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1. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 531

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
z.kap. Kriegswesenu. Industrie v. 174o b. 1810. 5z1 schen Reiches eine ehrenvolle Erwähnung. Der Prozeß in Ci- vilsachen ist-in Dänemark, Preußen, Frankreich und mehrem Slaaren des Rheinbundes sehr gebessert worden. 4. Kriegswesen. Alle Mächte harren seit Ludwigs Xiv. Zeiten stehende Ar- meen , aber erst Friedrichs Ii. Beyspiel lehrte sie, wie man sie stets marschfertig halten könne. Eben dieser König war der Erfinder einer neuen Taktik und Strategie, nach welcher sich alle übrige europäische Nationen mehr oder weniger bis aus die Revolution bildeten. Die Franzosen haben in den letzten Kriegen die Wirkungen dieser Taktik vereitelt, und ihre Feinde haben von neuem von ihnen gelernt. Die Artillerie ist mir un- gemeinem Fleiße studirt worden, und man hat sie durch viele neue Erfindungen vervollkommnet. Die Franzoseit übertreffen darin alle andere Nationen. Sie sind auch Meister ini Genie und in der Besestigungskunst, worin man Vaubans und Koe- horns Systeme theils erweitert, theils verbessert hat. Inder Seetakrik kommt den Engländern keine Nation gleich, aber die Franzosen sind bessere Schiffsbaumeister. In allen diesen Wis- senschasten ist vieles Vortreffliche geschrieben. $. 5. Betriebsamkeit, Kunstfleiß, Handel. Irr keiner Zeit ist die menschliche Betriebsamkeit so allge- mein verbreitet und so groß gewesen, als in unfern Zeiten. Auch ist sie ein Hauptgegenstand der Aufmerksamkeit des Staats und des Fleißes der Gelehrten und ihrer theoretischen und prak- tischen 'Arbeiten. Indessen hat sie diesen inner» Gehalt und diese, Ausdehnung nur in einigen europäischen Landern erreicht, und andere stehen dagegen zurück. Voir den asiatischen Natio- nen gleicht keine den fleißigem europäischen, selbst nicht die Chinesen; die Mittel - und Nord-Asiaten, viele arabische Stämme, und einige andere Nationen sind Nomaden. Die Bewohner der Nordküsie von Afrika treiben Ackerbau und dürf- tigen Kunsifleiß; die Völker in dem innern Afrika haben zum Theil einen Grad von Kultur. In dem spanischen Amerika und auf den Inseln gewinnt der träge Inhaber des Lairdes die Produkte durch Sklaven und handelt damit; der südliche Theil der amerikanischen Freystaaten verfährt beynahe auf gleiche Art; in dem nördlichen ist mehr europäische Industrie. Alle europäische Nationen treiben 'Ackerbau; am fleißig- sten und verständigsten die Engländer und Deutschen. Der Ll 2

2. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 651

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
i i. Kap. Dänemark, Schweden u. Rußland. 651 Dieser hatte schon als Kronprinz die kräftigsten Maaßregeln^ ge- gen England genommen, um dessen Tyrannei) gegen Däne- mark zu rächen, und unter dem 2ysten Febr. 1808 sich auch ge- gen Schweden erklärt, da dieses die Verbindung mit England nicht aufgeben wollte. Eine französische Armee unrer dem Prinzen von Ponte Corvo rückte in Dänemark ein, im März 1808, um es gegen England und Schweden zu unterstützen, zog sich aber in der Folge wieder zurück. Da englische Schiffe die Ueberfahrt nach Schweden hinderten, so ließ König Fried- rich Vi. die Schweden von Norwegen aus, wo sie eingefallen waren, bekriegen. Doch der Krieg zeichnete sich nicht durch große Begebenheiten aus, und wurde durch den Frieden zu Zönköping am roten Dec. 1809 beendigt, vermöge dessen die ehemahligcn Gränzen blieben und die alten Verhältnisse ganz wieder hergestellt wurden. Der Krieg gegen England wurde fortgesetzt, schränkte sich aber in den Zähren 1809 und 1810 von beiden Seiten bloß auf die Wegnahme von Schissen ein. Schweden gerieth nach dem Frieden zu Tilsit durch Gu- stavs Iv. Starrsinn, vom rosten Febr. 1808 an, in einen schweren Krieg mit Rußland. Das Unglück in demselben, be- sonders der Verlust von Finnland, erregte eine große Unzufrie- denheit mit dem Könige, welche endlich so weit ging, daß man ihn des Thrones beraubte, und seinen Oheim, den Herzog von Südermannland, unter dem Namen Karl Xiii. auf denselben setzte (s. S. 61z.). Der neue König trat bald nach seiner Thronbesteigung in freundschaftliche Verhältnisse mit Rußland, und schloß am i7ten Sept. 1809 zu Friedrichshamm Frieden mit dieser Macht. Schweden trat ganz Finnland mit Inbe- griff von Torneo an Rußland ab, und versprach, seine Häfen den englischen Kriegsschiffen zu verschließen. Auch mit Frankreich wurde Friede geschlossen am 6ten Jan. 1810. Durch denselben verpflichtete sich Schweden gegen die Rückgabe von Pommern und Rügen, Napoleons Kontinentalsystem anzunehmen und keine sowohl englischen als Kolonialwaaren zuzulassen. Za, es ging noch weiter, und kündigte den Engländern am i/ten Nov. 18lo den Krieg an. Rußland begann unter Alexander I. eine glänzende Lauf- bahn; aber die Kriege gegen Frankreich (s. S. 616.) gereichten, außer einem für das große Reich unbeträchtlichen Ländergewinn von Preußen, nicht zu seinem Vortheile. Desto glücklicher stet der Krieg gegen Schweden (s. vorher) für dasselbe aus. Un- entschieden ist bis jetzt noch der Kampf mit England und der

3. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 659

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
12. Kap. Gesch. der außer - europ. Staaten. 659 Okt. umerzeichnetes Dekret, daß sie verbrannt oder völlig ver- nichtet werden sollten. So kräftig handelte Napoleon, um einer Nation entgegen zu arbeiten, die ein Element beherrschen will, das seiner Natur nach nicht anders als frep seyn muß. Gaorg-Eckert-lnstltut für internationale Schu,buchfcnichunq Zw ölftes Kapitel. ßraurtachweifl -Sciiuibucnbibitothek - Geschichte der vornehmsten außer-europäi- schen Staaten. §.I. Persien. Ismail Sofi wurde 1499 der Stifter des mächtigen persischen Reichs. Von seinen Nachkommen, die man Soft nennt, ist der glückliche Eroberer Abbas I., 1585, besonders merkwür- dig. Gegen Hussain ergriff Mir Weis, Oberhaupt der Afgha- nen, 1715 die Waffen, und der Sohn desselben, Mir Mah- mud, bekam Hussain gefangen, 1722, Persien aber wurde in zwey Reiche getheilt. Der General des Sofi-Thamasp, Na- dir-Kuli, vertheidigte ihn zwar glücklich gegen die Rebellen, bemächtigte sich aber selbst des Throns, 1736. Er gehört zu Persiens größten Regenten. Die Türken wurden von ihm be- siegt , und von dem völlig bezwungenen Hindostan wurden viele Provinzen'abgerissen. Aber seine Grausamkeit und sein Geiz erregten gegen ihn einen Aufruhr, worin er getödtet wurde, 1747. Persien ist seit dieser Zeit von inneren Kriegen zerrüttet worden, in welchen sich mehrere Provinzen unabhängig gemacht haben. Der Haupt - Chan war Kerim. Zhm folgte sein Sohir Abul Fat von 1778 bis 1781. Jetzt entstanden innere Kriege, die nichtgehörig bekannt sind. Seit 1797 herrscht der Chan Babr über den größten Theil von Persien. §. 2. Hindostan. ^ Babur war der Stifter des Groß-Mogulischen Reichs, im 2, 1498. Seine ersten Nachfolger waren würdige Regen- ten , welche sich über ganz Bengalen ausbreiteten, besonders Akbar der Große. Nach seinem Tode herrschten in der kömali» chen Familie häufige Streitigkeiten. Nach Aurung Zebe's To- de, 1707, rissen die Großen fast alle Gewalt an'sich. Viele J

4. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 660

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
66o Neueste Geschichte, z. Zeitr. 2. Abschn. bezwungene Völkerschaften machten sich los von der Herrschaft der Mongolen, unter welchen sich die Maratien auszeichneten, ein Stamm der Rasbuten, auf der diesseitigen Küste des Gan- ges. Der härteste Streich traf Hindostán, als seine rebellischen Statthalter gegen den Chan Muhammed den persischen Schah Kuli-Chan zu Hülfe riefen. Der Staat wurde durch seinen Einbruch beynahe zu Grunde gerichtet und mehrere Provinzen wurden davon getrennt. Die folgenden Groß-Moguln waren bloß Maschinen ihrer Statthalter, die, wie es ihr Vortheil wollte, die Oberherrschaft derselben anerkannten oder nicht , so daß aus dem Staate des Groß-Moguls viele kleine und größere Regenten entstanden, als: die Nabob von Auhd und von Arcot, die Subah von Decan und von Bengalen, und andere. Die Peischwa der Maratten und die Sultane von Mysore waren die mächtigsten. Die Engländer fochten gegen diese alle. Der. Groß-Mogul, Allum Schah, trat ihnen die Oberhoheit über Bengalen, Bahar und Orira ab, 1765. Zn den nachfolgen- den Kriegen eroberten die Maratten Delhi, 1784, und gaben Schah Ällum daselbst einen kärglichen Unterhalt. Ihnen und den Engländern gehört der größte Theil von Ost-Indien. Die lehren warfen durch die Eroberung von Seringapatnam am 4ten May i8oo, bey welcher der Sultan Tipposaib blieb, das groß- ße Reich von Mysore über den Haufen, und vergrößerten dadurch mehr als je ihre Macht in jenen Gegenden. Die Küste jenseits des Ganges ist in mehrere Reiche getheilt, unter denen Siam und Awa die vornehmsten sind. $. China. Tschu, ein Chinese, der Stifter der Dynastie Ming, iz68, war ein vortrefflicher Regent. Nur wenige von seinen Nachfolgern glichen ihm. Sching-tsong Ii. gerieth 1588 mit den Tatarn Man-tscheu, Ueberbleibseln der Niu-tsche, in ei- nen Krieg, worin sie unter Tai-tsu Leao-tong eroberten. Gegen Tschong - tsching wurde ein Aufruhr erregt, worin sich der Kaiser selbst entleibte, 1644. Seinepartey rief die Man- tscheu zu Hülfe, die das ganze Reich eroberten und Sckün - tschi auf den Thron setzten. Er fristete die jetzt regierende Dynastie Tsing. Die Prinzen ans derselben sind lobenswürdige Regen- ten,. besonders Kien-Long, 17z;, dem am irren März 17?- sein Sohn Ka - Hing folgte.

5. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 518

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
518 Neueste Geschichte, z. Zeitr. i. Abschn. $. 5. Preußen. Friedrich Ii., der größte Regent seines Jahrhunderts, gab dem Staate durch Erwerbung der Länder: Oft-Friesland, Schlesien und West-Preußen, weniger Stärke, als durch seine weise, die Bevölkerung und den Wohlstand seines Landes be- fördernde Regierung. Ohne seine überlegene Kriegserfahren- heit wäre es ihm indessen nicht möglich gewesen, in dem sieben- jährigen Kriege so vielen gegen ihn verbundenen Mächten Wi- derstand zu thun, und Preußen zu einer von den entscheidenden Mächten zu erheben. Die folgende Regierung, die weil hin- ter der vorigen zurück blieb, wurde gleichwohl durch die Um- stände begünstigt, so daß Bayreuth und Anspach und ein groß- ßer Theil von Polen zu dem Staate kamen. Aber sie behaup- tete nicht ein solches Ansehen in den Kabinetten, wie die vorige, und mischte sich ohne Staatsklugheit in den französischen Krieg. Auch der biedere König Friedrich Wilhelm Iii. ließ sich von einigen seiner Minister und Generale verleiten, die Waffen ge- gen den Kaiser Napoleon zu ergreifen. Hätte er dies nicht ge- than, so würde vielleicht Preußen noch auf der Stufe stehen, auf welcher es vor dem Zahre 1806 stand. f. 6. Rußland. Rußlands Staaten machen den neunten Theil der be- wohnten Erde aus. Aber mehrere Gründe verursachen, daß die innere Stärke dieser Größe nicht gleicht. Die Königin» Elisabeth vereinigte sich mit Oestreich zu Preußens Schwär chung, welches Peter Hl. verhinderte. Katharine Ii. gehörte zu den größten Regenten Europens. Sie erweiterte ihren Staat mit der Krim, den Ländern am Kaukasus und dem größten Theile voir Polen, und hatte durch ihre Staatsklugheit einen entscheidenden Einfluß auf die europässchcn Angelegenheiten. Allein sie schwächte auch das Reich durch unabgebrochene Kriege und durch Verschwendung. Paul I. mischte sich, ohne Plan, in den Krieg gegen Frankreich, und brachte dadurch seinem Lan- de keinen Vortheil. Sein Sohn, der von seinen Unterthanen geliebte Kaiser Alexander I., behielt anfangs die friedlichen Ver- hältnisse mit Frankreich, die schon sein Vater wieder hergestellt hatte, bey; aber bald darauf trat er in Verbindung mit Oest- reich i8°5 und dann mit Preußen 1826 als Gegner Frank- reichs auf, ohne seine Verbündeten retten zu können, und schloß mir dem Kaiser Napoleon den 7. Zul. 1827 zu Tilsit einen

6. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 587

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
6. Kap. Revol. in Amerika v. 1765 b. 178z. 587 trat auf ihre Seite, und die herrschende Stimme beschuldigte dre Minister des Despotismus. Dre Kolonieen weigerten sich, das Srempelpapwr anzunehmen, und verhinderten seine Aus- theiiung nur Gewalt. Der Volksunwille vertrieb das gren- ville'sche Ministerium; an seine Stelle traten Whigs und der sehr geschälte Marquis von Rockingham. Die Stempelakte wuroe am izten May 1766 aufgehoben, aber dieerklarungs- atre hinzu gefugt: daß oem großbritannischen Parlemente alle Souverainirätsrechre über die Kolonieen und auch das Schä- tzungsrecht gehöre. Da die',es gerade gegen die Grundsätze der Kolonieen stritt, so Hörle ihre Unzufriedenheit nicht auf. Das rockinghamsche Ministerium mußte bald einem andern weichen, das aus Tories und Whigs zusammengesetzt war. Pitc, nmv mehr Gras Cyatham, ein heftiger Vertheidiger der Freyheit der Amerikaner, nahm Antheil an demselben, aber fein Einfluß dauerte nicht lange. Man machte abermahls eine Auflage auf Thee und andere Waaren, die bey ihrem Verkaufe in Amerika felvst gehoben werden sollte. Dieser neuen Schatzung setzte man eine überlegte und planmäßige Widersetzung entgegen. Ein dem Kaufmanns zu Boston I. Hancock im Schleichhandel weggenommenes Schiff ve-.aniaßte die Haltung des ersten Kon- vents gegen des Statthalters Verbot, 176g, und den Beschluß: die besteuerten Waaren und andere nicht ferner aus England kommen zu lassen. Man erklärte dieses im englischen Parle- mente für aufrührische Handlungen, und erbitterte auch gut denkende Amerikaner durch die Bitte an den König, Hein- richs Viii. Pönalgesetz in Ausübung zu bringen. Lord North, eine Maschine der schottischen königlichen Lieblinge, wurde er- ster Minister, am 2 8stenian. 1770. Da die englischen Kauf- leute bey dem Beschlüsse der Amerikaner großen Schaden litten, so wurden die Abgaben von allen andern Waaren, außer von dem Thee, abgenommen. Die Amerikaner verweigerten ihm also ferner die Einfuhr. Das Verfahren der königlichen Statt- halter und der Minister, besonders der letzten gegen Franklin, Agenten der Kolonieen in London, sachte die Unzufriedenheit ungemein an. Sie kam zum Ausbruche, als 177z der ost- indischen Kompagnie das Recht erlheilt wurde, den Thee srey von allen Abgaben überall hin auszufahren. Die Kolonieen beschlossen gleichwohl, ihn nicht anzunehmen; und als zwey Schiffe damit beladen in dem Hafen von Boston ankamen, so warf man den Thee ins Wasser, am 21 freu Dec. Da die Obrigkeit die Theilnehmer nicht bestrafen wollte, so gingen in

7. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 613

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
9. Kap. Karls Xiii. Wahl 1809. 613 zeigte eine bisher seltene Einigkeit zwischen dem Könige und den Ständen. Eine Streitigkeit mit Rußland über die Gränzen in Finnland wurde gütlich verglichen. In dem Kriege der eu- ropäischen Mächte gegen Frankreich beobachtete der König, zu Schwedens großem Vortheile, eine strenge Neutralität, bis der Duc d'enghien im badenschen Gebiete von einem französi- schen Kommando aufgegriffen, nach Frankreich geführt und am risten März 1804 erschossen worden war. Dies sähe der Kö- nig als eine Verletzung der öffentlichen Sicherheit in Deutsch- land an, rief deswegen, als Garant der deutschen Konstitu- tion, seinen Gesandten am i8ten April von Paris ab, und erklärte dem ftanzösischen Gesandten zu Stockholm am 7. Sept., daß alle diplomatische Kommunikationen aufgehoben wären. Als von England und Rußland 1805 ein allgemeines Bündniß der europäischen Mächte gegen Frankreich eingeleiret wurde, so trat auch der König demselben bey, und schickte ein ansehnliches Korps nach Deutschland. Nach dem Siege der Franzosen bey Austerlitz wurde der König genöthigt, dieses Korps zurück zu ziehen, und hob deswegen alle Gemeinschaft mit dem deutschen Reiche auf. Bey dem Kriege Preußens und Rußlands gegen Frankreich trat er abermahls gegen das letzte als Verbündeter Englands und Rußlands auf, und wollte von Englands Bünd- nisse selbst nach dem Frieden zu Tilsit 1807 nicht abgehen. Darüber kam es zwischen Rußland und Schweden zu einem Kriege im Febr. 1808, worin Schweden Finnland einbüßte. Als der König trotz des großen Verlustes hartnäckig darauf be- stand, den Krieg fortzusetzen, so entspann sich eine Verschwö- rung, durch welche der König am igten März 1809 abgeseht, und sein Oheim, der Herzog Karl von Südermannland, unter dem Namen Karl Xiii. am 6ten Jun. 1809 zum König er- klärt und als solcher am 2 9sten Jun. gekrönt wurde. Da die- ser keine Kinder hat, so leitete er es ein, daß zuerst der Prinz Christian August von Holstein-Augustenburg am r8sten Aug. 1809, und nach dessen Tode am 2 8sten May 18^0 der Mar- schall Bernadotte Prinz von Ponte Corvo am 21 sten Okt. 1810 zum Kronprinzen von Schweden gewählt wurde. $. 2. Untergang des Königreichs Bolen, und Errichtung des Herzogthums Warschau. Polen war von Rußland ganz und gar abhängig. Zn dem letzten türkischen Kriege wurde ein Konföderations-Reichs- tag zusammen gerufen, um Polen zu einem Bündnisse gegen

8. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 612

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
612 Neueste Geschichte. 3. Zeitr. 2. Abschn. seines morschen Gebäudes, gedauert hatte, wurde auf Ein Mahl zertrümmert. Neuntes Kapitel. Oe st li che und nördliche europ. Staaten. $. 1. Schweden. Gustavs Iii. gute und fehlerhafte Eigenschaften verleiteten ihn zu manchen Eingriffen in die Konstitution. Daß er durch die Vereiuigungöakte und andere Maaßregeln den Bürger und Bauer in das volle Recht des Staatsbürgers einsetzte, war ge- recht und staatsklug; aber er brachte dadurch den Adel noch mehr gegen sich auf, der ihm auf jedem Reichstage Beweise seiner Abneigung gad. Des Königs Theilnahme an dem Kriege zwischen Rußland und der Pforte fiel nicht nach seinen Wün- schen aus. Nach einem nichts entscheidenden Seetrcffen bey Hochland, am i^ten Zul. 17 s 8, rückte er in das russische Finn- land ein, aber eine Meuterey unter seiner Armee nöthigte ihn zurück zu gehen. Nun setzte er es auf dem Reichstage vom 2ten Febr. bis 2 8sten April 1789 durch, daß ihm das Recht zugestanden wurde, ohne Zuziehung der Stände Krieg anzufan- gen und Büitdnisse zu schließen. Dadurch aufgemuntert setzte er im folgenden Zahre den Krieg gegen Rußland lebhaft fort; da er aber nicht von andern Mächten unterstützt wurde, so schloß er mit Rußland Frieden am i4ten Aug. 1790, vermöge deffen der Zustand vor dem Kriege zwischen beiden Mächten wieder hergestellt wurde. Um die Firtanzen in Ordnung zu bringen, rief der König am 2zsten Ja". 1792 einen Reichs- tag zusammen, auf welchem ihm die Stände die Garantie ei- nes Darlehns von zehn Millionen, den den vergrößerten Schul- den oes Staates, abschlugen. Einige Edelleute machten gegen ihn eine Verschwörung, und ", Ankerström verwundete ihn tödt- lich am i6ten März 1792. Er starb am 2 9sten März. Gu- stav Iv Adolph, sein Sohn, war minderjährig, und der Onkel desselben, Karl, Herzog von Südermannland führte die Regierung. Die Veränderungen, die er vornahm, erregten Unruhen, und eine Verschwörung, die entdeckt und bestraft wurde, 1794. Der König trat die Negierung selbst an, am isten Okt. 1796, und stellte alles auf den Fuß her, wie es un- ter seinem Vater gewesen war. Damit schien man im Allge- meinen sehr zufrieden, und der Reichstag zu Norköpiug 1300

9. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 32

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
32 Alte Geschichte. 2. Zeitr. 1. Abschn. machten das Baden nothwendig, und der Staat unterhielt deß- ivegen öffentliche Bäder. Räucherwerk und wohlriechende Sal- den sind ebenfalls daher frühzeitig im Gebrauche gewesen. Die vornehmsten Lustbarkeiten waren Kampfspiele, Musik und Tanz, aber auch ordentliche Spiele. Die Griechen hatten Schauspiele. Die Bedienung geschah überall nur durch Sklaven, deren Schicksal bey einigen Nationen, z. B. den 'Athenern und Ju- den, gar nicht hart war. Man verschnitt sie schon. Bey ihrer äußere rdentlichen Menge waren sie ein wichtiger Handlungs- artikel. Aus Religionsgründen begruben einige Nationen ihre Todten, andere verbrannten sie. Die Gräber waren heilig. Man betrauerte die Todten und brachte ihnen Opfer, oft Menschenopfer. Fünftes Kapitel. Religionsverfassung. H. 1. Entstehung der verschiedenen Religionssysteme. Die Natur der Sache selbst verstattet uns nicht, eine Unter- suchung mit Erfolg darüber anzustellen, wie die Begriffe der ersten Menschen von der Gottheit beschaffen gewesen stnd. Was die mosaischen Urkunden davon enthalten, ist ganz anthropo- . morphffch, und der Vorstellung nicht gemäß, die sich der philo- sophische Denker von der Gottheit macht. Ein ungebildetes Volk bekümmert sich gar nicht oder sehr wenig um einen allge- meinen Religionsunterricht, sondern überläßt es einem jeden, der sich einen Begriff von einem schaffenden, erhaltenden, wohl- thuenden oder strafenden Wesen machen, oder ihn von andern annehmen will. Alle Völker waren anfangs in dieser Lage, dieje- nigen vielleicht ausgenommen, welche die ersten Wohnplähe der Menschen nicht verließen. Diese ungeübten Denker konnten keinen Begriff von einem geistigen Wesen haben, das die Summe aller höchsten Kräfte in sich begreift. Zhre Gottheiten waren Kräfte der Natur, die ihnen durch ihre für willkürlich gehaltenen Wir- fangen wohlthätig oder schädlich bekannt, und also aus Dank- barkeit oder Furcht ve-chrr wurden. Je stärker und allgemei- ner diese Wohlthat oder Schädlichkeit gefühlt wurde, desto grö- ßer und ausgedehnter wurde die Verehrung des Wesens, dem man sie.zuschrieb.' Gegenden, Länder, ganze Erdstriche schu- fen sich auf diese Art ihre Lokal-, National-, oder allgemeinen Gottheiten. Positive Form und Bildung erhielten sie und ihr Dienst

10. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 44

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
44 Alte Geschichte. 2. Zeitr. 1. Abschn. Dis auf ihre Bekanntschaft mit den Griechen sind ihre Werke geradlinig, steif, todt, ohne Wahrheit und Schönheit; im Be> kleideten mit einenl kaum merklichen Schleuer. Sie besserten sich nach griechischen Künstlern. Von den Asiaten haben wir keine Kunstwerke, außer von den Persern. Nach den Beschrei- bungen der Griechen führte sie ihr Geschmack zu dem riesen- mäßig Großen und Phantastischen. Die Ucbcrbleibsel zeigen einen geringen Grad von Kunst. Aus dem Occidente haben mir Werke von den Etruskern und Griechen. Der fehlerhafte etruskische Styl wurde durch die Bekanntschaft mit den Grie- chen verbessert. Der alte Styl der Griechen, welche vermuthlich von den Phöniciern in der Kunst waren unterrichtet worden, hatte gar keine Schönheit. Mit Phidias, dem Vater der To- reutik (to%£vtix.v¡ ) im weiteren Sinne, fing der Styl an, wahr, kraftvoll, groß und edel zu werden, aber ohne hinläng- liche (Mazie. Diese thät, bisher unnachahnrlich, der schöne Styl hinzu, der 3630 (v. Chr. 353) mit Praxiteles anfing und bis zum Ausgange des vierten Jahrhunderts vor Chr. dauerte. Einer der berühmtesten Künstler aus diesem Zeiträume ist Listpp. - 6. Stcinschneidekunst. Die Alten schnitten, außer dem Diamanten und Rubine, kn alle edle Steine, besonders häufig in den Achatonyx, erha- bene Kameen. Alle Orientaler trieben die Steinschneidekunst, es ist aber nicht wahrscheinlich, daß wir von ihnen und den Etruskern Werke aus diesen Zeiten haben. Der älteste griechi- sche Steinschneider war Theodor von Samos, einer der größ- ten Meister aber Pyrgoteles. §. 7. Geschichte der Malerey. Die Malerey ist jünger als die Bildhauerkunst. Sie war anfangs Anstrich mit Einer Farbe. Die ältesten Maler hatten noch lange ein einfaches Kolorit, von vier Farben. Die Mischung derselben, die Andeutung von Schatten und Licht, und die Erhaltung des Helldunkeln, sind Stufen der Malerey. Man streitet, ob die Alten die Oelmalerey gekannt haben. Sie malten sowohl aus einen nassen als trockenen Kalkgrund, auf Mauern, hölzerne Tafeln und Leinwand, mit Wachs , (Enkau- fiik) und in Emaille. Von großem Werthe sind ihre mosai- schen oder mußivischen Arbeiten. Zn den ägyptischen Grotten sind gut erhaltene Gemälde. Der erste bessere griechische Maler war Eumaurus. Diese Kunst that durch Phidias und seine Zeit--
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