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1. Teil 2 - S. 33

1912 - Leipzig : Freytag
Verwaltungstätigkeit, besuchten Kirchen und Klöster, verkündigten die neuen Gesetze und nahmen den jungen Franken den Eid der Treue ab. Auch besichtigten sie die königlichen Domänen, um zu sehen, ob die Felder in der born Kaiser befohlenen Weise bestellt würden. Nach der Rückkehr erstatteten sie dem Herrscher Bericht über alles, was sie gesehen und gehört hatten. So war es dein Kaiser möglich, auch die entferntesten Grafen zu überwachen. 4. Start der Große als Pater seines Landes. a) Er sorgt für das leibliche Wohl seines Volkes. Da Karl der Große erkannt hatte, daß der Ackerbau die Grundlage für das Wohl seines Volkes war, so suchte er ihn nach allen Seiten zu heben. Er wandelte seine Domänen in M n st e r w i r t s ch a s t e n um, indem er den Verwaltern genau vorschrieb, welche Getreidearten gesät, welche Blumen und Gemüsearten angepflanzt, welche Obstbäume gepflegt und welche Tiere gehalten werden sollten. Besondere Sorgfalt widmete er dem Wein-und Wald bau; er duldete nicht, daß die Wälder ohne Plan niederlegt wurden denn er hatte eingesehen, daß sie zur Fruchtbarkeit des Bodens notwendig sind. In den Kapitularien von 812 schärfte Karl seinen Vögten ein, mit Sorgfalt darauf zu achten, daß alles, was das Gesinde mit den Händen herstellt, wie Speck, Wurst, Wein, Essig, Butter, Käse, Bier, Honig, mit der größten Reinlichkeit bereitet werde. Alle Rechnungen mußten ihm vorgelegt werden, so daß seine Verwalter nichts in ihre Taschen wirtschaften konnten.—Unter der Regierung Karls des Großen wurde die Bebauung des Ackerlandes nach der D r e i f e l d e r w i r t s ch a s t durchgeführt, durch die eine reichlichere Ernte erzielt wurde, was bei der zunehmenden Bevölkerung unbedingt notwendig war. Nach dem System der Dreifelderwirtschaft wurde das gefaulte Ackerland in drei Teile zerlegt; ein Drittel bestellte man mit Roggen (Wintergetreide), ein Drittel mit Gerste oder Hafer (Sommergetreide), und das letzte Drittel ließ man unbenutzt liegen. Es diente dem Vieh als Weideland. In jedem folgenden Jahre trat natürlich ein Wechsel ein. Neben den: Ackerbau förderte Karl der Große auch den Handel. Er befahl den Gaugrafen, die alten Römerstraßen auszubessern und neue Wege anzulegen. Die alten Flußübergänge wurden wiederhergestellt und neue Brücken in zahlreicher Menge erbaut. An den Flüssen erhoben sich Dämme; Flußläufe wurden geregelt und schiffbar gemacht. Der Kaiser hatte sogar die Absicht, den Main mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Auch die auswärtigen Handelsverbindungen suchte er zu schützen; er besiegte dieavaren und sicherte so die Handelsstraße, die von Deutschland die Donau entlang nach Konstantinopel führte. Byzanz war damals die bedeutendste Handelsstadt, in der sich alle Handelsstraßen aus dem Innern Asiens und Afrikas vereinigten. Der Kaiser sorgte auch für Handelsgelegenheiten. Neben den Pfalzen und Bischofssitzen legte er Märkte an und stellte sie unter seinen Schutz. Auf den Plätzen wurde daher immer das Zeichen des Friedens errichtet; oft war es ein Kreuz, oft aber auch nur eine Stange mit einem Strohwisch. Über den Marktfrieden wachte ein königlicher Beamter. In wichtigen Ortschaften, z. B. in Erfurt, Augsburg, Köln und Mainz, würden Warennieberlagen Donat, Lehrb. d. Gesch. f. konfess. gemischte Mittelschulen, Ii. 3

2. Teil 3 - S. 151

1912 - Leipzig : Freytag
bei schöne Satz: „Nur in einer gesetzmäßig georbneten Bewaffnung der Nation liegt die sicherste Bürgschaft für einen bauernden Frieden." Damit war Scharnhorsts und Gneisenaus Arbeit für immer unserm Volke gesichert. Von jetzt an war jeber Preuße, bei: das 20. Lebensjahr erreicht hatte, zum Heeresbienst verpflichtet. Die Armee selbst gliederte sich in das stehenbe Heer, die Lanbwehr und den Lanbstnrm. 5. Tie Sorge des Königs für Landwirtschaft und Handel. Der Zollverein. Die Finanzlage des Staates konnte nur dann eine gute werden und bleiben, wenn für Hebung bet Landwirtschaft, des Hanbels und der Jnbustrie Sorge getragen würde. Den verarmten und ausgeplünberten Bauern würden kleinere ober größere Gelbsummen überwiesen, damit sie imstande wären, ihre Felber und Wiesen zu bebrntcn. Steins Reformen wurden auch in den neuen Provinz eil eingeführt, so daß die Banern zwischen Rhein und Elbe vou allen Abgaben und Dienstleistungen befreit wurden. Durch ein besonderes Gesetz wurde die Aufteilung der Gemeindelänbereien angeordnet; badurch hörten Feld, Wiese und Walb auf, das gemeinsame Eigentum der Gemeinbe zu sein. Sie gingen in Priva'besitz über. Die Folge war eine Vermehrung besgrunbbesitzes der Bauern und eine vernünftigere und ertragreichere Bewirtschaftung der Gruubstücke. Mit der Aufteilung der Gemeinbelänbereien ging auch eine Zusammenlegung ober Verkoppelung der Äcker und Wiesen Hand in Hand. Dabnrch wurde bei der Aussaat und Ernte Zeit gewonnen und eine noch weitere Ausnutzung des Bobens ermöglicht. Handel und Jnbustrie suchte man durch Ausbessern alter Straßen und Anlegen neuer Chausseen wieber zu beleben. Bon 1817—1828 würde die Meilenzahl der Chausseen von 522 ans 1065 erhöht. Auch das' Schiffbarmachen der Flüsse sollte zur Förberuug des Verkehrs beitragen. Aber diese Maßnahmen allein würden schwerlich eine Steigerung des Hanbels im Gefolge gehabt haben. Noch saß an den Toren der Städte der Steuerwächter, der jeben Wagen nach steuerpflichtigen Waren untersuchte; noch gab es im Innern Preußens über 60 Zollgebiete, von benen jebes seine eigenen Zollsätze und Zollbestimmungen hatte. Daburch würden die einzelnen Lanbesteile, die boch einen einheitlichen Staat bilben sollten, voneinctnber getrennt, und dem Verkehr würden große Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Da entschloß sich die preußische Regierung, alle Wasser-, Binnen- und Provinzialzölle aufzuheben und die lästige Akzise zu beseitigen. Mit einem Schlage verschwauben in Preußen alle Schlagbäume und Verkehrsschranken, der preußische Staat war eine große Zoll eins) eit geworben, in der die einheimischen Waren von Norben nach ©üben, von Osten nach Westen gesanbt werben konnten, ohne an irgenb einer Stelle durch Zoll verteuert zu werben. — Damit wollte man sich aber in Preußen noch nicht begnügen; man trachtete vielmehr danach, ganz Deutschland vom Rhein bis zur Memel, von der See bis zu den Alpen zu einem großen zollfreien Handelsgebiete zu vereinigen. Die Schlagbäume zwischen den einzelnen deutschen Staaten mußten fallen, wenn deutscher Binnenhandel und beutsche Jnbustrie emporblühen sollten. An Stelle der Binnen-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 269

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Friesen. 269 Burgundien Bern heiße. Durch die Verbindung Berns mit den Eid- genossen am Vierwaldstättersee und mit Zürich gewann dieser Bund eine Stärke, der für die Streitkräfte der damaligen Könige und Herzoge be- reits unbezwinglich sein mußte; doch änderte der Beitritt der Städte auch den Charakter des Bundes, wie die Folge zeigen wird. Die Frirscn. Die sieben Seelande. Wie in den oberen deutschen Landen die Bauern im Gebirge die alte Freiheit gegen den Adel behaupteten oder wieder errangen, so ver- theidigten sich mit gleichem Glücke die friesischen Bauern im niederdeut- schen Lande hinter ihren Gräben und Deichen, durch ihren oft grund- losen Boden begünstigt, gegen die Uebermacht der Fürsten und des Adels, so daß an den Quellströmen des Rheins wie an dem Meere, in das er sich ergießt, Eidgenossenschaften wehrhafter Bauern sich bildeten. Die Angriffe der normannischen Seeräuber zwangen die Friesen gleichsam zur Wache unter Gewehr, und die Entfernung ihres Küsten- landes von dem Kriegsschauplätze der späteren Kaiser gewährte ihnen Sicherheit ihrer Heimath vor den Wechselfällen des Krieges und der verschiedenen Belehnungen, durch welche die Kaiser die Großen sich zu verbinden pflegten. Die Herren, welchen das kaiserliche Richteramt, die Grafenwürde, über die Friesen übertragen war, benutzten aber dieses Recht, um da wie anderwärts aus den freien Leuten dienstbare zu machen. Daraus entstanden vielfache Kämpfe, welche die Bildung einer friesischen Eidgenossenschaft veranlaßten. Diese Eidgenossenschaft hieß die der sieben Seelande und umfaßte: 1) westflingisches Land oder Westfriesland, 2) Westergau, 3) Qstergau, 4) Drenthe, 5) Gröningen, 6) Emden und Emsiger-, Aurich-, Brokmer-, Ostringer-, Harlinger- und Norderland, 7) Rustringen mit dem Wanger- und Butjadingerlande, Dithmarschen, so daß diese Eidgenossenschaft von den Rheinmündungen bis Schleswig reichte. Von den einzelnen Kämpfen der Friesen führen wir an: Der Bischof von Utrecht, dem die Oberherrlichkeit über Drenthe zustand, überwarf sich mit seinem Lehensmanne von Vorenburg, der das Grafenamt begleitete. Zm Jahre 1236 kam es zum Kriege und an der Vecht zum Kampfe; die schwerbewaffneten Leute des Bischofs konnten in dem Sumpflande gegen die Friesen von ihren Waffen fast keinen Gebrauch machen, viele sanken in den Morast und wurden wehrlos erschlagen, unter ihnen Bischof Otto von Utrecht mit 400 Adeligen; denn die friesischen Bauern gaben wie die schweizerischen fast niemals Gnade. Auch die folgenden Feldzüge gegen sie waren erfolg-

4. Deutsche Geschichte - S. 252

1912 - Halle a.S. : Schroedel
252 2. Heer und Flotte. Kaiser Wilhelm verlie sich indessen nicht blo auf Bndnisse; er wute, da der beste Hort des Friedens eine starke, schlag, fertige Wehrmacht ist. Deshalb vermehrte er das Heer ganz bedeutend. Um selbst zu prfen, ob die Ausbildung der Truppen gut sei, hielt er jedes Jahr in einer Provinz ein groes Kaisermanver ab. Ebenso sorgte er fr die Grndung und den Ausbau einer Flotte. Wilhelmshaven und Kiel entwickelten sich zu gewaltigen Kriegshfen. 3. Einheitliches Recht. Ein groer Mangel im neuen Reiche war die Verschiedenheit des Rechts. Was in einem Lande Recht war, war oft im andern Unrecht. Da erschien 1879 das Strafgesetzbuch fr das ganze Reich. Seitdem werden bertretungen, Vergehen und Verbrechen in ganz Deutschlaub mit bemselben Mae gemessen. Nicht so schnell ging es mit 'beut Brgerlichen Gesetzbuch. Es wrbe zwar schon unter der Regierung Wilhelms I. ausgearbeitet, trat aber erst am 1. Januar 1900 in Kraft Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht zu Leipzig. Leipzig hat gesprochen, der Streit ist aus." 4. Wirtschaftliche Fortschritte. An die alte Zersplitterung erinnerte auch die bunte Mannigfaltigkeit der Mnzen, Mae und Gewichte in den einzelnen deutschen Lndern. In Preußen rechnete man nach Talern, in den Sdstaaten nach Gulben. Es gab Groschen, Batzen und Kreuzer. Elle, Fu und Zoll hatten die verschiedensten Lngen, und ebenso waren Pfund und Lot, Ma und Schoppen hier grer, dort kleiner. Diesen Mistnden wurde 1875 mit einem Schlag ein Ende gemacht. Von jetzt ab rechnete man berall nach Mark, Meter, Liter, Kilogramm. 5. Post- und Tclegraphenwefen. Das Reich bernahm ferner das Post- und Telegraphenwesen in allen deutschen Lndern mit Aus-nhme von Bayern und Wrttemberg und lie es fortan bnrch das Reichs-Postamt verwalten. An feiner Spitze stanb lange Zeit der Generalpost-meist er Heinrich Stephan. Durch ihn erhielt selbst jedes grere Dorf feine Postanstalt; die kleineren bekamen Postagentnren oder Posthilfsstellen. Telegraph und Telephon verbanden bald die meisten Städte und Drfer. Diesen Mann verehren nicht nur die Deutschen; ganz Europa und viele berseeische Lnder sind ihm groen Dank schuldig. Frher war nmlich das Porto fr Briefe, die ins Ausland gingen, sehr hoch; ein einzelner kostete wohl mehrere Mark. Da rief Stephan 1875 den Weltpostverein ins Leben. Seitdem zahlt man fr einen Brief, der nach einem dec entferntesten Punkte nnsrer Erde geht, nur doppelt so viel als fr den, der nach einem Orte des Inlandes befrdert wird. 6. Eisenbahn- und Kanalbau. Auch das Eisenbahnwesen nahm einen gewaltigen Aufschwung. Bis dahin hatte der Staat den Bau von Eisenbahnen meistens Privatgesellschaften berlassen. Diese bauten natrlich nur solche Strecken, die ihnen Gewinn brachten. Arme Gegenden blieben darum ohne Schienenwege. Jetzt bernahm Preußen die wichtigsten Eisenbahnlinien in seinem Gebiet. Der Staat konnte auch Strecken bauen, die sich nicht lohnten. Da wurde mancher abgelegene Winkel mit der Welt verbunden. Den Leuten war es nun mglich, ihre Erzeugnisse zu besseren

5. Die brandenburgisch-preußische Geschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart - S. 69

1903 - Berlin : Nicolai
69 durften die Händler solche Waren kaufen (Monopol). Dadurch erregte er große Unzufriedenheit, weil die Waren teurer wurden, besonders aber, als er Franzosen als Steuerbeamte anstellte. Diese drangen in die Häuser ein und suchten nach eingeschmuggelten Waren. („Kaffeeriecher", Spottbild: „Der König mit der Kaffeemühle".) Den Handel beförderte Friedrich dadurch, daß er Wasserstraßen anlegte. So ließ er den im Dreißigjährigen Kriege zerstörten Finow-Kanal wiederherstellen und den Planeschen neu anlegen. Dadurch wurde Berlin noch mehr in den Mittelpunkt des Verkehrs gezogen. Zu jener Zeit hatten die Wasserstraßen noch eine größere Bedeutung als jetzt, da es keine Eisenbahnen, nicht einmal Steinstraßen (Chansseen) gab. Friedrich gründete die Bank und die Seehandlung. An der Mündung der Swine ließ er einen Hafen anlegen und gab dem Ort den Namen Swinemünde. Rechtspflege. Schon der Vater hatte darüber geklagt, daß die Gerichte die Vornehmen und Reichen begünstigten, daß die Prozesse zu lange dauerten. Friedrich griff hier kräftig ein. Er schärfte den Richtern ein, daß sie keinen Unterschied der Person machen, die Prozesse aber beschleunigen sollten. Den Gesetzen unterwarf er sich selbst (Erzählung vom Windmüller zu Sanssouci). War er der Meinung, daß die Richter Vornehme gegen Geringe begünstigt hatten, so behandelte er sie hart. So schickte er mehrere Räte des Kammergerichts auf die Festung, als er glaubte, sie hätten einen Edelmann gegen einen Müller begünstigt. (Arnoldscher Prozeß, wo er irrte.) Um für alle seine Staaten gleiche Gesetze zu schaffen, gab er dem gelehrten Richter Carmer den Auftrag, ein allgemeines Landrecht zu verfassen. Es kam aber erst unter seinem Nachfolger zustande und galt bis 1899. Seitdem gilt für ganz Deutschland das „Bürgerliche Gesetzbuch". Schule und Kirche. Friedrich schätzte die Bildung sehr hoch. Er wünschte daher, daß sie dem ganzen Volke zuteil werde. Sein Vater hatte schon die allgemeine Schulpflicht angestrebt; doch war der Schulbesuch ein sehr unregelmäßiger geblieben. Selbst in Berlin wuchsen Tausende auf, ohne eine Schule besucht zu haben; besonders auf dem Lande fehlte es an Schulen. Daher befahl der König den Gutsbesitzern, Schulhäuser zu bauen, Lehrer anzustellen, und für regelmäßigen Schulbesuch zu sorgen. Besonders verdient machte sich sein Minister Zedlitz um das Schulwesen, der selbst eine Heimatkunde schrieb. Er war befreundet mit dem Menschen-

6. Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck - S. 200

1911 - Breslau : Hirt
200 B. Vom Westflischen Frieden bis zur Gegenwart. Deutsch-Ostafrika, Kaiser-Wilhelmsland und der Bismarck-Archipel. Kiel und Wilhelmshaven wurden zu Reichs-Kriegshfen bestimmt und bedeutend erweitert. Um den Binnenhandel zu frdern, wurden die Flsse, z. B. die Unterweser, vertieft und neue Kanle gegraben. Um den Handelsschiffen, besonders aber unserer Marine eine krzere Verbindung der Ostsee mit der Mordfee zu schaffen und die Entfernung zwischen unfern Reichs-Kriegshfen zu verringern, begann das Reich den Bau des Nordostseekauals zwischen der Kieler Bucht und der Elbnmuduug , der 1895 als Kaiser-Wilhelm-Kanal dem Verkehr bergeben worden ist. c) Gewerbliches Leben; Rechtspflege. Die Einheit des deutschen Bolkes kam auch besonders im gewerblichen Leben und in der Rechts-pflege zum Ausdruck. Im ganzen Reiche gelten dieselben Mnzeil, Matze und Gewichte,- wir haben eine einheitliche Post- und Telegraphen-Verwaltung, und hauptschlich durch deutschen Einflu ist der Weltpostverein ins Leben gerufen worden. Die Eisenbahnen stehen unter Aufsicht des Reiches; die Preise fr Personen- und Gterverkehr sind einheitlich geregelt. Auch ein einheitliches Recht und Gerichtsverfahren besitzt jetzt das deutsche Volk: 1872 trat das deutsche Reichsstrafgesetzbuch, 1879 die neue Gerichtsverfassung und 1900 das Brgerliche Gesetzbuch in Kraft. Es gibt im Deutschen Reiche Amtsgerichte, Landgerichte, Oberlandesgerichte und das Reichsgericht in Leipzig. d) Landesverwaltung; Staatsbahnen. Fr Preußen ist die Friedens arbeit Kaiser Wilhelms noch besonders segensreich geworden, zunchst durch weitere Ausgestaltung der Selbstverwaltung sowie durch Verstaatlichung der Eisenbahnen. Die Selbstverwaltung besteht jetzt nicht nur in den lndlichen und stdtischen Gemeinden, sondern auch die Kreise, Regierungsbezirke und Provinzen verwalten viele ffentliche Angelegenheiten selber durch gewhlte Vertreter. Whrend die Regierung den Landstraenbau den einzelnen Kreisen 1879 berlie, frderte sie selbst lebhaft denkanalbau und die Verstaatlichung der Eisenbahnen. Bisher waren die meisten deutschen Eisenbahnen Eigentum vou Privatgesellschaften, die nur ihren Nutzen im Auge hatten. Fürst Bismarck erstrebte den Ankauf smtlicher deutschen Eisenbahnen durch das Reich; weil aber die Bundesfrsten dem widersprachen, setzte er zum Segen fr das Land es durch, da wenigstens die Eisenbahnen Preuens vom Staate angekauft wurdeu. Heute sind nur noch nnbe-deutende Bahnen, die der Staat nicht ankaufen will, im Privatbesitz. Die von Jahr zu Jahr steigenden berschsse der Staatseisenbahnen kommen dem ganzen Lande zugute. Zur Verwaltung der Eisenbahnen errichtete der König das (9.) Ministerium der ffentlichen Arbeiten.

7. Für die Klassen III - I - S. 200

1913 - Breslau : Hirt
200 B. Vom Westflischen Frieden bis zur Gegenwart. Deutsch-Ostafrika, Kaiser-Wilhelmsland und der Bismarck-Archipel. Kiel und Wilhelmshaven wurden zu Reichs-Kriegshfen bestimmt und be-deutend erweitert. Um den Binnenhandel zu frdern, wurden die Flsse, z. B. die Unterweser, vertieft und neue Kanle gegraben. Um den Handelsschiffen, besonders aber unserer Marine eine krzere Ver-bindung der Ostsee mit der Nordsee zu schaffen und die Entfernung zwischen unsern Reichs-Kriegshfen zu verringern, begann das Reich den Bau des Nordostseekauals zwischen der Kieler Bucht und der Elbmndung , der 1895 als Kaiser-Wilhelm-Kanal dem Verkehr bergeben worden ist. c) Gewerbliches Leben; Rechtspflege. Die Einheit des deutschen Volkes kam anch besonders im gewerblichen Leben und in der Rechts-Pflege zum Ausdruck. Im ganzen Reiche gelten dieselben Mnzen, Mae und Gewichte,- wir haben eine einheitliche Kaiserliche Post- und Telegraphenverwaltung, und hauptschlich durch deutschen Einflu ist der Weltpostverein ins Leben gerufen worden. Die Eisenbahnen stehen unter Aufsicht des Reiches; die Preise fr Personen- und Gterverkehr sind ein-heitlich geregelt. Auch ein einheitliches Recht und Gerichtsverfahren besitzt jetzt das deutsche Volk: 1872 trat das deutsche Reichsstrafgesetzbuch, 1879 die neue Gerichtsverfassung und 1900 das Brgerliche Gesetzbuch in Kraft. Es gibt im Deutschen Reiche Amtsgerichte, Landgerichte und Oberlandesgerichte) das Reichsgericht ist in Leipzig. ) Landesverwaltung; Staatsbahnen. Fr Preußen ist die Friedensarbeit Kaiser Wilhelms noch besonders segensreich geworden, zunchst durch weitere Ausgestaltung der Selbstverwaltung sowie durch Verstaatlichung der Eisenbahnen. Die Selbstverwaltung besteht jetzt nicht nur in den lndlichen und stdtischen Gemeinden, son-dem auch die Kreise, Regierungsbezirke und Provinzen verwalten viele ffentliche Angelegenheiten selber durch gewhlte Vertreter. Whrend die Regierung den Landstraenbau den einzelnen Kreisen 1879 berlie, frderte sie selbst lebhaft den Kanalbau und die Verstaatlichung der Eisenbahnen. Bisher waren die meisten deutschen Eisenbahnen Eigentum van Privatgesellschaften, die nur ihren Nutzen im Auge hatten. Fürst Bismarck erstrebte den Ankauf smtlicher deutschen Eisenbahnen durch das Reich; weil aber die Bundesfrsten dem widersprachen, setzte er zum Segen fr das Land es durch, da wenigstens die Eisenbahnen Preuens vom Staate angekauft wurden. Heute sind nur nach unbedeutende Bahnen, die der Staat nicht ankaufen will, im Privatbesitz. Die von Jahr zu Jahr steigenden berschsse der Staatseisenbahnen kommen dem ganzen Lande zugute. Zur Verwaltung der Eisenbahnen errichtete der König das (9.) Ministerium der ffentlichen Arbeiten.

8. Teil 3 - S. 151

1913 - Leipzig : Freytag
151 der schne Satz: Nur in einer gesetzmig geordneten Bewaffnung der Nation liegt die sicherste Brgschaft fr einen dauernden Frieden." Damit war Scham-horsts und Gneisenaus Arbeit fr immer unferm Volke gesichert. Von jetzt an war jeder Preuße, der das 20. Lebensjahr erreicht hatte, zum Heeresdienst der-pflichtet. Die Armee selbst gliederte sich in das stehende Heer, die Landwehr und den Landsturm. 5. Die Sorge des Knigs fr Landwirtschast und Handel. Der Zollverein. Die Finanzlage des Staates konnte nur dann eine gute werden und bleiben, wenn fr Hebung der Landwirtschaft, des Handels und der Industrie Sorge getragen wurde. Den verarmten und ausgeplnderten Bauern wurden kleinere oder grere Geldsummen berwiesen, damit sie imstande wren, ihre Felder und Wiesen zu bebauen. Steins Reformen wurden auch in den neuen Provinzen eingefhrt, so da die Bauern zwischen Rhein und Elbe von allen Ab-gaben und Dienstleistungen befreit wurden. Durch ein besonderes Gesetz wurde die Aufteilung der Gemeindelndereien angeordnet; dadurch hrten Feld, Wiese und Wald auf, das gemeinsame Eigentum der Gemeinde zu sein. Sie gingen in Privatbesitz der. Die Folge war eine Vermehrung des Grundbesitzes der Bauern und eine vernnftigere und ertragreichere Bewirtschaftung der Grundstcke. Mit der Aufteilung der Gemeindelndereien ging auch eine Zusammenlegung oder Verkoppelung der cker und Wiesen Hand in Hand. Dadurch wurde bei der Aussaat und Ernte Zeit gewonnen und eine noch weitere Ausnutzung des Bodens ermglicht. Handel und Industrie suchte man durch Ausbessern alter Straen und Anlegen neuer Chausseen wieder zu beleben. Von 18171828 wurde die Meilenzahl der Chausseen von 522 auf 1065 erhht. Auch das Schiffbarmachen der Flsse sollte zur Frderung des Verkehrs beitragen. Aber diese Manahmen allein wrden schwerlich eine Steigerung des Handels im Gefolge gehabt haben. Noch sa an den Toren der Städte der Steuerwchter, der jeden Wagen nach steuerpflichtigen Waren untersuchte; noch gab es im Innern Preuens der 60 Zoll-gebiete, von denen jedes seine eigenen Zollstze und Zollbestimmungen hatte. Dadurch wurden die einzelnen Landesteile, die doch einen einheitlichen Staat bilden sollten, voneinander getrennt, und dem Verkehr wurden groe Schwierig-keiten in den Weg gelegt. Da entschlo sich die preuische Regierung, alle Wasser-, Binnen- und Provinzialzlle aufzuheben und die lstige Akzise zu beseitigen. Mit einem Schlage verschwanden in Preußen alle Schlagbume und Verkehrsschranken, der preuische Staat war eine groe Zolleinheit geworden, in der die einheimischen Waren von Norden nach Sden, von Osten nach Westen gesandt werden konnten, ohne an irgend einer Stelle durch Zoll verteuert zu werden. Damit wollte man sich aber in Preußen noch nicht begngen; man trachtete viel-mehr danach, ganz Deutschland vom Rhein bis zur Memel, von der See bis zu den Alpen zu einem groen zollfreien Handelsgebiete zu vereinigen. Die Schlag-bume zwischen den einzelnen deutschen Staaten muten fallen, wenn deutscher Binnenhandel und deutsche Industrie emporblhen sollten. An Stelle der Binnen-
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