der Bronze kannte man damals nur noch ein Metall, das Gold. Davon zeugt ein kostbarer Fund der jüngeren Bronzezeit bei Rethwisch im Amte Vechta: in einem Gefäß entdeckte man einen Halsring, eine Brillensibel (Fibel = Sicherheitsnadel), eine mit Goldblech belegte Fibel, drei Paar Armringe, ein Rasiermesser und ein Lappenbeil. In der älteren Bronzezeit wurden die Toten noch bestattet, und zwar auch unter Hügeln. Erst später begann der Leichenbrand; die Aschen- und Knochenreste wurden in Urnen auf den Boden gelegt, und dann schütteten die Verwandten einen Hügel darüber auf. x)m Oldenburger Lande finden sich noch umfangreiche Gräberfelder bei Emstek und besonders das vom Staate angekaufte Pestruper Feld bei Wildeshausen, wo nicht weniger als 353 Hügel beieinander liegen. Die Leichenverbrennung reichte in die Eisenzeit hinein, die wir von etwa 500 vor Nach Rüthning, G., Oldenburgische Geschichte, 2 Bde. G. A. von Halem-Bremen. Bgl. Rüthning, ©., Handkarte des Herzogtums Oldenburg, ©. Stalling'sche Buchhandlung (Max Schmidt). Rüthning, Oldenburgische Geschichte fiir Schule». 1 Dl: Vorzeit ©teinzett Bronzezeit Eisenzeit

5. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 3

1913 - Oldenburg : Schmidt
Die Römer. — Die Franken und das Christentum. Z die Weser und darüber hinaus auch nach Land Würden vor. Noch war das Christentum nicht eingedrungen. Die Friesen und Sachsen verehrten Wodan, Thunar, Tiu und seine Gemahlin Fria zur Zeit der Römer in heiligen Hainen, später in Tempeln, die mit Gütern ausgestattet waren und von Priestern verwaltet wurden. Es ist sehr merkwürdig, daß das Christentum einige Ortsnamen, die an die alten Götter erinnern, nicht verdrängen sonnte. Donnerschwee in der 9iähe der Omeresburg oder Omeresburg Ammerburg, einer alten Volksburg an der Stelle des heutigen Schlosses Oldenburg zu Oldenburg, wird als Donnars Wald, Godensholt als Wodans Holz, Blexen als Blitzheim gedeutet. 8 3. Die Franken und das Christentum. Heftig widerstrebten die Sachsen, als Karl der Große in ihr Land Die Franken eindrang, um sie zur Taufe zu zwingen; ihr Führer Widukind, der um und das Wildeshausen großen Grundbesitz hatte, hielt sie lange mit Macht zu- Christentum sammen. Nach dem Blutbad von Verden zuckte der Ausstand durch das 782 Land. Kirchen, die Willehad von Bremen aus gegründet hatte, gingen in Karl d. Große Flammen auf, königliche Beamte und Geistliche wurden erschlagen oder verjagt, Willehad floh die Weser hinab zu den Rüstringern und entkam nach Franken. Dann erfolgte der Rückschlag, Karl der Große zog verheerend durch das Sachsenland und verwüstete den Dersegau an den Dammer 735 Bergen. So hielt das Christentum wieder seinen Einzug, Widukind erschien auf einer Pfalz des Frankenkönigs und ließ sich taufen. Karl führte die fränkische Verwaltung ein, und seine Grafen leiteten Heerbann und Gericht in den Gauen, die sie vorfanden. Als erster sächsischer Bischof wurde Willehad geweiht, sein Missionsbezirk umfaßte den Wigmodigau um Bremen, den Largau auf der Delmenhorster Geest, Rüstringen, Öst- ringen, Wangerland und Norden in Ostfriesland. Auf das Ammerland erstreckte sich seine Wirksamkeit also nicht. Acht Tage nach der Ein- Willehad f weihung des ersten Doms zu Bremen starb er zu Blexen an einem Sonn- 739 tag kurz nach Sonnenaufgang. Einige Jahre später hielt es König Karl infolge wiederholter Ausstände der Sachsen sür nötig, noch einmal einen Strafzug zu unternehmen. Er kam bis Alisni an die Unterweser, rückte hinüber und verwüstete den Wigmodigau. Nun erst trat völlige Be- 790 ruhigung ein. An den Bezirk Willehads grenzte schon unter Karl dem Großen im Kloster Visbek Süden die Missionsabtei Visbek für den Lerigau, Hasegau und Ammerigau, dem also nicht von Bremen, sondern von diesem Kloster das Christentum zuerst gebracht sein wird. Im Dersegau entstand die Mutterkirche von Damme. Das Kloster Visbek gründete, wie angenommen wird, zahlreiche

6. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 4

1913 - Oldenburg : Schmidt
4 Oldenburgische Geschichte für Schulen. Kirchen im Lerigau zu Bakum, Goldenstedt, Emstek, Krapendors, Löningen, Großenkneten und Altenoythe, scheint aber der großen Kulturaufgabe nicht gewachsen gewesen zu sein; denn es wurde mit allen Kirchen und Gütern Alexanderstift dem Kloster Korveh übertragen, sank zur Pfarrkirche herab und trat hinter iu der Alexanderkirche zu Wildeshausen zurück, wo von Widukinds Enkel Wildeshausen Waltbert dem heiligen Alexander zu Ehren, dessen Gebeine er von Rom 851 herübergeführt hatte, ein Chorherrenstist gegründet war; es wurde von 855 König Ludwig dem Deutfckieu bestätigt und mit der Freiheit von aller öffentlichen Gerichtsbarkeit beschenkt. So entstand im Morgenrot unserer Landesgeschichte ein mit Gütern von Waltbert und seiner Gattin Altburg reich ausgestatteter religiöser Mittelpunkt. Nach und nach erweiterte das Bistum Osnabrück seinen Sprengel über den Hasegau und den Lerigau bis in den nördlichsten Zipfel desselben in der Nähe von Oldenburg, das Wiefelstede Erzstift Bremen nahm das Ammerland an sich, wo als erste Kirche 1057 Wteselstede entstand, der die Kirche zu Rastede schon zwei Jahre später Rastede folgte. So bedeckte sich das Land mit Kirchen, deren Bezirke allerdings 1059 noch groß waren, aber es dauerte nicht lange, und der Eifer der Geistlichen und frommer Laien drängte zur Begründung einer ausreichenden Anzahl von Kirchspielen. Die Leitung des Alexanderstifts von Wildeshausen lag nachweisbar bis 908 in der Hand der Nachkommen Widukinds. Zu seinem Stamme gehörte auch die deutsche Königin Mathilde, Heinrichs I. Kaiserottoii!.Gemahlin; ihr Urenkel Kaiser Otto Iii. stattete daher in Erinnerung an seine Widukindsche Abstammung im jugendlichen Alter von acht Jahren Wildeshausen einen Besuch ab. § 4. Ursprung der Grafschaft Oldenburg. Während die Kirche durch die Gründung von Bistümern, klösterlichen Niederlassungen und Gotteshäusern im Lande festen Fuß saßte, wurde die karolingische Gauverfassung durch neue staatliche Gewalten durchbrochen. Die Gaue Karls des Großen lassen sich noch deutlich erkennen, zum Teil ragten sie von außen in das Gebiet des heutigen Herzogtums Oldenburg herein. Es waren folgende: Wangerland um Hohenkirchen, das ursprünglich Gokerke hieß, Östringen, Rüstringen, Ammerland, der Lerigau, Lar- oder Sturgau, Hasegau und Dersegau. Im Besitze der Grafengewalt waren reiche Dynastengeschlechter. In Östringen und wahrscheinlich auch in Rüstungen herrschten die Sachsenherzöge aus dem Hause der Billunger, die mit Magnus 1106 ausstarben; ihr Statthalter war Gras Huno, der auch im Ammerland um Rastede großen Grundbesitz hatte, während hier die Grasengewalt den Markgrafen von Stade zustand. Als der junge König Heinrich Iv. 1063 feinem Freunde Erzbischof Adalbert von Bremen zuliebe dem Erzstist die Niederungen an beiden Seiten der Huntemündung schenkte, 988 Ursprung der Grafschaft Oldenburg Graf Huno 1063

7. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 5

1913 - Oldenburg : Schmidt
Ursprung der Grafschaft Oldenburg. 5 übertrug er demselben gleichzeitig die Lehnshoheit über alle Grafschaften im Machtbereiche der Markgrafen bort Stade. Somit erlangte die bremische Kirche die Lehnshoheit auch im Ammerlau de und trat in den Besitz der dortigen Grafschaftsrechte, als das Haus der Grafen von Stade erlosch. Im Lerigau im Süden des heutigen Herzogtums, etwa im Gebiete des Missionsbezirks von Visbek, war die Grasschastsgewalt in der Hand Gras Egilmars, der einem alten Herrengeschlechte entstammte, das berufen war, in den Ammergau borzudringen, das Erbe Gras Hunos anzutreten, den Oldenburgifchen Staat zu begründen und später die Kronen von Dänemark, Norwegen, Schweden, Rußland, Griechenland zu erwerben und dem neuen Deutschen Reiche eine Kaiserin zu schenken. Egilmar, dessen Gattin Rixa wahrscheinlich von Widukind abstammte, war im Besitze des Widu-kindschen Hausgutes und bersügte über ein reiches Einkommen aus grund-herrschastlichen Gütern und Rechten um Wildeshausen östlich und westlich von der Hunte und an der Hase entlang bis übet Menslage hinaus. Es ist nun sehr bemerkenswert, daß dieser mächtige Gras in demselben Jahre als Zeuge in einer Urkunde der bremischen Kirche auftritt, also in den nördlichen Gegenden im „Grenzgebiet der Friesen und der Sachsen" erschien, als die Altäre des Klosters Rastede geweiht wurden, das von Gras Huno und seinem kinderlosen Sohne Friedrich begründet war. Bald daraus sehen wir ihn als Erben ihres reichen Besitzes int Ammerlande, als Schutzherrn des Benediktinerklosters Rastede, dessen Geschichte von nun an eng mit der seines Hauses berbunben war, als Inhaber der Grasschasts-rechte in Östringen und, soweit es sich feststellen läßt, in Rüstringen. Dabei wurde der große Grundbesitz im Süden festgehalten; und da Graf Egilmar die alte Burg an der Hunte, einst Omeresburg genannt, besetzte, jo wurden Oldenburg und Wildeshausen die beiden Mittelpunkte der Hausmacht, an die sich bald die Grafengewalt im Ammerlande aus dem Erbe der Stader Grafen angliederte. So fetzte sich die nach der Oldenburg benannte neue Grafschaft aus den gräflichen Rechten der Heerführung und der Gerichtshoheit, Schutz- und Hoheitsrechten über Klöster und Gemeinden und einem reichen grundherrschastlichen Besitz zusammen, und wir beobachten, wie auf diese Weise die alte karolingische Gauberfassung ihre Bedeutung berlor und in Vergessenheit geriet. Auch das oldenburgische Wappen wird übrigens auf die Grafen Huno und Friedrich zurückgeführt; es heißt nach der Wappenfage, daß Kaiser Heinrich Iv., als Freund des Erzbischofs Adalbert und als Feind der Billunger, ihren Statthalter von Östringen Graf Huno bergebens bor sich lud; schließlich kam fein Sohn Friedrich und erlegte einen Löwen, mit dem ihm der Kaiser zu kämpfen befohlen hatte; das ausströmende Blut gab diesem Gelegenheit, die Tat anzuerkennen: er tauchte den Finger ein und zog zwei rote Striche quer über den goldenen Schild des jugendlichen Ritters. So sollen die „fünf Stücke" des ältesten oldenburgifchen Wappens, die beiden roten „Balken" auf goldenem Grunde, entstanden sein. Ammerland bremisch 1144 Graf Egilmar I. 1091, 1108 1091 Kloster Rastede Wappensage

8. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 6

1913 - Oldenburg : Schmidt
6 Oldenburgische Geschichte für Schulen. Graf Von Gras Egilmar I. wissen wir sonst sehr wenig. Zum Kloster Egilmar l. Iburg stand er mit seiner Familie in freundlichen Beziehungen, er schenkte 1108 den Mönchen einst eine Rente von neunzig Bund Aalen, die sie bei der Oldenburg jährlich in Empsang nehmen sollten, und wurde dasür in die Gebetsbrüderschast des Klosters ausgenommen. In der Urkunde, die er hierüber ausstellen ließ, tritt zuerst der Name der Stammburg in Verbindung mit dem Grasengeschlechte aus, das sich auch bald nach ihr nannte. Es war die Zeit, als in der Weserniederung die Siedelungen der Stedinger zu beiden Seiten der Hunte entstanden. So wurde von der Herzogin Gertrud, der Mutter des jugendlichen Heinrichs des Löwen, auch die Gegend von Altenesch, der Süderbrok, besiedelt; in der Urkunde, Graf die hierüber ausgestellt wurde, erscheint als erster Zeuge Gras Egilmar Ii. Egilmar Ii. von Oldenburg. Seine Söhne Heinrich und Christian teilten das Erbe: 1142 der ältere nahm Wildeshausen, Christian, der jüngere Bruder, ging nach Oldenburg und gelangte bald zu solchem Einstuß, daß sich auch die Nachkommen Gras Heinrichs von Wildeshausen Grasen von Oldenburg nannten. § 5. Heinrich der Löwe, Graf Christian I. und seine Familie. Es war natürlich, daß die Grafen von Oldenburg, die sich die Rechte der Stader Grafen im Ammerlande angeeignet hatten und nach ihrem Erlöschen von der Bremer Kirche lehnsabhängig geworden waren, mit Heinrich Heinrich dem Löwen in Berührung kamen, sobald er das Erbe der Stader der Löwe an sich gerissen hatte. So wurde er ihr Lehnsherr und unterstützte sie in 1153 der Östringer Fehde, als sie von den widerspenstigen Friesen bei Östringselde eine schwere Niederlage erlitten hatten, konnte aber zunächst nicht viel ausrichten, zumal da er seinem Vetter Friedrich Barbarossa aus der Romfahrt zur Kaiserkrone Heeressolge leisten mußte. So zog mit ihm als sein Vasall auch Gras Christian I. von Oldenburg nach Italien. Nach der Rückkehr wurde Heinrichs des Löwen Macht immer größer, aber seine Verdienste um die Verbreitung deutscher Stammesart über die Elbe hinaus an der Ostsee entlang wurden durch seine Gewalttätigkeit und Härte gegen die Fürsten Niedersachsens in den Schatten gestellt. Eine große Verschwörung brach aus, und im westlichen Niedersachsen nahm Gras Christian von Oldenburg eine besonders drohende Haltung an, indem er das Stadtgebiet von Bremen besetzte. Aber bald wurde sein Widerstand gebrochen, er zog sich nach Oldenburg „in seine Sümpfe" zurück und wurde hier von Herzog Heinrich belagert. Christian I. f In diesen Tagen voll Ausregung und Verwirrung überraschte ihn der 1167 Tod. Da sich seine Ritter trotzdem tapfer hielten, so rückte der Herzog ab. Er kehrte aber bald zurück, und nun gelang es ihm, die Verwirrung, welche durch die Unbotmäßigkeit friesischer Hilssvölker entstanden war, zu

9. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 8

1913 - Oldenburg : Schmidt
8 Oldenburgische Geschichte für Schulen. und in Brand gesteckt. Rasch wurden die Stedinger Herren ihres Landes, ein staatliches Gemeinwesen faßte jetzt die Kraft der Bauern zusammen.' Wo die Moore und der Weserstrom mit seinen Deichen nicht schützte, bauten sie Festungswerke an den Grenzen quer durch das Land. In den folgenden Jahrzehnten nahm ihre Macht einen überraschenden Aufschwung, sie zahlten an Bremen weder Zins noch Zehnten und traten als ein selbstständiger Freistaat auf. Aber der Erzlnfchof Gerhard Ii., ein Edelherr von der Lippe, verlangte nicht nur sein Recht, sondern wünschte sie unter die Gewalt seiner Vögte zu bringen. Deshalb schickte er seinen Bruder 1229 Hermann gegen sie, aber sie überfielen und töteten ihn und zerstörten eine Burg, die an der Grenze auf der Geest angelegt worden war. So stieg die Erbitterung aus beiden Seiten. Da ihr Gegner ein Kirchenfürst war, so bedeutete ihr Ungehorsam fast so viel wie Ketzerei. Ein Dominikanermönch wagte es, sie zur Rede zu stellen und an Zins und Zehnten zu erinnern; er wurde vor ein Bauernding gestellt, zum Tode verurteilt und geköpft. Darauf erklärte eine Bremer Kirchenversammlung die Stedinger für Ketzer und verhängte über sie den Bann. Die Geistlichen zogen aus ihrem Lande; fremde Prediger, deren Lehren die Kirche verwarf, stellten sich ein, Kloster Hude und dicht an ihren Marken entfalteten zwei Klöster eine eifrige Tätigkeit, gegründet Zisterzienser zu Hude und Dominikaner zu Bremen. Nachdem der Papst 1232 die Bannbulle gegen sie ausgefertigt hatte, wurde das Kreuz gepredigt, und Hemmelskamp der erste Vorstoß gegen das Bauernvolk erfolgte. Aber Graf Burchard -233 von Oldenburg-Wildeshaufen fiel bei Hemmelskamp mit etwa zweihundert Mann. Wie Gewitterwolken zogen darauf die schwarzen Predigermönche hierhin und dorthin, nach dem Rhein, Westfalen, Holland, Flandern und Altenesch Brabant und riefen Fürsten und Völker gegen die Stedinger aus. Am 1234 • Mai 1234 entbrannte bei Altenesch die Entscheidungsschlacht. Das tapfere Bauernvolk, geführt von Boleke von Bardenfleth, Thammo von Huntorpe, Detmar tom Diese, erlag den Streichen der Kreuzfahrer. Graf Heinrich von Oldenburg-Wildeshaufen siel. Der Widerstand war gebrochen, etwa 4000 gefallene Stedinger bedeckten das Schlachtfeld, darunter auch Frauen. Das Land auf beiden Seiten der unteren Hunte wurde durch Raub und Brand verwüstet und die Bevölkerung erschlagen, soweit sie nicht in den Mooren ober bei den freien Rüstringer Friesen Rettung gefunden hatte. Das Erzstist Bremen besetzte Osterstabe östlich von der Weser und die Lechterseite zwischen Weser und Ollen. Die Brokseite links von der Ollen und Stebingen nördlich der Hunte fielen den Grafen von Olbenburg zu. Für sie hatten biefe Kämpfe noch die weitere Folge, daß die Lehnshoheit des Erzstifts Bremen in Vergessenheit geriet und Olbenburg freies Eigentum der Grafen wurde.

10. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 9

1913 - Oldenburg : Schmidt
Bon den Stedingerunruhen bis zum Schlüsse des 13. Jahrhunderts. 9 § 7. Von den Stedingerunruhen bis zum Schluffe des 13. Jahrhunderts. Die Rüstringer, welche nun Stadland bis Brake zu ihrem Gebiete schlugen, hatten zu den Stedingern keine Truppen stoßen lassen, weil sie die Kreuzfahrer nicht in ihr Land ziehen wollten. Vielleicht aber waren *ie durch den Andrang des Meeres, der in diesen Zeiten besonders stark war, von auswärtigen Unternehmungen zurückgehalten worden. Denn sie hatten schwer unter der Marcellusflut zu leiden. Der kupferne Schlicker Marcellusflut Siel etwa südlich vom heutigen Wilhelmshaven war zerbrochen, und die bis dahin noch schmale Balje der Jade schwoll nach und nach zu einem Meerbusen an, der Butjadingen von Bant und Varel trennte. Die Grafen von Oldenburg riefen nach der Schlacht bei Altenesch die flüchtigen Stedinger aus ihre Güter zurück und setzten sie dort nach Meierrecht wieder ein, ohne ihnen die Leibeigenschaft aufzuerlegen. Aber lange hatten sie mit Ausständen zu tun, die von den Rüstringern geschürt wurden. Daher baute Graf Otto I eine Bnrg zu Berne, stieß aber dabei auf den Wlder- Graf Otto I. stand des Rates der Stadt Bremen, der ihn hinderte, sie mit Steinen 1242 auszubauen. Die Stedingerunruhen hörten nicht auf, und so ist es wohl zu erklären, daß Gras Johann I. ruhig zusah, als das Amt Vechta, das Amt Vechta den Grafen von Ravensberg gehört hatte, vom Bistum Münster erworben münsterisch wurde. Hier wäre eine günstige Gelegenheit gewesen, die Staatsgrenze 1-52 über das Gebiet vorzuschieben, wo die Grafen umfangreiche grund-herrschaftliche Rechte besaßen und ein Zweig des Hauses in Gefahr kam, durch die Übermacht eines geistlichen Fürstentums seinen Besitz zu verlieren. Aber andere Sorgen beschäftigten sie. Das stedingische Grenzgebiet wurde so sehr durch die Rüstringer beunruhigt, daß es einmal sieben Jahre hindurch wüst lag und von der Bevölkerung verlassen war; es heißt, daß damals Wölfe mit ihren Jungen in der Kirche zu Elsfleth gehaust haben. Endlich kehrte doch der Friede in dieser Landschaft ein. Gras Johann I. gab die Burg zu Berne aus und erbaute um 1259 ein Delmenhorst , neues Schloß zu Delmenhorst, welches bald daraus der Sitz einer Zweig- erbaut inie seines Hauses wurde. Zur Zeit des Interregnums drohte den um *259 Außenbeständen des gräflichen Besitzes die Gesahr, abgesplittert zu werden. Um die Güter des Klosters Rastede zu retten, verschmähte es Gras Otto, ein Bruder Johann I., nicht, selbst Abt zu werden, und dann verkaufte er die meisten friesischen Güter des Klosters in Harlingen, Östringen und Rüstringen, um dasür in der Nähe andere Einkünste wie die Zehnten in Oldenbrok und Nordermoor zu erwerben. In derselben Richtung lag ein anderer Schritt; unter seinem jungen Neffen Gras Christian (nach 1262 Graf bis 1285) wurde ein Lehnsregister, das wir noch besitzen, verfaßt, um eine Christian Iii. Übersicht über alle Güter des Hauses zu erhalten und alte Rechte zu 1262—1285 wahren. Daraus geht hervor, daß sich damals der Besitz noch über einen
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