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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 13

1845 - Heidelberg : Winter
§. 5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. 13 einrichteten und ausbauten, soll zunächst an den wichtigsten und einflußreichsten derselben gezeigt werden. Die gesellschaftliche Verbindung, welche man Staat nennt, wurzelt zutiefst in der allerersten und einfachsten Form des Zusammenlebens der Menschen, welche man Familie heißt, deren Haupt der Hausvater ist, welcher sämmtliche Familien- glieder durch die von seinem Willen ausgehende Hausordnung und Haussitte zusammenhält und als Versorger und Erzieher der Seinigen zugleich ihr Regent und häuslicher Priester ist. In weiterer Entwicklung erwuchs aus der Familie, und zwar aus den herangewachsenen, neue Familien bildenden Gliedern, welche beisammenblieben und die im Vaterhaus geübte Lebens- art fortführten,— ein Geschlecht oder Stamm, an dessen Spitze der Geschlechts- odep Stammälteste steht. Diese Volkseinrichtung heißt die patriarchalische, und findet lange Zeit besonders bei Stämmen statt, die unbeengt und unbehindert auf größerem Raume, vorzüglich auf Hoch- ebenen und in Gebirgsthälern, nomadisch leben können. Der- gleichen Völker mit patriarchalischer Verfassung haben (wie noch heute die Beduinen in Arabien, die Horden der In- dianer in Amerika :c.) keine eigentliche Geschichte. Diese beginnt erst, wenn solche Nomadenstämme, frei- willig oder gezwungen, auf kleinerem Raume zusammenge- drängt, vorzüglich in fruchtbaren Niederungen und Fluß- thälern, sich ansiedeln. Denn von da an erst tritt der Mensch mit der Natur in thätigen Kampf, um ihr seinen Unterhalt abzuzwingen, und zugleich mit seinem Nach- bar in Verein, um mit seiner Hülfe die Hemmnisse der Natur, z. B. Regen und Kälte (durch schützendes Obdach), ausgetretene Flüsse (durch Eindämmung), ausgedürrten Boden (durch Bewässerung) und ähnliche Übel, denen er vorher bei seinem Wanderleben mehr hatte ausweichen können, leichter zu besiegen, theils um Beeinträchtigungen anderer, feindlicher Stämme kräftiger abzuweisen. Mit der Entstehung einer Niederlassung ergab sich eine

2. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 23

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Die Produkte der Erde. 23 §. 35. Die Pflanzen. Es wachsen a) in allen Zonen: Moose, Gräser, Sellerie, Sauerampfer, Kresse, Petersilie, Löffelkraut, die Brombeere, Jo- hannisbeere, Preißelbeere; b)bis an die kaltenzonen: Tanne, Kiefer, Weide, Wachholder, Kartoffel (66°);^Roggen, Hafer, Kir- schen, Pflaumen (65°); Aepfel, Birnen, (Leidenpflanze, Krapp, Rhabarber, Gerste, Linde, Eiche, Buche, Fichte (63°); Weizen, Hanf, Flachs, Hopfen, Tabak, Erbse, Erle, Espe (61°); Himbeere, Ulme, Esche, Erdbeere, Kürbis, Birke, Schwarzpappel, Buchwei- zen (66°); e) bis gegen und über die Mitte der gemä- ßigten Zonen: Hirse, Weinstock, Maulbeerbaum, Kastanie, Man- del, Mais, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Safran, Kümmel, Fenchel, Senf, Pfirsich, Mispel, Aprikose, Wallnuß, Platane und viele an- dere Bäume (53°); Reis, Feige, Süßholz, Granatapfel (46°); Oelbaum, Dattel, Zitrone, Pomeranze, Lorbeer, Baumwollenstaude, Korkeiche, Terpentinbaum (43°); d) bis über die heiße Zone hinaus: Palmen, der Bauanenbaum, auch Pisang genannt, der Brotbaum, Kaffee, Gewürznelke, Zimmtbaum, Zuckerrohr, Pfeffer, Indigo, Ingwer, Muskatnuß, Vanille swaniljes, Färbehölzer re. Man unterscheidet folgende acht Pflanzenregionen: 1. Die Region der Palmen und Bananen, von 0°—15° Br. 2. Die R. der baumartigen Farn und der Feigen, von 15°—23° Br. 3. Die R. der Südfrüchte, Myrthen und Lorbeeren, von 23° — 34° Br. 4. Die R. der immergrünen Laubhölzer, von 34°—45° Br. 5. Die R. der sommergrünen Laubhölzer, von 45°—58° Br. ß. Die R. der Nadelhölzer, von 58°—66° Br. 7. Die R. der Birken und Alpenrosen, von 66°—72° Br. 8. Die R. der Moose, Flechten und Alpenkräuter, von 72°—82° Br. Innerhalb des 62° fehlt jede Vegetation. Dieselben acht Pflanzenregionen findet man auch auf Gebirgen nach der Höhe zu; bei der Schneegrenze hört die Vegetation ganz auf. §. 36. Die Thiere. Es leben a) in allen Zonen: Hund, Wolf, Fuchs, Ratte, Maus, Eichhorn, Bär, Hase, Seehund. Nicht in so hohen nörd- lichen Breiten: Katze, Rind, Pferd, Schwein, Hirsch, Schaf, Reh, Ziege, Kaninchen, — Rabe, Sturmvogel, Huhn, Taube, Gans, Schnepfe; b) in den kalten Zonen: Rennthier, Eisbär, Stein- fuchs, Seelöwe, Seebär, Wallroß, Robbe, Elennthier, fliegendes Eichhorn, Vielfraß, Zobel, Moschusochse, — Schneehuhn, Eider- vogel, Rothgans, Pinguin; e) in den gemäßigten Zonen: Otter, Biber, Marder, Dachs, Wasserratte, Feldmaus; (südlicher) Murmelthier, Meerschwein, Steinbock, Gemse, Stachelschwein, Bi- son, Bisamthier; (noch südlicher) Unze, Kameel, Gazelle, Schakal, Hyäne, Flußpferd, Löwe, Tiger, Panther, Leopard, ■— Sperling, Auerhahn, Rebhuhn, Fasan, Trappe, Fink, Nachtigall, Storch rc. ; ci) in der heißen Zone: Elephant, Rhinozeros, Nashorn, Affen, Paviane, Giraffe, Zibetkatze, Bisamschwein, Tapir, Armadill, Meer- katze, Ameisenbär, — Pelikan, Flamingo, Papagei, Strauß, Kasuar, Tropikvogel, Paradiesvogel; e) in den gemäßigten und der

3. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 64

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
64 Politische Geographie. Handel; (Friedensschluß zwischen Rußland, Preußen und Frankreich 1807). — c) Rgb. Danzig.. Städte: Danzig am Einfluß der Motlau und Rabanne in die Weichsel (67,000 E.), Festung mit 3 Citadellen; Seehandel; Stapelort des polnischen Getreides und Schiffsbanholzes. Marien bürg an der Nogat (8000 E.); prachtvolles Schloß der Hochmeister des ehemaligen deutschen Or- dens. Elbing an der Elbing (24,000 E.); Seehandel. — ä) Rgb. Marien wer der an der Liebe und kleinen Nogat (7000 E.); hier beginnt die fruchtbare Weichselniederung. Grau den z an der Weichsel (11,000 E.), Festung. Thorn an der Weichsel (13,000 E.), Festung; Holz- und Getreidehandel; (Nik. Kopernikus geb. 1473). 8. Die Provinz Posen (536 Q.m. 1,395,000 E.) mit 2 Regierungsbezirken: a) Rgb. Posen. Städte: Posen an der Warthe (45,000 E.), Festung; Industrie und Handel. Rawicz srawitsch) (11,000 E.); Tuch-, Leder- und Tabaksfabriken. Lissa (11,000 E.); bedeutender Handel und Wechselgeschäfte.— b) Rgb. Bromberg. Städte: Bromberg an der Brahe und am brom- berger Kanal (15,000 E.); viele Fabriken; Schifffahrt und Getreide- Handel. Jnowraclaw sinowrazlavs in einer fruchtbaren Ebene (6000 E.); Handel. Gnesen an einigen Seen (8000 E.), ehe- malige Hanptst. von Polen; (soll die erste polnische Stadt sein). Außerdem gehört zum Königreich Preußen noch das Hafen- gebiet des Jahdebusens, welches, von Oldenburg begrenzt, zu beiden Seiten des Jahdebusens liegt und seine eigene, unter der Admiralität stehende Verwaltung hat. §. 98. Das Königreich Baiern. (1388 Q.m. 4,620,000 E., wovon f Katholiken.) Das Königreich Baiern grenzt im O. an Sachsen, Böhmen und das Erzherzogthum Oesterreich, im W. an den Boden-See, Württemberg, Baden und Hessen, im N. an die sächsischen Her- zogthümer, im S. an Throl. Gebirge: Das sächsische Erzgebirge, der böhmer Wald, die Alpen, der Spessart, die Rhön, der Franken- wald, das Fichtelgebirge und der Wasgau (in Rheinbaiern). Hauptflüsse: Die Donau mit Iller, Lech, Isar, der Rhein und der Main. Produkte: Getreide und Obst in Menge; köstlicher Wein (Frankenwein und der Würzburger Stein- und Leistenwein); be- deutende Viehzucht; die Berge liefern Eisen und andere Metalle. Als ein ächt baierisches Nationalgewerbe ist die Bi er Produktion hervorzuhebe^i. — Der Handel wird durch die vielen schiffbaren Flüsse sehr begünstigt. Haupthandelsplätze sind Nürnberg und Augsburg. Eintheilung: 8 Kreise.

4. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 20

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
20 Physische Geographie. oder Thalkessel genannt werden. (Hauptthäler, Neben- und Seitenthäler, Längenthäler, Querthäler.) Ein enger Weg, der sich zwischen Bergen durchwindet, heißt ein Paß oder ein Defil6. Leere Räume in den Gebirgen (Bergen) heißen Höhlen (Feuer- und Wasserhöhlen). Stürzen diese zusammen, so entstehen Erdfälle. Das berühmteste Thal ist das an Kohlensäurequellen (Mofetten) so reiche Todesthal bei Batur auf der Insel Java. §. 29. Die Ebenen. Ebenen nennt man große Strecken Landes ohne merkliche Erhöhungen und Vertiefungen. Eine Ebene, die sich um nicht mehr als 600 Fuß über den Meeresspiegel erhebt, heißt eine Tiefebene oder Niederung, und eine solche, die sich höher erhebt, eine Hochebene oder ein Plateau. Eine Tiefebene, welche einen beträchtlichen Raum einnimmt, wird ein Tiefland, und eine Hochebene von größerer Ausdeh- nung ein Hochland genannt. Sind die Ebenen schlecht bewässert, ohne Waldung, des An- baues nicht fähig, nur mit spärlichem Gras bewachsen und blos zur Viehzucht brauchbar, so heißen sie Haiden oder Steppen; sind sie, einzelne fruchtbare Plätze — Oasen — ausgenommen, mit Flugsand bedeckt und daher unbewohnbar, Sandwüsten (Sä- hara in Afrika). Sehr fruchtbar sind die Marschländer, d. h. das fette Erd- reich an den Ufern der Gewässer, welches seine Entstehung dem Schlamme derselben verdankt. Eine eigenthümliche Art von Steppen sind die Puszten in Ungarn, die Prairien und Savannen in Nord-Amerika und die Llanos sljanoss und Pampas in Süd-Amerika; sie alle bestehen aus flachen, waldlosen Land- strecken, die mit Gräsern und kleinen Gewächsen zum Theil sehr reichlich be- setzt sind. ___________ c. Pie Atmosphäre. §. 30. Der Luftkreis. Die Erde ist ringsum mit einem dünnen, stüssigen und durch- sichtigen Körper umgeben, den wir Luft nennen. Die Luft, so weit sie mit Dünsten, die von unserm Erdbälle aus flüssigen und andern Körpern aufsteigen, angefüllt ist, heißt Atmospäre oder Dunstkreis. Die Atmosphäre erstreckt sich etwa 10 Meilen über die Erd- oberfläche und wird gewöhnlich in drei Regionen eingetheilt: 1. die Dunstregion, die nächste, dichteste und wärmste; 2. die Eisregion (Wolkenregion), die mittlere, wo sich Regen, Schnee und Hagel bilden; 3. die Aetherregion,

5. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 50

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
50 Physische Geographie. d. Das westliche Bergland mit der Darling-Kette (bis 3000' h.), welche von dem Schwanfluß durchbrochen wird. 6. Das südliche Bergland (bis 3000' h.) mit gut be- wässerten, fruchtbaren Thälern und reichen Kupfergruben. §. 84. Die australischen Tiefländer. 1. Das Tiefland des Murray smörrehs, in Neu-Süd- Wales und Victoria (11,000 Q.m. groß), besteht ans öden, von nackten Bergketten durchzogenen Ebenen, deren rother, sandiger Lehmboden mit Gras., Salzpflanzen und stachlichem Gebüsch be- deckt ist. 2. Die Cumberland- fkömmberländs Ebene, zwischen den blauen Bergen und dem großen Oceau. §. 85. Die australischen Flüsse. A. Gebiet des großen Oceans: 1. Der Murray fmörrehs in Victoria, Neu-Süd-Wales und Süd-Australien. Qn. Berg Wellington suellingt'ns in den Austral-Alpen. (L. 176 M. Str. 20,000 Q.m.) Fließt durch den A l e x a n d r i n a - S e e. Md. Encounter- senkaunters Bai. — R. N. a) der Morumb idschi (Qu. Austral-Alpen) mit dem Lach lau (Qu. blaue Berge), 5) der Darling, ans mehreren ans den blauen Bergen entspringenden Flüssen gebildet. 2. Der Mackenzie smäkkvnsis in Nord-Australien. Qu. im nordöstlichen Verglande. B. Gebiet des indischen Oceans: 1. Der Victoria-Fluß in West-Australien. Qu. im nörd- lichen Berglande. Md. Cambridge- fkehmbridschs Busen. 2. Der Schwan-Fluß. Qu. auf dem westlichen Berglande. §. 86. Die australischen Seen. a. In Süd-Australien: 1) Der Torrens-See, eine sehr tief liegende, theils trockene, theils schlammige Niederung, welche nur nach starken Regengüssen zu einem großen See an- schwillt, 2) der Gairdner-See, ein westlich vom Torrens-See gelegener großer Salzsee. b. In West-Australien: Mehrere große Salzsümpfe. §. 87. Die natürliche Beschaffenheit von Australien. Boden: Das Innere von Australien ist nur sehr unvollkom- men bekannt. Unfruchtbare von Bergen durchzogene Steppenflüchen mit salzhaltigem Boden scheinen darin vorherrschend zu seiu. Naturprodukte: a) Aus dem Mineralreiche: Gold, Eisen, Kupfer, Blei, Steinsalz, Steinkohlen rc.; b) aus dem Pflan- zenreiche: Eukalypten (Gummibäume), Akacien, Norfolkfichten, Palmen, Vains, wilder Flachs rc.; eingeführt sind Südfrüchte, Wein, Maulbeerbäume, Mais, Getreide, Kartoffeln rc.; c) aus dem Thier-

6. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 55

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Europa. 55 Die vorzüglichsten Gebirge sind: Im S. die Alpen; in der Mitte die Sudeten mit dem Riesengebirge, Erzgebirge, Böhmer- wald, Fichtelgebirge und Thüringerwald; im W. Schwarzwald, rauhe Alp, Odenwald, Taunus und Rhöngebirge; im N. der Harz mit dem Wesergebirge, Solingerwald und Westerwald. - Gewässer: 1. Meere: Die Nord - und Ostsee mit kleinen Busen, das adriatische Meer mit dem Meerbusen von Triest. 2. Seen: Sehr zahlreich in Mecklenburg, Pommern, Hol- stein, Oesterreich, Baiern (Ammer-, Würm-, Chiemsee), der größte der Boden-See. Flüsse: An 500, darunter 60 schiffbare. In das schwarze Meer: Donau mit Iller, Lech, Isar, Inn, Enns, Altmühl rc., in die Ostsee: Oder mit der Warthe, Oppa, Neiße, Bober (mit Queis); in die Nordsee: 1) Elbe mit Moldau, Eger, Mulde, Saale (mit Ilm, Unstrut, Bode, weiße Elster), schwarze Elster, Havel (mit Spree), Stecknitz; 2) Weser mit Aller (mit Ocker und Leine), Diemel, Hunte; 3) Rhein mit Neckar, Mainz, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe, Nahe, Mosel. Küstenflüsse: Persante, Uker, Peene, Trave, Eider, Ems. Unter den Kanälen sind die wichtigsten: der Wiener-, Friedrich- Wilhelms-, Finow-, Planensche und Schleswig-Holsteinische Kanal, Klima und Produkte: Das Klima ist im Ganzen gemä- ßigt und gesund; nördlich feuchter und rauher, südlich trockener und milder. Produkte: 1) vortreffliche Pferde, besonders in Mecklen- burg, Preußen, Württemberg re.; Rindvieh (Ostfriesland, Ol- denburg, Baden, Württemberg re.); Schafe, zum Theil veredelt, am vorzüglichsten in Sachsen, Böhmen, Schlesien, Württemberg rc. (Haideschnucken in Hannover); Schweine (Westphalen, Baiern rc.); Seidenwnrmer (Tyrol); Bienen, Geflügel rc. 2) Ge- treide (Rhein-, Weser-, Elb- und Odergebiet); Obst (Rhein, Neckar, Main); Flachs (Schlesien, Sachsen, Böhmen, Westpha- len, Rheinländer); Wein (Oesterreich, Württemberg, Baiern, Ba- den, Hessen, Nassau, Rheinpreußen); Hopfen (Böhmen, Baiern); Tabak, Rübsamen, Holz rc. 3) Gold, wenig; Silber (Erzge- birge, Harz rc.); Eisen (fast allgemein); Blei (Oesterreich, Sach- sen rc.); Quecksilber (Jdria, Böhmen, Sachsen rc.); Kupfer (Erzgebirge); Zinn (Böhmen und Sachsen); Arsenik, Alaun, Schwe- fel, Salpeter, Marmor, Gyps, viel Salz (in Iden meist n deut- schen Staaten); Steinkohlen (Rheinbaiern, Westphalen, Sach- sen); Torf. Unter den Erzeugnissen deutscher Industrie sind zu erwäh- nen: Leinwand, nirgends besser und mannigfaltiger; besonders in Schlesien, Böhmen, der Lausitz und Westphalen; Wollen- (Rheinprovinz, Mähren, Schlesien, Brandenburg, Sachsen) und B a uni w o l l e n w a ar en (Königreich »Sachsen, Rheinprovinz, Ber- lin, Oesterreich, Böhmen); seidene Stoffe; Eisen- und

7. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 60

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
60 Politische Geographie. [futfdjätoa] am gleichnamigen Flusse (6000 E.), ehemalige Hauptst. der Moldau. Iv. Italienische Erbländer. 1. Das Königreich Venedig (434 Q.m. 2§ Mill. E.), am adriatischen Meere gelegen und von dem Po, der Etsch, Brenta und Piave dnrchströmt, ist fruchtbar an Getreide, Wein, Obst und Oel. Städte: Venedig, in den Lagunen des adriatischen Meeres auf 134 Inseln erbaut (125,000 E.), Hauptst.; Staats- archiv; Arsenal; wichtige Fabriken. Verona an der Etsch (59,000 E.), Festung; Seidenfabriken; großes römisches Amphitheater. Vi- cenza switschönzaj am Fuße der bericischen Hügel (32,000 E.). Padua (Padóva) am Bacihiglione sbakkiljonej (55,000 E.); Uni- versität. 2. Das lombardische Grenzland, vom Mincio smint- fcf}to] dnrchströmt, mit den Festungen Mantua (Mantova), an einem durch den Mincio gebildeten See (30,000 E.), und Pe- schiera speskiäraj am Garda-See (1500 E.). §. 97. Das Königreich Preußen. (5100 Q.m. 18 Mill. E.) Grenzen: Der preußische Staat besteht aus zwei Haupt- theilen; das Ostland wird von der Ostsee, von Rußland, Polen und deutschen Bundesstaaten, das Westland von Holland, Bel- gien, Frankreich und deutschen Bundesstaaten begrenzt. Sein Ost- punkt hat 1 Stunde 8 Minuten früher Sonnenaufgang als sein Westpunkt, welcher von jenem 172 Meilen entfernt ist. Boden: Das Ostland liegt mit Ausschluß seiner südlichen und südwestlichen Theile, welche dem hercynischen Kettensystem an- gehören, in dem nord-deutschen Tieslande; das Westland ist zur Hälfte Hochland (Wesergebirge und nieder-rheinisches Schiefer- gebirge). Gewässer: Die Ostsee. Flüsse: Pregel, Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein. Strandseen: das Oder-Haff und der Leba-See in Pommern, das frische und kn rische Haff in Preußen. L a n d s e e n: der M a u r - S e e und S p i r d i n g- See in Preußen, die Spree- und Havel-Seen in Branden- burg. Brüche und Moore: der Drömling an der Ohre in Sachsen, der Spree-Wald, das Havel- und Rhinluch, das Oder-, Warthe- und Netze-Bruch in Brandenburg, das Obra-Bruch in Posen, die Hochmoore des Veen-Gebirges in Nheinpreüßen. Kanäle: der Bromberger K. zwischen Brahe (Weichsel) und Netze (Oder), der Finow-K. zwischen Oder und Havel (Elbe), der Müllroser K. zwischen Oderund Spree (Elbe), der Plauen sch e K. zwischen Havel und Elbe. Produkte: Rindvieh, Schafe, Schweine, Bienen, Seiden- raupen; Getreide, Obst, Flachs, Tabak, Färbepflauzen; Silber,

8. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 39

1871 - Hannover : Hahn
Die nichtdentschen Länder Europas. 39 den 60. Parallelkreis, erreicht in der Waldaihöhe seine bedeutendste Erhebung (gegen 1100') und hält von hier an ungefähr gleiche Richtung mit der Ostseeküste. Der uralisch- karpatische Landrücken beginnt in der Nähe von Oreu- b nrg am Uralfluß, nimmt nach dem Durchbruch der Wolga beträchtliche Breite an und zieht sich in s.-w. Richtung bis nach Galizien und der Moldau hinein. Etwa von der Mitte dieses Landrückens zieht sich die zwischen Moskau und Kiew 90 M. breite Düna donische Landhöhe n.-w. zur Waldaihöhe hin. — Fin nland, ein wirres Durcheinander von Seen, Fels, Haide und Moor, bildet eine Erhebung (500') für sich. Die oben genannten Erhöhungen begrenzen Tiefebenen von sehr verschiedener Natur, a) Zwischen dem Eismeer und dem nördlichen Landrücken das arktisch-sarmatisch e Tiefland; im äußersteu Norden eine aus Sümpfen, Morästen und Steppen bestehende Tundra, ist es südlich vom Polar- kreise mit unermeßlichen Wäldern von Kiefern und Tannen bedeckt, zwischen denen sich nur au den Ufern der Flüße Wiesen und etwas beackertes Land (Flachs) finden. Daher sind hier Jagd auf kleine Pelzthiere, Theerschwelen und Pottaschesieden die Haupterwerbsquellen. Dieser Charakter des Landes setzt sieb auch in den Ebenen von Jngerman- land, Livland, Estland und Kurland fort. — d) Zwi- schen beiden Landrücken, im W. von der düna-donischen Landhöhe begrenzt, das mittlere sarmatische Tiefland. Hier beginnt der Obstbau, in den Wäldern treten die Nadel- Hölzer mehr und mehr gegen die Laubbäume (Linde) zurück; der Ackerbau bezieht sich neben den gewöhnlichen Getreide- arten vorzugsweise auf Hanf. Wald, Feld und Wiese stehen etwa im Gleichgewicht. Die Bevölkerung ist hier die dichteste in ganz Rußland, daher auch hier der eigeutliche Industrie- bezirk. — c) Das kaspische Tiefland im S.-O. ist eine baumarme, steppenartige Gegend. Hier sind Frühling, Herbst und Winter kurze Jahreszeiten, während die Hitze eines langen Sommers alles pflanzliche Leben versengt. Nur uomadistreude Völker können hier hausen; gegenwärtig Kirgisen, Kal- mücken und N oga-Tataren, im Alterthum und Mittel- alter Skythen, Hunnen und Avaren. — d) Das litth auische Tiefland im W. der düna-donifchen Landhöbe ist die größte Sumpflandschaft des mittleren Europas, reich jedoch an dichten Wäldern. Der breite südliche Landrücken

9. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 44

1871 - Hannover : Hahn
44 Dritte Lehrstufe. Tiefland stellt eine wagerechte Ebene dar, dnrch welche die von Schilfdickicht eingefaßten Flüße mit sehr zahlreichen Win- düngen trägen Laufes sich dahinziehen. Die Pflanzlichen Moderstosse, die sie mit sich führen, ernähren eine Unzahl von Fischen, und diese gewähren wieder den zahlreichen Schwär- men von Sumpfvögeln willkommne Nahrung. — Durch die Pforte zwischen Gran und Waitzeu tritt die Donau in diese Ebene und hält nun ans 50 M. südl. Richtung ein. Da wo zum letzten Mal steile Höhen an ihr Ufer herantreten, liegt auf Felsen gebaut Ofen als Grenzwarte deutsches Wesens, während schon in dem gegenüberliegenden Pesth Magyaren- thum vorherrscht. Mohacz bezeichnet die Stelle, wo die von der untern Donau kommenden Türkenheere die Donau zu überschreiten pflegten. Zwischen den Mündungen der Donau und der Theiß verfolgt der Strom östliche, dann bis zur Einmündung der Sau wieder südl. Richtung, und diese behält er bis zum Durchbruch durch das sog. eiserne Thor bei Orsova, wo sein Bett von 3600' sich plötzlich auf 300' einengt, wogegen er dann von Tscher netz an in imposanter Breite die Tiefebene der Walachei durchfließt, um schließlich mit Deltabildung seinen Lanf zu enden. Längs der Flußufer ist das uiedernngarische Tiefland außerordentlich fruchtbar — Getreide, Mais, Taback, selbst Baumwolle —, in einiger Entfernung von den Flüßen nimmt es die einför- mige Gestalt der Steppe an, weil die sengende Sommerhitze den Boden völlig ausdörrt, die wenigen Frühlingsmonate aber nur den Graswuchs zu voller Eutwickelung bringen. Den meisten Raum nehmen daher ausgedehnte Weidegebiete (Pußten) ein, die vorherrschend auf Ackerbau und Viehzucht angelegten Städte machen, zumal wenn ans Mangel an Steinen die Wege nicht gepflastert sind, den Eindruck un- geheurer Dörfer. So umfaßtdebreczin, in der Mitte einer großen Steppe, ein Gebiet von 10 [Um. §. 47. Bevölkerungsverhältniffe. Im Mittel- alter war Uugarn der Schauplatz häufiger Einwanderungen. Nach einander traten hier Westgothen, Hunnen, Ost- gothen, Gepiden und Long obarden auf, die letzten nur vorübergehend; um so länger setzten sich die Avaren fest. Doch auch sie erlagen den vereinten Angrissen der Slaven, der Deutscheu und der Ungarn (Magyaren). Gegenwärtig sind die Magyaren (sprich Madjaren mit deutschem j), obwohl sie an Zahl den Slaven nachstehen, durch deu Besitz

10. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 11

1871 - Hannover : Hahn
Die nichtdeutschen Länder Europas- 1! inselarm, etwas reicher der S. und W. Sicilien(531 Hüm.), mit seiner N.-O.-Spitze nur V- M. vom Festlande entfernt und daher kaum eine Insel zu nennen, war im Alterthum, sowohl wegen seiner Lage als wegen seiner für Hafenaulagen günstigen, steilen N.- und O.-Küste, ein sehr gesuchtes Ziel phöui- cischer, karthagischer und griechischer Kolonisten. Noch heute hat es tressliche Häsen, wie den vou Palermo; aber Girgenti reicht nickt mehr an das alte Agrigent, Siracu sa ist gleichsam nur die Ruine des alten Syracus. Die Felsinsel Malta be- herrscht die Durchfahrt zwischen Sicilien imb dem Festlande von Afrika und ist deshalb im Besch der Engländer. In dem s.-ö. Winkel des tyrrhenischen Meeres liegt die vulkanische Gruppe der liparischen Inseln, im n.-w. die toskanischen Inseln, unter denen Elba die bekannteste. Corsica (159 Dm.), französisches Eigenthum, und Sardinien (440 Ihm.) sind von rauhen und wilden Gebirgen durchzogen, auch beide nicht von erheblicher geschichtlicher Bedeutung, daher in ihrem Innern noch ziemlich unbekannt. §. 11. Senkrechte Gliederung und Bewäße- rnng: a) Das kontinentale Italien oder die lombar? dische Ebene. Diese größte Ebene Italiens ist im N. und W. durch das hohe Alpengebirg umsäumt, das ihr Schutz, vor den Nordwinden und durch das Auffangen und Zurück- werfen der Sonnenstrahlen eine Wärme verleiht, die schon Südfrüchte zeitigt. Andrerseits hat der Umstand, daß die Alpen und ihre Pässe nach N. viel weniger steil als nach S. abfallen, von N. und W. her andrängenden Völkern den Zugang zu der lockenden Ebene erleichtert, und die Geschichte zeigt, wie die Lombardei der bequeme Schallplatz zahlreicher Kämpfe geworden. Von der Natur durch reichliche Bewäße- rung begünstigt, ist dieser gesegnete Landstrich, in welchem Wiesen 6 mal gemäht und aus demselben Acker Weizen als Winter-, und Mais als Sommerfrüchte unmittelbar nach einander gebaut werden, zu einem großen Gartenbezirk gemacht, wo bei der eigenthümlichen Verbindung von Baumzucht und Feldwirtbschaft ein Feld dem Menschen alles bietet: Brot, Wein, Oel, Seide, Brennholz. Ulmen, Ahorn und Pappeln theilen nl. die Felder ab und dienen den bis zu ihrer Spitze kletternden Weinranken zur Stütze, während die niedrigeren Stämme der Olive, der Feige und des Maulbeerbaums mitteu zwischen dem Getreide stehen, ohne seinem Wachsthum zu schaden. Der bedeutendste Fluß dieser Ebene ist der Po.
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