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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 103

1911 - Erfurt : Keyser
— 103 - Gewändern, und solches erhielt unter allgemeinem Jubel der Weimarer Herzog. Der Glückstopf: Daneben stellte der Rat einen sogenannten „Glückslops" aus dem Fischmarkte in einer eigens dazu gebauten Bude auf. Der Glückstopf war ein bauchiges Tongefäß, in welches die Lose hineingeworfen wurden. Es hatte einen fo engen Hals, daß man nur hineingreifen konnte, um die Lose herauszuholen, ohne sie sehen zu können. Das Los kostete einen neuen Groschen (9 Psg.), und manche hitzige Spieler setzten so viele Lose, daß sie bis zu 10 Gulden ausgaben. Der Erfurter Rat machte daher mit dem Glückstopfe ein gutes Geschäft, und er konnte es wagen, für „700 bis 800 Schock Groschen" Lose (Zettel) auszugeben. Dabei hatte ma« nur 16 Hauptgewinne gemacht, silberne Becher, deren kostbarster 12 Schock Groschen wert war. Als weitere Gewinne werden silberne Schalen, goldene Ringe, seidene Borden, Tuch und Buckskin, sogar Barchent zu Gewändern erwähnt, auch Gänse, Gewürze u. a. Die Spielwut war allgemein. Von den Fürsten und Grafen an fetzten alle Ritter und Knechte, Bürger und Bauern, Männer und Frauen, Jünglinge und Jungfrauen, reich und arm, selbst Bettler, Schüler und allerlei „sahrendes Volk". Alle Zettel, jeder mit dem Namen des Lösenden beschrieben, tat man in den oben beschriebenen Topf, daneben stand ein zweiter Behälter, in welchen die Zettel mit den daraus geschriebenen Gewinnen und die Nietenzettel getan wurden. Ein Knecht, der nicht lesen konnte, der „ungelehrt" war, stand zwischen den zwei Töpfen und zur Seite jedes Topfes ein Justizbeamter, ein öffentlicher Notar oder Schreiber; diese beiden hießen Herbert von der Maritte und Hermann Bruckfchlegel. Aus jedem Topfe nahm nun der Knecht ein Los und gab es dem Beamten, der daneben stand. Derjenige, welcher die Namenzettel bekam, las den Namen laut vor, der andere sah in den ihm gegebenen Zettel. War es ein Nietenzettel, so rief er „nichts", war aber ein Gewinn darauf verzeichnet, so blies man einen Trompetentusch. Der erste gezogene Gewinn waren zwei Gänse und ein Psuud Ingwer, der letzte war ein Gulden. Ihn gewann ein Stubenheizer, welcher vor der Langen Brücke wohnte. Er hatte nur ein Los genommen, während andere, welche viele Lose hatten, nichts gewannen. Zu diesen gehörten auch der Herzog von Weimar und die Schwarzburger Grasen. Der Ueberschuß, den der Rat aus der Lotterie zog, war so groß, daß er mehr betrug, als die Summe, die ihm die Beköstigung der sremden Schützen, besonders des Herzogs Wilhelm von Weimar, gekostet hatte. Letzterer machte darum über die Klugheit des Rates seine Scherze. Vorbereitung zum Turnier: Hoch ging es auch beim Tur- nier am 6. Juli 1496 her. Von Weimar kamen dazu herüber Kurfürst Friedrich der Weise und der spätere Kurfürst Johann der Beständige, dazu noch viele Grafen und Ritter. Der Schauplatz war

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 45

1911 - Erfurt : Keyser
— 45 — und salbte den Kaiser, wenn die Krönung in seinem Gebiete geschah. Sein weltliches Gebiet umfaßte die fruchtbarsten Gaue Deutschlands und sein geistliches erstreckte sich weit über die Grenzen seines weltlichen. Aus allen diesen bedeutenden Stellungen des Kurfürsten und dem ihm gezollten hohen Ansehen ist es erklärlich, daß sein Wappen, das Rad, von jeher die Aufmerksamkeit der Geschichtsforscher und Wappenkundigen erregt und mancherlei Deutungen erfahren hat. Besonderen Beifall unter den Laien fand die nachstehende, romantische Sage: Im Jahre 975 wurde Willegis, ein frommer und gelehrter Mann, zum Erzbischof von Mainz gewählt. Er war von geringer Herkunft und eines armen Wagners Sohn aus Schöuiugeu im Braunschweigischen. Deshalb haßten ihn die adligen Domherren und Stiftsgenossen, nahmen Kreide und malten Räder an die Wände und Türen feines Schlosses. Sie gedachten, ihm damit eine Schmach anzutun. Als der fromme Bischof ihren Spott vernahm, ließ er einen Maler rufen und befahl ihm, in alle Gemächer weiße Räder in rote Felder zu malen und dazu den Reim zu setzen: „Willegis, Willegis, erinnere dich, Wer du bist und woher du gekommen bist." Seit dieser Zeit haben dann alle Erzbischöfe zu Mainz weiße Räder im roten Felder geführt. Andere Berichte fügen noch hinzu, Willegis habe seitdem aus Demut an seiner Bettstatt ein hölzernes Pflugrad hängen gehabt. Eine andere Deutung des Wappens geht dahin, daß dieses überhaupt kein Rad, sondern ein Kreuz mit einem darauf gelegten Andreaskreuz vorstelle, die durch einen Ring miteinander verbunden seien. Das Rad wäre somit ein altes Christenzeichen, wie man es öfters als ein Weihezeichen in Kirchen antrifft. Diese Meinung hat man auch beim Entwurf des großen Königlich Preußischen Wappens als die richtige ausgestellt, denn in der Verordnung wegen des Königlichen Titels und Wappens vom 9. Januar 1817 wird verfügt, daß wegen Erfurt „im roten Felde ein silberner Zirkel und in diesem ein gewöhnliches und ein Andreaskreuz geführt werden soll." Die Farben des Wappens sind Silber (Weiß) und Rot. Ueber ihren Ursprung ist folgende Meinung verbreitet: Die fränkischen Herren hatten die Gewohnheit, ihre Schilde rot und weiß anstreichen zu lassen, und da nun das Erzbistum Mainz zu Franken gehörte, ja die erzbischöfliche Residenz Mainz die alte Hauptstadt des Landes war, fo ließen auch die Erzbischöfe diese Farben anwenden. Zugleich nahmen sie das ihnen zuständig gewesene Sinnbild, das Rad, ins Wappenbild auf. (Nach K. Herrmann.)

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 9

1902 - Karlsruhe : Lang
— 9 — stärker an Zahl; aber die Römer waren durch ihre Kriegskunst und ihre bessere Bewaffnung überlegen. Die Deutschen wurden besiegt und flohen über den Rhein. Ariovist suhr in einem Schifflein über den Strom, und niemand hat mehr etwas von ihm vernommen. 3. Hermann, der Befreier Deutschlands. Nach der Besiegung des Ariovist eroberte Julius Cäsar innerhalb acht Jahren ganz Gallien. Der Kaiser Augustus wollte auch Deutschland der römischen Herrschaft nnterwersen. Darum schickte er seine Stiefsöhne Tiberins und Drusus mit gewaltigen Heeren über den Rhein. Drusus rückte bis zur Weser vor: hier soll ihm eine Frau von übermenschlicher Größe erschienen sein, die ihm seinen Tod voraussagte und ihn zum Rückzug bewog. Ans dem Rückwege stürzte er mit seinem Pferde und starb, bevor er den Rhein erreichte.*) Im Ansang zeigten sich die Römer, insbesondere Tiberins, sehr sreundlich gegen die unterworfenen Deutschen und behandelten sie wie Bundesgenossen. Dadurch ließen sich viele Deutsche zum Eintritt in das römische Heer bewegen, nicht nur gemeine Leute, sondern auch Jünglinge aus den vornehmsten Familien. Die freundliche Behandlung erreichte ihr Ende, als Qninti-lius Varus Statthalter in Deutschland wurde. Varus war ein hartherziger und habgieriger Mann. Er nahm seinen Sitz in einem festen Kastell an der Weser, nicht weit von Minden. Die Deutschen wurden von ihm schwer mißhandelt; Varus wollte sie sogar zwingen, die deutsche Muttersprache abzulegen und die römische Sprache anzunehmen. Darüber wurden die Deutschen sehr erbittert; aber sie vermochten nichts wider Varus; denn dieser gebot über ein mächtiges Heer. In dieser Not brachte der Cheruskersürst Hermann Rettung. Er hatte bisher mit andern vornehmen Jünglingen seines Stammes im römischen Heere gedient und die römische Kriegskunst erlernt. Varus hielt ihn wert, weil er glaubte, er sei den Römern ergeben. Vor allen seinen Stammesgenossen zeichnete sich Hermann durch Krast und Schönheit des Leibes, durch Vaterlandsliebe, Klugheit und Tapferkeit aus. Er beschloß, sein Vaterland von der Herrschast der Römer zu befreien. Auf feinen Antrieb schwuren die Cherusker und andere deutsche Stämme zusammen, daß sie alles aufbieten wollten, um das Vaterland zu befreien. Hermann getraute sich nicht, Varus in seinem feften Kastell anzugreifen; darum nahm er seine Zuflucht zu einer List. Auf feine Anordnung geschah es, daß ein Volksstamm, der an der ') Vergl. im Anhang das Gedicht: Drusus' Tod.

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1902 - Karlsruhe : Lang
Deutschlands. In diesem Jahre wurde die Norddeutsche eingerichtet Tie Teutsche Reichspost xst eine Gründung des ^ahrev 18<1. -"ur Bayern und Württemberg haben ihre eigenen Postverwaltungen. )cach g Deutschland und Österreich kostet ein Bries 10 Pfennig, eine Postkarte Pfennig ein Postpaket bis zu 10 Pfund 50 Pfennig. Tie meisten Lander der Erde bilden den Weltpostverein, ^itbem Postwesenistdastele^ aravhenwesen verbunden. Der elektrische Telegraph wurde 1833 von Ganß und Weber erfunden und nachher vielfach verbessert. Dem Postwegen ist auch das Telephon- oder Fernsprechwesen zugeteilt. Erfunden wurde das Telephon 1860 von Reis. Im Jahre 187, ivuröe xn ~eutich= land die erste telephonische Verbindung m Berlin in Betneb ges tz.. Wesentlich trägt zur groszartigeu Entsaltung dev Handele und Lerkehr^ auch unser ausgedehntes Eisenbahnnetz bei. Schon 176/ wurden eiserne Geleise sür Kohlenbahnen in England hergestellt, -tie ^agen würden m!faugs durch Menschen oder Pserbe gezogen. 1829 ersand ^tephenson die Lokomotive. Die erste, mit einer Lokomotive geführte Eisenbahn wnrdt 1829 zwischen Liverpool und Manchester gebaut: 1835 folgte in Deutschland die Bahn von Nürnberg nach Fürth. 1839 wurde die erste elsayischt Eisenbahn zwischen Mülhausen und Thann eröffnet. >as erste Dampfschiff kam 1816 auf den Rhein. Es machte eine Reise Lonbonnach Franksnrt. Heute fahren bentfche Dampfer (Kriegs- und .vandel^ichiffe) ans allen Meeren; der bentfche Handel erhielt einen mächtigen Aufschwung, bei seit 1886 mit Ostasien und Australien bentfche ^ampser einen regel- 11b1 'Gesietz^ttui^Mohle der deutschen Jubriter. Wahrend eines aewaltigen Kampfes mit einem auswärtigen Feinde war das neue Kaiserreich geschaffen worden. Dem jungen Reiche drohte aber bald ein innerer, viel gefährlicheres Feind, der es auf Vernichtung der bestehenden Verhältnisse überhaupt abgesehen hatte. Es sind dies die Lozialdemotraten. Tie Lage der arbeitenden Klassen war in mancher Beziehung hart, wenn ein Unglücksfall, wenn Krankheit eine Familie heimsuchte, oder auch wenn der Arbeiter insolge hohen Alters sein Brot nicht mehr verdienen tonnte. \n solchen Fällen hatten dann die Umstürzler leichtes L-Piel die Unerfahrenen und Unzufriedenen zu betören, auf ihre Seite zu ziehen. Kaiser Wilhelm I. erkannte die drohende Gesahr und suchte ihr durch oerbeperung der Lage der Arbeiter entgegenzutreten. „Unsere Kaiserlichen Pt lichten gebieten uns," sprach er in der Botschast des Jahres 1888, „tein in Unserer Macht stehendes Mittel zu versäumen, um bxe Bes ] e = rung der Lage der Arbeiter und den Frieden der Beruss-tlassen unter einander zu fördern, so lange Gott un» Frij gibt zu wirken." Drei Gesetze, die die Krankenversicherung, Unfallversicherung, die Jnvaliditäts- und Altersversicherung betreffen müssen hier zur Sprache kommen, da sie zugleich auch die Hingabe und^ Ptiw-rreue zeigen, mit der die hohenzollerischen Kaiser tu väterlicher Fürsorge zum Wohle ihrer Untertanen gewirkt haben. _ , m 1. Krankenversicherung. Alle Personen, welche in Lyabrtten, Bergwerken, bei Bauten, ini Handwerk, im Handel, in Land- und Forstwirtschaft occicit Lohn ober (Sei)eilt betuernb beschäftigt finb, minien einer Av reinst, nf enu angehören. Die Mitglieder erhalten als gesetzliche Mindestleistungen Trete ärztliche Behandlung, sreie Arznei und dazu noch Krankengelder vom dritten Tage der Erkrankung ab bis nach Ablauf von dreizehn Wochen. Das Krankengeld beträgt für jeden Tag die Hälfte des ortsüblichen -r.age-lohnes gewöhnlicher Arbeiter. Beim -tobe eines Arbeiters wird außerdem an seine Hinterbliebenen ein Sterbegelb im zwanzigfachen Betrage des ortsüblichen Tagelohnes ausbezahlt. Ilm diese Unterstützungen den Krausttx geben zu können, werden wöchentliche Beiträge bezahlt, die l‘/a °/o bis 2 °/0

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 225

1902 - Karlsruhe : Lang
225 — ertragen. Selbst Offiziere versteckten sich in den Zelten und bejammerten ihr Mißgeschick. Fast jeder schrieb seinen letzten iibillen nieder. Allein Cäsar verlor den Mut nicht, versammelte sein Heer und Mußte es durch zündende Worte so umzustimmen, daß jeder willig gegen den Feind zog. .Als Cäsar dein Ariovist näher ritif te, ließ sich dieser ans die^ srüher abgeschlagene Unterredung ein und verlangte zugleich, daß dazu nur Reiterei, aber kein Fußvolk mitgebracht werde' Cäsar war das znsrieden. Gleich weit von beiden Lagern erhob sich auf einer großen febene em ansehnlicher Hügel. Hier kamen sie der Verabredung gemäß zur Besprechung zusammen. Cäsar ließ seine Reiter 200 Schritte vor dem Hügel Aufstellung nehmen. In gleicher (Snt= Ternung machten auch Arivvists Reiter Halt. Dieser verlangte, daß man sich zu Pserde bespreche und jeder mit 10 Mann zur Unterredung kommen dürfe. Cäsar sprach zuerst, brachte im wesentlichen nichts Neues vor und bcharrte bei seinen schon früher gestellten Forderungen. Darauf ergriff Ariobist das Wort und redete also: „Ich bin nut vollem Rechte hier im Lande; die Gallier haben mich selber gerufen. Was ich hier besitze, haben sie mir abgetreten und auch freiwillig Geiseln gestellt. Der Tribut, deu ich einzelnen Staaten auferlegte, fallt mir nach dem Kriegsrechte zu. ^ einer einzigen Schlacht habe ich die Macht der gesamten Gegner über den Hansen geworfen. Mein Anrecht ist unbestreitbar, da ich vor den Römern nach Gallien kam. Bis jetzt hatte noch fein römisches Heer die römische Provinz im südlichen Gallien verladen Was willst du eigentlich hier, Cäsar? In welcher Absicht bist du gegen mein Gebiet vorgerückt i Um Gallien zu erobern, hast du zum scheine mit den Hüdnern Frieden ge)chlos|en und dein Heer hierher geführt." Während dieser Unterredung brachte man Cäsar ans ein-mal die Nachricht, Ariovists Soldaten rückten gegen den Hügel vor, ritten ans die Römer zu und würfen mit Steinen und spießen auhtc. Da brach Cäsar die Verhandlungen ab, begab Nch zu den ©einigen und bot Ariovist eine Schlacht an. Doch dieser wich ihr aus._ Eine weise Frau hatte ihm verkündet, die Deutschen verlören jede Schlacht, in die sie sich vor Eintritt de^ Neumondes einließen. Cla!f,r vähr biueu Gefangenen. Sofort beschloß er, jtch den Aberglauben seiner Feinde zunutze zu machen, und teilte lein Heer m Schlachtordnung auf. Nun waren auch die Germanen genötigt, auszurücken. Ihre ganze Schlachtordnung umlchlosien ]te mit einer Wagenburg. Auf diese stiegen die B erger-Stehle, Erzählungen aus der Wellgeschichre. i c

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 277

1902 - Karlsruhe : Lang
Arusus' Tod. 1. Drusus ließ in Deutschlands Forsten Goldne Römeradler horsten, An den heil'gen Göttereichen Klang die Axt mit freveln Streichen. 2. Siegend fuhr er durch die Lande, Stund schon an der Wefer Strande, Wollt' hinüber jetzt verwegen, Als ein Weib ihm trat entgegen. 3. Übermenschlich von Gebärde Drohte sie dem Sohn der Erde: „Kühner, den der Ehrgeiz blendet, Schnell zur Flucht den Fuß gewendet! 4. Jene Marken unsrer Gauen Sind dir nicht vergönnt zu schauen. Stehst am Markstein deines Lebens, Deine Siege sind vergebens. 5. Säumt der Deutsche gerne lange, Nimmer beugt er sich dem Zwange, Schlummernd mag er wohl sich strecken, Schläft er, wird ein Gott ihn wecken." 6. Drusus, da sie so gesprochen, Eilends ist er ausgebrochen, Aus den L-chauern deutscher Haine Führt er schnell das Heer zum Rheine. 7. Vor den Augen sieht er's flirren, Deutsche Waffen hört er klirren, Sausen hört er die Geschosse, Stürzt zu Boden mit dem Rosse. 8. Hat den Schenkel arg zerschlagen, Starb den Tod nach dreißig Tagen. Also wird Gott alle fällen, Die nach Deutschlands Freiheit stellen. K. Simrock. Das Grab im Busenlo. 1. Nächtlich am Vusento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, Ans den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten Dte den Alarrch beweinen, ihres Volkes besten Toten. 3- Allzufrüh und fern der Heimat mußten sie ihn hier begraben Wahrend noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben.

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 299

1902 - Karlsruhe : Lang
— 299 — Wirthen. 1. Ter große König wollte gern sehn, Was seine Generale wüßten; Ta ließ er an alle Briefe ergehn, Daß sie gteich ihm schreiben müßten, Was jeder von ihnen zu tun gedenkt, Wenn der Feind ihn so oder so bedrängt. 2. Ter Vater Ziethen, der alte Husar, Besah verwundert den Zettel. „Ter König hält mich zum Narren wohl gar!" So flucht er, „was soll mir der Bettel! Husar, das bin ich, potz Element! Kein Schreiber oder verpfuschter Studeut." 3. Ta macht er ans einen Bogen Papier Einen großen Klecks in der Mitten, Rechts, oben, links, unten dann Linien vier, Tie all' in dem Kleckse sich schnitten, Und jede endete auch in 'nein Klecks. So schickt er den Bogen dem alten Rex. 4. Ter schüttelt den Kops gedankenvoll, Fragt bei der Revue dann den Alten: „Zum Schwerenot, Ziethen, ist er toll? Was soll ich vom Wische da halten?" Ten Bart streicht sich Ziethen: „Tas ist bald erklärt, Wenn Eu'r Majestät mir Gehör gewährt. 5. Ter große Klecks in der Mitte bin ich, Ter Feind einer dort von den vieren, Ter kann nun von vorn oder hinten aus mich, Von rechts oder links auch marschiere::: Tann rück' ich aus einem der Striche vor Und hau' ihn, wo ich ihn treffe, aufs Ohr." 6. Ta hat der König laut aufgelacht Und bei sich selber gemeinet: „Ter Ziethen ist klüger, als ich es gedacht, Sein Geschmier sagt mehr, als es scheinet. Tas ist mir der beste Reitersmann, Ter den Feind schlägt, wo er auch rücket an." Friedrich von Salier. Der König uttit der Müller. 1. Es wohnt ein Müller sorgenfrei In seiner kleinen Mühle. Das Mühlchen klappert Brot herbei Bei Sonnenbrand und Kühle. 2. Nicht weit davon ein König hat Ein Schloß sich aufgebauet. Wär’ nicht die Mühl', man hätte Stadt Und Land draus überschauet. 3. Ter Kö:ng bot dem Müller Geld: „Verkauf mir deine Hütte! Bau neu sie auf, wo dir's gefällt, Nach größerm Maß und Schnitte." 4. „Mein Mühlchen ist mir gut genug, Das laß ich meinen Erben; Es trägt des Vaters Segenspruch, Hier will ich ruhig sterben." —

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 7

1902 - Karlsruhe : Lang
Sieg und ließen dann zum Angriff blasen. Beide Heere stritten mit dem größten Heldenmut. Den Römern kamen der Wind und die Sonne zu Hilfe; den Cimbern wurde der Staub ins Gesicht geweht, und an den Brand der italienischen Sonne nicht gewöhnt, erlagen sie bald dem Schweiß und der Ermattung. Ihre Schlachtlinien wurden durchbrochen, und da gereichte ihnen die Verkettung der vorderen Reihen nur zum Verderben; denn jeder, der hier vom Schwert oder Speer getroffen niedersank, riß seine Nachbarn rechts und links mit zu Boden oder hinderte sie wenigstens am Kämpfen. Die kurzen Schwerter der Römer waren im Schlachtgedränge eine surchtbare Waffe. Vergebens wehrten sich die Cimbern wie Verzweifelte; den Römern blieb der Sieg. Gegen 100000 cimbrifche Krieger, darunter auch König Bojorix, blieben in der Schlacht. Die Zahl der Gefangenen wird von den Römern auf 60 000 angegeben. Marius zog in Rom ein in glänzendem Triumphzug, und die Römer brachten ihren Göttern Dankopfer für die abgewendete Gefahr. Der cimbrifche Schrecken wurde in Rom noch viele Jahre nicht vergessen. 2. Cäsar und Ario vist. Die alten Deutschen hatten aus dem linken Rheinuser die Kelten oder Gallier als Nachbarn. Die Kelten waren über das heutige Frankreich, die Schweiz, Oberitalien und Spanien verbreitet. Sie waren ein tapferes, kriegerisches Volk, dabei fleißig im Ackerbau und geschickt in vielen Künsten. Mit diesen guten Eigenschaften verbanden sie jedoch auch manche Fehler, insbesondere Eitelkeit, Prahlerei und Prunksucht. Die Kelten waren Heiden. Sie verehrten ihre Götter auf den Gipfeln hoher Berge und in dunkeln Wäldern und opferten ihnen Felbfrüchte, Tiere und Kriegsbeute. Nicht selten würden aber auch Menschenopfer bargebracht. Man flocht nämlich übergroße Menschengestalten aus Weiden; diese würden mit Menschen angefüllt und verbrannt. Die Priester der Kelten hießen Drniben. Das große Volk der Kelten war in viele einzelne Stämme und Völkerschaften geteilt. Jeder keltische Volksstamm wurde von einem Häuptling regiert. Die Vornehmsten des Stammes und die Druiden bildeten den Rat des Häuptlings. Über wichtige Angelegenheiten, besonders über Krieg und Frieden, wurde in der Versammlung aller freien Männer beraten und entschieden. Zwischen dem Juragebirge und dem Saoneslusse wohnten die Sequauer, zwischen der Saone und der Loire die Häduer. Siebzig Jahre vor Christi Geburt brach zwischen den i&equanern und den Häbueru ein Krieg ans. Die Sequaner unterlagen und riefen dann Ariovist, den König der Sueben, zu Hilfe.

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 11

1902 - Karlsruhe : Lang
— 11 — Gefallenen sammeln und bestatten. Es wurden mehrere Schlachten geschlagen; in den meisten blieb der Sieg den Deutschen. In der letzten großen Schlacht an der Weser behaupteten die Römer das Schlachtfeld. Allein sie mußten gleichwohl bald über den Rhein zurück, und das nördliche Deutschland blieb forthin frei von der römischen Herrschaft. Hermann blieb in großem Ansehen bei seinem Volke, bis er in seinem siebenuuddreißigsteu Lebensjahre von einem seiner Verwandten aus Neid erschlagen wurde. Iii. Don der Völkerwanderung. 1. Die Wanderzüge der deutschen Völkerschasten. Im zweiten und dritten Jahrhundert nach Christi Geburt bildeten sich in Deutschland große Völkerbünde. Die wichtigsten derselben waren die der Alemannen, der Franken, der Sachsen, der Goten und der Longobarden. Die Alemannen wohnten ursprünglich in der Maingegend und nahmen später das südlich gelegene Land zwischen den Vogesen und dem Lech ein. Um das Jahr 400 eroberten sie das Elsaß. Die Burgunder, ebenfalls eine deutsche Völkerschaft, die sich kurz vorher im Elsaß niedergelassen hatten, wurden von den Alemannen südwärts gedrängt und machten sich am Fuße des Jura ansässig. Die Franken hatten ihre Sitze am Mittel- und Niederrhein und eroberten nach und nach ganz Gallien bis zur Loire und zur Küste des atlantischen Ozeans. Die Sachsen wohnten an der Elbe und Weser bis zur Nordseeküste. Die Angeln, einer ihrer Stämme, fuhren nach Britannien hinüber und eroberten einen Teil der Insel, die von ihnen den Namen England, d. i. Angelnland, erhielt. Die Goten besaßen das Land zwischen der Weichsel und dem schwarzen Meere. Der Fluß Dniester schied sie in zwei Völkerschaften, Ostgoten und Westgoten. Im Jahre 375 kamen aus dem Innern Asiens die Hunnen, ein mongolisches Volk, und ließen sich im südlichen Rußland nieder. Durch sie wurden die Goten zur Auswanderung gezwungen. Die Westgoten zogen nach Italien unter ihrem König Alarich. Dreimal führte er seine Scharen gegen die Stadt Rom. Der Kaiser hatte in dem festen, von vielen Sümpfen umgebenen Ravenna Schutz gesucht. Lange hielten die verweichlichten Römer die Belagerung ihrer Stadt nicht aus und ließen sich in Unterhandlungen ein. Dabei prahlten ihre Gesandten noch mit dem unzählbaren Volke Roms; doch der Goteu-könig erwiderte spöttisch: „Je dichter das Gras, desto leichter

10. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1902 - Karlsruhe : Lang
ihn bei der Stadt Air ein, brei Meilen nördlich von Marseille. Hier hatten die Tentonen an einem kleinen Flusse ihr Lager aufgeschlagen. Marius lagerte sich aus einem benachbarten Hügel, und obgleich seine Soldaten vom Marsche sehr ermübet waren, mußten sie noch am Abenb einen festen Wall um ihren Lagerplatz auswerfen. Von hier ans konnten die Römer die Teutonen im Tale unten sehen, wie sie im Flüßlein babeteu und mit Lärm und Gesang zechten. Im römischen Lager fehlte es an Wasser; eine Abteilung Soldaten und Troßknechte würde in das Tal hinabgeschickt, um die Wasserschläuche zu füllen. Die Teutonen wollten ihnen bies wehren, und es entftanb ein Gefecht; die Römer eilten aus dem Lager den Ihrigen zu Hilfe, und so kämpfte man bis zur sinkenben Nacht. Der Vorteil war anfangs auf der Seite der Römer; aber Marius, der einen unglücklichen Ausgang fürchtete, ließ seine Soldaten zurückrufen. Auch am folgenben Tage vermieb er die Schlacht. Erst ant Morgen des britten Tages führte er sein Heer aus dem Lager und stellte es am Abhänge des Hügels in Schlachtorbnnng aus. Als die Teutonen bies sahen, stürmten sie mit Jubelgeschrei beit Hügel hirtart, tutb es begann eine gewaltige Schlacht. Die Römer wie die Teutonen kämpften aufs tapferste; allein die Bewaffnung der Römer war besser und ihre Stellung auf be.r Höhe des Hügels günstiger. Lange blieb der Kamps unetttfchiebert, und Tausenbe fielen auf beibeit Seiten. Allmählich ermatteten die Teutonen, und nun ließ Marius sein ganzes Heer zum Angriff vorrücken. Eine römische Abteilung griff die Feinde von der Seite her an. Nach einem heißen Kampfe wurden die Teutonen in die Flucht geschlagen. Das Lager der Deutschen war von der langen Reihe der Wagen wie von einer Burgmauer umgeben. Aus bert Wagen stanbett die teutonischen Frauen mit Schwertern und Beilen bewaffnet, um sich und ihre Kinder zu verteidigen. Nach heftigem Kampfe brangen die Römer in die Wagenburg ein, und nun töteten die beutfchen Frauen, um tut-wtirbiger Gefangenschaft zu entgehen, ihre Kinder und sich selbst. Durch diese Schlacht würde der Stamm der Teutonen vernichtet; weit über 100 000 sanben in der Schlacht ober auf der Flucht ihren Tod. Noch nach vielen Jahren zäunten die Bewohner jener ©egenb ihre Weinberge mit den Gebeinen der Erschlagenen ein und schrieben beit reichen Ertrag ihrer Felber dem deutschen Blute zu, womit sie gebüngt worben waren. Die Erbfünbe der Deutschen, die Uneinigkeit, hatte die Teutonen ins Verderben gestürzt; auch den Cimbern sollte es nicht besser gehen. Sie waren nach ihrer Trennung von den Teutonen in die Tiroler Alpen gezogen. Im folgenbett Jahre gingen sie über die Alpenpässe nach Italien. Der römische
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