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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 7

1835 - Berlin : Trautwein
\ Einleitung. 7 sich bis zur Loire und Rhone auszudehnen und in Spanien die römische Herrschaft ganz zu vernichten, den Burgundern unter Gundioch (st. 473), bis zur Mündung der Rhone und zu den Quellen der Maaß und Mosel, und den (in salische und ripum rische getheilten und von Nachkommen des Merovaus geführten) Franken im Mittlern Gallien sich auszubreiten. Endlich machte Qdoacer, Anführer der im römischen Solde stehenden Deut» scheu (Rugier, Heruler und anderer) 476 dem weströmischen Reich ein Ende, indem er sich zun, Herrn uon Italien, Sicilien, und Dalmatien aufwarf*). 4. Verbreitung des Christenthums unter den Deut- schen; erste Einrichtung der christlichen Kirche; Am fang des Mönchswesens**). Das Christenthum fand bald, nachdem es als römische Staatsreligion anerkannt war, Eingang bei den Deutschen. Zuerst bekannten sich die Westgothen, zum Theil durch Bischofs Ulfilas Verdienst, um 370 zu dem damals herrschenden Arianis- mus, welcher sich von ihnen bald zu den Ostgothen und Vanda- len verbreitete; die Burgunder wurden um 413 katholische Chri- sten, 459 Arianer; mir diesem Glauben vertauschten auch die Sueven 450 den erst in Spanien angenommenen katholischen. — Die Einrichtung der ersten christlichen Gemeinen geschah nach *) Die durch bic, eigentlich erst 568 endigende, Völkerwanderung entstan- dene» Reiche wurden vornan,lick durch ^Gefolgschaften gegründet, welchen auch freie Leute als solche sich anschlvssen, und welche heermaßig geordnet waren. Rohe, aber kräftige Deutfche herrschten über entartete Römer, welche zum Theil Freiheit und Eigenlhnm (unter Odvacer und im westgothischen und burgnndi« schcn Reiche durch förmliche Theilung, übrigens auf gewaltfamere Weise) ver- loren. aber durch Bildung unentbehrlich waren. Einen größer» Theil des Er- worbenen erhielt der König (durch Wahl aus den nächsten Verwandten des Vor- gängers erhobener Gesolgherr und Stammoberhaupt); er ernannte die Grafen und trat in Rücksicht aus die Römer in die Stelle des Kaisers so wie in den Besitz der Domänen; durch Errheilung der Staats- und der Hofämter (deut- schen und römischen Ursprungs) und durch Verleihung von Ländereien verband er sich bald eine Anzahl Mannen (Leudcs) zu besonderer Treue und stetem Kriegsdienst. ") Giesel er, Lehrbuch der Kirchengeschichtc. Ii, Abth. 1—4. 2. Aust. 1827 — 1815. (— 1517). Neander, allgemeine Geschichte der christlichen Religion und Kirche. 3 Vde. in 7 Abth. 1827 —1834 (—Sl4). Planck, Geschichte der christlich-kirchlichen Vesellfchaftsverfaffung. 6 Bde. 1803 — 180!-. Hase, Kirchengeschichte. 1834.

2. Das Mittelalter - S. 25

1857 - Koblenz : Baedeker
Einführung des Christenthums in Deutschland. 25 8- 12. Religion und Verfassung in den germanischen Reichen. I. Religion. a) Die Einführung des Christenthums unter den ger- manischen Völkern ist'das wichtigste Ergebniß der großen Wande- rungen im 3. bis 6. Jahrhundert. Die Gothen haben von allen deutschen Völkern zuerst die christliche Religion angenommen. Schon auf dem Concilium zu Nicäa (325) erscheint ein gothischer Bischof (Theophilus), dessen Nachfolger Ulfilas die Bibel in's Gothische übersetzte und sich um die Verbreitung der Lehre des Arius bemühte, welche bald bei den Westgothen, Ostgothen, Burgundern, Vandalen und Longobarden die herrschende wurde; bei den Ostgothen und Vandalen hörte sie erst mit der Auflösung ihrer Reiche auf, die übri- gen bekehrten sich später zur katholischen Lehre. Diese war auch von den Franken nach ihrem Siege über die Alemannen angenommen worden, allein die fränkischen Könige bemühten sich nicht um die Be- kehrung der abhängigen Völker in Deutschland, welchen erst im 7. Jahrh. Glaubensboten oder Missionäre aus Irland das Evangelium verkündeten, so der h. Columban und dessen Schüler Gallus den Alemannen, der h. Kilian den Thüringern, der h. Emmeran den Baiern. Der eigentliche „Apostel der Deutschen" aber war der Be- nedictinermönch Winfried aus Westsex, als Bischof Bonifacius genannt, welcher das Bekehrungswerk in Deutschland (716 — 754), namentlich bei den Friesen und Hessell (Umstürzung der heil. Don- nereiche bei Geismar), mit dem größten Eifer betrieb, Kirchen, Klö- ster und Schulen stiftete und (8) neue Bisthümer errichtete, die un- mittelbar dem römischen Stuhle untergeordnet wurden. Er war Bischof, dann Erzbischof von Germanien ohne bestimmten Sitz bis zur Errichtung des ersten deutschen Erzbisthums in Mainz (745), unternahm aber auch als Metropolit der gesammten deutschen Kirche nochmals eine Reise zu den Friesen, wo er als ein siebenzigjähriger Greis den Märtyrertod fand 754. Die Bekehrung der Angelsachsen wurde durch eine fränkische Prinzessin, Königin von Kent, vorbereitet und durch den vom Pabste Gregor dem Großen dahin gesandten Abt Augustinus vollendet. b) Das Klosterleben ist aus dem durch die Christenverfol- gungen entstandenen Einsiedlerleben hervorgegangen, indem mehrere in der ägyptischen Wüste zerstreute Einsiedler (monaelli) sich mn den h. Antonius (um 305) in Hütten nebeneinander ansiedelten und von

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 86

1855 - Heidelberg : Winter
86 §. 89. Theilung des römischen Reichs und Fortgang der Völkerwanderung. Der betrübende Anblick des in die Kirche immer mehr eindringenden Verderbens führte viele fromme Gemüther schon damals dem Mönch- thum oder Klosterleben zu. Das Einsiedler- und Klosterleben verdankt seine Entstehung dem Anto- nius, dem Sohne angesehener und reicher Eltern in Aegypten, der sich in eine Einöde zurückzog., nachdem er sein Vermögen unter die Armen vertheilt hatte. Viele folgten dem Beispiel dieses als Heiligen verehrten Mannes und widmeten sich aus seinen Antrieb dem Gebet und der Handarbeit, so daß sich bei seinem Tode (656) gegen 3000 Einsiedler in den Einöden Aegyptens befanden. Die berühmteste Vereinigung solcher Einsiedler war die, welche Pachomius auf der Nilinsel bei Thebals stiftete. Man nannte eine solche Vereinigung Cönobium oder Monasterium; Pachomius selbst hatte den Titel Abbas (Vater, Abt). Die Glieder einer solchen Vereinigung waren nach gewissen Ordnungen eingestellt, und trieben ihre Geschäfte und Andachtsübungen nach bestimmten Regeln. Dies war der Anfang des Klo- sterlcbens oder des Mönchthums, das zuerst nur im Morgenland sich ver- breitete, im nüchterneren Abendland aber erst später auskam und dort we- sentliche Verbesserungen erhielt, so daß die Klöster jener Zeit wohltbätige Pflegestätten für die leidende Menschheit wurden; doch verband sich mit ihnen auch bald eine gewisse Werkheiligkeit, die dem geistlichen Leben nachthcilig wurde. 4. Theilung des römischen Reichs und Fortgang der Völkerwanderung. §.89. Der Kaiser Theodosins theilte vor seinem Tode das Reich 393 förmlich unter seine beiden unmündigen Söhne, und von da an wurde n.cl'rhie Trennung des östlichen und westlichen Theils eine bleibende. Das oströmische Reich mit der Hauptstadt Constantinopel wurde von Ar cadrus, das weströmische mit dem Regierungssitz Ravenna von Honorius und seinem Reichsverweser Stilicho, einem Vandalen, be- herrscht. Dieser hielt die germanischen Völker mit starker Hand noch von der Gränze zurück; aber nach seinem Sturz und Tod überflutheten die Westgothen unter ihrem König A l a r i ch Italien, erstürmten und plünderten die Stadt Rom im Jahre 410. Nach Alarichs gewaltsamem Tod zogen sie unter seinem Nachfolger Athaulf nach Gallien und von dort nach Spanien, wo sie das westgt'thische Neich gründeten, 419das nachher von der Garonne bis Lusitanien reichte und Tolosa (Toulouse) zur Hauptstadt bekam. Zuvor schon hatten sich andere germanische Stämme, Sueven, Ala- nen, Vandalen, nach Spanien gewendet und dort sich niedergelassen. Die Vandalen wurden von dem Statthalter Bonifacius in Afrika gegen die Kaiserin Placidia zu Hilfe gerufen, zogen unter ihrem König Gei- ser ich in wilden Schaaren nach Afrika hinüber, setzten sich im Lande 429 fest und gründeten das vnndalische Neich.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 85

1855 - Heidelberg : Winter
§ 88. Literatur und praktisches Chrisienthum. 85 Form verdrängte die Einfalt und Demuth, die innere Kraft und Lau- terkeit des christlichen Lebens. Ihm folgte der obengenannte Julian (361 — 363), welcher den Zunamen Apostata, der Abtrünnige, erhielt, weil der sonst geistvolle und sittenstrenge, aber leidenschaftliche und eitle Mann das Heidenthum wieder zu beleben und an die Stelle des Christen- thums zu fetzen suchte. Aber „die Wolke" mußte bald der Sonne des Christenthums weichen; Julian fiel im Kampfe gegen die Perser, worauf das Christenthum wieder in seine Rechte eingesetzt wurde. Sein zweiter Nachfolger war Val entintan I., der im Westen die Regierung übernahm, und seinem Bruder Valens den Osten überließ. Valens begünstigte den Arianismus und gab demselben auch bei den Gothen das Uebergewicht, von denen schon ein Theil von dem Bischof Ulphilas durch feine Uebersetzung der Evangelien in die gothifche Sprache für das Christenthum gewonnen worden war. Unter Kaiser Valens begann auch die Völkerwanderung im Jahre 373 jene gewaltige Strömung der Völker, welche in etwa hundertjährigem" Ehr. Lauf die gauze Gestalt der alteu römischen Welt nmwandelte. Der Sturm gieng von den Hunnen aus, einem unedlen Zweig des No- madenstammes der Türken, die, wild und schrecklich von Sitten und An- sehen, vom kaspischen Meere her sich auf die Alanen, mit diesen auf die Ostg oth en und dann auf die Westgothen warfen. Von diesen letztern wendete sich der heidnisch gebliebene Theil in die Karpathen, die meisten christ- lichen aber zogen in das thrazische Gebiet, wo sie jedoch schmählich behandelt wurden. Dafür rächten sie sich und schlugen die Römer in der Schlacht bei Adrianopel (378), in der Kaiser Valens das Leben verlor. Erst Theodosius der Große (378 — 395) wußte die Gotheu durch Heerverträge zu ruhigem Wohueu in den römischen Donau-Provinzen zu bringen. Er besiegte hauptsächlich mit ihrer Hülfe zwei Thronufurpa- toreu im Westen, und vereinigte so noch einmal das ganze römische Reich unter Einem Scepter. 3. Stand der Literatur und des practischcn Christenthums. §.88. Die heidnische Poesie brachte nur noch geschmacklose Lob- gedichte auf vornehme Personen zu Tag, während schon in dieser Zeit christliche Hymnologen die heilige Dichtkunst anbauten. Unter den christlichen Geschichtschreibern steht Eusebius oben an. Von den griechischen Kirchenschriftstcllern sind anzuführen: Eusebius, Athanasius, der Verfasser des nicänischen Glaubensbekenntnisses, Ba- silius der Große, Gregor von N az ia n z, Gr e g o r von N i ssa, fer- ner C yr il l u s, Johannes Ch rysostomus; von den lateinischen beson- ders Ambrosius, der Verfasser des ambrosianischen Lobgcsangs und Hieronymus, der die Vulgata fertigte, d. h. die Uebersetzung der heil. Schrift in die lateinische Sprache.

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 22

1852 - Koblenz : Bädeker
22 Karl Martell. lossagen wollten (wie die Thüringer, Alemannen und Baiern), theils feindlich gegen dieselben auftraten, wie die Sqchsen und Friesen. Kaum war sein Reich im Innern beruhigt, als die Araber unter Abderrhaman (mit 400,000 M.) durch die baskischen Pässe in Aqui- tanien einfielen, alle Festungen eroberten, die Einwohner niedermach- ten und den Herzog von Aquitanien durch eine Niederlage nöthigten, bei Karl Schutz zu suchen. Dieser bot schleunigst den Heerbann auf und nach siebentägigen kleinern Gefechten setzte er durch den entschei- denden Kampf zwischen Tours und Poitiers (732) den Eroberun- gen der Araber ein Ziel und befestigte durch diesen glänzenden Sieg die Macht des karolingischen Hauses für immer. Um aber mit der Macht auch die Würde eines Königs zu verbinden, ließ sein Sohn Pipin, nachdem der Adel und die Geistlichkeit für den Plan gewon- nen waren, mit Zustimmung des (von den Longobarden bedrängten) Papstes (Zacharias), bxtrcf) einen Reichstag der Bischöfe und welt- lichen Großen und eine Volksversammlung zu Soissons den blöd- sinnigen Childerich Iii. absetzen und in ein Kloster verweisen, sich selbst aber als König der Franken („von Gottes Gnaden") aner- kennen. 8- 6. Culturzustand Deutschlands zur Zeit der Merovinger. I. Religion. a) Die Einführung des Christenthums unter den germa- nischen Völkern ist das wichtigste Ergebniß der Wanderungen im 3. bis 6. Jahrh. Die Gothen haben von allen deutschen Völkern zu- erst die christliche Religion angenommen. Schon auf dem Concilium zu Nicäa (325) erscheint ein gothischer Bischof (Theophilus), dessen Nachfolger Ulfilas die Bibel in's Gothische übersetzte und sich um die Verbreitung der Lehre des Arius bemühte, welche bald bei den Westgothen, Ostgothen, Burgundern, Vandalen und Longobarden die herrschende wurde; bei den Ostgothen und Vandalen hörte sie erst mit der Auflösung ihrer Reiche auf, die übrigen bekehrten sich später zur katholischen Lehre. Diese war auch von den Franken nach ihrem Siege über die Alemannen angenommen worden, allein die fränki- schen Könige bemühten sich nicht um die Bekehrung der abhängigen Völker in Deutschland, welchen erst im 7. Jahrh. Glaubensboten oder Missionäre aus Irland das Evangelium verkündeten, so der h. Columban und dessen Schüler Gallus den Alemannen, der h. Kilian

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 90

1873 - Heidelberg : Winter
90 Kap. 89. Theilung des rm. Reiches. Westgothenreich. rckzog, wo er allein Heiliger verehrt wurde. Seinem Beispiele folgten viele andere und widmeten sich auf seinen Antrieb dem Gebet und der Handarbeit. Bei seinem Tode befanden sich an dreitausend solcher Einsiedler in den Einden Aegyptens, wo sie in mehrfachen Vereinigungen lebten. Die berhmteste derselben war die von Pacho-mins auf einer Nilinsel in Thebais (in Obcrgypten) gestiftete. Mau nannte eine solche Vereinigung Cnobium oder Monasterium; der Vorsteher fhrte den Titel Abbas oder Abt (Vater). Die Glieder einer solchen Vereinigung waren nach gewissen Ordnungen eingeteilt und trieben ihre Geschfte und Andachtsbungen nach gewissen Regeln. Dieses Mnchs- oder Klosterwesen fand anfangs nur im Morgenland Verbreitung; im nchternen Abendlande kam es erst spter auf und erhielt dort wesent-liche Verbesserungen. Die Klster waren vor ihrer Ausartung wohlthtige Trost- und Pflegesttten fr den leidenden Theil der Menschheit, zumal frhe auch die Erziehung der Jugend mit in den Klosterberuf aufgenommen wurde. Doch entwickelte sich im Mnchswesen bald die Werkheiligkeit, welche dem geistigen Leben nachtheilig wurde. Da unter den Bischfen der greren Städte (K. 84) ein Streit der den Vorrang (Primat) ausgebrochen war, fo wurde dieser auf dem nicnischen Eoncil (K. 86) dadurch geschlichtet, da die Bischfe von Rom, Alexandria und Antiochia den Vorrang haben sollten. Im Jahr 381 bestimmte ein Eoncil in Eonstantinopel, da der Bischof von Rom den ersten Rang, der von Eonstantinopel den Rang nach ihm haben sollte. Kap. 89. Theilung des rmischen Reichs und Fortgang der Völker- Wanderung. (Histor. Atlas, Tafel Viii. Umri Ii. 12.) (1.) Theodosius der Groe hatte vor seinem Tode die Regierung des Reiches unter seine beiden unmndigen Shne g et heilt und dadurch, ohne 395 es zu wollen, die dauernde Trennung des Reiches in ein ostrmisches (morgenlndisches, auch griechisches oder byzantinisches) Reich und in ein westrmisches (abendlndisches) Reich veranlat. Jenes, das ostrmische, wurde von seinem Sohne Arcadius, unter dem Beistand des Reichsverwesers Rusinus (nachher des Eutropius) von Eonstantinopel aus, das West-rmische von seinem Sohne Hononus, mit Hlfe des tapferen Wandalen Stilicho, von Ravenna aus beherrscht. Die Zwietracht der beiden Reichsverweser fhrte zu Feindseligkeiten, welche von den Westgothen bentzt wurden, indem sie unter ihrem König Alarich Griechenland verheerten und auch in Ober-Italien einzudringen versuchten; aber Stilicho's tapferer Arm schlug sie zweimal zurck. Derselbe rettete Italien auch gegen einen andern Vlkerschwarm, der unter Rhadagais von den Alpen her eindrang. Von den Resten dieses Vlkerschwarmes gedrngt, zogen die Burgunder vom Mit-telmain an den Mittelrhein (Worms), von wo sie sich in der Folge bis an die Rhone ausbreiteten. Einzelne Theile jenes Vlkerschwarmes, wie die Wandalen, Sueven, setzten sich in Spanien fest. Als aber Stilicho durch Hofrnke gestrzt und hingerichtet wurde, drang Alarich mit seinen Westgothen in Italien ein, erstrmte und plnderte Rom (410) und wollte auch Sicilien und Afrika erobern, starb aber in Unter-italien (bei Cosenza). Hierauf zog sein Nachfolger Athaulf nach Gallien und von da nach Spanien, wo nach seiner Ermordung sein Nachfolger Wallia die Vandalen und Alanen besiegte. Nach Gallien zurckgekehrt 419 stiftete er das westgothische Reich, welches Tolosa (das nachmalige Toulouse) zur Hauptstadt bekam und in der Folge von der Garonne bis Lusitanien reichte (Kap. 95).

7. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 173

1864 - Leipzig : Teubner
Die Goten. Des Kaisers Valens Tod. 173 die katholische Kirche festen Bodens und behauptete sich, da die dortigen Goten nicht von der Wanderung mit fortgerissen wurden. Zu den Donaugote n kam das arianische Christentum wol auf vielen Wegen, aber haupt- sächlich durch Vulfila, welcher (geb. 311)2) bei langem Aufenthalt in Con- stantinopel, fei es als Geisel oder in anderen Verhältnissen, bekehrt, von Eusebius zum Bischof geweiht (also vor dessen Todesjahr 341) und nach der Heimat zurückgesandt ward. Mit welchem Eifer und mit welcher Einsicht er seinen Beruf erfaßte, zeigt, daß er das alte Runenalphabet zur Lautbezeichnung unter Benützung der römisch-griechischen Buchstaben rungestaltete und erweiterte und nun den größten Teil der heiligen Schrift in seine heimische Sprache über- trug. Gottes Wort war das erste deutsche Schriftwerk und dies hat auch bei uichtgotischen Stämmen Verbreitung und Bewarung gefunden^). Bald sammelte Vulfila aus feinen Stammesgenossen eine zahlreiche Gemeinde. Nun war bei den Tervingen mächtig geworden Athanarich, nicht König, sondern Richter sich nennend, ein Mann ächt deutscher Festigkeit und Gesinnung, dadurch aber eben dem ererbten heidnischen Götzendienst ergeben. Blutige Verfolgung ließ er über die Christen ergehn. Vulfila wollte seine noch schwachen Kinder nicht durch Gefahr vom Glauben abdrängen lassen. Er wanderte mit ihnen 348 in das Römerreich und erhielt vom Kaiser Conftantius Wohnsitze am Hämus in dem untern Mösien (Mö sog oten). Hier wirkte er noch lange durch Predigt und Schrift erbauend und die Sitten durch Gesetz veredelnd in einer Weise, daß man ihn einen zweiten Moses nannte (7 38i). Das Christentum gewann doch wieder Eingang bei den Tervingen; namentlich flüchteten zu ihnen Leute von der Secte der Audianerh aus Syrien und fanden solchen Anhang, daß Athanarich 370 sich abermals zu blutigen Verfolgungen getrieben fühlte. Indes fanden die Christen einen Schützer in Friti gern, einem Häuptlinge, welcher der wachsenden Macht Athanarichs, vielleicht dessen Streben nach erblichem Königtum entgegentrat und deshalb alle unzufriedne und bedrängte um sich sammelte. Kam es zum Kampfe zwischen den beiden Partein, so kann er nicht lang gedauert haben. Fritigern fetzte sich mit den Seinen dicht an der Donau (in der heutigen Wallachei), wärend Athanarich die nördlichern und östlichern Gegenden des Tervingenvolks behauptete. 2. Auchbei den Greutungen hatte sich ein Häuptling aus demama- l un gen-Geschlecht, Hermanrich, zu königlicher Gewalt emporgeschwungen, welche er vorzugsweise auf die Unterwerfung fremder Stämme, besonders der Rovo lauen gegründet zu haben scheint. Er stand bereits im höchsten Alter, als der Schwarm der Hunnen unter Balamer seine Grenzen bedrohte und dies das Gegenstreben der eifersüchtigen Goten und untertänigen Völker zum offnen Widerstände weckte Die Rorolanen fielen ab und gerade, wo er zum härtesten Kampfe der Kräfte Einigkeit höchst nötig hatte, sah der Greis die Frucht seines Strebens zerfallen. Da gab er sich verzweifelnd selbst den Tod 5). 1 1) Der gotische Bisch. Theophilus unterschrieb die Beschlüsse, des Concils zu Nicäa. Vgl. Pallm. S. 65. — 2) S. Pallm. 66 ff. — 3) Die Übersetzung war zunächst zum Vorlesen in den kirchlichen Versammlungen bestimmt, dem Votke im Ganzen Lesen und Schreiben beizubringen lag schwerlich in der Absicht. Die Ver- breitung des Bibelwerks folgert man mit Recht aus den Fundstellen der Handschriften. W. Wackernagel deutsche Littgesch. S. 18. — 4) Audius, ein Laie in Cölesyrien, nahm um 340 an den unchristlichen Sitten in den Gemeinden Anstoß und stiftete endlich eine Secte, die klösterlich abgeschieden durch Handarbeit sich selbst ernährte. Vom wahren Glauben wich sie durch anlhropomorphische Ansichten von Gott (Körper- lichkeit) ab. Audius wurde ans die Anklage der Verleitung zum Ungehorsam nach Skythien verbannt. — 5) Die Sage läßt ihn von zwei Roxolanen, welche deir Tod

8. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 49

1848 - Jena : Frommann
49 Delisars Zurückberufung siegt Narses, der ein zahlreicheres Heer führt, bei Tag in ä; Totilas fällt, 552.— Nom wie» der erobert. Der mit Verzweiflung sich wehrende Nest der Gothen erhält, nach Tcjas Fall (Conza) freien Abzug auszta- lien, 554. Italien, gänzlich verheert, wird wie- derum Provinz des orientalischen Reichs.— Exar- chen zu Ravenna. Longobarden in Italien. — 568 zieht Alboin über die Alpen mit Longobarden und Sachsen, erobert Pa» via und die heutige Lombardei, und gründet dort das Lon- gobardische Reich, in welchem neuer Wohlstand aufblüht. Der Kaiser bleibt auf Rom und Ravenna mit ihrem Ge- biete beschränkt. §. 48. Dev Orient und das Christenthum. Das orientalische Kaiserthum. — Es wird an den Gränzen überall angegriffen, wilde Völker dringen fort- während über die Donau, zerstören und plündern bis Con- stankinopel — Bulgaren, Avaren, Türken. — Auch die Per- ser dringen vor, von denen Zustinian Frieden erkauft, 532. Noch trauriger wird die Lage des Reichs unter seinen Nachfolgern. H eraclius, der es von dem Tyrannen P h o- cas befreit, sieht es fast bis auf die jetzige europäische Türkei eingeschränkt (Chosroes Ii.); erobert aber in 6 Zähren das- selbe wieder, 621—27. Das Christenthum. — Es hat sich über die Go- then, Burgunder, Vandalen, Franken und Angel» Sachsen ausgebreitet. Fortdauernde Eifersucht der vier Pa- triarchen (tz. 58). Glaubensstreitigkeiten werden mit Feuer und Schwert geführt (Kirchenversammlungen). Entstehung der Mönche. — Schon lange hatte finstre Schwärmerei zu unsinniger Selbstpeinigung geführt. Einsiedler sammeln sich in den ägyptischen und syrischen Wüsten (monselri), Cönobiten. Zhrestifterantonius und Pachomius. Die Stiliten Simeon und Daniel. Das Mönchswesen wird vervollkommnet durch Benedict von Nursia, den Stifter der Klostergelübde (Monte Cassino), 520. Unter den vier großen Bischöfen erlebt, nach Gregor dem Großen (-H602), dem Begründer der geistlichen Ober- gewalt, der Römische endlich die langgehoffte Freude, sich für das Oberhaupt der Kirche erklärt zu sehen. Stüvc Weltgesch. 8. Aull. u

9. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 209

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
2vs Drittes Kapitel. Verbreitung des Christenthums in dem heidnischen Deutschland. Einige Stämme der Deutschen, z. B. die Gothen, die Burgunder, Lan- gobarden u. s. w. wurden schon während der Völkerwanderung Christen oder bald darauf; besonders geschah dies in Ländern, wo die christlichen Römer nicht ausgerottet waren. Andere aber, hauptsächlich die im eigentlichen Deutsch- land wohnenden, blieben ihren Göttern getreu und opferten denselben Vieh, Früchte, Bier u. s. w., dem Wodan oder Kriegsgotte sogar Menschen. Die Spuren des ehemaligen heidnischen Glaubens sind noch viele: z. B. die Namen der Wochentage, die Feuer an Johannis, der wilde Jäger (Wodans Heer, wenn er zu den Schlachtfeldern eilt), die Niren, Kobolde u. s. w. Die Alemannen und Sachsen waren die größten Feinde des Christenthums, und kein Glaubensbote durste ihr Land betreten, wenn er sich nicht Mißhand- lungen oder gar dem Tode aussetzen wollte, ohne doch für die heilige Sache etwas ausrichten zu können. Als aber Chlodewig die Alemannen und Thüringer unterworfen hatte, als er Christ geworden und christlichekönige ihm aus dem Throne folgten, so konnten die Prediger des Christenglaubens, so weit der Frankenkönig gebot, unter den wilden Stämmen umherwandern, und an deren Bekehrung arbeiten. Besonders verdient machten sich die Engländer, Schotten und vor allen die Irländer. Irland war von den römischen Eroberern nie betreten worden, auch die Fluthen der Völkerwanderung ließen diese Insel verschont, und so wurde sie, auf welcher St. Patricias das Christenthum verbreitet hatte, eine Zuflucht in den jammervollen Zeiten. Hier hatte sich in Bangor eine Gesell- schaft religiöser Männer zusammcngefunden, wohl 3000, die in christlicher Verbrüderung zusammenlebten. Sie beteten mit einander und arbeiteten für einander, jeder nach seiner Kraft und Wissenschaft) der eine arbeitete im Haus, Garten oder Feld, der andere schrieb Bücher ab, ein dritter gab Unterricht. Von hier aus kamen viele Männer in andere Länder, namentlich nach England, wo sie ähnliche Stiftungen gründeten, und aus allen gingen Boten des Evange- liums in ferne Gegenden, besonders nach Deutschland. Unter ihnen sind be- 14

10. Das Mittelalter - S. 16

1896 - Bamberg : Buchner
16 namentlich gyptens flchteten und hier ein Einsiedlerleben fhrten (ivaxpi]Tai, ti6vaxoi, Eprj^trat). Y) Das Cnobitentum entstand. indem sich um einen der berhmtesten Anachoreten. den gypter Antonius, Schler zu einem gemeinsamen Leben (xoiuitovj vereinigten. Ein Schler des Antonius. Pachomius, verfate fr eine Genossenschaft auf der Nilinsel Tabenna die erste Mnchsregel. Anfnglich lebten die Mnche in Einzelhtten oder Zellen, erst spter unter einem Dach (monasterium). in einem gegen die Auenwelt abgeschlossenen Raum (claustrum). Von gypten drang dieses nunmehr organisierte Mnch tum weiter nach dem Osten, nach Palstina und Kleinasien. b) Vom Morgenlande wurde das Mnchtum, sei es durch den heiligen Athanasius, sei es durch den heiligen Hieronymus, schon im 4. Jahrhundert nach dem Abendlande gebracht. Mitte des 5. Jahrhunderts war es bereits im ganzen westrmischen Reiche bekannt. Eine einheitliche Organisation erhielt das abendlndische Mnchtum durch den heiligen Benedikt von Nursia (f 481), den Verfasser der berhmten Benediktinerregel. Sein Kloster Monte Cassino (zwischen Rom und Neapel) wurde die Wiege des Benediktinerordens. In Gallien fand das Mnchtum Eingang durch den hl. Martin (Tours), tn der westrmischen Provinz Afrika durch den hl. Augustin. von hier drang es nach Spanien. Anfang des 5. Jahrhunderts nach den britischen Inseln (iroschottlfches Mnchtum. angelschsisches Mnchtum). Die Regel des hl. Benedikt fordert von dem Mnche das dreifache Ge-lbde der conversio (persnliche Armut und Keuschheit), der oboedientia (Gehorsam), der stabilitas (lebenslnglicher Aufenthalt im Kloster). Das Leben des Mnches soll bestehen aus frommen bungen (conlemplatio) und aus krperlicher und geistiger Arbeit (ova et labora!). Gerade durch die letzte Forderung ist der hl. Benedikt e.ner der grten Wohlthter der Menschheit geworden; seine Mnche haben sichum Boden-kultur. um Jugeuderziehung. um Pflege der Wissenschaft (Bcherabschre.beu) die grten Verdienste erworben. Die Kultur der karolingischen wie der ottonis chen Reit hngt mit der Thtiqkeit des Benediktinerordens aufs innigste zusammen. Auch die spteren Orden der Cluuiazeuser (s. schsische und salische Ze.t) und der Cisterzienser (f. staufische Zeit) sind nur reformierte Benedikt.nerkongregatlonen. 2. Zeit der Vlkerwanderung Durchdringung des Abendlandes mit dem Germanentum, des Germauentums mit dem Christentum. bersicht. Die zweit- groe Wanderung der Germanen, die sge-nannte Vlkerwanderung, beginnt mit dem Markomanueukriege, teilt sich nach demselben in eine Wanderung der Westgermanen und Ostgermanen, wachst durch zwei Vorste der Huuueu und schliet fr die stliche Gruppe mit der Em-
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