319
Sämmtliche Flüsse, Auen und Bäche sind für die Schiff-
fahrt, die Fischerei und das Mühlenwesen von großer Bedeu-
tung.
Zu diesen Gewässern gesellen sich gegen 100 größere und
kleinere Landseen, die auf der östlichen Seite des Landes wie
blaue Augen gen Himmel blicken. Da sind die beiden Plön er
Seen, der große und der kleine, durch eine schmale Land-
enge, worauf die Stadt Plön liegt, von einander getrennt.
Der große ist der größte See im Herzogthume, hat einen Um-
fang von 5| M. und mehrere kleine Inseln in seinem Wasser.
Als No. 2 nenne ich den Seel enter See, von 3^ Meilen
Umfang und sehr tief. —- Nr. 3. Der Grub^ r See im
östlichen Holstein, durch die Bröckaue mit der Ostsee in Verbin-
dung stehend, nur flach und Brakwasser enthaltend, und
Nr. 4 der größeren Seen ist der Westen See, westlich vom
Kieler Hafen, von der Eider durchströmt und durch diese und
den Flemhuder See mit dem Canal in Verbindung
tretend.
Andere Seen von einigem Umfange find:
Der Lanker Sec, ein breites Bassin in der Swentine, südlich von
Preetz, der Post See und der Barkauer und Bothkamper See,
westlich von Preetz, der Dobcrsdorfer Sec und der Passader
See, östlich von Kiel, welcher letztere die Abflüsse des Seelenter und
Dobersdorfcr Sce's aufnimmt, der Einfcldcr See, nördlich von
Reumünster, der Ward er See und der Scgeberger See, nord-
östlich von Segeberg. Am Fuße des Kalkbergcs liegt der kleine Se-
gcberger See, welcher der Sage nach eine gleiche Tiefe mit der
Höhe des Kalkberges haben soll. — Der größte See in Dithmarschen
ist der Kudcn See, nordöstlich von Brunsbüttel
Fast alle diese Seen sind sehr fischreich, und enthalten
Hechte, Barsche, Rothaugen, Sandarten, Aale, Brachsen u. s. w.
wenn auch nicht jeder See alle, so doch einige dieser Fisch-
arten.
In dem größten Theile des Landes findet man auch gutes
und hinlängliches Trinkwasser, entweder in Quellen und
Brunnen oder Flüssen und Cisternen. Quellen gibt's
in der Marsch nicht, im mittleren und östlichen Holstein, und
besonders in hügeligen Gegenden sind sie häufig. In Dith-
marschen ist Brunnenwasser das gewöhnliche Trinkwasser,
aber meistens schlecht, indem es nicht nur von den feinen klei-
artigen Erdtheilen, womit es angefüllt ist, eine schmutzige,
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
3*28
meistens mit Sand oder Thon gemengt (Merge l). Die Moor-
erde zeigt sich hier in verschiedener Gestalt, theils als große
Massen, welche Tiefen und vormalige Seen ausfüllen, theils als
eine dünne, mit Haidekraut bewachsene und unmittelbar auf
einem Sandlager ruhende, Kruste; theils als ein Hauptbestand-
theil der moorigen Wiesen; theils endlich häufig als Unterlage
des Marschbodens. Kies und Steingeschiebe finden sich in
der Marsch nicht.
Hauptsächlich aber machen Sand, Thon und Damm-
erde in den mannigfaltigsten Mischungen den Boden des Her-
zogthums aus. Diese Mischungen wechseln oft schnell mit
einander, denn es sind nicht nur die Ländereien benachbarter
Dorfschaften und Felder, sondern auch die Stücke eines und desselben
Feldes oft von sehr verschiedener Beschaffenheit.
Das ist jedoch nur im Besondern zu verstehen; denn im
Allgemeinen theilt sich in Ansehung der vorherrschenden Erdart
das Herzogthum in die drei genannten, von S. nach N.
laufenden Landstriche, nämlich in den westlichen, wo
der Thon, in den mittlern, wo der Sand vorherrscht, und
in den östlichen, der im Allgemeinen einen aus Thon und
Sand gemischten Boden hat.
Der Boden des westlichen Landstrichs heißt Marsch.
Unter Marsch versteht man nämlich eine Landstrecke am Meere
oder an einem Flusse, die aus einem thonigen Bodensätze nach
und nach so entstandet ist, daß das Wasser selbigen während
der Fluth auf den flachen Sand- oder Moorgründen am Ufer
des Meeres u. s. w. absetzte, und in Folge dieser Entstehungs-
art so niedrig liegt, daß sie unbedeicht (unbedämmt), wenigstens
bei hohen Fluthen, überschwemmt werden würde.
Die Holsteinische Marsch ist theils See- und theils Fluß-
marsch. Die Seemarsch erstreckt sich von der Eider- bis zur
Elbmündung; die Flußmarsch liegt theils an der Elbe, bis
Wedel hinauf, theils an der Stör und Wilster, am Rhin und
an der Eider.
Die Gränze der Marsch bezeichnet im Allgemeinen eine
Linie, die von der Eider an über Lunden, Heide und Meldorf
nach dem Kudensee fortgeht, von da über Itzehoe, Elmshorn
und Uetersen fortläuft und vor Wedel an die Elbe stößt. Die
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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541
erbaut haben. Aber Nichts verschaffte bei uns dem Christen-
thum so ungehinderten Eingang, als die Besiegung der heidni-
schen Sachsen durch Karl den Großen, die durch Unterwer-
fung ihres nördlichsten Wohnsitzes, Nordelbingens, vollendet wurde.
Seit 809 aber war dieß vollständig erreicht; es wurden jetzt
Kirchen gegründet, zu deren ältesten ohne Zweifel Hamburg,
Heiligenstedten und Schenefeld gehören; ja der Erzbi-^
schof Ebo konnte um 823 schon zu Welana, dem heutigen
Münsterdorf, ein kleines Kloster erbauen, um dort tüchtige
Missionäre für die Bekehrung der nördlicheren Gegenden zu bilden.
Denn diese waren noch gänzlich heidnisch. Damals war im Norden
der Ecker ein westdänisches oder jütisches Königreich, das die ganze
Halbinsel nebst Fünen umfaßte, während auf den übrigen In-
seln der Ostsee und im südlichen Schweden ein dänisches Ostreich
bestand. Erst der jütische König Harald (oft unrichtig Harald
Klack genannt), der aus seinem Reiche vertrieben zum deutschen
Kaiser Ludwig dem Frommen geflohen war, ließ 826 zu
Mainz sich taufen, und mit ihm landete an Schleswigs Westküste
der fromme A n s g a r. Was aber den Waffen nicht gelungen war,
gelang dem geräuschlosen Eifer dieses Mannes, denn Gort hatte
ihm das Amt seiner Gnade gegeben. Im Anfange wiederholt
mit Harald vertrieben, kehrte Ansgar beständig wieder in
unser Land zurück, zuerst nur von geringen Erfolgen belohnt.
Der Kaiser jedoch, voll von Anerkennung, emannte ihn 834 zum
Erzbischof von Hamburg; Nordelbingen war also um diese
Zeit vollständig bekehrt. In Schleswig aber hatte König H o-
rich überall die schwachen Spuren des Christenthums vernichtet,
ja 841 wurde von einer seiner Flotten sogar Hamburg zerstört,
so daß Ansgar, ohne unter seiner anvertrauten Heerde ein Ob-
dach zu finden, Jahre lang in der Fremde umherirren mußte.
Erst 847, als das Bisthum Bremen ihm ebenfalls verliehen
war, fand er Mittel zur Rückkehr und versöhnte durch seine
anspruchslose Thätigkeit jetzt Horich's Sinn. Dieser gestattete
ihm um 850 den Bau einer Kirche in der alten Handelsstadt
Hethaby, woraus entweder der schleswiger Dom oder die
jetzige jedenfalls sehr alte Kirche Haddeby entstanden ist. 860
ward sogar schon eine Kirche in Ripen erbaut und in Nord-
friesland war damals das Christenthum ebenfalls heimisch. So
hatte Ansgar, als er am 3. Febr. 865 starb, den Trost eines
unverfehlten Lebens in der Stunde des Todes. Aber bald nach-
her wurde all' sein Erreichtes wieder zerstört; Horich's Nachfol-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Harald Harald
Klack Ludwig_dem Ludwig Harald Ansgar Ansgar Ansgar
544
Wagrien mit gleicher Umsicht wie Entsagung erstrebt, unter-
stützt nicht bloß vom Grafen Adolf, sondern auch von Hein-
richs Nachfolger, dem schleswiger Herzoge Knut Laward, der
das bodrizifche Reich sich erobert hatte. In demjenigen Gau
Nordelbingens, der die Grenzbewohner der sächsischen und wen-
dischen Völkerschaften in sich enthielt und den Namen nach sei-
nem Hauptorte führte, welchen die Wenden Faldera, die
Sachsen Wipendorf nannten, stellte Vicelin das alte zerstörte
Kirchengebäude wieder her und errichtete dort gegen 1127 ein
geistliches Stift, um in ihm Priester zur Bekehrung der östli-
chen Gegenden zu bilden. So entstand das Stift Neu Mün-
ster. Als auf dem Alberg die Siegeburg, in dem wendischen
Gau Dargun, zum Schutz gegen die stavischen Völker erbaut
ward, gründete er dort 1136 ein zweites Stift dieser Art, das
spätere S e g e b e r g e r. Dennoch waren diese Einrichtungen erst
dann von Dauer, als das bodrizische Wagrien, durch Sachsen
und Lutizer zugleich auf beiden Seiten angegriffen, von dem
Grafen Adolf Ii. von Holstein 1142 erworben wurde. Jetzt
erst konnte man daran denken, das Bisthum Oldenburg herzu-
stellen, das darauf dem Vicelin 1149 verliehen ward. Doch
war damals das Land Oldenburg selbst noch im vollen Besitz
eines lutizischen Fürsten; endlich befreite Herzog Heinrich der
Löwe durch Unterdrückung der Wenden in ihrem eignen Lande
auch unsre Kirche von der ihr fortwährend drohenden Gefahr.
Vicelin aber erlebte das Ende seines Werks nicht mehr, er starb
1154 in seinem stillen Zufluchtsorte Bo sau. Sein Nachfolger
Bischof Gerold war es, der im unerschrockenen Eifer den heid-
nischen Hain im Lande Oldenburg selber niederhieb, der statt
von der Kanzel eines bischöflichen Doms dort noch von einem
Schneehügel herab das Wort des Herrn verkündigen mußte.
Er bewirkte endlich die Gründung einer dortigen Kirche und
zugleich 1163 die Verlegung des Bisthums nach Lübeck, seit-
dem durch Besiegung der Wenden auch der Hafen dieser Stadt
vor ihren steten Räuberanfällen gesichert war. —
233. G erhard der Große.
Adolf's Ii. Sohn, Graf 21 b o tf Iii. ward mit seinem ganzen Lande
eine Beute des dänischen Königs Waldemars des Siegers. Al-
lein am 22 Juli 1227 vernichtete A d o l f Iv. aus dem Schlachtscldc bei
Bornhöved die dänische Herrschaft in Deutschland. Schwere Zeiten
gehen nicht ohne Lehre vorüber. Deutschland hatte seine Nordgrcnzc
nicht sich sichern können, daher mußte Holstein die Erhaltung seiner *
*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Knut_Laward Adolf_Ii Adolf Heinrich_der
Löwe Heinrich Gerold
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Alberg Siegeburg Sachsen Holstein Oldenburg Oldenburg Oldenburg Bornhöved Deutschland Deutschland Holstein
585
5. Tendern, ehemals Lütkentuudern (im Gegensatz von Mögel-
tondcrn d. i. Groß-Tendern) genannt, uralte Stadt in rer Nähe der
Widau, durch die hier ehemals Seehandel Statt fand, erhielt schon
1213 vom Herzoge Abel das lübsche Stadtrccht. Hier lag ehemals
ein starkes Schloß, das die in der Nähe wohnenden Friesen beständig
muthvoll gegen die Dänen vertheidigt haben. An ihrer Spitze erfocht
hier am 28. Oktober 1116 der Herzog Heinrich einen glänzenden
Sieg. — Scimnar für Volksschullehrcr von dem patriotischen Pröp-
sten Pctcrsen gestiftet. Spitzcnfabrication. S. Gno.mon. Nro. 152.
Das Spitzcnklöppeln. In Tendern ist der berühmte deutsche Dichter
Gerstenberg geboren.
6. Nordfricsjand hieß ehemals und heißt heute noch mit Recht
die ganze Westseite Schleswigs von der Eider bis zur Widan; der
westliche Theil davon hieß die Vorgccst, der am und im Wasser die
Aussenlande; letztere bewohnten besonders die Eidersriesen, die sich jetzt
Eiderstedter nennen, und die Strandfricsen, hauptsächlich auf Rordstrand.
Die Friesen waren ehemals der freisinnigste der deutschen Stämme.
Herrschaft eines Einzelnen liebten sie nicht. Nordfricsland erhielt sich
lange seine freie Gemeindcverfassung. Das Volk verhandelte selber aus den
Landcsversammlungcn unter freiem Himmel seine Angelegenheiten und hielt
selbst sein -Gericht; die Strandharden kamen an der Heerstraße (am
Buurmannsweg), die Eiderfricsen zu Heinminghörn zusammen. Aber
1415 und kurz darauf haben diese Friesen den Herzögen von Schles-
wig und Holstein, Gerhards des Sechsten Söhnen, frei und ungezwungen
gehuldigt, gegen Bestätigung ihrer Freiheiten, von denen sich noch
beute ehrenwcrthe Reste erhalten haben. Jetzt sind die Friesen be-
kannt als geschickte Seefahrer, auch als ausgezeichnete Rechner. S.
Gnomon Nro. 19. Hans Momsen.
7. Christiansfeld, Gemeindeort mährischer Brüder, zwischen
Kolding und Haderölebcn, 1773 angelegt, ohne Zweifel der schönste und
regelmäßigste Ort der Hcrzogthümcr.
8. Haderslebcn, die nördlichste Stadt Schleswig-Holsteins, in
einem anmuthigcn Thale auf mehreren Inseln gelegen, wcßhalb man
sie Klein-Venedig genannt hat. Sic wurde in den Kriegen mit Däne-
mark sehr oft von den Dänen gebrandschatzt. Ehemals lag westlich
beim Dorfe Alt-Hadcrsleben ein Schloß, in neuerer Zeit eins in der
Stadt, vom Herzoge Johann dem Ältern prächtig erbaut und Hans-
burg genannt; cs flog im dreißigjährigen Kriege in die Lust. Herrlich
gebaute ehemalige Stiftskirche.
9. Apenrade, von allen schlcswigschcn Städten am schönsten
gelegen, in einer dichtbcwaldctcn Gegend am Apcnrader Meerbusen, mit
einem vortrefflichen Hasen, der die größten Schiffe aufnehmen kann.
Auch dieser Ort ist sehr oft von den Dänen verheert. Am Südwcst-
cndc der Stadt liegt das alte Schloß Brundlund. Nordöstlich liegen
in einer üppigen Gegend die fast meilcnlangen Dörfer Löst und
Barsmark.
10. Flensburg,, die größte Stadt in Schleswig und die erste
Handelsstadt des Herzogthums, in einem von Hügeln umgebenen Thal
am Ende des Flensburger Hafens, mit Inbegriff der Vorstädte fast
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Gerstenberg Nordfricsland Gerhards Hans_Momsen Christiansfeld Johann
605
32. Das Großherzogthum Oldenburg, drei getrennte Lan-
desthcile, Einw. luth. —
». Das Hcrzogth. Oldenburg, innerhalb Hannover und der
Nordsee, im Innern Haide-' und Moorboden, dessen ödester
Strich das Saterland ist, an den Flüssen und der Nordsee
fruchtbares Marschland, längs der Küste Sandbänke. — Olden-
burg, an der schiffb. Hunte. Insel Wangcroog, 1 M. vom
Lande, Seebad.
b. Das Fürst cnth um Lübeck —: Eutin in Holstein.
c. Das Fürstcnth. Birken seid, innerhalb Nhcinprcußcn. Gc-
birgsland: Birkcnfeld, auf dem Hundsrücken, Eisenhütten.
33 und 34. Die Großherzogth. Mecklenburg, Boden eben,
höchst secreich, hie und da bewaldet und äußerst fruchtbar,
obgleich große Sand- und Haidcstrecken nicht fehlen. Einw.
luther. Fabrikflech gering, dagegen blühender Ackerbau, Viehzucht.
33. Mccklenb.-Strclitz, der kleine östliche Theil —: Neuftre«
litz, Hptst. und Residenz. — Ncubrandenburg — Star-
gard — Fri cd land.
31. Meckl cnb. -Schwerin, der fast 5mal so große westliche
Theil—: Schwerin. Hpt.- und Rcsidcnzst.— Ludwigsluft,
zweite Residenz. — Wismar, Ostsccbusen, zweite Handclsst.—
Rostock, Univers., größte Stadt des Landes, Hafen. — War-
ncmünde. —Dobbcran, Seebad.
35. Die Hcrzogthüiner Holstein-Lau enburg.—
Hcrzogth. Lauenburg, Boden eben, theils fruchtbar, theils Sand
und Haide, Waldungen ansehnlich (Sachsenwald), Gewässer
fischreich. Viehzucht beträchtlich. — Ratze bürg, am See gl. N.
Lau enburg, an der Elbe. Schifffahrt. Mölln, niit Eulen-
spicgcls Grab. — Aumühle, großes Eisenwerk im Sachsen-
walde.
Die nördlichen freien Bundcsstädte (Hanse-Städte) —:
36. Hamburg, 150,000 Einw., die erste Hafen- und Handels-
stadt von ganz Deutschland, wichtige Fabr., Dampfschiff-
fahrt nach England und Holland. — Hiezu das Amt Ritze-
büttel an der Elbmündung. Cuxhafen, Hafen, Lcuchttburm,
Seebad.
37. Lübeck, 26,000 Einw., in alten Zeiten das Haupt der be-
rühmten Hansa. Der Haupthandcl erstreckt sich auf die Länder
der Ostsee. Fabriken, Schiffswerften. Die großen Schiffe kön-
nen nicht an die Stadt kommen, sondern müssen beim Städtchen
Travemünde, am Ausfluß der Trave in die Ostsee, gelichtet
werden.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Hcrzogth
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Nordsee Nordsee Eutin Holstein Mccklenb.-Strclitz Ncubrandenburg Schwerin Wismar Ostsccbusen Rostock Lauenburg Sachsenwald Hamburg Deutschland England Holland Ostsee
568
Herrschaft. Hauptort und Sitz der Waldherren ist das alte Schloß
Wohldorf, nicht weit von der Alster.
239. Notizen.
1. Altona die größte und volkreichste Stadt in Holstein, c. 28,000
(Stirn., mit den dazu gehörigen Ortsch. Ottensen und Neumühlen reich-
lich 31,000 Einw.
Im Anfange des 16. Jahrh, siedelten sich zwischen Hamburg und
Ottensen einzelne Familien an. welche sich aller Wahrscheinlichkeit nach
von Ottensen aus erst oben im N. W. der jetzigen Stadt und dann
ant Elbstrande anbauten und so als Gründer der Stadt Altona an-
gesehen werden können. Durch die vorzügliche Lage, besonders
wie es scheint' weil Handwerker hier durch die Stadt Ham-
bürg eine nicht unbedeutende Nahrungsquclle fanden, wurde
der Ort nach und nach ansehnlicher, und als er im Jahre 1547
abbrannte, ersuchte der Hamburger Rath den damaligen Drosten von
Pinnebcrg, daß cs den Abgebrannten nicht verstattet werden sollte, sich
da wieder anzubauen, weil sie den Hamburger Handwerkern ihre Nah-
rung schmälerten. Daher der so natürliche Name: Alto na-Alto
na (bi Hamburg.) Der Ort aber ward schnell wieder erbaut, und als
im I. 1548 in Ottensen eine Kirche errichtet wurde, hier eingepfarrt,
und unter die Gerichtsbarkeit des Ottenser Kirchspielvogts gestellt.
Im I. 1601 ward allen Religionsverwandtcn erlaubt, sich hier
niederzulassen; 1602 war Altona schon ein Flecken und der Pinncbergcr
Landdrostei untergeben; 1616 ward Altona eine Stadt genannt, obgleich
es erst den 23. Äug. 1664 von dem Könige Friedrich 111. mit dem
Stadtrccht begabt und von der Gerichtsbarkeit des Ottenser Vogts befreit
wurde und viele wichtige Privilegien erhielt. Von nun an erweiterte
sich die Stadt immermehr; es wurden Manufacturen, Fabriken und
Waarenlager angelegt. — Mit dem Anfange des I. 1800 aber be-
trafen die Stadt mehrere unglückliche Ereignisse: 1700 wurde sie von
den Schweden gcbrandschatzt; am l.nov. 1711 legte eine Fcucrsbrunst
die Langen- und Breitestraße mit etwa 200 Häusern in Asche; im I.
1713 legte der schwedische General Gras Steenbock bei seinem Ein-
märsche in Holstein der Stadt eine Brandschatzung von 100.000 Thlr.
auf, und als diese nicht herbeigeschafft wurden, gab er den Befehl, die
Stadt an allen Ecken anzuzünden, und am 8.* und 9. Jan. wurden im
Ganzen 1546 Wohnungen durch Fackeln und Pechkränze eingeäschert,
so daß nur 693 Wohnungen zum Theil unversehrt blieben. Durch die
Fürsorge des Königs Friedrich Iv. ward die Stadt aber bald wieder
aufs Neue, und schöner erbaut und mit Freiheiten beschenkt. Glückliche Con-
juncturen und bedeutender Handelsverkehr kamen hinzu, so daß die Stadt
sich bald zusehends erholte. Im I. 1780 ging das erste „Altonacr
Schiff nach den westindischen Colonien. Und jetzt? — — Öffentliche
Gebäude: — Die Haupt- oder Drcifaltigkeitskirchc, in den I. 1742 und
1743 erbaut, die heil. Geistkirche mit dem Ncventlowschcn Armcnstift,
(Kirche der Reformirtcn, der Meunoniten, der Katholiken, Spnagoge
i
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich_Iv Friedrich
573
Licht Icr evangelischen Wahrheit. — Luther selbst hat eine ausführliche
Beschreibung des Märtprertodes dieses Blutzeugen seiner Lehre heraus--
gegeben. Harms 1817 in plattdeutscher Sprache. Das Feld, auf
welchen: H. v. Zütphen vor drei Jahrh, hingcopfert ward, ist 1825 zu
einem neuen Begräbnißplatze für Heide bestimmt worden, und auf die.
sem Friedhofe wurde am 25. Juni 1830 dem Glaubcnsheldcn ein wür-
diges Monument errichtet.
Im I. 1559 ward die Baucrnrcpublik Dithmarschen durch die
schlcswig - holst. Fürsten und das Fcldhcrrntalent deö Johann Ranzau
erobert. Durch falsche Nachrichten waren die Dithm. geleitet, so daß sie
zerstreut, aber immer noch in ihrem angestammten Muthe ungeschwächt
fochten, doch wurden sie und ihre vereinzelten Trupps aufgerieben.
Ein höchst blutiger Kampf begab sich vor und in Heide. Dieser
Hauplort des Landes wurde in Schutt und Asche verwandelt. Die
(Kapitulation erfolgte am 19. Juni 1559. Die Achtundvierziger traten
ab, die Republik hörte auf, und, Dithmarschen war fortan den Herzo-
gen von Holstein Unterthan.
10. Rendsburg, wahrscheinlich gebildet aus der Ansiedelung
um das Schloß Reinoldsbürg, das schon in der frühesten Vorzeit
zur Obhut der Eider hier angelegt sein soll. Diese Burg wurde oftmals
angegriffen und war zu verschiedenen Zeiten im Besitz der Dänen.
1252 wurde sie unter dem König Abel der Grafschaft Holstein zuerkannt.
1539, als Mißhclligkcitcn zwischen Dänemark und dem deutschen Kaiser ent-
standen, war schon die Stadt mit Wällen und Gräben umgeben. Als im
30jährigen Kriege die Kaiserlichen 1627 am 12. Scptbr. vor Rendsburg
rückten, und die Besatzung nur schwach war, mußte die Festung sich am
4. Octbr. (Wallenstein?) ergeben; auch im I. 1613, als die Schwe-
den unter dem Fcldmarschall Torstcnson in Holstein einrückten, mußte
Rendsburg capituliren, und der General Gustav Wränget nahm sein
Hauptquartier auf dem Schlosse. Die Festungswerke würden nach und
nach verbessert. Der König Friedrich 111. ließ in den Jahren 1669 —
1671 die Altstadt neu befestigen; das Holstcnthor ward danials nach
der Stelle-des jetzigen alten holsteinischen Thores verlegt, und unter
das Thor ein Stein gelegt mit der lateinischen Inschrift: »Die Eider
ist die Grenze des römischen Reichs.-- Christian V. hat die Neustadt
angelegt und der Festung ihre jetzige Gestalt gegeben.------Das Stock-
und Sclavcnhaus — die Karlshütte u. s. w.
11. Kiel, (vorm, thom Kyle), schon im 11. Jahrh. Stadt ge-
nannt, hat (bildet) entweder leinen Namen von dem altsächsischcn
Worte Kiel (Kille), welches einen sichern Platz für Schiffe bedeutet, oder
auch von der kiel (-keil--) förmigen Gestalt des Hafens; denn das
der Meerbusen den Namen Kiel geführt hat, bezeugt noch das Bin-
nenwaffer -Kleiner Kiel.-- Kiel nahm mit jedem Jahre zu, — Schiff-
fahrt und Handel wurden von dem Landesherr,: stets begünstigt. Graf
Adolph Iv. trug viel zu Flor und Aufkommen dieser Stadt bei. Der
Hafen der Stadt ist einer der sichersten und besten an der Ostsee. Regel-
mäßige Fahrt von Paquctböten und Dampsschiffen nach Kopenhagen.' —
Kieler Umschlag. Universität für die Hcrzogthümer, gestiftet vom
Herzoge Christian Albrecht, 1655, daher Christiana Albertina
genannt — St. Nicolaikirche — Kloster, oder heil. Geistkirche,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Harms Johann Gustav_Wränget Gustav Friedrich Christian_V. Kyle) Adolph_Iv Christian_Albrecht Albrecht
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zugleich Garnisonskirche, 1240 vom Grafen Adolf Iv. erbaut, dessen
Grab auch vor dem Altare — St. Jürgcnskirche — Schloß
— Oberappellationsgericht für die Herzogtümer. — Vom 13.
Dee. 1813, bis zum 22. Jan. 1814 war hier das Hauptquartier des
damaligen Kronprinzen von Schweden mit 6 — 7000 Mann; am 14.
Jan. 1814 Friedensschluß, der die Verbindung zwischen-Dänemark
und Norwegen aufhob. Brunswik, Wilhelmincnhöhc — Vichburg —
Düsternbrook — Holtenau — Knoop u. s. w.
12. Lütjenburg, 1627 rückten hier 11.000 Mann Kaiserliche ein
und plünderten die Stadt. — Umgegend: Salzau — Neuhaus: Gie-
lau — Water-Neversdorf — Pauker — Neudorf: Hasbcrg — je.
13. Oldenburg, eine sehr alte Stadt, und vormals unter dem
Namen Stargard Residenz eines wendischen Fürsten. Oldenburgs
eigenthümliche Lage machte cs im 11. und 12. Jahrh, zum Schauplatz
der blutigsten Kriege, welche zwischen den Dänen, Wenden und Sachsen
geführt wurden. Im 11. Jahrh, wurde es mehrjnals Zerstört, und um
1150 von dem Könige Svend. Die Stadt hatte auf ihrem hohen Walle
ein schönes Schloß, das erst vor wenigen Jahrhunderten verfallen ist;
sic war einer der besuchtesten Ostseehäfen, so daß sie zu Ansang des 14.
Jahrh, ausser einem Schlosse, 4 Kirchen, 3 Capellen, 3 Klöster und 5
Thore gehabt haben soll. Oldenburg blühte etwa noch 100 Jahre fort,
aber nach der Eroberung und Verwüstung der Stadt im I. 1419 durch
den König Erich von Pommern nahm der Wohlstand immer mehr ab,
wozu auch die Versandung des Meerbusens viel beitrug. Dazu kamen
später große Unglücksfälle über dieselbe: im 30jährigen Kriege wurde
sie durch Einquartirung und Contribution hart mitgenommen (18,715 xp
Schaden), 1693 brannte der vierte Theil der Stadt ab; 1694 war eine
große Wafferfluth; am 15. August 1773 wurden Kirche nebst 400 Ge-
bäuden ein Raub der Flammen.-------
14. Heiligen Hafen, auch eine alte Stadt, ehemals größer —
im 15. Jahrh. 11 Straßen. — Im So nun er 1391 brannte die Stadt
dis auf 8 Häuser ab und die Einwohner erhielten darauf für 4 Jahre
die Befreiung von allen Abgaben und Lasten. 1660 zerstörte eine Feu-
ersbrunft die ehemalige große und kleine Wcndtstraße, und 1730 wur-
den außer dem Rathhause wiederum 30 Häuser durchs Feuer vernichtet.
Später litt sic mehrmals durch Überschwemmungen, und der Sage nach
soll auch ein ehemaliges Schloß durch eine Überschwemmung zerstört
worden sein. >715 wurde in der Nähe der Stadt eine Seeschlacht ge-
liefert, in welcher der dänische Admiral Gabel über den schwedischen
Schoutbynacht Grafen Wachtmeister siegte. — In Heiligenhafen's Nähe
sind manche Hünengräber.
15. Neustadt, anfänglich ein aus Fischerhütten bestehender Ort (Nicn-
krempe) und zu Altenkrempe cin gepfarrt, soll im Jahre 1244 von dem Grafen
Gerhard I. zu einer Stadt erhoben worden sein. Viele Unglücksfälle
hinderten das Aufblühen dieser Stadt: Feuersbrüuste (1391,1399,1419,
1425), und eben so viele verheerende Krankheiten, so daß im Jahre
1632 wegen der drückenden Armuth nur 60 Häuser bewohnt wurden.
1644 wurde sie nach tapferer Gegenwehr von den Schweden erobert
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Adolf Knoop Neuhaus Svend Erich_von_Pommern August Gerhard_I.
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242. Das Herzogthum Schleswig
1. ist gegen N. durch die Königsau (Schottborgerau)
und den Koldinger Fiord, und zwischen diesen Gewässern in
einer Länge von 2 Meilen durch eine angenommene Grenze
von Jütland getrennt; südlich bilden die Eider und der schlesw.-
holst. Canal, bis auf einige nördlich der Eider belegene unbe-
deutende Theile Holsteins, östlich die Ostsee und der kleine Belt und
ivestlich die Nordsee die Grenze. — Länge des Herzogthums von
Rendsburg bis Kolding c. 18 M., Breite 8, 10, 12 M. und dar-
über; Flächeninhalt: 165 O.. M., mit e. 350,000 Einw.
2. Ehemals wurde das Land von den Angelsachsen be-
wohnt, die 449 nach England auswanderten. Darauf drangen
Jüten von Norden her ein, woher das Land unter dem Namen
lutig vorkommt, sehr selten hieß es Süderjütland. Es ist übri-
gens immer ein eigenes Land gewesen und hat zu dem heutigen
Jütland niemals gehört. Schon seit dem Anfange des 14ten
Jahrh, führte es die Benennung Herzogthum Schleswig.
Es gibt noch jetzt Namen einiger Distrikte aus der ältesten
Zeit, welche ehemals Landschaften bezeichneten. Zu diesen Di-
strikten gehört:
a. an der Ostseite:
I. Die im Nordostcn vom Flensburger Hafen liegende Halbinsel
Sundewitt, über 2 M. lang und an einigen Stellen über I M.
breit. 2. Angeln, ein fruchtbarer Landstrich zwischen dem Flensbur-
ger Meerbusen und der Schlei. 3. Schwan sen (vorm. Svansöe),
eine Halbinsel zwischen der Schlei und dem Eckcrnsörder Meerbusen,
über 3 M. lang und iz M. breit, — enthält fast nur adeliche Besitzun-
gen. 4. Der dänische Wald oder Dänischenwohld, zwischen dem
Eckcrnsörder Meerbusen und dem Canal, ebenfalls 3 M. lang und Ij M.
breit. In den ältesten Zeiten war dieß Land ganz mit Wald bewach-
sen, woher es denn auch seinen Namen hat. Jetzt sind daselbst
nur adeliche Besitzungen.
d. an der Westseite:
5. Die Landschaft Eiderftedt, die südwestliche Ecke und Halb-
insel Schleswigs, in den ältesten Zeiten aus den 3 Inseln (Shiffhar-
dcn) Eiderstedt. Everschop (Norderharde) und Utholm bestehend, welche
im Laufe der Zeit durch Eindeichungen mit einander verbunden worden
sind. 6. Nordsricsland — nach den Bewohnern, den Friesen, also
genannt —, die Westseite zwischen der Eider und der Widau, mit eini-
gen in der Nordsee liegenden Inseln. Durch viele starke und verwü-
stendc Sturmfluthcn ist dieses große und fruchtbare Land, welches nach
dem Waldemarschcn Erdbuche 14 Harden enthielt, fast gänzlich zerstört;
im Laufe der Zeit sind über 100 Kirchen hier untergegangen. Die
Dünen an der Westseite find die Grabhügel.
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TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]