20
beziehung. Zur Ausfuhr gelangen Rohseide *) und seidene Gewebe,
Baumwollgarn und Baumwollgewebe, Kupfer, Steinkohlen, Tee,
Zündhölzer, Kampfer, Reis, Strohgeflechte, lackierte Waren,
Porzellan. Einfuhrprodukte: Webstoffe, Baumwolle, Maschinen, Stahl,
Eisen, Zucker usw.
Auf Hondö: Tokio, am innersten Winkel einer Bucht gelegen, 1,8mill. E.
Residenz. Handelsstadt.
Osaka, 1 Mill. E. Erste Industriestadt Japans. Baumwoll-, Seiden-
und Porzellanindustrie.
Kiöto, 380 E. Die Gelehrtenstadt Japans. Wichtige Handels- und
Industriestadt.
Jokohäma, 325. E. Hasen für Tokio. Wichtiger Seehandelsplatz für
den Außenverkehr.
Nagoya, 300. E. Haudels- und Industriestadt.
Kode, 280. E. Erster Seehandelsplatz Japans. Hafen für Osaka und
Kiöto.
Kiuschiu: Nagasaki, 150. E. Seehaseu.
Jeso: Hakodäte. Handelsstadt.
Formösa (Taiwan): Tamsni. Handelshafen.
10. Das asiatische Rußland.
16 Mill. qkm, 25 Mill. Einw.
a) Kaukasten.
Die nördliche Abdachung des Kaukasus, Ziskaukasien, wird zum großen
Teil von einer weiten Steppe eingenommen; in Transkaukasieu breitet sich
die gesegnete Kurebene aus. Im Steppenland treibt man Viehzucht, iu deu
fruchtbaren Flußtälern gedeihen Tabak, Wein, Getreide und Obst. Bei Baku
finden sich außerordentlich reiche Petroleumquellen, und es hat sich hier eine
großartige Industrie entwickelt, die mit der amerikanischen Petroleunündustrie
wetteifert2). Der Reichtum an Erzen und Salpeter ist bedeutend, aber noch
sehr weuig erschlossen.
Bedeutungsvoll für den Handel ist die transkaukasische Bahu, die deu
Haseu Batnm am Schwarzen Meere mit Baku am Kafpisee verbindet.
Tiflis, 160. E. Hauptstadt von Transkankasien. Handelsstadt an der
transkaukasischen Bahn. Hauptmarkt für den Handel mit Teppichen aus
Kaukasien und Persien.
Baku am Kaspisee, 110. E. Mittelpunkt der reichen Petroleumquellen.
Wichtiger Hafenplatz.
Batüm. Ausfuhrhafen am Schwarzen Meer.
x) Japan hat mit seiner Seidenausfuhr China überflügelt. (Es liefert für den
Weltbedars 28%, China 27%, Italien 25%.)
2) 1904 lieferte Nordamerika 15 Mill t, Kaukasien 10,6 Mill. t. Außer dem
reinen Naphtha gewinnt man in Kaukasieu aber als Nebenprodukt einen wertvollen
Brennstoff, das Masul, das in dem kohlenarmen Kaukasien von hoher Bedeutung ge-
worden ist. Ja einzelnen Gebieten betrachtet man die Masulgewinnung als die
Hauptsache der Petroleumindustrie. .
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Tokio Osaka Japans Japans Tokio Nagoya Japans Osaka Taiwan Kaukasus Steppenland Baku Baku Kafpisee Tiflis Kaukasien Persien Baku Kaspisee Japan China China Italien Nordamerika Kaukasien Kaukasieu
40 Amerika.
an, daß die Vereinigten Staaten das erste Getreideland der Erde sind. Die süd-
lichen Landgüter (Plantagen) erzeugen Bannl wolle (2/3 der Weltproduktion),
Tabak, Zuckerrohr und Reis; Wein- und Obstbau gewinnen immer größere
Ausdehnung. Von Bedeutung ist ferner der Anbau der Kartoffel, des Hanfes,
des Flachses und des Hopfens. Die Waldungen, die immer noch x/4 des Landes
bedecken, sucht man neuerdings forstwirtschaftlich zu pflegen und zu erhalten.
Großartige Ausdehnung hat die Viehzucht gefunden, und die Vereinigten
Staaten Nordamerikas gehören zu den viehreichsten Staaten der Erde. Die
Viehzucht steht in den Farmen in enger Beziehung zur Landwirtschaft; im
Westen wird sie als umfangreiche Weidewirtschaft betrieben. Obenan stehen
Schweine-, Rindvieh- und Schafzucht, und die Produkte derselben (Fleisch,
Speck, Häute, Wolle) siud für den Export hochwichtig.
In großem Maßstabe wird die Fischerei betrieben, namentlich Walfisch-
fang, Robbenschlag und Kabeljaufang *). Die Bereitung von Fischguano aus
einem in großen Massen ankommenden, aber ungenießbaren Fische, dem
Menhadem, gewinnt an Bedeutung.
Der Bergbau findet einen unerschöpflichen Reichtum der verschiedensten
Mineralien. Bezüglich der Eisen- und Kohlengewinnung steht die Union seit
einigen Jahreu an der Spitze2) und hat somit das kohlen- und eisenreiche Groß-
britannien überflügelt; aber auch in der Produktion von Gold, Silber, Kupfer, Blei,
Quecksilber und Salz steht das Land mit obenan. In der großartigen Petroleum-
gewinnnng wetteifert es mit Rußland, das es in der Ausfuhr weit übertrifft.
Die Industrie Nordamerikas hat sich seit vier Jahrzehnten zu einer
Leistungsfähigkeit entwickelt, daß die Vereinigten Staaten gegenwärtig den
zweiten Industriestaat der Erde bilden. Der Reichtum an Rohstoffen, der
Unternehmungsgeist und das Erfindungstalent der Dankees, die bequemen
Verkehrsverhältnisse und das Vorhandensein großer Kapitalien begünstigten
die industrielle Entwicklung außerordentlich, der Mangel an Arbeitskräften aber
wurde durch eine außergewöhnlich starke Anwendung der Maschine ersetzt. Die
Erzeugnisse zeichnen sich nicht nur durch Billigkeit, sondern vor allem auch
durch Solidität aus. In erster Linie steht die Eisenindustrie, die in der
Stahlproduktion und im Maschinenbau die englische Industrie überflügelt hat.
Meister sind die Nordamerikaner auch in der Konstruktion eiserner Brücken
und Häuser, die man bis 25 Stock hoch führt, und zu hoher Leistungsfähigkeit
hat sich die Fahrräder-, Nähmaschinen- und Automobilfabrikation entwickelt.
Von höchster Bedeutung ist sodann die Textilindustrie in der Herstellung
von Banmwoll-, Woll- und Seidenwaren. In der Seidenfabrikation über-
trifft die Union dem Umfange nach diejenige Frankreichs. Die Mühlen-
indnstrie ist unerreicht, und großartig wird die Glas-, Leder-, Tabak-, Zucker-,
Holz- und Papierfabrikation betrieben. Von seltener Leistungsfähigkeit sind
auch die großartig angelegten Schlächtereien3), die Brauereien und Branntwein-
brennereien und die Schiffswerften.
1) Der junge Kabeljau heißt Dorsch, der getrocknete Stockfisch.
2) Von der Gesamtkohlenproduktion der Erde fördert Nordamerika 40%, Groß-
britannien 30% und Deutschland 15%.
3) Es gibt Schlächtereien, in denen jährlich 3—4 Mill. Schweine, l1/2—2 Mill.
Schafe und 1—2 Mill. Rinder geschlachtet werden.
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Fischguano
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Petroleum- Nordamerikas Frankreichs Nordamerika Deutschland
48 Amerika.
auch dem Ackerbau zu, und der fruchtbare Boden, der bis heute uoch eine Düngung
meist überflüssig macht, lieferte reiche Erträge. In den ebenen Ackergründen
finden landwirtschaftliche Maschinen reiche und dankbare Anwendung, und die
weit verzweigten Wasserläufe und leicht auzulegeude Eiseubahueu ermöglichen
bequeme Abfuhr der landwirtschaftlichen Produkte. Vor allem baut man Weizen
und Mais an, und von den Erträgen kann mehr als die Hälfte ausgeführt
werden^). Ferner erzeugt mau Raps, Lein, Obst und Wein und im nördlichen
Gebiete Zuckerrohr in großen Mengen. Die Industrie, die rasche Fortschritte
macht, beruht in der Hauptsache noch auf der eigenen Naturproduktion. Vor
allem nennen wir hier die Saladeroindnstrie, die über großartige Schlacht-
anlagen verfügt. Das Schlachtfleifch wird in Eis verpackt oder als Dörr- oder
Salzfleisch (insgesamt jährlich etwa 6 Mill. Ztr.) ausgeführt. Von hoher Bedeu-
tuug sind die Fleischextraktfabriken der vereinigten Liebig-Kemmerich-Kompanien.
Mit der Saladerofabrikation in Verbindung stehen großartige Gerbereien.
Sehr entwickelt hat sich die Molkereiindustrie, die Butter zur Ausfuhr briugt.
Mit der Naturproduktion des Landes in Verbindung stehen ferner die Müllerei,
Zuckerfabrikation, Branntweinbrennerei und Olmüllerei. In Buenos Aires eut-
wickelt sich eine vielseitige Industrie, an der deutsches Kapital und deutscher
Unternehmungsgeist vielfach beteiligt sind. Mehrere große Eisenbahnen er-
schließen das Innere des Landes. Die Pacisicbahn, die von Buenos Aires
über die Kordilleren nach Valparaiso an der chilenischen Westküste führen
soll, ist noch nicht vollendet. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände
sind Wolle, Mais, Weizeu, Vieh, Häute, Talg, Butter, Dörrfleisch
(Tasago), gefrorenes Hammelfleisch, Corned beef (Büchsenfleisch),
Fleischextrakt, Leinsamen, Leder. Einfuhr: Baumwoll-, Eisenwaren,
Maschinen, Kleider usw.
Buenos Aires („Gute Lüfte") an der Mündungsbucht des La Plata,
über 1 Mill. E. Wichtigster Handelshafen und Hauptzentrale der zahlreichen
Eisenbahnen. Ausfuhr von Landeserzeugnissen. Große Schlächtereien.
Rosario am Parana, 130. E.
La Plata, zweiter Handelshafen.
Eordoba (Kordowa). Eisenbahnmittelpunkt.
15. Republik Uruguay (Urugwä-i).
1/5 Mill. qkm, 1 Mill. Einw.
Das Land ist infolge seiner ausgedehnten fetten Weidegründe (mit
20 Mill. Schafen und 10 Mill. Rindern) ein wichtiges Land der Vieh-
zucht, mit der sich die Hauptmasse der gemischten Bevölkemng beschäftigt.
In den Hafenorten blüht eine großartige Saladeroindustrie, deren Er-
Zeugnisse hauptsächlich ausgeführt werden. Neben der Viehzucht erweitert
sich der früher vernachlässigte Ackerbau und erzeugt vor allem Weizen
über den Bedarf. Der Handel führt Wolle, Häute, Fleisch (in Eis
i) Argentinien hat sich auf dem Weltmarkte den zweiten Rang als Weizenlieferant
erobert und führte 1903/04 fast 2 400 000 t Weizen aus.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Buenos_Aires Buenos_Aires Valparaiso La_Plata Uruguay Argentinien
58
Europa im allgemeinen.
Vermittels einer Hochebene schließt sich nordwärts an das Alpenland das
deutsche Mittelgebirge. Mit diesem hängt im Westen das französische
Mittelgebirge und im Osten das Karpatensystem zusammen. Nach Süd-
osteu stoßen an die Alpen die Apenninen und das Gebirgsland der Balkan-
Halbinsel.
Gesondert vom Alpengebirge erheben sich die Pyrenäen, die Sierra
Nevada, das skandinavische Gebirge, das kleine Gebirge im S. der Halb-
insel Krim, das kohlen- und eisenreiche britisch-schottische Gebirge, die Gebirge
der übrigen Inseln und die beiden Grenzgebirge Ural und Kaukasus.
Das große Tiefland zerfällt, durch die Weichsel getrennt, in die große
östliche sarmatische und in die kleinere westliche germanisch-sranzösische
Tiefebene, die bis zu den Pyrenäen reicht. Im mittleren Gebiete der sar-
matischen Tiefebene erheben sich Bodenschwellen, die in dem Waldaigebirge,
einem wichtigen Quellzentrum, ihre höchste Höhe erreichen. Die Bodenschwellen
der sarmatischen Tiefebene finden in der germanischen Tiefebene ihre Fort-
fetznng in zwei Landrücken.
Kleinere Tiefebenen breiten sich im Gebirgsland an den Strömen aus:
die oberrheinische Tiefebene am Rhein, die große und kleine ungarische
und die Walachische Tiefebene an der Donau, die lombardische
Tiefebene am Po, die provenzalische Tiefebene an der Rhüne,
die Ebro - Tiefebene und die andalufische Tiefebene am Gnadalqnivir.
Im allgemeinen ist die Bodengestaltung Europas als eine günstige zu be-
zeichnen. Die Kammhöhe der Hochgebirge erreicht nur selten die Schneegrenze,
und infolge ihrer zahlreichen Pässe können sie nie wirkliche Völkerscheiden bilden.
Die Mittelgebirge bieten in ihrem reichen Wechsel zwischen Berg und Tal Raum
zur Ansiedlung oft bis zur Kammhöhe. Die den Völkerverkehr hemmende Hoch-
ebene ist nur in mäßiger Ausdehnung vorhanden.
Bewässerung. Die europäische Stromwelt trägt „das dem Erdteil eigene
Gepräge des Gemüßigten". Dabei ist „der Wasserreichtum gleichmäßig nach
allen Richtungen über den ganzen Erdteil verbreitet, ein bis in die fernsten
Glieder verzweigtes Geäder, das überall Leben weckt und erhält".
a) In das Nördliche Eismeer münden: der Dwina, die Petschora;
b) In den Atlantischen Ozean fließen, und zwar:
in die Ostsee: die Newa, Abfluß des Ladogasees, die Düna, die
Memel oder der Njemen, die Weichsel und die Oder;
in die Nordsee: die Elbe, die Weser, der Rhein und die Themse;
in den Kanal: die Seine (San);
in den Busen von Biscaya (Wißkäja): die Loire (Loär), die Ga-
ronne (Garönn);
in den offenen Ozean: der Duero, der Tajo (Tächo), der Gua-
diana (Gwadiana) und der Gnadalquivir (Gwadalkiwir);
in das Mittelländische Meer: der Ebro, die Rhone, der Tiber,
der Arno, der Po und die Maritza;
in das Schwarze Meer: die Donau, der Dujestr, der Dnj.epr und
der Don.
c) In das Kaspische Meer ergießen sich: die Wolga und der Ural.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Biscaya Arno
Extrahierte Ortsnamen: Europa Balkan-
Halbinsel Kaukasus Rhein Donau Gnadalqnivir Europas Berg Atlantischen_Ozean Rhein Donau
Die Staaten Europas. 67
60 Prozent der reformierten und 32 Prozent der katholischen Kirche an. Die
Volksbildung ist im allgemeinen gut, aber in den verschiedenen Kantonen sehr
ungleichmäßig.
Produktionsverhältnisse. Die vorzüglichen Bergweiden (35 Prozent des
Landes ist Wiesen- und Weideland) bedingen eine ausgedehnte Viehzucht, und die
reichen Wasserkräfte ermöglichen die Industrie. Viehzucht und Industrie bilden
dämm die Haupterwerbsquellen.
Der Ackerbau ist von einiger Wichtigkeit nur auf der Hochebene. Die
Getreideernten decken kaum die Hälfte des Bedarfs. Wein- und Obstbau
stehen fast überall in hoher Blüte; ferner pflanzt man Tabak, Kartoffeln und
Hülsenfrüchte an.
Die Viehzucht bildet den Haupterwerb. Bedeutend ist namentlich die
Rindviehzucht^), die vorzügliche Käseprodukte, Butter und kondensierte Milch
zur Ausfuhr liefert. (Jährlich führt die Schweiz etwa für 35 Mill. Mark
Käse und für 25 Mill. Mark kondensierte Milch aus.) Beträchtlich ist femer
die Ziegenzucht und die Seidenraupenzucht.
Der Bergbau ist unbedeutend; erwähnenswert ist nur die Salzgewinnung.
Die Industrie, die bei dem Mangel an Kohlen die reichen Wasserkräfte
in ausgiebigster Weise benutzt, ist von großer Bedeutung. Die Schweiz gehört
zu den ersten Industrieländern Europas. Obenan stehen die Baumwoll-
Weberei und Musselinstickerei (Zürich, St. Gallen), die Seidenindustrie (Zürich,
Basel), die Leinen- und Damastweberei (Bern) und die Fabrikation von Uhren
(man fertigt jährlich für 40 Mill. Mark), Musikwaren und Schmucksachen in:
Jura und in Genf; wichtig sind ferner der Maschinenbau, die Farbwarensabri-
kation (Anilinfarben), die Strohflechterei, die Herstellung von Aluminium und
die Holzschnitzerei.
Der Handel übertrifft in seinem Umsatzwerte sogar Spanien, Schweden
und Portugal. Die großen Terrainschwierigkeiten sind durch kühn angelegte
Verkehrswege, die bedeutende Geldopfer erforderten, überwunden worden.
Vorzügliche Straßen führen über die Alpenpässe, und das Eisenbahnnetz der
Schweiz gehört zu den dichtesten der Erde. Die Gotthardbahn und die Simplon-
bahn (von denen die erste den Schweizer Verkehr zwischen Deutschland und
Italien, die letzte den Verkehr zwischen Frankreich und Italien vermittelt), sowie
die Tiroler Arlbergbahn sind besonders bedeutsam für den internationalen Ver-
kehr der Schweiz. Bedeutungsvoll, wenn auch nur für den örtlichen Verkehr,
sind die Bergbahnen nach dem Rigi, dem Pilatus und der Jungfrau. Auf
den zahlreichen Seen verkehren über hundert Dampfer. Der Handelsverkehr
erstreckt sich in erster Linie auf die Nachbarstaaten, sodann auch auf Nordamerika,
Brasilien und England. Zur Ausfuhr gelangen besonders Jndustrieartikel
(Seiden- und Baumwollwaren, Uhren, Farbwaren, Maschinen) und Erzeugnisse
der Viehzucht (Käse, besonders Emmenthaler, Milch); die Haupteinfuhr-
artikel sind: Getreide, Rohstoffe für die Industrie und Kolonialwaren.
Eine besondere, nicht zu unterschätzende Nahrungsquelle findet die
i) Berühmte Rinderrassen sind das einfarbige Schweizer Braunvieh oder die
Schwyzer Rasse, besonders in den südlichen und östlichen Kantonen, und das Fleck-
vieh der Schweiz, vorzugsweise in der westlichen Hälfte der Schweiz verbreitet. Von
diesem sind hervorragende Schläge: das Freiburger, Berner und Simmenthaler Vieh.
(Das Simmenthaler Vieh wird vielfach auch in Deutschland angetroffen.)
5*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Basel Bern Genf Spanien Schweden Portugal Deutschland Italien Frankreich Italien Schweiz Nordamerika Brasilien England Schweiz Deutschland
70 Die Staaten Europas.
Die Viehzucht entspricht im allgemeinen nicht dem Bedarfe des Landes.
Die hervortretendsten Zweige sind Schaf- und Rindviehzucht1). (Vor-
zügliche Käseprodukte!) Sehr verbreitet ist die Schweine- nud Kaninchenzucht,
und unerreicht ist Frankreich in der Geflügelzucht, so daß Schlachtgeflügel und
Eier in großen Mengen ausgeführt werden. Hochentwickelt ist die Seiden-
ranpenzucht, die jährlich nahezu 1 Mill. kg Rohseide liefert. Von Bedeutuug
ist auch der Fischfang (Sardinen- und Heriugsfaug) imb die Austernzucht.
Der Bergbau ist nur in der Gewinnung von Salz, Eisen und
Kohlen hervorragend, doch entspricht die Eisen- und Kohlengewinnung nicht
dem Bedarf. Ein Übelstand ist, daß die Eisenbergwerke von den Kohlen-
gebieten weit entfernt liegen.
Die Industrie ist mannigfaltig, hochentwickelt und über das ganze Land
verbreitet. „Praktisches Geschick und feiner Geschmack der Franzosen und die
frühzeitige Entwicklung gewerblicher Freiheiten2) erhoben Frankreich zu einem
Industriestaat ersten Ranges."
Obenan steht die Seidenindustrie, die in bezng auf Vielseitigkeit, aus
originelle und geschmackvolle Arbeit unerreicht dasteht. Sie beschäftigt etwa
200 000 Webstühle und an 2 Mill. Spindeln. Die Hauptsitze sind Lyon und
St. Etieuue. Der große Bedarf au Rohseide (4x/2 Mill. kg) wird durch die
eigeue Produktion nicht gedeckt und muß durch Zufuhr aus Ehiua und Jtalieu
ergänzt werden. Auch in den übrigen Zweigen der Webindustrie, insbesondere
in der Wollindustrie, steht Frankreich in bezug auf künstlerische Ausführung,
namentlich in der Anwendung voruehmer Muster, obenan.
Auf hoher Stufe der Leistungsfähigkeit steht die Transp ortmittelindnstrie
(Automobile und Equipagen); sehr ansehnlich ist der Schiffbau, und im Ge-
biete von St. Etienne blüht die Waffenfabrikation und der Maschinenbau.
Weltruf geuießeu ferner die Mode- und Luxuswareuiudustrie (Gold-,
Silber- und Bronzearbeiten), die in Paris ihren Hauptsitz hat, die Spitzeu-
sabrikation, sowie die Porzellanmanufaktur von Sevres bei Paris.
Weitberühmt ist die Herstellung von seinen Lederwaren, der Schaumweine, feiner
Branntweine: Koguak (Bordeaux) und Chartreuse (Greuoble) und guter Käse-
sorten (Fromage de Brie). Von Bedeutung sind auch die Rübenzuckerfabrikation,
die Möbelfabrikation, die Uhrenfabrikation in Besamon, die Glas-, Schokolade-
und Seifenfabrikation, die Herstellung von Parfümerien. Die Tabak- und
Zigarrenfabrikation ist Monopol der Regierung.
Der Handel Frankreichs, begünstigt durch die vorzügliche Lage des Laudes
und durch zahlreiche Verkehrswege, ist der reichen Erzeugungskraft des Landes
ganz entsprechend. Paris bildet den Mittelpunkt eines vorzüglichen Eisenbahn-
netzes, dessen einzelne Linien gleichmäßig vom Hanptpuukte nach allen Teilen
des Landes gehen. Die Haupteiseubahnlinie führt von Le Havre über Paris
und Lyon nach Marseille. Ein Kabel geht von Brest nach St. Pierre auf
Neufundland und vou da nach Boston. Tie französische Handelsmarine folgt
in ihrer Bedeutung nach der Deutschlands. Den bedeutensten Verkehr unter-
J) Die berühmteste Schafrasse ist die Rambouillet-Merino-Rasse; die hervor-
ragendsten Rindviehrassen sind die rotbraune flandrische, die meist hellbraune nor-
mannische, die schwarz-weiße Bretagne- und die weiße Charolais-Rasse.
2) Die Gewerbefreiheit wurde 1791 eingeführt.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Frankreich Ehiua Frankreich Paris Paris Frankreichs Paris Paris Lyon Marseille Brest Neufundland Boston Deutschlands Bretagne-
Die Staaten Europas. 75
Katholiken. „Die scheinbar phlegmatischen, in vielen Beziehungen kleinlichen, bis
zur Pedanterie reinlichen Holländer sind zugleich kühne, zähe und ausdauernde
Tatmenschen." Obwohl kein gesetzlicher Schulzwang besteht, steht es mit der
allgemeinen Volksbildung gut.
Die ausgedehnte Lage am Meere und die vorzüglichen Weideländereien,
die 38 Prozent der Bodenfläche umfassen, weisen das tatkräftige Volk auf See--
Handel und Viehzucht als die wichtigsten Nahrungsquellen hin.
Der Ackerbau wird vor allem in den fruchtbaren Marschen betrieben; der
Getreideanbau deckt aber den Bedarf des Landes nicht entfernt. Doch gewinnt
der Gartenbau Gemüse und Blumen über den Bedarf. Holland ist durch die
Zucht von Blumen, besonders Tulpenzwiebeln, weltberühmt. In größeren
Mengen pflanzt man Zuckerrüben, Flachs, Tabak und Krapp.
Die Viehzucht, namentlich die R i n d v i e h z u ch t x) und Schafzucht, ist
hochberühmt. Von Wichtigkeit ist auch die Seefischerei, besonders der
Herings- und Kabeljaufang.
An mineralischen Erzeugnissen ist das Laud arm. Torf gewinnt man
in großen Mengen aus den Mooren.
Die Industrie ist zunächst in den Zweigeil hervorragend, die im Dienste
des Handels stehen: Schiffbau, Segeltuch- und Taufabrikation, Maschinenbau.
Von Bedeutung sind ferner die Leinen- und Baumwollindustrie, sowie die Tuch-,
Tonwaren-, Zucker-, Branntwein-, Papier- und Zigarrenfabrikation. Berühmt
ist die Diamautschleiferei in Amsterdam. Als Betriebskraft wird vielfach der
Wind ausgenutzt (holländische Windmühlen).
Der Handel, begünstigt durch Lage, Wasserwege, Eisenbahnen und
Kolonialbesitz, bildet noch immer „die Hauptgrundlage des holländischen
Nationalreichtums", obwohl er gegen früher sehr zurückgegangen ist. Zur
Ausfuhr gelaugeu Schlachtvieh, Butter, Käse, Fische, Branntwein,
Tulpenzwiebeln als Landesprodukte, seruer Kaffee, Zucker, Reis und
Indigo als die Produkte der Kolonien. Eingeführt werden: Kolonialwaren,
Steinkohle, Metalle, Getreide, Jndustrieartikel.
Der Kolonialbesitz Hollands, nächst dem Englands und Frankreichs
der bedeutendste aller europäischen Staaten, umfaßt 2 Mill. qkm mit über
39 Mill. E. Am wichtigsten sind die Sunda-Juselu (namentlich Java) und
die Molnkken.
Amsterdam am Znidersee (Seudersee), 550. E., mit dem Meere durch den
Nordseekanal in Verbindung. Die Stadt, deren Häuser auf eingerammten
Pfählen (Pfahlrost) erbaut sind, besteht aus 90 Inseln, die durch 250 Brücken
verbunden werden. Amsterdam ist der zweite Handelsplatz und die wichtigste
Industriestadt des Landes. Stapelplatz für Kolonialwaren, die der Seehandel
einführt. Weltkaffeemarkt. Erster Weltplatz für Diamantschleiferei. Schiff-
bananstalten. Segeltuchfabrikation.
Rotterdam a. d. Maas, dem Hauptmündungsarme des Rheines, 370. E.
Wichtigster Handelshafen Hollands, der Amsterdam bedeutend überflügelt hat.
x) Die holländischen Rinder stehen in der Milchproduktion obenan (im Durch-
schnitt 3000 1 pro Kuh und Jahr). Der schwerste Schlag ist der Amsterdamer.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Krapp Maas
Extrahierte Ortsnamen: Europas Holland Amsterdam Hollands Englands Frankreichs Amsterdam Amsterdam Rotterdam Rheines Hollands Amsterdam
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
86 Die Staaten Europas.
Ausfuhr: Butter, Fleisch, Tiere, Gerste, Eier, Häute, Wolle.
Einfuhr: Getreide, Judustrieartikel, Kolonialwaren, Kohlen, Eisen.
Der dänische Kolonialbesitz (Grönland und St. Thomas) ist von keiner
besonderen Bedeutung. St. Thomas ist wichtiger Stapelplatz und Haupt-
stntion für den westindischen Handel Dänemarks.
Seeland: Kopenhagen, mit Vororten 480. E. Hauptsitz des Verkehrs
und der Industrie (Eisengießerei, Zucker-, Bier- und Branntweinfabrikation,
Schiffbau). Kopenhagen bildet, ähnlich wie Paris für Frankreich, den Mittel-
Punkt des politischen, wirtschaftlichen und geistigen Lebens für Dänemark. Be-
festigter Kriegshasen. — Frederiksborg, 75. E., einer der großen Vororte
Kopenhagens. — An der Nordküste Seelands liegt Helsingör mit der Festung
Kronburg, an der Westküste Korsor, mit Kiel durch tägliche Dampferlinien
verbunden.
I Aarhuus (Orhüs), 50. E. Seehandel. Getreide- und Vieh-
Jütlaud: ) ausfuhr.
( Aalborg (Olborg). Seehandelsplatz.
Nebenländer: Die Fnroer, zweiundzwanzig nur zum Teil bewohnte
Felsinseln, deren Bewohner sich mit Schafzucht, Sammeln von Eiderdaunen
und Fischfang beschäftigen.
Island, ein wildes Gebirgsland mit zahlreichen Vulkanen (Hekla) und
heißen Springquellen (Geiser). Fischfang, Schafzucht und das Einsammeln
der Fedem und Eier der Eidergans und anderer Vögel bilden die Nahrnngs-
quellen der armen Bevölkerung.
D. Osteuropa.
Kaiserreich Rußland.
5 300 000 qkm, 120 Mill. Einw., auf 1 qkm beinahe 23 Einw.
Rußland bildet die eigentliche ungegliederte Festlandsmasse Europas, eiu
weit ausgedehntes flaches Wald-, Acker- und Steppenland, das von vier Meeren
und vier Gebirgen begrenzt wird. (Siehe Karte!)
Trotz der vielseitigen Berührung mit dem Meere ist die Weltlage Ruß-
lands als wenig güustig zu bezeichnen; denn drei der Grenzmeere sind Binnen-
meere, und das Nördliche Eismeer hat nur geringe Bedentuug für deu Handel.
„Von den vier Landbrücken aber, welche die Meeresküsten scheiden, bringt nur die
westliche Küste iu unmittelbare Verbindung mit den europäischen Kulturländern."
Der Bodengestalt nach bildet Rußland in der Hauptsache eiue weit aus-
gedehnte Tiesebene (sarmatisches Tiefland), deren Einförmigkeit int mittleren
Gebiete durch Bodenschwellen unterbrochen wird.
Der Natur des Landes nach lassen sich drei Gebiete unterscheiden:
a) das nordische Rußland, ein ungeheures Waldgebiet, das in seinem
nördlichsten Teile in die öden Tundren (Moos- und Flechtensteppen), nach Westen
in die finnische Seenplatte übergeht;
b) das mittlere Rußland mit mächtigen Laubwaldungen und dem Gebiet
der „schwarzen Erde", der Kontkammer des Reiches, sowie einem Industrie-
gebiet bei Moskau und Tula, das den bevölkertsten Teil Rußlands bildet;
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Extrahierte Personennamen: Thomas) Thomas Kopenhagens Nebenländer Hekla Geiser
Extrahierte Ortsnamen: Europas Seeland Kopenhagen Kopenhagen Paris Frankreich Aalborg Seehandelsplatz Island Osteuropa Europas Moskau Tula
88 Die Staaten Europas.
Die Volksbildung schreitet langsam vorwärts, ist aber noch durchaus Mangel-
Haft; 90 Prozent der schulpflichtigen Jugend wächst ohne jeden Unterricht auf,
und darum kann der bei weitem größte Teil der Bevölkerung weder lesen noch
schreiben. Der tiefe Bildungsstand der russischen Bevölkerung in Verbindung
mit dem schweren Druck, der auf dem Bauernstande (3/4 der Bewohnerschaft)
lastet, und „die Willkür und Beutesucht des dortigen Beamtentums" bildet die
eigentliche Wurzel der revolutionären Wirren, die den schwerfälligen Staats-
körper des Russischen Reiches gegenwärtig bedrohen.
Die Hauptnahrungsquelle bildet der Ackerbau, der trotz seines im all-
gemeinen wenig sorgsamen Betriebes für den Handel die wichtigsten Ausfuhr-
artikel liefert. Das südliche Gebiet des mittleren Rußland, das „Land der
schwarzen Erde", bildet infolge seiner ungemeinen Fruchtbarkeit die erste
Kornkammer Europas. Besonders baut man hier Roggen, Hafer und
Weizen an. Von großer Wichtigkeit ist der Anbau vou Gespinstpflanzen;
Flachs und Hanf baut man namentlich im Ostseegebiet weit über den Bedarf.
Sehr belangreich sind sodann der Kartoffel- und Rübenanbau und in den füd-
lichsten Gebieten der umfangreich betriebene Tabakbau, der Mais-, Obst- und
Weinbau.
Eine Hauptquelle nationalen Reichtums bilden die großen Waldungen;
die Forstwirtschaft liegt allerdings noch sehr im argen, und in den Privat-
Waldungen treibt man zum Teil einen rücksichtslosen Raubbau.
Mit dem Ackerbau ist fast überall Viehzucht verbunden. Großartig wird
sie im südlichen Steppenlande betrieben, vor allem die Schas-, Rindvieh- und
Pferdezucht. Neuerdings hat sich das Molkereiwesen und die Geflügelzucht ganz
bedeutend gehoben, und Butter, Eier und Geflügel bilden jetzt wichtige Ausfuhr-
Produkte. Im hohen Norden züchtet man Renntiere, und die großen nordischen
Waldungen sind reich an Jagdwild und Pelztieren (Zobel, Henueliu usw.).
In Poleu treibt man umfangreiche Bienenzucht, auf der Krim Seidenraupen-
zucht und in der kaspischen Steppe Kamelzucht. Reichen Ertrag liefert der
Fischsang, namentlich die Stör- und Hausenfischerei in der Wolgax) und der
Herings- und Thunfischfang im Kaspisee und im Schwarzen Meere.
Der Bergbau, dessen Hauptsitz das Uralgebirge ist, gewiuut vor allem
Eisen und Gold, ferner Kupfer und Platina. In der Gegend von Tula ge-
winnt man neben Eisen auch Steinkohlen, und Salz wird in unerschöpflichen
Mengen in den Salzbergwerken und aus Solen, besonders aber aus deu Salz-
seeu der kaspischeu Steppe gewonnen.
Die Industrie befindet sich in neuerer Zeit in einem raschen Aufschwünge,
und Rußland sucht sich in seinem Bedarf industrieller Erzeugnisse vom Aus-
land immer unabhängiger zu machen. Obenan steht die Baumwollindustrie
(in den Gebieten von Petersburg, Moskau und Wladimir) mit großartig an-
gelegten Fabriken, die den einheimischen Bedarf fast vollständig decken. Sehr
gehoben hat sich die Wollindustrie. Moskau liefert vorzügliche Tuche. Die
Leinenindustrie wird im ganzen Reiche größtenteils als Hausindustrie der
Bauernbevölkerung betrieben. Berühmt sind die russischen Seilerwaren und
Hochwichtige Fischprodukte für den Export sind Hausenblase und Kaviar. Als
der beste Kaviar gilt der Astrachauer.
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Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Henueliu Poleu Kaspisee Tula Petersburg Moskau Moskau