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1. Geschichte - S. 36

1913 - Berlin : Oehmigke
— 36 — 4. der Bauern, die ursprünglich nur für Wagendienste bestimmt waren und bei der Erbauung der landesherrlichen Schlösser Dienste leisten mußten. 5. Ferner zogen die Grafen und Herren vom hohen Adel zu, die im markgräflichen Lehnsverhältnis standen. Es waren die von Lüchow, Dannenberg, Valkenstein, Dornburg, Wernigerode und Zossen, vor allem aber die Grafen von Lindow wegen der Lehnsherrschaft Rnppin und die edlen Gänse von Putlitz als Erbmarschälle der Mark, denen daher der Oberbefehl hauptsächlich zufiel. 6. Endlich ließen noch die wehrhaften Städte der bedrohten Gegend ihre Bürger zum Heere stoßen, freilich nur in dem Sinne, als sie unmittelbar zum Schutze des eignen Herdes kämpften. Geringere Städte schlossen sich den größeren an und gehörten zu ihrer „Sprache". Das städtische Aufgebot führte auch Wagen und Kriegswerkzeuge mit sich. Die Erfolge ihrer kriegerischen Unternehmungen suchten die Markgrafen schließlich durch Bündnisse mit den Nachbarn sicherzustellen. Als solche sind vorzugsweise die mecklenburgischen Fürsten zu nennen. Man muß jedoch nicht denken, daß das Aufgebot stets in der erforderlichen Zahl und Art zusammenkam. Das fehdefreudige Mittelalter stellte trotz aller Oberhoheit das einzelne Glied doch sehr selbständig hin, wenn es Kampf und Krieg galt, und abgesehen davon, daß oft nur das Aufgebot einer gewissen Gegend berufen wurde, weigerten sich nicht selten die dazu Verpflichteten, ja stellten sich auch auf die Seite des Gegners. Dennoch war die Kriegstüchtigkeit der märkischen Heere immer noch weit besser als die der Aufgebote in andern Gegenden des Reiches, und Markgraf Waldemar vermochte mit ihnen sein Land sogar zu einer gewissen europäischen Machtstellung emporzuheben. Die Kriege selbst bestanden meist in Streifzügen im Lande des Feindes und wurden oft nur mit Trupps von wenigen hundert Pferden ausgeführt. Feste Städte und Burgen griff man nur selten an. Man überfiel und plünderte die Dörfer, brannte sie wohl auch nieder und führte Menschen und Vieh mit sich fort. Jene gab man nur gegen Lösegeld wieder frei. Natürlich litten

2. Geschichte - S. 29

1913 - Berlin : Oehmigke
— 29 — falschen Waldemar, der ein Mütter, namens Jakob Rehbock, aus Hundeluft bei Zerbst gewesen sein soll, nach Dessau ab. Hier haben sie ihn bis an sein Ende in fürstlichen Ehren gehalten und ihn schließlich mit fürstlichem Aufwand bestattet. Dr. Eüwin Evers «Braudcnburgisch-Preußische Geschichte). 11. Ein stiller Fischer. Es war im Jahre 1348. Draußen in den märkischen Heiden tobte der Kampf zwischen dem Bayern Ludwig, Markgrafen von Brandenburg, und dem Askanier Woldemar, von dem gesagt wird, er sei nicht der große Woldemar, sondern der Müller-gesell Jakob Rehbock aus Genthin gewesen. Dieser blutige Streit zieht wohl die Oderstädte Frankfurt und Wriezen in Mitleidenschaft, aber das dahinterliegende Bruch bleibt davon unberührt. Niemand kümmert sich um diese armselige Wildnis, und auch dem stillen Brücher, der träumerisch seiner eintönigen Beschäftigung nachgeht, scheint es gleichgültig zu sein, wer Herrscher da draußen in der ihm unbekannten Welt bleibt. Etwa eine Stunde nordöstlich von Wriezen, brucheinwärts, erhebt sich ein kleiner Hügel ans der weiten Wasserflut. Er umfaßt nur wenige Morgen. Auf dieser Anhöhe erheben sich einige kleine Lehmhütten, die mit Schilf gedeckt sind. Es ist die alte Wendensiedlnng Reetz. Ein niedriger Wall, der sich schützend um den stillen Horst zieht, verleiht ihm den Anblick einer kleinen Festung. Auf diesem Walle blühen Sonnenblumen, und gelbe Kürbisse schauen unter großen Blättern glänzend hervor. An der Außenseite des Walles sehen wir einige Kühne an einen Pfahl gebunden. Aus der niedrigen Tür der einen Hütte, an der allerlei Netze und Fischergeräte hängen, treten zwei Personen: der alte Fischer Michel Bocho mit seinem dreizehnjährigen Knaben Wido. Der Alte ist starkknochig gebaut; auf seinem strohgelben Haare trägt er eine Mütze, aus dem Fell eiues Otters gearbeitet. Seine lange Jacke, aus grauem Leinen gefertigt, wird durch einen Strick zusammengehalten. Träumerisch schweifen seine wasserblauen Augen über die einförmige Flut. Der Junge gleicht dem Alten aufs Haar; nur ist sein struppiges Haupt unbedeckt. In seiner Hand hält er einen Bogen, während aus einer Tasche seines Ka-misols einige hölzerne Bolzen mit scharfen Spitzen schauen.

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 187

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Die Ascanier in der Mark Brandenburg. 187 brandenburgischen Herrscher zählten zu den mächtigsten Fürsten des Reicks und hatten bei der Kaiserwahl eine gewichtige Stimme; mancher Schwache suchte ihren Schutz, mancher Starke ihre Buudes-genossenschaft. Aber nicht allein der Glanz kriegerischer Thaten fällt auf das Andeuten der Ascanier; weit mehr noch zeichneten sie sich durch die Kraft und Weisheit ans, mit der sie das Land regierten. Besser als durch Burgen sicherten sie ihre Eroberungen durch Erbauung vieler Städte und Dörfer und durch Ansiedelung treuer deutscher Kolonisten. Sie lichteten die Wälder- und verwandelten öde Haidestrecken in fruchtbares Ackerfeld; sie hielten den Landfrieden aufrecht, schufen eine Menge wohlthätiger Einrichtungen und belebten Handel und Gewerbe. Johann I. und Otto Iii., Albrechts Urenkel, welche [4-22#—12(> 7 vierzig Jahre lang die Mark gemeinschaftlich beherrschten, suchten mit Glück die verwirrten Verhältnisse Norddeutschlands unter der späteren Regierung Kaiser Friedrichs Ii. zur Vergrößerung ihrer Besitzungen zu benutzen. In wechselvollen Fehden tummelten sie sich mit den Bischöfen von Magdeburg und Halberstadt und dem Markgrafen von Meißen umher und fochten zuletzt, trotz mancher Unfälle, Alles siegreich aus. Das Erzstift Magdeburg mußte auf die Lehnsherrlichkeit über die Altmark, welche ihm ein Vorgänger der beiden Brüder eingeräumt, verzichten und der Bischof von Halberstadt, der in Gefangenschaft gerathen, ein Lösegeld von 1600 Mark Silber zahlen. Dann wurden die Herzöge von Dem-min und Stettin zur Abtretung der Uckermark und des Landes Stargard und znr Anerkennung der brandenburgischen Lehnshoheit über Pommern gezwungen. Wichtiger noch war die Erwerbung von Lebus und Sternberg, in deren Gebiet die Markgrafen die Stadt Frankfurt a. O., und die der Neumark, damals Slavieu genannt, wo sie Landsberg a. W. gründeten. Bei all dieser angestrengten äußeren Thätigkeit ließen doch die beiden Fürsten die innere Wohlfahrt ihres Landes keineswegs außer Acht. Dem Aufblühen und dem Schutz der Städte widmeten sie die größte Sorgfalt, dem Ackerban, dem Gewerbfleiß und Handel die aufmerksamste Pflege; Streitigkeiten ihrer Vorfahren mit den märkischen Bischöfen verglichen sie billig, und gegen Kirchen und Klöster wie gegeu Templer und Johanniter zeigten sie sich nnge-mein freigebig. Gleich seinem Vater Johann I. zeichnete sich Otto Iv., [1267—1308 „mit dem Pfeile", dnrch Kriegsmuth und unternehmenden Geist aus; und wie auf dem Schlachtfelde, so glänzte er auch in den Künsten des Friedens. Der größte Theil seiner Regierung ist mit Fehden gegen Polen, Pommern, Mecklenburg und besonders gegen Magdeburg angefüllt. Erbittert über das dortige Domcapitel, das seinen Bruder Erich bei der Bewerbung um den

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 26

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 26 — bei Wenden und Deutschen gleich beliebt. Den Sitz der Regierung verlegte er von Mecklenburg nach Wismar; zuweilen hielt er auch in Gadebusch Hof. Die Nebenlinien: a) Die Linie Parchim-Richerrberg. 1227—1316. 1. Pribislav, der jüngste Sohn Heinrich Borwins Ii., trat 1238 als „Herr von Parchim" die selbständige Regierung seines Landesteils an, welcher den Süden unseres Landes umfaßte. An Städten waren anfangs nur Parchim und Plau vorhanden; neu gegründet wurden Sternberg, Goldberg, Lübz. Pribislav war ernstlich bemüht, sein Land deutscher Kultur und deutscher Sitte zu erschließen. Bon den hohen Geistlichen und den großen Klöstern hielt er aber nicht viel. Wahrscheinlich befürchtete er durch sie eine Schmälerung seiner Macht und Einkünfte. Was er befürchtete, geschah, als Rudolf, ein Abkömmling des rügifchen Fürstenhauses, den Bischofsstuhl von Schwerin bestieg. Rudols wollte die im Lande zerstreuten bischöflichen Besitzungen durch den Bau eines festen Schlosses bei Bützow sichern. Dadurch glaubte sich Pribislav bedroht und zerstörte den Bau; den Bischof nahm er gefangen und führte ihn auf feine Feste Richenberg. Erst gegen Zahlung eines Löfegeldes und das Versprechen, den Bau nicht wieder anzufangen, ließ er ihn frei. Diefer fchwur dem Pribislav tödliche Feindschaft. Die Gelegenheit zur Rache fand sich bald. Als Pribislav um 1261 mit geringem Gefolge an der Grenze des bischöflichen Gebiets jagte, ward er überfallen und in Feffeln dem Bischof überliefert. Nur unter den härtesten Bedingungen erwirkte er feine Freilassung. Er mußte auf den Thron verzichten und das Land verlassen. 1272 starb er in Pommern als „Herr von Wollin". 2. Unter Pribislavs Nachfolgern ward das Gebiet der Linie Parchim-Richenberg zerstückelt und fiel an die Grafschaft Schwerin und die Linien Mecklenburg und Güstrow. b) Die Linie Rostock. 1227—1314. 1. Heinrich ßorwin Iii. 1236—1277. — Die Herrschaft Rostock umfaßte den Nor dosten des Landes, den Küstenstrich von Kröpelin bis zum Ribnitzer Binnensee und von hier südlich bis zur mittleren Recknitz, also den größten Teil des alten Kessiner Landes. Ihr erster Fürst Heinrich Borwin Iii. begünstigte besonders das Städte-tum Er gründete die Städte: Altkalden, Kröpelin, Ribnitz, Laage und Sülze. Rostock dankt ihm die Anlegung das Hafens in Warnemünde und die Verleihung vieler städtischer Gerechtsame. 1252 verkaufte Heinrich Borwin Iii. der Stadt für 450 Mark Silber (— 18750 Reichsmark) die Rostocker Heide. Im Alter erblindet, übergab er die Regierung feinem Sohne Waldemar. 2. Waldemar. 1278 -1282. — Unter ihm sank die fürstliche Macht, während die städtische einen außerordentlichen Aufschwung erfuhr. Während feiner Regentschaft kam 1270 die Königin Margarete von Dänemark auf der Rückreise von einer nach Rom unternommenen Wallfahrt nach Rostock und stiftete hier infolge eines Gelübdes das Kloster zum heiligen Kreuz.

5. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 31

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 31 - der Löwe erhielt den Auftrag, beide Städte zu demütigen. Gleich nach Schluß des Turniers begann der Kampf. 4. Der Kampf gegen die Seestädte. — Wismar unterlag schnell trotz der Hülfe, welche die Schwesterstadt leistete. Nicht so leicht gelang die Bezwingung Rostocks. Heinrich errichtete in Warnemünde an jeder Seite der Flußmündung ein Blockhaus, um den Handel der Stadt zu vernichten. Die Rostocker zerstörten beide Blockhäuser und erbauten aus den Steinen des Petrikirchturms, den sie zu diesem Zwecke abtrugen, einen festen Wartturm zum Schutze der Warnow-mündung. Heinrich belagerte diesen Wartturm, und die Besatzung desselben mußte sich nach elf Wochen ergeben. Auf die Kunde hiervon brach in Rostock ein Bürgerkrieg aus. Die einem Friedensschlüsse zugeneigte Ratspartei ward von der Volkspartei, an deren Spitze der Kaufmann Heinrich Runge stand, des geheimen Einverständnisses mit dem Feinde beschulbigt. Die von Runge aufgehetzten Bürger wüteten mit Plünbern und Morben unter den Trägern der stäbtischen Gewalt. Ein neuer Rat würde eingesetzt, Heinrich Runge zum Bürgermeister gewählt. Heinrich Ii. aber überrumpelte die Stadt und stellte mit dem Schwerte die alte Orbnung röieber her. Rostock mußte 14000 Mark Silber an Kriegskosten zahlen und Erich von Dänemark aufs neue als seinen Herrn anerkennen, welcher dann Heinrich zum Statthalter einsetzte. 1312. 5. „Der Lande Rostock und Stargard Herr". — Als 1319 König Erich starb, nahm Heinrich die Stadt und Herrschaft Rostock ohne weiteres in Erbbesitz und behauptete sich mit Waffengewalt gegen Erichs Nachfolger, der ihm am 21. Mai 1323 das Land Rostock förmlich abtrat. So würde Heinrich der Löwe „des Landes Rostock Herr". — Noch eine anbere Erwerbung glückte dem tapfern Fürsten. Heinrich hatte sich 1292 mit Beatrix, der Tochter des Markgrasen Albrecht von Branbenburg vermählt, die ihm als Brautschatz das Land Stargard zubrachte. Die Rechtsgültigkeit der Vereinigung Stargards mit Mecklenburg warb von Brandenburg in dem Vertrag von Wittmannsbors 1304anerkannt, nach dem 1-344 erfolgten Tode der Beatrix jeboch von Albrechts Nachfolger Walbemar angefochten. Es kam zum Kriege zwischen den Branbenburgern und Mecklenburgern. Erstere, obwohl in vierfacher Übermacht, würden 1316 in der Schlacht bei Granfee völlig geschlagen und mußten im Frieden

6. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 37

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 37 - entlang. Das Bruch liefert schönes Heu, namentlich für das Vieh in der Börde. Übergänge finden sich zwischen Mattierzoll und Hessen und südlich von Jerxheim. Beim Passieren des „Hessen- dammes" mußten die Fuhrleute in Mattierzoll einen Mattier, 4 Pfennige, zahlen. Südlich vom Großen Bruch erstreckt sich ein kleines braunschweigisches Gebiet bis zu dem mit prächtigem Laubwald bestandenen Kalksteinhügel Gr. Fall sie in (290 m). In diesem Zipfel liegt der Flecken Hessen (2500 Einwohner). In dem jetzt zur Domäne gehörigen Schlosse weilte einst Herzog Julius mit seiner Gemahlin Hedwig — nach ihr wurde Hedwigsburg benannt — in stiller Iurückgezogenheit, als ihm Herzog Heinrich der Jüngere wegen seines Übertritts zum Protestantismus zürnte. Der zweite Übergang über den Schiffgraben zieht südlich vom Bahnhof Jerxheim, einem Eisenbahnknotenpunkt: Börßum - Jerxheim, Wolfenbüttel —Jerxheim - Oschersleben, Jerxheim-Schöningen-Helmstedt, Jerxheim - Halber- stadt. Nördlich liegen in reicher, fruchtbarer Gegend die großen

7. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 40

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 40 - hier als Probst. Die Fuse berührt auch das braunschweigische Trennstück Olsburg, welches ebenso wie Gr.-Ilsede bedeutende und höchst wertvolle Eisensteinlager aufweist. Die Ilseder Hütte hat fünf Hochöfen im Betrieb und erzeugt jährlich über zwei Millionen Zentner Roheisen. Den größten Teil verarbeitet das Walzwerk in Peine zu Stahl, Walzeisen und Fabrikaten. Den Südwesten des Nordteils nehmen die Lichtenberge ein, die im Adlerhorst 260 m Höhe erreichen, mit dichtem Buchen- und Eichenbestande. Sie bildeten früher die Grenze zwischen Ambergau und Saltgau einerseits im Süden und Ostfalengau im Norden. Im Volksmunde l eißen sie auch Haroe, abgekürzt aus Hardeweg. Die starke Burg Lichtenberg wurde in dem Neichskriege gegen den ge- ächteten Herzog Heinrich den Löwen 1180 durch den Kaiser Friedrich Barbarossa belagert und erobert. Den Namen Lichtenberg hat das Dorf erst im 19. Jahrhundert erhalten. 6. Wo Isenbüttel, d. h. Wolfs Haus, die zweitgrößte Stadt des Landes (19000 Einwohner), war 4v^Iahrhunderte die Residenz der Fürsten. Sie hat etwa 80 m Höhenlage, also 10 m mehr als das 10 km nördlich gelegene Braunschweig, mit dem es durch die Elsenbahn (Leiferde —Rüningen) und durch die Elektrische (Lechlumer- holz-Kl. Stöckheim-Melverode) verbunden ist. Östlich führt die Eisenbahn nach Schöppenstedt, Jerxheim, Oschersleben, und Jerxheim, Schöningen, Helmstedt- südlich nach Börßum, Vienenburg, Bad Harz- bürg (35 km), und nach Börßum - Holzminden; westlich: Hoher Weg -Barum-Salder —Lichtenberg-Derneburg. Die freundliche Lage 'der Stadt ww"l5vch^kei benaewze. Wälder erhöht: 5 kmjuib- östlich zieht die Asse, 3 km südlich beginnt der Oderwald, nördlich stößt das Lechlumerholz an die Stadt. Die große Verkehrsstraße, die seit alter Zeit von Köln über Hildesheim zu dem Elbübergange bei Magdeburg führte, berührte auch Wolfenbüttel, wo die Oker sich in zwei Arme teilte und somit leichter zu überschreiten war. Auf eine Zollstätte an dieser Straße, die durch eine Burg geschützt wurde, sind wohl die ersten Anfänge des Ortes zurückzuführen. An der Stelle der Burg steht das Schloß, das bis 1753 von den Herzögen bewohnt war. An drei Herzöge erinneren Stadtteile. Heinrich der Jüngere, der Gegner der Refor- mation, gründete die Heinrichsstadt. Nach seinem Nachfolger ist die Im.ulstg.dt benannt (früher Gotteslager, d. h. Guts Lager). Julius ließ für die Oker ein breiteres und tieferes Bett graben, um die Er- zeugnisse der Bergwerke, sowie Holz und Steine vom Harz auf Kähnen befördern zu können. Im Dreißigjährigen Kriege war die Stadt eine Zeitlang von den Dänen besetzt, und 16 Jahre war sie Hauptstütz- punkt der Kaiserlichen, die von hier das Land weit und breit ver- wüsteten. Die Zahl der Familien sank von 1200 auf 150. Da war Herzog August ein Retter. An ihn erinnert die von ihm gegründete Auauststadt. die Herzogliche Bibliothek und das schöne Brunnendenk- mal aus dem Markte. Dieses stellt den Herzog dar, wie er, nach

8. Der Freischöffe von Berne - S. 51

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 51 — Domkirche zu besetzen und die Truppen des Kaisers zu verjagen. Durch diesen raschen Sieg hatte er die ganze Besitzung der Welfen wieder unter seinem Szepter vereinigt. Als die Stedinger zu ihm kamen und ihn um seine» Schutz baten, war er keinen Augenblick zweifelhaft, was er thun sollte. Sein erbittertster Feind im Norden Deutschlands war Erzbischof Gerhard Ii. von Bremen, der ihm den Besitz der Grafschaft Stade streitig machte. Diesen zu verhindern, mit dem Grafen von Oldenburg gemeinschaftlich seine Waffen gegen die Stedinger zu kehren, beschloß er, in das Erzbistum Bremen einzufallen; den Oldenburgern, so glaubte er und so glaubten auch die Gesandten, würden die Stedinger wohl allein gewachsen sein. Erzbischof Gerhard von Bremen hatte inzwischen mit aller Macht gerüstet, um zugleich mit den Oldenburgern in die Wesermarschen einzudringen. Seine Boten, die schmutzigen und fanatischen Bettelmönche, waren in der ganzen Umgegend umhergezogen, um Streiter zu werben für diesen Krieg, der, wie sie sagten, ein heiliger Krieg sei, weil er gegen Feinde der Kirche geführt würde, und, befangen im Aberglauben und auf reiche Beute hoffend, hatten viele Leute sich nach Bremen begeben, um sich unter die Fahnen des Erzbischofs zu stellen. Der Führer dieses Heeres war Hermann, Graf zur Lippe, ein Bruder des Kirchenfürsten, einer der umsichtigsten Feldherrn seiner Zeit. Mit boshafter Freude überblickte Gerhard von dem Fenster feiner Pfalz aus das große Heer, welches in glänzendem Waffenschmuck sich auf dem geräumigen Domshofe aufgestellt hatte, bereit die Weser zu überschreiten und den Vernichtungskrieg gegen die Ste-dinger zu beginnen, als urplötzlich, wie ein Blitz aus heiterm Himmel, ihn die Nachricht traf, daß Herzog Otto von Lüneburg mit einem großen Heere, welchem sich auch die Osterstader angeschlossen, auf Bremen losrücke. Mit Zähneknirschen vernahm der Erzbischof diese Botschaft; zu keiner ungelegenem Zeit hätte dieselbe kommen können. 4*

9. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 100

1832 - Hannover : Hahn
100 Herzogthum Braunschweig. amtern. Das Heer des Landes ist ungefähr 2400 Mann stark. Die beiden größten Städte des Landes stehen nicht unter Kreis- ämtern. — 1) Distrikt Wolfenbüttel. Brau nschweig an der Ocker, mit 36,000 E. Residenz des Herzogs und Sitz der obersten Staatsbehörden. Der Burgvlatz mit dem ehernen Löwen, den Herzog Heinrich der Löwe errichten ließ. Ausgezeich- nete Gebäude sind: der graue Hof, die Residenz des Herzogs, 1830 zum Theil durch Brand zerstört, das landschaftliche Haus, das Mosthaus, wo Braunschweigs Herzöge in alten Zeiten wohnten, jetzt eine Caserne, das Zeughaus, mit dem Museum (großes Na- turalienkabinet und reiche Gemäldesammlung), der Dom mit den herzoglichen Begräbnißgewölben. die katholische Kirche. Chirurgi- sches Collegium, das Collegium Carolinum. Bedeutender Handel, jährlich zwei Messen, Fabriken, unter denen Lack-, Zichorien- und Tabacksfabriken. Waarenniederlage. Spinnrad. Mumme. — Wolfenbüttel an der Ocker, 8000 E. Oberappcllationsgericht, welches auch höchstes Gericht für die Fürstenthümcr Lippe und Waldeck ist, Consistorium und Landesgericht. Generalsupennten- dcntur, berühmte Bibliothek, Gymnasium, Strafanstalt. Starker Gemüsebau. In der Nähe das Lustschloß Antoinetten ruh. Die Kreisämter 3) Vechelde b) Riddagshausen, ehemals ein Kloster, c) Saldern. d) Schöppenstedt mit der Stadt gl. N., 2400 E. e) Wolfenbüttel. Salzdahlum. Großes Salzwerk. In dem jetzt abgebrochenen Herzog!. Schlosse war sonst eine Gemäldesammlung. Steterburg, adeliges Stift. — 2) Distrikt Schöningen. Kreisämter. 3) Helmstedt am Elm, mit 6400 E., Generalsuperintendentur. Großes Gebäude der ehemaligen Universität. Gymnasium. In der Nähe Braunkohlen- brsiche. b) Schöningen am Elm, 3200 E. In der Nähe ein Salzwerk, c) Königslutter am Elm, 2900 E. Stiftskirche mit Kaiser Lothars Grabe, d) Vorsfelde, Flecken mit 1450 E., qn der Aller. — 3) Der Harzdistrikt. Kreisämter s) Harz- burg. Bei Neustadt ist das Salzwerk Julius hall, gemein- schaftlich mit Hannover, wichtige Sägemühlen. Die alte Harz- burg. b) Seesen, 2300 E. Jüdische Lehranstalt. Mineral- quelle. c) Lutter am Barenberge, 1300 E , Schlacht 1626. Langelsheim an der Innerste, i65o E- Blei- und Silber- gruben, Pottaschbereitung. — d) G andershei m an der Gande, 2300 E. Schloß, xhemaliges Reichsstift. Generalsuperintendentur. e) Greene an der Leiste, jioo E. Bei dem Dorfe Delligsen am Hüls die Karls Hütte, fin großes Eisenwerk. — 4) Der Weserdistrikt. Kreisämter, a) Holzminden an der Weser, 3300 E. Generalsuperifltendesttur, Gymnasium; große Eisen- fabriken, Schleifmühlen, Pottaschsi'edereien, Handel. Bevern an der Bever, J400 E. Schloß. Fürstenberg an der Weser. Porzelanfabrik. b) Ottenstein, Flecken, 1250 b., Strumpf- strickerei. c) Eschershausen gst der Lenne, 1150 E. Zum Grünen Play, Spiegelfabrik, d) Stadtoldendorf, mit

10. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 28

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
28 Nahe bei Soltau liegt der einstellige Hof Stübeckshorn, auf welchem Hermann Billung, welcher später Herzog von Sachsen wurde, geboren sein soll. Von Stübeckshorn hat sich folgende Sage erhalten: Kaiser Otto der Große, welcher deutscher Kaiser war von 936—973, reitet einst aus seiner Reise nach Soltau über Stübeckshorn und will in der Nähe des Hofes seinen Weg über das Ackerfeld nehmen. Hier hütet aber Hermann, der junge Sohn des Meyers, die Schafe und stellt sich mit seinem Hirtenstabe, an welchem ein kleines Beil befestigt ist, dem Kaiser mit den Worten entgegen: „Hier darf nicht geritten werden." Diese Keckheit gefällt dem Kaiser sehr, er nimmt den Knaben mit an den Hof und ernennt ihn zum Edelknaben. Nach feinem kleinen Beile wird er fortan Hermann Bieling genannt. So lautet die Sage; aber Hermanns Geburtsstätte ist wahrscheinlich das nach ihm benannte Hermannsburg gewesen, wo sein Haupthof gelegen hat. Zwei Stunden östlich von Soltau, nahe bei Munster, hat die Regierung etwa 23 000 Morgen Heide und Fuhrenwalduug angekauft zu einem Schießübuugs- und Exerzierplatze für unsere Soldaten (34/5 Morgen = 1 ha). Gleich den Kruppschen Schießplätzen bei Meppen liegen auch diese großen Flächen, wegen der weitgehenden neuen Geschosse, in einsamer, menschenleerer Gegend. Das Lager besteht aus 25 Wellblechbaracken, in welchen gleich- zeitig über 3000 Soldaten, nebst Unteroffizieren und Offizieren unter- gebracht werden. Für die Pferde sind 15 Stallzelte errichtet, und wenn keine Kavallerie im Lager ist, so werden auch diese Zelte mit Mannschaften belegt. Die Stabsoffiziere wohnen in gemauerten Ba- racken, und alle Offiziere essen gemeinschaftlich im Kasino, während für die Soldaten sieben geräumige Küchen gebaut sind. Durch das Lager, welches mit einer kleinen Stadt Ähnlichkeit hat, führen nach allen Richtungen Straßen. Die Übungen daueru gewöhnlich von Mitte Mai bis Anfang September, so daß sämtliche Regimenter des 10. Armeekorps den Sommer hindurch nacheinander ihre Übungen in Munster abhalten können. Im Winter bleibt nur ein Arbeits-Kom- mando von 120 Mann im Lager, welches mit Wegeanlagen und allerlei Ausbesserungen beschäftigt wird. Nördlich von diesem Platze zieht sich ein langgestreckter Höhenzug hiu, welcher die Wasserscheide bildet zwischen Weser und Elbe, und wir folgen demselben in füdöst- licher Richtung bis nach dem Lüßwald neben der Station Unterlüß an der Hannover-Harburger Eisenbahn.
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