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1. Lehrbuch der Geographie - S. 89

1827 - Erfurt : Keyser
Zweiter Abschnitt. Ii. Festland der Acheri. 1. Frankreich. 89 Port-Louay verproviantirt werden kann. g) Brest, der erste und wich- tigste Kriegshafen, der 500 Kriegsschiffe faßt und durch Batterien geschürt ist. Die gegen Stürme ganz sichere Rheede vor dem Hafen heißt le Gou- let, hat aber in ihrer Mitte eine gefährliche Klippe; doch ist sie besser als die Rheede vor Toulon. Durch das Fort de Mingant geht die Einfahrt zur Rheede. Das Fort du Corbeau liegt an der Ostseite der Rheede; das Fort de Mortbon \ Meile westlich von der Stadt. 5) Morlaix, von dem gleichnamigen Flusse gebildet, zum Theil mit Kaien besetzt, die mit eisernen Geländern und steinernen Treppen versehen sind. Das Fort Tau- reau vertheidiget den Hasen. i) S t. M a l o , durch neun Forts gedeckt, k) Cherbourg, großer Kriegshafen am Canal, erst seit 1812 dazu ge« macht, mit sechs Forts. I) Havre, Kriegshafcn, fasset 200 Kriegsschiffe, ist aber nicht ganz sicher, m) Dieppe, ebenfalls Kriegshafen, sehr geräu- mig. n) Boulogne (Packctboot in 2 — 3 Stunden nach Dover), o) Calais, durch eine Citadelle und 5 Forts gedeckt (4 Mal wöchentlich das Packetboot nach England), p) Dünkirchen, mit einer vortrefflichen Rheede. 2) Am Mittelländischen Meere: a) Cctte, mit zwei Forts und einem Leuchtthurme. 5) Marseille, fasset an 900 Handelsschiffe, ist aber für Kriegsschiffe nicht tief genug, c) Toulon, Kriegs- und Handeln- Hafen, beide durch einen Molo getrennt und durch einen Canal verbunden. Station für die Flotte des Mittelmeeres. Beide Hafen sind durch viele Forts und Batterien geschützt, ck) Antibes, nur für Schiffe mittlerer Größe. 8. Flüsse mit den Hauptübergängen. Frankreich hat gegen 6000 Flüsse, von welchen allein 300 schiff- bar sind, unter diesen die 4 Hauptströme: Garonne, Loire, Seine Rhone. A. D er westlichen Abdachung in den Ocean und der nördlichen in den Canal folgen: I. Die Garonne. Quelle die Südseite des Berges Maladetta der Pyrenäen; nordwesil. Bogenlauf bis zur Mdg. bei Noyan und Sou- lac in zwei Ausflüssen. Von der Mündung der Dordogne unterhalb Bordeaux an heißt sie Gironde. Der ganze Lauf betragt 90 Ml., die Breite 400 — 4000 F. Für gewöhnliche Fahrzeuge wird sie oberhalb Toulouse, für Seeschiffe aber erst bei Bordeaux schiffbar. Aus dem Thale Aran stürzt sie durch eine tiefe Felsenkluft (Paß von Viella, s. Pyrenäen). Bei St. Beat öffnet sich das tiefe Felsenthal mehr, bis! der Strom Toulouse erreicht, von wo an das linke Ufer vor dem rech-» ten sich bedeutend erhöhet. Von Muret an ist das Thal ziemlich weit,- meist von Weinbergen eingcschlossen, oberhalb Bordeaux geht es ganz in eine Ebene über. Die Große des ganzen Gebietes dieses Stroms betragt über 1900 Q. M. — Brücken : bei Murrt, Pcnfaguel, Toulouie (810 F. lang), Vourret, Agen, Port S. Marie, Aguillon, Bordeaux (3600 F. lang). — Ißon den mehr als 30 Nebenflüssen sind die wichtigsten, rechts: 1) Dir Arriege, O. am Canigou der Pyrenäen, nordwesil. Lauf, Mdg. oberhalb Toulouse. Brücken: bei Tarascon, Foir, Pamiers, Savcrdün. 2) Dev Tarn, Q. das Gebirge Lozere bei Lt. Germain, südwestl. Lauf, Mdg. bei Castcl Sarrazin, schissoar bei Gaillac. Brücken: bei Älby, St. Scrrain,

2. Lehrbuch der Geographie - S. 230

1827 - Erfurt : Keyser
230 Iv. Reine Geographie. Luxus der Englischen Großen mit Rennern, Reit-, Jagd- und Wagen- pferden aufgemuntert, wetteifert Alles, die besten und schönsten Pferde zu ziehen. Nicht selten wird daher ein Sprung von einem berühmten Hengst mit 100 Guineen bezahlt. Aus einem ähnlichen hohen Grade sieht die Rindviehzucht. Kein Land auf der Erde ernährt so vieles Rindvieh, als Großbritannien und Jreland, und fast nirgend findet man sie von solcher Größe, solchem Fette und Gewichte. (Chester-Kase). Die Schafzucht aber hat vornehmlich mit, den Nationalreichthum Englands begründet^ und lange behauptete die Englische Wolle nach der Merino den ersten Rang, den sie aber jetzt der Sächsischen Electo« ralwolle überlassen muß. Der Viehstapel im ganzen Lande wird zu 1.900.000 St.pferden, 10,500,000 St. Rindvieh und 44,100,000 St. Schafen angeschlagen. Auf die Q. M. kommen 342 Pferde und 10,777 St. Nutzvieh. — Keins der Europäischen Länder hat so viel Pferde zu jedem Gebrauche als Großbrrtanien. Nach einer Berechnung und Zusammenstellung haben in England 100 Menschen zu ihrem Gebrauche 16 Pferde, während dieselbe Zahl in Frankreich nur 7 hält. — Die Fischerei ist dagegen lange nicht das, was sie der Lage der Britischen Inseln nach sepn könnte und müßte, da Küsten, Flüsse und Seen von Fischen wimmeln. Am bedeutendsten ist noch die Häringsfischerei, die wohl an 15,000 Menschen beschäftigt. Der Bergbau ist in England größer als irgendwo; zwar nicht auf edle Metalle, aber ungeheueren Reichtbum an Steinkohlen (jährlich viel- leicht 450 Mill. Etnr.), Eisen (über 5 Mill. Etnr.), Blei (an 400,000 Etnr.), Zinn (60,000 Etnr.), Kupfer (an 200,000 Etnr.); auch Alaun, Vitriol, Salz, das beste Reißblei, Gallmey. So kann man dort zwar letzt das Russische Eisen, nicht aber das zur Stahlbercitung nöthige Schwedische entbehren. Der bloße Steinkoblenbergbau beschäftigt etwa 100.000 Menschen (ohne die Transportirenden) und das Eisenhütten- wesen 3 — 400,000. Eine Forstcultur gibt es in Großbritannien und Jreland nicht, da beide Inseln nur 1,482,000 Mrg. Waldung haben, und die holzarmsten Lander in Europa sind. Diesen Mangel an Brennmaterial ersetzen aber die Steinkohlen übcrflüßig. Jagd ist bloßer Luxusartikel. An eigenthümlichen Pcoducten besitzt aber Großbritannien und Jreland, a) aus dem Thierreiche: die schönen und raschen Pferde, Ara- bischer und Marokkanischer Race; das große und schöne Hornvieh; Schafe mit sehr feiner Wolle; große und starke Hunde (Doggen); starke Hahne, berühmt durch ihre Kämpfe; eine Menge Schwäne; Adler, Eidervögel, große Gänse (30 bis 32 Pf. schwer). 6) Aus dem Pflanzenreiche: vortrefflichen Hopfen, Hanf und Flachs, Weber- difteln, Farbemoose, e) Aus dem Mineralreiche: Steinkohlen, Eisen, Zinn (das beste auf der Erde), Walkererde (ebenfalls die beste). Die Colonien in allen Erdtheilcn liefern alle übrigen fehlenden Producte; die Ostindiens liefern besonders Gold, Edelsteine, Diamanten und Perlen.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 238

1827 - Erfurt : Keyser
236 Iv. Reine Geographie. und angebaut sind, und auf welchen theilwcise Stockholm liegt. Er ist 17| Q.ml. groß und hat romantische Umgebungen. 11) Der Hjelmar- see, südwestl. vom vorigen und durch einen Canal mit ihm verbunden, 15 Ml. lang, 2ß Ml. breit. 12) Der Wettersee, südwestlich vom vo- eigen, 17 Ml. lang, Z Ml. breit, 140 F. über dem Meere, sehr tief und frei von allen Klippen und Sandbänken; durch die Motala mit der Ostsee verbunden. 13) Der Wenersee, westl. von jenem, der größte auf der Halbinsel, 19 Ml. lang, 9 Ml. breit, 150 F. über dem Meere, voller Klippen und Sandbänke, doch mit Dreimastern zu befahren, durch die Go- tha-Elf mit der Nordsee verbunden- 14) Der Enarasee im Norden von Lappland, voller Inseln und Schären; die meiste Zeit zugefroren. 15) Der Kemi-, Kitka- und Kusamosee, drei Seen >in der südl. Kemi-Lapp- mark, mit steilen Bergen umgeben. 16) Der Uleasee in Finnland, von der Ulea-Elf durchflossen. 17) Der Saimasee im Norden des Finni- schen Busens, besteht aus mehreren kleineren Seen, die alle verbunden sind und eigene Namen haben. 18) Der Payanesee, westl. vom vorigen, mit hohen Felsenufern. Er hat durch den Kymenefluß seinen Abzug in den Finnischen Busen, wie der vorige durch die Woxa in den Ladogasee. 19) Der Langelmäwesisee, dem vorigen westl., mit einem Abflüsse durch zwei andere Seen in den Bosnischen Busen. 6. Vorgebirge. Beinahe die ganze Küste der Halbinsel besteht aus lauter hohen, weit ins Meer hinein ragenden Felsen, die als Vorgebirge gelten können. Die wichtigsten sind: 1) An der Westküste: Cap Lin- denäs, Stattnäs und eine Menge schroffer Felsen. 2) An der Nordküste: Cap Tromsond, Cap Nord, Nordkyn, Kegor und Swjatoi-Noß. An der Ostküste, dem Bothnischen Busen, der Ostsee und am Finnischen Busen finden sich keine bedeutenden Vorgebirge. 7. Seeküste mit den Meerbusen, Meerengen und Hafen. Sowohl die Norwegische als Schwedische und Finnische Küste ist sehr felsig, steil und zerrissen. Ungeheure Felscnpyramiden erheben sich aus dem Meere, thürmen sich über einander und bilden hohe furcht- bare Granitwände. Besonders vom 59. Gr. an entsteht durch die steilen Abfalle der Haupt-Kjölenkette eine ununterbrochene Reihe Klip- pen, welche die ganze Küste begleitet, und zwischen welchen sich eine Menge Buchten tief ins Land hineingespült haben; die zwar gute Ha- fen und Ankerplätze bilden, aber die Schifffahrt gefährlich machen und sehr erschweren. Kein Land ist aber eben deshalb gegew eine feindliche Landung so von der Natur geschützt. Eben so gefahrvoll ist auch die Schifffahrt im Bothnischen und Finnischen Busen; theils wegen des schmalen Raumes, theils wegen der felsigen Küsten und vielen Klip- pen, welche überall hervorragen oder gar verborgen sind, und die man hier Skären (Scharen, Scheeren, von skara, zerschneiden) nennt. Eine Abthcilung der Schwedischen Flotte, welche aus schmalen Ruder- boten mit zwei Kanonen besteht, die sich -leicht zwischen den Klippess bewegen können, heißt deshalb die Schären flotte.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 264

1827 - Erfurt : Keyser
264 1y. Reine Geographie. Erdstriche (Oesterreich hat 171, Preußen 265, Frankreich 252, Schweden und Norwegen nur 50 auf eine £L So?.;; und doch dürste bei der groß- ßen Anzahl Pferde, welche die Kofaken und Tataren halten, dies noch das Minimum seyn. Die Anzahl des Hornviehes wird auf 19 Mill. Stück angegeben, die der Schaafe auf 36 Mill. Auf der Q.m. fin- den sich in Rußland fast 942 St. Nutzvieh. Der Bergbau ist erst seit dem achtzehnten Jahrhundert (seit 1704) in Rußland bekannt; nur Eisen und Salz wußte man schon früher zu Tage zu fördern. Jetzt baut man auf Gold, Silber ^und alle übrige Metalle, und hat sehr wichtige Salzminen und Siedereien, so wie auch Salpeter in Ueber- stuß. Die wichtigsten Goldgruben sind im Jekatharinenburgifchen und Werchoturifchen Ural, an der Tschussowaja; die reichsten Silbcrwerke die Kolywanschen un Altai; die wichtigsten Kupfer- und Eifengruben im Uralschen Erzgebirge; die reichsten Salzwerke am Jlek. Auch wird viel Salz aus den Salzseen des südlichen Rußlands gewonnen (I. S. 253). Die Bergwerke sind theils Eigenthum der Krone, theils Pri- vateigenthum, und der Besitzer kann sie gegen eine mäßige Abgabe ganz nach Gutdünken verwalten. Der jährliche Betrag der Bergwerke in Rußland betragt 19,320 Mark Gold, 100,032 Mark Silber, 18,181 Ctr. Blei, 73,693 Etr. Kupfer und 2,100,000 Ctr. Eisen. Das Total der Salzausbeute soll (1823) 7,151,761 Etr. betragen haben. — Die Fischerei ist fast bei allen Völkern Mußlands ein Hauptnahrungszweig und vorzügliches Gewerbe, und bis auf die Wolga überall frei. Am bedeutendsten ist sie im Kaspischen Meere, in der Wolga und im Ural. Hier werden jährlich an zwei Millionen Haufen, Störe und Sewrjungen gefangen. Diese liefern 1400 Etr. Fifchleim (Haufenblafe) und 50,000 Etr. Eaviar. Die Jagd ist ebenfalls im ganzen Lande frei, und das natürliche Gewerbe aller noch uncultivirten Nationen; besonders in Sibirien, wo sie die edelsten Pelz- werke, als Zobel, das Fell zu 50 bis 100 Thaler, schwarze Füchse u. s. w., liefert. — Von immer größerer Wichtigkeit wird für Ruß- land eine Waldcultur, da bis jetzt der Holzvcrfchwendung noch kein Ziel gefetzt ist. Die meisten Wälder, besonders in den bevölkerten Thei- len, sind daher verwüstet, und in manchen Gegenden zeigt sich denn doch auch schon davon die Folge. Die Regierung hat zwar für bi&N Krön forsten eine Forstverordnung bekannt gemacht; aber die Privatwal- dungen sind sich und den Bauern meistens noch überlassen, die schreck- lich darin Haufen. — Bienenzucht ist in den südlichen Provinzen von Bedeutung, besonders beschäftigen sich die Baschkiren mit derselben. Die gewöhnlichsten Stöcke sind ausgehöhlte Baumstamme. Mancher hat 800 bis 1000 solcher Stamme und gewinnt 100 bis 1000 Pud (a 40 Pfund) Honig und Wachs. — Seidenbau ist erst in den neuern Zeiten in Rußland bekannt geworden, und wird vorzugsweise in den südlichen Provinzen getrieben. Im Jahre 1804 gewann man 228 Pud reine Seide; I8h schon 1567 Pud.' An eigenthümlichen Producten aber besitzt das Land a) aus dem Thierreiche: die Russischen Pferde, Rennthiere und Pelzthiere «llcr Art, Schaafe mit grober und kurzer Wolle, darunter besonders

5. Lehrbuch der Geographie - S. 177

1827 - Erfurt : Keyser
B. West - Europa. 1. Der Britische S?aat. 177 admirale, und zwar dem Range nach von der rot hen, weißen und blauen Flagge. Die Commandeurs einzelner Kriegsschiffe heißen Capi- täne, Commodore; unter ihnen stehen die L i e u t e n a n t s, M a st e r ö rc. Der Seeoffizier steht in England viel höher als der Landoffizier. Im Allgemeinen ist die Bekleidung/ Bewaffnung, Ausrüstung und Ver» pflegung der Britischen Truppen ausgezeichnet gut. Auf einer sehr hohen Stufe steht die Englische Cavallerie. Der Grund davon liegt in der Vor» trefflichkekt der Englischen Pferde, welche der Reiter außerordentlich pflegt, und fast wie der Mameluk und Araber, als den Gefährten seiner Gefahren und Mühseligkeiten liebt. Die Artillerie ist durchaus nicht vollkommen ein» gerichtet, sie hat mit der Ausbildung der übrigen Waffen nicht gleichen Schritt gehalten. Sie genießt keinen der Vorzüge, welche ihre Wichtigkeit heischt. Ihre Offiziere sind von dem Befehle der festen Platze und von allen Ehrenstellen im Generalstabe ausgeschlossen, auch ist ihr Sold nur der- selbe, wie der der Infanterie, ihr Avancement dagegen noch viel schlechter, wie bei dieser. Um bei der Infanterie Major zu werden, braucht man nur 6 Jahre zu dienen, bei der Artillerie gehören dazu 20 Dienstjahre. — Die Kriegsgesetze sind sehr streng, oft hart. Die Offiziere sind größtentheils, zumal bei der Flotte, sehr und meistens auch wissenschaftlich gebildet. Da nach den Englischen Gesetzen Niemand militärpflichtig ist, so geschieht die Recrutirung durch Werbung; soll indessen die Bemannung der Flotte bei plötzlich ausbrechendem Kriege recht schnell geschehen, so erlaubt man sich das Matrosenpressen, d. h. bewaffnete Matrosen nehmen mit Gewalt auf den Straßen, und in den Wirthshäusern alle starken, zum Dienst taug- lichen Menschen. Genaue Nachrichten über die Engl. Land- und Seemacht finden sich in Dupin's Reisen nach Großbritanien. 10. Eintheilung des Staats und Ortsbeschreibung. Der ganze Staat theilt sich: 1) In das Königreich England nebst dem Fürstenth. Wales mit 52 Shires oder Grafschaften. 2, In das Königr. Schotland mit 31 Shires und 2 Stewartrys (Aemter). 3) In das Königreich Jreland mit 32 Counties odergrafschaften. A. Das Königr. England nebst dem Fürstenth. Wales, (hat gegen N. eine willkührliche Grenze gegen Schottland, sonst die natür- lichen durch das Meer. Größe: 2685 Q. M. mit 11 Mill. E.) I. Middlesexshire. London (Br. 51° 30' 49" L. 17° 34' 13"), die Haupst. Englands und des ganzen Britischen Reichs, Residenz des Königs, auf beiden Seiten der Themse, 13 Ml. von ihrer Mdg., die volkreichste Stadt in Europa und die wichtigste Handelsstadt der Welt, in der Richtung der Themse ll Ml. lang, £ Ml. breit und etwa 4 Ml. im Umfange. Sic besteht ans drei Städten, der City, Westminster und Southwark (spr. Sutrik), hat 8200 Gassen, 103 öffentliche Platze, 170,000 Häuser und 1,263,500 E. (der Stadttheil Southwark gehört zur Grafschaft Surry); 520 gottesdienstliche Gebäude, 3800 Erziehungsanstal- ten, 18 öffentliche Bibliotheken, 5 Akademien und Collegien, 9 Theater (worunter das größte, Drurylane, 4000 Personen fasset), 205 allge- meine und 20 Privat ° Hospitäler, 110 Armenhäuser, 15 Waisenhäuser, 1 großes Irrenhaus (Bedlam), 1 Findelhaus, 21 öffentliche Gefängnisse, 480 Gasthöfe, 750 Kaffeehäuser (unter welchen das berühmteste das bekannte Lloyds-Kaffeehaus im Gebäude der Börse ist) , und gegen 8000 öffent- liche Schenken. Ueber 1000 Miethkutschen und 600 Sänften, die täglich Ii. - 12

6. Lehrbuch der Geographie - S. 180

1827 - Erfurt : Keyser
iöji) V. Politische Geographie. sen 15,000 bis 16,000 ein, und zu London fahren 50,000 Wagen und Karren mit Stückgut ab und zu. Täglich werden durch die Post 135,000 Briefe und 26,000 Leitungen ausgetheilt. — Die Fabriken und Manu- facturen sind eben so berühmt als mannichfaltig, und die Güte und Schönheit ihrer Waaren ist allgemein anerkannt. Die Schiffswerfte find in unaufhörlicher Thätigkeit. Au den allerbedeutendsten Gewerben der Stadt gehört das Brauen der Ale und des Porter; eine einzige Brauerei liefert jährlich gegen 250,000 Tonnen. Die Umgegenden Londons sind zwar sehr angebaut, aber ohne Natur- schönheiten. Städte und Dörfer nisten so dicht an einander, daß man die Grenzen der Stadt vergeblich sucht. Häufig wird der schöne Flecken Green- wich mit dem herrlichen Parke besucht. Kensington, Hamptoncourt, Königl. Lustschlösser; Chelsea, westlich von London, an der Themse, mit 18,300 E., einem großen Jnvalidenhause, einer Militarschule für 500 ver- waisete Soldatensöhne, einer Porzellanfbrk., bot. Garten rc. Richmond, ein prächtiges Df., von dessen Hügel man eine entzückende Aussicht hat; an den Park stoßen die Königl. Gärten von.kew. Das Schloß ist unbedeu- tend, der bot. Garten aber einer der reichsten in der Welt. Weiter westl. Schloß Windsor, der Sommeraufenthalt der Königl. Familie. Gegenüber das Collegium zu Eaton, und gleich dabei das Dorf Slough, wo der große Astronom Herschel wohnte. Sonst ist noch die ganze Umgebung Lon- dons mit zum Theil prachtvollen Landsitzen der Reichen und Großen über- säet. — In dieser Shire liegt auch die St. Staines, an der Themse, mit einer 5400 Cntr. schweren eisernen, hochgewölbten Brücke, und das Dorf Stephney, mit 35,000 E., wohl das größte Kirchspiel in der alten und neuen Welt, indem die Matrosen aller Engl. Handelsschiffe dahin ein- gepfarrt sind. 2. Essex shire. Colchester, am Coln, mit 12,500 E., großen * Casernen und Austcrnfang. Tilbury-Fort, Gravesand gegenüber an der Themse, ein Fort, das man als den Schlüssel von London betrachtet. Kj* Harwich, Fest., an der Mdg. des Stour in die Nordsee, Hafen, durch das Fort Landguard geschützt; Ueberfahrt nach Hamburg und Helvoetsluys in den Niederlanden, 18,000 E. Das Eiland Mersey, befestigt. v; 3. Suffolkshire. Ipswich, am Orwell, 13,700 E., Hafen. New market, Mktfl., durch Wettrennen bekannt. * 4. Norfolk shire. Norwich, mit 50,300 E. und 8800 H., wich- tigem Handel und Wollenmanuf. U arm uth, Fest, auf einer Landzunge an der Mündung der Pare, gut gebaut, und mit wohl unterhaltenen Festungs- werken; bedeutender Handel, Museum, Seebad, Häringssischerei, Nelsons Denkmahl, 18,000 E. Lynn, an der Mündung der Ouse, beträchtlicher Handel, Hafen durch die St. Annen - Schanze vertheidiget; an der Landseite ein zweites festes Werk, 10,200 E. 5. äambridgeshire. Cambridge, am Cam, alt und schlecht gebaut, aber mit einer berühmten Universität, vortrefflichen, wissenschaft- lichen Sammlungen, Apparaten und Lehranstalten, 11,100 E. Stour- bridge, großes Dorf unweit Cambridge, mit der wichtigsten Messe in Eng- land. Attington (Schlacht 1016). 6. H ert ford shi re. Hertford, an der Lea, 3900 E. St. Al- bans, 3600 E., Geburtsort des großen Baco von Berulam (Schl. 1455). Warnet (Schlacht 1471). 7. Buckingham shire. Buckingham, an der Isa, 3500 E. Aylcöbury, 3400 E. Eaton, der schon bei London genannte Flecken

7. Lehrbuch der Geographie - S. 196

1827 - Erfurt : Keyser
196 V. Politische Geographie. sellschaft zur Rettung Verunglückter rc. Von den vielen Fabriken mögen hier blos stehen: die sehr geheim gehaltenen Kampher- und Borax-Raffine- rien; Diamantschleifereien (eine der Stadt ausschließlich eigene, und erst seit dem 15. Jahrhundert bekannte Kunst). In der Nähe Amsterdams ist vorzüglich der kleine feste Ort Muyden, am Einflüsse der Vecht in den Zuydersee, mit 1000 E. zu merken, welcher ganz unter Wasser gesetzt werden kann. In der Mündung der Vecht ist eine große Schleuße angelegt, welche 1662 durch Ueberschwemmung die Nie- derlande gegen den Einfall der Franzosen rettete. Amsterdam selbst ward 1795 von Pichcgrü eingenommen. Außer Muyden ist auch noch die kleine Festung Naarden mit 1800 E. als Vormauer von Amsterdam an- zusehen, welche, außer ihren nassen Gräben, ganz mit Morast umgeben und durch einen Canal mit Amsterdam verbunden ist. — Am nördl. Ufer des V liegt das schöne große und reiche Dorf Zaandam (auch Saardam) mit 10,500 E., meistens Kaufleuten, Fabrikanten, Manufacturisten und Schiffbauern. Die meisten Holländ. Schiffe werden hier gebaut; auch Pe- tewl. von Rußland hielt sich hier drei Jahre auf, um den Schiffsbau zu lernen, und noch zeigt man sein Dcnkmahl in dessen ehemal. Wohnhause. Große Anzahl von Windmühlen (15,000) für Oel, Papier, Pulver rc. Bei diesem Orte, nördlich von Amsterdam, in einer sehr niedrigen Gegend (Waterland genannt) liegt das seiner übertriebenen Reinlichkeit wegen bekannte Dorf Broek, 800 E. Haarlem, am Sparen, durch Canäle mit Amsterdam und Leyden verbunden, 21,200 E. Schön gebaut, mit der größten Kirche in Holland, worin eine Orgel mit 8000 Pfeifen. Be- rühmt durch seinen Blumenhandel. In der Nähe eine Pflanzschule für Zwiebelgewächse, 100 Morgen groß, und der Haarlem er Busch, eine An- lage mit schönen Landhäusern. Monnikendam, mit 2100 E., an einem kleinen Busen des Zuyder- sees. Ed am, am Zuydersee, 8300 E., durch ihren Käsehandel bekannt. Hoorn am Zuydersee, mit 9600 E. und alten vernachlässigten Festungs- werken. Alkmaar, in einer sehr niedrigen Gegend, mit einem Wall um- geben, 8400 E., Handel, Seesalzraffin. und Segeltuchmanuf. Beem- st er, ein großer, den Sümpfen und Morästen abgewonnener fruchtbarer Landstrich von 8000 Morgen, mit geraden Canälen und Alleen durchschnit- ten, und von 2300 Menschen bewohnt, die starke Viehzucht treiben. Enk- huysen, am Zuydersee, mit 6800 E., einem Hafen und alten verfallenen Werken. Medenblick, am Zuydersee, 2500 E. Helder, Df. auf der nördlichen Spitze von Nordholland, mit 1600 E. Gegenüber liegt die In- sel Lexel, durch die Meerenge Marsdiep von dem Helder getrennt, durch welche alle Schiffe aus der Nordsee in die Zuydersee gelangen. Beim Helder ist auch die große Rhede La ndsdiep, wo sich die Flotten aufhal- ten, und der schöne neue Kriegshafen, das neue Lief genannt, mit einem Leuchtthurme. An der Westküste von Nordholland der Ort Camperduin, wo 1797 eine große Seeschlacht vorsiel. Nördl. vom Lexel, durch Sand- dünen damit verbunden, liegt die Insel Eierland, und weiter hin Wie- ringcn u. a. m. d)Südholland, darin: Haag oder 's Gravenhaag (weil die alten Grafen von Holland hier wohnten), die ehemalige Residenz der Erb- Statthaltcr, setzt die erste Residenz des Königs, mit fast 6200 Hfrn. und 49,100 E., vielen schönen Palästen und Canälen, in einer höhern , gesün- deren und angenehmern Gegend, als die meisten übrigen Holländischen Städte; sie ist ohne Mauern und Lhore, und hat regelmäßige gerade Straßen und Plätze, mit Gärten, Alleen und Promenaden durchschnitten. Der Orani-

8. Lehrbuch der Geographie - S. 150

1827 - Erfurt : Keyser
150 V. Politische Geographie. §ab sie als Lehen seinem natürlichen Sohne Peter Aloys Farnese. Bis 1731 blieben sie bei dem Hause Farnese; nach Absterben desselben verlieh sie Kaiser Karl \ I. dem Spanischen Jnsanten Don Carlos. Als dieser 1736 den Thron beider Sicilien bestieg, erhielt zwar Oester- reich diese Lander, trat sie aber nebst Guasialla im Aachener Frieden 1748 an den jungern Spanischen Infanten Don Philipp ab, der sie bis an seinen Tod 1801 behielt, wo sie an Frankreich kamen. Der Pariser Frieden 1814 bestimmte sie für Napoleons Gemahlin Maria Louise, unter dem gemeinschaftlichen Namen des Herzogthums Parma. — Es liegt, mit Ausnahme von Guastalla, als ein Gan- zes zwischen dem Po und den Apenninen, von 44 Gr. 29 Min. bis 45 Gr. 8 Min. der Br. und von 26 Gr. 59 Min. bis 28 Gr. 11 Min. der L., grenzt gegen 9t. an den Po, gegen O. an Modena, ge- gen S. an Sardinien und Toscana, gegen W. ebenfalls an diese Lan- der. Die Größe betragt 103 Q.m., und die 3 Herzogthümcr bilden die Bestandtheile. — Die Volkszahl belauft sich auf 473,400 Indi- viduen, in 5 St., 32 Mktst., 763 Dfrn. und 52 Weilern. Die Bauart ist überall italienisch, in den Apenninen sieht man aber mei- stens nur Hütten. — Auf der O. M. wohnen etwa 2820 Indivi- duen; auf 6 ~ Q. M. kömmt eine Stadt, auf 5 Q. M. 1 Flecken und auf 1 Q.m. 2f Dörfer. Dies Verhaltniß findet überhaupt in den übrigen kleineren Italienischen Staaten statt. Die Staatsform ist monarchisch, ohne Landstande, die Erbfolge blos auf den Mannsstamm übergehend, und zwar nach den Bestim- mungen des Wiener Congresses nach dem Absterben der jetzigen Herr- scherin, Kaiserin und Erzherzogin Maria Louise, katholischer Reli- gion, auf das Haus der Infantin Maria Louise von Lucca über- gehend; sollte dieses aber keine männlichen Nachkommen haben, so fallt Parma an Oesterreich, Piacenza an Sardinien. — Der Constan- tinische Ritterorden, den die Herzogin erneuert hat, vermehrt den Glanz ihres Hofes. — Es gicbt 2 Ministerien: a) des Innern, der Fi- nanzen, der Justiz und des Kultus, st) der auswärtigen Angelegenheiten und des Militärs. — Das Totaleinkommen des Staats betragt 1,950,000 Gulden, darunter sind Steuern und Abgaben 1,400,000 Guld., mit einer individuellen Quote von 3 Guld. Die Staatsschuld beträgt 3,500,000 Guld. Jährlich soll davon durch Verkauf von Domänen eine bedeutende Summe getilgt werden. Münzen rc. Man rechnet nach Zechinen und Liren. Die Zechine, eine Goldmünze —11 Franken, 95 Centimen oder 1 Holl. Ducaten. Sil- bermünzen sind der Ducato — 5 Fr. 18 Cent., das 3 Lirestück — 75 Cent. Die Lire — 25 Cent. Das Langcnmaaß wie in Piemont. Das Kornmaaß ist die Ctaja 16 Quartari; das Flüssigkeitsmaaß die Brenta — 36 Pin- ten ; das Gewicht Rubbo = 25 Pfd. — Festungen rc. Piacenza ist die einzige Festung, in welcher eine Oesterreichische Besatzung liegt. In Hinsicht der übrigen militärischen Punkte und Linien fassen wir hier alle kleineren Staaten Oberitaliens zusammen, und nehmen Parma, Modena, Lucca, Lloscana und Ma ssa - Ca rrara als ein Ganzes zugleich. 1) Die Nordgrenze dieser Staaten ist durch die Festung ^P ia cen za geschützt, welche zugleich Oesterreich die Verbindung mit dem südlichen Ita»

9. Lehrbuch der Geographie - S. 163

1827 - Erfurt : Keyser
165 A. Mittel - Europa. V. Italien. 7. Das Körngreich beider Sicilien. 1. Name, Lage, Grenzen, Größe. Das Königreich Sicilien, früher nach der Hauptstadt Napoli genannt, hat seinen Namen von der Insel und dem Festlande Sicilien. Nach dem Untergange des Weströmischen Reichs (470) ward Unterita- lien von den Oftgothen beherrscht, und kam um die Mitte des Uten Jahrhunderts mit der Insel Sicilien unter die Gewalt der Griechischen Kaiser. Es erfolgte hierauf ein langer Kamps und öfterer Wechsel in der Oberherrschaft, bis endlich die Normannen 1072 Sicilien erober- ten, und Roger Ii. aus diesem Normannischen Stamme 1101 ganz Unteritalien bezwang, und in Palermo seine Residenz nahm. Dem Papste wurde als Oberlehnsherrn ein Zelter und ein Beutel mit Duca- ten entrichtet. Mit Rogers Ii. Enkel, Wilhelm dem Gütigen, erlosch 1189 dieser Normannische Stamm Tankred. Jetzt behauptete der Deutsche Kaiser, Heinrich Vi., welcher Rogers Ii. Tochter zur Gemahlin hatte, das Erbrecht auf Neapel und Sicilien, und es begann eine schreckliche Zeit voller Gewaltthaten und Grausamkeiten, bei der mehr als Ein Prinz und Kronprätendent das Leben verlor, und viele ihrer Anhänger auf eine grausame Weise hingerichtet wurden: bis end- lich Papst Urban Iv., dem die Nachbarschaft des mächtigen Deutschen Kaiserhauses nicht gesiel, 1254 nach des Kaisers Konrad Iv. Tode das Königreich beider Sicilien dem Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich, Karl von Anjou, schenkte; welcher den rechtmäßigen Erben Konra- din, den letzten Sprößling des Hauses Hohenstaufen, den 28. Oktober 1268, zu Neapel enthaupten ließ, nachdem er ihn in der Schlacht bei Tagliacozzo besiegt und gefangen genommen hatte. Doch schon 1282 den 30. Marz befreiete sich Sicilien durch die bekannte Sicilianische Vesper von den Franzosen, und blieb nun 160 Jahre lang von Neapel getrennt, da es mit Peter Iii. von Arragonien an Spanien siel. In Neapel behauptete sich indessen das Haus Anjou noch fort. 1504 kam Ferdinand V. von Arragonien durch List in den Besitz von Neapel, und das Königreich beider Sicilien ward ein Theil der Spanischen Monarchie. Im Utrechter Frieden 1713 wurde Neapel und Sicilien aufs neue getrennt; ersteres bekam Oesterreich, letzteres Sardinien. 1720 wurden beide ein Theil der Oesterreichifchen Mo- narchie. 1733 eroberte Spanien das Königreich, und behauptete es im Wiener Frieden 1735 für den Jnfanten Don Carlos. Dieser gab es, als er selbst den Spanischen Thron (als Karl Iii.) bestieg, seinem dritten Sohne Ferdinand, dem 1825 gestorbenen Könige. Das Königreich selbst liegt zwischen 29 Gr. 40 Min. bis 36 Gr. 20 Min. der L. und zwischen 35 Gr. 30 Min. bis 42 Gr. 51 Min. der Br., hangt blos in N. W. mit dem Kirchenstaate zusammen, ist aber sonst auf allen Seiten vom Meere umgeben. Im N.o. des Festlandes wogt das Adriatische Meer; die Osiküste des Festlandes und der Insel bespühlt das Jonische Meer; die Meerenge von Messina trennt die beiden Haupttbeile des Reichs. Das Tyrrhenische Meer drängt sich zwischen die Südwestküste des Festlandes und die Nordküste 11 *

10. Lehrbuch der Geographie - S. 301

1827 - Erfurt : Keyser
D. Ost-Europa. I. Das. Kaiserthum Rußland. 301 Reiter. Je weiter dies System vorschreitel, desto mehr hört im Russischen Reiche die Conscription auf, da die Söhne der Colonisten geborne Soldaten sind. Schon hat man den Etat der colonisirten Soldaten aus 3 Millionen berechnet, von denen die Hälfte immer bereit seyn soll ins Feld zu rücken. Nach den neuesten öffentlichen Bekanntmachungen besteht die Seemacht gegenwärtig aus 464 Scegeln mit 5000 Kanonen armirt und mit 33,000 Matrosen, 9000 Seesoldaten und 3000 Artilleristen bemannt. Unter den Schiffen befinden sich 70 Linienschiffe, 18 Fregatten, 13 Kutter und Briggs, 54 Schooner, 121 Kanonenböte, 20 Galeeren, 63 Jöllen, 80 Falkonets. Die ganze Flotte ist in 3 Divisionen, der weißen, rothen und blauen Flagge eingetheilt. Jede Division commandirt ein Admiral- Jede Division ist wieder in 3 Eskader eingetheilt, von denen die erste ein Contre-, die dritte ein Biceadmiral befehligt. Sonst unterscheidet man auch wohl die beiden großen Flotten des Baltischen und des Schwarzen Meeres, von den Flottillen des Kaspischen und Ochozkischen Meeres. Seit 1815 scheint Rußland aber mehr das Heer, als die Marine ins Auge zu fassen. Große Secarsenale sind zu Kronstadt, Riga, Cherson und die bedeutendsten Schiffsdocken zu Kronstadt. Ein Linienschiff von Eichenholz und 64 Kanonen kostet in Kronstadt 200,000 Rubel. — 10. Eintheilung des Staats und Ortsbesä)reibung. Das ganze weite Kaiserreich wird gegenwärtig (seit 1783) in Gou- vernements oder Sratt Halter schäften eingetheilt, welche den Na- men nach ihrer Hauptstadt führen. Sie haben wieder mehrere Kreise. Man hat aber bei dieser Eintheilung weniger auf den Flächenraum, als auf die Bevölkerung gesehen, und diese möglichst gleich zu machen gesucht; so daß einige Gouvernements eine sehr große Ausdehnung, andere dagegen einen ge- ringen Umfang haben. Das größte Gouv. Archa ngel, ist fast drei Mal so groß, als der ganze Preußische Staat, es enthält 16,226 Q.ml., hat aber nur 263,000 Bewohner. Das kleinste Gouv. ist dagegen B i a l y st o ck, wel- ches 158 Q-Ml. mit 224,000 E. enthält. Im Eusopäischen Rußland sind 40, im Asiatischen 13 Gouvt. Mehrere Lander gehören aber unter gar kein Gouv., als: das Land der Donischen Kosaken am Schwarzen Meere, der Kosaken am Bug, die Inseln im östlichen Ocean und die Colonica an der N. W. Küste von Amerika, und das Königreich Polen. Auch haben die 1812 von den Türken abgetretenen Provinzen Bessarabie» und ein Theil der Moldau, so wie der größte Theil der Länder am Kaukasus, nebst den 1813 von Persien abgetretenen Stücken, noch keine Gouvcrnemenrs-Ber- fassung. 1. Das Gouvt. St. Petersburg. St. Petersburg. (Br. 59° 56/ 23//. L. 47° 59'' 30"), die zweite Hauptst. des Reichs und Residenz der Russischen Monarchen, an der Münd. der Newa in den Kronstädtischen Bu- sen auf 12 schön gruppirten Inseln dieses Flusses. Sie ist die jüngste unter den Europäischen Hauptstädten: aber eine der größten und pracht- vollsten auf der ganzen Erde; die erste Fabrik- und Manusacturst., zugleich der erste Seehandelsplatz des Reichs; mit einer Festung, einem Hafen, herrl. und großen Palästen und in ihrer Umgebung prächtigen kaiserl. Lustschlös- sern und Gärten. Peter I. ist ihr Erbauer und legte 1703 den ersten Grundstein zu derselben. Im Laufe eines Jahrhunderts erhob sie sich mit beispielloser Schnelligkeit, Pracht und Größe über die meisten ihrer Schwe- stern. Nach Peter I. haben besonders Elisabeth, Katharina Ii., Paul I. und Alexander I. vieles zur Verschönerung der Stadt beigetragen, und große Summen zu Bauten werden noch jährlich angewiesen. Ihr Umfang ist nahe
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