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durch Personalunion miteinander verbunden. Die demokratische
Gesinnung der Norweger führte zur Aufhebung dieser „Union"
mit dem stammverwandten, adelsstolzen Schweden.
B. Wirtschaftliches.
i. Landwirtschaft und deren Nebenbetriebe. Schweden besitzt
weit mehr kulturfähigen Boden als Norwegen. Während dort etwa
ein Drittel der Bodenfläche unproduktiv ist, können hier drei Viertel
derselben nicht bestellt werden. Die Hochgebirgsnatur läßt keine
größere Ausdehnung des Kulturlandes zu; dagegen vergrößert
Schweden seine Anbaufläche durch ausgedehnte Moorkulturen
im nördlichen Teile. Hauptfrucht ist in beiden Ländern der Hafer.
Daneben gedeihen in Schweden Roggen, Gerste und Kartoffeln,
in Norwegen vorzugsweise nur die beiden letztgenannten Frucht-
arten. Weizen wird fast nur in Südschweden angebaut, ebenso
Flachs, Hanf und Zuckerrübe. Der Bedarf an Nahrungsmitteln
pflanzlichen Ursprungs wird auch nicht annähernd gedeckt, daher
ist eine starke Einfuhr von Getreide, Mehl und Kartoffeln notwendig.
(Woher?) Eine bekannte schwedische Ausfuhrware ist die Preißel-
beere, die in Mengen auf den Berliner Markt kommt. Von großer
Bedeutung ist der Reichtum an Wäldern. Die Hälfte Schwedens
und stark ein Viertel Norwegens sind mit herrlichen Forsten be-
standen. Vorherrschend ist der Nadelwald. Das Holz ist infolge
des felsigen Bodens sehr zähe und daher als Bau- und Nutzholz über-
all sehr geschätzt. Der Wald gibt vielen Menschen Beschäftigung,
und Holz und Holzprodukte (Holzwolle, Zellulose, Papier) sind die
bedeutendsten Ausfuhrgegenstände beider Länder. (Schweden ver-
kauft jährlich durchschnittlich für 200, Norwegen für 170 Mill. M
an das Ausland. Letzteres liefert sämtliche Telegraphenstangen für
England und dessen Kolonien!)
Die Tierzucht erfreut sich in beiden Ländern großer Pflege.
Die Pferdezucht ist im südlichen Schweden heimisch, die Zucht
des Rindviehes blüht auf den Alpenmatten Norwegens, und den
Reichtum der Lappen bildet das Renntier. Die Jagd ist noch
lohnend auf Pelztiere und Hühnerwild; die Fischerei ist die Haupt-
beschäftigung der norwegischen Küstenbevölkerung. Die wichtigsten
Fische sind Kabeljau (Dorsch, Stockfisch) und Hering. Ersterer wird
im Februar und März (Lofoten, Westfjord), letzterer vorzugsweise
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keine besondere Kolonisationsfähigkeit hat, besitzt Frankreich doch
ein Kolonialreich von mehr als 3,1 Mill, qkm und 25 Mill. Einwohnern.
Die Zahl der Franzosen ist daher in den einzelnen Kolonien auf-
fallend* gering. Der Grund für die Ausbreitung des Kolonialbesitzes
ist teilweise ein politischer: nach den Niederlagen von 1870/71
suchte das Volk Befriedigung seiner Ruhmsucht in der Erwerbung
weiter Gebiete herrenlosen Landes. Daneben ruht die französische
Kolonialpolitik auf den starken Handelsinteressen des Mutterlandes.
Die Kolonien stehen unter dem gleichen starken Zollschutz wie dieses.
Der Handel findet in ihnen keine „offene Tür", sondern der Haupt-
sache nach gehen nur Waren französischen Ursprungs ein. Auch die
zahlreichen englischen und deutschen Firmen handeln mit franzö-
sischen Waren, und der Anteil der Kolonien am Gesamthandel des
Mutterlandes beträgt reichlich ein Zehntel desselben. Die wichtigsten
französischen Kolonien liegen in Afrika und Asien; in Amerika zeugen
nur noch einige Reste von früherem Glänze, und die australischen
Besitzungen sind ihrer großen Entfernung wegen nur als Schiffahrts-
und Kohlenstationen von Bedeutung.
Das französische Kolonialreich umfaßt
1. In Afrika
a) Algier. Es ist die wirtschaftlich kräftigste Kolonie. Vom
Meere nach dem Süden hat man bei drei Bodenformationen auch
drei Wirtschaftsgebiete zu unterscheiden: Den „Teil" mit reichen
Gemüse-, Getreide- und Weinkulturen sowie bedeutendem Bergbau
auf Eisenerze, das Hochplateau (Haifagras) und die Sahara mit
einzelnen sehr fruchtbaren und Palmen tragenden Oasen. Der süd-
liche Teil, von vorgeschobenen Fremdenlegionär-Garnisonen gehalten,
wird teilweise durch künstliche Brunnen bewässert, und man hofft
ihn durch Bahnbauten (von Biskra, das mit Algier bereits verbunden
ist, ausgehend, quer durch die Sahara bis Timbuktu) der Be-
siedelung zu erschließen. Der am Meere gelegene Teil ist von Arabern
und Berbern gut bevölkert und besitzt in Algier, Bone, Oran wichtige
Häfen.
Der Handel Algeriens ist nicht unbedeutend (1905 Ein- und
Ausfuhr 572>5 Mill. M). Haupt a us fuhr gegenstände sind Wein,
Getreide, Tiere, Häute und Felle, Haifa- und Seegras, Datteln und
andere Früchte, Frühkartoffeln und Gemüse. An der Einfuhr ist
5*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Afrika Asien Amerika Afrika Algier Biskra Algier Sahara Timbuktu Algier Oran Algeriens
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Wein, Heringe, Tabak, Farben, Drogen und Chemikalien ist es der
Hauptmarkt; es hat eine bedeutende Börse und ist Sitz der Reichs-
bank. Als Ausfuhrorte haben an der Ostsee Riga, Reval, Windau
und Libau sowie das finnländische Helsingfors (Holz, Butter, Papier)
Bedeutung. Libau ist zu einem Haupthafen ausgebaut worden
(Konkurrenz für Königsberg und Memel!) und dient ebenso wie
die andern genannten Häfen der Ausfuhr von Flachs, Hanf, Lein-
samen, Getreide und Holz.
Der Verkehr mit Deutschland stellte sich 1906 auf 1088,5 Mill. M
in der Ausfuhr (Getreide, Bau- und Nutzholz, Eier, Gold, Flachs,
Geflügel, Leinsaat, Häute und Felle, Ölkuchen, Hanf, Pferde, Blasen
und Därme, Butter, Petroleum usw.) und 457 Mill. M in der Einfuhr
(Maschinen, Lokomotiven, Eisenwaren, Fahrräder, Silber, Stein-
kohlen und Koks, Wollgarne, Bücher, Karten und Musikalien,
Anilin- und andere Farbstoffe, Klaviere, Papier-, Pappwaren usw.).
C. Das russische Asien.
Seit dem 16. Jahrhundert ist Rußland unaufhaltsam nach Osten
vorgedrungen. Heute reicht seine Macht bis zu den Küsten des
Stillen Ozeans. Da im äußersten Osten die Erfolge der russischen
Eroberungspolitik durch den russisch-japanischen Krieg sehr in
Frage gestellt worden sind, sucht es seinen Einfluß in Persien zu
mehren und drängt durch seine turkestanischen Schutzstaaten bis
an die Tore Indiens vor. So wenig die innerrussischen Zustände
Veranlassung zur Nacheiferung geben mögen, so sehr hat sich der
Russe als Kolonisator bewährt. Der erobernde Soldat blieb meist
als Ansiedler im Lande, baute Dörfer und Städte; der deportierte
Verbrecher wurde zum Kulturträger, und besonders der Bau der
sibirischen Bahn ist ein Kulturwerk ersten Ranges. Die Macht der
russischen Kolonisation ist in dem Anpassungsvermögen des Russen
zu suchen. Er läßt den Bewohnern des unterworfenen Landes ihre
Sprache, ihre Religion, erweist ihnen Wohltaten, vermischt sich mit
ihnen und verlangt nur eines von ihnen: Ehrfurcht vor dem ,,weißen
Zaren". Unter diesen Umständen hat sich der asiatische Besitz
Rußlands verhältnismäßig günstig entwickelt. Derselbe gliedert sich
in Sibirien und Kaukasien. Die Statthalterschaft des „fernen
Ostens" besteht nur noch aus den Küstengebieten und der Nord-
hälfte der Insel Sachalin, deren Südhälfte ebenso wie das frühere
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Windau
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee_Riga Libau Helsingfors Libau Königsberg Deutschland Petroleum Asien Persien Indiens Sibirien Kaukasien Sachalin