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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
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Die Welthandels-Artikel, I. Pflanzen-Rohstoffe.
setzung des Feldes, so daß für die Kultur genügende natürliche oder künstliche
Wasserläufe die unerläßliche Voraussetzung bilden.
Verbreitung. Den stärksten Reisbau finden wir in China, wo die
Pflanze gartenmäßig angebaut und stark mit Menschendünger gepflegt wird.
Da indes die gewonnenen Mengen nicht einmal zur Ernährung des eigenen
Volkes hinreichen, ist der bedeutendste Lieferant für den Weltmarkt der zweit-
größte Produzent, nämlich Britisch-Jndien.
Ferner liefern die Tropenländer Brasilien und Columbien, die Küstenstriche
Afrikas und die austral-indifchen Inseln, sowie die den Subtropen angehörenden
Gebiete Oberitaliens, Spaniens und der südliche Teil der Vereinigten Staaten
erhebliche Mengen. Die besten Sorten stammen von den Karolinen, ferner
von Java und Japan.
a) Verwendung und Verarbeitung. Die Hauptbedeutung der genannten
drei Getreidearten liegt in ihrer Verwendung als menschliches Nahrungsmittel.
1. Der Weizen wird zu diesem Zwecke in Mehl und Brot umgewandelt.
Eine Vorarbeit ist nur bei den bedeckten Sorten (Einkorn, Spelz) erforderlich,
bei denen die Schale durch ein besonderes Verfahren, das Gerben, entfernt
werden muß. Die Herstellung des Mehles felbst erfolgt in der Hoch- und
Flachmüllerei. Erstere liefert feinere Sorten und überwiegt in allen großen
Betrieben.
Verfälschungen von Weizenmehl mit Roggenmehl, Holzmehl, gemahlenen Olpreß-
kuchen und Leinsaat kommen verschiedentlich vor, sind indes unter dem Mikroskop leicht
zu erkennen. Selbstverständlich sind derartige Fälschungen strafbar.
Weitere Produkte. Eins der wichtigsten ist die als Viehfutter ver-
wandte Kleie. Bedeutende Weizenmengen werden zu .Stärke verarbeitet,
andere Produkte sind Branntwein und Bier (Weißbier), zu deren Gewinnung
die Stärke in Zucker umgewandelt und dieser in Alkohol und Kohlensäure zer-
legt wird. In Italien spielt die Fabrikation von Nudeln und__Ma^karoni
eine große Rolle, da in der Gegend von Neapel die röhrenförmigen Makka-
roni völlig die Stelle des Brotes vertreten.
Das Weizenstroh wird wegen seiner Widerstandskraft zu Matten, Körben
und allerlei Geflechten, sowie als Streu für das Vieh verwandt.
2. Der Mais eignet sich nicht in dem Maße wie der Weizen zur Brot-
bereitung, da der Teig nach dem Ansäuren nur aufgeht, wenn er mit wenigstens
einem Viertel Weizenmehl versetzt ist. Es wird aus dem Mais daher meist
ein flaches, ungesäuertes Gebäck hergestellt; in Italien wird „Polenta", ein Ge-
bäck aus grobgemahlenen Maiskörnern, daraus erzeugt. Im übrigen dient der
nach Europa eingeführte Mais meist als Viehfutter.
Ölgewinnung. Da in dem verhältnismäßig großen Keime des Mais
etwa 20 ° o Öl enthalten sind, gewinnt man daraus durch Auspressen ein hell-
gelbes, angenehm schmeckendes Öl, das zu Speisezwecken, sowie zur Seifen-
und Farbenbereitung dient.
Auch Spiritus und Traubenzucker sind Erzeugnisse der Mais verarbeitenden
Industrie.
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E. Getreide. 61
großen Getreidebörsen, von denen als die wichtigsten New York, Chicago,
London, Paris, Mannheim, Wien, Budapest und Berlin, — das aber gegen
srüher erheblich an Bedeutung verloren hat — zu nennen sind. Dabei haben die
New Aorker Preise den größten Einfluß auf die Welt-Preisbildung, obgleich die
größte Aussuhr nicht von Amerika, sondern von Rußland ausgeht.
Der Reishandel geht nicht in dem Maße durch die Börsen wie derjenige
der anderen Getreide.
Die Aussuhrländer. Rußland. Als wichtigstes Ausfuhrland für Getreide
im allgemeinen und insbesondere für Gerste ist bereits Rußland genannt worden;
der bedeutendste Ausfuhrplatz ist Odessa. Ihm solgen Petersburg, Riga, Reval
und Libau, während für den Innenhandel Moskau und Warschau von Einfluß
sind. Die Ausfuhr erfolgt zum größten Teil auf dem Wasserwege über das
Schwarze Meer und die Ostsee.
Das russische Getreide steht sehr niedrig im Preise, da es infolge der meist
noch sehr primitiv betriebenen Landwirtschast ungleiche Sorten und mäßige
Ware darstellt, die vielfach noch Uneinigkeiten enthält.
Seitdem die russische Regierung 1910 dem Ackerbau und Getreidehandel
eine neue, gesetzliche Grundlage gegeben hat, scheint eine wesentliche Besserung
in den Verhältnissen einzutreten.
Vereinigte Staaten. Hier ist der Getreidehandel mustergültig einge-
richtet. Als die größten Stapel- und Handelsplätze im Innern sind die an dem
Zuge der großen Seen gelegenen Orte Chicago, Milwaukee, Duluth, Buffalo
und Detroit zu nennen. Die Ausfuhr erfolgt dagegen über New Hork,
Baltimore, Philadelphia und New Orleans nach Europa, über San Franzisko
nach Asien.
Die Ausbewahrung des Getreides erfolgt in den riesigen, Silos genannten,
15—40 m hohen eisernen Kästen der als Elevatoren bekannten Lagerhäuser,
wo auch die Sortierung und Reinigung vorgenommen wird. Einer dieser
Elevatoren, der Armour-Elevator in Chicago, vermag 3 Millionen Tonnen zu
fassen.
Der Einlagerer erhält einen Lagerschein, der amtlich beglaubigt wird und
wie die Ware veräußert oder verpfändet werden kann. — Der Preis wird in
Cents per Bushel (60 Pfund engl.) festgesetzt und sür Terminhandel und Kassa-
geschäste besonders notiert.
Argentinien. Es ist das dritte wichtige Produktions- und Aussuhrland
mit den Hauptplätzen Buenos Aires, Bahia Blanca und Rosario. Da hier
die Ernte im Winter stattsindet, beeinflußt sie stark den Weltmarktpreis.
Die wichtigste Handelsware ist der Trigo-Barletta-Weizen, dessen Notierung
in Papierpesos sür 100 kg erfolgt.
Der Preis des Getreides hängt von dessen Herkunst, der Sorte, der
Reinheit und vor allem von dem Gewicht des Ki ab. Weizen z. B. wiegt in
1. Qualität 82 Kz pro Ki, in 2. dagegen nur 78 kg und in der dritten
76 Kz. Gute Qualitäten dürfen höchstens l°/o Verunreinigungen durch Staub
und Unkrautsamen enthalten. Bei Brotgetreide wird serner eine Backprobe
gemacht, um den Klebergehalt des Mehls zu ermitteln.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Chicago London Paris Mannheim Wien Budapest Berlin Amerika Odessa Petersburg Riga Libau Moskau Warschau Chicago Milwaukee Baltimore Philadelphia Europa Asien Chicago Argentinien Buenos_Aires
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92 Die Welthandels-Artikel. Iii. Mineralische Rohstoffe.
Welche Bedeutung daneben die Fleischgewinnung besitzt, beweist der
Umstand, daß Argentinien im gleichen Jahre für Jk 125 Mill. gefrorenes
Rindfleisch ausführte.
Einfuhr. Die übrigen Länder verarbeiten ihre Häute selbst und benötigen
daneben teilweise noch einer erheblichen Einfuhr. So betrug der Einfuhr-
Überschuß 1910 an Häuten und Fellen in:
den Vereinigten Staaten' M 480 Mill.
Deutschland „ 370
Frankreich „ 60 „
Dagegen führen Deutschland und Frankreich in erheblichem Maße Leder und
Lederwaren aus, so Deutschland 1911 für M 275 Mill., Frankreich für
3 320 Mill.
Der bedeutendste Lederproduzent sind die Vereinigten Staaten, besonders
das Gebiet von Pennfylvanien; sie erzeugen ungefähr der Weltproduktion
im Werte von (1910) etwa Jls 1000 Mill., während der Wert der deutschen
Leder-Erzeugnisfe M 500 Mill. kaum übersteigen dürfte und für Frankreich
und Österreich-Ungarn noch geringere Werte anzunehmen sind.
e) Technik des Lederhandels. Handelssorten. Im Handel bezeichnet
man mit Haut die Bedeckung großer Tiere (Pferde, Rinder), mit Fell diejenige
mittlerer (Ziegen) und mit Balg die von kleinen (Hasen, Kaninchen). Frische
«grüne) und gesalzene Häute stehen im Gegensatz zu den getrockneten.
Lederarten. Das Leder wird zum Teil mittels besonderer Maschinen
der Länge nach in Schichten zerlegt und so als Spaltleder zu Wagen-
bezügen, Galanteriewaren und dgl. verarbeitet, weich gegerbt heißt es Vachette.
Die ostindischen Zebuochsenhäute führen den Namen Kips.
Von anderen Lederarten seien noch genannt: Juchten, russisches, mit
Weidenrinde gegerbtes und mit Birkenholzteeröl getränktes Leder von charakte-
ristischem Geruch; das mit Sumach oder Galläpfel gegerbte Saffian-Ziegen-
Leder; das Chagrin-Leder, echt aus schwach gegerbter Esels- oder Roßhaut
erzeugt, künstlich durch Pressen zwischen gravierten Metallplatten aus anderem
Leder mit der kennzeichnenden unebenen Narbenseite versehen; Pergament
aus Esels- oder Schweinshaut, die ausgespannt und abgeschabt wird.
Iii.
Mineralische Robltoffe.
Ä. Erze.
«Gold, Kupfer und Eisen.»
_ a) Entstehung/) Nach allgemeiner Ansicht der Wissenschaft bestand die Erde ur-
sprünglich aus einer seurig-flüssigen oder gasförmigen Masse, deren Kern hente von der
*) Die Darstellung schließt sich im wesentlichen an das Werk von I>r. Nndolf Hotz,
„Die Erde und ihr Wirtschaftsleben", an.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Nndolf_Hotz
Extrahierte Ortsnamen: Argentinien Vereinigten_Staaten Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Esels- Esels-
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C. Erdöl. 113
New York handelt 1. raffiniertes Petroleum einschl. Faß fob New Dort,
2. Rohöl einschl. Faß kod New Jork und 3. Pip6 line certificates, d. h. Be-
scheinigungen über in die Rohrleitungen der großen Raffinerien abgeliefertes
Rohöl. Diese Scheine werden wie die Ware selbst gehandelt.
Der Versand des Leuchtöls ist in geradezu mustergültiger Weise organisiert.
Das Rohöl gelangt durch die bereits erwähnten Rohrleitungen in die großen
Tanks der Raffinerien, von diesen wiederum in Rohrleitungen zu den Ausfuhr-
Häfen. In Rußland ist eine 900 Km lange Rohrleitung von Baku nach
Batum angelegt worden, um von hier aus das Öl über das Mittelmeer zu
verschiffen. Die größere Menge wird allerdings in Tankschiffen nach Astrachan
verladen und von hier aus die Wolga aufwärts nach Zarizin gebracht, um als-
dann in Kesselwagen (Zisternenwagen) zu den binnenländischen Lagerplätzen zu
gelangen.
Von Amerika aus wird das Öl ebenfalls in Tankschiffen zu den Einfuhr-
Häfen gebracht, hier in große Behälter, die unsern Gasometern ähneln, gepumpt
oder in Fluß-Tankfchiffe weiter verladen. Von den Sammelstellen aus gelangt
es in die Eisenbahnkesselwagen, von diesen in die Straßenkesselwagen oder für
den Kleinhandel in große Blechkannen, so daß der ganze Versand von der
Raffinerie bis zum Kleinhandel sich in Rohrleitungen und völlig geschlossenen
Transportgesäßen vollzieht und dadurch em Verlust durch Umgießen usw. völlig
verhindert wird. ~ ß\ % \ ^ lf/% ; ^
Diese großartige Organisation verdanke^.wir in erster Lmie der „Standard Oil
fvnmpnm)", jenem riesigen vonmzlefe.ller. gegründeten amerikanischen Unternehmen, das
auf dem besten Wege ist, den gesamten Leuchtölhandel der Welt in seine Hände zu bringen
und damit eine völlige Beherrschung des Weltmarktes zu erzielen.
Die Standard Oil Company verfügt über ein eigenes Kapital von über M 400
Mill. und richtet in allen bedeutenderen Ländern Tochtergesellschaften ein, so z. B. in
Deutschland die Vacuum Oil Company und die Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesell-
schast. In anderen Ländern pachtet sie Konzessionen für die Erdölbohrung, richtet große
Raffinerien ein (Frankreich) oder versucht, andere Gesellschaften unter ihre Herrschaft zu
bringen, wie ihr dies bei dem russischen und dem rumänischen Syndikat bereits in der Haupt-
fache gelungen ist. Sie besitzt eine eigene Petroleum-Flotte und stellt ihre Tankwagen,
Kannen, Fässer usw. selbst her. Ihr Gewinn, der geheim gehalten wird, soll sich auf
durchschnittlich 50°/o belaufen.
Den erbittertsten Kamps, führt die Gesellschaft zur Zeit noch gegen die Asiatic Pe-
troleum Company, die das Öl Niederländifch-Jndiens nach Ostasien verkauft. Gelingt
es der Standard Oil Company, durch Herabdrückung des Preises auch diese Gesellschaft
unter ihre Herrschaft zu bringen, so vermag sie allein den Preis zu bestimmen; ^was das
auch für uns bedeutet, beweist die Tatsache, daß die Erhöhung des Leuchtölpreises um
nur 1 Pfennig pro Liter jährlich rund M 8 Mill. deutsches Geld in die Tasche der ame-
rikanischen Milliardäre führen würde.
Es ist daher von der deutschen Regierung vorgeschlagen worden, ein Reichs-
petroleum-Monopol zu schaffen, das ein Gegengewicht gegen diese mächtige
Gesellschaft bilden und uns vor völliger Abhängigkeit von dem amerikanischen
Großkapital in dem Bezüge des Leuchtöls schützen soll.
Eckardt, Weltwirtschaftskunde.
8
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
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Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Wolle. 79
Einige Länder, z. B. Österreich-Ungarn, Frankreich und Italien haben
ein Staatsmonopol für Herstellung oder Verbrauch von gebrauchsfertigem
Tabak und erzielen daraus hohe Gewinne.
Ii.
Cierilcb* Robhoffe.
A. wolle.
Die wichtigsten Handelsartikel aus dem Tierreiche sind die beiden Faser-
ftoffe Wolle und Seide. Wolle wird von einer Reihe von Tieren geliefert,
die alle zu den Wiederkäuern, also zu den Pflanzenfressern, gehören. Hierher
zählen das südamerikanische Alpaka, die Kaschmirziege Hoch- und Mittelasiens,
die ziemlich weit verbreitete Angoraziege (Mohair-Wolle) und das Kamel. Der
wichtigste aller Woll-Lieseranten ist indes das Schas.
a) Naturgeschichtliches. Das Schaf ist eins der bescheidensten und nütz-
lichsten Tiere. Es begnügt sich mit dürftigem Graswuchs als Weide und
findet infolge seiner dünnen Lippen auch an solchen Plätzen noch Nahrung, wo
bereits größere Tiere (Rinder, Pferde) geweidet haben. Als Trinkwasser nimmt
es sogar Salzwasser an, wie es zum Teil in den australischen Zuchtgebieten
erbohrt worden ist.
Neben dem Fleisch und Fell liefert das Schaf teilweife auch Milch; das
wichtigste Produkt ist jedoch die Wolle.
Die Art der Wolle hängt von der Rasse, den Lebensbedingungen und
der Art der Pflege ab. Gut gefütterte Schafe, die möglichst schnell viel Fleisch
liefern sollen, bekommen ein grobes Fell und liefern eine dementsprechend weniger
wertvolle Wolle.
Das gesamte Wollkleid des Schafes bezeichnet man als Vlies. Es
besteht aus gröberen Grannen- und den feineren Wollhaaren, oder auch nur
aus einer der beiden Arten. Die Haare find zu Büscheln von 100 und mehr
vereinigt; diese Büschel bilden wieder größere, die Stapel genannt werden
>vergl. dagegen den Begriff Stapel bei Baumwolle S. 70). Bei feiner, gleich-
artiger Wolle find die Stapel klein, rund und stumps.
Rassen. Nach der Beschaffenheit der Wolle unterscheidet man zwei
Hauptgruppen von Schafen, nämlich die mit kurzer, höchstens 25 cm langer,
stark gekräuselter, seiner Wolle bedeckten Höhen- oder Landschase und die
Niederungsschafe, deren Wolle schwächer gekräuselt oder sast ganz glatt
(schlicht), gröber und häufig stark glänzend ist.
Das Höhenschaf liefert in der Hauptsache Streichwolle, die zu tuch-
artigen, verdeckten Geweben Verwendung findet, das Niederungsschaf dagegen
Kammwolle, die sich nicht wie Streichwolle verfilzen läßt und Gewebe mit
deutlich erkennbaren Bindungen liefert. Das eigentliche rassereine Höhenschas
ist das spanische Merino, der Hauptvertreter des Niederungsschafes das eng-
lische und schottische langhaarige Schas.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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80 Die Welthandels-Artikel. Ii. Tierische Rohstoffe,
Kreuzungen. Zwischen beiden Arten sind vielfache Kreuzungen vorge-
kommen, so daß man jetzt etwa 120 verschiedene Arten zählt. Kreuzungen
zwischen kraushaarigen Landschafen und Merino-Böcken, die sich in der Wolle
dem Merino nähern, sind das Elektoral- und das Nigrettischaf, das französische
Rambouillet, das englische Southdown und das deutsche Merino- oder Edelschas.
Dagegen nähern sich die Kreuzungen zwischen langhaarigen Glanzwolle-
schasen und Merinoböcken in der Wolle den Niederungsschafen. Zu diesen
Kreuzungen gehören das deutsche Marschschaf, die Heidfchnucke, das englische
Leicester- und das Lincolnschas. Die für den Weltmarkt bedeutungsvollste
Raffe ist das Crossbred (-Kreuzzucht)-Schas, das nicht allein gute Wolle
(Cheviotstoffe) sondern auch reichlich schmackhaftes Fleisch liefert.
b) Verbreitung und Jucht. Vorbedingungen der Zucht. Infolge
feiner Anpassungsfähigkeit an nahezu jedes Klima ist das Schaf über die ganze
Erde verbreitet. Die Zucht im großen wird jedoch durch intensiven Ackerbau
und anderweitige Viehzucht (Rinder, Schweine) stark verdrängt, da diese Er-
werbszweige höheren Gewinn abwerfen.
Die Schafzucht ist daher am verbreiterten in solchen Ländern, die große
unfruchtbare Landstächen besitzen, auf denen nur Graswuchs, aber kein Acker-
bau möglich ist (Australien), oder in solchen Ländern, deren Boden zwar fruchtbar,
aber infolge der dünnen Befiedelung erst teilweise der Kultur erschlossen
ist (Argentinien).
Somit ist es verständlich, daß bei steigender Bevölkerung die Schafzucht
zurückgeht, wie dies in Deutschland und neuerdings auch in den mittleren
Provinzen Argentiniens beobachtet werden kann.
Daß England eine verhältnismäßig große Zahl von Schafen ernähren kann, er-
klärt sich durch seine Freihandelspolitik, die den Getreidebau im Lande zum größten Teil
verlustbringend gemacht hat.
Einen natürlichen Vorteil in der Schafzucht haben alle Länder mit einem
milden Klima, die infolgedessen die Schafe während des Winters im Freien
lassen können, also den Bau kostspieliger Ställe sparen, wie dies in den drei
Hauptzuchtgebieten Australien, Argentinien und den Vereinigten Staaten der
Fall ist.
Bei der Schafzucht Südamerikas und Australiens liegt das Hauptgewicht
noch immer auf der Erzeugung einer guten Wolle, obgleich die Fleifchgewin-
nung infolge der modernen Gefrierverfahren und der dadurch gegebenen Mög-
lichkeit der Fleischausfuhr nach Europa gegen früher erheblich an Bedeutung
gewonnen hat.
c) Gewinnung und Verarbeitung. Die Schur der Schafe erfolgt in
der Regel einmal jährlich im Frühjahr. Nur wenige langhaarige Schafe
werden zweimal geschoren; man spricht daher von Einschur- und Zweischur-
wolle. Das Scheren mit der Hand, bei dem vom Schäfer etwa 15—20 Schase
täglich geschoren werden können, ist in den Großbetrieben durch die Scher-
Maschine (ähnlich einer Haarschneidemaschine) verdrängt worden, mit der ein
Berufsfcherer bei elektrischem Antrieb bis zu 125 Schafe täglich des Vlieses,
das in der Regel ganz zusammenhängen bleibt, zu entkleiden vermag.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Edelschas Niederungsschafen Australien Argentinien Deutschland Argentiniens England Australien Argentinien Europa
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
82 Die Welthandels-Artikel. Ii. Tierische Rohstoffe.
Die billige Baumwolle wird dabei durch Karbonisieren entfernt. Die Baumwoll-
faser hat die Eigenschaft, beim Erhitzen in verdünnter Schwefelsäure zu verkohlen,
während Wolle dabei nicht angegriffen wird. Man zerstört daher auf diese Weise nur
die Baumwollfasern.
Anderseits löst Wolle sich sofort in einer kochenden verdünnten Natron- oder Kali-
lauge auf, von der die Baumwolle nicht angegriffen wird. Besonders diese Unter-'
suchung ist so einfach, daß sie jedem ein zuverlässiges Mittel zur Unterscheidung von
Wolle und Baumwolle in die Hand gibt.
Baumwolle brennt ferner gut ohne erhebliche Geruchentwickelung, während Wolle
nur verkohlt und dabei einen Geruch wie verbranntes Horn verspüren läßt.
6) Produktion, Ein- und Ausfuhr. Produktion. Die Menge der
jährlich erzeugten Wolle hängt natürlich wesentlich von der Zahl der vor-
handenen Schafe ab. Diese schwankt in den Hauptproduktionsländern Australien
und Argentinien infolge der Witterungseinflüsse recht erheblich, wie besonders
deutlich Australien zeigt. 1891 betrug die Zahl der Schafe 106 Mill. In-
folge der großen Dürre um 1900 und des Rückganges der Wollpreise fiel der
Bestand bis 1903 auf 73 Millionen Stück und betrug 1910 wieder 115 Millionen.
Die Schafe werden hier in Herden von vielen tausend Stück von den
Züchtern („Squatters" genannt) gehalten, deren gesamter Wirtschaftsbetrieb auf
die Schafzucht zugeschnitten ist. Ähnlich liegen die Verhältnisse in Argentinien,
wo bei verminderter Zahl infolge verbesserter Zucht die Wollproduktion gestiegen
ist, und in der Kapkolonie.
Über den Bestand der Schafe (1907/10) und die Menge der erzeugten
Wolle (1910 11) in den wichtigsten Produktionsländern unterrichtet uns die
nachstehende Zusammenstellung:
Wmnp des Landes- Schafbestand in Produktion in
Des ~anoes- Mill. Stück Mill. kg
Australien und Neuseeland ... 115 375
Argentinien........ 65 180
Vereinigte Staaten...... 60 150
Rußland.............45 100
England......... 30 65
Kapkolonie........ 20 60
Uruguay......... 20 60
Deutschland....... 10 10
andere Länder....... 215 250
Erde.......... 580 1250
Die Zahlen können selbstverständlich nur ein ungefähres Bild geben, da
nur die in den Großhandel gebrachten Mengen statistisch zu erfassen sind. Wir
sehen daraus, daß die Vereinigten Staaten und Rußland nach Australien und
Argentinien die bedeutendsten Produzenten sind. Da in beiden Ländern indes
der Bedars ebenfalls sehr groß ist, kommen die erzeugten Mengen für den Welt-
Handel wenig in Betracht.
Die angegebenen Mengen beziehen sich aus Schweißwolle; rechnen wir daraus einen
Ertrag an gewaschener Wolle von durchschnittlich 60%, so würde die Gesamtmenge der
erzeugten reinen Wolle 750 Millionen kg ergeben, die bei einem Durchschnittspreis von
etwa J6 3 für ein kg einen Wert von M 2\2 Milliarde darstellten.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Argentinien Argentinien Neuseeland Argentinien England Uruguay Deutschland Australien Argentinien
40 Amerika.
an, daß die Vereinigten Staaten das erste Getreideland der Erde sind. Die süd-
lichen Landgüter (Plantagen) erzeugen Bannl wolle (2/3 der Weltproduktion),
Tabak, Zuckerrohr und Reis; Wein- und Obstbau gewinnen immer größere
Ausdehnung. Von Bedeutung ist ferner der Anbau der Kartoffel, des Hanfes,
des Flachses und des Hopfens. Die Waldungen, die immer noch x/4 des Landes
bedecken, sucht man neuerdings forstwirtschaftlich zu pflegen und zu erhalten.
Großartige Ausdehnung hat die Viehzucht gefunden, und die Vereinigten
Staaten Nordamerikas gehören zu den viehreichsten Staaten der Erde. Die
Viehzucht steht in den Farmen in enger Beziehung zur Landwirtschaft; im
Westen wird sie als umfangreiche Weidewirtschaft betrieben. Obenan stehen
Schweine-, Rindvieh- und Schafzucht, und die Produkte derselben (Fleisch,
Speck, Häute, Wolle) siud für den Export hochwichtig.
In großem Maßstabe wird die Fischerei betrieben, namentlich Walfisch-
fang, Robbenschlag und Kabeljaufang *). Die Bereitung von Fischguano aus
einem in großen Massen ankommenden, aber ungenießbaren Fische, dem
Menhadem, gewinnt an Bedeutung.
Der Bergbau findet einen unerschöpflichen Reichtum der verschiedensten
Mineralien. Bezüglich der Eisen- und Kohlengewinnung steht die Union seit
einigen Jahreu an der Spitze2) und hat somit das kohlen- und eisenreiche Groß-
britannien überflügelt; aber auch in der Produktion von Gold, Silber, Kupfer, Blei,
Quecksilber und Salz steht das Land mit obenan. In der großartigen Petroleum-
gewinnnng wetteifert es mit Rußland, das es in der Ausfuhr weit übertrifft.
Die Industrie Nordamerikas hat sich seit vier Jahrzehnten zu einer
Leistungsfähigkeit entwickelt, daß die Vereinigten Staaten gegenwärtig den
zweiten Industriestaat der Erde bilden. Der Reichtum an Rohstoffen, der
Unternehmungsgeist und das Erfindungstalent der Dankees, die bequemen
Verkehrsverhältnisse und das Vorhandensein großer Kapitalien begünstigten
die industrielle Entwicklung außerordentlich, der Mangel an Arbeitskräften aber
wurde durch eine außergewöhnlich starke Anwendung der Maschine ersetzt. Die
Erzeugnisse zeichnen sich nicht nur durch Billigkeit, sondern vor allem auch
durch Solidität aus. In erster Linie steht die Eisenindustrie, die in der
Stahlproduktion und im Maschinenbau die englische Industrie überflügelt hat.
Meister sind die Nordamerikaner auch in der Konstruktion eiserner Brücken
und Häuser, die man bis 25 Stock hoch führt, und zu hoher Leistungsfähigkeit
hat sich die Fahrräder-, Nähmaschinen- und Automobilfabrikation entwickelt.
Von höchster Bedeutung ist sodann die Textilindustrie in der Herstellung
von Banmwoll-, Woll- und Seidenwaren. In der Seidenfabrikation über-
trifft die Union dem Umfange nach diejenige Frankreichs. Die Mühlen-
indnstrie ist unerreicht, und großartig wird die Glas-, Leder-, Tabak-, Zucker-,
Holz- und Papierfabrikation betrieben. Von seltener Leistungsfähigkeit sind
auch die großartig angelegten Schlächtereien3), die Brauereien und Branntwein-
brennereien und die Schiffswerften.
1) Der junge Kabeljau heißt Dorsch, der getrocknete Stockfisch.
2) Von der Gesamtkohlenproduktion der Erde fördert Nordamerika 40%, Groß-
britannien 30% und Deutschland 15%.
3) Es gibt Schlächtereien, in denen jährlich 3—4 Mill. Schweine, l1/2—2 Mill.
Schafe und 1—2 Mill. Rinder geschlachtet werden.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Fischguano
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Petroleum- Nordamerikas Frankreichs Nordamerika Deutschland
48 Amerika.
auch dem Ackerbau zu, und der fruchtbare Boden, der bis heute uoch eine Düngung
meist überflüssig macht, lieferte reiche Erträge. In den ebenen Ackergründen
finden landwirtschaftliche Maschinen reiche und dankbare Anwendung, und die
weit verzweigten Wasserläufe und leicht auzulegeude Eiseubahueu ermöglichen
bequeme Abfuhr der landwirtschaftlichen Produkte. Vor allem baut man Weizen
und Mais an, und von den Erträgen kann mehr als die Hälfte ausgeführt
werden^). Ferner erzeugt mau Raps, Lein, Obst und Wein und im nördlichen
Gebiete Zuckerrohr in großen Mengen. Die Industrie, die rasche Fortschritte
macht, beruht in der Hauptsache noch auf der eigenen Naturproduktion. Vor
allem nennen wir hier die Saladeroindnstrie, die über großartige Schlacht-
anlagen verfügt. Das Schlachtfleifch wird in Eis verpackt oder als Dörr- oder
Salzfleisch (insgesamt jährlich etwa 6 Mill. Ztr.) ausgeführt. Von hoher Bedeu-
tuug sind die Fleischextraktfabriken der vereinigten Liebig-Kemmerich-Kompanien.
Mit der Saladerofabrikation in Verbindung stehen großartige Gerbereien.
Sehr entwickelt hat sich die Molkereiindustrie, die Butter zur Ausfuhr briugt.
Mit der Naturproduktion des Landes in Verbindung stehen ferner die Müllerei,
Zuckerfabrikation, Branntweinbrennerei und Olmüllerei. In Buenos Aires eut-
wickelt sich eine vielseitige Industrie, an der deutsches Kapital und deutscher
Unternehmungsgeist vielfach beteiligt sind. Mehrere große Eisenbahnen er-
schließen das Innere des Landes. Die Pacisicbahn, die von Buenos Aires
über die Kordilleren nach Valparaiso an der chilenischen Westküste führen
soll, ist noch nicht vollendet. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände
sind Wolle, Mais, Weizeu, Vieh, Häute, Talg, Butter, Dörrfleisch
(Tasago), gefrorenes Hammelfleisch, Corned beef (Büchsenfleisch),
Fleischextrakt, Leinsamen, Leder. Einfuhr: Baumwoll-, Eisenwaren,
Maschinen, Kleider usw.
Buenos Aires („Gute Lüfte") an der Mündungsbucht des La Plata,
über 1 Mill. E. Wichtigster Handelshafen und Hauptzentrale der zahlreichen
Eisenbahnen. Ausfuhr von Landeserzeugnissen. Große Schlächtereien.
Rosario am Parana, 130. E.
La Plata, zweiter Handelshafen.
Eordoba (Kordowa). Eisenbahnmittelpunkt.
15. Republik Uruguay (Urugwä-i).
1/5 Mill. qkm, 1 Mill. Einw.
Das Land ist infolge seiner ausgedehnten fetten Weidegründe (mit
20 Mill. Schafen und 10 Mill. Rindern) ein wichtiges Land der Vieh-
zucht, mit der sich die Hauptmasse der gemischten Bevölkemng beschäftigt.
In den Hafenorten blüht eine großartige Saladeroindustrie, deren Er-
Zeugnisse hauptsächlich ausgeführt werden. Neben der Viehzucht erweitert
sich der früher vernachlässigte Ackerbau und erzeugt vor allem Weizen
über den Bedarf. Der Handel führt Wolle, Häute, Fleisch (in Eis
i) Argentinien hat sich auf dem Weltmarkte den zweiten Rang als Weizenlieferant
erobert und führte 1903/04 fast 2 400 000 t Weizen aus.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Buenos_Aires Buenos_Aires Valparaiso La_Plata Uruguay Argentinien
Die Staaten Europas. 67
60 Prozent der reformierten und 32 Prozent der katholischen Kirche an. Die
Volksbildung ist im allgemeinen gut, aber in den verschiedenen Kantonen sehr
ungleichmäßig.
Produktionsverhältnisse. Die vorzüglichen Bergweiden (35 Prozent des
Landes ist Wiesen- und Weideland) bedingen eine ausgedehnte Viehzucht, und die
reichen Wasserkräfte ermöglichen die Industrie. Viehzucht und Industrie bilden
dämm die Haupterwerbsquellen.
Der Ackerbau ist von einiger Wichtigkeit nur auf der Hochebene. Die
Getreideernten decken kaum die Hälfte des Bedarfs. Wein- und Obstbau
stehen fast überall in hoher Blüte; ferner pflanzt man Tabak, Kartoffeln und
Hülsenfrüchte an.
Die Viehzucht bildet den Haupterwerb. Bedeutend ist namentlich die
Rindviehzucht^), die vorzügliche Käseprodukte, Butter und kondensierte Milch
zur Ausfuhr liefert. (Jährlich führt die Schweiz etwa für 35 Mill. Mark
Käse und für 25 Mill. Mark kondensierte Milch aus.) Beträchtlich ist femer
die Ziegenzucht und die Seidenraupenzucht.
Der Bergbau ist unbedeutend; erwähnenswert ist nur die Salzgewinnung.
Die Industrie, die bei dem Mangel an Kohlen die reichen Wasserkräfte
in ausgiebigster Weise benutzt, ist von großer Bedeutung. Die Schweiz gehört
zu den ersten Industrieländern Europas. Obenan stehen die Baumwoll-
Weberei und Musselinstickerei (Zürich, St. Gallen), die Seidenindustrie (Zürich,
Basel), die Leinen- und Damastweberei (Bern) und die Fabrikation von Uhren
(man fertigt jährlich für 40 Mill. Mark), Musikwaren und Schmucksachen in:
Jura und in Genf; wichtig sind ferner der Maschinenbau, die Farbwarensabri-
kation (Anilinfarben), die Strohflechterei, die Herstellung von Aluminium und
die Holzschnitzerei.
Der Handel übertrifft in seinem Umsatzwerte sogar Spanien, Schweden
und Portugal. Die großen Terrainschwierigkeiten sind durch kühn angelegte
Verkehrswege, die bedeutende Geldopfer erforderten, überwunden worden.
Vorzügliche Straßen führen über die Alpenpässe, und das Eisenbahnnetz der
Schweiz gehört zu den dichtesten der Erde. Die Gotthardbahn und die Simplon-
bahn (von denen die erste den Schweizer Verkehr zwischen Deutschland und
Italien, die letzte den Verkehr zwischen Frankreich und Italien vermittelt), sowie
die Tiroler Arlbergbahn sind besonders bedeutsam für den internationalen Ver-
kehr der Schweiz. Bedeutungsvoll, wenn auch nur für den örtlichen Verkehr,
sind die Bergbahnen nach dem Rigi, dem Pilatus und der Jungfrau. Auf
den zahlreichen Seen verkehren über hundert Dampfer. Der Handelsverkehr
erstreckt sich in erster Linie auf die Nachbarstaaten, sodann auch auf Nordamerika,
Brasilien und England. Zur Ausfuhr gelangen besonders Jndustrieartikel
(Seiden- und Baumwollwaren, Uhren, Farbwaren, Maschinen) und Erzeugnisse
der Viehzucht (Käse, besonders Emmenthaler, Milch); die Haupteinfuhr-
artikel sind: Getreide, Rohstoffe für die Industrie und Kolonialwaren.
Eine besondere, nicht zu unterschätzende Nahrungsquelle findet die
i) Berühmte Rinderrassen sind das einfarbige Schweizer Braunvieh oder die
Schwyzer Rasse, besonders in den südlichen und östlichen Kantonen, und das Fleck-
vieh der Schweiz, vorzugsweise in der westlichen Hälfte der Schweiz verbreitet. Von
diesem sind hervorragende Schläge: das Freiburger, Berner und Simmenthaler Vieh.
(Das Simmenthaler Vieh wird vielfach auch in Deutschland angetroffen.)
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TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
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