Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 16 —
Tie kleine Osper (Espe) fließt bei Petershagen in die Weser. Die
Große Aue entsteht aus der Vereinigung mehrerer Bäche, die vom
nördlichen Abhange des Wiehengebirges im Kreise Lübbecke kommen,
fließt durch Moore und flaches Land bis zur nördlichen Grenze dieses
Kreises. Kurz vor der Grenze nimmt sie die Kleine Aue oder die
Große Tiek von Westen und von Osten die Wickeriede aus den
Mindener Mooren, die an der Ostgrenze des Kreises Lübbecke und
des Regierungsbezirks Hannover entlang lausend, unterhalb
Ströhen auf. Von Osten sließt der Weser die andere Aue fast
Petershagen gegenüber und die Gehle nebst der Ilse südlich Schlüssel-
bürg gegenüber zu.
Die Strecke der Weser von Münden bis Minden ist besonders
lieblich durch die schönen Höhen mit ihren Wäldern, Schlössern
und Ruinen, durch die Thalkessel mit ihren Wiesen, reichen Feldern
und freundlichen wohlhabenden Ortschaften. Die Schifffahrt ist nicht
unbedeutend. Viele historische Erinnerungen reizen und befriedigen
unsere Wißbegierde. Freilich Schiller, der nie dort war, wußte
von der Anmut und Bedeutung der Weser. In seinen Distichon über
die deutschen Flüsse steht unter der Überschrift Weser:
Leider von mir ist garnichts zu sagen; auch zu dem kleinsten
Epigramme, bedenkt, geb' ich der Muse nicht Raum.
Aber wenn Karl Büchner in seinem „Liede von den deutschen
Strömen" diese am Schlüsse auffordert:
So rauscht, ihr Ströme, denn zusammen
In ein gewaltig Heldenlied,
Zum Himmel schlagt, ihr hellen Flammen,
Die ihr im tiefsten Herzen glüht;
Eins wollen wir uns treu bewahren,
Doch eins erwerben auch zugleich:
Du, Herr, beschütz es vor Gesahreu,
Und zu uns komm dein freies Reich!
fo hat er vorher preisend auch die Weser mit den Worten begrüßt:
So nah dem hochbeglückten Lande,
Wo Zwingherrn-Blnt die Erde trank
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Schiller Karl_Büchner Karl
Extrahierte Ortsnamen: Petershagen Lübbecke Hannover Petershagen Minden
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Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 20 —
nordwestlicher Richrung nach der Kreisstadt Wiedenbrück. Bei Rheda
führt eine Brücke der Köln-Mindener Eisenbahn über sie, von da ab
wendet sie sich anfangs nach Norden, dann nach Nordwesten. Nach
ihrem Eintritt in das Münsterland ist ihr Lauf westlich gerichtet.
So gelangt sie zu der Kreisstadt Warendorf und von dort mit einer
leichten Wendung gegen Norden nach Telgte.
Bis unterhalb Telgte erhält die Ems fast alle ihre größern
Zuflüsse auf der rechten Seite. Sie kommen sämtlich vom Tento-
burger Walde oder aus seiner Nähe. Der bedeutendste ist die Dalke,
an der die Stadt Gütersloh liegt, mit ihrem Zuflüsse der Wappel
und deren Nebenflusse, dem Ölbache. Auch die Lutter aus dem Lutter-
kolke bei Bielefeld und die kleine Leibach und die Hassel, die beide
am Teutoburger Walde, die eine bei Halle, die andere bei der
Ravensburg, entspringen, kommen ihr von rechts zu. Von links
empfängt sie eine aus den Stromberger Höhen oberhalb Waren-
dorfs, die Axel oder den Axtbach nebst deren Zufluß, den Geisterbach.
Eine Stunde von Telgte aber nimmt sie noch auf der linken Seite
einen ansehnlichen Nebenfluß auf, nämlich die Werse. Diese ent-
springt gleichfalls auf den Stromberger Höhen und schleicht über
Beckum, Ahlen und Drensteinfurt der Ems bei Haskenau, einer alten
sächsischen Wallburg, nordöstlich von Münster zu. Sie hat noch
einen langsamern Lauf als die Ems, fließt aber zumeist durch
fruchtbare Gegenden, was bei der Ems nicht der Fall ist. Rechts
nimmt sie beim Dörfchen Angelmodde die Angel, die auch vom
Stromberge kommt, links die Emmer auf. Bei dem Dorfe Greven
empfängt die Ems, gleichfalls au ihrem linken Ufer, die Münstersche
Act. Diese hat ihre Quelle auf der nordöstlichen Seite der
Baumberge. Sie durchfließt die Stadt Münster von Süden nach
Norden. Im Sommer sehr arm an Wasser, überschwemmt sie
im Winter die Wiesen, die südlich von Münster liegen, und
bildet einen kleinen See, dessen glatte Eisfläche den Bewohneru
von Münster prächtige Gelegenheit zum Schlittschuhlaufen giebt.
Am rechten Ufer der Ems nennen wir noch die kleine Bever und die
Glane nebst dem Mühlenbache, alle vom Teutoburger Walde, unweit
des Osnabrückschen Iburg, und die Bevergerner Aa, ebenfalls vom
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 21 —
Teutoburger Walde, unweit Tecklenburgs. Von Greven aus gelangt
die Ems über Emsdetten nach Rheine. Sie gilt eigentlich schon
von Greven aus für schiffbar, wird aber selten von großen Kähnen,
sogenannten Pünten, von dort schon befahren; von Rheine ab sieht
man diese häufiger. Unterhalb Rheine verläßt die Ems Westfalen und
tritt in die Provinz Hannover ein.
Wenn schon ihr Laus in Westfalen kein schneller ist und ihre
Ufer wenig Schönes aufweisen können, so ist das in Hannover
noch weniger der Fall. Zu beiden Seiten liegen große Torfmoore,
die den Bewohnern nicht nur Torf zum Brennen, sondern mittels
der Versenuug auch Ackerboden liefern müssen. Oberhalb der
Stadt Lingen bei Ellbergen vereinigt sich die Jbbenbürener Aa, die
in der Nähe von Tecklenburg entspringt, nebst ihrem Zuflüsse,
der Hopstener Aa, die vom Nordrande der Schafberge kommt, mit
der Ems. Über Lingen fließt die Ems nach Meppen, wo sie die
Hase aufnimmt. Tiefe kommt von der Nordseite des Teutoburger
Waldes, aus derselben Quelle, der die Else, der Nebenfluß der
Werre im Wesergebiete, entstammt. An der Haase liegt die große
und schöne Stadt Osnabrück. Von Meppen ab wird der Lauf
der Ems zwar immer langsamer, aber ihr Bett auch immer breiter
und tiefer, so daß sie größere Schiffe tragen kann. Das ist wichtig
für den Handel der beiden Städte Papenburg und Leer, die weiter
abwärts an der Ems liegen. Bei Leer, wo am rechten Ufer die
Leda mündet, können die Seeschiffe bis an die Stadt fahren und
ihre Waren vor den Fenstern der Handelshäuser ausladen. Weiter
nördlich geht die Ems durch den Dollart in die Nordsee. Nahe
am Dollart liegt die alte Handelsstadt Emden, die durch einen
Kanal mit ihm verbunden ist. Wo jetzt sich der Tollart befindet,
da war früher fruchtbares Land mit vielen Ortschaften. Vor 600
Jahren brach die Nordsee da herein und setzte die ganze Gegend
unter Wasser. Hier liegt das Land überall so niedrig, daß man
es durch große Dämme gegen das Meer schützen muß.
Die Ems hat in den letzten Jahren für Westfalen dadurch eine
größere Bedeutung gewonnen, daß ihr unterer, schiffbarer Lauf
durch einen Kanal mit dem Kohlenbezirke Westfalens verbunden
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Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 117 —
schließt. Der Bezirk bildet den nordöstlichen Teil der Provinz und
streckt sich, abgesehen von starken Ein- und Ausbiegungen, ungefähr
in der Gestalt eines Hufeisens dahin, dessen innere Rundung nach
Osten durch das Fürstentum Lippe ausgefüllt wird. Norwestlich und
nördlich von der Provinz Hannover, nordöstlich vom Fürstentum
Schaumburg-Lippe und einem Teil der Provinz Hessen-Nassan, öft-
lich vom Fürstentum Lippe und von Teilen der Provinz Hannover,
sowie des Herzogtums Braunschweig, südöstlich von der Provinz
Hessen-Nassau, südlich vom Fürstentums Waldeck und dem Regie-
rungsbezirke Arnsberg und südwestlich gleichfalls von dem letzteren,
westlich vom Regierungsbezirk Münster begrenzt, ist er 5246 qkm
groß, während der Regierungsbezirk Münster einen Flächeninhalt
von 7200 qkm und der Regierungsbezirk Arnsberg 7700 qkm
umfaßt. Nach seiner Bodenbeschaffenheit zersällt er in vier Gelände:
1. Der kleine Teil der norddeutschen Tiesebene nördlich vom
Wesergebirge bis zur Grenze des Bezirks in den Kreisen Minden und
Lübbecke, mit allmählichem Übergange vom Gebirge zur Fläche, nicht
ohne fruchtbaren Boden an beiden Seiten der Weser, aber auch
mit öden Moor- und Sandgegenden.
2. Das Gebiet des Wesergebirges und des Teutoburger Waldes
mit dem dazwischen liegenden fruchtbaren Hügellande in den
Kreisen Minden, Lübbecke, Herford, dann Stadt- und Landkreise
Bielefeld und dem Kreise Halle.
3. Der Ausschnitt aus der westfälischen Bucht in den Kreisen
Halle, Bielefeld Land, Wiedenbrück und Paderborn am Südabhange
des Teutoburger Waldes, im Westen der Ausläufer des Eggegebirges.
Dort liegt die Senne mit ihrem Sand und Moor, ihrer Heide,
nur fruchtbar an den Bächen, wenig angebaut, aber nicht unkultivier-
bar, wie die Kolonie Wilhelmsdorf zeigt.
4. Das Gebirgs- und Höhenland in den südlichsten Kreisen
Paderborn, Höxter, Büren und Warburg, mit fruchtbaren Thälern
und Bergabhäugen, aber auch mit öden Flächen, namentlich dem
Sintfelde. Von den gesegneten Landstrichen verdienen das Delbrücker
Land und die Warburger Börde besondere Erwähnung.
Tie Bewässerung des Bodens gehört drei Flnßsystemen an.
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Extrahierte Ortsnamen: Provinz_Hessen-Nassan Arnsberg Minden Minden Lübbecke Herford Bielefeld Bielefeld Paderborn Paderborn Warburg
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Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 141 —
samtbevölkerung beträgt 22 289. Die günstige Lage an beiden Seiten
des Flusses, die Haupteisenbahnen nach Hannover und Bremen, nach
Köln, die Kleinbahn nach Uchte, die guten Chansseen nach allen
Seiten, die mächtige Weserbrücke und die bunte Brücke, der letztere
Name entweder, weil sie früher rot angestrichen war, oder als
Buten = Außenbrücke, alles erleichtert das Gewerbe, den Handel
und Verkehr. Eine große Anzahl Tabak- und Cigarren-Fabriken,
mehrere Brauereien, Glasfabriken und wichtige andere Industrie--
anlagen zeigen den gewerblichen Aufschwung der Stadt.
Die Umgebung hat manche Reize; besonders der Höhenrücken
nördlich am linken Weserufer mit den Gartenanlagen auf dem
Rosethale, der Lust und dem Feldschlößchen, nach Osten die Chaussee
nach Vückeburg mit der Aussicht auf den Nordabhang der Wefer-
gebirgskette, am meisten aber der Weg nach der Porta rechts- und
linksseitig der Weser; nach Porta-Barkhausen führt uns eine sehr
viel benutzte Damps-Straßenbahn nach dem Kaiserhofe zum Auf-
stieg auf das Kaiserdenkmal und den Wittekindsberg.
Nördlich von Minden liegen am rechten Weserufer die Kirch-
dörfer Tankersen, das eine Heilquelle besitzt, mit 1355, Lahde mit
616, Windheim mit 877, Heimsen mit 655 Eingesessenen im Amte
Windheim. Dankersen soll seinen Namen erhalten haben, als Ludolf,
der siebenunddreißigste Bischof von Minden (1295—1304), die
Grafen von Lippe und von dem Berge durch den tapferen Beistand
der Mindener Bürgerschaft in der Sandfurt besiegt hatte. Er ließ
dort eine Kapelle erbauen, darinnen dem Höchsten durch Gebet und
Gesang gedankt werden sollte. Aus den dabei gebrauchten Worten:
„den Tank wir singen" entstand Dank-wir-sen, Dankersen. Bei
Windheim, so erzählt die Sage, gewann Karl der Große eine
Schlacht gegen Wittekind. Nach einem Gelübde vorher erbaute er
die nach drei Windrichtungen gelegenen Kirchen zu Windheim, Oren-
stadt, Buchholz. In der Kirche zu Windheim befindet sich noch
über dem Eingange zur Kanzeltreppe ein bemaltes Holzbildnis des
Kaisers mit Schwert und Schild; darunter die Unterschrift: Carolus
M. fundator Ecclesiae — Karl der Große, Stister der Kirche.
Im ganzen Amte ist namentlich nahe der Weser fruchtbarer
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Ludolf Karl_der_Große Karl Karl_der_Große Karl
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Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 151 —
Heere gegen Westfalen vor. Am 3. Juli stand Ferdinand bei Dissen,
er zog Nordost noch Osnabrück, Contades rückte bis Bielefeld vor,
von Broglio zog die Weser stromab gen Minden, sie wollten das
alliierte Heer von dort abdrängen. In Minden kommandierte General
von Zastrow 1400 Mann. Kanonen wurden auf der Herforder-
straße aufgestellt. Broglio forderte vergeblich Übergabe. Ein ver-
räterischer Bauer Sander in Aulhausen zeigte eine Furt nach Haus-
berge. Broglio erscheint am rechten Ufer der Weser. Überrumpelung
der Stadt, schreckliche Plünderung in der Nacht. Der General
Zastrow, 27 Offiziere, 1400 Unteroffiziere und Gemeine nebst 22
schweren Kanonen und der Uberrest des Magazins fiel in die Hände
Broglios. Die Hilfe, welche Herzog Ferdinand in dem Erbprinzen
gesandt, kam zu fpät und das alliierte Heer mußte nun, um Hannover
zu decken, Osnabrück aufgeben und sich auf die Weser zurückziehen.
Am 14. Juli 1759 traf Ferdinand in Stolzenau ein. Am 12. Juli
war das Koips Broglios bei Minden vereinigt. Contades setzte
sich am linken Weserufer füdlich von der Bastau sest. Herzog Fer--
dinand ließ sich nicht verlocken, auf das rechte Ufer zu kommen,
sondern rückte von Stolzenau in der Nacht vom 15.—16. Juli bis
Petershagen und nahm seine Stellung in den Nachbardörfern 7
Todtenhausen, Kutenhausen, Südhemmern, Hille. Die Schanzen des
Grafen von Bückebnrg waren bei Todtenhausen. Nach Contades
Plan sollte zuerst das Waugenheimsche Korps, das sich abgesondert
hatte, angegriffen werden, worauf ein Angriff auf die linke Flanke
Ferdinands beabsichtigt war. Der rechte Flügel des französischen
Heeres wurde von Broglio gebildet. Die Reserve stand unter dem
Herzog von Brissae weiter im Süden, bei Rehme und Gohfeld. Zur
Beobachtung derselben hatte sich der Erbprinz von Braunschweig
mit einem abgesonderten Korps bei Quernheim aufgestellt.
Tie Zurüstungen zur Schlacht vermochte der Herzog von Braun-
schweig in aller Ruhe zu treffen. Das hatte er einem ehrlichen
Bürgersmanne aus Minden, Jobst Heinrich Lohrmann genannt, zu
danken. Der Marschall Contades hatte nämlich von dem Bürger-
meister zu Minden einen zuverlässigen Boten verlangt, der dem
Herzog von Brissac nach Herford ein Paar Schuhe als Muster für
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Broglio Zastrow Bauer_Sander Zastrow Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinand Contades Hille Contades Ferdinands Jobst_Heinrich_Lohrmann Heinrich Marschall_Contades Brissac
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Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 154 —
nach England berufen, vor ein Kriegsgericht gestellt und seiner
Würden entsetzt; auch strich König Georg Ii. seinen Namen mit
eigner Hand aus der Liste der geheimen Staatsräte aus, und das
erbitterte Volk drohte, ihn in Stücke zu zerreißen. Trotz alledem
wurde er späterhin, als er beim Antritt der väterlichen Erbschaft
schon den Namen Lord Sackville angenommen hatte, durch Georg Iii.
wieder zum Minister für die englischen Kolonien ernannt; — die
verunglückten Kriegsunternehmungen gegen Amerika, welche die Be-
freiung der Vereinigten Staaten herbeiführten, sind hauptsächlich
sein Werk.
Die englischen Jnsanterie-Regimenter Napiers, Kingskley,
Welsch Füsiliers, Brndnel und Home führen wegen ihrer Tapferkeit
am 1. August 1759 in ihren Fahnen den Namen Minden.
Von der Bravheit der Hannoveraner erzählt der französische
Bericht über die Schlacht, daß der Sieg gewiß würde errungen sein,
wenn les troupes Manteaux, die ihnen in die Flanken gefallen
wären, ihnen denselben nicht wieder entrissen hätten. Tas Hannover--
sche Bataillon Hardenberg ermutigte sich beim Bajonettangriff gegen
die französische Kavallerie: „Man drupp! Man tau!" und der
Berichterstatter, der kein Platt verstand, hatte aus den beiden letzten
Worten Truppen gemacht.
Nach Südwesten vom Amte Petershagen dehnt sich das von
Hartum bis zur Stadtgrenze von Minden aus; in ihm die Kirch-
dörser Hartum, zugleich Amtssitz, mit 1136 und Hille mit 1230
und das Tors Hahlen mit 1806 Bewohnern. Das Hartumer und
Hiller Moor erstreckt sich weithin und es wird viel Torf gestochen
und vertrieben. Anmutiger und auch fruchtbarer, als die nördlich
von Minden gelegenen vier Ämter, sind die drei südlichen: links an
der Weser Dützen und Rehme, rechts Hausberge.
In dem Amtssitz Dützen, einem Dorfe von 1261 Einwohnern,
liegt nebst anderen Ortschaften, westlich dem Hiller Moore angegrenzt
Rothenuffeln mit 1059, südöstlich Böhlhorst mit 573 und das Kirch-
dorf Barkhausen mit 1186 Bewohnern an dem fruchtbaren Nordmasch
des Wiehengebirges. Hier thut sich die Westfälische Psorte, porta
Westfalica, die Weserscharte, wie die Landleute noch sagen, aus.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Ii Georg_Iii Welsch_Füsiliers August Hardenberg Hille Hiller Hiller_Moore
Extrahierte Ortsnamen: England Amerika Petershagen Minden Barkhausen
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Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 168 —
Wittekind und galten als Nachkommen des großen Sachsenherzogs.
Ter Stammsitz dieser Herren scheint einst eine Burg auf dem
Wittekindsberge, da etwa, wo jetzt der Turm steht, gewesen zu
sein. Um die nahe Bahnstation Porta hat sich eine lebhafte Industrie
entwickelt: Glas-, Cement-, Cigarrenfabriken, Holzschneiderei, Ziege-
leien, Kalköfen und die braunen, eisenhaltigen Sandsteinbrüche.
Ter Jakobsberg, der westliche Pfeiler der Porta, mit herrlichen
Spaziergängen und Aussichten, hat seinen Namen von einem In-
validen Jakob, der nach dem siebenjährigen Kriege sich dort eine
Hütte und an dem Südabhange einen Weinberg baute, auch einmal
seinen großen König dort mit seinem Weine bewirtet haben soll.
Früher hieß der Berg Thöniesberg, Berg des Eremiten Antonius,
von dem die Sage erzählt, er habe den Fischen, die aufmerksamer
als die Menschen waren und auf der Oberfläche erschienen, das
Evangelium gepredigt und die Weser mit einem Reichtum von
Fischen gesegnet. Am Nordabhange des Jakobsberges liegt das
Kirchdorf Lerbeck mit 1523 und Kleinbremen mit 1216 Eingesessene»:.
In der Nähe des erstereu Tors und Bad Nonne, in letzterem die
Rettungsanstalt Gotteshütte. Ter Name Kleinbremen soll daher
rühren, daß einst Bremer Schiffer sich dort ansiedelten. Südlich
vom Gebirge dehnen sich lieblich gelegen die reichen Kirchdörfer
Holzhausen mit 1499 und Holtrup mit 523 Bewohnern im Osten,
Beltheim mit 1347 und Eisbergen (Eisenbergen) mit 1789 im
Westen aus.
3) Im Kreise Lübbecke.
Ter Kreis Lübbecke ist der nordwestliche des Regierungsbezirks
Minden und grenzt im Norden an die Provinz Hannover, im Osten
ebenso, im Süden an den Kreis Herford, im Westen an den Kreis
Minden und die Provinz Hannover. Seine Größe umfaßt 563 qkm.
Er wird durch die große Aue, die vom Wiehengebirge kommt und
oberhalb der hannoverschen Stadt Nienburg in die Weser fällt, mit
ihren Beiflüssen, der rechtsseitigen kleinen Aue und anderen Bächen,
der Länge nach in eine östliche und westliche Hälfte geteilt. In der
letzteren ist der Oberlauf der Bastau. Im Süden lagert sich das
Wiehengebirge mit seinen fruchtbaren Abhängen. Im Norden davon
ist Flachland mit Sand und Moor. Doch ist dieses vielfach in Kultur-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Jakob Antonius Antonius Gotteshütte
Extrahierte Ortsnamen: Holzschneiderei Jakobsberg Weinberg Berg_Thöniesberg Kirchdorf_Lerbeck Holzhausen Beltheim Lübbecke Minden Herford Minden Hannover Nienburg
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Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 169 —
land umgearbeitet. Auch wird die Tiefe durch die 230 m über
dem Meeresspiegel aufsteigenden Stemmwedder Berge unterbrochen.
Dieser mit Wald bestandene Höhenzug, der von Südwest nach Nord-
oft sich hinzieht, endigt in der Höhe des Klei bei Tielingen und im
Osterberge bei Oppendorf. Etwa 2/s des Bodens ist Ackerland, V5
Wiese, 7<j Waldung. Tie Landwirtschaft ist Hauptbeschäftigung.
Ter Boden liefert Marmor und Kalk. An einigen Stellen finden
sich Schwefelquellen. Tie Industrie ist unbedeutend. Seit 1. Oktober
1899 ist eine Nebenbahn von Löhne über Bünde nach Lübbecke und
Rahden in Betrieb. Tie sonst guten Chausseen und Straßen reichten
für den Verkehr nicht mehr aus.
Tie Einwohnerzahl beträgt 48 000, fast völlig evangelischen
Glaubens, in der Stadt Lübbecke und in den sieben Ämtern Alswede,
Dielingen, Gehlenbeck, Hüllhorst, Levern, Prenßisch-Oldendorf,
Rahden mit sechsundvierzig Landgemeinden und den fünf Guts-
bezirken Benkhausen, Ellerburg, Haldem, Hollwinkel, Hüffe.
Die Kreisstadt Lübbecke, schön am Nordabhange des Wiehenge-
birges gelegen, bestand in seinen Anfängen schon zur Zeit Karls des
Großen. Dort, damals Glidbeki geheißen, überfielen 775 die Sachsen
eine zurückgelassene fränkische Heeresabteilung bei Nacht, wurden
dann aber von dem herbeieilenden Kaiser besiegt. Im Mittelalter war
sie eine größere und blühende Hansastadt und besaß seit 1354 Stadt-
recht. Vor dem Haupteingange der evangelischen Kirche, einer der
ältesten Westfalens, steht ein Stein mit der Inschrift: „Im Jahre
1350, als die Pest war, die Geißlerscharen umherzogen und die
Juden niedergemetzelt wurden, ist diese Kirche erweitert." Tie Stadt
zählt jetzt 3189 meist evangelische Bewohner, hat außer der evan-
gelischen eine katholische Kirche und eine Synagoge, ist Sitz des
Amtsgerichts, hat eine ziemlich entwickelte Industrie mit Cigarren-
fabriken, einer großen Brauerei, Papierfabrik, Weberei und bedeuten-
den Konfektionsgeschäften.
Über der Stadt liegt ein spitzer Berg, die Babilonie genannt
und gleichfalls dem Andenken Wittekinds gewidmet. Tie einzelnen
«steine, Mauerstücke und die Spitzen eines dreifachen Walles sollen
die Trümmer seiner Burg sein, wo er gestorben ist und die nun
versunken ihn noch beherbergt; einst aber, wenn seine Zeit ge-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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kam, schlug das Eisenthor mit solcher Gewalt hinter ihm zu, daß
ihm die Ferse abgeschlagen wurde.
Ten östlichen Teil des Kreises durchziehen von Süden nach
Norden die Ämter Hüllhorst, Gehlenbeck und Rahden. Das Amts-
und Kirchdorf Hüllhorst, am Südabhange des Wiehengebirges in
lieblicher Lage, wie eingehüllt von den Wäldern, mit 810 Ein-
wohnern, hat ein Schwefelbad. Ter nahe Reineberg erzählt uns
abermals von Wittekind. An einer Quelle im Gebirge soll er
rein vom Aussatz sich gewaschen und dann eine Burg dort gebaut
haben. Aber auch die letzten Überreste sind jetzt verschwunden und
nur ein verschütteter Brunnen und ein paar alte weit schirmende
Linden sind noch geblieben. Immer aber noch wallfahrtet die Um-
gegend gern dahin und erfreut sich der herrlichen Aussicht. Nördlich
die freundlichen Waldhöhen und die belebte, lachende Flur, nach
Osten das eintönige Moor, nach Westen der Stemmer Berg und
zuletzt die endlose Heide des Nordlandes, und auf der Rückseite
das vom fernen Osning begrenzte, vielgestaltige, hügelreiche Angerer-
land. Im Reineberge, so erzählt man dort, steht auch die silberne
Wiege Wittekinds; der Eingang zu ihr, oft gesucht, ist aber bisher
noch nicht gesunden. Südöstlich liegt das zweite Kirchdorf, im Amte
Schnathorst, mit 691 Einwohnern, in fruchtbarster Gegend.
Tas Amts- und Kirchdorf Gehlenbeck am Nordfuße des Wiehen-
gebirges mit 1500 Bewohnern besitzt Eigarrensabriken, Kalkbrenne-
reien und bedeutende Steinbrüche. Zu diesem Kreise gehören noch
in der gesegneten Bergmarsch die Dörfer Eilhausen mit nur 335
und Nettelstedt mit 1133, nördlich das Kirchdorf Isenstedt am
großen Lübbecker-Mindener Moore und Frotheim, beide je mit 1500
Bewohnern. Ter Amts- und Gerichtssitz, das Kirchdorf Rahden
in ebener Gegend mit sandigem Boden, der durch sorgfältige Kana-
lisatiou zum Acker- und Wiesenland teilweise umgewandelt ist, zählt
3650 Einwohner, besitzt Eigarrensabriken, eine Wollspinnerei, Eisen-
gießerei, Tampfsägemühle, Ziegeleien, Webereien und treibt leb-
haften Handel mit Vieh, Fettwaren und Geräten aus Holz, die
dort kunstvoll angefertigt werden. Aus der älteren Zeit wird in der
Kirche eine Altardecke aus dem 11. und ein Tanfstein aus dem 15.
Jahrhundert gezeigt, und an sie mahnt die Rahdener Burgruine
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]