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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 14

1911 - Magdeburg : Creutz
14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme, die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind. C. Schätze in der Tiefe. Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf (Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau) oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar). Steinbruch von Gommern und Plötzky. Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln, Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel- steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend. Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte. Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 29

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 29 nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen- flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre vorüber? Bei — verläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich nach —. 2. Ter Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger- münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter- lauf und die Mündung des Tangerslüßchens hat man zu einem Winter- Hafen erweitert. 3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der ^>tadt Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland ver- -einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die Uchte und links die Milde aufgenommen hat. Von feiner Mündung bis Seehausen kann der Aland von kleinen Kälmen befahren werden. In der Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus. 4. Tie Zeetze. Die Quelle liegt im südlichen Teile des Gebietes. Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu. Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen befahren werden. 5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und ist 49 1/2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen Seen. Jin S.w. und N. sind seine User hoch und mit altem Eichen- Wälde umrahmt. Am hohen Süduser liegt das Städtchen Arendsee. Der See ist sehr fischreich und wirft bei stürmischem Wetter nicht selten Bern- stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte friert er zu. 0. Schätze in der Tiefe. Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton- und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das gewöhnliche Baumaterial. Vou besonderer Bedeutung ist der Mergel, der au den Zichtaner Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel benutzt wird. Torf wird nur noch wenig gestochen, ebenso Naseneisenstein. Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerslüßchens vom Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wasserstraße und der Eisenbahn billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe n/M. fjat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist Salz erbohrt. I). Übersicht «der die Beschäftigung der Sewohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizeu,

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 109

1911 - Magdeburg : Creutz
Schätze in der Tiefe. 109 und Wiesen liefern hier reiche Erträge. Bei der Stadt Leipzig fließt der Elster von rechts die Pleiße zu. Sie wendet sich nun nach W. Längs des Mittellaufes der Weißen Elster hat man einen Kanal, den Floß- graben, gestochen. Er geht von der Elster aus und führt zur Luppe, einem Elsterarme. Die Elster und der Floßgraben werden zum Flößen benutzt. Im Oberlaufe der Weißen Elster treibt man Perlenfischern. Die Weiße Elster mündet oberhalb Halle in die Saale. Z. Sic Mulde. Die Mulde besteht aus 2 Quellflüssen, die nach den anliegenden Städten Freiberg und Zwickau die Freiberg er und die Zw ick au er Mulde heißen. Bei der Vereinigung beider tritt der Fluß in die Ebene, die er nordwärts durchfließt. In dem breiten fruchtbaren Tale liegen die Städte Eilenburg, Düben, Bitterfeld und Deffau. Wenige km nördlich von Deffau führt die Mulde ihr Waffer der Elbe zu. Die Mulde ist an vielen Stellen sehr reißend, durch Überschwemmungen richtet sie oft großen Schaden an. Sie dient zum Flößen. Von Deffau an wird sie auch von kleinen Dampfern befahren. 3. Die Fuhne. Die Fuhne ist ein Bach, der durch eine sumpfige Niederung fließt. Sie läuft von O. nach W. und mündet bei Bernburg iu die Saale. Von ihrer Quelle hat man ein Flußbett zur Mulde (Raguhn) gezogen. So stellt die Fuhne eine Verbindung zwischen Mulde und Saale her. Bei Hochwasser der Mulde gleicht das Fuhnetal einem großen See. Das Tal ist außerordentlich ertragreich. Wiesen, Acker und reicher Holzbestand find fein Schmuck. Kurz vor ihrer Mündung fließt der Fuhne die Ziete zu, an der Cöthen liegt. C. Schätze in der Tiefe. Das Land links von der Mulde ist sehr reich au unterirdischen Schätzen. In der Nähe der Saale, der Elster, der Fuhne und bis zur Elbe im N. dehnen sich große Brauukohlenlager aus. Bald holt man die Kohle tief aus der Erde, bald findet man sie dicht unter der Ackerkrume. Die Kohle, die daraus bereiteten Grudekoks und die Briketts sind ein guter Ersatz für das fehlende Brennholz. Aber auch für die Beleuchtung hat man die Kohle nutzbar gemacht' denn man bereitet daraus Ol (Solaröl) und Lichte. Am Fuße des Petersberges gewinnt man auch Steinkohlen (Plötz bei Löbejün); bei Halle und Bitterfeld sticht man gute Tonerde, die eine großartige Tonwaren- und Ziegelsteiusabrikatiou hervorgerufen hat. Am Petersberge und an den Höhen nach der Saale zu (Holehnen) bricht man treffliche Pflaster- und Bausteine (Porphyr). Unweit Rothen- bürg bei Könnern fördert man auch Kupfererz zutage.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 132

1911 - Magdeburg : Creutz
132 Das Norddeutsche Flachland. denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Bewohner. a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau; 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und -schlemmerei; 6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau, Viehzucht; 8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- zucht, Beerensammeln;

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 123

1911 - Magdeburg : Creutz
Schätze in der Tiefe. 123 und Wiesen liefern hier reiche Erträge. Bei der Stadt Leipzig fließt der Elster von rechts die Pleiße zu. Sie wendet sich nun nach W. Längs des Mittellaufes der Weißen Elster hat man einen Kanal, den Floß- graben, gerochen. Er geht von der Elster aus und führt zur Luppe, einem Elsterarme. Die Elster und der Floßgraben werden zum Flößen benutzt. Im Oberlaufe der Weißen Elster treibt man Perlenfischerei. Die Weiße Elster mündet oberhalb Halle in die Saale. 2. Sie Mulde. Die Mulde besteht aus 2 Quell flüffen, die nach den anliegenden Städten Freiberg und Zwickau die Freiberg er und die Zw ick au er Mulde heißen. Bei der Vereinigung beider tritt der Fluß in die Ebene, die er nordwärts durchfließt. In dem breiten fruchtbaren Tale liegen die Städte Eilenburg, Düben, Bitterfeld und Deffau. Wenige km nördlich von Deffau führt die Mulde ihr Waffer der Elbe zu. Die Mulde ist an vielen Stellen sehr reißend, durch Überschwemmungen richtet sie oft großen Schaden an. Sie dient zum Flößen. Von Deffau an wird sie auch von kleinen Dampfern befahren. 3. Die Fuhne. Die Fuhne ist ein Bach, der durch eine sumpfige Niederung fließt. Sie länst von O. nach W. und mündet bei Bernburg in die Saale. Von ihrer Quelle hat man ein Flußbett zur Mulde (Raguhn) gezogen. So stellt die Fuhne eine Verbindung zwischen Mulde und Saale her. Bei Hochwasser der Mulde gleicht das Fuhnetal einem großen See. Das Tal ist außerordentlich ertragreich. Wiesen, Acker und reicher Holzbestand sind sein Schmuck. Kurz vor ihrer Mündung fließt der Fuhne die Ziete zu, an der Cöthen liegt. C. Schätze in der Tiefe. Das Land links von der Mulde ist sehr reich an unterirdischen Schätzen. In der Nähe der Saale, der Elster, der Fuhne und bis zur Elbe im N. dehnen sich große Braunkohlenlager aus. Bald holt man die Kohle tief aus der Erde, bald findet man sie dicht unter der Ackerkrume. Die Kohle, die daraus bereiteten Grudekoks und die Briketts sind ein guter Ersatz für das fehlende Brennholz. Aber auch für die Beleuchtung hat man die Kohle nutzbar gemacht; denn man bereitet daraus Ol (Solaröl) und Lichte. Am Fuße des Petersberges gewinnt man auch Steinkohlen (Plötz bei Löbejün); bei Halle und Bitterfeld sticht man gute Tonerde, die eine großartige Tonwaren- und Ziegelsteinfabrikation hervorgerufen hat. Am Petersberge und an den Höhen nach der Saale zu (Holehnen) bricht man treffliche Pflaster-- und Bausteine (Porphyr). Unweit Rothen- bürg bei Könnern fördert man auch Kupfererz zutage.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 146

1911 - Magdeburg : Creutz
146 Das Norddeutsche Flachland, denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei auf der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Kemohner. a) Beschäftigung, b) Volksstämme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. „ „ „ „ Weinzone: Weinbau: 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei. Kreidebrüche und -schlemmerei; „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. .. „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,. Viehzucht; „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ ,f Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. .. .. .. „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkesabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ wasser-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 13. „ „ „ „ Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- gucht, Beerensammeln;

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 43

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 43 nimmt seine Abwässer aus. An ihren Ufern breiten sich große Wiesen- flächen und fruchtbare Äcker aus. An welchen Städten fließt die Ohre vorüber? Bei — oerläßt die Ohre ihre Hauptrichtung und wendet sich nach —. 2. Der Tanger. Der Tanger mündet nach kurzem Laufe bei Tanger- münde in die Elbe. Das Tangerwasser ist sehr eisenhaltig. Den Unter- lauf und die Mündung des Tangerflüßchens hat man zu einem Winter- Hafen erweitert. 3. Der Aland hat seine Quelle dicht an der Elbe nahe der Stadt Werben. Warum fließt er nicht sogleich in die Elbe? Der Aland oer- einigt sich unterhalb der Stadt — mit der Biese, nachdem diese rechts die Uchte und liuks die Milde aufgenommen hat. Von seiner Mündung bis Seehausen kann der Aland von kleinen Kähnen befahren werden. In der Niederung zwischen Aland und Elbe dehnt sich die fruchtbare Wische aus. 4. Die Zeetze. Die Quelle liegt im füdlichen Teile des Gebietes. Ihr eilen zwei Nebenflüßchen und ein Abflußgraben vom Arendsee zu. Die Zeetze kann von der Elbe aus bis Salzwedel mit kleinen Kähnen befahren werden. 5. Der Arendsee, d. h. Adler-See. Er hat 11 km Umfang und ist 49 */2 m tief. Seine mittlere Tiefe übertrifft die aller norddeutschen Seen. Im S.w. und N. sind seine Ufer hoch und mit altem Eichen- walde umrahmt. Am hohen Südufer liegt das Städtchen Arendsee. Der See ist sehr fischreich und wirst bei stürmischem Wetter nicht selten Bern- stein aus. Nur bei sehr strenger Kälte sriert er zu. C. Schätze in der Tiefe. Die Altmark ist sehr arm an unterirdischen Schätzen. Die wichtigsten Stoffe, die hauptsächlich längs der Elbe gewonnen werden, sind Ton- und Ziegelerde. Die daraus hergestellten Mauersteine bilden daher das gewöhnliche Baumaterial. Von besonderer Bedeutung ist der Mergel, der au den Zichtauer Bergen bei Wiepke gewonnen und als Düngemittel benutzt wird. Tors wird nur noch wenig gestochen, ebenso Raseneisenstein. Dieser scheidet sich auf den sumpfigen Wiesen des Tangerflüßchens vom Wasser. Die seinetwegen angelegte Eisengießerei Tangerhütte verarbeitet jetzt hauptsächlich Eisenerze, die auf der Wafferstraße und der Eisenbahn billiger herbeigeschafft werden. Am Fuße des „Kalkberges" bei Calbe a/M. hat man auf der „Salzwiese" ein mächtiges Lager von reinem Steinsalz erbohrt, aber bis jetzt noch nicht abgebaut. Auch bei Neuhaldensleben ist Salz erbohrt. v. Übersicht über die Beschäftigung dev Kemohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau und Viehzucht. Aus dem sandigen Boden sind Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte; wo Lehm vorherrscht, gedeihen auch Weizen,

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 28

1911 - Magdeburg : Creutz
28 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme, die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind. C. Schätze in der Tiefr. Obwohl der Boden oben durchweg dürstig ist, so birgt er doch ost wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Tors (Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau) oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar). Steinbruch von Gommern und Plötzky. Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln, Teller, Flaschen), das aus deu Meßplätzen der größeren Städte zum Kaufe angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel- steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser selsarmen Gegend. Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus Feldsteinen (Findlingen, Rehlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte. Bei Liebenwerda (Rotstein), bei Gommern und Plötzky finden wir große Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich

9. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 18

1912 - Breslau : Hirt
18 Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. §6. Im Deutschen Reiche fielen der Landwirtschaft 60°/«, im Königreich Sachsen 66,7"/«, in Württemberg 59,8 °/0, in Oldenburg 51,2°/0 des Bodens zu. Unter den Getreidearten nimmt der Rvggen die erste Stelle ein, dann folgen Hafer, Weizen und Gerste. Ter Kartoffelbau ist sehr bedeutend, ebenso der Er- trag an Wiesenheu, seit neuerer Zeit auch der Anbau der Zuckerrübe (12 Zucker- fabriken). Neben dem Ackerbau wird der Boden zur Weide benutzt. Hervor- ragend ist Mecklenburg durch die Aufzucht von Pferden, Rindern und Schweinen. Voll 1873 bis 1990 hat sich die Zahl der Pferde um 2 L °/0, die der Rinder um 20 °/0, die der Schweine sogar um 136°/0 vermehrt, dagegen hat die früher sehr bedeutende Schafzucht um 52°/0 abgenommen. Von großer Bedeutung ist der Anban von Zucker- rüben. Die größte Zuckerfabrik des Landes hat Wismar. Der Wald nimmt in Mecklenburg-Schwerin 17,7 °/0 des Bodeus oder 233 000 Im eiu. Er besteht in den großherzoglichen Forsten zu etwa 3/5 aus Nadelholz, zu 1/5 aus Buchen und zu x/h aus Birken. In Mecklenburg-Strelitz bedeckt er etwa 20,8°/0 des Bodeus oder 61010 ha, in dein Hügellande des it. Teiles vorwiegend Laubwald, im s. Saudgebiete weit ausgedehnte Nadelholz- Waldungen. Zum Vergleiche diene, daß im Deutscheu Reiche 25,8 °/0/ im Königreich Sachsen 25,9 °/0, in Württemberg 30,8 °/u, im Regierungsbezirk Nassau 40°/o, iu Anhalt und den Provinzen Ostpreußen, Posen, Pommern, Sachsen und Westfalen etwa 20% des Bodens dem Walde angehören und nur Schleswig-Holstein, Oldenburg (10,6°/0) und das Gebiet der Hansestädte hinter Mecklenburg-Schweriu zurückbleiben. Doch hat sich die Waldfläche des letzteren in neuerer Zeit beträchtlich durch Aufforstungeil vergrößert. (Europa etwa 31"/«,.) Die größeren zusammenhängenden Waldflächen finden sich in den vier Heidegebieteil; hieraus erklärt sich das Vorherrschen des Nadelholzes. Ter Reichtum an Bodenschätzen ist im Vergleich 511 anderen Ländern gering. Am wichtigsten ist iu dieser Hinsicht die Heidesaudgegend von Lübtheen iinb Dömitz. Hier findet sich das Gipslager voil Lübtheen, bei Jessenitz ein sehr bedeutendes Steiu. und Kalisalzlager, bei Malliß ein ans zwei Flözen bestehendes Brann- kohleil- und ciit in großartiger Weise zum Ziegelbrennen abgebautes Tonlager. (Vgl. S. 16.) Salzquellen besitzt Mecklenburg in ziemlicher Anzahl, doch werden sie wegen ihres schwachen Salzgehaltes nicht verwertet, außer denjenigen beim Stadt- chen Sülze. Die dortige 4l/2 bis 5l/3°/p Salz enthaltende Sole wird vermittelst des Gradier- wertes zu 21°/0 verstärkt, dann in eisernen Pfannen verdampft und liefert jährlich etwa 1500 Tonnen Salz, zum größten Teil Speisesalz, damit jedoch bei weitem noch nicht die Hälfte des Salzbedarfs für Mecklenburg. (Das Deutsche Reich liefert ungefähr l Million Tonnen.) Seit 1822 befindet sich in Sülze ein Solbad, 1881 ist dort anch ein solches für Kinder eingerichtet worden. Von den übrigen Mineralquellen ist die eisenhaltige Quelle von Doberan zu erwähnen. Kalk (besonders Wiesenkalk), zu Düuge- und Bauzweckeil, aber auch zur Zement- bereitung (z. B- aus dem ergiebigen Ramper Moor bei Schwerin) benutzt, findet sich an vielen Stellen iu ziemlich großer Menge. Sehr bedeutend ist der Reichtum an Torf, der in fast allen Feldmarken vorhanden ist, besonders im Anschwemmuugsgebiet der Flußtäler und am Rande zurückgegangener oder als Oberfläche ganz verschwundener Seen. Er wird teils in einfachem, teils in sehr großartigem Betriebe gewonnen und findet hauptsächlich als Brenn- und Dünge- material die mannigfachste Verwendung. Gewinnung von Metallen wird nirgends betrieben, seitdem die öfter versuchte Verhüttung (Neustadt) des iu den Heidegegenden häufig vorkommenden Raseneisen- steins aufgegeben ist.

10. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 23

1912 - Breslau : Hirt
§9-10. Verkehrswege. — Abriß der Geschichte. 23 Jetzt vermittelt den Verkehr, abgesehen von den bei den Flüssen angegebenen Wasserstraßen und dem Seewege, ein seit 1826 begonnenes (Warnow-Boizenbnrg) und stetig ausgedehntes Netz von Kunststraßen. Länge derselben in M.-Schw. 1913 km (1903), in M.-Str. 377 km (1903). Seit 1846 (Berlin-Hamburg. dann 1847 Schwerin-Hagenow) durchziehen das Land zahlreiche Eisenbahnen. Länge derselben in M.-Schw. 1180 km (1903), in M.-Str. 291 km (1903). Nach ihrer Hauptrichtung lassen sie sich gruppieren in 3 Längslinien, von W. nach O. bzw. die Küstenbahn von No. nach Sw. (von Ludwigslust nach Waren; von Schönberg nach Neubrandenburg; von Wismar nach Ribnitz), und 5 Quer- linien, von denen 3 von Nw. nach So. und 2 von N. nach S. lansen (von Rostock nach Fürstenberg; von Wismar nach Karow; von Boizenburg nach Grabow; von Rostock nach Plan; von Wismar nach Ludwigslust). Suche sie auf der Karte mit den Hauptknotenpunkten aus! Die Länge der Eisenbahnen im Vergleiche zum Flächeninhalt des Landes ist in M.-Str. etwas größer, in M.-Schw. etwas kleiner als der Durchschnitt des Deutschen Reiches. Auf 100 qkrn Fläche kommen (1903) in M.-Schw. 9 km, in M.-Str. 9,9 km, im Reiche 9,6 km, im Jndustrielande Sachsen 20,4 km. Dagegen kommen auf 10000 Ew. in M.-Schw. 19,4 km, in M.-Str. sogar 28,4 km, im Reiche 9 km, im stark bevölkerten Sachsen 5 km. § 10. Abriß der Geschichte. I. Vorgeschichte. 1. Steinzeit. Bis etwa 1000 v. Chr. Stammeszugehörigkeit der Bevölkerung un- sicher. Geräte aus Holz, Knochen und sehr künstlich bearbeitetem Stein. Erdgruben und „Pfahlbauten" (z. B. in einem Torfmoor nordwestlich von Wismar). Beisetzung der Toten (selten Verbrennung) in „Hünengräbern" oder „Riesenbetten" (schönstes bei Naschen- dorf unweit Grevesmühlen, Bild 20), d. h. langgestreckten, flachen, mit großen Stein- •blocken umsetzten Hügeln, oder in freistehenden Steinkammern („Teufelsbacköfen", z. B. ebenfalls bei Naschendorf, ferner auf einem Berge bei Kl.-Görnow unweit Warin). 2. Bronzezeit. Von 1000 bis etwa 400 v. Chr. Bevölkerung germanisch. Glanzzeit der Vorgeschichte. Bronze, eine Mischung von Kupfer und Zinn, vom Sw. ins Land gebracht und hier mit staunenswerter Kunst bearbeitet. „Kegelgräber" mit reicher Aus- stattung des Toten an Bronze, Gold und Glasperlen. Zahlreiche Fundorte bei Sternberg (im Königsberg bei Rnchow ö. von St., ferner bei Peckatel f.-ö. von Schwerin). Gegen Ende der Periode niedrigere Hügel und Leichenverbrennung, Beisetzung in tönernen Urnen. 3. Eisenzeit. Von 400 v. Chr. bis zum Siege des Christentums. a) Germanische Periode. Bis um 400 n. Chr. Das Eisen, von Sw. eingeführt, verdrängt die Bronze. Beisetzung der verbrannten Leichen in „Urnen", die man stach in die Erde eingrub und mit Steinen umsetzte (Bild 21). Die „Urnenfelder", „Wenden- kirchhöfe" genannt, weil man sie früher fälschlich den Wenden zuschrieb, meist auf natürlichen, sandigen Hügeln. Waffen und Schmuckgegenstände aus Eisen und Bronze, letztere aus römischen Provinzen eingeführt. b) Slawische Periode. Ohne Zusammenhang mit der vorigen. An die Stelle der auswandernden Germanen treten slawische Völkerschaften, zur Gruppe der Wenden gehörig. Die bedeutendsten darunter im W. die Obotriten, im O. die Liutizen, schlechte Ackerbauer, tüchtige Fischer und Seefahrer, vielfach in sich zersplittert und gegen ihre eigenen zahlreichen Fürsten unbotmäßig. Trotz der siebenhundertjährigen Dauer der Wendenherrschast sind sehr wenig slawische Begräbnisplätze erhalten. Der bedeuteudste Bartelsdorf (dicht bei Rostock), auf welchem die Leichen schon nach christlicher -u , vlnc^e.^at^et liegen. Zahlreicher sind aus slawischer Zeit erhalten die Burg- walle, o. h. Befestigungen aus Erdwällen, die im Sumpse oder flachen Wasser ansge- schüttet waren. Der berühmteste Burgwall ist der von Mecklenburg (Michilinbnrg) bei Wismar, einer Burg des Obotritenfürsten Niklot, von welcher das Land den Namen trägt.
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