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1. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 598

1894 - Gera : Hofmann
598 Anmerkungen. So stehen die Ansichten noch diametral einander gegenüber, und von der endgültigen Lösung der Frage sind wir noch weit entfernt; denn gegen beide vorgetragenen Ansichten erheben sich eine Reihe berechtigter Zweifel. Nicht einmal das ist sicher, daß die Heimat der Jndogermanen nur in Europa zu suchen sei. Sicher ist nur, daß die Sprachwissenschaft allein nicht im Stande ist, genügendes Licht über diese Frage zu verbreiten. (Nach: Süddeutsche Blätter für höhere Unterrichtsanstalten 1893, Nr. 2). 2. Zu Seite 46. Neben diesem großartigen Schlachtenberichte ist uns noch ein anderer wesentlich nüchterner überliefert. Danach ist die Schlacht nicht einmal von allen Cheruskern, sondern nur von einem Konglomerate von zufällig zusammengestoßenen Haufen geschlagen, die einen Ausfall unternahmen, weil sich ihnen eine günstige Aussicht auf Erfolg bot. Die Schlacht fand nämlich wahrscheinlich am 2. August des Jahres 9. n. Chr. statt, d. h. einen Tag nach dem Namenstage des Kaisers Angustus, der im römischen Heere durch ein Fest gefeiert wurde, und zwar so gründlich, daß der Katzenjammer des nächsten Tages die Wachsamkeit wie die Widerstandsfähigkeit der Soldaten merklich benachteiligte. (Nach: Dr. Finke, Docent an der Akademie zu Münster in den „Verhandlungen des westfälischen Altertumsvereins." Münster i. W. 1890.) Die Örtlichkeit der Varusschlacht festzustellen, ist bis auf den heutigen Tag noch nicht gelungen. Noch bis in die neueste Zeit (Herrn. Neubourg, die Örtlichkeit der Varusschlacht. Detmold 1887) wird von vielen Seiten an der überlieferten Ansicht, daß die Schlacht im Teutoburger Walde stattgefunden hat, festgehalten. Nach der einen (Haupt-) Ansicht, der Felix Dahn (Urgeschichte Ii, 66) zuneigt, lag Aliso bei Eilsen (nicht Elsen, wie Dahn schreibt), das Sommerlager etwa bei Minden an der Weser, die Legionenstraße, obwohl nicht gleich fest und breit angelegt, führte von Aliso durch die Döhrenschlucht nach Herford und der Weserscharte. Südlich erheben sich chattische Gaue. Varus läßt sich bethören, die in einem Umwege ausbiegende Militärstraße vor der Weser nach der Döhrenschlucht und Aliso zu verlassen, um Frauen, Troß und Gepäck möglichst rascki in jener Festung zu bergen und auf kürzestem Wege quer durch die Urwälder (im Gebiete der Lippe) auf Waldpfaden, von den Cheruskern geführt, nach Süden zu gelangen. Der erste Angriff erfolgte nun in den Sümpfen ant 9. September, man wandte sich westlich, die Heerstraße nach Aliso zu gewinnen. Am zweiten Schlachttage, nach anfänglich besserem Widerstände in einer Sichtung, neue Bedrängnisse in den Wäldern von Lippe; ant 11. September, dem dritten (Schlachttage, Vernichtung der letzten Römer in der Döhrenschlucht. — Nach einer anderen Meinung lag Aliso bei Hamm, das Sommerlager bei Herford, die Empörer find die Marsen, welche die Segionenstraße zwischen der Döhrenschlucht und Aliso (Hamm) verlegen; deshalb muß Varus diese Straße verlassen, geht durch die Senne und wird auf den sumpfigen Kleibodeu, sowie an den Hügeln zwischen Beckum und Stromberg, vier Stunden nördlich von Hamm, vernichtet. Durch Th. Mommseu ist die Frage in den letzen Jahren in ein neues Stadium getreten. Mommseu suchte in einer, zuerst 1885 in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften veröffentlichten Studie aus dem seit Jahrhunderten in der Gegend des Venner Moors in und um Barenan (nördlich von Osnabrück) und auf dem dortigen Gute in einer Sammlung vereinigter Gold-, Silber- und Kupfermünzen, die fast sämtlich der späteren Augusteischen Periode angehören und, was besonders auffällig ist, in dieser Anzahl nirgends anderswo im rechtsrheinischen Germanien gesunden sind, nachzuweisen, daß wir es mit einem Nachlasse der im genannten Moore vernichteten Armee des Varus zu thun haben. Er ist ferner der Ansicht, daß auf diese Örtlichkeit auch die Berichte der Alten, welche auf eine Stelle hinweisen, wo Berg und Moor vereinigt sind, passen. Der Saltus Teuto-burgensis sei demnach nicht der nördlich die ntünsterfche Ebene begrenzende Osning,

2. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 599

1894 - Gera : Hofmann
Anmerkungen. 599 sondern die parallel mit demselben laufende Gebirgskette, welche bei der Porta Westfalica beginnend unter verschiedenen Benennungen (Süntel, Wiehengebirge, Wittekinds-gebirge) bis zur Hase zieht. Mommsens Beweissühruug hat nicht wenig Gegner gefunden. Archivrat Dr. Veltmann, früher in Osnabrück (Funde von Römermünzen im freien Germanien und die Örtlichkeit der Varusschlacht, Osnabrück 1886), hat u. a. geltend gemacht, daß in Barenan eine systematische Münzsammlung bestanden habe, die vor etwa 200 Jahren wohl aus einem zufälligen Grunde angelegt und im Laufe der Zeit vervollständigt sei. Nach Höf er (der Feldzug des Germanicus im Jahre 16) liegt das Venner Moor auf der Rückzngsliuie des Germanicus, der daselbst im Jahre 16 dem Armin eine entscheidende Schlacht lieferte, während nach Fr. Knoke, jetzt Gymnasial-Direktor in Osnabrück, (die Feldzüge des Germanicus in Deutschland. Berlin 1887) im Jahre 15 auf der Bareuau zwischen Germanicus und den Cheruskern gekämpft wurde. Cäfiua habe nach dieser Schlacht den Weg nördlich vom großen Moore genommen, und so fänden die Münzfunde ihre Erklärung. Fr. Knoke fügt den vielen Vermutungen über die Örtlichkeit der Varusschlacht noch folgende hinzu: Varus schlug sein erstes Lager zwischen Iburg und Hagen (Anfang des Tentobnrgerwaldes), das zweite in der Gegend von Natrup und Leeden auf. Ein Versuch, am dritten Tage südlich vom Habichtswalde nach Westen zu marschieren, mißlang. Der Verzweiflungskampf und der Untergang des römischen Heeres soll in und neben dem Habichtswalde (südwestlich von Osnabrück) in dem Thalkesiel nördlich von Leeden stattgefunden haben. Wenn nicht aus irgend einem vergessenen Winkel Bruchstücke der verlorengegangenen Annalen und Geschichtsbücher der Alten sollten ans Licht gezogen oder überraschende Gräberfunde aufgedeckt werden, so wird dieser Streit schwerlich je zur Ruhe kommen. 3. Zu S. 166. Seinen Beinamen, „der Hammer," hat Karl von den Austrasieru erhalten. Die Romanen haben denselben bald mit „Martellns," bald mit „Tuudites" von tuuds = stoßen übertragen. Übrigens heißt er so nicht, wie gewöhnlich angegeben wird, als Besieger der Araber, sondern als „Zerschmetterer" der „vielen kleinen Gewaltherren, welche in der meisterlosen Zeit der letzten Jahre in Gallien so vielfach aufgewuchert waren." (Felix Dahn, Deutsche Geschichte I, S. 231.) 4. Zu S. 192. Über die Wirksamkeit des Bonisatius schwankt das Urteil der Geschichte noch sehr. Nach Werner (Bonisatius, der Apostel der Deutschen. Leipzig 1875) und Förster (Zur Bouisatiusfrage. Gotha 1876) scheint das, was durch den Angelsachsen Winfrid und unter seiner Leitung geschehen ist, von seinen Freunden und Bewunderern zuerst unvollständig, ohne Genauigkeit und Ordnung beschrieben, im Lause der Zeit aber zur Erbauung der Gläubigen umgestaltet, mit Märchen durchwebt und mit Wundern ausgestattet zu sein. Nach der beglaubigten Geschichte ist es merkwürdig zu sehen, wie Bonisatius sich gerade die Länderstriche zum Arbeitsfelde wählte, die bereits kirchlich angebaut waren; wo er am liebsten weilte, bestand die altbritische Mission bereits in großer Blüte. Heidenbekehrung war es nicht, was er hier verfolgte; lag ihm die am Herzen, so hätte er bei den zuerst von ihm besuchten Friesen und Sachsen das angefangene- äßerk fortsetzen können. Statt dessen zog er nach seiner Ankunft in Deutschland erst einige Zeit in den schon christlichen Gegenden umher, um die Verhältnisse zu prüfen, eilte dann zweimal nach Rom, um mit besonderen Anweisungen und Empfehlungen zurückzukommen. Große Pläne bewegten feine Seele. Er hatte als seine Lebensaufgabe erkannt, die deutsche Kirche von der altbritischen freien Form des kirchlichen Lebens zu reinigen, in den engsten Verband mit Rom zu bringen und eine möglichst straffe und gleichmäßige Ordnung herzustellen. Nicht ein genialer Mann, der mit der Kraft seines Geistes sein Jahrhundert beherrscht, vielmehr etne nüchterne, praktische Natur, die mit starker Willenskraft ausgerüstet, das Erreichbare erstrebt, auch nicht der feurige Priester, der die Massen begeistert und mit sich fort-
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