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bei Neuburg, Kelheim und Passau) bedeutend eiugeeugt. Die am Ostab-
hange des Schwarzwaldes aus zwei Quellbächen, Brege und Brigach, her-
vorgehende Donau wird bei Ulm schiffbar und bildet an zwei Stellen (bei
Ulm und Ingolstadt) große versumpfte Becken, sogenannte Riede oder Moser.
Bei Passau verläßt sie das deutsche Reich.
6) Die beiden Hochebenen der Landschaft senken sich zur Douau.
Die schwäbisch-bayrische Hochebene trägt unmittelbar am Fuße der Kalk-
alpeu eine Zone vereinzelter Erhebungen und Senken, die Spuren einer ehe-
mals von den Alpen ausgehenden Bedeckung des Landes mit Gletschereis.
Die Einsenknngen tragen entweder Seen, wie den Bodensee, den Chiemsee
(bayrisches Meer), den Tegernsee n. a., oder Hochmoore. Der Bodensee*),
das durch seine Größe und Tiefe (über 250 m) ausgezeichnete „schwäbische
Meer", besteht ans einem Hanptbecken, dem Obersee, der nach W. zwei Aus-
läufer, den Überliuger See und den Unterfee, aussendet. — Nördlich von
dieser sogenannten Moränenlandschaft dehnt sich bis zum Douauthal die
eigentliche Hochebene aus, ein Hügelland, das durch zahlreiche Thäler in
eine Anzahl wellenförmiger Platten zerschnitten ist. Die in diesen Thälern
fließenden Donannebenflüffe Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach, wälzen
in stürmischem Laufe den Schutt und Schlamm fort, den ihnen die Alpenwild-
bäche zuführen. Sommerliche, durch Gewitterregen verursachte Hochfluten
lassen ihre Waffermaffe gewaltig, bis zum Vierzigfacheu des winterlichen
Niederwaffers, anschwellen. Sie können deshalb nur mit Flößen befahren
werden. Gleich der Donau bilden sie stellenweise versumpfte Becken. — Die
vielfach fandige oberpfälzische Hochebene, die nördliche Fortsetzung der
schwäbisch-bayrischen Hochebene, wird von der Nab durchflössen.
Krwerbscsuellen.
§ 9. Die Bewohner des Alpenvorlandes sind auf die Landwirtschaft
als Haupterwerb angewiesen. Die Almen, Matten und Wiesen der Kalkalpen
und des Böhmer Waldes sind von Herden prächtiger Rinder und kühner
Ziegen belebt, die hauptsächlich zur Milch-, Butter- und Käseerzeugung ge-
halten werden (Alpenwirtschaft). Je weiter die Hochebene sich vom Ge-
birge entfernt, desto mehr werden die Wiesenflächen durch Feld- und Garten-
land verdrängt, das besonders mit Korn (Gerste) und Hopfen bebaut ist.
Eiueu großen Teil des Bodens nimmt die Waldwirtschaft in Anspruch,
welche das Land weit und breit mit dem Holze der düsteren Fichtenwälder
versorgt. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Alpenvorlands mit Aus-
nahme des Salzes in den Salzburger Alpen, des Graphits bei Pasfan
*) Gedicht: Der Reiter und der Bodensee, von Schwab.
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— 64 —
4. Einmündende Flüsse. Aus dem eigentlichen Mitteleuropa strömen der Nordsee
vier Flüsse (Rhein, Ems, Weser, Elbe) zu, welche sich meist in schlauchartige Busen ergießen;
die Ostsee empfängt dagegen nur zwei mitteleuropäische Flüsse (Oder und Weichsel), welche
in Haffe münden.
5. Beschaffenheit der Küsten. Die Dünenzüge der Nordsee sind von den Sturm-
fluten allmählich zerstört und in Inseln (friesische Inseln) zerrissen worden, die der Ostsee
(frische und kurische Nehrung) haben bleibenden Bestand; daher ist die „Nordseeküste allmählich
in eine Wattenküste verwandelt, während an der Ostseeküste die Haffform unverändert blieb."
6. Charakter der angrenzenden Landschaften. „Der oft düsteren, unwirtlichen
Poesie der Nordsee steht die gewinnende Lieblichkeit der Ostseegestade gegenüber. Hier packende,
ernste Großartigkeit, baumlose Dünen, das brandende Meer und darüber schwer hangendes,
von kreischenden Möven und Sturmvögeln dnrchpflügtes Gewölk, dort lachende Anmut, kräftig
grünende Buchenwälder, blitzende Segel, die wie Riesenschwäne über die blau und grün
schillernde, sonnendurchleuchtete Flut dahinschweben."
Iv. Wergleichungspunkte Zwischen Elbe imö
1. Hauptflüsse des norddeutschen Flachlandes.
2. Quelle und Mündung (Sudeten — seenartige Erweiterung vor der Mündung
in die Nordsee resp. Ostsee, welche sie mit dem atlantischen Ocean in Verbindung setzen).
3. Richtung des Flußlaufes (unmittelbar nach dem Ursprünge ein nach N. offener
Bogen — dann bis zur Mündung nordwestliche Hauptrichtung mit kleinen Ausbiegungen in
den Durchbruchthälern der beiden Landrücken; stärkste Ablenkung von der Hauptrichtung unter
gleicher Breite).
4. Nebenflüsse (Ober- und Mittellauf enthalten links die meisten Nebenflüsse — Ge-
birgsflüsse mit raschem Lans; Unterlauf empfängt rechts den größten Neben- und Zufluß —
auf niedrigen Höhen entspringend und langsam fließend).
5. Landschaftlich schöne und fruchtbare Ufergegenden (Umgebung von Dresden
an der Elbe, Gegend von Freienwalde an der Oder — Marschland der „Magdeburger Börde",
urbar gemachter „Oderbruch").
6. Beschäftigung der Einwohner (am Oberlaufe vorwiegend Industrie, am Mittel-
und Unterlauf Ackerbau und Viehzucht vorherrschend).
7. Bedeutende Städte unter gleichen Breitengraden (Dresden-Breslan, Magdeburgs
Frankfurt, Hamburg-Stettin).
8. Zahlreiche Schlachtorte in den Stromgebieten.
9. Kanalverbindungen unter einander und mit den benachbarten Flußläufen,
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- 118 —
Landsend) berühmt. In einiger Entfernung von diesen liegen die felsigen
kleinen Seilly-Jnseln.
c) Das englische Hügel- und Flachland ist im N. ziemlich öde, zeigt
dagegen im weiteren Umkreise um den Wash reiche Marschlandschaften, die sich
südwärts bis Cambridge erstrecken. Der übrige Teil gleicht durch seinen
Wechsel von flachgewellten Hügeln, Weideland, Forsten, Baumgruppen und
Flußläufen einer wohlgepflegten, mit prachtigen Schlössern, Burgen und Land-
sitzen ausgestatteten Parklandschaft, die nur vereinzelt durch größere Heide-
strecken unterbrochen wird. Denselben landschaftlichen Charakter trügt auch die
berühmte Insel Wight (neit) an der Südküste. Die englischen Flüsse entspringen
teils auf dem schottischen und englischen Berglande, teils im Hügellande. Zur
Nordsee fließen Themse (Thames), Trent und Onse (Hnmber), Tyne und
Tweed, zum Oeean der Severn, zur irischen See der Mersey und in den
Nordkanal der Clyde, (spr. tein, tmd, mörße).
d) Irland bildet, da seine Höhen fast sämtlich an der Küste liegen, ein
von Bergen umgebenes Becken. Die Bergumrandung zeigt neben mehreren
kleinen zwei große Lücken im 0. und W. (nördlich von Dublin und an der
Mündung des Shannon, des Hauptflusses der Insel; spr. düblin, schänn'n).
Die irische Centralebene ist reich an Landseen, Sümpfen und Torfmooren
und trägt fruchtbare Feld- und Wiesenflächen.
Großbritannien ist das Land der milden Winter und der kühlen und
regenreichen Sommer, mit einem Himmel, der sehr häufig durch Nebel und
Wolken getrübt ist. Während in Südwestengland und Irland eine völlige
Entlaubung der Natur selten eintritt und an der Südküste die immergrünen
Gewächse der Mittelmeerländer im Freien fortkommen, ist im N. der Winter
bisweilen sehr strenge; die kühlen Sommer im Sw. und in Irland verursacheil
oft Mißernten.
Krrverbscsuelten.
tz $3. Der Ackerbau des vereinigten Königreichs reicht zur Erzeugung
des nötigen Brotkorns nicht aus; England baut besonders Weizen, Gerste
und Hopfen, Schottland Hafer und Irland Kartoffeln.*) Fast die Hälfte
des gesamten Bodens dient als Wiesen- und Weideland der Viehzucht, in
der das Jnselreich wohl kanm von einem Staate der Welt übertroffen wird.
England züchtet besonders Rinder und edle Pferde (berühmte Rennpferde),
Schottland Schafe und Irland Rinder, Schweine und Schafe. Von großer
Bedeutung ist auch die Fischerei (Heriug-, Lachs- und Stockfischfang). — Das
*) Irland, das Hauptkartoffelland der Erde, bepflanzt 3/5 des anbaufähigen
Bodens mit Kartoffeln; jede Mißernte ruft eine Hungersnot in der armen Bevölkerung
hervor.
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Extrahierte Ortsnamen: Irland Dublin Südwestengland Irland Irland England Schottland Irland England Schottland Irland Irland
— 124 -
zwei jenseits der Tiefebenen aufsteigende Hochgebirge (das Kettengebirge
der Pyrenäen und das südliche Küstengebirge).
a) Das iberische Tafelland, durchschnittlich 7—800 m hoch, senkt sich
nach W. dem Oeean zu. (Vergl. die Richtuug der Flußläufe!) Es fällt im
N., No. und S. in drei Randgebirgen zum Oeean (Golf von Biseaya), zum
Ebrobeckeu und zur Tiefebene des Guadalquivir ab. Ein von W. nach No.
laufendes Centralgebirge, das eastilifche Scheidegebirge, teilt das Tafel-
laud in zwei Hochflächen, die nördliche alteastilische und die südliche neu-
eastilische Hochebene. Das Centralgebirge besteht aus vier Gebirgsgruppeu,
der (Sierra*) de Estrella, Sierra de Gata, Sierra de Gredos und Sierra
de Gnadarrama, die durch Hochplateaus oder Thäler von einander getrennt
sind; nur hier fiuden sich Waldungen, Seen und forellenreiche Bergwasser. —
Die Flüsse des Tafellandes, der Duero (port. Douro), Tajo (port. Tejo)
und die Guadiaua mit ihren Nebenflüssen schneiden so tief in die Hochfläche
ein, daß ihre Ufer von unten gesehen Gebirgen gleichen. Während eines großen
Teils des Jahres sind die großen Flüsse wasserarm, die kleinen wasserlos. In
engen tiefen Thälern stürzen sie, zum Teil in Stromschnellen, über die Ränder
des Tafellandes dem Oeean zu, so daß sie weder als Wasserstraßen den Zugang
zum Innern öffnen noch als Bewässerungskanäle für die trockenen Hochflächen
dienen können. Die alteastilische Hochebene, regenarm und baumlos, gleicht
im Spätsommer nach beendeter Ernte einer sonnenverbrannten Steppe; von
ihr gilt das Sprichwort: Eine Lerche, die über Castilien hinfliegen will, muß
sich ihr Futter mitnehmen. Auch die neneastilische Hochebene, im 0. als
la Mancha (mantscha) bekannt, leidet an Dürre und wird im Sommer zur
weiten flachen Steppe, in der die Flüsse alsdann stehende Sümpfe bilden. In
ihrer Mitte erheben sich die Berge von Toledo, die das Tajobecken vom
Gnadianabecken trennen.
b) Das nördliche Randgebirge reicht vom Kap Finifterre (— Lands-
end) bis zur Bidaffoa, dem Grenzflüßchen gegen Frankreich. Es besteht ini
W. aus dem ausgedehnten, südwärts bis zum Duero reichenden galizischen
Berg lande, das von meist granitnen, regellosen Bergketten erfüllt und von
tiefen Thälern durchrissen ist. Nach N. und W. besitzt es eine fjordenreiche
Steilküste und verliert sich nach 80. allmählich ins Tafelland. Der Minho
(minjo) entwässert es. Die östliche Fortsetzung, das eantabrische Gebirge,
erhebt sich in den Picos de Europa, einem alpenähnlichen Berglande, fast bis
zur Höhe des Watzmann. Daran schließt sich das baskische Bergland, durch
die Natur in hohem Maße begünstigt. „Reich an sommergrünen Wäldern von
Eichen, Buchen und Edelkastanien, mit rauschenden, oft Wasserfälle bildenden
*) Sierra, Port. Terra — Säge — zackiges Gebirge.
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— 126 —
Küstengebirge erhebt sich in der Sierra Nevada (Schneegebirge, s. Abb. 32)
zu einer Höhe, wie sie außerhalb der Alpen in Europa nicht mehr vorkommt
(Mulahaczn, 3555 in). Westlich davon liegt die bergumschlossene Hochebene
von Granada. Nach No. senkt das Gebirge sich allmählich und wird hier vom
Segura durchbrochen und vom Jncar begrenzt.— Gieb a) die zum Mittel-
meer, b) die zum Oeean fließenden Gewässer nebst ihren Quellen an!
Das Klima der Pyrenäen-Halbinsel ist nur in den nördlichen Rand-
gebirgen regenreich, auf dem Tafellande und im 8. herrscht sommerliche Dürre,
so daß viele Landstriche ohne künstliche Bewässerung völlig ertragsunfähig sind.
Der Temperatur uach besitzt die Halbinsel das wärmste Klima Europas; trotz-
dem tritt in manchen Gegenden des Tafellandes im Winter Eisbildung ein,
die höchsten Gipfel tragen monatelang Schnee, und in den Pyrenäen und der
Sierra Nevada kommt es zur Bildung kleiner Gletscher.
Krrverbsquell'en.
§ 88» Die Hanpterwerbsqnelle auf der Pyrenäen-Halbinsel ist der
Bodenbau. Günstiger Boden und künstliche Bewässerung (Rieselfelder)
lassen es trotz der vorherrschenden Dürre zu reichlichen Ernten an Weizen,
Gerste, Mais, Hirse, Reis kommen; außerdem gedeihen in besonders be-
günstigten Landstrichen*) Wein, Zuckerrohr, Apfelsinen, Limonen, Datteln,
Feigen, Oliven, Baumwolle und eiue Fülle von Gemüsen. Die Viehzucht
stand früher auf höherer Stufe (Merinoschafe); im N. werden besonders
Rinder, auf der Hochfläche uitb im S. Schafe und Ziegeu gehalten, außerdem
zahlreiche Efel und Maultiere; die Steppen und Heiden begünstigen die
Bienenzucht. In manchen Gegenden wird die Kultur der Seidenraupe und
der Cochenille^) betrieben. — Seit uralten Zeiten blüht der Bergbau der
Pyrenäen-Halbinsel, die an Mannigfaltigkeit der Bodenschätze das erste Land
Europas ist. Erzreich sind die Randgebirge des Tafellandes und die Sierra
Nevada. Der Nordraud liefert besonders Eisen und Steinkohlen, daneben
Salz und Zink, die Sierra Moreua Kupfer und Quecksilber, der Nordostrand
Blei und Steinkohlen, der Südrand der Sierra Nevada Blei und Silber.
Ausgezeichnetes Eisen kommt aus der gauzeu Halbinsel vor, außerdem au
mehreren Orten Gold, Schwefel, Nickel, Antimon. Salz wird sowohl ans
Steinsalzlagern wie an der Küste in Salzgärten gewonnen. Über 1000 Orte
besitzen Mineralquellen. — Die vor der Entdeckung Amerikas blühende In-
*) Gedicht: Der Zigeuncrbube im Norden, von Geibel.
**) Die Cochenille (spr. koschenillj), ans Mexiko mit ihrer Futterpflanze, einer Opuntie,
in Spanien eingeführt, giebt gedörrt einen köstlichen roteu Farbstoff; auf 1 kg. gehen 140000
trockene Cochenilleläuse.
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Nickel Geibel
Extrahierte Ortsnamen: Nevada Europa Granada Europas Nevada Europas Nevada Nevada Amerikas Mexiko Spanien
— 128 —
der geistige Mittelpunkt Spaniens. Kanalverbindung mit dem Tajo und der
hier gelegenen Sommerresidenz Aranjnez (aranchnes). — Nordwestlich von
Madrid in der Sierra de Guadarrama der ungeheure Klosterpalast Escorial.
5. Toledo (= erhabene Warte) am Tajo, alte Hauptstadt, mit ehemals
berühmter und auch jetzt noch ausgeübter Waffenschmiedekunst (Toledoklingen).
6. Almaden, wichtigstes Quecksilber- und Zinnoberbergwerk Europas.
7. Badajoz*) am Tajo, Grenzfestung gegenüber derportug. Festung Elvas.
Küftenstädte des nördlichen Randgebirges:
8. La Cornüa (korrunja), Haupthafen Galiziens; nahe dabei der Kriegs-
Hafen Ferröl.
9. Oviedo. landeinwärts, Mittelpunkt eines Bergbaugebiets mit Eisen-
und Steinkohlengruben.
10. Sautander, Hauptausfuhrhafen für eastilische Wolle, mit Wollspinne-
reien und Eisengießereien; in der Nähe Eisen- und Zinkminen.
11. Bilbao, Hanptansfnhrhafen für die Erze des Nordens; Festung.
Städte des Ebrobeckens und seiner Küste:
12. Zaragoza**) (ßaragoßa), zwischen Ebro und Kaiserkanal, mit be-
deutender Textilindustrie; Universität.
13. Barcelona am Mitlelmeer, erste See- und Handelsstadt Spaniens
und Hauptsitz der spanischen Industrie, besonders in Webwaren und Maschinen;
Universität.
Städte des südöstlichen Randgebirges und seiner Küste:
14. Valencia am Guadalaviar, im „maurischen Paradies", der schmalen,
sehr sorgfältig bewässerten und bebauten Küstenebene von Valencia. Hanptsitz
der Seidenfabrikation mit bedeutender Ausfuhr von Geweben, Eigarren, Süd-
fruchten; Universität.
15. Alieänte***), der „Hafen Madrids", mit dem es durch eine Elsen-
bahn verbunden ist.
16. Mnrcia, landeinwärts am Segura; Hauptort der spanischen Seiden-
indnstrie.
17. Eartagena, Hauptkriegshafen Spaniens, mit großartigen Docks und
Schiffswerften; au der Küste südwestlich von Eartagena ein wichtiger Bergbau-
distrikt (Eisen, Ziuk, Blei).
18. Grankda (= Stadt der Granaten) in der Sierra Nevada ans der
Hochebene gl. N., alter maurischer Königssitz mit der Alhambra (Abb. 32).
19. Malaga, industriereicher Ausfuhrhafen für Wein und Südfrüchte.
-- \
*) In der Nähe das Kloster San Juste, in dem Karl V. lebte und starb. Gedichte:
Der Pilgrim vor St. Just, von Platen, und Die Leiche zu St. Just, von A. Grün.
**) Verteidigung gegen die Franzosen (1808).
***) Südwestlich davon (bei Elche) die einzigen Dattelpalmenwälder Europas.
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Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Madrid Europas La_Cornüa Galiziens Oviedo Bilbao Barcelona Spaniens Valencia Guadalaviar Valencia Spaniens Sierra_Nevada Malaga Europas
— 223 —
Religion nach sind die meisten Bewohner Mohammedaner; doch ist auch die
Zahl der Christen nicht unbedeutend.
Residenz- und Industriestädte im Gebiete des hohen Atlas:
33. Marokko (Marakesch, die Geschmückte), Haupt- und erste Residenz-
stadt des Reiches, Stapelplatz für den Durchfuhr- und Karawanenhandel,
Lederfabriken (Maroquin).
34. Fßs, zweite Residenz und größte Stadt des Sultanats, wichtigste
Handels- und Industriestadt (Waffen, Lederwaren, Teppiche, Gewebe). Haupt-
sitz der mohammedanischen Gelehrsamkeit.
Mittelmeerhäfen im Bereich des Tell-Atlas:
35. Algier, Hauptstadt Algeriens, Sitz des Gouverneurs und bedeutendste
Handelsstadt des Landes. Bahnverbindung mit den Häfen Oran im W. und
Philippeville im 0. — Von Philippeville führt eine Bahnlinie südwärts
nach Biskra, einer Oase jenseit des saharischen Atlas. Frankreich beabsichtigt,
diese Linie quer durch die Sahara über Agades bis an den Tsad-See zu führen;
auch ist eine Verbindung Orans mit Timbnktu geplant.
36. Tunis*), Residenz des Beys, neben Alexandrien bedeutendste Handels-
stadt Nordafrikas, mit vielen Fabriken und reichen Bazars. Hafen Goletta.
bedeutender Schiffsverkehr mit Marseille, Italien und der Levante.
Viii. Die afrikanische Inselwelt.
Wodenform xtxib Kewcrsser.
§ 185. Die afrikanischen Inseln sind fast alle gebirgig, von vulkanischer
Natur und großer Fruchtbarkeit. Unter den Jnfeln des indischen Oceans
(s. § 160) befinden sich auch Korallenbauten (Sansibar, Amiranten, Seychellen).
Madagaskar, die drittgrößte Insel der Erde (größer als die Pyrenäen-
Halbinsel), besteht aus einem granitischen Gebirgskeru, dem Sand, Kalk und
im N. auch Vulkanboden vorgelagert ist. Die größeren, teilweise schiffbaren
Flüsse (Länge der Themse oder Ems) strömen der Straße von Mocambique
zu. Unter den vulkanischen Inseln des atlantischen Oceans (s. § 160)
erhebt sich Tenerisa, die größte der Canarien, mit dem Pico de Teyde**),
3700 m hoch (Höhe des japanischen Jnselvulkans Fudschijama).
*) Nördlich von Tunis die Ruinen Karthagos.
**) Dieser gewaltige Vnlkankegel, dessen Gipfel, der Zuckerhut, im Winter eine Schnee-
Haube trägt, hat den letzten Ausbruch an seinen Flanken vor kaum 100 Jahren erlebt. Seine
steilen Abhänge tragen in süns übereinander liegenden Stockwerken fünf Pslanzenregionen:
die Zone der Weinreben (mit Euphorbien, Drachenbäumen, Dattelpalmen, Bananen, Zucker-
rohr), der Lorbeeru (mit Eichen, Oliven, Farnen, Epheu), der Fichten (mit Heidekraut und
Erdbeerbäumen), der Retama, einer Ginsterart, und der Gräser.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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— 227 —
hier den Namen „Südsee" führt, eingeschlossen. — Nach ihrer Entfernung vom
Australkoutiueut teilt man die Inseln in drei Gruppen:
a) der innere Jnselgürtel (Neu-Guinea mit dem Bismarck-Archipel,
die Salomons-Jnseln, die neuen Hebriden, Nen-Kaledonien, Nen-Seeland),
d) der äußere Jnselgürtel (Marianen, Karolinen, Marschall-Jnseln,
Gilbert-Inseln, Fidschi-Jnseln, Tonga- oder Frenndschafts-Jnseln, Samoa- oder
Schiffer-Jnseln, Gesellschafts-Jnseln, Panmotn- oder niedrige Inseln, Mar-
qnesas-Jnseln) und
c) die zerstreuten Inseln (Sandwich-Inseln, Sala y Gomez, Osterinsel).
Nach den Bewohnern unterscheidet man Melanesien (— Schwarzinsel-
welt, die innere Jnselreihe ohne Neu-Seelaud), Mikrouesieu und Polynesien
(= Kleininsel- und Vielinselwelt, der äußere Juselgürtel und Neu-Seelaud.^)
Politische Gliederung.
§ 190. Politisch gliedert sich der Erdteil Australien in
unabhängige Staaten (die Republik Hawaii, das Königreich der
Tonga-Inseln),
Schutzstaaten (Königreich der Samoa-Jnseln, neue Hebrideu) und
englische, französische, deutsche, spanische und niederländische
Kolonien.
Klima, Naturprodukte und Kewohner.
§ 191. 1. Die nördlichen zwei Fünftel des Anstralkontinents gehören
der heißen Zone, der Rest der südlichen gemäßigten Zone an. Während an
den Küsten die See Hitze und Kälte abschwächt, wirken im Innern beide
ungemäßigt und erzeugen hier ein echtes Wüstenklima mit heißer Tages-
temperatur und kühlen Nächten. Januar und Februar sind die heißesten,
Juni und Juli die kältesten Monate. Das Tropengebiet hat zwei Jahres-
zeiten (Oktober bis April nasse, Mai bis September trockene Zeit), die ge-
mäßigte Zone vier.
Mineralien sind im australischen Berglande und an der Westküste
reichlich vorhauden. Die Pflanzenwelt ist im Innern des Kontinents sehr
einförmig: Grassteppen wechseln mit ausgedehntem Buschland, dem aus Holz-
gewachsen von verschiedener Höhe zusammengesetzten Scrub. Die Nordküste ist
mit Tropenwaldungen bedeckt, die Ostküste mit Laubwäldern, deren Blätter
eine merkwürdige grau- oder blaugrüne Färbung zeigen. Palmen sind von der
*) Die australische Inselwelt, welche eine Brücke zwischen Ostasien und Südamerika
bildet, erstreckt sich über 117 Längengrade oder einen Raum von 66 Mill. qkm, bedeckt jedoch
üon diesem ungeheuren Räume nur eine Fläche — dem deutschen Reiche nebst Österreich und
der Schweiz.
15*
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
— 228 —
Nordwest- bis zur Südostecke des Küstengebietes verbreitet. Eigentümliche Baum-
arten der australischen Flora sind die fieberheilenden Eukalypten oder Blau-
gummibüume, die zu mehr als 100 m hohen Baumriesen aufwachsen, die Baum-
farne, die Grasbäume, die Araukarien (Nadelholzarten) und die Flaschenbäume
(Sterkulieu).
Die Tierwelt des australischen Festlandes ist ziemlich arm. Außer
eiuer großen Artenzahl von Ratten, Mäusen und Fledermäusen sind an Säuge-
tiereu besonders die Beuteltiere reich vertreten (Beutelwölfe, Beutelmarder,
Käuguru). Dazu kommt der Dingo, eine von Menschen eingeführte und ge-
zähmte Wolfsart, das Schnabeltier und der Ameisenigel, merkwürdige eier-
legende Säuger. Reicher und schöner ist die Vogelwelt, die außer vielen
bunten Papageienarten (Wellensittich) die merkwürdigen laubenbauenden Atlas-
vögel, Kakadus, Webervögel, den prachtvollen Leierschwanz, den schwarzen
Schwan und den straußartigen Emu zu ihren Mitgliedern zählt. Der Alli-
gator, etwa 60 Schlangen, darunter 5 Gist- und einige Riesenschlangen,
Eidechsen und Geckos vertreten die Reptilien.
Die Bevölkerung besteht aus Eingeborenen und Eingewanderten. Die
eingeborenen Australueger, vou denen 1891 noch fast 60000 gezählt wurden,
und etwa 1—200000 vorhanden sein mögen, zeigen dunkelbraune Haut,
schwarzes krauses Haar, plattgedrückte Nase, meist schmächtige Arme und
Beine. Sie leben von der Jagd und vom Fischfange, sind auf Tasmanien
schon ausgestorben und gehen auf dem Festlaude ebenfalls dem Untergange ent-
gegen, da sie uicht eivilisationssähig sind (s. Abb. 46). Die Eingewanderten
gehören dem europäischen (Großbritannier, Deutsche) und dem mongolischen
Stamme (Chinesen) an.
2. Das Klima der mit Ausnahme Neuseelands in den Tropen liegenden
australischen Inselwelt wird in seiner Hitze durch die Seewinde gemildert
und ist auf den meisten Inselgruppen selbst für Europäer gesund. Viele Korallen-
iuseln leiden unter der Trockenheit des Klimas; andere Inselgruppen werden
vielfach durch Wirbelstürme (Tornados) heimgesucht. — Die Flora Oceauieus
ist der Pflanzenwelt der ostasiatischen Inseln ähnlich. Sago- und Kokospalmen,
letztere besonders auf den Koralleninseln, liefern nebst dem Brotfruchtbaume
Nahrung, der neuseeländische Hanf und der Papiermanlbeerbaum Kleidung.
Die Tierwelt der Inseln ist außerordentlich arm, mit Ausnahme derjenigen
Neu-Guineas und der zugehörigen Inseln, die fast alle australischen Säuge-
tiere und Vögel, unter den letzteren die prächtigen Paradiesvögel, den Kasuar,
Papageien und Tauben, besitzen. Nen-Seeland weist gleich dem übrigen
Oceanien au Säugetieren nur Fledermäuse, Ratten und eingeführte Schweine
und Huude, au Vögeln merkwürdige Papageien (Erdpapagei), den nächtlich
lebeudeu Kiwi und die über ganz Polynesien verbreiteten Tauben und Honig-
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die Himalaja-Karakorumketteu, der Knönlnn und der Tienschan. — Gieb an,
in welcher Richtung diese Gebirgssysteme an die Pamir herantreten!
tz 106. Das Innere Centralasiens ist durch die kahlen Parallelketten und
Verästelungen des Kuöuluu (= Zwiebelgebirge), der mach N. steil und nach 8.
flach abfällt, in zwei verschiedene Hochländer geteilt. Südlich von diesem Gebirge
breitet sich bis zum Himalaja die mit zahlreichen Salzseen (Tengri-nor, Kuku-uor)
und guten Weidegründen ausgestattete Hoch steppe von Tibet oder Khor
aus, deren Dnrchschnittshöhe 4—5000 m betrügt, und nördlich bis zu deu sibirischen
Randgebirgen das 800—1200 m hohe, abflußlose Hanhai (—ausgetrocknetes
Meer). Letzteres besteht im westlichen Teile aus dem oasenreichen Becken des
Tarim (zum Lob-uor) und im östlichen aus der steppenreichen Wüste Gobi
oder Schamo (— Sandmeer), deren nordwestlicher Ausläufer (zwischen Tien-
schan und Altai) die 700 m hohe dsungarische Steppenmulde bildet.
§ 107» Centralasien bildet das größte Quellencentrum des Kon-
tinents. Aus dem Gebirgskern des Innern brechen nach allen Richtungen
hin bedeutende Ströme hervor, deren Oberlauf dem Hochlande angehört,
während der Unterlauf die peripherischen Landschaften dnrchfurcht. Es fließen:
nach W. die Doppel- oder Zwillingsströme*) des Amu und Syr,
nach N. der Ob, die Jenissei und die Lena,
nach 0. der Amur und das Zwillingsstrompaar Hoanghü und
Jungtsekjang,
nach 8. der Mekong, Salwsn, Jrawadi, Brahmaputra, Ganges
und Indus.
Gieb an, ans welchen Teilen des centralasiatischen Hochlandes
die einzelnen Ströme entspringen und wohin sie münden!
Das Klima Centralasiens ist in hohem Grade kontinental (lange, strenge
Winter; kurze, heiße Sommer). Da die regenbringenden Winde ihre Fenchtig-
keit an den Randgebirgen oder den Hochgebirgen des Innern verlieren, so ist
die Lnft sehr trocken und bei Nordoststürmen außerordentlich staubig.
ell'en.
§ 108. Da gutes Ackerland wenig vorhanden ist, so kommt für die
Ernährung der nicht sehr zahlreichen Bewohnerschaft Hochasiens besonders die
Viehzucht in Betracht (Kamele, Pferde, Schafe, in Tibet Kaschmirziegen und
die als Last- und Zugtiere verwendeten Jaks). Großen Metallreichtum
besitzt der Nordrand der Landschaft: Gold, Silber, Blei, Kupfer und Eisen
werden besonders im Altai gewonnen. Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich
¥) Doppel- oder Zwillingsströme nennt man diejenigen Flüsse, welche aus be-
nachbarten Quellgebieten kommen, sich mit ihren Mittelläufen von einander entfernen und
nahe bei einander in dasselbe Meer münden. Beispiele!
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Hoanghü Jrawadi Hochasiens Tibet