40 Amerika.
an, daß die Vereinigten Staaten das erste Getreideland der Erde sind. Die süd-
lichen Landgüter (Plantagen) erzeugen Bannl wolle (2/3 der Weltproduktion),
Tabak, Zuckerrohr und Reis; Wein- und Obstbau gewinnen immer größere
Ausdehnung. Von Bedeutung ist ferner der Anbau der Kartoffel, des Hanfes,
des Flachses und des Hopfens. Die Waldungen, die immer noch x/4 des Landes
bedecken, sucht man neuerdings forstwirtschaftlich zu pflegen und zu erhalten.
Großartige Ausdehnung hat die Viehzucht gefunden, und die Vereinigten
Staaten Nordamerikas gehören zu den viehreichsten Staaten der Erde. Die
Viehzucht steht in den Farmen in enger Beziehung zur Landwirtschaft; im
Westen wird sie als umfangreiche Weidewirtschaft betrieben. Obenan stehen
Schweine-, Rindvieh- und Schafzucht, und die Produkte derselben (Fleisch,
Speck, Häute, Wolle) siud für den Export hochwichtig.
In großem Maßstabe wird die Fischerei betrieben, namentlich Walfisch-
fang, Robbenschlag und Kabeljaufang *). Die Bereitung von Fischguano aus
einem in großen Massen ankommenden, aber ungenießbaren Fische, dem
Menhadem, gewinnt an Bedeutung.
Der Bergbau findet einen unerschöpflichen Reichtum der verschiedensten
Mineralien. Bezüglich der Eisen- und Kohlengewinnung steht die Union seit
einigen Jahreu an der Spitze2) und hat somit das kohlen- und eisenreiche Groß-
britannien überflügelt; aber auch in der Produktion von Gold, Silber, Kupfer, Blei,
Quecksilber und Salz steht das Land mit obenan. In der großartigen Petroleum-
gewinnnng wetteifert es mit Rußland, das es in der Ausfuhr weit übertrifft.
Die Industrie Nordamerikas hat sich seit vier Jahrzehnten zu einer
Leistungsfähigkeit entwickelt, daß die Vereinigten Staaten gegenwärtig den
zweiten Industriestaat der Erde bilden. Der Reichtum an Rohstoffen, der
Unternehmungsgeist und das Erfindungstalent der Dankees, die bequemen
Verkehrsverhältnisse und das Vorhandensein großer Kapitalien begünstigten
die industrielle Entwicklung außerordentlich, der Mangel an Arbeitskräften aber
wurde durch eine außergewöhnlich starke Anwendung der Maschine ersetzt. Die
Erzeugnisse zeichnen sich nicht nur durch Billigkeit, sondern vor allem auch
durch Solidität aus. In erster Linie steht die Eisenindustrie, die in der
Stahlproduktion und im Maschinenbau die englische Industrie überflügelt hat.
Meister sind die Nordamerikaner auch in der Konstruktion eiserner Brücken
und Häuser, die man bis 25 Stock hoch führt, und zu hoher Leistungsfähigkeit
hat sich die Fahrräder-, Nähmaschinen- und Automobilfabrikation entwickelt.
Von höchster Bedeutung ist sodann die Textilindustrie in der Herstellung
von Banmwoll-, Woll- und Seidenwaren. In der Seidenfabrikation über-
trifft die Union dem Umfange nach diejenige Frankreichs. Die Mühlen-
indnstrie ist unerreicht, und großartig wird die Glas-, Leder-, Tabak-, Zucker-,
Holz- und Papierfabrikation betrieben. Von seltener Leistungsfähigkeit sind
auch die großartig angelegten Schlächtereien3), die Brauereien und Branntwein-
brennereien und die Schiffswerften.
1) Der junge Kabeljau heißt Dorsch, der getrocknete Stockfisch.
2) Von der Gesamtkohlenproduktion der Erde fördert Nordamerika 40%, Groß-
britannien 30% und Deutschland 15%.
3) Es gibt Schlächtereien, in denen jährlich 3—4 Mill. Schweine, l1/2—2 Mill.
Schafe und 1—2 Mill. Rinder geschlachtet werden.
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Extrahierte Personennamen: Fischguano
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Petroleum- Nordamerikas Frankreichs Nordamerika Deutschland
48 Amerika.
auch dem Ackerbau zu, und der fruchtbare Boden, der bis heute uoch eine Düngung
meist überflüssig macht, lieferte reiche Erträge. In den ebenen Ackergründen
finden landwirtschaftliche Maschinen reiche und dankbare Anwendung, und die
weit verzweigten Wasserläufe und leicht auzulegeude Eiseubahueu ermöglichen
bequeme Abfuhr der landwirtschaftlichen Produkte. Vor allem baut man Weizen
und Mais an, und von den Erträgen kann mehr als die Hälfte ausgeführt
werden^). Ferner erzeugt mau Raps, Lein, Obst und Wein und im nördlichen
Gebiete Zuckerrohr in großen Mengen. Die Industrie, die rasche Fortschritte
macht, beruht in der Hauptsache noch auf der eigenen Naturproduktion. Vor
allem nennen wir hier die Saladeroindnstrie, die über großartige Schlacht-
anlagen verfügt. Das Schlachtfleifch wird in Eis verpackt oder als Dörr- oder
Salzfleisch (insgesamt jährlich etwa 6 Mill. Ztr.) ausgeführt. Von hoher Bedeu-
tuug sind die Fleischextraktfabriken der vereinigten Liebig-Kemmerich-Kompanien.
Mit der Saladerofabrikation in Verbindung stehen großartige Gerbereien.
Sehr entwickelt hat sich die Molkereiindustrie, die Butter zur Ausfuhr briugt.
Mit der Naturproduktion des Landes in Verbindung stehen ferner die Müllerei,
Zuckerfabrikation, Branntweinbrennerei und Olmüllerei. In Buenos Aires eut-
wickelt sich eine vielseitige Industrie, an der deutsches Kapital und deutscher
Unternehmungsgeist vielfach beteiligt sind. Mehrere große Eisenbahnen er-
schließen das Innere des Landes. Die Pacisicbahn, die von Buenos Aires
über die Kordilleren nach Valparaiso an der chilenischen Westküste führen
soll, ist noch nicht vollendet. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände
sind Wolle, Mais, Weizeu, Vieh, Häute, Talg, Butter, Dörrfleisch
(Tasago), gefrorenes Hammelfleisch, Corned beef (Büchsenfleisch),
Fleischextrakt, Leinsamen, Leder. Einfuhr: Baumwoll-, Eisenwaren,
Maschinen, Kleider usw.
Buenos Aires („Gute Lüfte") an der Mündungsbucht des La Plata,
über 1 Mill. E. Wichtigster Handelshafen und Hauptzentrale der zahlreichen
Eisenbahnen. Ausfuhr von Landeserzeugnissen. Große Schlächtereien.
Rosario am Parana, 130. E.
La Plata, zweiter Handelshafen.
Eordoba (Kordowa). Eisenbahnmittelpunkt.
15. Republik Uruguay (Urugwä-i).
1/5 Mill. qkm, 1 Mill. Einw.
Das Land ist infolge seiner ausgedehnten fetten Weidegründe (mit
20 Mill. Schafen und 10 Mill. Rindern) ein wichtiges Land der Vieh-
zucht, mit der sich die Hauptmasse der gemischten Bevölkemng beschäftigt.
In den Hafenorten blüht eine großartige Saladeroindustrie, deren Er-
Zeugnisse hauptsächlich ausgeführt werden. Neben der Viehzucht erweitert
sich der früher vernachlässigte Ackerbau und erzeugt vor allem Weizen
über den Bedarf. Der Handel führt Wolle, Häute, Fleisch (in Eis
i) Argentinien hat sich auf dem Weltmarkte den zweiten Rang als Weizenlieferant
erobert und führte 1903/04 fast 2 400 000 t Weizen aus.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Buenos_Aires Buenos_Aires Valparaiso La_Plata Uruguay Argentinien
Die Staaten Europas. 67
60 Prozent der reformierten und 32 Prozent der katholischen Kirche an. Die
Volksbildung ist im allgemeinen gut, aber in den verschiedenen Kantonen sehr
ungleichmäßig.
Produktionsverhältnisse. Die vorzüglichen Bergweiden (35 Prozent des
Landes ist Wiesen- und Weideland) bedingen eine ausgedehnte Viehzucht, und die
reichen Wasserkräfte ermöglichen die Industrie. Viehzucht und Industrie bilden
dämm die Haupterwerbsquellen.
Der Ackerbau ist von einiger Wichtigkeit nur auf der Hochebene. Die
Getreideernten decken kaum die Hälfte des Bedarfs. Wein- und Obstbau
stehen fast überall in hoher Blüte; ferner pflanzt man Tabak, Kartoffeln und
Hülsenfrüchte an.
Die Viehzucht bildet den Haupterwerb. Bedeutend ist namentlich die
Rindviehzucht^), die vorzügliche Käseprodukte, Butter und kondensierte Milch
zur Ausfuhr liefert. (Jährlich führt die Schweiz etwa für 35 Mill. Mark
Käse und für 25 Mill. Mark kondensierte Milch aus.) Beträchtlich ist femer
die Ziegenzucht und die Seidenraupenzucht.
Der Bergbau ist unbedeutend; erwähnenswert ist nur die Salzgewinnung.
Die Industrie, die bei dem Mangel an Kohlen die reichen Wasserkräfte
in ausgiebigster Weise benutzt, ist von großer Bedeutung. Die Schweiz gehört
zu den ersten Industrieländern Europas. Obenan stehen die Baumwoll-
Weberei und Musselinstickerei (Zürich, St. Gallen), die Seidenindustrie (Zürich,
Basel), die Leinen- und Damastweberei (Bern) und die Fabrikation von Uhren
(man fertigt jährlich für 40 Mill. Mark), Musikwaren und Schmucksachen in:
Jura und in Genf; wichtig sind ferner der Maschinenbau, die Farbwarensabri-
kation (Anilinfarben), die Strohflechterei, die Herstellung von Aluminium und
die Holzschnitzerei.
Der Handel übertrifft in seinem Umsatzwerte sogar Spanien, Schweden
und Portugal. Die großen Terrainschwierigkeiten sind durch kühn angelegte
Verkehrswege, die bedeutende Geldopfer erforderten, überwunden worden.
Vorzügliche Straßen führen über die Alpenpässe, und das Eisenbahnnetz der
Schweiz gehört zu den dichtesten der Erde. Die Gotthardbahn und die Simplon-
bahn (von denen die erste den Schweizer Verkehr zwischen Deutschland und
Italien, die letzte den Verkehr zwischen Frankreich und Italien vermittelt), sowie
die Tiroler Arlbergbahn sind besonders bedeutsam für den internationalen Ver-
kehr der Schweiz. Bedeutungsvoll, wenn auch nur für den örtlichen Verkehr,
sind die Bergbahnen nach dem Rigi, dem Pilatus und der Jungfrau. Auf
den zahlreichen Seen verkehren über hundert Dampfer. Der Handelsverkehr
erstreckt sich in erster Linie auf die Nachbarstaaten, sodann auch auf Nordamerika,
Brasilien und England. Zur Ausfuhr gelangen besonders Jndustrieartikel
(Seiden- und Baumwollwaren, Uhren, Farbwaren, Maschinen) und Erzeugnisse
der Viehzucht (Käse, besonders Emmenthaler, Milch); die Haupteinfuhr-
artikel sind: Getreide, Rohstoffe für die Industrie und Kolonialwaren.
Eine besondere, nicht zu unterschätzende Nahrungsquelle findet die
i) Berühmte Rinderrassen sind das einfarbige Schweizer Braunvieh oder die
Schwyzer Rasse, besonders in den südlichen und östlichen Kantonen, und das Fleck-
vieh der Schweiz, vorzugsweise in der westlichen Hälfte der Schweiz verbreitet. Von
diesem sind hervorragende Schläge: das Freiburger, Berner und Simmenthaler Vieh.
(Das Simmenthaler Vieh wird vielfach auch in Deutschland angetroffen.)
5*
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Basel Bern Genf Spanien Schweden Portugal Deutschland Italien Frankreich Italien Schweiz Nordamerika Brasilien England Schweiz Deutschland
70 Die Staaten Europas.
Die Viehzucht entspricht im allgemeinen nicht dem Bedarfe des Landes.
Die hervortretendsten Zweige sind Schaf- und Rindviehzucht1). (Vor-
zügliche Käseprodukte!) Sehr verbreitet ist die Schweine- nud Kaninchenzucht,
und unerreicht ist Frankreich in der Geflügelzucht, so daß Schlachtgeflügel und
Eier in großen Mengen ausgeführt werden. Hochentwickelt ist die Seiden-
ranpenzucht, die jährlich nahezu 1 Mill. kg Rohseide liefert. Von Bedeutuug
ist auch der Fischfang (Sardinen- und Heriugsfaug) imb die Austernzucht.
Der Bergbau ist nur in der Gewinnung von Salz, Eisen und
Kohlen hervorragend, doch entspricht die Eisen- und Kohlengewinnung nicht
dem Bedarf. Ein Übelstand ist, daß die Eisenbergwerke von den Kohlen-
gebieten weit entfernt liegen.
Die Industrie ist mannigfaltig, hochentwickelt und über das ganze Land
verbreitet. „Praktisches Geschick und feiner Geschmack der Franzosen und die
frühzeitige Entwicklung gewerblicher Freiheiten2) erhoben Frankreich zu einem
Industriestaat ersten Ranges."
Obenan steht die Seidenindustrie, die in bezng auf Vielseitigkeit, aus
originelle und geschmackvolle Arbeit unerreicht dasteht. Sie beschäftigt etwa
200 000 Webstühle und an 2 Mill. Spindeln. Die Hauptsitze sind Lyon und
St. Etieuue. Der große Bedarf au Rohseide (4x/2 Mill. kg) wird durch die
eigeue Produktion nicht gedeckt und muß durch Zufuhr aus Ehiua und Jtalieu
ergänzt werden. Auch in den übrigen Zweigen der Webindustrie, insbesondere
in der Wollindustrie, steht Frankreich in bezug auf künstlerische Ausführung,
namentlich in der Anwendung voruehmer Muster, obenan.
Auf hoher Stufe der Leistungsfähigkeit steht die Transp ortmittelindnstrie
(Automobile und Equipagen); sehr ansehnlich ist der Schiffbau, und im Ge-
biete von St. Etienne blüht die Waffenfabrikation und der Maschinenbau.
Weltruf geuießeu ferner die Mode- und Luxuswareuiudustrie (Gold-,
Silber- und Bronzearbeiten), die in Paris ihren Hauptsitz hat, die Spitzeu-
sabrikation, sowie die Porzellanmanufaktur von Sevres bei Paris.
Weitberühmt ist die Herstellung von seinen Lederwaren, der Schaumweine, feiner
Branntweine: Koguak (Bordeaux) und Chartreuse (Greuoble) und guter Käse-
sorten (Fromage de Brie). Von Bedeutung sind auch die Rübenzuckerfabrikation,
die Möbelfabrikation, die Uhrenfabrikation in Besamon, die Glas-, Schokolade-
und Seifenfabrikation, die Herstellung von Parfümerien. Die Tabak- und
Zigarrenfabrikation ist Monopol der Regierung.
Der Handel Frankreichs, begünstigt durch die vorzügliche Lage des Laudes
und durch zahlreiche Verkehrswege, ist der reichen Erzeugungskraft des Landes
ganz entsprechend. Paris bildet den Mittelpunkt eines vorzüglichen Eisenbahn-
netzes, dessen einzelne Linien gleichmäßig vom Hanptpuukte nach allen Teilen
des Landes gehen. Die Haupteiseubahnlinie führt von Le Havre über Paris
und Lyon nach Marseille. Ein Kabel geht von Brest nach St. Pierre auf
Neufundland und vou da nach Boston. Tie französische Handelsmarine folgt
in ihrer Bedeutung nach der Deutschlands. Den bedeutensten Verkehr unter-
J) Die berühmteste Schafrasse ist die Rambouillet-Merino-Rasse; die hervor-
ragendsten Rindviehrassen sind die rotbraune flandrische, die meist hellbraune nor-
mannische, die schwarz-weiße Bretagne- und die weiße Charolais-Rasse.
2) Die Gewerbefreiheit wurde 1791 eingeführt.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Frankreich Ehiua Frankreich Paris Paris Frankreichs Paris Paris Lyon Marseille Brest Neufundland Boston Deutschlands Bretagne-
Die Staaten Europas. 75
Katholiken. „Die scheinbar phlegmatischen, in vielen Beziehungen kleinlichen, bis
zur Pedanterie reinlichen Holländer sind zugleich kühne, zähe und ausdauernde
Tatmenschen." Obwohl kein gesetzlicher Schulzwang besteht, steht es mit der
allgemeinen Volksbildung gut.
Die ausgedehnte Lage am Meere und die vorzüglichen Weideländereien,
die 38 Prozent der Bodenfläche umfassen, weisen das tatkräftige Volk auf See--
Handel und Viehzucht als die wichtigsten Nahrungsquellen hin.
Der Ackerbau wird vor allem in den fruchtbaren Marschen betrieben; der
Getreideanbau deckt aber den Bedarf des Landes nicht entfernt. Doch gewinnt
der Gartenbau Gemüse und Blumen über den Bedarf. Holland ist durch die
Zucht von Blumen, besonders Tulpenzwiebeln, weltberühmt. In größeren
Mengen pflanzt man Zuckerrüben, Flachs, Tabak und Krapp.
Die Viehzucht, namentlich die R i n d v i e h z u ch t x) und Schafzucht, ist
hochberühmt. Von Wichtigkeit ist auch die Seefischerei, besonders der
Herings- und Kabeljaufang.
An mineralischen Erzeugnissen ist das Laud arm. Torf gewinnt man
in großen Mengen aus den Mooren.
Die Industrie ist zunächst in den Zweigeil hervorragend, die im Dienste
des Handels stehen: Schiffbau, Segeltuch- und Taufabrikation, Maschinenbau.
Von Bedeutung sind ferner die Leinen- und Baumwollindustrie, sowie die Tuch-,
Tonwaren-, Zucker-, Branntwein-, Papier- und Zigarrenfabrikation. Berühmt
ist die Diamautschleiferei in Amsterdam. Als Betriebskraft wird vielfach der
Wind ausgenutzt (holländische Windmühlen).
Der Handel, begünstigt durch Lage, Wasserwege, Eisenbahnen und
Kolonialbesitz, bildet noch immer „die Hauptgrundlage des holländischen
Nationalreichtums", obwohl er gegen früher sehr zurückgegangen ist. Zur
Ausfuhr gelaugeu Schlachtvieh, Butter, Käse, Fische, Branntwein,
Tulpenzwiebeln als Landesprodukte, seruer Kaffee, Zucker, Reis und
Indigo als die Produkte der Kolonien. Eingeführt werden: Kolonialwaren,
Steinkohle, Metalle, Getreide, Jndustrieartikel.
Der Kolonialbesitz Hollands, nächst dem Englands und Frankreichs
der bedeutendste aller europäischen Staaten, umfaßt 2 Mill. qkm mit über
39 Mill. E. Am wichtigsten sind die Sunda-Juselu (namentlich Java) und
die Molnkken.
Amsterdam am Znidersee (Seudersee), 550. E., mit dem Meere durch den
Nordseekanal in Verbindung. Die Stadt, deren Häuser auf eingerammten
Pfählen (Pfahlrost) erbaut sind, besteht aus 90 Inseln, die durch 250 Brücken
verbunden werden. Amsterdam ist der zweite Handelsplatz und die wichtigste
Industriestadt des Landes. Stapelplatz für Kolonialwaren, die der Seehandel
einführt. Weltkaffeemarkt. Erster Weltplatz für Diamantschleiferei. Schiff-
bananstalten. Segeltuchfabrikation.
Rotterdam a. d. Maas, dem Hauptmündungsarme des Rheines, 370. E.
Wichtigster Handelshafen Hollands, der Amsterdam bedeutend überflügelt hat.
x) Die holländischen Rinder stehen in der Milchproduktion obenan (im Durch-
schnitt 3000 1 pro Kuh und Jahr). Der schwerste Schlag ist der Amsterdamer.
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Extrahierte Personennamen: Krapp Maas
Extrahierte Ortsnamen: Europas Holland Amsterdam Hollands Englands Frankreichs Amsterdam Amsterdam Rotterdam Rheines Hollands Amsterdam
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86 Die Staaten Europas.
Ausfuhr: Butter, Fleisch, Tiere, Gerste, Eier, Häute, Wolle.
Einfuhr: Getreide, Judustrieartikel, Kolonialwaren, Kohlen, Eisen.
Der dänische Kolonialbesitz (Grönland und St. Thomas) ist von keiner
besonderen Bedeutung. St. Thomas ist wichtiger Stapelplatz und Haupt-
stntion für den westindischen Handel Dänemarks.
Seeland: Kopenhagen, mit Vororten 480. E. Hauptsitz des Verkehrs
und der Industrie (Eisengießerei, Zucker-, Bier- und Branntweinfabrikation,
Schiffbau). Kopenhagen bildet, ähnlich wie Paris für Frankreich, den Mittel-
Punkt des politischen, wirtschaftlichen und geistigen Lebens für Dänemark. Be-
festigter Kriegshasen. — Frederiksborg, 75. E., einer der großen Vororte
Kopenhagens. — An der Nordküste Seelands liegt Helsingör mit der Festung
Kronburg, an der Westküste Korsor, mit Kiel durch tägliche Dampferlinien
verbunden.
I Aarhuus (Orhüs), 50. E. Seehandel. Getreide- und Vieh-
Jütlaud: ) ausfuhr.
( Aalborg (Olborg). Seehandelsplatz.
Nebenländer: Die Fnroer, zweiundzwanzig nur zum Teil bewohnte
Felsinseln, deren Bewohner sich mit Schafzucht, Sammeln von Eiderdaunen
und Fischfang beschäftigen.
Island, ein wildes Gebirgsland mit zahlreichen Vulkanen (Hekla) und
heißen Springquellen (Geiser). Fischfang, Schafzucht und das Einsammeln
der Fedem und Eier der Eidergans und anderer Vögel bilden die Nahrnngs-
quellen der armen Bevölkerung.
D. Osteuropa.
Kaiserreich Rußland.
5 300 000 qkm, 120 Mill. Einw., auf 1 qkm beinahe 23 Einw.
Rußland bildet die eigentliche ungegliederte Festlandsmasse Europas, eiu
weit ausgedehntes flaches Wald-, Acker- und Steppenland, das von vier Meeren
und vier Gebirgen begrenzt wird. (Siehe Karte!)
Trotz der vielseitigen Berührung mit dem Meere ist die Weltlage Ruß-
lands als wenig güustig zu bezeichnen; denn drei der Grenzmeere sind Binnen-
meere, und das Nördliche Eismeer hat nur geringe Bedentuug für deu Handel.
„Von den vier Landbrücken aber, welche die Meeresküsten scheiden, bringt nur die
westliche Küste iu unmittelbare Verbindung mit den europäischen Kulturländern."
Der Bodengestalt nach bildet Rußland in der Hauptsache eiue weit aus-
gedehnte Tiesebene (sarmatisches Tiefland), deren Einförmigkeit int mittleren
Gebiete durch Bodenschwellen unterbrochen wird.
Der Natur des Landes nach lassen sich drei Gebiete unterscheiden:
a) das nordische Rußland, ein ungeheures Waldgebiet, das in seinem
nördlichsten Teile in die öden Tundren (Moos- und Flechtensteppen), nach Westen
in die finnische Seenplatte übergeht;
b) das mittlere Rußland mit mächtigen Laubwaldungen und dem Gebiet
der „schwarzen Erde", der Kontkammer des Reiches, sowie einem Industrie-
gebiet bei Moskau und Tula, das den bevölkertsten Teil Rußlands bildet;
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TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Thomas) Thomas Kopenhagens Nebenländer Hekla Geiser
Extrahierte Ortsnamen: Europas Seeland Kopenhagen Kopenhagen Paris Frankreich Aalborg Seehandelsplatz Island Osteuropa Europas Moskau Tula
Amerika. 49
verpackt und Dörrfleisch), Fleischextrakt, Talg, Felle, Vieh, Weizen
aus. Einfuhr: Jndustrieartikel.
Montevideo, an der Mündung des La Plata, 280. E. Wichtiger Hafen.
Fray Bentos (Fra-i Wentos). Hafen und berühmte Fleischextrakt-
fabrik1).
16. Republik Paraguay (Paragwa-i).
x/4 Mill. qkm, 700 000 Einw.
Langjährige Kriege mit Brasilien, Argentinien und Umguay haben den Auf-
schwung gelähmt und die Hilfsquellen des Landes erschöpft. In der neueren
Zeit aber erstarkt die Produktionskraft wieder. Die Bevölkerung (Mischlinge,
Indianer usw.) treibt hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht. Para-
guaytee Mate 2), Tabak, Häute, Orangen und Zigarren sind die
wichtigsten Ausfuhrartikel. Fast alle Jndustrieerzeuguisse müssen eingeführt
werden.
As'uncion (Asuusiöu) am Paraguay. Sitz der Regierung und erste
Handelsstadt des Landes.
17. Vereinigte Staaten von Brasilien.
81/3 Mill. qkm, 16 Mill. Einw.
Das ungeheure Gebiet besteht zum Teil aus der Ebene des Amazonen-
stromes, in der sich mächtige Urwälder ausdehnen; die südöstliche Hälfte
des Landes wird vom brasilianischen Bergland eingenommen.
Die Bevölkerung besteht zu zwei Drittel aus Weißen (eingewanderten
Europäern und Nordamerikanern) und Mestizen. Sehr stark ist die Negerrasse
vertreten (4 Mill.); 1 Mill. sind Indianer.
Die Hauptnahrungsquelle bildet die Plantagenwirtschaft, die sich aller-
diugs hauptsächlich nur auf die Küstengebiete beschränkt. Man baut Zucker,
Baumwolle, Tabak, der in großen Mengen im Jnlande verbraucht wird, Mais,
Kakao, vor allem aber Kaffee an. (Brasilien erzeugt au Kaffee 55% der Gesamt-
ernte der Erde. Ausführ: 1903: 442 Mill kg.) Kautschuk wird in solchen Mengen
erzeugt, daß dieses Produkt an zweiter Stelle der Ausfuhr steht. Die großen
Wälder liefern vorzügliche Hölzer, namentlich Mahagoni-, Rosen- und Farbhölzer.
In dem südlichen Gebiete, in dem Deutsche den Kern der Bevölkerung bilden
(deutschekolonien Santa Catharina, San Leopoldo und Blumenau), treibt
man neben dem Ackerbau besonders Viehzucht. Hier sind neuerdings leistungsfähige
Saladeros angelegt worden 3). An Mineralien bietet das Land Diamanten,
^ 1) Die Liebig-Kompanie (Fleischextrakt - Gesellschaft) schlachtet während der
Sommerzeit (Dezember bis Juni) täglich 2000 Rinder, „d. h. eine Anzahl, die genügen
würde, den Fleischbedarf Berlins oder des Königreichs Württemberg zu decken". Aus
den besten, möglichst fettfreien Fleischstücken gewinnt man dnrch Eindampfen Fleisch-
extrakt; die Zungen werden gekocht und in Blechdosen konserviert, der Talg wird ge-
schmolzen, die Knochen werden in Knochenmehl (Dungmittel) verwandelt, und die
übrigen Fleischstücke werden gesalzen und an der Luft getrocknet. Alle diese Erzeugnisse,
sowie Talg, Häute und Hörner, bilden wichtige Artikel des Ausfuhrhandels.
2) Paraguaytee, auch Mate genannt, besteht aus den gerösteten Blättern einer
Stechpalmenart, die besonders in Paraguay, Argentinien und Brasilien wächst.
3) In Santa Catharina schlachtet man jährlich 300 000—400 000 Rinder.
Rasche, Handelsgeographie. 12.—14. Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
168 Anhang.
Böhmen, Ceylon, Sibirien usw. gefunden wird. Man fertigt daraus Blei-
stifte, Schmelztiegel und benutzt ihn als Ofenschwärze.
Guano, ein Dungmittel, aus Vogeldünger bestehend, der sich in großen Massen
auf mehreren südamerikanischen Inseln des Großen Ozeans und iu Süd-
Westafrika vorfindet. Fischguano, aus den Abgängen bei der Stockfisch-
bereitung gewonnen. — Norwegen.
Gummiarabikum, der eingetrocknete Saft verschiedener in Afrika vorkommender
Akazienarten. Als Klebmittel und iu der Medizin verwendet.
Guttapercha, der durch Einschnitte in den Stamm des Guttabaumes gewonnene
und getrocknete Milchsaft (ostindische Inseln). Findet Verwendung zu
Schläuchen, zum Verpacken, zur Umhüllung von Telegraphenkabeln usw.
Häuf, Bastfasern der Hanfpflanze, die besonders in Rußland, Italien und Süd-
deutschlaud angebaut wird. Man spinnt daraus festen Zwirn und webt
Segeltuch und Hausleiuwaud.
Hausenblase, die innere Haut der Schwimmblase des Stör, Sterlet und Hausen.
Dient als Klärungsmittel, als Klebstoff (Englisches Pflaster) usw.
Hölzer. Mau unterscheidet:
Farbhölzer (Blau-, Gelb-, Rot-, Sandelholz), die besonders aus dem
tropischen Amerika kommen und zur Herstellung verschiedener Färb-
stosse dienen, und
seine Möbelhölzer, wie Zedernholz (westindische Inseln), Ebenholz (Ost-
indien, Brasilien, Madagaskar), Mahagoni (Mittelamerika und West-
indien), Palisander (tropisches Amerika), Rosenholz (Kanarische Inseln,
Türkei), Pockholz (Brasilien und Westindien), Tiekholz (Ostindien). Die
wertvollsten inländischen Hölzer: Eiche, Walnuß, Ahorn, Buche usw.
Hopfen, einheimische Pflanze, deren Fruchtkätzchen zur Bierbrauerei Verweu-
dung finden. — Bayern, Württemberg, Elsaß, England, Belgien, Oster-
reich (Böhmen) usw.
Indigo, blauer Farbstoff, der aus verschiedenen Pflanzen, namentlich aus der
Indigopflanze (Ostindien, Java, Guatemala), gewonnen wird.
Jute, die Gespinstfaser einer ostindischen Pflanze, die jetzt auch in Ostafrika an-
gebaut wird. Herstellung von Packleiueu, Läufer- und Gardinenstoffen usw.
Kaffee, die bohueuartigen, getrockneten Samenkörner des Kaffeebaumes. Als
die besten Kaffeesorten gelten Mokka, Java, Menado, Ceylon usw.
Kakao, die getrockneten Samenkörner des Kakaobaumes. — Südamerika, West-
indien, Java.
Kampfer, ein farbloser, kristallinischer, stark riechender Stoff, den man aus dem
Holze des Kampferbaumes gewiuut (Formosa, Japan). Wird hauptsächlich
als Medizin verwendet.
Kapern, die in Essig und Salz eingelegten Blütenknospen des Kapernstrauches. —-
Frankreich, Jtalieu.
Karbolsäure, als Nebenprodukt des Steiukohleuteers gewonnen; wird zur
Desinfektion und in der Medizin benutzt.
Käse. Die bekauutesten Käsesorteu sind: der Schweizerkäse (Emmenthaler),
der französische (Fromage de Brie, Roquefort), der holländische (Edamer),
der italienische (Parmesankäse), der englische (Ehester) usw.
Kautschuk, der getrocknete Milck^aft^ ^en man aus verschiedenen tropischen
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Ceylon Sibirien Westafrika Norwegen Afrika Italien Hausen Amerika Brasilien Madagaskar Mittelamerika Amerika Türkei Brasilien Westindien Ostindien Württemberg Elsaß England Belgien Ostindien Guatemala Ostafrika Menado Ceylon Formosa Japan Frankreich
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6. Sie haben sich auf dem Wege zur Schule und von der
Schule jedes Unfugs und Lärmens zu enthalten.
Zuwiderhandlungen werden nach § 150 Nr. 4 der Gewerbe-
ordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. Juli 1900
(R.-G. Bl. S. 371) mit Geldstrafe bis zu 20 M oder im Unvermö-
gensfalle mit Hast bis zu 3 Tagen bestraft, sofern nicht nach ge-
setzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe verwirkt ist.
Zuwiderhandlungen leichterer Art können vom Schulleiter
durch Berhängung von Karzerstrafen bis zu 6 Stunden geahndet
werden.
§ 7.
Eltern und Vormünder dürfen ihre zum Besuche der Fort-
bildungsschule verpflichteten Söhne oder Mündel nicht davon ab-
halten. Sie haben ihnen vielmehr die dazu erforderliche Zeit zu
gewähren.
§ 8.
Die Gewerbeunternehmer haben jeden von ihnen beschäftigten,
im fortbildungsschulpflichtigen Alter stehenden gewerblichen Arbei-
ter spätestens am 6. Tage, nachdem sie ihn angenommen haben,
zum Eintritt in die Fortbildungsschule bei dem Schulvorstande
anzumelden und spätestens am 3. Tage, nachdem sie ihn aus der
Arbeit entlassen haben, wieder abzumelden. Sie haben die zum
Besuche der Fortbildungsschule Verpflichteten so zeitig von der
Arbeit zu entlassen, daß sie rechtzeitig und, soweit erforderlich,
gereinigt und umgekleidet im Unterricht erscheinen können.
§ 9.
Die Gewerbeunternehmer haben einem von ihnen beschäftigten
Arbeiter, der durch Krankheit am Besuche des Unterrichts ge-
hindert gewesen ist, bei dem nächsten Besuche der Fortbildungs-
schule hierüber eine Bescheinigung mitzugeben. Wenn sie wünschen,
daß ein gewerblicher Arbeiter aus dringenden Gründen vom Be-
suche des Unterrichts für einzelne Stunden oder für längere Zeit
entbunden werde, so haben sie dies bei dem Leiter der Schule
so zeitig zu beantragen, daß dieser nötigenfalls die Entscheidung
des Schulvorstandes einholen kann.
§ 10.
Eltern und Vormünder, die dem § 7 entgegenhandeln, und
Arbeitgeber, welche die im § 8 vorgeschriebenen An- und Abmel-
dungen überhaupt nicht oder nicht rechtzeitig machen, oder die
von ihnen beschäftigten schulpflichtigen gewerblichen Arbeiter ohne
Erlaubnis aus irgend einem Grunde veranlassen, den Unterricht
ganz oder zum Teil zu versäumen, oder ihnen die im § 9 vor-
geschriebene Bejcheinigung dann nicht mitgeben, wenn der Schul-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]