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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 277

1902 - Karlsruhe : Lang
Arusus' Tod. 1. Drusus ließ in Deutschlands Forsten Goldne Römeradler horsten, An den heil'gen Göttereichen Klang die Axt mit freveln Streichen. 2. Siegend fuhr er durch die Lande, Stund schon an der Wefer Strande, Wollt' hinüber jetzt verwegen, Als ein Weib ihm trat entgegen. 3. Übermenschlich von Gebärde Drohte sie dem Sohn der Erde: „Kühner, den der Ehrgeiz blendet, Schnell zur Flucht den Fuß gewendet! 4. Jene Marken unsrer Gauen Sind dir nicht vergönnt zu schauen. Stehst am Markstein deines Lebens, Deine Siege sind vergebens. 5. Säumt der Deutsche gerne lange, Nimmer beugt er sich dem Zwange, Schlummernd mag er wohl sich strecken, Schläft er, wird ein Gott ihn wecken." 6. Drusus, da sie so gesprochen, Eilends ist er ausgebrochen, Aus den L-chauern deutscher Haine Führt er schnell das Heer zum Rheine. 7. Vor den Augen sieht er's flirren, Deutsche Waffen hört er klirren, Sausen hört er die Geschosse, Stürzt zu Boden mit dem Rosse. 8. Hat den Schenkel arg zerschlagen, Starb den Tod nach dreißig Tagen. Also wird Gott alle fällen, Die nach Deutschlands Freiheit stellen. K. Simrock. Das Grab im Busenlo. 1. Nächtlich am Vusento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, Ans den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten Dte den Alarrch beweinen, ihres Volkes besten Toten. 3- Allzufrüh und fern der Heimat mußten sie ihn hier begraben Wahrend noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 226

1902 - Karlsruhe : Lang
— 226 — Weiber und baten unter Tränen ihre Männer, sie möchten sie ja nicht in die Knechtschaft der Römer fallen lassen. Die Schlacht begann. Mit Ungestüm stürmten die feindlichen Reiter gegen einander. Von den Wurfgeschossen wurde gar kein Gebrauch gemacht, man rückte sich zu Leibe und kämpfte mit dem Schwerte. Geschlossen eilten die Sueben vor und deckten sich gegen die feindlichen Schwertstreiche mit den Schilden. Da kletterten die. Römer auf das Schilddach hinaus, rissen die Schilde auseinander und verwundeten die Feinde von oben herab. Blutig wurde gestritten. Die Kriegskunst der Römer und ihre bessere Bewaffnung trugen den Sieg davon. Die Germanen flohen eiligst zum Rheine. Nur wenige retteten sich durch Schwimmen oder aus Kähnen ans andere Ufer. Unter diesen war auch Ariovist, der auf einem kleinen Fahrzeuge über Seit Strom fuhr. Ariovist hatte zwei Weiber, beide kamen auf der Flucht um. Von seinen zwei Töchtern wurde die eine gefangen, die andere niedergehauen. Als die Kunde von der Schlacht über den Rhein kam, traten die Sueven, die schon an den Fluß vorgedrungen waren, den Rückzug nach Hanse an. So wurden die Römer Herr des Elfasses. Diese Schlacht wurde im Jahre 58 vor Christus wahrscheinlich bei Sennheim aus dem Ochsenselde geschlagen. Acht Jahre lang kämpfte Cäsar in Gallien: von 58—50. Das ganze Land zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Rheine kam unter die römische Herrsch äst, auch Lothringen wurde damit ein Bestandteil des römischen Reiches. 3. Das Reichsland unter römischer Herrschast. Da schon zur Zeit Cäsars germanische Stämme aus dem linken Rheinufer saßen, nannten die Römer das Gebiet längs des Rheines von Basel bis Koblenz Provinz Obergermanien. Lothringen wurde zur Provinz Belgien gerechnet, deren Hauptstadt Trier war. Der günstige Einfluß der neuen Herrschaft zeigte sich bald nach manchen Seiten. Gut gepflasterte römische Straßen durchschnitten das Land in verschiedenen Richtungen. Von Basel gelangte man auf der Hauptstraße nach Ca mb es oder Kembs. An derselben Straße drei Stunden nordwärts lag ©tabula oder Banzenheim. Dann zog sich die Straße nach Altbreisach, das damals noch auf dem linken Rheinufer lag. und von da nach Argentovaria oder Horburg. Derselbe Weg führte nordwärts nach Helvetus oder Eli und dann nach Straßburg. Von hier zweigte sich eine Straße nach Norden über Lauterburg nach Rheinzabern ab und eine andere über tres Tabernae oder Zabern, Saarburg, Dieuze, Deline nach Metz. Diese Straßen samt den neugegründeten Städten belebten bald

3. Römische Geschichte - S. 179

1881 - Leipzig : Teubner
Claudius (41—54). Messaliua. Agrippina. 179 den ungeheuren Schatz von mehr als 140 Mill. Thlr., den der geizige Tiberius gesammelt, durchgebracht. Auch Kriegsruhm wünschte Calignla in seiner rasenden Eitelkeit und den Glanz eines Triumphes. Er machte einen Kriegszug an den Rhein, ließ einige deutsche Söldner über den Fluß setzen und sich verstecken, zog dann selbst mit einem Teil seiner Reiterei hinüber und brachte, der große Sieger, jene Deutschen als seine Gefangenen zurück. Im nächsten Jahre führte er sein Heer an den Ozean Britannien gegenüber, als wollte er einen Kriegszug gegen Britannien eröffnen. Er fuhr auch wirklich auf einem prächtigen Schiffe ein wenig in das Meer hinein, dann kehrte er zurück und hieß feine Truppen am Strande Muscheln sammeln, um sie auf dem Capitol zu Rom als eine dem Ozean abgenommene Beute zu weihen. Bei feinem Trinmphzng folgten ihm feine germanischen Gefangenen, es waren Gallier in germanischer Tracht. Als seine Blutgier auch seine nächste Umgebung bedrohte, bildete sich unter dieser eine Verschwörung, deren Haupt Chärea, der Tribun einer prätorianischen Kohorte, ihn niederstieß. Er starb nach vierjähriger wahnsinniger Regierung im 29. Lebensjahre, mit ihm seine Gemahlin und sein Kind. Die Prätorianer erhoben seinen 50jährigen Oheim Claudius, den einzigen noch übrigen Erben des cäsarischen Hauses, den Bruder des Germaniens, nachdem sie ihn aus seinem Versteck herausgezogen, auf den Thron, und er gab einem jeden ein Geschenk von 20 000 Sester-zien (ä l3/4 Gr.). 3. Claudius, mit dem Vornamen Tiberius, Kaiser von 41—54, war ein gelehrter Mann, aber wankelmütig und schwachsinnig bis fast zum Blödsinn. Er ließ sich von verworfenen Günstlingen (den Freigelassenen Narcissus und Pallas) und seinen Gemahlinnen Messalina und Agrippina beherrschen. Messalina, seine dritte Frau, war ein den schändlichsten Lüsten und den zügellosesten Ausschweifungen ergebenes Weib, das sich sogar öffentlich mit einem jungen Römer, Namens Silius, vermählte. Als sie aber mit ihren 12*

4. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 66

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
66 sie sich einer unerwarteten Gefahr ausgesetzt. Die eintretende Ebbe entzog der Flotte das Fahrwasser und stellte sie auf's Trockene. Nur mühsam konnten bei rückkehrender Fluth mit Hülfe der Friesen die Schiffe wieder flott gemacht werden. Den Römern mochte die dräuende See, die zu zürnen schien, „daß sie die verwegenen Fremdlinge auf ihrem Rücken tragen sollte", bei der vorgerückten Jahreszeit unheimlich vorkommen. Daher versuchte Drusus keine zweite Landnng, sondern kehrte nach Batavien zurück und eilte dann nach Rom, um neue Ehren zu empfangen und mit dent| Vater Verabredungen über die Fortführung des deutschen Krieges zu treffen. Mit Anbruch des Frühlings erschien Drusus wieder am Rhein, um den unterbrochenen Waffengang von Neuem anzutreten. Die Lage der Dinge bei den Germanen, die er durch Kundschafter erforscht haben mochte, bestimmte ihn, seinen Kriegsplan zu andern. Es scheint nämlich, daß die deutschen Stämme, deren Wohnsitze am Rhein und an der Weser lagen, aufgeschreckt durch die drohenden Kriegsanstalten der Römer, einen Bund aufrichteten zu gemeinsamer Vertheidigung gegen gemeinsame Gefahr. Aber die Kalten, ein mannhaftes Volk an beiden Ufern der Fulda, verweigerten ihren Beitritt und wurden deshalb von den benachbarten Sigambrern bekriegt, um mit Gewalt ihren Anschluß zu erzwingen. Diese Umstände, die freilich aus den kurzen Andeutungen des Geschichtsschreibers Dio Cassius sich nur nothdürftig errathen lassen, benutzte Drusus zu seinem Vortheil. Er setzte von Xanten aus über den Rhein und unterwarf die Usipeteu; dann die Lippe (Lupia) auf einer neu errichteten Brücke überschreitend, durchzog er das Gebiet der Si-gambrer, die, gerade wider die Katten zu Felde liegend, keinen Widerstand leisteten, und drang dann durch das Waldgebirge, wo die Lippe und Ems ihre Quellen haben, in das Land der Cherusker ein, deren Wohnsitze sich vom Harz bis über das linke Ufer der Weser erstreckten. Mangel an hinreichendem Lebensbedarf, die Nähe des Winters und der Glaube an die üble Vorbedeutung eines im Lager vor dem Hauptzelt sich

5. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 74

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
74 gaben, geneigt, sie recht mit Lust und seinem Behagen bis zur Neige zu genießen, so jedoch, daß man ihn lieber glanzliebend und heiter, als schwelgerisch und träge nennen möchte." Zugleich umsegelte die Flotte die Küsten der Nordsee und fuhr nach der Unterwerfung der Caninesaten, Attnarier, Bruk-terer, in die Elbe ein, wo die Schiffsmannschaft mit dem Landheer zusammentraf. Die Römer hatten ihr Lager am linken User der Elbe, erzählt Lellejus weiter, aus der andern Seite des Flusses erglänzte die deutsche Legion im Waffenschmuck. Da bestieg einer der Barbaren, ein älterer Mann von stattlicher Gestalt und wie sein Auszug bewies, von hohem Rang, einen Kahn, und allein in die Mitte des Flusses rudernd, bat er mit lauter Stimme: es möchte ihm doch gestattet werden, das von den Römern besetzte User ohne Gesährde zu betreten und den Cäsar zu schauen. Als ihm seine Bitte gewährt ward, landete er mit seinem Kahne, und vor Tiberius geführt, sah er demselben einige Zeit schweigend in's Angesicht und sprach dann: „Unsere Jugend ist rasend. Seid ihr ferne, so verehrt sie eure Gottheit; seid ihr nahe, so fürchtet sie eure Waffen und will sich doch nicht eurer Treue ergeben. Ich aber, Cäsar, habe durch deine Güte heute die Götter gesehen, von denen ich vordem nur gehört hatte; und in meinem Leben habe ich feinen glücklicheren Tag gewünscht, noch genossen." Daraus berührte er die Hand des Imperators und suhr dann mit seinem Fahrzeuge nach dem anderen User zurück, den Blick fortwährend aus Cäsar gerichtet.

6. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 113

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
113 Viele gingen unter in der wilden See des Nordens, Andere wurden an entlegene Inseln verschlagen, wo der Soldat in menschenleerer Gegend dem Hunger erlag oder durch das Fleiscb angeschwemmter Pferde kümmerlich sein Leben fristete. Die Galeere des Germaniens trieb an das Land der Ehauken. Dort stand er Tag und Nacht auf einem vorspringenden Felsenriff und blickte verzweifelnd in den Aufruhr der Natur, fick selbst die Schuld des entsetzlichen Unglücks beimessend. Kaum hielten ihn die Gefährten ab, den Tod in der Brandung zu suchen. Endlich legte sich der Sturm und günstige Winde setzten die Schiffer in Stand, die minder beschädigten Fahrzeuge mit dem Rest des Ruderwerks und mittelst ausgespannter Mäntel anstatt der verlorenen Segel in die Mündung des Rheins zu führen. Dort wurden sie in der Eile ausgebessert und zur Durchforschung der Inseln und Küsten ausgesandt. Von den Verschlagenen und Schiffbrüchigen wurden viele durch sie zurückgebracht, Andere lieferten die deutschen und britischen Völker gegen Lösegeld aus. Die Heimgekehrten erzählten Wunderdinge von Wirbeln und Strudeln, von Seeungeheuern und Zwittergeschöpfen, wie Angst und Schrecken sie ihrer Einbildung vorgeführt. Unter solchen Eindrücken durfte Germauicus das Jahr nicht zu Ende gehen lassen. Um daher den schlimmen Wirkungen vorzubeugen, welche die Kunde von diesen Unfällen auf die Germanen und die wankelmüthigen Gallier hervor- bringen konnte, und zu beweisen, daß Roms Macht am Rhein noch ungeschwächt dastehe, unternahm er noch in demselben Herbst einen neuen Feld zu g in das Überrheinische Land. Während sein Legat Silius in das Gebiet der Katten einfiel, zog er selbst mit großer Macht zu Fuß und zu Roß gegen die Marsen und verwüstete die Fluren des erschrockenen Volkes, das nicht zum Widerstand gerüstet war. Die einzige Ausbeute, welche dieser unwürdige Streifzug den Römern eintrug, war einer der verlorenen Adler aus der Varusschlacht. Ein vertriebener Fürst dieses Volksstammes, der als Flüchtling bei 8

7. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 105

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
105 Herzen gram war, so ergriff er die Verwickelungen int Orient mit Begierde, um den Neffen vorn Rheine abzurufen, wo ergebene Legionen ihn leicht zu ehrgeizigen Entwürfen aufmuntern konnten. Um so mehr drängte es den Oberfeldherrn, den germanischen Krieg, dessen Beendigung er als eine Ehrensache ansah, zu einem rühmlichen Ziele zu führen. Indem er nun die verschiedenen Weisen der Kriegführung überlegte und erwog, was ihm auf den drei Heerfahrten Glückliches und Unglückliches begegnet sei, hielt er den Angriff von der Seeseite her für den zweckmäßigsten. " „In der Feldschlacht und auf gutem Boden würden die Deutschen immer geschlagen, ihr Vortheil seien Wälder und Sümpfe, die Kürze des Sommers und der frühe Winter; die römischen Soldaten litten ungleich weniger durch Wunden, als durch lange Märsche; ein langer Zug von Gepäckwagen begünstige den Ueberfall, erschwere die Vertheidigung; wenn man dagegen das Meer benutze, so babe man einen sichern Besitz, den Feinden unzugänglich, der Krieg könne früher beginnen, die Legionen und Lebensmittel würden gleichzeitig fortgebracht, Reiter und Pferde könnten unversehrt durch die Mündungen der Flüsse in die Mitte von Deutschland geführt werden." Diese Betrachtungen bestimmten ihn, den dritten Feldzug von der See aus zu unternehmen. Eine Flotte von tausend Schiffen, mit flachen Kielen zur Flutb und Ebbe eingerichtet und mit Mannschaft und Zufuhr reichlich versehen, sammelte sich an den batavischen Inseln, während er selbst, und die Aufmerksamkeit der Deutschen auf einen andern Punkt zu lenken, einen verheerenden Streifzug an die Lippe unternahm, den umgestürzten Altar des Drusus wieder ausrichtete und das Land zwischen Rhein und der Feste Aliso mit neuen Dämmen und Schanzwerken sicherte. Darauf fuhr er mit acht Legionen und hinreichendem Proviant durch den Drusus-Graben und die Zuyder-See in das offene Meer hinein und gelangte nach einer glücklichen Fahrt wohlbehalten an die Mündung der Ems. Hier ließ er die Fahrzeuge unter dem Schutze einer kleinen Feste zurück und zog daun zu Lande, unterstützt von

8. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 109

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
109 baten, der Märsche und Seefahrten ntttbe, nach dem Eube sich sehnten, durch diese Schlacht könnten sie es herbeiführen. Schon sei bte Elbe näher, als der Rhein, und weiter ginge der Krieg nicht; nur möchten sie ihn, der in seines Vaters und Oheims Fußstapfen wanble, auf berselben Stätte zum Sieger machen." Die Rebe des Felbhernt weckte bte Begeisterung des Heeres und das Zeichen zur Schlacht warb gegeben. Arntinius und bte übrigen (Sbleit der Deutschen unterließen nicht, auch ihrerseits den Kriegöru Muth zuzusprechen: „Sie hätten es nicht mit beut Heere des Varus zu thun, son-bern mit den Flüchtlingen besselben, die, tun dem Kriege zu entgehen, bett Aufruhr versucht hätten; bte meisten trügen noch bte Spuren früher erlittener Schläge auf dem Rücken, manche böten ihre von Wogen und Stürmen zerschlagenen Glieber auf's Neue ohne besfere Hoffnung erbitterten Feinden, zürnen-ben Göttern bar. Schiffe und den pfadlosen Ocean hätten sie gewählt, daß Niemand im Vorrücken sie angreifen, int Fliehen sie verfolgen möchte; aber käme es erst zum Handgemenge, so würde den Besiegten der Beistand von Winden und Rudern eitel sein. Die deutschen Krieger möchten nur eingeben! sein der Habsucht, der Grausamkeit, des Uebermuths der Römer, und sich dann fragen, ob ihnen etwas Anderes übrig bleibe, als die Freiheit zu behaupten oder zu sterben vor der Knechtschaft?" Hierauf gab auch Armin das Zeichen zur Schlacht. Das Feld „Jbistavisus", wo das Treffen geliefert ward, samt nicht mit Sicherheit ausgemittelt werden. Es breitete sich zwischen der Weser und einer Reihe von Hügeln hin in ungleicher Krümmung, je nachbem die Ufer des Flusses nachgaben oder Berge vorsprangen. Im Rücken stieg ein hochstämmiger Wald empor, mit ebenem Boden zwischen den Baumstämmen. Die Ebene und bett vorderen Theil des Waldes behaupteten die Deutschen; nur bte Cherusker hatten bte Anhöhen besetzt. Als nun bte Römer in gecrbiteter Schlachtreihe anrückten, brachen diese in tmlber Kühnheit hervor, aber von

9. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 110

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
110 Stertinius auf Eäsar's Befehl in der Seite und im Rücken angegriffen, geriethen sie bald in Unordnung, besonders als das Fußvolk gleichzeitig vordrang, ermutbigt durch das günstige Zeichen, daß acht Adler dem Walde zuflogen. „Nur vorauf," rief der Feldherr, ne gewahrend, ,,wir folgen den römischen Vögeln, den Gottheiten der Legionen." Alsbald entstand eine seltsame Verwirrung unter den Deutschen, die beiden Heerhausen warfen sich nach entgegengesetzter Richtung in die Flucht; die den Wald besetzt hatten, stürzten in die Ebene, und die in der Ebene gestanden, flohen nach dem Walde. Umsonst suchte Armin an der Spitze der von Fußvolk und Reiterei gedrängten Cherusker durch muthiges Vordringen und Zuruf die Schlacht zu halten; an der frischen Kraft der anrückenden Bnndestrup-pen, der Gallier, Rhätier, Viudelicier brach ihre Heersäule; verwundet und das Gesicht von Blut entstellt, um unerkannt zu bleiben, entkam der deutsche Fürst durch die Anstrengung seines Schlachtrosses in das Gebirge. Einige hehanpteten, die Ehanken unter den römischen Hülfstruppen hätten ihn erkannt und durchgelassen. Auch den Jngniomer rettete dieselbe List und die Schnelligkeit seines Pferdes. Die Uebrigeu wurden truppweis niedergehauen. Viele,-die über die Weser zu schwimmen versuchten, fanden ihren Tod durch die feindlichen Geschosse, durch die Gewalt der Wellen, durch die Masse der Nachstürzenden, durch die weichenden Ufer. Einige, die sich in den Aesten und Wipfeln hoher Eichen versteckten, wurden von den Bogenschützen getödtet oder durch das Fällen der Bäume erschlagen. Bis in die Nacht dauerte das Schlachten; fünf Stunden weit war Alles mit Leichen und Waffen bedeckt. Unter der Beute fand man Ketten, die, wie behauptet ward, für die Römer bestimmt waren. Erfreut über den unblutigen Sieg, begrüßte das Heer den Germaniens als Imperator und errichtete auf dem Schlachtfelde ein stolzes Siegesdenkmal mit den Namen der überwundenen Völker. So unklar und lückenhaft die Darstellung dieser Vorfälle bei Tacitus lautet, so ist doch an dem Resultate selbst nicht

10. Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschichtlichen Lebens - S. 112

1875 - Berlin : Brigl & Lobeck
112 Tapferkeit. Armin's Kraft war gelähmt durch die Wunde, aber seht Oheim Jngniomer, dem die Leitung vorzugsweise überlassen war, durchflog die Reihen und mahnte zum Ausharren. Auch Germaniens nahm den Helm vom Haupte, um besser erkannt zu werden, und befahl, Alles niederzustoßen, es bedürfe keiner Gefangenen, nur die gänzliche Vernichtung des Volks könne dem Krieg ein Ende machen. Als der Tag sich neigte, führte der römische Feldherr eine Legion aus der Schlacht, tun ein Lager zu schlagen, die übrigen kämpften noch fort, bis die Nacht die Streitenden trennte. Bei der Reiterei war der Kampf zweifelhaft geblieben. So endete die Schlacht ohne entscheidenden Sieg, wenn schon ein stolzes Denkmal verkündete, daß die Heere des Kaisers Tiberius die Völker zwischen Rhein und Elbe überwunden hätten. Noch ehe der Sommer zu Ende war, führte Germaniens das Heer zurück, ohne Fürsorge für die Behauptung des Landes getroffen zu haben. Einige Legionen gelangten auf dem Landwege an den Rhein; mit deut größeren Theil des Heeres zog der Oberfeldherr selbst an die Ems, um sicb wieder einzuschiffen. Anfangs ging die Fahrt ruhig von Statten; die stille Meeresfläche rauschte unter den Ruderschlägen der tausend Schiffe und kräuselte sich, von ihren Segeln durchzogen. Aber bald erhob sich ein heftiger Sturmwind, der die Fluthen mächtig emportrieb; schwarze Wolkenmassen, aus denen sich ein dichter Hagel ergoß, benahmen die Aussicht und hinderten das Steuern. Die Soldaten, erschrocken und unbekannt mit den Wechselstellen des Meeres, verwirrten die Schiffer, leisteten im-zeitige Hülfe und vereitelten die Vorkehrungen der Seeleute. Die Schiffe, von dem brausenden Südwind weit in das aufgeregte Meer hinausgeschleudert, geriethen auf Felsen und Klippen oder wurden auf verborgene Untiefen geführt. Man vermochte weder vor Anker zu halten, noch die einstürzenden Wellen auszuschöpfen. Pferde, Lastthiere, Gepäck, selbst Waffen wurden über Bord geworfen, um wenigstens die aus beu Fugen gehenden Schiffe zu erleichtern und flott zu halten.
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