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1. Lehrbuch der Geographie - S. 110

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 110 — (Karpaten) nebst zahlreichen Petroleum- und Mineralquellen. Die Industrie ist deshalb wenig entwickelt und beschränkt sich hauptsächlich auf die Herstellung von Mehl und Sprit. Der Export umfaßt Getreide und Vieh, der Import, in dem Deutschland die dritte Stelle einnimmt, fast alle Jndnstrieartikel, be- sonders Metallwaren und Gewebe. Werfassung, Wewohner und Städte. § 76. Rumänien ist ein konstitutionelles Königreich. Es umfaßt etwas mehr als 1/i vom Areal des deutschen Reiches und ungefähr 1/i0 der Einwohner desselben, ist also schwach bevölkert. Die Bewohner sind die dem slavischeu Stamme verwandten Rumänen (— Romaneu), ein Bauern- und Hirtenvolk, das nebst zahlreichen Zigeunern hauptsächlich das Laud bewohnt, während die Städte zahlreiche Fremde aller Nationen, besonders Juden, ent-

2. Lehrbuch der Geographie - S. 68

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 68 — Kluna, Naiurprodnkte und Bewohner. § 40, 1. Der Erdteil Europa gehört fast ausschließlich der nördlichen gemäßigten Zone an. Nordeuropa hat strenge Winter und rauhe Sommer, Südeuropa milde Winter und warme Sommer. Der Westen des Erdteils ist wegen der Nähe des Golfstromes*) und infolge der warmen Südwestwinde wärmer und fenchter als der Osten. 2. Europa besitzt bedeutende Mineralschätze, besonders Kohlen und Eisen (Großbritannien, Skandinavien, Deutschland, Belgien und Frankreich), Kupfer, Quecksilber und Blei (Österreich und Spanien) und Salz (Dentsch- land und Österreich). — Hinsichtlich der Pflanzen- und Tierwelt zeigt der Erdteil keine große Mannigfaltigkeit. In Nordeuropa sind neben der Zwergbirke verkrüppeltes Nadelholz, Moose, Beeren und Flechten vor- herrschend. Im mittleren Europa giebt es ausgedehnte Laub- und Nadel- Waldungen, Obst- und Weingärten. Südeuropa ist der Gürtel der immer- grünen Wälder, der edlen Südfrüchte und feurigen Weine. Fast über den ganzen Erdteil ist der Getreide- und Kartosfelban verbreitet. Enropa ist be- sonders der Erdteil der sog. Haustiere^). Den Polarländern sind Renntier und Eisbär, den Mittelmeerlündern Maultier und Seidenspinner eigentümlich. Die nördlichen Gewässer sind fischreicher als die südlichen. 3. Die Bevölkerung (365 Mill.) gehört hauptsächlich zwei Rassen an: a) der indo-enropäischen oder kaukasischen (340 Mill.) und b) der mongolischen (20 Mill.), Erstere gliedert sich in drei fast gleich starke Hauptstämme: Germanen (im N. und Nw.), Romanen (im S. und Sw.) und Slaven (im 0.). Letztere besteht aus drei Zweigen: Finnen, Magyaren (Ungarn) und Türken. Die Bewohner sind meist Christen. Die Germanen gehören Vorzugs- weise der protestantischen, die Romanen der katholischen und die Slaven der griechischen Kirche an. — Außerdem wohnen in Enropa Juden (5x/2 Mill.), Mohammedaner (7^2 Mill.) und Heiden (75 Mill.). *) Der Golfstrom ist eine Strömung des atlantischen Oceans, die von der Westküste Afrikas nach Mittelamerika fließt, im Golf von Mexico umwendet (daher Golfstrom) und sich in nordöstlicher Richtung der Westküste Europas nähert. Er besitzt hohe Temperatur, behält selbst im Winter 5—10° Wärme und bewirkt, daß die Häfen Norwegens bis zum Nordkap hinauf stets eisfrei bleiben. **) Die Zahl der Haustiere (Pferde, Esel und Maultiere, Hornvieh, Schafe und Ziegen, Schweine) auf der ganzen Erde beträgt etwa eine Milliarde. Davon entfallen auf Europa 400, auf Amerika 350, auf Australien 140, auf Asien 120 und auf Afrika etwa 40 Millionen Stück. — Am zahlreichsten sind Schafe und Ziegen, etwa 550—560 Mill., sodann das Horn- Vieh, 200 Mill,, dann Schweine, 100 Mill,, und Pferde, 75 Mill.

3. Lehrbuch der Geographie - S. 71

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 71 — Krrverbsquell'en. § 43. Landwirtschaft und Gartenbau stehen in den Niederlanden in hoher Blüte, indem jedes Quadratmeter Boden mit sprichwörtlicher Sorgfalt ausgenutzt wird. Der fruchtbare Lehm der Marschen giebt hohe Erträge an Getreide, Krapp, Cichorie, Flachs, Zuckerrüben und Tabak; Gemüse, Blumen und Blumenzwiebeln werden in Menge ausgeführt. Der dürre Geestboden bringt nur Kartoffeln, Buchweizen, Hafer und Roggen hervor. Von der blühenden Vieh- zucht zeugen auf den Wiefeumooren die schönen Rinder holländischer Rasse und die schweren Pferde, auf deu Heiden der Geest die Schafherden. Durch ausgezeich- nete Butter- und Käsebereitung (Holländer, Limburger, Edamer) hat dieser Er- werbszweig (Holländerei) seit alters auch im Anstände guten Rnf. An den Küsten herrscht bedeutender Heringsfang. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Lande mit einer Ausnahme (Kohlen bei Maastricht) ganz; das Brennmaterial ist des- halb hauptsächlich Torf. — Infolge dieses Mangels beschränkt sich die Industrie besonders auf die mit der Schiffahrt zusammenhängenden Gewerbe (Schiffbau, Tau- und Segeltuchfabrikation). Dazu kommen Tabakverarbeitung, Diamantschleiferei, Branntweinbrennerei (feine holländische Liköre) n. a. — Der Wohlstand Hollands beruht ans seinem Handel. Die günstige Lage an der Mündung des bedeutendsten mitteleuropäischen Stromes, der drittgrößte Kolonialbesitz unter den europäischen Staaten und die Armut des Landes an inneren Hilfs- quellen haben die Bewohner von jeher auf die See verwiesen und das Land zu einem Handelsstaate und einem Hafenlande für die Tropen gemacht. Die das Mutterland au Umfang 60 mal übertreffenden Kolonien liefern ihm als Ausfuhrartikel Reis und Kaffee, edle Gewürze, Baumwolle, Kakao und Zinn. Die Einfuhr erstreckt sich ans Getreide und den Rohbedarf der In- dnstrie. Deutschland empfängt aus deu Niederlanden besonders Gemüse, Butter, Käse, Vieh und Fische und importiert Steinkohlen, Werk- und Ziegel» steine, Maschiueu und Brntholz*). Verfassung, Meroohner und Städte. § 44. Die Niederlande bilden ein in 11 Provinzen geteiltes konstitutiv- uelles Erbkönigreich. Ihr Gebiet beträgt nur 1/16 des deutschen Reiches, enr- hält aber 1/10 der Einwohnerzahl Deutschlands, ist also stark bevölkert. Die Bewohuer sind sämtlich Niederdeutsche, zu den alten Stämmen der Friesen, Franken und Sachsen gehörig, die hier zu einer neuen Nation mit eigener Sprache und Litteratur verschmolzen sind. Fast 2/3 von ihnen sind Protestanten, die übrigen Katholiken. Die hervorragendsten Charakterzüge der Holländer *) Dieses dient hauptsächlich zu den Pfahlrosten, deren in tiefer liegenden Gegenden jedes niederländische Haus bedarf.

4. Lehrbuch der Geographie - S. 104

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 104 — Die Hälfte der Ausfuhr besteht in Lebensmitteln (Getreide, Mühlenfabrikate, Vieh); außerdem werden exportiert Rohstoffe und Halbfabrikate der Industrie (Metalle, Flachs und Hanf, Öle, Tierhäute, Waldprodukte) und in geringem Maße Judustrieerzeuguisse, besonders nach Russisch-Asien. Die Einfuhr um- faßt alle europäischen Jndustrieartikel, besonders Maschinen, Stahl- und Eisen- waren; ferner Kolonialwaren, Thee, Wein, Wolle und Baumwolle. Deutsch- land tauscht besonders russisches Getreide gegen Fabrikate seiner Großindustrie ein. Hlerfcrffung, Wervobnev und Städte. tz 66. Das europäische Rußland, 10 mal so groß wie das deutsche Reich, umfaßt zwei dnrch Personalunion verbundene Staaten, das Kaiserreich Rußland und das Großfürstentum Finnland (von der Größe des Königreichs Preußen). Rußland ist eine absolute, Finnland eine konstitutionelle Erb- Monarchie. Dem Kaiser oder Zar („Selbstherrscher aller Reußen"), dessen Besehl (Ukas) Gesetzeskraft hat, stehen in weltlichen Angelegenheiten der Reichsrat und der Senat, in geistlichen der heilige Synod beratend und ausführend zur Seite. Obwohl das europäische Rußland doppelt so viel Einwohner wie das deutsche Reich hat, ist es nächst Skandinavien der am dünnsten bevölkerte Staat Europas (Volksdichte 19). Es wird jetzt in Gon- vernements (— Provinzen) eingeteilt, deren jedes mehrere Kreise enthält. Die Bewohner des europäischen Rußland sind größtenteils Slaven (die durch ihren Dialekt unterschiedenen Großrussen [f. Abb. 26], Weißrussen, Klein- russen und die Polen; auch die Kosaken sind seit langer Zeit ein militärisch organisierter Stamm der Russen). Neben den Slaven treten im N. und Nw. Finnen, Litauer und Deutsche, im Sw. Rumäuier und im 8. Ange- hörige des türkischen und mongolischen Stammes auf (Kirgisen, Tataren, Kalmüken). Im ganzen Reiche zerstreut lebeu mehrere Millionen Juden. Diese sowie die Deutscheu sind jetzt vielfacher Bedrückung ausgesetzt. — Die herrschende Staatskirche ist die griechisch-orthodoxe; die Polen sind römisch-katholisch. In der Volksbildung steht Rußland sehr hinter dem europäischen Westen zurück. Handels- und Industriestädte auf der Centralplatte: 1. Moskau*), ehemalige Hauptstadt des russischen Reiches, ausgezeichnet durch Pracht und Reichtum, Mittelpunkt des russischen Binnenhandels mit großen Messeu; durch große Kohlenlager der Umgegend zu bedeutender Fabrik- *) Moskau, das „Rom der russisch-griechischen Kirche, die Stadt des Glockengeläuts und der Klöster", liegt auf den hohen Ufern der Moskwa (zur Oka, Nebenfluß der Wolga). In der Mitte erhebt sich die Citadelle (= kleine Festung) mit dem Residenzschlosse (Kreml) der Zaren. Die Stadt hat viele Holzhäuser. — Einzug Napoleons und Brand (14. 9. 1812).

5. Lehrbuch der Geographie - S. 222

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 222 — laufe des Atlasgebietes sind entweder wegen ihrer Wasserfälle oder wegen ihrer Seichtheit und Wasserarmut zur Schiffahrt ungeeignet; der bedeutendste ist der in den atlantischen Ocean mündende Wadi Draa (von der Länge der Elbe) am Südfuße des hohen Atlas. Die zum Mittelmeer fließenden Ge- wäffer befruchten den gewöhnlich als „Tell" (d. h. tellus, fruchtbare Erde) be- zeichneten Küftensanm. Erwerbsquellen. § 183. Der außerordentlich fruchtbare Boden trägt trotz großer Ver- nachläfsignng reiche Getreidefelder, Hülsenfrüchte, Ölbäume, Datteln, Mandeln, Tabak, Wein und Obst. Viehzucht wird besonders von den nomadisierenden Arabern betrieben (ausgezeichnete Pferde, Kamele, feinwollige Fettschwanz- schase, Ziegen); Straußen-, Bienen- und Seidenraupenzucht find im Aufschwünge begriffen. Die Bodenschätze der Landschaft umfassen beinahe alle Metalle, auch Waschgold, Quecksilber, ferner reichlich Kupfer, außerdem Salz, Salpeter, Schwefel, Edelsteine. Die Kleinindustrie liefert Leder und Lederwaren (Korduan, Saffian), knustreiche Schmiedearbeiten, Flechtwerk, Gewebe (rote Kopfbedeckungen oder Fez). Zur Ausfuhr gelangen Metalle, Wolle, Esparto, Straußenfedern, Dattelu und Mandeln, Olivenöl, Wein, Lederwaren und Teppiche; die Einfuhr bringt Banmwoll-, Seiden- und Tuchstoffe, Eisen- und Kolonialwaren, Steinkohlen. Stcrcrten, Wervobner und Städte. § 184. Politisch umfaßt die Landschaft einen unabhängigen Staat (Marokko) und französische und spanische Besitzungen. a) Das im Gebiet des hohen Atlas gelegene absolute Kaiserreich Marokko wird von einem Sultan regiert, dessen Autorität über die Beduiuen- und Berberstämme am Rande der Wüste jedoch nur gering ist. b) Französisch ist Algerien nebst Tunis. Das von einem Generalgouverneur verwaltete Algerien wird von Frankreich nicht als Kolonie, sondern als ein Teil des Mutterlandes betrachtet und ist als solcher in den französischen Kammern durch Senatoren und Deputierte vertreten. — Tunis ist französischer Schutzstaat, und wird von einem Bey („Besitzer des Königreichs Tunis") regiert, der dem Namen nach türkischer Vasall ist, in Wirklichkeit aber ganz unter der Leitung des französischen Residenten steht. Spanien besitzt an der marokkanischen Küste die sogenannten Presidios, einige feste Plätze (s. § 90, Anm.). Die Bewohner der Atlasländer sind Hamiten (Berber und Kabylen), Semiten (Araber und Juden), Mischlinge aus beideu Stämmen (Mauren, verkommene Araber und arabisierte Berber), Neger und Europäer. Der

6. Lehrbuch der Geographie - S. 228

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 228 — Nordwest- bis zur Südostecke des Küstengebietes verbreitet. Eigentümliche Baum- arten der australischen Flora sind die fieberheilenden Eukalypten oder Blau- gummibüume, die zu mehr als 100 m hohen Baumriesen aufwachsen, die Baum- farne, die Grasbäume, die Araukarien (Nadelholzarten) und die Flaschenbäume (Sterkulieu). Die Tierwelt des australischen Festlandes ist ziemlich arm. Außer eiuer großen Artenzahl von Ratten, Mäusen und Fledermäusen sind an Säuge- tiereu besonders die Beuteltiere reich vertreten (Beutelwölfe, Beutelmarder, Käuguru). Dazu kommt der Dingo, eine von Menschen eingeführte und ge- zähmte Wolfsart, das Schnabeltier und der Ameisenigel, merkwürdige eier- legende Säuger. Reicher und schöner ist die Vogelwelt, die außer vielen bunten Papageienarten (Wellensittich) die merkwürdigen laubenbauenden Atlas- vögel, Kakadus, Webervögel, den prachtvollen Leierschwanz, den schwarzen Schwan und den straußartigen Emu zu ihren Mitgliedern zählt. Der Alli- gator, etwa 60 Schlangen, darunter 5 Gist- und einige Riesenschlangen, Eidechsen und Geckos vertreten die Reptilien. Die Bevölkerung besteht aus Eingeborenen und Eingewanderten. Die eingeborenen Australueger, vou denen 1891 noch fast 60000 gezählt wurden, und etwa 1—200000 vorhanden sein mögen, zeigen dunkelbraune Haut, schwarzes krauses Haar, plattgedrückte Nase, meist schmächtige Arme und Beine. Sie leben von der Jagd und vom Fischfange, sind auf Tasmanien schon ausgestorben und gehen auf dem Festlaude ebenfalls dem Untergange ent- gegen, da sie uicht eivilisationssähig sind (s. Abb. 46). Die Eingewanderten gehören dem europäischen (Großbritannier, Deutsche) und dem mongolischen Stamme (Chinesen) an. 2. Das Klima der mit Ausnahme Neuseelands in den Tropen liegenden australischen Inselwelt wird in seiner Hitze durch die Seewinde gemildert und ist auf den meisten Inselgruppen selbst für Europäer gesund. Viele Korallen- iuseln leiden unter der Trockenheit des Klimas; andere Inselgruppen werden vielfach durch Wirbelstürme (Tornados) heimgesucht. — Die Flora Oceauieus ist der Pflanzenwelt der ostasiatischen Inseln ähnlich. Sago- und Kokospalmen, letztere besonders auf den Koralleninseln, liefern nebst dem Brotfruchtbaume Nahrung, der neuseeländische Hanf und der Papiermanlbeerbaum Kleidung. Die Tierwelt der Inseln ist außerordentlich arm, mit Ausnahme derjenigen Neu-Guineas und der zugehörigen Inseln, die fast alle australischen Säuge- tiere und Vögel, unter den letzteren die prächtigen Paradiesvögel, den Kasuar, Papageien und Tauben, besitzen. Nen-Seeland weist gleich dem übrigen Oceanien au Säugetieren nur Fledermäuse, Ratten und eingeführte Schweine und Huude, au Vögeln merkwürdige Papageien (Erdpapagei), den nächtlich lebeudeu Kiwi und die über ganz Polynesien verbreiteten Tauben und Honig-

7. Lehrbuch der Geographie - S. 158

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
breiter Steinwall mit 4 riesigen Thoren nmgiebt diese Großstadt, die früher ebenfalls als kaiserliche Residenz diente und jetzt Hauptstadt der größten Provinz Chinas ist. Seehäfen der Küstenniederung: 9. Canton an der Böea Tigris (— Tigerrachen), einem Golfe, in dem sich der Sikjang mit zwei Küstenflüssen vereinigt, größte Stadt des chinesischen Reiches (1800 000 Einwohner), mit sehr engen Straßen; Sitz des Vicekönigs der südlichen Provinzen und einer großen Garnison. Canton ist die bedeutendste Industrie- und die zweite Handelsstadt Chinas; ihre hervorragendsten Industrie- zweige sind Seidenweberei und -Stickerei, Lackwarenfabrikation, Holz-, Stein- und Elfenbeinschnitzerei, Möbeltischlerei. 10. Futschou an der Formosa-Straße, erster Ausfuhrhafen für schwarzen Thee, Großstadt an der Grenze einer hochkultivierten, Thee, Seide, Indigo und Tabak erzeugenden Terrassenlaudschast. § 113. An der chinesischen Küste liegen vor der Boca-Tigris zwei europäische Kolonien, Maeao und Hongkong. 11. Maeao (spr. makän), portugiesische Hafenstadt auf einer Landzunge südlich von Canton, welche den Portugiesen 1586 abgetreten wurde; die durch Sauberkeit und gute Bauart ausgezeichnete, an Kirchen und Klöstern reiche Stadt hat infolge der Seichtheit ihres Hafens und der Nähe Hongkongs ihre Be- deutuug verloren. 12. Hongkong oder Victoria, Hauptstadt der 1842 von China an England abgetretenen Insel Hongkong, vorzüglicher Hasen mit großem Handels- verkehr zwischen China einerseits, England, Indien, der Union, Australien und Deutschland andererseits. Ausfuhr vou Seide, Thee, Hanf, Einfuhr von Opinin, Baumwollstoffen und Metallen. Die Bevölkerung der 76 qkm großen Insel besteht zum größten Teile aus Chinesen. Iii. Oas chinesische Tiefland nebst der Mandschurei. Wodenform und Gewässer. § Iii. Das chinesische Tiefland, ein Flachlandgebiet von verschiedener Breite zwischen dem nordchinesischen Berglande und dem ostchinesischen und gelben Meere, ist das Mündungsgebiet der beiden Hauptströme Chinas. Es wird von unzähligen Wasseradern und in seiner ganzen Länge von dem Kaiser- arbeiten, dann wieder nur Uhrmacher, deren es eine Menge giebt, anderswo Schuhmacher, Steinschleifer, Seidenhändler, Silberarbeiter (Hauptgewerbe der Stadt), Theekesselschmiede, Seidenweber u. s. w. Nur die Wirtshäuser mit ihrem widerlichen Gerüche von ranzigem Öle sind über die ganze Stadt zerstreut." Die Stadt heißt auch Tschiugtu-su, wobei das angehäugte su, Bezirk, sie als Stadt erster Ordnung (Bezirkshauptstadt) kennzeichnet.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 160

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 160 — die Mandschurei, das Königreich Korea. Die Bewohner der Landschaft sind im 8. Chinesen. Die Mandschurei, das Stammland der jetzigen chinesischen Herrscherdynastie, ist durch Personal- uuiou mit China verbunden. Ihre Bevölkerung gehört jedoch nur zu einem kleinen Bruchteil dem Stamme der Mandschn an, dessen Mitglieder vor allem Hirten, Soldaten oder Beamte sind, während die eingewanderten Chinesen Pvia) als Ackerbauer, Handwerker und Kanslente auftreten. Korea wird von den mongolischen Koreanern bewohnt. Die Religion der Bewohner ist Ahnen- kult und Buddhismus. Residenz- und Hafenstädte des chinesischen Tieflandes: 13. Schanghai, erster Seehandelsplatz Chinas, besteht aus einer schmutzigen, engstraßigen, ummauerten Chinesenstadt und einem schönen Fremdenviertel, das große Fabriken, Schiffswerften und Docks umschließt. Ausfuhr vou Seide, Thee, Baumwollgewebe, Kampfer, Porzellan. 14. Nanking (— Südresidenz) am rechten Ufer des Jangtsekjaug, bis zur Mandschnherrschaft wiederholt Residenzstadt, Mittelpunkt der Gelehrsam- keit, mit bedeutender Banmwoll- und Seidenindustrie; Ruinen der berühmten, neun Stockwerke hohen Porzellanpagode. 15. Tiöntsin, an der Mündung des Peiho und am Ende des Kaiser- kanals unweit des Golfs von Petschili, Hafenstadt Pekings mit fast 1 Mill. Einw. und Hauptplatz für den Handel der nördlichen Provinzen mit Europa; Hauptmarkt für Thee (nach Rußland) und für Kohlen. 16. Peking (— Nordresidenz) am Peiho unweit der großen Maner (f. Abb. 40*), Hauptresidenz Chinas, etwa halb so groß, aber mit ebenso- viel Einwohneru wie Berlin, besteht ans der Tataren- oder Mandschnstadt im N., welche die kaiserliche Residenz einschließt, und der Chinesenstadt im 8.; beide sind durch eine Mauer voneinander getrennt. Die Stadt macht trotz großartiger Gebäude (Confneiustempel, kathol. Kathedrale, Moschee) und hoher Mauern im Innern den Eindruck verfallener Größe. Von Peking führt eine große Karawanenstraße über Kalgau, d. h. Thor (in der großen Mauer), nach Urga, Maimatschiu und Kjachta. Binnenftädte der Mandschurei und Koreas: 17. Mukdeu am Liaufluß, Hauptstadt der Mandschurei, mit bedeutendem Handel in Landesprodukten. Endpunkt der mandschurischen Eisenbahn, welche Tientsin mitmnkden verbinden wird. Südl.v.mnkden Port Arthur, Kriegshafen. 18. Söul, Residenz von Korea. *) Die großemauer, ungefähr 2000 km lang und 10 m hoch, wurde um 200 V.chr. hergestellt, um das eigentliche China vor den räuberischen Einfällen der nördlichen Nachbarn aus der Gobi und Mandschurei zu schützen.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 162

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 162 — sein Hauptartikel ist der chinesische Karawanenthee. Eine große Überland- f>al)n*) zwischen Rußland und Wladiwostok am stilleu Ocean ist im Bau begriffen. Staaiexx, Meroobnev und Städte. H 11!). Politisch gliedert sich das sibirische Bergland (Ostsibirien) in zwei russische Generalgouvernements, Ostsibirien und Amur. Ersteres umfaßt die Gouvernements Jeuisseisk, Jrkutsk und das Gebiet Jakutsk, letzteres besteht aus Transbaikalieu, dem Amurgebiet, der Küsteuproviuz und der Insel Sachalin (so groß wie das Königreich Bayern), die von Giljaken und Ainos, sowie von russischen „Verschickten", politischen oder gemeinen Verbrechern, bewohnt wird. Die Bevölkerung besteht im 8. aus den Ackerbau und Viehzucht trei- beudeu russischen Einwanderern, in den Wald- und Tundrengebieten des Nordens aus den zur mongolischen Rasse gehörenden nordasiatischen Natur- Völkern: Tungnsen, Jakuten, Korjaken, Tschuktscheu und Kamtschadalen. Diese stehen unter Häuptlingen und leben von der Jagd, der Fischerei und der Viehzucht (Renntier und Schlittenhund); nur wenige haben feste Wohnsitze und treiben Ackerbau (unter den Jakuten und Kamtschadalen); die Jägervölker liefern der russischen Krone kostbare Zobel-, Hermelin- und Eisfuchsfelle als Tribut. Dem Namen nach sind fast alle Nordasiaten Christen, tatsächlich aber sind die meisten dem alten Heidentum zugethau; Schamanen oder Zauberer, zugleich als Ärzte oder Medizinmänner thätig, vermitteln den Verkehr mit den gefürchteten Geistern der Verstorbenen (Schamanentnm). Epidemien und Trunksucht führen die meisten dieser schwer um ihr Dasein kämpfenden Stämme allmählich dem Untergange zu. Handels- und Minenftädte am Nordabfall Centralasiens: 19. Jrkutsk an der Angara, größte, Verkehrs- und iudustriereichste Stadt des russischen Nordasien, Mittelpunkt des russisch-chinesischeu Handels und Wohnsitz der reichgewordenen Gold- und Pelzhäudler. 20. Nertschiusk, ehemals durch seine Silber- und Bleibergwerke be- rühmt und als Verbannungsort berüchtigt. *) Die im Jahre 1893 begonnene sibirische Eisenbahn soll von Tscheljabinsk im 0. des Südural bis Wladiwostok am japanischen Meer führen; sie wird mit einigen Neben- linien etwa 7500 km lang sein. Die Anfangsstrecken im W. und 0. sind fertig gestellt (Tscheljabinsk-Kurgan am Tobol und Wladiwostok bis Nikolskoje). Von hier wird sich die Bahn bis zum Amur fortsehen, dann am Amur und am Nordrande der nördlichen Um-- Wallung Centralasiens (um das Südende des Baikalsees) bis zum oberen Jenissei und von dort in westlicher Richtung bis zum Ural laufen (s. die Weltverkehrskarte).

10. Lehrbuch der Geographie - S. 170

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 170 — Armenien ist dctä Quellland zahlreicher Flüsse, die in tief eingeschnittenen Thälern unter Bildung von Wasserfällen und Stromschnellen dem persischen Golf (Enphrat und Tigris) oder dem kaspischen Meere (Kur und Aras) zu- fließen. — Auch hier sind die Winter laug und rauh, die Sommer kurz und trocken. Erwerbsquellen. § 131» Neben dem Ackerbau (Getreide, Baumwolle, Wein) und der Viehzucht (Pferde-, Schaf- und Seidenraupenzucht) sind Bergbau (Salz, Eisen, Kupfer*) und Industrie (Baumwollgewebe, Waffen, Kupfer- und Silberwaren) von geringer Bedeutung. Auch der Handel der Landschaft, vornehmlich Wolle, Häute, Tabak und Galläpfel umfassend, liegt sehr dar- nieder, obwohl die Bewohner zum Teil großes Handelstalent besitzen und in ganz Vorderasien und Südosteuropa als gewiegte Kanslente auftreten. Stncrten, Wewobner und Städte. D 132. Politisch ist die Landschaft unter drei Staaten verteilt: Nord-Armenien ist russisch (zur Provinz Transkankasien), Südost-Armenien persisch und Südwest-Armeuieu türkisch (Türkisch-Armeuieu und Kurdistan). Die Bewohuer**) der Landschaft sind Angehörige der indoeuropäischen Rasse, Kurden im 8. und Armenier im Nw., oder der mongolischen Rasse, Tataren im No. Die Armenier gehören einer Sekte der griechisch-katholischen Kirche an, die Kurden und Tataren sind Mohammedaner. Städte des armenischen Hochlandes: 39. Eriwan, unweit des Göktschai-Sees, Hauptort des russ. Armenien. — Westlich davon das berühmte Kloster Etschmiadsin, Sitz des armenischen Patriarchen und der armenischen Gelehrsamkeit, mit wertvoller Bibliothek. *) Die Kupfergruben in der Nähe des Göktschai sind, wie manche andere wichtige Knlturunternehmungen in Vorderasien, in deutschen Händen (W. von Siemens). **) Die Kurden, die Bewohner Kurdistans auf dem Südabfall des armenischen Hoch- landes, sind „ein räuberisches Nomadenvolk, dessen Stämme in ewiger Fehde untereinander leben und sich, wenn sie bedrängt werden, bald auf persischen, bald ans türkischen Boden zurückziehen; doch gelten bei ihnen die arabischen Gebräuche des Schutzes und der Gastfreund- schast. Weder Perser, noch Russen, noch Türken haben vermocht, die Kurden zur Seßhaftigkeit zu veranlassen, so daß dieselben noch jetzt ihre Lager bald hier, bald dort aufschlagen und nach verübten Räubereien ebenso schnell verschwinden, wie sie aus ihren Gebirgsschlupswinkeln auf die Ebenen herabsteigen, um die Dörfer auszuplündern." — Die Armenier, die kaum veränderten Nachkommen der alten Urbewohner, treiben Ackerbau, Viehzucht und Handel. „Sie sind sehr thätig, unternehmend und von hervorragendem Handelsgeiste beseelt und haben sich als gute Kaufleute und wohlhabende Wechsler von ihrer armenischen Heimat nach den verschiedensten Städten des Orients ausgebreitet."
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