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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. uncounted

1902 - Leipzig : Hirt
6 stlv.greeiw. tfalet [Quedlinburg/&i Kahlem Kgmtaliey S.h. Schrijstiie Herzogtmer Wldk-fifl-rfst*. Wmeck Vf. tu Westfalen \^Frstent.lippe-\pjrstervt..Reuss Ischjiirizezit. tcjnrariburg Leipzig Ifl-lfl^October 1813. 1 f f ? t ^ irnp-rm *+iry lockern \^o6o?is Schnefezd roustop01 Connewitz L iebertwo Ikwity. Waterloo] Braine Labeua Jseue tw E&Olfihf Falttot I1&M11xchs Z. N?Jl1. L Lajlave h iiaiasiiuitft Papelotte Geogr. Anst.v.wagner De"bes, Leipzig.

2. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 51

1902 - Leipzig : Hirt
88. Napoleons Fall. 51 korps unter Schwarzenberg, zum linken gehrte das preuische unter Jork, das Hauptheer befehligte Napoleon selbst. Mglichst schnell rckte er auf Moskau los, ohne anfangs ernstlichen Widerstand zu finden; aber die Truppen litten sehr durch die Schwierigkeit der Verpflegung. Bei Smoleusk schlug er ein russisches Heer zurck, wobei die Stadt in Flammen aufging. Die Bevlkerung der Gegend, durch die das franzsische Heer zog, war entflohen, die Ortschaften waren zerstrt. An der Moskwa war eine blutige, unentschiedene Schlacht. Auch Moskau, wo Napoleon berwintern wollte, fand er, als er Mitte September einzog, fast menschenleer, und bald war die ganze Stadt durch zurckgebliebene Russen in ein Flammenmeer verwandelt. Napo-leon knpfte Friedensunterhandlungen mit Kaiser Alexander an, die aber von diesem auf den Rat des Freiherrn vom Stein absichtlich in die Lnge gezogen wurden, da der Krieg jetzt erst recht anfangen sollte". Mitte Oktober traten die Franzosen den Rckzug an. Durch russische:: Winter, durch Hunger und Krankheiten, durch die fortwhrenden An-griffe der Russen und Kosaken ging der grte Teil des Heeres zu Grunde. Besonders verlustreich war der bergang der die Ber6sina. Da lie Napoleon den elenden Rest des Heeres im Stich und eilte in etilem Schlitten nach Frankreich, um ein neues Heer auszursten. 2. Preuens Erhebung, 1813. In der berzeugung, da fr 1813. Preußen der entscheidende Augenblick gekommen sei, schlo General Jork um die Jahreswende mit den Russen den Vertrag zu Tauroggen und gab durch diese eigenmchtige Handlung das Zeichen zur Erhebung. Graf Dorf war als junger Offizier von Friedrich dem Groen wegen Unge-horfams aus dem Heere entlassen. Er war von urwchsiger Kraft, scharf wie gehacktes Eisen", ein leidenschaftlicher Franzosenfeind. König Friedrich Wilhelm, in Berlin nicht sicher, begab sich nach Breslau, erlie einen Aufruf zur Bildung freiwilliger Jgerkorps (das Ltzowfche Korps) und schlo mit Kaiser Alexander ein Bndnis zu Kalisch. Am 10. Mrz stiftete der König den Orden des Eisernen Kreuzes. Wenige Senge darauf folgte der Aufruf an mein Volk",53) der die Glut der Vaterlandsliebe berall hell auflodern lie. Aus allen Stnden strmten die Männer und Jnglinge zu den Waffen, und wer nicht mitkmpfen konnte, suchte durch Opferwilligkeit dem Vaterlande zu dienen. Die Prinzessinnen des kniglichen Hauses erlieen einen Aufruf an die Frauen54) und stifteten einen Frauenverein, der Freiwillige ausrstete, Witwen und Waifen untersttzte und Verwundete und Kranke pflegte. Reiche Frauen gaben ihr Silberzeug, arme Mdchen ihre Sparpfennige oder, wie Ferdinande von Schmettau, ihr Haar. 4*

3. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 85

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 85 entlang ging, kam er an denjenigen, welcher den Krug zerschlagen hatte, und sagte zu ihm: Keiner trgt so schlechte Waffen wie du. Und er nahm dessen Axt und warf sie zu Boden. Als jener sich niederbeugte, sie aufzuheben, holte der König aus und hieb ihm mit seiner Axt in den Kopf. So, sprach er, hast du bei Soisions mit dem Kruge getan. Als er tot war, befahl er den anderen zu gehen. Allen jagte er durch diese Tat groe Furcht ein." (Gregor von Tours.)*) 26) Aus dem Gesetz der ripuarischen Franken: Wenn ein Freier einen freien Ripuarier ttet, so soll er zur Erlegung von 200 Solidi (kleine rmische Goldmnze) verurteilt werden. Wenn jemand einen Knecht gettet hat, so soll er zur Erlegung von 36 Solidi verurteilt werden. . . . Wenn ein Freier dem anderen das Ohr abgehauen hat, so da dieser nicht hren kann, so soll er zur Erlegung von 100 Solidi verurteilt werden. Wenn jener das Gehr nicht verloren hat, so soll er die Bue von 50 Solidi zahlen. . . . Wenn jemand einen Mann während der Heerfahrt gettet hat, so soll er zur Zahlung des dreifachen Wergeldes ver-urteilt werden. . . . Wenn jemand ein Wergeld zahlen soll, so kann er . . . eine gehrnte, sehende und gesunde Kuh fr einen Solidus geben, ein sehendes und gesundes Pferd fr 6 Solidi ... ein Schwert mit der Scheide fr 7 Solidi . . . eine gute Brnne fr 12 Solidi . . . gute Beinbergen fr 6 Solidi, einen Schild samt Lanze fr 2 Solidi." 27) Ansang der schsischen Taufformel: Entsagst du dem Teufel?" Ich entsage dem Teufel." Und aller Teufelsgilde?" Und ich entsage aller Teufelsgilde." Und allen Teufelswerken?" Und ich entsage allen Teufels-werken und Worten, Donar und Wodan und Saxnot und allen den Unholden, die ihre Genossen sind!" Glaubst du an Gott" u. f. w. 28) Aus einem Kapitulare der die kniglichen Gter: Wir wnschen, da unsere Landgter uns allein dienen und nicht anderen Leuten, da unser Ge-sinde gut gehalten werde und durch niemand ins Elend gerate, und da unsere Amtleute sich nicht unterfangen, unser Gesinde zu ihrem Dienste zu gebrauchen, nicht zu Fronden, nicht zum Holzfllen, noch sie andere Arbeiten zu vollbringen zwingen. Es sollen unsere Amtleute unsere Weinberge bernehmen, welche in ihren Bezirken liegen, sie gut besorgen und den Wein selbst in gute Gese tun und sorgfltig darauf achten, da er in keinerlei Weise Schaden leide. . . - So viele Landgter einer in seinem Bezirke hat, so viele Leute soll er dazu bestimmen, die Bienen fr unsere Wirtschaft zu besorgen. In unseren Mhlen sollen sie im Verhltnis zur Gre derselben Hhnex und Gnse halten, so viel man kann. Auf den Hauptgtern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hhner und mindestens 30 Gnse halten, auf den Hufengtern aber mindestens 50 Hhner und nicht weniger als 12 Gnse. Jeder Amtmann soll Jahr fr Jahr reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern . . . Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, da, was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, ein-gesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Kse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und be-reitet werde . . . *) 25, 30 nach E. Blume, Quellenstze.

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1902 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 23) Die Hunnen bertreffen alle Völker an barbarischer Wildheit. . . . Von gedrungenem und festem Gliederbau und mit starkem Nacken gleichen sie roh be-hauenen Holzfiguren, wie man sie an Brckengelndern sieht, und bei ihrem ungeheuerlichen Aussehen mchte man sie fr wilde Tiere halten. Ihre Lebensart ist wild und rauh. Bei der Zubereitung ihrer Speisen gebrauchen sie weder Feuer noch Gewrz. Sie leben von den Wurzeln wildwachsender Pflanzen und von dem halbrohen Fleische aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken der Pferde mrbe reiten. ... An ihre hlichen, doch ausdauernden Pferde sind sie wie angewachsen; Tag und Nacht leben sie auf ihnen. Dort kaufen und verkaufen sie, dort essen und trinken, dort schlafen und trumen sie, indem sie sich vornber auf den Hals des Rosses beugen. . . . Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, ohne Gesetz und Recht schweifen sie mit ihren Karren, die mit Fellen berzogen sind, umher. Die Karren sind die Wohnungen ihrer schmutzigen Weiber; dort weben die Weiber die groben Kleider, dort ziehen sie die Kinder auf, bis sie erwachsen sind. . . . Was ehrbar oder unehrbar ist, wissen sie so wenig zu unterscheiden wie die Tiere des Waldes. Voll Lge und Tcke sind sie und ohne alle Religion. Das ist das Wesen dieses wilden Menschenschlages." (Ammianus Marcellinus.)*) 24) Als die Gesandten der Rmer, die in Alarichs Lager gekommen waren, drohten, da das Volk bewaffnet und zum Kampfe entschlossen sei, lachte Alarich hhnend und rief aus: Je dichter das Gras, um so leichter das Mhen! Und er erklrte, unter keiner anderen Bedingung von dem Kampfe abstehen zu wollen, als wenn er alles Gold, das in der Stadt sei, erhalte, desgleichen was in der Stadt an kostbarem Hausrat sich finde, und alle Sklaven deutscher Abkunft. Da fragte einer der Gesandten, was er ihnen denn lassen wolle. Das Leben, gab der Gote zur Antwort." (Zosimus.) 25) ..Die Franken hatten aus einer Kirche einen Krug von wunderbarer Gre und Schnheit genommen. Der Bischof jener Kirche schickte zum Könige und lie ihn bitten, den Krug zurckzugeben. ... In Soissons wurde die ganze Masse der Beute aufgehuft. Da sagte der König: Ich bitte euch, tapfere Krieger, um die Gunst, mir das Gef dort neben meinem Beuteanteile zu berlassen. . . . Da rief ein neidischer und unbedachtsamer Mensch mit lauter Stimme: Nichts sollst du hiervon nehmen, als was das Los dir rechtmig zuerteilt, und hieb mit dem Streitbeil in den Krug. Alle erstaunten darber; der König ertrug die Be-leidigung mit Sanftmut und Geduld, bewahrte aber in feiner- Brust den ihm angetanen Schimpf. . . . König Chlodwig lie das ganze Heer in Waffenrstung zusammenkommen, damit es auf dem Mrzfelde den Glanz seiner Waffen zeige. Als et hier an allen *) 23. 24. 26. 28. 29. 38 nach A. Richter, Quellenbuch.

5. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 104

1900 - Leipzig : Hirt
X 104 Von dem Sturze Napoleons I. bis zur Erneuerung des Deutschen Reiches. 18. August bei Gravelotte und St. Privat. Die genannten Schlacht-orte liegen in der Umgebung von Metz. Bazaine mute sich nach Metz zurckziehen. Prinz Friedrich Karl belagerte die Festung Metz. Sieger in der Schlacht bei Colombey war der General von Stein-metz, bei Mars la Tour siegte Prinz Friedrich Karl, in der Schlacht bei Gravelotte fhrte König Wilhelm selbst den Oberbefehl. Unterdessen hatte der Marschall Mac Mahon bei Chalons an der Marne ein neues Heer gesammelt, mit dem er nach dem Willen der franzsischen Kriegsleitung Bazaine zu Hilfe kommen sollte. Da er zu-gleich die Strae nach Paris schtzen trollte, zog er nicht geradeswegs nach Metz, sondern nordwrts, der belgischen Grenze entlang. Es war Aufgabe der deutschen Heeresleitung, die Vereinigung der Heere Bazaines und Mac Mahous zu verhindern. Mac Mahon wurde daher auf seinem Marsch am 30. August bei Beaumont angegriffen und geschlagen und am 1. September bei Sedan seine ganze Armee von neuem angegriffen, glorreich besiegt und kriegs-gefangen gemacht. Die Schlacht bei Secm. Die Stadt Sedan war vor dem deutsch-franzsischen Kriege wenig bekannt. Sie ist eine der zahlreichen Festungen, die sich gegen die belgische Grenze in nordwestlicher Richtung hinziehen. Durch die Stadt fliet die Maas. Sedan gegenber, auf dem linken Maasufer, liegt das Dorf Torcy, sdlich von Sedan die Drfer Balan und Bazeilles, westlich Donchery; eine Menge Drfer umgiebt die Stadt im Kreise. Sedan liegt im Thale, die Umgegend ist gebirgig; wir befinden uns in den Ardennen. Bereits am 31. August 1870 waren bestimmte Nachrichten im Haupt-Inger des Knigs von Preußen eingetroffen, da die Armee des Marschalls Mac Mahon in der unmittelbaren Umgebung von Sedan versammelt sei. Deshalb wurden noch in der Nacht einem Teile der deutschen Truppen Marschbefehle erteilt, so da sie am frhen Morgen kampfbereit waren. Von franzsischer Seite war fr den 1. September keine Schlacht in Aussicht genommen; der Marschall Mac Mahon hatte diesen Tag als Ruhetag fr die ganze Armee bestimmt, aber die Verhltnisse drngten zum Kampfe. Schon um 4 Uhr morgens begannen die Bayern denselben bei dem Dorfe Bazeilles; um 6 Uhr griffen die Sachsen ein bei La Moncelle, dann die Preußen und Wrttemberg er. Bis 4 Uhr nachmittags dauerte der Kampf, der sich um die Drfer in der Umgebung von Sedan abspielte. Ans deutscher Seite nahmen an dem Kampfe teil: die dritte Armee unter dem Oberbefehle des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und die Maasarmee, die von dem Heere des Prinzen Friedrich Karl abgezweigt worden war und vom Kronprinzen Albert von Sachsen befehligt wurde. König Wilhelm hatte mit dem Groen Generalstabe auf einer Anhhe bei dem Dorfe Frenois sich eingefunden, wo er die Bewegungen der Schlacht berblicken konnte. Auf franzsischer Seite wechselte die oberste Leitung der Schlacht zwei-

6. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 105

1900 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen Frankreich. 105 mal. Der Marschall Mac Mahon war kurz vor 6 Uhr morgens von einem Granatsplitter verwundet worden und hatte dem General Dncrot den Ober-besehl bertragen. Dieser ordnete eine andere Ausstellung der franzsischen Truppen an, die dem General Wimpssen mifiel. Deshalb erachtete er es sr seine Pflicht, als lterer General die Heeresleitung fr sich zu beanspruchen. General Ducrot trat sie ihm ohne weiteres ab. - Gleich nach Mittag gewann General Wimpffen die berzeugung, da er sich mit seinem Heere in den Stellungen um Sedau herum nicht behaupten knne. Deshalb versuchte er einen Ausweg auf Carignan zu. Er setzte davon den Kaiser Napoleon in Kenntnis und bat ihn, sich an die Spitze der Truppen zu stellen, die es sich zur Ehre anrechnen wrden, ihm den Weg durch das deutsche Heer zu bahnen. Der Kaiser antwortete ablehnend, weil er das vorgeschlagene Unternehmen fr nutzlos hielt. Fr die franzsische Heeresleitung war es verhngnisvoll, da der Stab des Marschalls Mac Mahon dem verwundeten Feldherrn nach Sedan gefolgt war. Es fehlte daher dem General Wimpffen an geeigneten Offizieren, die seine Befehle den Unter-feldherren berbrachten. Gegen 4 Uhr nachmittags befahl König Wilhelm, die Festung Sedan zu beschieen. Sobald die Flammen an einigen Stellen der Stadt emporschlugen, zogen die Franzosen die weie Fahne auf, und die Schlacht hatte ein Ende. Das franzsische Heer war vollstndig besiegt und eingeschlossen. König Wilhelm lie den franzsischen Oberbefehlshaber zur bergabe der Armee und der Festung auffordern. Kaiser Napoleon schickte an seinen siegreichen Gegner folgenden Brief: Monsieur inon frere, N'ayant pas pu rnourir au milieu de mes troupes, il ne me reste qu' remettre mon epee entre les mains de Yotre Majeste. Je suis de Votre Majeste le von frere Napoleon. Sedan, le lier sept. 1870." König Wilhelm antwortete: Monsieur mon frere, En regrettant les circonstances dans lesquelles nous nous rencontrons, j aecepte l'epee de Yotre Majeste, et je la prie de vouloir bien nommer un de Vos officiers muni de Vos pleins pouvoirs pour traiter de la capi-tulatin de l'armee, qui s'est si bravement battue sous Vos ordres. De mon cte, j'ai designe le general de Moltke cet effet. Je suis de Votre Majeste le von frere Guillaume. Jjevant Sedan, le 1. septembre 187." Sn Donchery begannen noch am spten Abend die Kapitulationsverhand-luugen. . Als deutscher Bevollmchtigter hatte sich General v. Moltke dorthin

7. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 106

1900 - Leipzig : Hirt
106 Von dem Sturze Napoleons I. bis zur Erneuerung des Deutschen Reiches. begeben; auf Befehl Sr. Majestt des Knigs wohnte auch Graf v. Bismarck der Besprechung bei. Von franzsischer Seite war infolge nochmals ergangener Aufforderung General Wimpffen mit mehreren Offizieren erschienen. Schon auf dem Wege nach Donchery hatten Graf Bismarck und General v. Moltke sorgfltig erwogen, inwieweit es mglich wre, den nach tapferm Widerstande berwundenen Gegner zu schonen. Man blieb sich jedoch hierbei bewut, da die Franzosen eine erlittene Niederlage nicht verschmerzen wrden, noch weniger aber eine gegen sie gebte Gromut. General v. Moltke forderte daher vor allem Niederlegen der Waffen und Kriegsgefangenschaft der franzsischen Armee. General Wimpffen er-klrte hierauf, unter so harten und die Ehre des franzsischen Volkes verletzenden Bedingungen den Abschlu einer Kapitulation nicht verantworten zu knnen; er machte den Vorschlag, man mge den Truppen das Versprechen abnehmen, in diesem Kriege nicht mehr gegen Deutschland zu dienen, und sie dann in ihre Heimat entlassen. Bei aller Geneigtheit des deutschen Bevollmchtigten, dem militrischen Gefhle des Gegners Rechnung zu tragen, stand aber die berzeugung fest, da es eines wirklichen Pfandes bedrfe, um das Ergebnis des errungenen Waffenerfolges im Interesse Deutschlands dauernd zu sichern. General v. Moltke erklrte daher, an einer bedingungslosen Kapitulation fest-halten und dieselbe im Weigerungsfalle am nchsten Morgen mit den Waffen erzwingen zu mssen. Es wurde dem General Wimpffen ausdrcklich ge-stattet, die Stellungen des deutschen Heeres in Augenschein nehmen zu lassen, um sich von der Unmglichkeit eines fernem Widerstandes zu berzeugen. Graf v. Bismarck trat den Ausfhrungen des Grafen Moltke bei. Den franzsischen Gegenvorschlag erklrte er als vollkommen unannehmbar, weil sich bei d.en augenblicklich so unsichern Zustnden des Landes eine neue Regierung entwickeln knne, die dann unter Nichtbeachtung des hier etwa geschlossenen Vertrages die ganze Bevlkerung zu den Waffen rufen werde, wie dies im Jahre 1792 geschehen sei. Frankreich, das im Laufe der letzten Jahrhunderte wohl an zwanzig Mal ohne triftigen Grund Deutschland den Krieg erklrt habe, werde auch diese Niederlage zu rchen suchen. Letzteres bedrfe daher sicherer Brgschaften, um endlich in Frieden leben zu knnen. General Wimpffen bat nunmehr um Bewilligung eines 24 stndigen Waffenstillstandes, damit er innerhalb dieser Frist mit den brigen franzsischen Generalen zu einem Kriegsrate zusammentreten knne. General v. Moltke lehnte auch dieses Ansinnen ab und kndigte schlielich fr den Fall, da die von ihm gestellten Bedingungen bis 9 Uhr morgens nicht angenommen wren, den Wiederbeginn des Kampfes an. Um 1 Uhr nachts wurden die Verhandlungen abgebrochen, ohne zu einem bestimmten Ergebnisse gefhrt zu haben, und die franzsischen Bevoll-mchtigten begaben sich nach Sedan zurck. Da es indessen keinem Zweifel unterlag, da die besiegte und fest umschlossene Armee sich den gestellten Be-dingungen werde fgen mssen, so wurde der Wortlaut der letztem noch in der Nacht vom Generalstabe des groen Hauptquartiers aufgesetzt. Am Morgen des 2. September hielten sich die deutschen Truppen zur Wiederaufnahme des Kampfes bereit; die Artillerie stand fchufertig in ihren'

8. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 23

1900 - Leipzig : Hirt
Kurfürst Johann Sigismund. 23 in den Untiefen und am Ufer sammeln. Lange lag er unter andern Auswurf des Meeres da, bis rmischer Luxus ihn begehrt machte. Jene wissen selbst nichts damit anzufangen, er wird roh gesammelt, unverarbeitet aus-gefhrt, und voll Verwunderung empfangen sie von uns den Preis dafr." *) Gegen Ende des 9. Jahrhunderts schreibt König Alfred der Groe von England nach den Berichten eines englischen Reisenden: Das Esthenland ist sehr groß und hat viele Burgen, und in jeder Burg wohnt ein König. Es giebt sehr viel Honig und Fischfang dort. Der König und die reichsten Leute trinken Pferdemilch, die Unvermgenden und Sklaven trinken Met. Bier wird 'bei den Esthen nicht gebraut, aber Met giebt es da genug. Die Esthen verstehen die Kunst, Klte zu erzeugen. Deshalb liegen dort die Toten einen, auch Wohl zwei Monate, ehe man sie verbrennt, ohne zu verwesen, weil um sie her Klte bewirkt wird. Setzt man den Esthen Gefe voll Bier oder Wasser hin, so knnen sie machen, da jedes friert, es sei Sommer oder Winter." Spter verschwand der Name Esthen, der nichts anderes als Ostleute bedeutet, fr die Bewohner jener Gegend, und der Name Pruzzen oder Preußen kam in Aufnahme. Die alten Preußen waren tchtige, kernige Menschen, von schlankem, starkem Krperbau. Sie hatten blondes oder hell-braunes Haar und blaue Augen. Sie waren ein thtiges Volk, gastfrei und treu. Diebstahl wurde bei ihnen mit dem Tode bestraft. Der Einfhrung des Christentums setzten sie heftigen Widerstand ent-gegen. Erzbischof Adalbert von Prag, der vertraute Freund Kaiser Ottos Iii., legte sein erzbischfliches Amt nieder und kam als Missionar zu ihnen. Er hatte das Unglck, einen heiligen Hain zu betreten. Dies bte er mit dem Leben. In der Nhe der heutigen Stadt Knigsberg in Preußen wurde er erschlagen. Seine Leiche wurde ausgeliefert und in Gnesen bei-gesetzt. Auch die Versuche der Polen, das Christentum bei den Preußen einzufhren, waren vergebens. Diese frchteten, mit der Religion der Polen auch deren Herrschaft annehmen zu mssen. Sie machten Raubzge in das Gebiet der Polen, und diese wandten sich an den Deutschen Orden um Hilfe. Kaiser Friedrich Ii. und der Papst schenkten dem Orden das ganze Land, wenn er es erobern und zum Christentum bekehren wrde. Im Jahre 1229, in dem nmlichen Jahre, in dem Kaiser Friedrich Ii. seinen Areuzzug unternahm, sandte der Orden seine ersten Ritter ins Preuenland, die mit der Anlegung einer Burg in der Gegend der heutigen Stadt Thoru ihre Thatigkeit erffneten. König Ottokar von Bhmen, derselbe, der spter im Kampfe gegen Rudolf von Habsburg auf dem Marchfelde fiel, kam dem Orden zu Hilfe; er erschien an der Spitze einer kriegerischen Schar und legte am Pregel den Grund zu der heutigen Stadt Knigsberg. Grere Scharen kamen nach, als im Todesjahre Rudolfs von Habsburg, im Jahre 1291, die letzte Besitzung der Christen in Palstina verloren ging und dadurch sich das ursprngliche Feld der Thtigkeit des Ordens schlo. Nun ffnete sich dem-selben hier ein neues, fruchtreicheres Gebiet. Mit den Ordensrittern wanderten Tac. Germ. 45.

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 29

1900 - Leipzig : Hirt
Die Spartaner. 29 b) Lykurg. Die herrschenden Dorer gerieten durch ihre Uneinigkeit unter sich in Gefahr, von der viel zahlreicheren eingeborenen Bevlkerung berwunden zu werden. Diese Gefahr erkannte zuerst Lykurg, der um das Jahr 800 v. Chr. lebte. Ihm gelang es, die Einigung unter seinen Stammesgenossen wieder herbeizufhren und durch treffliche Gesetze den Staat zu befestigen. Seine Thtigkeit war eine doppelte. Zunchst gab er den Dorern eine neue Verfassung. Vor seiner Zeit wurde der spartanische Staat von zwei Knigen regiert. Diese Einrichtung lie er bestehen. Den beiden Knigen trat eine Versammlung von 28 Mitgliedern zur Seite, die mindestens 60 Jahre alt sein muten. Diese Versammlung hie der Rat der Alten oder die Gerusia. Ferner beteiligte sich an der Gesetzgebung die Versammlung des Volkes. Jeder freie Brger, der das 30. Lebensjahr zurckgelegt hatte, durfte an derselben teilnehmen. Die Gerusia beriet die Gesetze und legte ihre Beschlsse der Volks-Versammlung zur Entscheidung vor. Die Mitglieder der Volksversamm-lung gaben ihr Urteil ab durch einfaches Ja oder Nein; Reden wurden nicht gehalten. Lykurg gab auch neue Bestimmungen der Erziehung und Lebens-weise der Spartaner. Er fhrte eisernes Geld ein. Dadurch wollte er die Begierde nach Reichtum bei seinen Mitbrgern unterdrcken und den Handelsverkehr mit dem Auslande verhindern, damit die Spartaner ein-fach und gengsam blieben. Vom siebenten Lebensjahre an wurden die Knaben ihren Eltern ge-nommen und in einer Staatsanstalt gemeinschaftlich erzogen. Die Er-ziehung war sehr streng. Die Kinder wurden gewhnt, Hunger und Klte zu ertragen. Sie schliefen auf hartem Schilf, welches sie sich selbst an den Ufern des Eurotas holen muten. Krperliche bungen, Turnen und Kriegsspiele waren ihre tglichen Beschftigungen. In Gegenwart lterer Leute schwiegen sie. Auch machten sie sofort Platz, wenn ein lterer Mann sich setzen wollte. Sie wurden angeleitet, sich so kurz wie mglich auszudrcken; man nennt daher noch heute eine kurze, treffende Antwort eine lakonische. Auch die Mdchen genossen eine ffentliche Erziehung. Diese erstreckte sich ebenso wie bei den Knaben vor-wiegend auf krperliche bungen. Die Bildung des Geistes wurde in Sparta vernachlssigt. Schwchliche Kinder wurden im Gebirge aus-gesetzt. Das Leibgericht der Spartaner war die sogenannte schwarze Suppe. Sie bestand aus einer Brhe von Schweinefleisch, Blut, Essig und Salz. Auerdem a man Wildbret, Brot, Kse, Feigen. Auch der Wein fehlte nicht auf ihren Tischen. Die Männer speisten gemeinschaftlich in Staats-emstalten.

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 85

1900 - Leipzig : Hirt
Aus der Kulturgeschichte der Rmer. 85 waren meist viereckig und an drei Seiten mit Sofas umgeben. Jedes der drei Sofas war fr drei Personen bestimmt. Die vierte Seite blieb offen, um die Speisen auftragen zu knnen. Die Sofas hatten am linken Kopfende eine Lehne. Vom Morgenlande kam die Sitte, da die Männer bei Tische eine halbliegeude Haltung einnahmen. In lterer Zeit bestand die Hauptmahlzeit aus zwei Gngen; gegen Ende des Freistaates wurde sie bei vielen Reichen zur vollstndigsten Schlemmerei. Ein Gastmahl zu dieser Zeit nahm etwa folgenden Verlans. In dem festlich geschmckten Saale stehen um die kostbaren Tische, die in Hufeisenform auf-gestellt sind, die zierlichen Sofas. Ihre Polster sind mit leichter Wolle ge-stopft; kostbare Purpurteppiche bedecken sie; weiche Kissen trennen die einzelnen Pltze ab. Sobald die Geladenen erscheinen, nehmen ihnen Sklaven die Sandalen ab und reichen in silbernen Kannen Wasser zum Waschen der Hnde. Dann nehmen die Gste Platz zu langem Mahle. Das Eingangs-gericht besteht aus wilden Oliven, Kaviar, syrischen Pflaumen, Spargel, Salat, Radieschen, Eiern, Schnecken, Austern und dergleichen. Die eigentliche Mahl-zeit wird durch das ffnen der Weinkrge eingeleitet. Dann bringen die Sklaven den ersten Gang. Da sind Ringeltauben, Krammetsvgel, Kapaunen, Eliten, Fische, die um ein Hauptstck, etwa einen fettgemsteten Hasen, sich gruppieren. Es folgt der zweite Gang, ein groer Eber aus den nmbrifchen Wldern; acht aus Teig geformte Spanferkel liegen um ihn herum; an den Hauern trgt er Krbchen mit syrischen oder gyptischen Datteln. Nach dem Takte der Musik wird er vou dem Zerleger kunstvoll zerschnitten. Dieser tritt zu Ehren des edlen Wildes im Jagdkleide auf. Leichtere Fleischspeisen, verschiedenartige Wrste folgen im dritten Gang, zugleich Pfauen, Fasanen, Gnseleber, seltene Fische; das Seltene und Teure ist mehr geschtzt als das Schmackhafte und Nahrhafte. Nun wischen Sklaven den Tisch mit Besen aus Palmzweigen ab und bestreuen den Boden mit Sgespnen, die man vorher mit wohlriechenden Essenzen getrnkt hat. Dann erscheint der Nachtisch, an dem der Sklave Bckermeister seine Kunst erprobt hat; knstlich aus Teig geformte Muscheln, Krammetsvgel; darauf folgen allerlei Frchte; je weiter diese hergekommen, desto willkommener find sie. Nun tritt in der mhseligen Schwelgerei eine Pause ein; man ergeht sich im Garten. Darauf beginnt in einem andern Saale das Trinkgelage. Durch Musik und Sklaventnze werden die Gste bis tief in die Nacht hinein unterhalten. Handel und Verkehr. Durch die Einfhrung gleicher Mae, Ge-Wichte und Mnzen im ganzen Reiche, die Augustus angeordnet hatte, wurden Handel und Verkehr wesentlich erleichtert. Noch mehr wurden sie befrdert durch die groen Heerstraen, die in der Kaiserzeit angelegt wurden. An die Hauptstraen schlo sich eine Reihe von Nebenstraen an, wodurch die entferntesten Punkte des Reiches dem Verkehre zugnglich gemacht wurden. Bis in unser Vaterland hinein zogen sich die Rmer-straxn. Die Erzeugnisse der Gewerbthtigkeit und des Kunstfleies der ganzen, damals bekannten Welt strmten in Rom zusammen, und von
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