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lili Johanna aber wurde wahnsinnig und zur Negierung unfähig; da be-
lvirkte der Erzbischof Li men es, daß Ferdinand von Aragonien im Namen
seines sechsjährigen Enkels Karl die Regentschaft über Castilien bekam. Er
führte sie bis an seinen Tod 1516 fort, worauf Karl I., ein Enkel Kaiser
Maximilians, der damals noch lebte, die Herrschaft über Oestreich, den
größten Theil von Italien, die Niederlande, Spanien und das neuentdeckte
Amerika vereinigte.
Das zweite Reich der pyrenäischen Halbinsel, Portugal, hatte sich
indeß gleich Spanien an Macht und Reichthum erhoben, hatte mit gleichem
Glücke die Mauren verdrängt, und früher noch als Spanien Entdeckungen
im Weltmeere gemacht. König Alphons von Castilien schenkte das Land
zwischen dem Duero und Minho, das er den Arabern allmälig abgenom-
men hatte, seinem Schwiegersöhne, dem Grafen Heinrich von Burgund
(1005). Der Sohn Heinrich's, Alphons, nahm (1130) mit Genehmigung
des Papstes den Titel eines Königes von Portugal an. Als solcher heißt
er Alphons I.; sein Haus, das ächtburgundische genannt, regierte bis
1383 über Portugal. Hierauf bemächtigte sich ein unehelicher Prinz aus
dem burgundischen Hause, Johann (I.) der Unächte, des portugiesischen
Thrones und sein Haus oder die unächtburgundische Linie war von
1383— 1578 im Besitze der Krone. Diese Zeit war die glanzvollste für
Portugal. Schon unter Johann I. dem Unä'chten (1383—1433), der
Lissabon zur Residenzstadt machte, begannen die Portugiesen große Ent-
deckungen zu machen, zu welchen Johann's Sohn, Heinrich, der See-
fahrer genannt, schon seit dem I. 1418 Veranlassung gab. ,Die nach-
folgenden Könige Eduard, Alphons V., Johann Ii. und Emanuel
der Große setzten sie unablässig fort.
§. 14. Ungarn und Türken.
Indessen erhob sich in Asien noch ein kriegerischer Völkerstamm, der
sich bald auch nach Europa herüber wälzte und diesen Erdtheil wieder mit
Barbarei und Verheerung bedrohte. Der Türke Os man gründete nämlich
ums I. 1330 in Vorder-Asien ein eigenes Reich, welches von ihm das
osmanische oder ottomanische heißt. Sein Sohn Urchan errichtete ein
treffliches Fußvolk, die Janitscharen, welche die meisten Schlachten zu ent-
scheiden pflegten und Streifzüge nach Europa unternahmen. Darauf kam
Murad I. mit einer größeren Macht über den Hellespont, und obgleich
Serben, Bulgaren und Albanier sich gegen ihn erhoben, nahm er doch
seine Residenz in Adrianopel. Sultan Bajesid I. machte die slavischen
Länder bis an die Donau zinspflichtig, belagerte aber vergebens Constanti-
nopel sieben Jahre lang.
Das griechische Reich, in Sittenlosigkeit und Schwäche versunken,
konnte nichts mehr dazu beitragen, diese Barbaren zurückzuhalten; es war
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Extrahierte Personennamen: lili_Johanna Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Karl Karl Karl_I. Karl_I. Maximilians Maximilians Oestreich Alphons_von_Castilien Heinrich_von_Burgund Heinrich Alphons Alphons_I. Johann_(I. Johann Johann_I. Heinrich Heinrich Eduard Eduard Alphons_V. Johann_Ii Johann
Extrahierte Ortsnamen: Italien Niederlande Spanien Amerika Portugal Spanien Portugal Portugal Portugal Lissabon Asien Europa Europa Adrianopel Donau
c.v/Ái
165
I.
Chr.
1241 Die Mongolen in Polen, Ungarn und Rußland. Hanseatischer
Bund gegen das Faustrecht in Deutschland.
1242 Sieg der Mongolen bei Liegnitz.
1250 Die Araber besitzen in Spanien nur noch das Reich Granada.
1265 Das Königreich beider Sizilien kommt an das Haus Anjou. %
1268 Karl von Anjou laßt Conradin von Hohenstaufen hinrichten. '/
1272 Eduard der I. von England erobert das Fürstenthum Wallis.
1273 Kaiser Rudolph von Habsburg zerstört die Naubschlösser, und
setzt dem Faustrechte Schranken. 4t*
1282 Das Haus Anjou verliert Sizilien au Spanien, und behält nur
Neapel. Sizilianische Vesper.
1200 Genua herrscht durch seine Flotte auf dem mittelländischen Meere.
1201 Die Stadt Ptolomais, die lezte christliche Besitzung in Asien geht
an die Türken verloren. Kaisep Albrecht der !. setzt Landvögte
in der Schweiz ein. f —
1300 Theilung des mongolischen Reiches. Ausbreitung des hanseati-
schen Bundes- ^
1305 Philipp der Iv. von Frankreich läßt den Papst nach Avignon füh,
reu, wo er und seine Nachfolger über 70 Jahre residirten.
1307 Empörung der Schweizer. Tcll, Geßler.
1303 Die Schweizer erkämpfen ihre Unabhängigkeit.
1312 Philipp der Iv- von Frankreich zernichtet den Tempelherren-
Orden.
1328 Der kapetingische Stamm stirbt aus. Das Haus Valois kommt
auf den französischen Thron- Moskau wird die Residenz
der russischen Großfürsten-
1330 Krieg zwischen Frankreich und England bis 1451. Genua be-
kommt lebenslängliche Dogen.
1555 Die Türken siegreich in Europa.
1370 Timur oder Tamerlan stellt das Mongolenreich wieder her.
1375 Waldemar der Iii., König von Dänemark.
1386 Schlqád-^^Sempach in der Schweiz. Arnold von Winkelried.
1388 Waldemap des lll. Tochter, Königin von Dänemark, Schweden
und Norwegen.
1303 Barbur der Mongole in Hindostán. Großmogul.
1404 Tamerlans Tod. Verfall des Mongolenreiches.
1414 Kirchenversammlung zu Konstanz. Huß 1415 und Hieronymus
von Prag 1416 verbrannt. Hussitenkriege.
1418 Die Portugiesen erobern Ceuta, entdecken Madeira, die Azoren,
die Inseln desgrünen Vorgebirges und dieküften von Guinea.
1421 Der Rosenkrieg unter Heinrich dem Vl^von England.
1422 Die Britten siegreich in Paris.
1420 Das Mädchen von Orleans rettet Frankreich. Der Dauphin
wird als Karl Víi. zum Könige von Frankreich gekrönt.
1431 Das Mädchen von Orleans von den Engländern zu Rouen als
Here verbrannt.
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Anjou Karl Eduard_der_I._von_England Eduard Rudolph_von_Habsburg Vesper Kaisep Albrecht Philipp Philipp Philipp Dänemark Arnold_von_Winkelried Heinrich Heinrich Karl_Víi Karl
Extrahierte Ortsnamen: Polen Ungarn Deutschland Liegnitz Spanien Granada Haus_Anjou Haus_Anjou Sizilien Spanien Neapel Genua Asien Schweiz Frankreich Avignon Frankreich Moskau Frankreich England Genua Europa Schweiz Schweden Norwegen Hindostán Prag Ceuta Guinea England Paris Frankreich Frankreich Rouen