14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme,
die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind.
C. Schätze in der Tiefe.
Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft
wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf
(Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für
die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau)
oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar).
Steinbruch von Gommern und Plötzky.
Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln,
Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause
angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche
Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man
an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel-
steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend.
Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus
Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus
einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte
und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte.
Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große
Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Die Niederungen. 29
nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen-
flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre
vorüber? Bei — verläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich
nach —.
2. Ter Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger-
münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter-
lauf und die Mündung des Tangerslüßchens hat man zu einem Winter-
Hafen erweitert.
3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der ^>tadt
Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland ver-
-einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die
Uchte und links die Milde aufgenommen hat. Von feiner Mündung bis
Seehausen kann der Aland von kleinen Kälmen befahren werden. In der
Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus.
4. Tie Zeetze. Die Quelle liegt im südlichen Teile des Gebietes.
Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu.
Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen
befahren werden.
5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und
ist 49 1/2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen
Seen. Jin S.w. und N. sind seine User hoch und mit altem Eichen-
Wälde umrahmt. Am hohen Süduser liegt das Städtchen Arendsee. Der
See ist sehr fischreich und wirft bei stürmischem Wetter nicht selten Bern-
stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte friert er zu.
0. Schätze in der Tiefe.
Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten
Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton-
und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das
gewöhnliche Baumaterial. Vou besonderer Bedeutung ist der Mergel, der
au den Zichtaner Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel
benutzt wird. Torf wird nur noch wenig gestochen, ebenso Naseneisenstein.
Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerslüßchens vom
Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet
jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wasserstraße und der Eisenbahn
billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe n/M.
fjat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz
erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist
Salz erbohrt.
I). Übersicht «der die Beschäftigung der Sewohner.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker-
bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und
Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizeu,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Schätze in der Tiefe. 109
und Wiesen liefern hier reiche Erträge. Bei der Stadt Leipzig fließt der
Elster von rechts die Pleiße zu. Sie wendet sich nun nach W. Längs
des Mittellaufes der Weißen Elster hat man einen Kanal, den Floß-
graben, gestochen. Er geht von der Elster aus und führt zur Luppe,
einem Elsterarme. Die Elster und der Floßgraben werden zum Flößen
benutzt. Im Oberlaufe der Weißen Elster treibt man Perlenfischern. Die
Weiße Elster mündet oberhalb Halle in die Saale.
Z. Sic Mulde.
Die Mulde besteht aus 2 Quellflüssen, die nach den anliegenden
Städten Freiberg und Zwickau die Freiberg er und die Zw ick au er
Mulde heißen. Bei der Vereinigung beider tritt der Fluß in die Ebene,
die er nordwärts durchfließt. In dem breiten fruchtbaren Tale liegen die
Städte Eilenburg, Düben, Bitterfeld und Deffau. Wenige km nördlich
von Deffau führt die Mulde ihr Waffer der Elbe zu. Die Mulde ist
an vielen Stellen sehr reißend, durch Überschwemmungen richtet sie oft
großen Schaden an. Sie dient zum Flößen. Von Deffau an wird sie
auch von kleinen Dampfern befahren.
3. Die Fuhne.
Die Fuhne ist ein Bach, der durch eine sumpfige Niederung fließt.
Sie läuft von O. nach W. und mündet bei Bernburg iu die Saale. Von
ihrer Quelle hat man ein Flußbett zur Mulde (Raguhn) gezogen. So
stellt die Fuhne eine Verbindung zwischen Mulde und Saale her. Bei
Hochwasser der Mulde gleicht das Fuhnetal einem großen See. Das Tal
ist außerordentlich ertragreich. Wiesen, Acker und reicher Holzbestand find
fein Schmuck. Kurz vor ihrer Mündung fließt der Fuhne die Ziete zu,
an der Cöthen liegt.
C. Schätze in der Tiefe.
Das Land links von der Mulde ist sehr reich au unterirdischen
Schätzen. In der Nähe der Saale, der Elster, der Fuhne und bis zur Elbe
im N. dehnen sich große Brauukohlenlager aus. Bald holt man die
Kohle tief aus der Erde, bald findet man sie dicht unter der Ackerkrume.
Die Kohle, die daraus bereiteten Grudekoks und die Briketts sind ein
guter Ersatz für das fehlende Brennholz. Aber auch für die Beleuchtung
hat man die Kohle nutzbar gemacht' denn man bereitet daraus Ol (Solaröl)
und Lichte. Am Fuße des Petersberges gewinnt man auch Steinkohlen
(Plötz bei Löbejün); bei Halle und Bitterfeld sticht man gute Tonerde,
die eine großartige Tonwaren- und Ziegelsteiusabrikatiou hervorgerufen
hat. Am Petersberge und an den Höhen nach der Saale zu (Holehnen)
bricht man treffliche Pflaster- und Bausteine (Porphyr). Unweit Rothen-
bürg bei Könnern fördert man auch Kupfererz zutage.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
132 Das Norddeutsche Flachland.
denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch
wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst
seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und
Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland.
Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle
gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen,
Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink
ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde
geworden ist.
E. Die Bewohner.
a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion.
a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der
Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine
Bevölkerung folgende Nährquellen:
1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie;
2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau;
3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa-
raffingewinnung;
4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken;
5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial:
Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und
-schlemmerei;
6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton:
Ziegelei, Töpferei;
7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,
Viehzucht;
8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei,
Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln,
Jagd;
9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie;
10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und
Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken,
Brennereien;
11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden:
Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu-
bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern
außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen
von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein
und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen
und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in
Pommern und Posen);
12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen-
zucht, Beerensammeln;
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Bunzlau Oberschlesischen Deutschland Oberschlesischen Weinzone Pommern Oldenburg Friesland Schleswig-Holstein Mecklenburg Westfalen Braunschweig Pommern Posen
Schätze in der Tiefe. 123
und Wiesen liefern hier reiche Erträge. Bei der Stadt Leipzig fließt der
Elster von rechts die Pleiße zu. Sie wendet sich nun nach W. Längs
des Mittellaufes der Weißen Elster hat man einen Kanal, den Floß-
graben, gerochen. Er geht von der Elster aus und führt zur Luppe,
einem Elsterarme. Die Elster und der Floßgraben werden zum Flößen
benutzt. Im Oberlaufe der Weißen Elster treibt man Perlenfischerei. Die
Weiße Elster mündet oberhalb Halle in die Saale.
2. Sie Mulde.
Die Mulde besteht aus 2 Quell flüffen, die nach den anliegenden
Städten Freiberg und Zwickau die Freiberg er und die Zw ick au er
Mulde heißen. Bei der Vereinigung beider tritt der Fluß in die Ebene,
die er nordwärts durchfließt. In dem breiten fruchtbaren Tale liegen die
Städte Eilenburg, Düben, Bitterfeld und Deffau. Wenige km nördlich
von Deffau führt die Mulde ihr Waffer der Elbe zu. Die Mulde ist
an vielen Stellen sehr reißend, durch Überschwemmungen richtet sie oft
großen Schaden an. Sie dient zum Flößen. Von Deffau an wird sie
auch von kleinen Dampfern befahren.
3. Die Fuhne.
Die Fuhne ist ein Bach, der durch eine sumpfige Niederung fließt.
Sie länst von O. nach W. und mündet bei Bernburg in die Saale. Von
ihrer Quelle hat man ein Flußbett zur Mulde (Raguhn) gezogen. So
stellt die Fuhne eine Verbindung zwischen Mulde und Saale her. Bei
Hochwasser der Mulde gleicht das Fuhnetal einem großen See. Das Tal
ist außerordentlich ertragreich. Wiesen, Acker und reicher Holzbestand sind
sein Schmuck. Kurz vor ihrer Mündung fließt der Fuhne die Ziete zu,
an der Cöthen liegt.
C. Schätze in der Tiefe.
Das Land links von der Mulde ist sehr reich an unterirdischen
Schätzen. In der Nähe der Saale, der Elster, der Fuhne und bis zur Elbe
im N. dehnen sich große Braunkohlenlager aus. Bald holt man die
Kohle tief aus der Erde, bald findet man sie dicht unter der Ackerkrume.
Die Kohle, die daraus bereiteten Grudekoks und die Briketts sind ein
guter Ersatz für das fehlende Brennholz. Aber auch für die Beleuchtung
hat man die Kohle nutzbar gemacht; denn man bereitet daraus Ol (Solaröl)
und Lichte. Am Fuße des Petersberges gewinnt man auch Steinkohlen
(Plötz bei Löbejün); bei Halle und Bitterfeld sticht man gute Tonerde,
die eine großartige Tonwaren- und Ziegelsteinfabrikation hervorgerufen
hat. Am Petersberge und an den Höhen nach der Saale zu (Holehnen)
bricht man treffliche Pflaster-- und Bausteine (Porphyr). Unweit Rothen-
bürg bei Könnern fördert man auch Kupfererz zutage.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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146
Das Norddeutsche Flachland,
denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch
wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst
seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und
Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland.
Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle
gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen,
Zink und Blei auf der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink
ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde
geworden ist.
E. Die Kemohner.
a) Beschäftigung, b) Volksstämme, c) Religion.
a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der
Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine
Bevölkerung folgende Nährquellen:
1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie;
2. „ „ „ „ Weinzone: Weinbau:
3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa-
raffingewinnung;
4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken;
5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial:
Steinbrüche, Kalkbrennerei. Kreidebrüche und
-schlemmerei;
„ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton:
Ziegelei, Töpferei;
7. .. „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,.
Viehzucht;
„ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei,
Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln,
Jagd;
9. „ „ „ ,f Bernsteingegend: Bernsteinindustrie;
10. .. .. .. „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und
Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkesabriken,
Brennereien;
11. „ „ „ „ wasser-, wiesen- und weidereichen Gegenden:
Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu-
bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern
außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen
von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein
und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen
und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in
Pommern und Posen);
13. „ „ „ „ Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen-
gucht, Beerensammeln;
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Bunzlau Deutschland Oberschlesischen Weinzone Pommern Oldenburg Friesland Schleswig-Holstein Mecklenburg Westfalen Braunschweig Pommern Posen
Die Niederungen. 43
nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen-
flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre
vorüber? Bei — oerläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich
nach —.
2. Der Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger-
münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter-
lauf und die Mündung des Tangerflüßchens hat man zu einem Winter-
Hafen erweitert.
3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der Stadt
Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland oer-
einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die
Uchte und liuks die Milde aufgenommen hat. Von seiner Mündung bis
Seehausen kann der Aland von kleinen Kähnen befahren werden. In der
Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus.
4. Die Zeetze. Die Quelle liegt im füdlichen Teile des Gebietes.
Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu.
Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen
befahren werden.
5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und
ist 49 */2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen
Seen. Im S.w. und N. sind seine Ufer hoch und mit altem Eichen-
walde umrahmt. Am hohen Südufer liegt das Städtchen Arendsee. Der
See ist sehr fischreich und wirst bei stürmischem Wetter nicht selten Bern-
stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte sriert er zu.
C. Schätze in der Tiefe.
Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten
Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton-
und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das
gewöhnliche Baumaterial. Von besonderer Bedeutung ist der Mergel, der
au den Zichtauer Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel
benutzt wird. Tors wird nur noch wenig gestochen, ebenso Raseneisenstein.
Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerflüßchens vom
Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet
jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wafferstraße und der Eisenbahn
billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe a/M.
hat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz
erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist
Salz erbohrt.
v. Übersicht über die Beschäftigung dev Kemohner.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker-
bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und
Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizen,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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28 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme,
die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind.
C. Schätze in der Tiefr.
Obwohl der Boden oben durchweg dürstig ist, so birgt er doch ost
wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Tors
(Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für
die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau)
oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar).
Steinbruch von Gommern und Plötzky.
Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln,
Teller, Flaschen), das aus deu Meßplätzen der größeren Städte zum Kaufe
angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche
Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man
an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel-
steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser selsarmen Gegend.
Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus
Feldsteinen (Findlingen, Rehlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus
einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte
und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte.
Bei Liebenwerda (Rotstein), bei Gommern und Plötzky finden wir große
Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Regionen (OPAC): Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
18
Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz.
§6.
Im Deutschen Reiche fielen der Landwirtschaft 60°/«, im Königreich Sachsen 66,7"/«,
in Württemberg 59,8 °/0, in Oldenburg 51,2°/0 des Bodens zu.
Unter den Getreidearten nimmt der Rvggen die erste Stelle ein, dann folgen
Hafer, Weizen und Gerste. Ter Kartoffelbau ist sehr bedeutend, ebenso der Er-
trag an Wiesenheu, seit neuerer Zeit auch der Anbau der Zuckerrübe (12 Zucker-
fabriken). Neben dem Ackerbau wird der Boden zur Weide benutzt. Hervor-
ragend ist Mecklenburg durch die Aufzucht von Pferden, Rindern und Schweinen.
Voll 1873 bis 1990 hat sich die Zahl der Pferde um 2 L °/0, die der Rinder um
20 °/0, die der Schweine sogar um 136°/0 vermehrt, dagegen hat die früher sehr bedeutende
Schafzucht um 52°/0 abgenommen. Von großer Bedeutung ist der Anban von Zucker-
rüben. Die größte Zuckerfabrik des Landes hat Wismar.
Der Wald nimmt in Mecklenburg-Schwerin 17,7 °/0 des Bodeus oder
233 000 Im eiu. Er besteht in den großherzoglichen Forsten zu etwa 3/5 aus
Nadelholz, zu 1/5 aus Buchen und zu x/h aus Birken. In Mecklenburg-Strelitz
bedeckt er etwa 20,8°/0 des Bodeus oder 61010 ha, in dein Hügellande des
it. Teiles vorwiegend Laubwald, im s. Saudgebiete weit ausgedehnte Nadelholz-
Waldungen.
Zum Vergleiche diene, daß im Deutscheu Reiche 25,8 °/0/ im Königreich Sachsen 25,9 °/0,
in Württemberg 30,8 °/u, im Regierungsbezirk Nassau 40°/o, iu Anhalt und den Provinzen
Ostpreußen, Posen, Pommern, Sachsen und Westfalen etwa 20% des Bodens dem
Walde angehören und nur Schleswig-Holstein, Oldenburg (10,6°/0) und das Gebiet der
Hansestädte hinter Mecklenburg-Schweriu zurückbleiben. Doch hat sich die Waldfläche des
letzteren in neuerer Zeit beträchtlich durch Aufforstungeil vergrößert. (Europa etwa 31"/«,.)
Die größeren zusammenhängenden Waldflächen finden sich in den vier Heidegebieteil;
hieraus erklärt sich das Vorherrschen des Nadelholzes.
Ter Reichtum an Bodenschätzen ist im Vergleich 511 anderen Ländern gering.
Am wichtigsten ist iu dieser Hinsicht die Heidesaudgegend von Lübtheen iinb
Dömitz.
Hier findet sich das Gipslager voil Lübtheen, bei Jessenitz ein sehr bedeutendes
Steiu. und Kalisalzlager, bei Malliß ein ans zwei Flözen bestehendes Brann-
kohleil- und ciit in großartiger Weise zum Ziegelbrennen abgebautes Tonlager.
(Vgl. S. 16.)
Salzquellen besitzt Mecklenburg in ziemlicher Anzahl, doch werden sie
wegen ihres schwachen Salzgehaltes nicht verwertet, außer denjenigen beim Stadt-
chen Sülze.
Die dortige 4l/2 bis 5l/3°/p Salz enthaltende Sole wird vermittelst des Gradier-
wertes zu 21°/0 verstärkt, dann in eisernen Pfannen verdampft und liefert jährlich etwa
1500 Tonnen Salz, zum größten Teil Speisesalz, damit jedoch bei weitem noch nicht die
Hälfte des Salzbedarfs für Mecklenburg. (Das Deutsche Reich liefert ungefähr l Million
Tonnen.) Seit 1822 befindet sich in Sülze ein Solbad, 1881 ist dort anch ein solches
für Kinder eingerichtet worden. Von den übrigen Mineralquellen ist die eisenhaltige
Quelle von Doberan zu erwähnen.
Kalk (besonders Wiesenkalk), zu Düuge- und Bauzweckeil, aber auch zur Zement-
bereitung (z. B- aus dem ergiebigen Ramper Moor bei Schwerin) benutzt, findet sich an
vielen Stellen iu ziemlich großer Menge.
Sehr bedeutend ist der Reichtum an Torf, der in fast allen Feldmarken vorhanden
ist, besonders im Anschwemmuugsgebiet der Flußtäler und am Rande zurückgegangener
oder als Oberfläche ganz verschwundener Seen. Er wird teils in einfachem, teils in
sehr großartigem Betriebe gewonnen und findet hauptsächlich als Brenn- und Dünge-
material die mannigfachste Verwendung.
Gewinnung von Metallen wird nirgends betrieben, seitdem die öfter versuchte
Verhüttung (Neustadt) des iu den Heidegegenden häufig vorkommenden Raseneisen-
steins aufgegeben ist.
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Regionen (OPAC): Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
§9-10.
Verkehrswege. — Abriß der Geschichte.
23
Jetzt vermittelt den Verkehr, abgesehen von den bei den Flüssen angegebenen
Wasserstraßen und dem Seewege, ein seit 1826 begonnenes (Warnow-Boizenbnrg)
und stetig ausgedehntes Netz von Kunststraßen. Länge derselben in M.-Schw.
1913 km (1903), in M.-Str. 377 km (1903). Seit 1846 (Berlin-Hamburg.
dann 1847 Schwerin-Hagenow) durchziehen das Land zahlreiche Eisenbahnen.
Länge derselben in M.-Schw. 1180 km (1903), in M.-Str. 291 km (1903).
Nach ihrer Hauptrichtung lassen sie sich gruppieren in 3 Längslinien, von W.
nach O. bzw. die Küstenbahn von No. nach Sw. (von Ludwigslust nach Waren;
von Schönberg nach Neubrandenburg; von Wismar nach Ribnitz), und 5 Quer-
linien, von denen 3 von Nw. nach So. und 2 von N. nach S. lansen (von
Rostock nach Fürstenberg; von Wismar nach Karow; von Boizenburg nach
Grabow; von Rostock nach Plan; von Wismar nach Ludwigslust). Suche sie auf
der Karte mit den Hauptknotenpunkten aus!
Die Länge der Eisenbahnen im Vergleiche zum Flächeninhalt des Landes ist in M.-Str.
etwas größer, in M.-Schw. etwas kleiner als der Durchschnitt des Deutschen Reiches. Auf
100 qkrn Fläche kommen (1903) in M.-Schw. 9 km, in M.-Str. 9,9 km, im Reiche 9,6 km,
im Jndustrielande Sachsen 20,4 km. Dagegen kommen auf 10000 Ew. in M.-Schw.
19,4 km, in M.-Str. sogar 28,4 km, im Reiche 9 km, im stark bevölkerten Sachsen 5 km.
§ 10. Abriß der Geschichte.
I. Vorgeschichte.
1. Steinzeit. Bis etwa 1000 v. Chr. Stammeszugehörigkeit der Bevölkerung un-
sicher. Geräte aus Holz, Knochen und sehr künstlich bearbeitetem Stein. Erdgruben und
„Pfahlbauten" (z. B. in einem Torfmoor nordwestlich von Wismar). Beisetzung der
Toten (selten Verbrennung) in „Hünengräbern" oder „Riesenbetten" (schönstes bei Naschen-
dorf unweit Grevesmühlen, Bild 20), d. h. langgestreckten, flachen, mit großen Stein-
•blocken umsetzten Hügeln, oder in freistehenden Steinkammern („Teufelsbacköfen", z. B.
ebenfalls bei Naschendorf, ferner auf einem Berge bei Kl.-Görnow unweit Warin).
2. Bronzezeit. Von 1000 bis etwa 400 v. Chr. Bevölkerung germanisch. Glanzzeit
der Vorgeschichte. Bronze, eine Mischung von Kupfer und Zinn, vom Sw. ins Land
gebracht und hier mit staunenswerter Kunst bearbeitet. „Kegelgräber" mit reicher Aus-
stattung des Toten an Bronze, Gold und Glasperlen. Zahlreiche Fundorte bei Sternberg
(im Königsberg bei Rnchow ö. von St., ferner bei Peckatel f.-ö. von Schwerin). Gegen
Ende der Periode niedrigere Hügel und Leichenverbrennung, Beisetzung in tönernen Urnen.
3. Eisenzeit. Von 400 v. Chr. bis zum Siege des Christentums.
a) Germanische Periode. Bis um 400 n. Chr. Das Eisen, von Sw. eingeführt,
verdrängt die Bronze. Beisetzung der verbrannten Leichen in „Urnen", die man stach
in die Erde eingrub und mit Steinen umsetzte (Bild 21). Die „Urnenfelder", „Wenden-
kirchhöfe" genannt, weil man sie früher fälschlich den Wenden zuschrieb, meist auf
natürlichen, sandigen Hügeln. Waffen und Schmuckgegenstände aus Eisen und Bronze,
letztere aus römischen Provinzen eingeführt.
b) Slawische Periode. Ohne Zusammenhang mit der vorigen. An die Stelle
der auswandernden Germanen treten slawische Völkerschaften, zur Gruppe der Wenden
gehörig. Die bedeutendsten darunter im W. die Obotriten, im O. die Liutizen, schlechte
Ackerbauer, tüchtige Fischer und Seefahrer, vielfach in sich zersplittert und gegen ihre
eigenen zahlreichen Fürsten unbotmäßig. Trotz der siebenhundertjährigen Dauer der
Wendenherrschast sind sehr wenig slawische Begräbnisplätze erhalten. Der bedeuteudste
Bartelsdorf (dicht bei Rostock), auf welchem die Leichen schon nach christlicher
-u , vlnc^e.^at^et liegen. Zahlreicher sind aus slawischer Zeit erhalten die Burg-
walle, o. h. Befestigungen aus Erdwällen, die im Sumpse oder flachen Wasser ansge-
schüttet waren.
Der berühmteste Burgwall ist der von Mecklenburg (Michilinbnrg) bei Wismar,
einer Burg des Obotritenfürsten Niklot, von welcher das Land den Namen trägt.
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