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1. Das Deutsche Reich - S. X

1905 - Berlin : Mittler
Quellen zum 1. und 2. Abschnitt. Katzen, Das deutsche Land. Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde. Xedderich, Wirtschaftsgeographische Verhältnisse im ostfälischen Hügel- und Tieflande. Günther, Der Harz. Regel, Thüringen. Sommer, Landeskunde von Schlesien. Partsch, Oberschlesien. Wahnschaffe, Ursachen der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flach- landes. Dorn, Die Seehäfen des Weltverkehrs. Meitzen, Uhrenindustrie im Schwarzwalde. Rausch, Sonneberger Spielwaren-Industrie. Borgius, Mannheim und die Entwicklung des südwestdeutschen Getreide- handels. Menzel, Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen. Wickert, Der Rhein und sein Verkehr. Lange, Hausindustrie in Schlesien. Struwe, Der Hopfenhandel. Senkel, Wollproduktion und Wollhandel im 19. Jahrhundert. Schneider, Petroleumhandel. Stillich, Spielwaren-Hausindustrie des Meininger Oberlandes. Hisserich, Die Idar-Obersteiner Industrie. Senst, Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürn- berg und Fürth. Banniza, Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes. Paxmann, Die Kaliindustrie. Engel, Obstbau und Obsthandel im Großherzogtum Baden. Meyer, Lesebuch der Erdkunde. Credner, Elemente der Geologie. Pütz, Erd- und Völkerkunde. Schillmann, Geographie in Bildern. Kerp, Die deutschen Landschaften. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands. Statistische Jahrbücher, Handelskammerberichte, Fach- und Zeitschriften. Quellen zum 3. Abschnitt. Merckel, C., Münch u. a.. Der Weltverkehr und seine Mittel. Rotschild's Taschenbuch für Kaufleute. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands.

2. Das Deutsche Reich - S. 32

1905 - Berlin : Mittler
32 — 4. Hopfenhau. Den Hauptsitz des Hopfenanbaus in der oberrheinischen Tiefebene findet man ebenfalls im Unter- Elsaß. Im Jahre 1902 wurden hier fast 4000 ha mit Hopfenpflanzungen gezählt, die 29 000 dz dieser würzigen Dolden lieferten, d. i. etwa 1/5 des in ganz Bayern gewonnenen Hopfens. Ganz besondere Sorgfalt und liebevolle Pflege läßt man in der oberrheinischen Tiefebene dem 5. Obstbau angedeihen. Er hat seine Heimstätte be- sonders auf der rechten Seite des Rheines, also in Baden, gefunden. Dieses steht unter den süddeutschen Staaten bezüglich der Obstkultur an erster Stelle. Im Jahre 1900 gab es in ganz Baden fast 9 Millionen Obstbäume. Am stärksten hat sich der Obstbau entwickelt an den Nordabhängen des Kaiserstuhles, am Westrande des Schwarzwaldes und seiner nördlichen Ausläufer sowie in der Heidelberger Gegend, wo Klima und Bodenzusammen- setzung ihn besonders begünstigen. 1. Anbaugebiete für Steinobst, besonders Früh- kirschen, sind a) der Westrand des Odenwaldes (sogenannte Berg- straße) und das Neckartal bei Heidelberg. b) Das Kinzigtal. c) Der Kaiserstuhl, wo 5000 bis 6000 Kirschbäume etwa 15 000 bis 20 000 Zentner Kirschen liefern. d) Die Brühler Gegend. Hier hat statt der Frühkirsche die Frühzwetsche große Handelsbedeutung erlangt. Der Ertrag beziffert sich auf 20 000 bis 25 000 Zentner im Jahre. 2. Anbaugebiete für Kernobst. Den Mittelpunkt bilden : a) Wertheim. b) Der Seekreis. Diese Gegend ist die eigentliche Obst- kammer des Landes. Der durchschnittliche Ertrag erreicht die ungeheure Menge von 148 000 Zentnern. 3. Beerenobst-Anbaugebiete. Solche sind besonders die Gegend um Heidelberg und das Murgtal. Ii. Bergbau. Der wirtschaftliche Wert der Tiefebene äußert sich endlich noch im Bergbau. Bleiglanz und Zink- blende werden bei Freiburg gewonnen. Ferner liefern die dem Großherzogtum Baden gehörigen

3. Das Deutsche Reich - S. 34

1905 - Berlin : Mittler
— 34 — Nicht weniger als 600*) Werkstätten größeren und kleineren Umfanges fabrizieren Schmuckgegenstände der mannigfaltig- sten Art: Ringe, Ketten, Armbänder, Kreuze, Bleistifthalter usw. Darmstadt ist gleich Worms und Pirmasens Sitz lebhafter Lederverarbeitung. (Schuh- und Stiefelfabrikation.) (Im Gebirge.) Während im Wasgenwalde die Käsebereitung, im Odenwalde die Syenitgewinnung und -Schleiferei die beachtenswertesten Gewerbe bilden, ist der Schwarzwald der Hauptsitz : a) der Uhrenfabrikation (Furtwangen, Triberg, Villingen, Neustadt). Man verfertigt heute vornehmlich: 1. die bekannten Schwarzwälder Kuckucks- und Wachtel- uhren, 2. die massive Uhr (Regulator, Tafel-, Wanduhr), 3. die Amerikaneruhr. Die letztere hat die alte Schwarzwälder Uhr mehr und mehr ver- drängt, da dieselbe einen Massenartikel bildet, der infolge der Billigkeit und dauerhaften Konstruktion ein besserer Handels- und Exportgegen- stand ist.**) Jetziger Umfang. Der Schwarzwald bildet immer noch den Hauptsitz der deutschen Uhrenindustrie. Auf einem Bezirke von 10 Quadrat- meilen sind etwa 10 000 Arbeiter in ihr beschäftigt; davon entfallen auf über 1000 Kleinbetriebe etwa 2000 Gehilfen und auf mehr als 60 Groß- betriebe nahezu 8000 Arbeiter. Absatzgebiete. Als Hauptausfuhrländer kommen in Betracht: England, Rußland, die Schweiz und der Orient, dann Amerika, Südafrika und Australien. b) bedeutender Musikinstrumentenfabrikation. In neuerer Zeit haben die Schwarzwaldbewohner sich auch mit Erfolg der Herstellung von kleineren und größeren Musikinstrumenten zugewendet. (Orchestrions.) c) lebhafter Strohflechterei; jedoch wird sie nicht in dem Umfange betrieben wie in Oberbayern; d) vieler anderer Gewerbe, die ihre Entstehung teils dem Holzreichtum, teils den Bodenschätzen des Gebirges ver- danken, wie Holzfällen, -flößen und -schneiden, Teer- und *) Einige verarbeiten wöchentlich für 5000 M Gold und jährlich für 200000 M Edelsteine und 100000 M Perlen. **) Im badischen Schwarzwalde gibt es zehn größere Etablissements, die täglich 6000 bis 8000 Stück dieser Uhren zu liefern imstande sind.

4. Das Deutsche Reich - S. 57

1905 - Berlin : Mittler
57 — Größe. Es ist etwa ein Drittel so groß wie die Provinz Brandenburg und zählt ungefähr 11/2 Mill. Einwohner. Volksdichte. Dieselbe ist fast überall größer als im Reiche; in Ostthüringen wohnen 136 bis 214 Menschen auf 1 qkm. I. Das thüringische Hügelland. Wie ist es entstanden? Das Gebiet zwischen Harz und Thüringer Wald wird von mehreren Platten ausgefüllt, die sich vor Jahrmillionen nach der Mitte zu all- mählich. senkten »wie die Eisdecke eines großen Sees, der plötzlich ent- leert wird«. Bei diesem Vorgänge wurden die Ränder der Erdschollen nach oben gedrängt; daher zeigt das Innere Thüringens das Bild eines welhgen Hügellandes. Welchem geologischen Zeitalter gehört es a«? Mit Ausnahme des östhchen Teiles, welcher der Tertiärzeit angehört und durch seine Braunkohlenlager von wirtschaftlicher Bedeutung ist, gehört das ganze Becken gleich den drei Stufenländern und der Weser- berglandschaft der Trias an. Wie steht es mit dem wirtschaftlichen Werte des thüringischen Hügellandes? Da die Talmulden meist immer mit dem überaus frucht- baren Löß bedeckt sind und in ihnen ein mildes Klima (+ ^¡2° C) herrscht, so bilden viele von ihnen hervorragende Bodenbaubezirke, wahre Kornkammern und Gemüsegärten. Solche sind: die Unstrutniederung, die Goldene Aue, das Saale- und Werratal, die Göttinger Senke, die Um- gebung von Gotha, Arnstadt, Koburg, Quedlinburg und Erfurt. Der wirtschaftliche Wert Thüringens äußert sich : 1. Im Bodenbau im allgemeinen. Der Roggenbau steht in Thüringen besonders im Osten (Altenburg) von alters her auf hoher Stufe. Eine wahre Kornkammer bildet die »Goldene Aue«, das Gebiet der Helme mit dem sagenumwobenen Kyffhäuser (Nordhausen). Neben dem Roggen erzielt auch der Gerste- und Weizenbau Überschuß über den heimischen Bedarf. Auch der Anbau der Zuckerrübe ist weit verbreitet (Goldene Aue); daneben blüht die Kultur von Gespinst- pflanzen (Hanf, Flachs).

5. Das Deutsche Reich - S. 59

1905 - Berlin : Mittler
— 59 — 8. Bergbau. Neben seinem Reichtum an Bodenbau- produkten besitzt Thüringen auch noch große Braun kohl en - und Salzlager. Die Braunkohlenlager finden sich in den Tertiär- ablagerungen am nördlichen Rande des Hügellandes und reichen von Zeitz über Weißenfels und Merseburg bis Halle. Man zählt über 300 Gruben, denen die lebhafte Gewerbe- tätigkeit im Regierungsbezirk Merseburg ihre Entstehung und Entwicklung verdankt. Die Salzlager gehören teils dem Zechstein, teils dem Muschelkalke an und finden sich in der Gegend von Salzungen, Langensalza, Artern, Franken- hausen, Sulza, Kösen usw. (Staßfurt und Schönebeck siehe Harzvorland.) Nördlich von Erfurt bei Ilversgehofen Hegt ein bedeutendes Steinsalzbergwerk, dessen Salz sich durch größte Reinheit auszeichnet. Die jährliche Ausbeute beträgt 350 000 Ztr. 9. Industrie. Außer in Ostthüringen hat sich sonst nirgends ein größerer in sich abgeschlossener Industriebezirk gebildet. Nur in den Städten Gera und Greiz drängt sich die Textilindustrie auf einem kleinen Räume zusammen. Daneben ist Ostthüringen, besonders Schmölln, der Hauptsitz der deutschen Steinnußknopffabrikation. Es bestehen hier gegenwärtig 17 Fabriken, in denen von etwa 2500 Personen jährlich 200 000 Ztr. Steinnüsse verarbeitet werden. Die wöchentliche Produktion beträgt 50 000 Gros Knöpfe, die in allen Kultur- ländern Absatz finden. Der Reichtum an Getreide (Goldene Aue) hat Veranlassung zur Errichtung zahlreicher Brauereien und Branntwein- brennereien gegeben. Durch die letzteren ist namentlich Nordhausen bekannt, wo schon vor Jahrzehnten zahlreiche Brennereien in Betrieb waren. Der Zuckerrübenbau hat viele Zuckerfabriken ins Leben gerufen, und der stark entwickelten Viehzucht verdanken das hier in besonders großem Umfange betriebene Fleisch er- gewerbe (thüringische Wurst), die Gerberei und Leder- fabrikation ihre Blüte. Eine besondere Pflegstätte hat die Herstellung physi- kalischer und optischer Instrumente in Jena gefunden. Es ist Sitz der Zeiß-Werke, der größten optischen Fabriken der Welt. i

6. Das Deutsche Reich - S. 60

1905 - Berlin : Mittler
Go Die Hauptartikel bilden Brillen, Mikroskope, Teleskope, Fernrohre, Feldstecher, photographische Apparate, Linsen und Meßinstrumente aller Art. Die Zeiß-Werke bestehen aus einer Glashütte nebst vielen optischen Werkstätten und beschäftigen gegenwärtig 1350 Arbeiter einschließ lieh 20 wissenschaftlicher Mitarbeiter und 80 Ingenieure. Soziales. Durch die von Abbe nach Zeiß' Tode errichtete Karl- Zeiß - Stiftung sind Einrichtungen geschaffen worden, die unübertroffen dastehen. Wir nennen die wichtigsten: 1. Überstunden und Sonntagsarbeit werden beiï25 % Lohnzuschlag nur von solchen Arbeitern verrichtet, die sich freiwillig dazu erbieten. 2. Gewinnbeteiligung aller Arbeiter. 3. Gewährung von Urlaub, jährlich eine Woche mit Lohnzahlung. 4. Freie Ausübung aller persönlichen und bürgerlichen Eechte. 5. Bezahlimg der Wochenfeiertage. 6. Bezahlung bei Urlaub für ehrenamtliche Tätigkeit. 7. Achtstundentag. 8. Öffentliche Lesehalle und Fabrikbadeanstalt. Für gemeinnützige Zwecke wurden bis Ostern 1903 über 3 000 000 M verausgabt. Ii. Der Thüringer Wald. Lage und Landschaftliches. Er streicht auf der Südwestseite Thüringens von der Saale bis zur Werra. Sein südöstlicher Teil führt den Namen Frankenwald und gehört zu Bayern. Er stellt ein langgestrecktes Kammgebirge dar, das sich in einer mittleren Höhe von 700 m bewegt und besonders nach No. steil abfällt. Unter den zahlreichen Gipfeln, die seinem Kamm aufgesetzt sind, ragen der Inselsberg und der Beerberg (984) durch ihre Höhe hervor. Geologisches. In geologischer Hinsicht ist der Thüringer Wald äußerst interessant. Kein zweites Gebirge Deutschlands zeigt eine so buntscheckige Zusammensetzung wie er. In seiner größten Masse besteht er aus Aus- wurfgesteinen, wie Granit und Porphyr, woraus auch überwiegend die Berg- kuppen gebildet sind. Daneben sind Schiefer und Zechstein zu nennen. Der letztere zieht sich namentlich am Rande des Gebirges hin. Worin bestellt gegenwärtig seine wirtschaftliche Bedeutung? Der Thüringer Wald beherbergt mehrere bedeutsame In- dustriebezirke; denn er ist im allgemeinen leicht zugäng-

7. Das Deutsche Reich - S. 62

1905 - Berlin : Mittler
62 Die Zahl der Exportfirmen beträgt So. Ihr Absatzgebiet bilden fast ausschließlich England und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Hauptgruppen der Industrie des Sonneberger Kreises sind: a) Norden: Glasindustrie in Lauscha und Steinheid (Christ- baumschmuck). b) Süden: Griffel- und Schiefertafelindustrie in Steinach, Lehesten. c) Südosten: Pelztiere, Masken, Papiermasseartikel*) (Puppen) und Attrappen in Judenbach, Jagdsdorf, Heinersdorf. Die sozialen Verhältnisse sind überaus traurig. Weit über die Hälfte aller Familien verdient im Jahr unter 700 M. 10. Handel und Verkehr. Infolge der Lage Thüringens inmitten des Reiches ist das- selbe schon frühzeitig ein wichtiges Durchgangsland für die Handelsbeziehungen zwischen Nord- und Süd-, Ost- und West- deutschland gewesen. Neben dem starken Durchgangsverkehr hat sich ein reger Binnenhandel entwickelt, der in erster Linie Lebensmittel nach den stärker besiedelten Gegenden, besonders den größeren Städten zu fördern hat. Daß auch ein schwunghafter Außenhandel betrieben wird, zeigt der Umstand, daß für viele Produkte (Porzellan, Gewehre, Woll-, Glas-, Spielwaren, Schiefer, Sämereien, Salz und Fleischwaren) alle Kulturländer Absatzgebiete bilden. Ferner müssen auch einzelne Industriezweige, wie die Meerschaum-, Pfeifen-, Steinnußknopf- und Wollindustrie, ihre Rohmaterialien aus dem Auslande beziehen. Welche Mittel dienen ihm? Da es an einem größeren schiffbaren Flusse fehlt, so spielen als Verkehrsmittel die Eisenbahnen eine Hauptrolle. Sie ziehen entweder an den Rändern Thüringens entlang, wie die 1. Werratalbahn: Salzungen, Meiningen—kobnrg, und 2. Elstertalbahn: Leipzig — Zeitz — Gera, oder aber sie durch- queren die Landschaft: nämlich 3. Berlin—halle—erfurt—gotha—eisenach—frankfurt (Thüringer Bahn), 4. Halle—naumburg—jena—rudolstadt—saalfeld bis zum Main (Saalbahn). Der Harz. Allgemeines. Der Harz bildet die nördliche Umrahmung des thürin- gischen Hügellandes. Gleich einer gewaltigen Insel aus ruhiger *) Papiermasse, ein Gemisch aus Sand, Papier, Zement und Mehl.

8. Das Deutsche Reich - S. 104

1905 - Berlin : Mittler
104 frauenmilch) und Bingen (Scharlachberger) produzieren die besten Weißweine. c) Rliein-, Nahe- und Ahrtal. Im Rheintal werden an verschiedenen Orten gute Qualitäten gezogen, besonders in Oberwesel und Bacharach, doch ist in dem engen Tal wenig Raum für den Anbau der Rebe. Die Weine des Nahetales kommen zwar an Güte weder den Rheingau-, noch den Mosel- weinen gleich, finden aber immerhin guten Absatz. In dem Ahrtal gedeiht trefflicher Rotwein; die besten Marken sind die von Walporzheim, Altenahr und Ahrweiler. d) Moseltal. Berühmt sind die Weine des Moseltals, be- sonders diejenigen der Mittelmosel zwischen Trier und Kochern. Die bekanntesten Marken sind Piesporter, Brauneberger, Bern- kasteler Doktor, Zeltinger, Trarbacher und Trabener. e) Die Rheinpfalz liefert die ihres milden Geschmackes wegen geschätzten Pfälzerweine. Die besten Sorten erzeugen Forst, Deidesheim, Ruppertsberg, Wachenheim und Dürkheim. f) Elsaß-Lothringen übertrifft bezüglich der Produktions- menge alle bisher genannten Weinbau gebiete. Elsaß liefert mehr Weiß-, Lothringen vorzugsweise Rotweine; doch sind auch die unterelsässischen Rotweine behebt. g) Maintal. Die Weine des Maintals und einiger Seiten- täler (Tauber- und Saaletal) sind unter dem Namen Franken- wein bekannt. Sie werden ihres kräftigen Geschmackes und vorzüglichen Aromas wegen sehr geschätzt. Als die vorzüg- lichsten Marken gelten die Würzburger Stein- und Leistenweine. h) Neckarland. Am mittleren und unteren Neckar ge- deihen stellenweise recht gute Weine, doch ist der Export gering, da der gewonnene Wein größtenteils in Württemberg selbst verbraucht wird. Groß ist der Konsum an Most. i) Baden baut an den Abhängen des Schwarzwaldes, am Bodensee (»Seeweine«) und an den Abhängen des Odenwaldes Weine von verschiedener Güte. Als gute Qualitätsweine gelten Markgräfler und Affentaler. Die »Seeweine« sind ähnlich wie die Grünberger Weine in Schlesien ihres herben Geschmackes wegen dem Spotte verfallen. B. Forstwirtschaft. 1. Allgemeines. Die deutsche Forstwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten zu hoher Blüte entwickelt. An Stelle des früher betriebenen Raubbaues,

9. Das Deutsche Reich - S. 134

1905 - Berlin : Mittler
134 — 2. Die deutschen Wasserstraßen, a. Geschichtliche Entwicklung- der Binnenschiffahrt. Schon vor der Römerherrschaft in Deutschland bestand hier ein reges Verkehrsleben. Da die Landwege höchst mangelhaft waren, erlangten mit den ersten Anfängen der Kultur die schiffbaren Flüsse eine hohe Be- deutung für den Güter- und Personenverkehr. Die ersten größeren An- siedlungen findet man deshalb auch an den wichtigeren Flußläufen. Die Transportmittel waren in jener Zeit von der einfachsten Art und bestanden nur in Floß und Kahn. Die Donaustraße. Als die ältesten Schiffahrtsstraßen in Deutschland sind Rhein und Main anzusehen. Ihnen schloß sich später die Donau an, die nach und nach eine hohe Bedeutung in dem Verkehr mit Konstantinopel erlangte, und an der Regensburg und Passau zu wichtigen Verkehrsplätzen emporblühten. Auf der Donau wurden schon zur Zeit Karls des Großen von Konstantinopel her orientalische Waren, wie Gewürze, Öl, Seide, seidene Gewänder, Gold- stoffe, Purpurmäntel und Früchte, ein-, Leinwand, Woll- und Metallwaren dagegen ausgeführt. Aus dieser Bedeutung der Donau erklärt es sich, daß Karl der Große der Anregung zum Bau eines Kanals zwischen Donau und Main folgte. Doch kam dieses Unternehmen über seine ersten An- fänge nicht hinaus. Mit dem Niedergange Konstantinopels als eines Haupthandelsplatzes um das Jahr 1200 verliert auch die Donauwasserstraße ihre Bedeutung für Deutschland. Im 13. Jahrhundert knüpften dann die süddeutschen Städte mit Venedig und Genua, die den Handel mit dem Orient an sich gerissen hatten, Verkehrsbeziehungen an und gaben infolgedessen die Be- nutzung der Donau ganz auf. Die Rheiiiseliifyalirt. Das Aufblühen der italienischen Handelsrepubliken blieb nicht ohne Einfluß auf die Rheinschiffahrt. Der Rhein erlangte im Mittelalter gleichsam die Bedeutung einer Welthandelsstraße, da auf ihm sich der lebhafte Güteraustausch zwischen Italien und den Niederlanden vollzog. Doch hatte die Rheinschiffahrt im späteren Mittelalter derartig unter Zöllen, Raubrittertum und Stapelgerechtigkeiten zu leiden, daß die Schiffer ernstlich erwogen, die Schiffahrt ganz einzustellen. Etwa zur Zeit Karls des Großen entstanden die Rheinzölle, die auf die Entwicklung der Rheinschiffahrt einen verderblichen Einfluß aus- übten. Leider haben sie sich bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts er- halten. Zu der Zollplage gesellten sich Stapelgerechtigkeiten und Fluß rä über ei, die der Rheinschiffahrt fast den Garaus machten. Auf Grund des Stapehechts zwangen Städte, wie Köln, Mainz und Speyer, die vorüberziehenden Kaufleute, ihre Waren auf den Märkten genannter Städte vor ihrer Weiterreise feilzubieten. Die Flußräuberei, die im 13. Jahr- hundert ihren Höhepunkt erreichte, war ein so einträgliches Geschäft, daß die Raubritter ihre eigenen Raubschiffe halten konnten. Nur den schlechten Landstraßen war es zu danken, daß die drei feindlichen Genossen des

10. Das Deutsche Reich - S. 149

1905 - Berlin : Mittler
149 der Normannen auf der Nordsee. Die Hansa, welche ursprüng- lich den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in der Ostsee hatte, zog allmählich auch die Nordsee in ihr Bereich. Mit dem politischen und wirtschaftlichen Niedergange Deutschlands verlor die Nord- see mehr und mehr ihre Bedeutung für dieses Land, und erst in neuerer Zeit haben sich die Nordseehäfen ihre frühere Be- deutung zurückerobert. Nächst den Engländern spielen die Deutschen die wichtigste Rolle im Nordseeverkehr. Die Ostsee hat nicht annähernd die Bedeutung für Deutsch- lands Außenhandel wie die Nordsee. Während sie zur Blüte- zeit der Hansa im 14. und 15. Jahrhundert das Hauptfeld des Welthandels bildete, stieg sie mit der Entdeckung des großen atlantischen Seeweges von ihrer Höhe herab. Sie hat heute nur noch eine größere Bedeutung für den deutsch-russischen und russisch-englischen Handel. Daraus erklärt es sich auch, daß die Ostseereederei nicht einen gleichen Aufschwung ge- nommen wie die Nordseereederei. Im Gegenteil, manche ihrer Häfen weisen sogar einen erheblichen Rückschritt auf. Die große Entfernung vom Atlantischen Ozean hat sich besonders in neuerer Zeit als nachteilig erwiesen. Der Kaiser-Wilhelm- Kanal, der allerdings in erster Linie strategischen Zwecken dienen soll, hat in dieser Hinsicht eine, wenn auch nur lang- same Besserung herbeigeführt, indem er die Ostsee in engeren Anschluß an das Weltmeer gebracht hat. Man hat im übrigen große Mittel zur Besserung der Verkehrsverhältnisse in den Ostseehäfen aufgebracht und diese namentlich zur Erweiterung der Hafenanlagen in den größeren Hafenstädten und zur Anlage von Verbindungswegen mit der offenen See verwandt (Haff- kanal von Königsberg und Kaiserfahrt von Stettin nach Swine- münde). In Danzig und Stettin sind Freihafenbezirke geschaffen worden. Die Anlage des Elb-Travekanals zielt ebenfalls auf die Hebung der Ostseereederei ab. Eine wesentliche Besserung wäre aber vor allem von der Hebung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Hinterlande der Ostsee, namentlich im östlichen Deutschland zu erwarten. Nur Stettin besitzt in der Reichshauptstadt und in dem gewerblichen Schlesien ein gutes Hinterland. Das Mittelmeer. Für Deutschlands Außenhandel ist es in doppelter Hinsicht von Bedeutung. Einmal ist es die Durch- gangsstraße für den regen Verkehr Deutschlands nach Ost- afrika, Ostindien, Ostasien und Australien, zum andern aber bildet es den Zugang zu den Mittelmeerländern, an deren Handelsverkehr unser Vaterland einen bedeutenden Anteil hat,
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