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31. Die Provinz Brandenburg.
Die Provinz Brandenburg, das Stammland des gan-
zen Staates, enthält auf 734 Qm. 2,100,000 E. Sie-ist fast
durchaus flach, ohne besondere Naturschönheiten, voll weiter
Sand - und Haideflächen; an Abwechselung fehlt es indeß nicht,
und einzelne Landstriche sind fruchtbar und gut angebaut. An
Wasser hat die Provinz keinen Mangel, denn die Elbe, Oder,
Spree und Havel bewässern dieselbe. Für den Handelsver-
kehr sind außer diesen Flüssen auch mehrere Kanäle angelegt,
wie der Kanal von Mühl rose, welcher die Spree mit der
Oder verbindet, und der Finowkanal, welcher aus der Oder
in die Havel führt. Eisenbahnen durchschneiden die weite Ebene
nach mehreren Richtungen. Die Provinz zerfällt in zwei Re-
gierungsbezirke, Potsdam und Frankfurt, und den Stadt-
bezirk Berlin.
Berlin an der Spree ist die Hauptstadt des ganzen Staa-
tes und erste -Residenz des Königes. Sie gehört zu den schön-
sten Städten Europa's, hat eine Menge Prachtgebäude aus
neuerer Zeit und viele schöne, schnurgerade Straßen, von denen
die Friedrichsstraße über 4000 Schritte, also mehr als ein Drittel
Meile lang ist. Eine der Straßen ist 160 Fuß breit und mit
vier Reihen Linden bepflanzt. Sie dient als Spaziergang und
führt nach dem schönen Brandenburger Thor und durch dieses in
einen Lustwald, welcher der Thiergarten heißt. Der Platz, von wel-
chem sie ausgeht, ist sehr schön; an demselben liegen das alte könig-
liche Schloß, das Museum, das Zeughaus, das Universitätsgebäu-
de, das Opernhaus, die königliche Bibliothek, die katholische St.
Hedwigskirche und noch andere palastähnliche Gebäude. Außer den
genannten öffentlichen Gebäuden gibt es noch sehr viele andere, von
denen hier nur noch das neue Museum und das 1000 Personen fas-
sende Jnvalidenhaus erwähnt werden sollen. Ueber die Spree sind
schöne Brücken gebaut, worunter sich die Schloßbrücke mit der
metallenen Bildsäule des großen Kurfürsten auszeichnet. Einige öf-
fentliche Plätze sind mit den Standbildern der Helden aus dem sieben-
jährigen und aus dem Befreiungskriege geschmückt. Berlin besitzt
eine Menge höherer Lehranstalten; die Universität zählt über 100
Lehrer und gegen 2000 Studenten. Die Zahl der Einwohner
beträgt über 420,000, worunter sich 20,000 Katholiken befinden.
Vier Meilen von Berlin auf einer Insel der Havel liegt
Potsdam, die Hauptstadt des Regierungsbezirkes und zweite
Residenz mit 40,000 E. In ihrer Nähe liegen drei königliche
Lustschlösser: Sanssouci, der Marmorpalast und das neue Schloß,
auch die schöne Pfaueninsel mit prachtvollen englischen Garten-
anlagen. Am Einflüsse der Spree in die Havel liegt die Festung
Spandau. Brandenburg an der Havel mit 16,000 E.
ist die älteste Stadt der Provinz und war ehemals Sitz eines
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Potsdam Frankfurt Berlin Berlin Berlin Berlin Potsdam Sanssouci Brandenburg
467
Vorpommern zu überblicken. Rechts und links begrüßt das
Auge eine Menge von Dörfern und mehrere Städte, unter
welchen Greifswalde besonders hervorsieht. Oestlich hat man
gleich unter den Füßen schöne Ackerfelder, auf die man, wie
auf eineu ausgebreiteten Teppich, hinabsieht. Im Sommer
stechen das gelbe Korn, die dunkelgrüne Gerste, der bläuliche
Hafer, der vergoldete Weizen und die bunten Wicken, die kaum
vor den gelben Wucherblumen aufkommen können, auf das
Mannigfaltigste von einander ab. Weiterhin, wo sich der Bo-
den bald senkt, bald erhebt, wechseln Hügel, deren Gipfel nackt
und deren Lehnen bebaut sind, mit kleinen und großen Gebü-
schen. Am stärksten fesselt die Aussicht uordostwärts. Eine
Menge von Erdzungen strecken die Spitzen weit in die grün- . jj
lichen Fluthen. Die eine ist bis an den äußersten Rand mit
Getreide besäet, eine andere wird mit Gebüschen bedeckt, auf
einer dritten stehen kleine, längliche Häuser, die von Obstgär-
ten umgeben sind.
33 Die Provinz Sachsen.
Diese Provinz besteht aus den vom Königreich Sachsen ab-
getrennten Gebieten, dem ehemaligen Fürstenthum Halberstadt,
dem Herzogthum Magdeburg, der Grafschaft Mansfeld, der
Altmark, dem Eichsfelde, dem Fürstenthum Erfurt und einigen
kleineren neuen Erwerbungen. Das Ganze wird von vieler
Herren Ländern begrenzt; einige Theile der Provinz liegen außer
dem Zusammenhange mit dem Uebrigen. Sie zählt auf 460'
□ M. über 1,680,000 E., von denen der bei Weitem kleinste J ,
Theil katholisch ist. Oestlich von der Elbe und Saale besteht F
die Bevölkerung vorzüglich aus Wenden. Der nördliche und
östliche Theil dieser Provinz ist eben; im Westen liegt ein Theil
des Harzes mit seinen Vorbergen, im Süden berührt sie »
den Thüringer Wald. Die rechts von der Elbe gelegenen »
Gegenden sind meist sandig; desto vortrefflicher sind die südli-
chen Gegenden von Magdeburg und Halberstadt, ferner das
ehemalige Thüringen, die Gegend von Halle u. s. w., wo
sich die Börde im Magdeburgischen und die goldene Au in
Thüringen durch die höchste Fruchtbarkeit auszeichnen. Getreide,
Oel, Obst sind Hauptprodukte. Dazu kommen wichtige Kupfer-,
Blei- und Eisengruben, Steinkohlen und Braunkohlen, be-
sonders ein unermeßlicher Reichthum an Salz, so "daß diese
Provinz zu den gesegnetsten der Monarchie gehört. — Sie wird
'oon der Elbe und Saale und deren Nebenflüssen durchströmt.
Der 4’/2 M. lange Plauen sche Kanal verbindet die Elbe
mit der Havel. Auch die beiden Mansfelder Seen verdie-
nen Erwähnung. Die Provinz. Sachsen zerfällt in 3 Regie-
rungsbezirke, Magdeburg, Merseburg und Erfurt?
30 *
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
473
Die Hauptstadt der Provinz ist Königsberg am Pregel
mit 80,000 E., einer Universität und einem königlichen Schlosse.
Sie ist eine der vorzüglichsten Handelsstädte des Staats. We-
gen mehrerer Untiefen am Haff können große Schiffe nicht
ganz zur Stadt, sondern nur bis Pillan kommen, welches eine
Festung ist. Jetzt wird auch Königsberg selbst befestigt. Am
frischen Haff liegt Frauenburg, der Bischofssitz des katholi-
schen Ermenlandes. — Memel, die nördlichste L-tadt der gan-
zen Monarchie, zählt 10,000 E. und treibt einen lebhaften
Seehandel. — Gumbinnen hat 7000 E., Tilsit am Me-
mel gegen 14,000 E. — Danzig ist eine der stärksten Festun-
gen, hat enge und finstere Straßen, über 66,000 E., worun-
ter ungefähr 20,000 Katholiken sind, und treibt großen Handel.
Die Stadt gehört zu den ältesten in Preußen; schon im zehn-
ten Jahrhundert wird ihrer gedacht. Die Handelsstadt Elbing
hat 22,000 E. In dem Dorfe Pelpl in befinden sich die groß-
artigen Gebäude einer ehemaligen Benediktinerabtei, welche dem
Bischöfe von Kulm und seinem Domkapitel zum Wohnsstz an-
gewiesen sind. Marienburg ist zwar nicht groß, doch we-
gen des herrlichen Schlosses, dem frühern Wohnsitze der Hoch-
meister des deutschen Ritterordens, berühmt. — Die Stadt
Marienwerder ist Sitz der Negierung, sonst nicht bedeu-
tend; bedeutender sind die Weichselfestungen Th or n undgrau-
d e n z. Zwischen beiden liegt unweit der Weichsel die Stadt Kulm.
83. Die Provinz oder das Großherzogthum
Posen.
Diese zwischen den Provinzen Preußen, Schlesien und
Brandenburg gelegene Provinz zählt auf 536/2 □ M. an
1,300,000 E., wovon der größte Theil aus katholischen Polen
besteht, weßhalb die polnische Sprache hier die herrschende ist.
In den Städten und in dem nördlichen Theile leben jedoch
auch viele Deutsche, größtentheils Protestanten, und außerdem
zählt die Provinz noch 80,000 Juden. Sie ist eine ununter-
brochene, im Süden mehr hügelige Ebene, meistens frucht-
bar, besonders in den herrlichen Niederungen an der
Netze. Bewässert wird diese Ebene von der Weichsel, vor-
züglich aber von der Warthe, welche in Polen entspringt,
die ganze Provinz durchfließt und sich bei Küstrin in die Oder
wirft. Der Brom berger Kanal verbindet die Netze mit der
Brahe und somit die Weichsel mit der Oder. — Posen ist
vorzugsweise Getreideland; aber der Ackerbau ist gegen andere
Provinzen noch zurück.
Diese Provinz zerfällt in 2 Regierungsbezirke, Posen und
Bromberg. Unter den Städten sind zu bemerken:
31
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
466
katholischen Bischofes. Die beiden Dörfer Dennewitz und
Großbeeren sind durch Niederlagen der Franzosen im Som-
mer 1813 berühmt geworden. — Frankfurt an der Oder,
eine ansehnliche Stadt mit 30,000 E., hat jährlich drei Messen
und treibt starken Handel. Nicht sehr weit davon, auch an
der Oder, ist die starke Festung Küstrin, und in deren Nähe
liegt Zorndorf, wo 1758 die bekannte Schlacht vorfiel.
32. Die Provinz Pommern.
Der Boden der Provinz ist theils Sandboden und Morast,
i , jedoch gut angebaut, theils fruchtbarer Marsch - und Kleiboden.
Die Seeküste ist ganz mit Dünen bedeckt; eine Menge Land-
seen befinden sich im südlichen Theile. Aus dem Hommerschen Haff
? s; ergießt sich die Oder, welche durch die Provinz fließt, ins Meer.
Obschon der Boden nicht sehr fruchtbar ist, so nährt doch der
Ackerbau die Bewohner der Provinz. Fische, Darunter auch
Häringe, pommersche Gänsebrüste und stettiner Federn werden
nach andern Gegenden verkauft. Die jetzigen Bewohner von
Pommern sind Deutsche, die alten, von denen noch Ueber-
bleibsel in einigen Dörfern leben, waren Wenden. Die Pro-
vinz Pommern ist nur schwach bevölkert, da sie auf 575
□ M. nur 1,100,000 E. zählt. Sie besteht aus den Regie-
rungsbezirken Stettin, Stralsund und Köslin.
Stettin, die Hauptstadt und der Sitz des Oberpräsidcn-
ten der Provinz, liegt am linken Oderufer, ist eine starke Fe-
stung mit 45,000 E. und treibt einen ansehnlichen Land- und
Seehandel. Stralsund, ebenfalls stark befestigt, hat über
19,000 E. Greifswalde ist eine Universitätsstadt mit mehr
als 10,000 E. Die Festung Kolb erg mit reichen Salinen,
am Ausflusse der Persante in die Ostsee gelegen, und die Re-
gierungsbezirks-Hauptstadt Köslin, auf deren Marktplatz
eine Statue Friedrich Wilhelm I. steht, zählen über 8000 E.
Südlich von Stargard liegt Pyritz mit dem Ottobrun-
nen, wo Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1124 den ersten
vom Heidenthume bekehrten Pommern taufte.
Die zu Pommern gehörige Insel Rügen ist fruchtbar. Sie hat
eine sonderbare Gestalt; indem ein langer Meerbusen ins Land
dringt, werden mehrere Halbinseln und Landzungen gebildet. Es
gibt hier bedeutende Anhöhen, von denen die eine, Stubbenkammer
genannt, aus Kreide besteht. Von einer anderen Anhöhe, dem
Rugard, übersieht man nicht blos den größten Theil der Insel,
sondern hat auch eine herrliche Aussicht auf Pommern. Obgleich
die Stadt Bergen auf der Insel selbst schon hoch liegt, so ragt
doch der Rugard genug über sie empor, um von hier über die
Dächer hin Stralsund und eine unabsehbare Fläche von Neu-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Kolb Friedrich Wilhelm_I. Otto_von_Bamberg Otto
468
Unter den Städten nimmt den ersten Platz ein Magde-
burg, eine Hauptfestung, am linkenufer der Elbe mit 53,000
E.; zwei Vorstädte mit nahe 11,500 E. liegen außerhalb der
Werke. Die Stadt ist zwar meist eng und'winklig, aber gut
gebaut; eine schöne Straße, der Breite Weg, verbindet die bei-
den Hauptplätze, den Alten Markt, woraufdie Statue Ottos d. Gr.
steht, und den schönen mit Alleen und den besten Gebäuden
umgebenen Domplatz. Der Dom gehört zu den schönsten Denk-
mälern altdeutscher Baukunst im nördlichen Deutschland; seine
beiden Thürme sind 332' hoch. Die Stadt hat zwei Gymna-
sien, eine Handelsschule, ansehnliche Fabriken und bedeutenden
Handel. Eisenbahnen führen von hier nach Berlin, Dresden
und Hamburg, auch wird die Elbe hier mit Dampfschiffen be-
fahren. — Groß salze, mit der größten Saline in den preu-
ßischen Staaten, liefert jährlich über V2 Million Centn er Salz
und hat ein Soolbad. — Burg an der Ihle hat nahe an
15000 E. und wichtige Tuchfabriken. — Nach dem Harze zu
liegt an der Holzemme Halberstadt mit 18,000 E., guten
Schulen und einigen Fabriken. Die Stadt ist durch eine Ei-
senbahn mit Magdeburg verbunden, ihre Umgebung ist über-
aus fruchtbar. — Aschersleben mit 11,000 E. und Qued-
linburg mit 14,000 E., sind betriebsame Städte. In der
Kirche des fürstlichen Schlosses bei Quedlinburg ist das Grab
Kaiser Heinrich 1. — In der Grafschaft Wernigerode, welche
dem Grafen Stolberg unter preußischer Hoheit gehört, liegt
der 3500' hohe Brocken oder Blocksberg, der höchste Gipfel
des Harzes.
Merseburg ist Sitz der Negierung für den gleichnami-
gen Bezirk, hat 11,000 E., ein Schloß und eine schöne Dom-
kirche. — Halle am rechten Ufer der Saale, berühmt durch
seine Universität, zählt mit den beiden jetzt dazu gehörigen
Städten Glaucha und Neu mark an 31,000 E. Unter den
Gebäuden der Stadt verdienen nur der auf dem großen Markt
alleinstehende Glockenthurm, das neue Universitäts-Gebäude,
die neue Klinik und die neue Post Erwähnung. Am merk-
würdigsten sind die vortrefflichen Salzquellen im sogenannten
Thale, hart am Ufer der Saale gelegen. Die Soole ist so
stark, daß sie des Gradirens nicht bedarf, sondern gleich ver-
gotten wird. Die Arbeiter, Halloren, sind unleugbar wendi-
schen Stammes. In Glaucha liegt das berühmte Waisenhaus,
das unter dem Namen der Frankeschen Stiftung bekannt
ist. Wittenberg am rechten Ufer der Elbe, über welche eine
lange, hölzerne Brücke führt, ist eine Hauptfeftung und zählt
10,000 E. Die ehemalige Universität ist mit der in Halle ver-
einigt. In diesem Regierungsbezirk sind noch zu merken die
Städte: Torgau, starke Festung, mit 9000 E., Ei len bürg
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Ottos Heinrich_1._— Heinrich Blocksberg
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Deutschland Berlin Dresden Hamburg Halberstadt Magdeburg Aschersleben Quedlinburg Stolberg Merseburg Glaucha Wittenberg Torgau
470
sind Katholiken, der Protestanten sind 117,000 mehr vorhan-
den. Die Provinz umfaßt die Regierungsbezirke Breslau,
Liegnitz und Oppeln. — Breslau, die Hauptstadt der
Provinz, liegt an beiden Seiten der Oder, hat 4 Stunden
im Umfange und zählt 112,000 E. Unter den 26 katholischen
Kirchen ist der Dom vorzugsweise zu nennen; sein Hochaltar ist
von gediegenem Silber. Breslau ist der Sitz eines Fürst-
bischofs, besitzt eine sehr besuchte Universität und treibt starken
Handel. Nach Breslau sind Großglogau, Görlitz, Lieg-
nitz, Brieg, Neiße, Schweidnitz, Opppeln als bedeu-
tende Städte Schlesiens anzuführen.
35. Das Riesengebirge.
Die Kuppen des Riesengebirges sind ganz kahl, und
die Gehänge und die niederen Joche tragen meistens Na-
delholz, Ueber die Höhe von 3600 Fuss wächst nur
noch eine kleine Strecke hinauf die Zwergkiefer, das
niedere Knieholz, aus welchem man in Schlesien allerlei
niedliche Sachen verfertigt. Nur vereinzelt zeigt sich
hier und da noch der Vogelbeerbaum (^Eberesche}. Auf
den höchsten Punkten finden sich nur noch lange Flech-
ten, Teufelsbart, isländisches Moos und wohlriechendes
Veilchenmoos. Dörfer gibt es im eigentlichen Riesenge-
birge nicht, aber viele zerstreute Wohnungen, Räuden
genannt, gleich den Sennhütten auf den Alpen, nur dass
man einige derselben auch im Winter bewohnt (^Winter-
bauden}. Man zählt deren wohl an 3000, deren sie-
wohner Rindvieh- und Ziegenzucht treiben und gegen
20,000 Kühe und 12,000 Ziegen halten. Diese Räu-
de?» sind von Holz auf einer steinernen Grundlage er-
baut, welche eine Klafter hoch über den Boden hervor-
ragt. Der Eingang ist durch das überhängende Dach
vor dem Wetter geschützt, die Wohnstube, mit einem
grossen Kachelofen, einigen Tischen und Ränken ausge-
stattet, ist geräumig; daneben befindet sich eine Kam-
mer, und gegenüber, durch Hausflur und Küche getrennt,
der Stall Das Dach ist mit Schindeln bedeckt und reicht
bei den an Bergabhänge?? stehenden Bauden an der Hin-
terseite bis auf den Boden hinab; unter demselben ist
der Futter verrath und zuweilen die Schlafstelle für einen
Theil der Familie oder der Gäste. Der Reisende findet
darin eine gute Herberge.
im Frühjahre ist das Viehaustreiben, im Sommer die
Wanderung auf die Waldweide die Freude und Belusti-
gung der Bewohner dieser einsamen Berghütten und der
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
478
darf kaum hin; an Obst dagegen mangelt es nicht. Die Schafe
geben sehr feine Wolle, welche sogar der spanischen vorgezogen
wird. Fabriken aller Art find in großer Anzahl da, und die Ge-
birgsbewohner leben beinahe blos von ihrer Betriebsamkeit. —
Die Hauptstadt Dresden dehnt sich in einem weiten Thäte an
beiden Ufern der Elbe aus. Eine herrliche Brücke verbindet
die Altstadt mit der Neustadt. Von hier führt eine Eisenbahn
nach Leipzig, das als einer der wichtigsten Handelsplätze, mit
seinen großen Messen, in ganz Europa bekannt ist.
Das Königreich Hannover. An der mittägigen Seite
tritt das Harzgebirge ein; sonst verflacht sich das'land gegen
Mitternacht und muß an der Meeresküste, wie Holland, durch
starke Dämme vor Ueberschwemmungen gesichert werden. Elbe
und Weser sind die Hauptflüsse. Das Erdreich ist verschieden,
stellenweise sehr fruchtbar; doch trifft man auch unfruchtbare
Striche, als die bekannte lüneburger Haide, in welcher eine
Art Schafe mit grober Wolle, Haidschnucken genannt, leben,
und viele Bienen am blühenden Haidekraute ihre Nahrung
finden. Der Torf mindert den hin und wieder fühlbaren Holz-
mangel. Für die Obstbäume sind die nördlichen Küsten zu kalt.
Die Pferde- uno Rindviehzucht gewährt große Vortheile. Die
meisten Einwohner sind evangelisch. Die Hauptstadt Hannover,
der Wohnsitz des Königs, liegt an der schiffbaren Leine, die
sich weiterhin mit der Aller vereinigt. — Lüneburg ist durch
einen Gipsberg, der sich in der Nähe aus einer Ebene ganz
allein erhebt, und an dem starke Salzquellen entspringen,
merkwürdig.
Das Großherzogthum Oldenburg wird von Hannover
und der Nordsee begrenzt. Nur an den Flußufern ist gutes, zum
Ackerbau taugliches Marschland; ein großer Theil des Bodens
bleibt als Haide unbebaut. — Mecklenburg, auch ein Großher-
zogthum, ist fast wie das vorhergehende beschaffen; nur gibt
es hier weniger Haideland, dagegen aber mehr L>een, unter
denen der Müritzsee die größte Ausdehnung hat. Die Witte-
rung ist neblig und rauh. Getreide, Holz und Fische machen
die Hauptprodukte aus. Die mecklenburger Pferde sind groß
und stark. Den größern westlichen Theil des Landes, mit der
Hauptstadt Schwerin, beherrscht der Großherzog von Mecklen-
burg-Schwerin, den östlichen, mit der Hauptstadt Neustrelitz,
der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz. — Das Großher-
zogthum Weimar, am thüringer Walde und dem Nhönge-
birge, besteht aus mehreren Stücken von mittelmäßiger Frucht-
barkeit. — Das Großherzogthum Hessen, zwischen Baiern
und dem preußischen Rheinlande, ist ein ergiebiges Land. Die
vorzüglichsten Städte sind Darmstadt und Mainz. — Das
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
479
Großherzogthum Baden zieht sich als ein langer und schma-
ler Landstrich am rechten Ufer des Rheins, vom Ausflusse des
Neckars bis zur Schweiz und zum Bodensee hin. Es ist reich
an Naturschönheiten und Erzeugnissen, vorzüglich in der soge-
nannten Bergstraße zwischen Darmstadt und Heidelberg, wo
Weinberge, Anpflanzungen von Obst, Wallnüssen und Kasta-
nien mit herrlichen Getreidefeldern abwechseln. Karlsruhe, das
fächerförmig nach dem Schlosse gehende Straßen hat, und
Mannheim sind wegen ihrer regelmäßigen Bauart bekannt. —
Die Bevölkerung der drei erstgenannten Großherzogthümer ist
ausschließlich evangelisch, die der beiden letztern zum Theil
katholisch.
Das Kurfürstenthum Hessen, auch Kurhessen genannt,
liegt zwischen Barern, Westfalen, Hannover und den sächsischen
Landen. Es ist ziemlich gebirgig, hat ansehnliche Waldungen,
und eignet sich mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau; doch
bringt es hinreichendes Getreide hervor, außerdem noch Flachs,
Hanf und Tabak. Die Einwohner sind reformirter Religion.
Kassel ist eine durch Lage und Bauart ausgezeichnete Stadt.
Zu den größern Herzogtümern gehören Braunschweig
und Nassau, zu den kleinern die sächsischen und anhaltischen
Länder. Ferner liegen im mittlern, westlichen und südlichen Deutsch-
land zerstreut: die Fürstenthümer Neuß, Schwarzburg,
Lippe-Detmold, Waldeck, Hessen-Homburg.
Endlich find noch die freien Städte: Frankfurt am
Main, Bremen, Lübeck und Hamburg anzuführen. Die
letztere, eine reiche und große Handelsstadt, liegt am rechten
Ufer der Elbe, 18 Meilen von ihrer Mündung. Der Strom
ist hier eine Meile breit, und es können Seeschiffe bis an die
Stadt gelangen. In der Altstadt befinden sich viele enge und
krumme Straßen, aber der seit dem Brande von 1842 ent-
standene neue Stadttheil ist großartig und prachtvoll.
Seitdem Deutschland nicht mehr ein wählbares Oberhaupt,
den deutschen Kaiser, besitzt, macht es einen Bundesstaat aus.
Alle deutsche Fürsten haben nämlich, um ihre Unabhängigkeit
zu sichern, und sich gegen feindliche Angriffe kräftig zu verthei-
digen , einen Vertrag geschlossen und in demselben festgesetzt,
was zur Aufrechthaltung der gesetzlichen Ordnung und des
Friedens vonnölhen sei. Dieser Vertrag der einzelnen Staa-
ten heißt auch der deutsche Bund. Zur Besorgung der allge-
meinen Angelegenheiten des Bundes sind die Abgeordneten der
Fürsten und Reichsstädte in Frankfurt am Main versammelt,
und bilden dort den Bundestag.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
163
Besondere Geographie von Europa.
4) Der Peipus-See, H1/* M. lang, 91/« M. breit.
Außerdem der weiße See, östlich vom Ladoga, der Saima-, Pa-
jane-, Enara-See und eine Menge anderer, größerer und kleinerer Seen
in Finnland und Rußland.
Im W. der Ostsee (Schweden) reihen sich daran
5) der Wenern-See mit einem Flächeninhalt von 100 (Um. Er
fließt durch die Göta-Elf in den Kattegat ab.
6) Der Wettern-See, länger als der Wenern-See, aber nur 3—6 M.
breit, liegt fast 300' über dem Spiegel der Ostsee und 145' über dem We-
nern-See. Während eine Menge kleiner Flüsse in ihn abfließen; gelangt
er selbst durch die Mótala-Elf in die Ostsee. Verschiedene Inseln, die er
umschließt, romantische Ufer die ihn auszeichnen und mancherlei Eigenthüm-
lichkeiten machen den See merkwürdig. Sein in der Regel klares Wasser
wird oft plötzlich durch Stürme und starke Strömungen, durch Strudel und
Wirbel getrübt, ohne daß draußen ein Lüftchen wehete; bevorstehende Stürme
gibt er durch gewisse Anzeichen kund; er ist an 180 Ellen tief, sein Wasser
aber steigt und fällt oft plötzlich.
7) Der Miilar-See ist mit Inseln und Werdern reich besäet, welche
theilweise mit Schlössern geschmückt sind. Auch die Gestade sind mit Städ-
ten, Kirchen, Schlössern, Landgütern und Gärten gekrönt, wodurch der See
ein außerordentlich reiches Ansehen gewinnt. Durch den Nord- und Süd-
strom steht er mit der Ostsee in Verbindung.
8) Der Hjelmar-See, welcher durch den Arboga-Kanal mit dem Ma-
lar verbunden ist. Außerdem findet man hier noch verschiedene andere, theil-
weise eben so große, aber für den Verkehr weniger bedeutende Seen, als
den Storsjö (Stor-See, große See), den Siljan-See mit einer Tiefe
von 900—1200', und viele andere. In Norwegen
9) der Mjösen-See, 18 M. lang, 2*/a M. breit, der Faemund-See
(Faemund) und andere.
Durch den Göta-Kanal (zwischen 1810 und 1832 gebaut) mit dem Troll-
Hätta-Kaual (vgl. S. 135. Iii. 11) ist die Ostsee durch Bereinigung der Göta-Elf,
des Wenern- und Wetteru-Sees und verschiedener anderer Seen und zuletzt der
Motala-Elf mit der Nordsee in Verbindung gesetzt.
Im Südwesten, Süden und Südosten der Ostsee läuft die norddeut-
sche Seenzoue.durch Preußen (Ost- und Westpreußen, Pommern und das
nördliche Brandenburg), Mecklenburg und Holstein.
Zu den größten Seen östlich der Weichsel gehören der Geserich-
(3 M. lang), der Drau sen-, der Kulm-See u. v. a., östlich der Oder
der Madü- (2 M. lang s/4 M. breit), der Lübbe-, Drazig-, Lubow-,
Vilm-, Papenzin-, Radaunen-See u. v. a., westlich der Oder der
Ucker-, der Müritz- (3 H>M.), der Kolpin-, Plauer-, Schweriner-,
Schaal- (2 M. lang), Ratzeburger, endlich der Ploener-See wel-
cher 4 M. im Uinfange hat und sich durch seine reizende Umgebung auszeichnet.
11*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
354
Erfter Abschnitt.
Zütphen an der Assel mit Gerbereien und Papiermühlen. Harderwyk, Hafen-
stadt am Zuider-See mit starker Fischerei.
7. Over-Mel am rechten Ufer der Assel, vormals ein Theil des Bis-
thums Utrecht (s. d.). Der Salland ist schon S. 346 erwähnt; die Provinz
hat aber auch gute Weiden und an der östlichen Grenze Getreideland. Hier:
Zwoll (18,000 E.) unweit der Assel und Decht, vormals freie Reichs- und
Hansestadt, hat zahlreiche Gerbereien und lebhaften Handel. Auch Kämpen und
Deventer waren vormals freie Reichs- und Hansestädte; letztere hat verschiedene
Fabriken und lebhaften Handel; die Deventer Honigkuchen bilden einen eigenen Han-
delsartikel. Almelo an der Vechte, Oldenzaal und Enschede nicht weit von
der Grenze haben wichtige Leinwandfabrikation.
8. Drenthe, reich an Haiden und Moor, ist verhältnißmäßig gering be-
völkert. Im O. liegt das Bourtanger Moor.
Hauptort ist Assen. In der Nähe von Meppel liegt die 1818 von Men-
schenfreunden angelegte Armencolonie Frederiksoor mit Getreidebau, Spinnerei
rc.; ähnliche Colonien gibt es noch mehre in dieser Provinz, zusammen mit einer
Bevölkerung von über 10,000 Seelen. An der Grenze liegt von ausgedehnten Mo-
rästen umgeben die Festung Kouverden an der kl. Bechte.
9. Friesland, auch näher als West-Friesland bezeichnet zum Unter-
schiede von Ost-Friesland jenseits der Ems. Zahllose Bäche und Kanäle
durchschneiden den niedrigen Boden, der große Torfmoore und Seen, Wiesen
und Weiden, aber wenig Ackerland besitzt. Die Viehzucht ist hier sehr blühend.
Die Friesen haben ihre alte Tracht beibehalten, aber nicht den alten Glau-
den; die große Mehrzahl der Bewohner ist protestantisch. Zu bemerken sind:
Leeuwarden (25,000 E.), gut gebaute Stadt mit verschiedenen Fabriken
und lebhaften Handel, besonders mit Pferden. Franeker mit einem Athenäum
statt der frühern Universität. Zu Dokknn- ist der h. Bonifacius erschlagen (755)
und der h. Ludger geboren. Staveren, dem Helder gegenüber, war einst die
größte, mächtigste und angesehenste Stadt Frieslands und lange Zeit Sitz ihrer
Könige, ist aber gegenwärtig unbedeutend. Sneek hat wichtigen Butter- und
Käsehandel. Hierher gehören die Inseln Ameland und Schiermonnik Oog.
10. Groningen (Gröningen) hat Boden, Klima und Produkte, wie
Friesland. Hier:
Groningen (36,000 E.), die bedeutendste Stadt im nördlichen Holland,
durch schiffbare Kanäle mit dem Meere verbunden, befestigt, besitzt eine Universität
und treibt lebhaften Handel. Unter den Kirchen ist die Martinskirche mit hohem
Thurm zu erwähnen; der Breemarkt ist einer der schönsten Marktplätze in den Nie-
derlanden. In der Nähe wurde der Philologe Agricola geboren. Delfzyl, feste
Stadt am Dollart, steht mit dem gegenüberliegenden Emden durch eine regelmäßige
Postschifffahrt in Verbindung. In Dam sind berühmte Pferdemärkte. Winscho-
ten ist eine feste Stadt im Moore.
Dazu kommen die deutschen Bundesländer Limburg und Lurem-
burg.
11. Das Herzogthum Limburg (40 Um. mit 218,700 E.) ist seit
dem 11. Jahrh, ein Herzogthum, das mit Brabant an die Herzoge von Bur-
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]