Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 319

1843 - Altona : Schlüter
319 Sämmtliche Flüsse, Auen und Bäche sind für die Schiff- fahrt, die Fischerei und das Mühlenwesen von großer Bedeu- tung. Zu diesen Gewässern gesellen sich gegen 100 größere und kleinere Landseen, die auf der östlichen Seite des Landes wie blaue Augen gen Himmel blicken. Da sind die beiden Plön er Seen, der große und der kleine, durch eine schmale Land- enge, worauf die Stadt Plön liegt, von einander getrennt. Der große ist der größte See im Herzogthume, hat einen Um- fang von 5| M. und mehrere kleine Inseln in seinem Wasser. Als No. 2 nenne ich den Seel enter See, von 3^ Meilen Umfang und sehr tief. —- Nr. 3. Der Grub^ r See im östlichen Holstein, durch die Bröckaue mit der Ostsee in Verbin- dung stehend, nur flach und Brakwasser enthaltend, und Nr. 4 der größeren Seen ist der Westen See, westlich vom Kieler Hafen, von der Eider durchströmt und durch diese und den Flemhuder See mit dem Canal in Verbindung tretend. Andere Seen von einigem Umfange find: Der Lanker Sec, ein breites Bassin in der Swentine, südlich von Preetz, der Post See und der Barkauer und Bothkamper See, westlich von Preetz, der Dobcrsdorfer Sec und der Passader See, östlich von Kiel, welcher letztere die Abflüsse des Seelenter und Dobersdorfcr Sce's aufnimmt, der Einfcldcr See, nördlich von Reumünster, der Ward er See und der Scgeberger See, nord- östlich von Segeberg. Am Fuße des Kalkbergcs liegt der kleine Se- gcberger See, welcher der Sage nach eine gleiche Tiefe mit der Höhe des Kalkberges haben soll. — Der größte See in Dithmarschen ist der Kudcn See, nordöstlich von Brunsbüttel Fast alle diese Seen sind sehr fischreich, und enthalten Hechte, Barsche, Rothaugen, Sandarten, Aale, Brachsen u. s. w. wenn auch nicht jeder See alle, so doch einige dieser Fisch- arten. In dem größten Theile des Landes findet man auch gutes und hinlängliches Trinkwasser, entweder in Quellen und Brunnen oder Flüssen und Cisternen. Quellen gibt's in der Marsch nicht, im mittleren und östlichen Holstein, und besonders in hügeligen Gegenden sind sie häufig. In Dith- marschen ist Brunnenwasser das gewöhnliche Trinkwasser, aber meistens schlecht, indem es nicht nur von den feinen klei- artigen Erdtheilen, womit es angefüllt ist, eine schmutzige,

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 328

1843 - Altona : Schlüter
3*28 meistens mit Sand oder Thon gemengt (Merge l). Die Moor- erde zeigt sich hier in verschiedener Gestalt, theils als große Massen, welche Tiefen und vormalige Seen ausfüllen, theils als eine dünne, mit Haidekraut bewachsene und unmittelbar auf einem Sandlager ruhende, Kruste; theils als ein Hauptbestand- theil der moorigen Wiesen; theils endlich häufig als Unterlage des Marschbodens. Kies und Steingeschiebe finden sich in der Marsch nicht. Hauptsächlich aber machen Sand, Thon und Damm- erde in den mannigfaltigsten Mischungen den Boden des Her- zogthums aus. Diese Mischungen wechseln oft schnell mit einander, denn es sind nicht nur die Ländereien benachbarter Dorfschaften und Felder, sondern auch die Stücke eines und desselben Feldes oft von sehr verschiedener Beschaffenheit. Das ist jedoch nur im Besondern zu verstehen; denn im Allgemeinen theilt sich in Ansehung der vorherrschenden Erdart das Herzogthum in die drei genannten, von S. nach N. laufenden Landstriche, nämlich in den westlichen, wo der Thon, in den mittlern, wo der Sand vorherrscht, und in den östlichen, der im Allgemeinen einen aus Thon und Sand gemischten Boden hat. Der Boden des westlichen Landstrichs heißt Marsch. Unter Marsch versteht man nämlich eine Landstrecke am Meere oder an einem Flusse, die aus einem thonigen Bodensätze nach und nach so entstandet ist, daß das Wasser selbigen während der Fluth auf den flachen Sand- oder Moorgründen am Ufer des Meeres u. s. w. absetzte, und in Folge dieser Entstehungs- art so niedrig liegt, daß sie unbedeicht (unbedämmt), wenigstens bei hohen Fluthen, überschwemmt werden würde. Die Holsteinische Marsch ist theils See- und theils Fluß- marsch. Die Seemarsch erstreckt sich von der Eider- bis zur Elbmündung; die Flußmarsch liegt theils an der Elbe, bis Wedel hinauf, theils an der Stör und Wilster, am Rhin und an der Eider. Die Gränze der Marsch bezeichnet im Allgemeinen eine Linie, die von der Eider an über Lunden, Heide und Meldorf nach dem Kudensee fortgeht, von da über Itzehoe, Elmshorn und Uetersen fortläuft und vor Wedel an die Elbe stößt. Die

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 541

1843 - Altona : Schlüter
541 erbaut haben. Aber Nichts verschaffte bei uns dem Christen- thum so ungehinderten Eingang, als die Besiegung der heidni- schen Sachsen durch Karl den Großen, die durch Unterwer- fung ihres nördlichsten Wohnsitzes, Nordelbingens, vollendet wurde. Seit 809 aber war dieß vollständig erreicht; es wurden jetzt Kirchen gegründet, zu deren ältesten ohne Zweifel Hamburg, Heiligenstedten und Schenefeld gehören; ja der Erzbi-^ schof Ebo konnte um 823 schon zu Welana, dem heutigen Münsterdorf, ein kleines Kloster erbauen, um dort tüchtige Missionäre für die Bekehrung der nördlicheren Gegenden zu bilden. Denn diese waren noch gänzlich heidnisch. Damals war im Norden der Ecker ein westdänisches oder jütisches Königreich, das die ganze Halbinsel nebst Fünen umfaßte, während auf den übrigen In- seln der Ostsee und im südlichen Schweden ein dänisches Ostreich bestand. Erst der jütische König Harald (oft unrichtig Harald Klack genannt), der aus seinem Reiche vertrieben zum deutschen Kaiser Ludwig dem Frommen geflohen war, ließ 826 zu Mainz sich taufen, und mit ihm landete an Schleswigs Westküste der fromme A n s g a r. Was aber den Waffen nicht gelungen war, gelang dem geräuschlosen Eifer dieses Mannes, denn Gort hatte ihm das Amt seiner Gnade gegeben. Im Anfange wiederholt mit Harald vertrieben, kehrte Ansgar beständig wieder in unser Land zurück, zuerst nur von geringen Erfolgen belohnt. Der Kaiser jedoch, voll von Anerkennung, emannte ihn 834 zum Erzbischof von Hamburg; Nordelbingen war also um diese Zeit vollständig bekehrt. In Schleswig aber hatte König H o- rich überall die schwachen Spuren des Christenthums vernichtet, ja 841 wurde von einer seiner Flotten sogar Hamburg zerstört, so daß Ansgar, ohne unter seiner anvertrauten Heerde ein Ob- dach zu finden, Jahre lang in der Fremde umherirren mußte. Erst 847, als das Bisthum Bremen ihm ebenfalls verliehen war, fand er Mittel zur Rückkehr und versöhnte durch seine anspruchslose Thätigkeit jetzt Horich's Sinn. Dieser gestattete ihm um 850 den Bau einer Kirche in der alten Handelsstadt Hethaby, woraus entweder der schleswiger Dom oder die jetzige jedenfalls sehr alte Kirche Haddeby entstanden ist. 860 ward sogar schon eine Kirche in Ripen erbaut und in Nord- friesland war damals das Christenthum ebenfalls heimisch. So hatte Ansgar, als er am 3. Febr. 865 starb, den Trost eines unverfehlten Lebens in der Stunde des Todes. Aber bald nach- her wurde all' sein Erreichtes wieder zerstört; Horich's Nachfol-

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 544

1843 - Altona : Schlüter
544 Wagrien mit gleicher Umsicht wie Entsagung erstrebt, unter- stützt nicht bloß vom Grafen Adolf, sondern auch von Hein- richs Nachfolger, dem schleswiger Herzoge Knut Laward, der das bodrizifche Reich sich erobert hatte. In demjenigen Gau Nordelbingens, der die Grenzbewohner der sächsischen und wen- dischen Völkerschaften in sich enthielt und den Namen nach sei- nem Hauptorte führte, welchen die Wenden Faldera, die Sachsen Wipendorf nannten, stellte Vicelin das alte zerstörte Kirchengebäude wieder her und errichtete dort gegen 1127 ein geistliches Stift, um in ihm Priester zur Bekehrung der östli- chen Gegenden zu bilden. So entstand das Stift Neu Mün- ster. Als auf dem Alberg die Siegeburg, in dem wendischen Gau Dargun, zum Schutz gegen die stavischen Völker erbaut ward, gründete er dort 1136 ein zweites Stift dieser Art, das spätere S e g e b e r g e r. Dennoch waren diese Einrichtungen erst dann von Dauer, als das bodrizische Wagrien, durch Sachsen und Lutizer zugleich auf beiden Seiten angegriffen, von dem Grafen Adolf Ii. von Holstein 1142 erworben wurde. Jetzt erst konnte man daran denken, das Bisthum Oldenburg herzu- stellen, das darauf dem Vicelin 1149 verliehen ward. Doch war damals das Land Oldenburg selbst noch im vollen Besitz eines lutizischen Fürsten; endlich befreite Herzog Heinrich der Löwe durch Unterdrückung der Wenden in ihrem eignen Lande auch unsre Kirche von der ihr fortwährend drohenden Gefahr. Vicelin aber erlebte das Ende seines Werks nicht mehr, er starb 1154 in seinem stillen Zufluchtsorte Bo sau. Sein Nachfolger Bischof Gerold war es, der im unerschrockenen Eifer den heid- nischen Hain im Lande Oldenburg selber niederhieb, der statt von der Kanzel eines bischöflichen Doms dort noch von einem Schneehügel herab das Wort des Herrn verkündigen mußte. Er bewirkte endlich die Gründung einer dortigen Kirche und zugleich 1163 die Verlegung des Bisthums nach Lübeck, seit- dem durch Besiegung der Wenden auch der Hafen dieser Stadt vor ihren steten Räuberanfällen gesichert war. — 233. G erhard der Große. Adolf's Ii. Sohn, Graf 21 b o tf Iii. ward mit seinem ganzen Lande eine Beute des dänischen Königs Waldemars des Siegers. Al- lein am 22 Juli 1227 vernichtete A d o l f Iv. aus dem Schlachtscldc bei Bornhöved die dänische Herrschaft in Deutschland. Schwere Zeiten gehen nicht ohne Lehre vorüber. Deutschland hatte seine Nordgrcnzc nicht sich sichern können, daher mußte Holstein die Erhaltung seiner * *

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 585

1843 - Altona : Schlüter
585 5. Tendern, ehemals Lütkentuudern (im Gegensatz von Mögel- tondcrn d. i. Groß-Tendern) genannt, uralte Stadt in rer Nähe der Widau, durch die hier ehemals Seehandel Statt fand, erhielt schon 1213 vom Herzoge Abel das lübsche Stadtrccht. Hier lag ehemals ein starkes Schloß, das die in der Nähe wohnenden Friesen beständig muthvoll gegen die Dänen vertheidigt haben. An ihrer Spitze erfocht hier am 28. Oktober 1116 der Herzog Heinrich einen glänzenden Sieg. — Scimnar für Volksschullehrcr von dem patriotischen Pröp- sten Pctcrsen gestiftet. Spitzcnfabrication. S. Gno.mon. Nro. 152. Das Spitzcnklöppeln. In Tendern ist der berühmte deutsche Dichter Gerstenberg geboren. 6. Nordfricsjand hieß ehemals und heißt heute noch mit Recht die ganze Westseite Schleswigs von der Eider bis zur Widan; der westliche Theil davon hieß die Vorgccst, der am und im Wasser die Aussenlande; letztere bewohnten besonders die Eidersriesen, die sich jetzt Eiderstedter nennen, und die Strandfricsen, hauptsächlich auf Rordstrand. Die Friesen waren ehemals der freisinnigste der deutschen Stämme. Herrschaft eines Einzelnen liebten sie nicht. Nordfricsland erhielt sich lange seine freie Gemeindcverfassung. Das Volk verhandelte selber aus den Landcsversammlungcn unter freiem Himmel seine Angelegenheiten und hielt selbst sein -Gericht; die Strandharden kamen an der Heerstraße (am Buurmannsweg), die Eiderfricsen zu Heinminghörn zusammen. Aber 1415 und kurz darauf haben diese Friesen den Herzögen von Schles- wig und Holstein, Gerhards des Sechsten Söhnen, frei und ungezwungen gehuldigt, gegen Bestätigung ihrer Freiheiten, von denen sich noch beute ehrenwcrthe Reste erhalten haben. Jetzt sind die Friesen be- kannt als geschickte Seefahrer, auch als ausgezeichnete Rechner. S. Gnomon Nro. 19. Hans Momsen. 7. Christiansfeld, Gemeindeort mährischer Brüder, zwischen Kolding und Haderölebcn, 1773 angelegt, ohne Zweifel der schönste und regelmäßigste Ort der Hcrzogthümcr. 8. Haderslebcn, die nördlichste Stadt Schleswig-Holsteins, in einem anmuthigcn Thale auf mehreren Inseln gelegen, wcßhalb man sie Klein-Venedig genannt hat. Sic wurde in den Kriegen mit Däne- mark sehr oft von den Dänen gebrandschatzt. Ehemals lag westlich beim Dorfe Alt-Hadcrsleben ein Schloß, in neuerer Zeit eins in der Stadt, vom Herzoge Johann dem Ältern prächtig erbaut und Hans- burg genannt; cs flog im dreißigjährigen Kriege in die Lust. Herrlich gebaute ehemalige Stiftskirche. 9. Apenrade, von allen schlcswigschcn Städten am schönsten gelegen, in einer dichtbcwaldctcn Gegend am Apcnrader Meerbusen, mit einem vortrefflichen Hasen, der die größten Schiffe aufnehmen kann. Auch dieser Ort ist sehr oft von den Dänen verheert. Am Südwcst- cndc der Stadt liegt das alte Schloß Brundlund. Nordöstlich liegen in einer üppigen Gegend die fast meilcnlangen Dörfer Löst und Barsmark. 10. Flensburg,, die größte Stadt in Schleswig und die erste Handelsstadt des Herzogthums, in einem von Hügeln umgebenen Thal am Ende des Flensburger Hafens, mit Inbegriff der Vorstädte fast

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 605

1843 - Altona : Schlüter
605 32. Das Großherzogthum Oldenburg, drei getrennte Lan- desthcile, Einw. luth. — ». Das Hcrzogth. Oldenburg, innerhalb Hannover und der Nordsee, im Innern Haide-' und Moorboden, dessen ödester Strich das Saterland ist, an den Flüssen und der Nordsee fruchtbares Marschland, längs der Küste Sandbänke. — Olden- burg, an der schiffb. Hunte. Insel Wangcroog, 1 M. vom Lande, Seebad. b. Das Fürst cnth um Lübeck —: Eutin in Holstein. c. Das Fürstcnth. Birken seid, innerhalb Nhcinprcußcn. Gc- birgsland: Birkcnfeld, auf dem Hundsrücken, Eisenhütten. 33 und 34. Die Großherzogth. Mecklenburg, Boden eben, höchst secreich, hie und da bewaldet und äußerst fruchtbar, obgleich große Sand- und Haidcstrecken nicht fehlen. Einw. luther. Fabrikflech gering, dagegen blühender Ackerbau, Viehzucht. 33. Mccklenb.-Strclitz, der kleine östliche Theil —: Neuftre« litz, Hptst. und Residenz. — Ncubrandenburg — Star- gard — Fri cd land. 31. Meckl cnb. -Schwerin, der fast 5mal so große westliche Theil—: Schwerin. Hpt.- und Rcsidcnzst.— Ludwigsluft, zweite Residenz. — Wismar, Ostsccbusen, zweite Handclsst.— Rostock, Univers., größte Stadt des Landes, Hafen. — War- ncmünde. —Dobbcran, Seebad. 35. Die Hcrzogthüiner Holstein-Lau enburg.— Hcrzogth. Lauenburg, Boden eben, theils fruchtbar, theils Sand und Haide, Waldungen ansehnlich (Sachsenwald), Gewässer fischreich. Viehzucht beträchtlich. — Ratze bürg, am See gl. N. Lau enburg, an der Elbe. Schifffahrt. Mölln, niit Eulen- spicgcls Grab. — Aumühle, großes Eisenwerk im Sachsen- walde. Die nördlichen freien Bundcsstädte (Hanse-Städte) —: 36. Hamburg, 150,000 Einw., die erste Hafen- und Handels- stadt von ganz Deutschland, wichtige Fabr., Dampfschiff- fahrt nach England und Holland. — Hiezu das Amt Ritze- büttel an der Elbmündung. Cuxhafen, Hafen, Lcuchttburm, Seebad. 37. Lübeck, 26,000 Einw., in alten Zeiten das Haupt der be- rühmten Hansa. Der Haupthandcl erstreckt sich auf die Länder der Ostsee. Fabriken, Schiffswerften. Die großen Schiffe kön- nen nicht an die Stadt kommen, sondern müssen beim Städtchen Travemünde, am Ausfluß der Trave in die Ostsee, gelichtet werden.

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 568

1843 - Altona : Schlüter
568 Herrschaft. Hauptort und Sitz der Waldherren ist das alte Schloß Wohldorf, nicht weit von der Alster. 239. Notizen. 1. Altona die größte und volkreichste Stadt in Holstein, c. 28,000 (Stirn., mit den dazu gehörigen Ortsch. Ottensen und Neumühlen reich- lich 31,000 Einw. Im Anfange des 16. Jahrh, siedelten sich zwischen Hamburg und Ottensen einzelne Familien an. welche sich aller Wahrscheinlichkeit nach von Ottensen aus erst oben im N. W. der jetzigen Stadt und dann ant Elbstrande anbauten und so als Gründer der Stadt Altona an- gesehen werden können. Durch die vorzügliche Lage, besonders wie es scheint' weil Handwerker hier durch die Stadt Ham- bürg eine nicht unbedeutende Nahrungsquclle fanden, wurde der Ort nach und nach ansehnlicher, und als er im Jahre 1547 abbrannte, ersuchte der Hamburger Rath den damaligen Drosten von Pinnebcrg, daß cs den Abgebrannten nicht verstattet werden sollte, sich da wieder anzubauen, weil sie den Hamburger Handwerkern ihre Nah- rung schmälerten. Daher der so natürliche Name: Alto na-Alto na (bi Hamburg.) Der Ort aber ward schnell wieder erbaut, und als im I. 1548 in Ottensen eine Kirche errichtet wurde, hier eingepfarrt, und unter die Gerichtsbarkeit des Ottenser Kirchspielvogts gestellt. Im I. 1601 ward allen Religionsverwandtcn erlaubt, sich hier niederzulassen; 1602 war Altona schon ein Flecken und der Pinncbergcr Landdrostei untergeben; 1616 ward Altona eine Stadt genannt, obgleich es erst den 23. Äug. 1664 von dem Könige Friedrich 111. mit dem Stadtrccht begabt und von der Gerichtsbarkeit des Ottenser Vogts befreit wurde und viele wichtige Privilegien erhielt. Von nun an erweiterte sich die Stadt immermehr; es wurden Manufacturen, Fabriken und Waarenlager angelegt. — Mit dem Anfange des I. 1800 aber be- trafen die Stadt mehrere unglückliche Ereignisse: 1700 wurde sie von den Schweden gcbrandschatzt; am l.nov. 1711 legte eine Fcucrsbrunst die Langen- und Breitestraße mit etwa 200 Häusern in Asche; im I. 1713 legte der schwedische General Gras Steenbock bei seinem Ein- märsche in Holstein der Stadt eine Brandschatzung von 100.000 Thlr. auf, und als diese nicht herbeigeschafft wurden, gab er den Befehl, die Stadt an allen Ecken anzuzünden, und am 8.* und 9. Jan. wurden im Ganzen 1546 Wohnungen durch Fackeln und Pechkränze eingeäschert, so daß nur 693 Wohnungen zum Theil unversehrt blieben. Durch die Fürsorge des Königs Friedrich Iv. ward die Stadt aber bald wieder aufs Neue, und schöner erbaut und mit Freiheiten beschenkt. Glückliche Con- juncturen und bedeutender Handelsverkehr kamen hinzu, so daß die Stadt sich bald zusehends erholte. Im I. 1780 ging das erste „Altonacr Schiff nach den westindischen Colonien. Und jetzt? — — Öffentliche Gebäude: — Die Haupt- oder Drcifaltigkeitskirchc, in den I. 1742 und 1743 erbaut, die heil. Geistkirche mit dem Ncventlowschcn Armcnstift, (Kirche der Reformirtcn, der Meunoniten, der Katholiken, Spnagoge i

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 573

1843 - Altona : Schlüter
573 Licht Icr evangelischen Wahrheit. — Luther selbst hat eine ausführliche Beschreibung des Märtprertodes dieses Blutzeugen seiner Lehre heraus-- gegeben. Harms 1817 in plattdeutscher Sprache. Das Feld, auf welchen: H. v. Zütphen vor drei Jahrh, hingcopfert ward, ist 1825 zu einem neuen Begräbnißplatze für Heide bestimmt worden, und auf die. sem Friedhofe wurde am 25. Juni 1830 dem Glaubcnsheldcn ein wür- diges Monument errichtet. Im I. 1559 ward die Baucrnrcpublik Dithmarschen durch die schlcswig - holst. Fürsten und das Fcldhcrrntalent deö Johann Ranzau erobert. Durch falsche Nachrichten waren die Dithm. geleitet, so daß sie zerstreut, aber immer noch in ihrem angestammten Muthe ungeschwächt fochten, doch wurden sie und ihre vereinzelten Trupps aufgerieben. Ein höchst blutiger Kampf begab sich vor und in Heide. Dieser Hauplort des Landes wurde in Schutt und Asche verwandelt. Die (Kapitulation erfolgte am 19. Juni 1559. Die Achtundvierziger traten ab, die Republik hörte auf, und, Dithmarschen war fortan den Herzo- gen von Holstein Unterthan. 10. Rendsburg, wahrscheinlich gebildet aus der Ansiedelung um das Schloß Reinoldsbürg, das schon in der frühesten Vorzeit zur Obhut der Eider hier angelegt sein soll. Diese Burg wurde oftmals angegriffen und war zu verschiedenen Zeiten im Besitz der Dänen. 1252 wurde sie unter dem König Abel der Grafschaft Holstein zuerkannt. 1539, als Mißhclligkcitcn zwischen Dänemark und dem deutschen Kaiser ent- standen, war schon die Stadt mit Wällen und Gräben umgeben. Als im 30jährigen Kriege die Kaiserlichen 1627 am 12. Scptbr. vor Rendsburg rückten, und die Besatzung nur schwach war, mußte die Festung sich am 4. Octbr. (Wallenstein?) ergeben; auch im I. 1613, als die Schwe- den unter dem Fcldmarschall Torstcnson in Holstein einrückten, mußte Rendsburg capituliren, und der General Gustav Wränget nahm sein Hauptquartier auf dem Schlosse. Die Festungswerke würden nach und nach verbessert. Der König Friedrich 111. ließ in den Jahren 1669 — 1671 die Altstadt neu befestigen; das Holstcnthor ward danials nach der Stelle-des jetzigen alten holsteinischen Thores verlegt, und unter das Thor ein Stein gelegt mit der lateinischen Inschrift: »Die Eider ist die Grenze des römischen Reichs.-- Christian V. hat die Neustadt angelegt und der Festung ihre jetzige Gestalt gegeben.------Das Stock- und Sclavcnhaus — die Karlshütte u. s. w. 11. Kiel, (vorm, thom Kyle), schon im 11. Jahrh. Stadt ge- nannt, hat (bildet) entweder leinen Namen von dem altsächsischcn Worte Kiel (Kille), welches einen sichern Platz für Schiffe bedeutet, oder auch von der kiel (-keil--) förmigen Gestalt des Hafens; denn das der Meerbusen den Namen Kiel geführt hat, bezeugt noch das Bin- nenwaffer -Kleiner Kiel.-- Kiel nahm mit jedem Jahre zu, — Schiff- fahrt und Handel wurden von dem Landesherr,: stets begünstigt. Graf Adolph Iv. trug viel zu Flor und Aufkommen dieser Stadt bei. Der Hafen der Stadt ist einer der sichersten und besten an der Ostsee. Regel- mäßige Fahrt von Paquctböten und Dampsschiffen nach Kopenhagen.' — Kieler Umschlag. Universität für die Hcrzogthümer, gestiftet vom Herzoge Christian Albrecht, 1655, daher Christiana Albertina genannt — St. Nicolaikirche — Kloster, oder heil. Geistkirche,

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 574

1843 - Altona : Schlüter
574 zugleich Garnisonskirche, 1240 vom Grafen Adolf Iv. erbaut, dessen Grab auch vor dem Altare — St. Jürgcnskirche — Schloß — Oberappellationsgericht für die Herzogtümer. — Vom 13. Dee. 1813, bis zum 22. Jan. 1814 war hier das Hauptquartier des damaligen Kronprinzen von Schweden mit 6 — 7000 Mann; am 14. Jan. 1814 Friedensschluß, der die Verbindung zwischen-Dänemark und Norwegen aufhob. Brunswik, Wilhelmincnhöhc — Vichburg — Düsternbrook — Holtenau — Knoop u. s. w. 12. Lütjenburg, 1627 rückten hier 11.000 Mann Kaiserliche ein und plünderten die Stadt. — Umgegend: Salzau — Neuhaus: Gie- lau — Water-Neversdorf — Pauker — Neudorf: Hasbcrg — je. 13. Oldenburg, eine sehr alte Stadt, und vormals unter dem Namen Stargard Residenz eines wendischen Fürsten. Oldenburgs eigenthümliche Lage machte cs im 11. und 12. Jahrh, zum Schauplatz der blutigsten Kriege, welche zwischen den Dänen, Wenden und Sachsen geführt wurden. Im 11. Jahrh, wurde es mehrjnals Zerstört, und um 1150 von dem Könige Svend. Die Stadt hatte auf ihrem hohen Walle ein schönes Schloß, das erst vor wenigen Jahrhunderten verfallen ist; sic war einer der besuchtesten Ostseehäfen, so daß sie zu Ansang des 14. Jahrh, ausser einem Schlosse, 4 Kirchen, 3 Capellen, 3 Klöster und 5 Thore gehabt haben soll. Oldenburg blühte etwa noch 100 Jahre fort, aber nach der Eroberung und Verwüstung der Stadt im I. 1419 durch den König Erich von Pommern nahm der Wohlstand immer mehr ab, wozu auch die Versandung des Meerbusens viel beitrug. Dazu kamen später große Unglücksfälle über dieselbe: im 30jährigen Kriege wurde sie durch Einquartirung und Contribution hart mitgenommen (18,715 xp Schaden), 1693 brannte der vierte Theil der Stadt ab; 1694 war eine große Wafferfluth; am 15. August 1773 wurden Kirche nebst 400 Ge- bäuden ein Raub der Flammen.------- 14. Heiligen Hafen, auch eine alte Stadt, ehemals größer — im 15. Jahrh. 11 Straßen. — Im So nun er 1391 brannte die Stadt dis auf 8 Häuser ab und die Einwohner erhielten darauf für 4 Jahre die Befreiung von allen Abgaben und Lasten. 1660 zerstörte eine Feu- ersbrunft die ehemalige große und kleine Wcndtstraße, und 1730 wur- den außer dem Rathhause wiederum 30 Häuser durchs Feuer vernichtet. Später litt sic mehrmals durch Überschwemmungen, und der Sage nach soll auch ein ehemaliges Schloß durch eine Überschwemmung zerstört worden sein. >715 wurde in der Nähe der Stadt eine Seeschlacht ge- liefert, in welcher der dänische Admiral Gabel über den schwedischen Schoutbynacht Grafen Wachtmeister siegte. — In Heiligenhafen's Nähe sind manche Hünengräber. 15. Neustadt, anfänglich ein aus Fischerhütten bestehender Ort (Nicn- krempe) und zu Altenkrempe cin gepfarrt, soll im Jahre 1244 von dem Grafen Gerhard I. zu einer Stadt erhoben worden sein. Viele Unglücksfälle hinderten das Aufblühen dieser Stadt: Feuersbrüuste (1391,1399,1419, 1425), und eben so viele verheerende Krankheiten, so daß im Jahre 1632 wegen der drückenden Armuth nur 60 Häuser bewohnt wurden. 1644 wurde sie nach tapferer Gegenwehr von den Schweden erobert

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 577

1843 - Altona : Schlüter
577 242. Das Herzogthum Schleswig 1. ist gegen N. durch die Königsau (Schottborgerau) und den Koldinger Fiord, und zwischen diesen Gewässern in einer Länge von 2 Meilen durch eine angenommene Grenze von Jütland getrennt; südlich bilden die Eider und der schlesw.- holst. Canal, bis auf einige nördlich der Eider belegene unbe- deutende Theile Holsteins, östlich die Ostsee und der kleine Belt und ivestlich die Nordsee die Grenze. — Länge des Herzogthums von Rendsburg bis Kolding c. 18 M., Breite 8, 10, 12 M. und dar- über; Flächeninhalt: 165 O.. M., mit e. 350,000 Einw. 2. Ehemals wurde das Land von den Angelsachsen be- wohnt, die 449 nach England auswanderten. Darauf drangen Jüten von Norden her ein, woher das Land unter dem Namen lutig vorkommt, sehr selten hieß es Süderjütland. Es ist übri- gens immer ein eigenes Land gewesen und hat zu dem heutigen Jütland niemals gehört. Schon seit dem Anfange des 14ten Jahrh, führte es die Benennung Herzogthum Schleswig. Es gibt noch jetzt Namen einiger Distrikte aus der ältesten Zeit, welche ehemals Landschaften bezeichneten. Zu diesen Di- strikten gehört: a. an der Ostseite: I. Die im Nordostcn vom Flensburger Hafen liegende Halbinsel Sundewitt, über 2 M. lang und an einigen Stellen über I M. breit. 2. Angeln, ein fruchtbarer Landstrich zwischen dem Flensbur- ger Meerbusen und der Schlei. 3. Schwan sen (vorm. Svansöe), eine Halbinsel zwischen der Schlei und dem Eckcrnsörder Meerbusen, über 3 M. lang und iz M. breit, — enthält fast nur adeliche Besitzun- gen. 4. Der dänische Wald oder Dänischenwohld, zwischen dem Eckcrnsörder Meerbusen und dem Canal, ebenfalls 3 M. lang und Ij M. breit. In den ältesten Zeiten war dieß Land ganz mit Wald bewach- sen, woher es denn auch seinen Namen hat. Jetzt sind daselbst nur adeliche Besitzungen. d. an der Westseite: 5. Die Landschaft Eiderftedt, die südwestliche Ecke und Halb- insel Schleswigs, in den ältesten Zeiten aus den 3 Inseln (Shiffhar- dcn) Eiderstedt. Everschop (Norderharde) und Utholm bestehend, welche im Laufe der Zeit durch Eindeichungen mit einander verbunden worden sind. 6. Nordsricsland — nach den Bewohnern, den Friesen, also genannt —, die Westseite zwischen der Eider und der Widau, mit eini- gen in der Nordsee liegenden Inseln. Durch viele starke und verwü- stendc Sturmfluthcn ist dieses große und fruchtbare Land, welches nach dem Waldemarschcn Erdbuche 14 Harden enthielt, fast gänzlich zerstört; im Laufe der Zeit sind über 100 Kirchen hier untergegangen. Die Dünen an der Westseite find die Grabhügel. 37
   bis 10 von 599 weiter»  »»
599 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 599 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2173
1 532
2 389
3 778
4 280
5 5088
6 570
7 4827
8 539
9 576
10 3843
11 794
12 209
13 599
14 313
15 961
16 2668
17 585
18 481
19 2335
20 743
21 1639
22 631
23 214
24 1017
25 275
26 399
27 715
28 473
29 566
30 3015
31 425
32 1429
33 1839
34 524
35 308
36 807
37 11552
38 1639
39 1127
40 332
41 557
42 192
43 623
44 399
45 3937
46 344
47 341
48 319
49 861

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 10
1 9
2 0
3 17
4 59
5 30
6 65
7 5
8 2
9 9
10 390
11 69
12 12
13 6
14 0
15 4
16 29
17 50
18 80
19 4
20 5
21 51
22 0
23 10
24 11
25 1
26 4
27 16
28 52
29 4
30 3
31 0
32 3
33 1
34 63
35 5
36 25
37 43
38 7
39 5
40 71
41 7
42 9
43 7
44 135
45 17
46 38
47 2
48 119
49 101
50 7
51 2
52 2
53 0
54 31
55 0
56 1
57 94
58 3
59 2
60 7
61 16
62 41
63 0
64 1
65 4
66 8
67 0
68 6
69 30
70 117
71 2
72 14
73 23
74 4
75 2
76 126
77 53
78 16
79 47
80 11
81 4
82 7
83 9
84 12
85 31
86 6
87 3
88 0
89 0
90 5
91 11
92 65
93 6
94 22
95 14
96 1
97 1
98 19
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 17
1 20
2 1
3 2
4 0
5 4
6 42
7 8
8 4
9 4
10 9
11 20
12 6
13 10
14 37
15 0
16 0
17 0
18 26
19 5
20 1
21 2
22 0
23 0
24 8
25 71
26 2
27 0
28 7
29 4
30 4
31 16
32 18
33 15
34 46
35 0
36 11
37 0
38 89
39 15
40 6
41 0
42 6
43 7
44 44
45 2
46 0
47 25
48 0
49 0
50 4
51 10
52 8
53 2
54 1
55 5
56 0
57 2
58 0
59 12
60 0
61 4
62 1
63 1
64 6
65 0
66 59
67 1
68 0
69 0
70 11
71 1
72 12
73 0
74 1
75 8
76 0
77 1
78 14
79 0
80 8
81 48
82 0
83 6
84 2
85 1
86 0
87 1
88 1
89 31
90 6
91 1
92 0
93 16
94 109
95 10
96 10
97 22
98 3
99 13
100 18
101 12
102 4
103 3
104 1
105 1
106 5
107 45
108 1
109 3
110 6
111 1
112 5
113 30
114 23
115 0
116 1
117 111
118 0
119 141
120 0
121 4
122 58
123 0
124 10
125 5
126 0
127 13
128 0
129 21
130 233
131 11
132 0
133 107
134 2
135 75
136 3
137 24
138 0
139 17
140 6
141 0
142 74
143 7
144 11
145 6
146 0
147 0
148 1
149 0
150 7
151 0
152 7
153 13
154 4
155 8
156 2
157 2
158 0
159 12
160 21
161 5
162 0
163 0
164 1
165 8
166 2
167 1
168 2
169 4
170 5
171 9
172 3
173 12
174 75
175 46
176 7
177 11
178 0
179 8
180 10
181 0
182 2
183 17
184 1
185 5
186 0
187 8
188 49
189 0
190 0
191 5
192 2
193 18
194 8
195 8
196 8
197 2
198 3
199 41