Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
216 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc.
4. Blücher,
genannt Marschall Vorwärts.
Blücher war von großer, schlanker Gestalt, von wohlgebildeten
starken Gliedern. Seine ganze Gesichts- überhaupt Kopfbildung ließ
einen bedeutenden Character erkennen. Sein ganzes Ansehen trug das
Gepräge eines Kriegshelden, eines gebietenden, wie eines vollstreckenden.
Muth und Kühnheit leuchteten aus seinem ganzen Wesen hervor. Seine
Unerschrockenheit in gefährlichen Lagen, seine Ausdauer im Unglück und
sein bei allen Schwierigkeiten wachsender Muth gründete sich auf das
Bewußtsein seiner körperlichen Kraft, die er in früheren Feldzügen im
Handgemenge oft geübt hatte. So war es bei ihm nach und nach zur
Ueberzeugung geworden, daß es keine militärische Verlegenheit gebe, aus
welcher man sich nicht am Ende durch einen Kampf, Mann gegen Mann,
herausziehen könne. Wenn die Truppen ihre Befehle hatten, so konnte
er die Ausführung kaum erwarten und alle Bewegungen schienen ihm zu
langsam.
Von seinem Gleichmuth in Gefechten, von seiner Todesverachtung
werden viele Züge erzählt. Im größten Kugelregen bei Ligny rauchte
er gelassen seine Pfeife, die er an der brennenden Lunte des nächsten
Kanoniers angezündet hatte. Seine Umgebungen hatten immer alle Mühe,
ihn von der persönlichen Theilnahme an einzelnen Angriffen zurückzu-
halten; besonders wenn ein Gefecht ungünstig ausfiel, dann wollte er zu-
letzt immer persönlich mit der Reiterei Alles wieder umlenken, und indem
er sagte: „Ich werde sie gleich mal anders fassen!" oder: „Na, ich will
schon machen, laßt mich nur erst unter sie kommen!" sah er sich eifrigst
nach der Reiterei um, rief die Anführer, denen er das Meiste zutraute,
herbei, und war oft kaum zu verhindern, einen seinen eigenen Truppen
verderblichen Anschlag auszuführen.
Aus dem Schlafe aufgerüttelt, um die Meldung zu vernehmen, daß
Napoleon eine neue, so unerwartete als kühne Bewegung ausführe, ant-
wortete Blücher gähnend: „Da kann er die schönste Schmiere kriegen!"
gab einige für den Fall nöthige Befehle und drehte sich gelassen auf die
andere Seite zum Weiterschlafen. Durch solche Art zu sein und die
Dinge zu nehmen hatte Blücher eine unwiderstehliche Wirkung auf das
Volk; der gemeine Mann war ihm überall, wo er sich zeigte, sogleich
zugethan; selbst in Frankreich hatte das Volk eine Art Vorliebe für ihn.
Ihm war insbesondere die Gabe eigen, mit den Soldaten umzugehen,
sie zu ermuntern, sie anzufeuern; mit dem Schlage weniger Worte, wie sie
der Augenblick ihm eingab, durchzuckte er die rohesten Gemüther. Einst
wollte er kurz vor einem Sturme feine Truppen anreden, da fiel ihm
ihr schmutziges Aussehen auf, und sogleich an diesen Eindruck seine Worte
anknüpfend, rief er in seiner Kraftsprache: „Kerls, ihr seht ja aus wie
die Schweine! Aber ihr habt die Franzosen geschlagen. Damit ist's
aber nicht genug. Ihr müßt sie heute wieder schlagen; denn sonst sind
wir Alle verloren!" Eine Anrede, welche von der größten Redekunst
nicht glücklicher ausgedacht und angeordnet werden konnte. Eben so glück-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Marschall_Vorwärts Napoleon
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
222 Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc.
tober dieses Jahres wurde von Oesterreich, Preußen, Rußland, Groß-
britannien und Schweden eine gemeinsame Verwaltungsbehörde, die so-
genannte Central-Eommission eingesetzt, welche besonders für gleichmäßige
Ordnung der Angelegenheiten der eroberten Länder und für Bildung
einer bedeutenden bewaffneten Macht Sorge tragen sollte. Stein, welcher
in keines Staates Diensten stand, leitete die Thätigkeit derselben in einer
für ganz Deutschland segensreichen Weise. Er begleitete mit den andern
Mitgliedern der Commission das Heer der Verbündeten nach Paris, und
wohnte im September 1814 den Versammlungen des Wiener Eongresses
einige Tage bei. Mit Betrübniß mußte er hier sehen, wie in den gemein-
samen deutschen Angelegenheiten Sonderinteressen hervortraten. Ohne
spezifisch preußische Färbung, vielmehr mit seinem patriotischen Geiste ganz
Deutschland umfassend, hielt er doch im allgemeinen deutschen Interesse
die würdige Herstellung des preußischen Staates für eine nothwendige
Forderung und mußte nun sehen, daß Preußens wohlerworbenen An-
sprüchen durchaus keine Rechnung getragen wurde. Er zog sich auf sein
Gut Kappenberg in Westphalen zurück und lebte seitdem als Privat-
mann dem Briefwechsel mit gesinnungstüchtigen Freunden und dem Studium
der vaterländischen Geschichte ergeben.
In seinem hohen Alter trat Stein noch einmal in das öffentliche
Leben zurück; doch konnte seine Wirksamkeit den völlig veränderten Ver-
hältnissen zufolge nur eiu schwacher Schatten seiner früheren staats-
männischen Thätigkeit sein. Nach der Einführung der Provinzialstände
in Preußen im Jahre 1823 wurde er Abgeordneter des westphälischen
Landtages und leitete die drei ersten Landtage als Marschall. Auf dem
dritten 1830 — 31 bewirkte er, daß die Bitte nin endliche Verwirklichung
der dem Volke versprochenen Verfassung in einer möglichst gemäßigten
Fassung dem Könige vorgetragen wurde. Ebenso leitete er auch die
evangelische Provinzial-Synode Westphalens. Ani 29. Juni 1831 starb
er nach kurzem Krankenlager am Schlagflusse.
Stein war stets bestrebt, Preußen zu heben, weil es ihm die poli-
tische Nothwendigkeit gebot, wenn Deutschland nicht geschwächt werden
sollte und sein Verdienst ist es, daß in das durch frühere Diplomatie
entgötterte Staatsleben eine sittliche Macht dadurch eingeführt ist, daß
der Staat auf der lebendigen Kraft des Volkes auserbaut wurde.
Dem Verdienste seine Krone!
6. Einzug des Aork'schen Corps am 17. März 1813 in
B erlin.
Der Einzug des Jork'schen Corps in Berlin gehört zu den beweg-
testen Volksfesten, welche die Hauptstadt des Königsreichs jemals sah.
Ganz Berlin strömt am 16. zum Grafen Wittgenstein, um die
Stunde zu erfahren, in der Jork mit seinem Corps in den Mauern
Berlins einrücken werde, weil Jedermann das Corps sehen will, das zur
Rettung des Vaterlandes so viel beigetragen. Vom frühen Morgen an
war am 17. März große Bewegung in den Straßen, durch welche der
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Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Schweden Deutschland Paris Wiener_Eongresses Deutschland Kappenberg Westphalens Deutschland Berlin Berlin Wittgenstein Berlins
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Xvi. Zeitraum. Von der Auflösung des deutschen rc.
205
zog sich hinter die Katzbach zurück, wahrend Schwarzenberg aus Böhmen
gegen Dresden vordrang. Hier erfocht Napoleon seinen letzten Sieg auf
deutschem Boden, aber sein General Oudinot wurde gleichzeitig bei Groß-
beeren (23. Aug.) und Macdonald von Blücher an der Katzbach (26. Aug.)
geschlagen und Vandamme bei Kulm unweit Teplitz (30. Aug.) von
. Ostermann und Kleist mit 10,000 Mann gefangen genommen. Auch
der französische General Ney wurde von Bülow's und Tauenzien's Trup-
pen bei Dennewitz (6. Sept.) geschlagen. Als die drei Hauptarmeen der
Verbündeten sich zu vereinigen suchten, verließ Napoleon Dresden und
zog sein ganzes Heer bei Leipzig zusammen, wo am 16., 18. und 19. Oct.
die große Völkerschlacht geschlagen wurde. Mehr als 300,000 Verbün-
dete standen in weitem Halbkreise 200,000 Franzosen gegenüber. Am
16. October donnerten seit Morgens 8 Uhr 1000 Kanonen gegen ein-
ander, daß die Erde erbebte und die Fenster in Leipzig sprangen. Der
Kampf schwankte unentschieden, Dörfer wurden gewonnen und verloren
und um 3 Uhr Nachmittags hatten die Franzosen solche Fortschritte ge-
macht, daß Napoleon schon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig
schickte und die Glocken läuten ließ. Am 17. Oct., einem Sonntage,
war meist Waffenruhe. Am 18. erneuerte sich der schreckliche Kampf.
Während der Schlacht gingen die Sachsen und andere Rheinbundtruppen
mit fliegenden Fahnen unter klingendem Spiele zu den Verbündeten über.
Napoleon mit all seiner Kunst und Kühnheit erlag der Uebermacht. Der
Abend des ewig denkwürdigen Tages begrüßte die Verbündeten als Sieger.
Die drei Bundesmonarchen hielten auf einer Anhöhe unweit Probstheida;
da sprengt Schwarzenberg Nachmittags 5 Uhr heran und bringt die
Siegesbotschaft*). Gerührt sinken die drei Monarchen auf die Kniee und
heben dankend die Hände gen Himmel empor. Der Hügel heißt seitdem
der Drei-Monarchenhügel. Während dessen war Napoleon nach Leipzig
geeilt und ordnete noch in der Nacht den Rückzug seines geschlagenen
Heeres. Die Flammen von zehn brennenden Dörfern beleuchteten schauer-
lich das Schlachtfeld, auf welchem der Tod eine Ernte von 80,000 Fran-
zosen und 50,000 Verbündeten gehalten hatte. Am 19. Oct. früh wurde
Leipzig von drei Seiten gestürmt; um 10 Uhr erst verließ der Kaiser
selbst die Stadt. Von der französischen Nachhut, die Leipzig bis auf den
letzten Augenblick vertheidigen sollte, kamen Viele um oder wurden zu
Gefangenen geryacht, da die unterminirte steinerne Brücke über die Elster,
um die Verfolger aufzuhalten, in die Luft gesprengt wurde.
*)Die Leipziger Schlacht.
„Wo kommst Du her in dem rotten Kleid,
Und färbst das Gras auf dem grünen Plan?"
Ich komme her aus dem Männerstreit.
Ich komme roth von der Ehrenbahn.
Wir haben die blut'ge Schlacht geschlagen.
Drob müssen die Weiber und Bräute klagen:
Da ward ich so roth.
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Extrahierte Personennamen: Schwarzenberg Napoleon Macdonald_von_Blücher Ostermann Ney Napoleon Napoleon Napoleon Schwarzenberg Napoleon roth
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Xvi Zeitraum. Bou der Auslösung des deutscken rc.
223
gefeierte Held des Tages mit den Seinen ziehen sollte, 2)orf, der zurück-
haltende Aristokrat und doch der Mann des Volkes, der, das Schwerdt
auf eigene Faust erhebend, den Ausschlag gab zum unwiederruflichen Be-
ginn des Befreiungskrieges.
Der in Berlin anwesende Bruder des Königs, General Prinz
Heinrich, von dem Grafen Wittgenstein, dem Fürsten Repnin, vielen
russischen und preußischen Offizieren und dem Generalstabe der berliner
Nationalgarde begleitet, ritt dem Corps, welches um 9 Uhr von Weißensee
abmarscbirt war, bis zur Hälfte des Weges entgegen und empfing Jork
mit herzlichem Händedruck. Hierauf setzte sich unter klingendem Spiel und
unter dem Hurrahruf der entgegenströmenden Volksmenge der Zug nach
dem Königsthor in Bewegung. Neben dem Prinzen Heinrich ritten 9)orí,
Wittgenstein und Repnin, hinter ihnen ein glänzendes Gefolge der Ad-
jutanten. Einige Hundert freiwillige Jäger, bereits unisormirt und ge-
rüstet, hatten sich als Vorposten vor dem Köuigsthore zu beiden Seiten
der Straßen aufgestellt, um die Ersten zu sein bei dem Empfange Aork's
und seiner tapfern Schaaren. Sobald die erste Schwadron des Corps
in die Stadt eingerückt war, beurlaubte sich Aork bei dem Prinzen, um
sich an die Spitze seiner Truppen zu stellen, weiche in kriegsgerechter Ord-
nung marschirteu, nicht als geschniegelte und gebiegelte Paradehelden,
vielmehr in solchem Aufzuge und in solcher Haltung, daß Jedermann es
ihnen ansah: „die haben Pulver gerochen!" Der Marsch ging durch die
Neue Königsstraße, über den Alepanderplatz, durch die Alte Königsstraße
und über die Kurfürstenbrücke zu dem Schloß.
Ein nie endendes Hurrahrufen begleitete den Führer und seine
Schaaren, aus allen Fenstern wehten die Frauen und Jungfrauen mit
Tüchern den Kriegern ein festliches „Willkommen!" zu, die königlichen
Prinzessinnen vom Balkon des Schlosses herab. „Ein Bild stolzer Strenge
und Kälte", sagt ein Augenzeuge, „zog Jork dahin; er ritt vor seinen
Truppen her, ohne den Blick auf die jubelnde Menge rechts und links
zu wenden." Nur gegen die vom Balkon herabgrüßenden Prinzessinnen
senkte der Feldherr seinen Degen, hielt unter ihren Fenstern, wo auch
Prinz Heinrich hielt, und ließ die Truppen vorbeimarschiren. Am Abend
erschien Jork, vom Publikum mit lautem Inbelruf empfangen, im Opern-
hause, wo Wallenstein's Lager gegeben wurde. In das Reiterlied:
„Wohlauf Kameraden! auf's Pferd! auf's Pferd!" stimmte das Parterre-
Publikum begeistert mit ein; die beziehungsreichsten Strophen wurden
wiederholt; und als am Schlüsse zur festlichen Ueberraschung ein Trans-
parent mit der Inschrift: „Heil dem Erretter des Vaterlandes!" sichtbar
wurde, erhob sich das gesammte Publikum und rief, gegen Aork gewendet,
ihm unter Paukenschlag und Trompetengeschmetter ein dreifaches Lebe-
hoch zu.
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Extrahierte Personennamen: Schwerdt Heinrich Heinrich Wittgenstein Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Weißensee Wittgenstein Alepanderplatz
Kap. 5. Von Preußen. 219
Tilsit, eine ansehnliche Stadt, ja die größte, wichtig,
sie und nahrhafteste nach Königsberg an dem Memel,
stusse, treibt starke Handlung mit Getraide, Leinsaat und
allerley Lebensmitteln.
Nagnit, eine kleine Stadt an dcrmemel mit einem
Schlosse, welches das älteste im Lande, und schon zu
der Heiden Zeit berühmt gewesen.
Insterburg, eme mittelmäßige Sradt, hat vom Ge.
traidehandel und starkem gesunden Biere ziemliche
Nahrung.
Gumbinnen, eine seit 1725 regelmäßig angelegte
Stadt in einer angenehmen und vortheilhaften Gegend.
Oletzko, eine ordentlich und geräumig angelegte
Stadt mit einem Schlosse.
Johannesburg, eine kleine Stadt von gutem Anses
sehen in einer Ebene.
§. 7-
Ii. Das Herzogtum Preußen.
Es besteht aus 4 Landschaften, welche sind:
>) Kleinpommern oder Poinerellen.
Welches ehemals ein Thcil von Pommern gewesen,
und seinen eignen Fürstenaus dem Pommerschenhause
gehabt. Als der letzte, Namens Mestovyn, 1295 ohne
Erben starb, setzte er den Fürsten Premislav Ii. von
Großpohlen zum Erben ein. Allein die Markgrafen
von Brandenburg bemächtigten sich des Landes, und be-
hielten es bis ign. Da die Kreuzherren solches dem
Markgrafen Waldemar für 10000 Mark brandenbur»
gischen Gewichts abkauften, und es bis 1466 besaßen.
Altzdenn kam es wieder unter Pohlen.
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Kap. 22. Von Afrika. 385 -
§. 9. 4. Die Wüste Zara; sie liegt zwischen Bill,
dulgerid, Nubien, Nigritien und dem atlantischen Meere,
und soll 700 Meilen lang und izo breit seyn.
Sie führet den Namen mit der That; denn sie ist ei-
ne wahre Wüsteney, voller Sand und wilden Thiere.
Die Einwohner sind Araber und theilö Mahomedaner,
theilö blinde Heiden.
Borno und Gaega sollen weitlauftige Städte und
Residenzen der dasigen Könige seyn.
§. Io. 5) Nubien granzet an Aegypten, Abyßi«
nien, Zara, Bilidulgerid, und soll 302 Meilen lang und
200 breit seyn.
Dieses Land liefert viel Gold, Elfenbein und andre rare
Dinge. Die Einwohner sind ungesittet, und theilö Hei«
den, theils coptische Christen.
Unter den Oettern, so ckwan darrnn sind, ist
Senar eine der bekanntesten.
§.n. 6) Daß Kaiserthum Abyßinien. Dieses
Reich granzet an die Küste Aben und Agan, an Zangue«
bar, Mono Emugi, Monomotapa, Congo, Guinea, Ni-
gritien und Nubien.
Es soll 52o Meilen in die Lange und 402 indiebreite
haben.
Das Land ist fruchtbar an allerhand Getraide, lie-
fert auch Gold, Silber, Zinn, Kupfer rc.
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Extrahierte Personennamen: Mono_Emugi
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nubien Nigritien Nubien Monomotapa Guinea Nubien
Z86
Kap. 22. Von Afrika.
Dis Einwohner sind eine ?Xrf Christen, und gut.
thatig und freundlich, lieben aber den Müßiggang.
Gangar, ist eigentlich die Residenz deskaisers, welcher
der große Neguz gencnnet wird; doch wohnet er mit seiner
Hofstadt mehrentheilö unter Zelten, und zieht im Lan-
de herum.
§ 12. 7) Die Küsten Aber, Agan, Zanguebar,
der Caffern, sind große Districte, deren Einwohner
mchrencheils Heiden sind.
Auf der Küste der Cnffern sind sonderlich die Hotten-
totten , als eine sehr wilde und ungesittete Nation be-
kannt.
Auf dieser Küste ist das berühmte Vorgebirge der
guten Hoffnung, wo die Holländer eine vortreffliche
Vestung haben.
Mofambique, ist eine große und veste Handelsstadt
mit einem guten Hafen, und gehört den Portugiesen.
§. lg. 8) Das Königreich Mono-Emugi liegt zwl.
schm Zanguebar, Abyßinien, Monomotapa und der Kü«
sie der Caffern.
Es ist 150 Mellen lang, und Zo Meilen breit.
Das Land ist angenehm und fruchtbar, und hat viel
Gold: und Silbergrubcn.
Die Einwohner sind heidnisch und mehrentheils bar«
barifch.
Gajabela, eine große Stadt, ist die Residenz des
Kaisers.
§14.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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388 Kap. 22. Von Afrika.
Sie soll 400 Meilen lang und 150 Meilen breit seyn.
Das Land hat viel Elfenbein, Reiß, besonders Gold, da-
her es auch den Namen dergoldküste führet.
Die Einwohner sind Heiden, doch sind viel Christen
daselbst.
Diese Küste hat zwar ihre einheimischen Könige, aber
die Engländer, Holländer, Dänen und andre Natio-
nen haben das beste Land innen.
Die vornehmsten Oerter sind:
St. Georgien, ein schöner Hafen mit einem vesten
Schlösse, gehört den Holländern.
Friedrichsburg und Christiansburg, zwo Destun.
gen, gehören den Dänen.
Benin, eine große Stadt, ist die Residenz des Kö.
nigs von Benin.
§. 17. 12) Nigritien.
Dieses Land gränzet an die Wüste Zara, an Abyßi.
nicn,an die Küste Guinea, und an dos atlantische Meer.
Es soll 820 Meilen lang und 200 Meilen breit seyn.
Das Land ist sthr heiß, aber dennoch fruchtbar,hat Gold,
Bisam, Zuckerrohr, liefert auch viel Elfenbein.
Die Einwohner sind ganz schwarz und eigentlich die
Mohren, gehen mehrentheils nackend. Sie sind theilö
mahomedanischer, theils heidnischer Religion.
Es ist darinn zu merken:
Tombut, die Residenz eines Königs, ist auch eine
gute Handelsstadt.
Caps
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Georgien Christiansburg Benin Benin Guinea
259
Kap. 8- Von Frankreich.
Bellevue, ein schönes Lustschloß auf einem Hügel,
weiches König Ludwig Xv. für die Marquise de Pom.
padourhat aufführen lassen, und feinen Namen von der
schönen Aussicht hat.
2) In Orleans
ist zu merken:
Orleans, die Hauptstadt an der Loire, über welche
eine steinerne Brücke und zwar die schönste in Frank-
reich ist. Die Stadt ist eine der größten im Reiche,
aber schlecht gebauet, und voller Armuth, eine Anzahl
Kausteute ausgenommen. Sie hat einen Bischof, eine
Abtey und eine Universität für Nechksgelehte.
Portiers, ist nach Paris die größte Stadt in Frank,
reich, aber wüste und schlecht bewohnt.
Tours, eine große Stadt, hat einen Erzbischof.
Bourges, ist ebenfalls groß, und hat einen Erzbü
schof und eine Universität.
Angers, eine große und volkreiche Stadt.
Rochelle, eine Stadt von mittelmäßiger Größe am
Meere, ist wohlgebauet.
3) In Li0n ist:
Lion, die Hauptstadt, ist groß und volkreich.
Elermont, eine volkreiche Stadt auf einer kleinen
Höhe. In der Gegend dieser Stadt giebt es Quellen,
welche die hineingelegken Körper mit einer steinartigen
Rinde überziehen.
4) In Bretagne ist zu merken:
Rennes, eine ziemlich große und volkreiche Stadt,
hat ein Parlament und einen Bischof.
R 2 ^ Ra.ckeö,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Frank
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bellevue Frank- Paris Angers Bretagne Rennes
582 Kap. 22. Von Afrika. '
<&-<#: -#--#--¡9r-#-->5mfc- H.h7--K-
Das zwcy und zwanzigste Kapitel.
Von Afrika.
§- i.
Name Afrika bedeutet soviel, als: das Land
ohne Kalte; sonst heißt es auch Lybien und in der
heiligen Schrift das Land Cham.
§. 2. Dieser Theil des Erdbodens grunzet gegen
Morgen an Asten, an das rothe und indianische oder
orientalische Meer; gegen Mittag an das äthiopische
Meer; gegen Abend an das große atlantische Meer;
gegen Mitternacht an das mittelländische Meer.
§. z. Die Größe von Afrika betragt in die Länge ohn,
gefähr i2oq Meilen, und in die Breite eben so viel.
§. 4. Dte größten Flüsse darinnen stnd: der Ni!
und der Niger.
§. 5. Afrika kann füglich eingetheilet werden, in das
veste Land und in die umliegenden Inseln.
§. 6. ?. Das veste Land begreift in sich:
1) Die Barbarey, welche an dem mittelländischen
Meere hin bis an Aegypten gehr, gegen Mittag aber an
das Land Bilidulgcrid stößet. Sie ist 652 Meilen lang
und 152 breit.
Die Einwohner sind Mahometaner, barbarisch und
wehrentheils Seeräuber.
Zu dieser Barbarey gehöret:
(i) Das Königreich Fetz. Darinnisi:
Aeh, die Hauptstadt, ist groß, vlste und prächtig.
Certta, eine starke Vestung der Spanier, Gibral-
tar gegen über.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Darinnisi Certta
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Afrika Lybien Cham Afrika Niger Afrika