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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 76

1846 - Berlin : Klemann
76 Neuere Zeit. densfürsten,, der allmächtige Minister und Günstling des Königs, wird immer verhaßter. Die Franzosen besetzen in Folge der Invasion in Portugal auch spanische Festungen. 1808. Allgemeine Währung. Der Aufstand zu Aranjuez 18. März, zwingt Karl Iv. die Regierung seinem Sohne Ferdinand Vit. abzutreten. Er eilt unter den Schutz Napoleoni nach Bayonne, wohin ihm Ferdinand folgt. Napoleon ernennt seinen Bruder 1808—1813 Joseph zum König von Spanien. Die getäuschte Nation erhebt sich aus ihrer Lethargie und zeigt sich im Kampfe gegen die französische Herrschaft viel- fach des alten Ruhmes würdig. Z>oei französische Heere (unter Dupopt bei Bahlen und Junot bei Eintra) strecken das Gewehr. England sendet Hülfstruppen. . 1809. Napoleon übernimmt die Kriegsführung und siegt in mehreren blutigen Schlachten; überläßt seinen Feldherrn die Behauptung ìes Landes. Ein allgemeiner Geruillas- krieg gegen die Franzosen, mit Wuth und Grausamkeit geführt. 1812. Constitution der Cortes, 20. März. Wellington schlägt die Franzosen bei Salamanka, 22. Juli. 1813. 21. Juni. Wellington's großer Sieg bei Vit- toria über Joseph und Jourdan nöthigt die Franzosen Spanien zu räumen. Ferdinand Vii. von Napoleon frei- gegeben. 1814. Ferdinand Vii. kehrt aus den spanischen Thron zu- rück, hebt die. Cortes auf, stellt die Inquisition und die Je- suiten wieder her und belohnt den Heldenmuth des Volks mit Einkerkerungen und Hinrichtungen. 1820. Der lange verhaltene Unwille bricht aus. Riego und Quiroga, Obersten der nach Amerika bestimmten Trup- - pen, proklamiren den 1. Jan. auf der Insel Leon die Con- stitution der Cortes von 1812. Allgemeiner Aufstand. .Im März muß der König die Cortes berufen und beschwört die Constitution, Die Inquisition für immer aufgehoben. • 1 •

2. Die neuere Zeit - S. 119

1855 - Koblenz : Baedeker
Napoleon's Rückkehr nach Frankreich. 119 S- 50. Napoleon's Rückkehr und der letzte Kampf der Verbündeten gegen ihn 1815 (die 1ov Tage). In Frankreich hatte sich durch Fehlgriffe der Regierung, An- maßungen der Prinzen und Uebermuth der vormals privilegirten Stände bald ein sehr allgemeines Mißvergnügen des Volkes und besonders der Armee entwickelt. Im Vertrauen darauf und nament- lich auf die Stimmung des Heeres, nicht unbekannt mit den Span- nungen auf dem Congresse zu Wien (vorzüglich wegen der polnischen Angelegenheiten) und dringend von seinen Anhängern zur Rückkehr aufgefordert, war Napoleon mit etwa 1000 M. am 1. März zu Cannes gelandet, alle gegen ihn gesandte Truppen gingen zu ihm über, und er zog am 20. März unter beispiellosem Jubel des Volkes in die Tuilerien ein. Ludwig Xviii. war nach Gent geflüchtet. Mit Oesterreich und Rußland suchte Napoleon vergeblich Unter- handlungen anzuknüpfen. Ein Unglück für ihn war, daß der Con- greß in Wien noch beisammen war; die versammelten Monarchen erklärten ihn als Friedensstörer in die Acht (13. März), erneuerten ihre Allianz zu Gunsten Ludwig's Xviii. und boten die äußersten Kräfte (zuletzt gegen 900,000 M.) wider ihn auf, der die beabsich- tigte Rüstung (von 560,000 M.) nicht vollenden konnte. Murat's Ende. Die bourbonischen Höfe hatten sich auf dem Wiener Con- gresse der Anerkennung Murat's als Königs von Neapel widersetzt — daher ergriff dieser die Waffen zur Befestigung seines wankenden Thrones, forderte zugleich die Völker Italiens auf, unter seinen Fahnen jeder fremden Herrschaft in Italien ein Ende zu machen, und drang gegen den Po vor, ward aber von den Oesterreichern in mehreren Gefechten (namentlich bei Tolentino) zurückgeschlagen, worauf er nach Frankreich flüchtete. Als er im October einen neuen abenteuerlichen Versuch zur Wiedererlangung seines Thrones machte, ward er bei einer Landung in Calabrien ge- fangen und nach dem Urtheile eines Kriegsgerichtes erschossen. Der letzte Kampf der Verbündeten 15.—18. Juni 1815. Napoleon entschied sich für den Angriffskrieg, um durch einen großell Schlag Belgien zu gewinnen. Sein Plan war, die noch in Belgien zerstreut stehenden Truppen der Alliirten (Engländer, Hol- länder, Belgier, Hannoveraner, Braunschweiger, Nassauer) unter Wellington und der Preußen unter Blücher zu überfallen und zu- nächst die Vereinigung beider Heere zu verhindern. Mit seiner Haupt- macht besiegte er Blücher bei Ligny, während Ney nördlich bis

3. Die neuere Zeit - S. 97

1855 - Koblenz : Baedeker
Erzherzog Karl. Napoleon in Italien. 97 3) Fortsetzung des Krieges gegen Oesterreich, das deutsche Reich, England, Neapel und Sardinien 1796 und 1797. Friede zu Campo Formio. Das Directorium erneuerte, um den Frieden mit Oesterreich und dem Reiche zu erzwingen, den Krieg (nach Carnot's umfassendem Plane) mit einem dreifachen Angriffe auf Oesterreich, indem es im Frühjahre 1796 zwei Heere unter Jourdan und Moreau nach Deutschland Vordringen ließ, während ein drittes unter Napoleon Bonaparte von Italien aus in Oesterreich eindringen sollte. Der Feldzug der Franzosen in Deutschland nahm nach kur- zem Glücke ein schmähliches Ende: der Erzherzog Karl (Bruder Kaisers Franz Ii.), welcher durch das anfängliche Zurückweichen vor Jourdan seine Streitkräfte immer mehr concentrirt und Verstär- kungen an sich gezogen hatte, ergriff die Offensive gegen Jour- dan, welcher bei Amberg und bei Würzburg zwei so entscheidende Niederlagen erlitt, daß er sein in völliger Auflösung fliehendes Heer erst am Rhein wieder sammeln konnte, worauf er den Oberbefehl niederlegte. Als sich der Erzherzog nun gegen Moreau wandte, der ebenfalls schon bis in Baiern vorgedrungen war, machte dieser vor dem überlegenen Feinde einen meisterhaften Rückzug an den Oberrhein. Desto glänzender war das Waffenglück der Franzosen in Ita- lien unter dem 27jährigen Napoleon Bonaparte * 1j. Dieser Carl Bonaparte ch 1783, verm. mit Lätitia Ramolini 7 1836. Joseph, . Napoleon, Lucian, Louis, Caroline, Jerome, Kg. v. Span. geb. 1769, Kaiser Prz. v. Canino Kg. v. Hol- Gem. Mu- Kg. v. West- Graf von 1804-1814. 1-1821. f 1840. land, Graf- rat's, Kgs. phal., j. Hrz. Survilliers, Ite Gem. Joseph. Beauharnais. v. S. Leu, v. Neapel. v. Montfort, i 1844. 2te Gem. Marie Louise v. Oesterr. f 1846. "" ----- Louis Napoleon, Kaiser 1852. Stiefkinder v. Josephine: 1) Eugen, Vicekönig v. Italien, f 1824 als Hrz. von Leuchtenberg, 2) Hortense, Gem. Louis Bonaparte's ch 1837. Sohn der 2ten Gem.: der König von Rom, f 1832 als Herzog von Reichstadt. Pütz Geogr. u. Gesch. f. nüttl. Kl. Abth. In. ** 7

4. Die neuere Zeit - S. 117

1855 - Koblenz : Baedeker
Erster Friede zu Paris. 117 Der Einfall der Verbündeten in Frankreich 1814. Mit dem Anfänge des Jahres 1814 erschienen die Verbündeten in Frankreich: das Hauptheer unter Schwarzenberg war (zum Theil durch die neutrale Schweiz) bei Basel eingerückt, und Blücher's Heer ging in der Neujahrsnacht bei Mannheim, Caiib und Coblenz über den Rhein; beide Heere drangen mit Umgehung der Festungen in die Champagne vor, Napoleon suchte ihrer Vereinigung zuvor- zukommen durch einen Angriff auf Blücher^bei Brienne (29. Jan.), worauf dieser sich zurückzog, aber doch mit der großen Armee sich vereinigte und dann Napoleon durch die Schlacht bei la Rothiöre (1. Febr.) über die Aube zurückdrängte. Dieser faßte nach einer zweiten Niederlage bei Laon den ver- wegenen Plan, dem Feinde die Straße nach Paris offen zu lassen, sich ihm (durch einen Zug noch Lothringen) in den Rücken zu werfen, Besatzungen aus den östlichen Festungen an sich zu ziehen und den Volkskrieg zu beleben. Allein die Verbündeten rückten mit gleicher Kühnheit auf die Hauptstadt los stschlugen die Marschälle Marmont und Mortier bei la Före Chámpenoste), erstürmten die Höhen des Montmartre (30. März) und hielten (Kaiser Alexander, König Frie- drich Wilhelm und Fürst Schwarzenberg an ihrer Spitze) in Folge einer Capitulation am 31. März ihren Einzug in Paris, wo der Senat (unter Talleyraud's Vorsitz und Einfluß) Napoleon und seine Familie des Thrones für verlustig erklärte. Dieser kam um wenige Stunden zu spät und entsagte zu Fontainebleau (11. April) für sich und seine Erben allen Ansprüchen aus Frankreich, Italien und jedes andere Land, wogegen die Verbündeten ihm die Insel Elba als souveraines Fürstenthum nebst einer jährlichen Rente von 2 Millionen Francs auf Frankreich, seiner Gemahlin aber die Herzogthümer Parma, Piaceuza und Guastalla mit Erbrecht für ihren Sohn und dessen Nachkommen, seinen Verwandten Pensionen an- wiesen. An demselben Tage (4. Mai), an welchem Napoleon auf Elba landete, hielt Ludwig Xviii. seinen Einzug in Paris und schloß mit den Verbündeten den Frieden zu Paris (30. Mai), wonach Frankreich im Ganzen den Umfang vom 1. Jan. 1792 nebst einigen unbedeutenden Erweiterungen (150 □ M.) gegen Osten und Nordosten erhielt. Zur definitiven Feststellung der europäischen und insbesondere der deutschen Angelegenheiten versammelten sich die meisten bedeutenderen Regenten Europa's (die Kaiser von Oesterreich und

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 147

1852 - Koblenz : Bädeker
Einzug der Verbündeten in Paris. Napoleon abgesetzt. 147 in der Champagne vor, Napoleon suchte ihrer Vereinigung zuvorzu- kommen durch einen Angriff auf Blücher bei Brienne (29. Jan.), worauf dieser sich zurückzog, aber doch mit der großen Armee sich vereinigte und dann Napoleon durch die Schlacht bei la Rothiere (1. Febr.) über die Aube zurückdrängte. Dieser faßte nach einer zweiten Niederlage bei Laon den ver- wegenen Plan, dem Feinde die Straße nach Paris offen zu lassen, sich ihm (durch einen Zug nach Lothringen) in den Rücken zu wer- fen, Besatzungen aus den östlichen Festungen an sich zu ziehen und den Volkskrieg zu beleben. Allein die Verbündeten rückten mit glei- cher Kühnheit auf die Hauptstadt los (schlugen die Marschälle Mar- mont und Mortier bei la Före Chantpenoise), erstürmten die Höhen des Montmartre (30. März) und hielten (Kaiser Alexander, König Friedrich Wilhelm und Fürst Schwarzenberg an ihrer Spitze) in Folge einer Capitulation am 31. März ihren Einzug in Paris, wo der Senat (unter Talleyrand's Vorsitz und Einfluß) Napoleon und seine Familie des Thrones für verlustigerklärte. Die- ser kam um wenige Stunden zu spät und entsagte zu Fontainebleau (11. April) für sich und seine Erben allen Ansprüchen auf Frank- reich, Italien und jedes andere Land, wogegen die Verbündeten ihm die Insel Elba als souveraines Fürstenthum nebst einer jährlichen Rente von 2 Millionen Francs auf Frankreich, seiner Gemahlin aber die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla mit Erbrecht für ihren Sohn und dessen Nachkommen, seinen Verwandten Pensionen anwiesen. An demselben Tage (4. Mai), an welchem Napoleon auf Elba landete, hielt Ludwig Xviii. seinen Einzug in Paris und schloß mit den Verbündeten den Frieden zu Paris (30. Mai), wonach Frankreich im Ganzen den Umfang vom 1. Jan. 1792 nebst einigen unbedeutenden Erweiterungen (150 om.) gegen Osten und Nordosten erhielt. Zur definitiven Feststellung der europäischen und ins Besondere der deutschen Angelegenheiten versammelten sich die meisten bedeutenderen Regenten Europa's (die Kaiser von Oesterreich und Rußland, die Könige von Preußen, Dänemark, Baiern und Wür- temberg) und viele andere Fürsten, Staatsmänner und Feldherren auf dem Congresse zu Wien (1. Nov. 1814—9. Juni 1815). Nach langen Unterhandlungen, die aber auf die Nachricht von Napoleon's Rückkehr einen rascheren Gang nahmen, erhielten: 1) Oesterreich: die illyrischen Provinzen (jetzt die Königreiche Illyrier: und Dalmatien), 10 *

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 149

1852 - Koblenz : Bädeker
Der letzte Kampf der Verbündeten. 149 und dringend von seinen Anhängern zur Rückkehr aufgefordert, war Napoleon mit etwa 1000 M. am 1. März zu Cannes gelandet, alle gegen ihn gesandte Truppen gingen zu ihm über, und er zog am 20. März unter beispiellosem Jubel des Volkes in die Tuilerien ein. Ludwig Xviii. war nach Gent geflüchtet. Mit Oesterreich und Rußland suchte Napoleon vergeblich Unter- handlungen anzuknüpfen. Ein Unglück für ihn war, daß der Kon- greß in Wien noch beisammen war; die versammelten Monarchen er- klärten ihn als Friedensstörer in die Acht (13. März), erneuerten ihre Allianz zu Gunsten Ludwig's Xviii. und boten die äußersten Kräfte (zuletzt gegen 900,000 M.) wider ihn auf, der die beabsich- tigte Rüstung (von 560,000 M.) nicht vollenden konnte. Murat's Ende. Die bourbonischen Höfe hatten sich auf dem Wiener Congresse der Anerkennung Murat's als Königs von Neapel widersetzt — daher ergriff dieser die Waffen zur Befestigung seines wankenden Thrones, forderte zu- gleich die Völker Italiens auf, unter seinen Fahnen jeder fremden Herrschaft in Italien ein Ende zu machen, und drang gegen den Po vor, ward aber von den Oesterreichern in mehreren Gefechten (namentlich bei Tolentino) zurückgcschlagen, worauf er nach Frankreich flüchtete. Als er im October einen neuen abenteuer- lichen Versuch zur Wiedererlangung seines Thrones machte, ward er bei der Landung in Calabrien gefangen und nach dem Urtheile eines Kriegsgerichtes erschossen. Der letzte Kampf der Verbüudeteu 15. — 18. Juni 1815. Napoleon entschied sich für den Angriffskrieg, um durch einen großen Schlag Belgien zu gewinnen. Sein Plan war, die noch in Belgien zerstreut steheltden Truppen der Alliirten (Engländer, Hol- länder, Belgier, Hannoveraner, Braunschweiger, Nassauer) unter Wel- lington und der Preußen unter Blücher zu überfallen und zunächst die Vereinigung beider Heere zu verhindern. Mit seiner Hauptmacht besiegte er Blücher bei Ligny, während Ney nördlich bis Quatre- bras vorrückte, um das Heranziehen Wellingtons zum Beistände für Blücher zu verhindern, und hier unentschieden kämpfte (Herzog Wil- helm von Braunschweig fiel). Die Preußen, anstatt sich nach Namur zurückzuziehen, wie Napoleon erwartete, suchten über Wavre die Ver- einigung mit Wellington zu erreichen. Napoleon sandte ihnen zu spät seinen Feldherrn Grouchy nach und warf sich mit ferner Haupt- macht auf Wellington, welcher den Kampf bei Waterloo oder Mont St. Jean oder la belle Alliance am 18. Juni bestand, bis am Abend, als die englische Schlachtreihe zu wanken begann,

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 398

1861 - Münster : Coppenrath
398 nie gesehenem Eifer eilten aus allen Gegenden Deutschlands die Truppen dem Rheine zu; die Engländer setzten nach Hol- land über; selbst die schon heimgekehrten Russen wurden wie- der zurückgerufen. Aber früher noch als hier brach eben so unerwartet der Krieg in Italien aus. Mllrat's Sturz. — Der König von Neapel mochte wohl für seinen Thron fürchten, seit derjenige gefallen war, der ihm denselben geschenkt hatte. Kaum hatte er Kunde bekom- men von der Rückkehr Napoleon's nach Frankreich, als er sich vorschnell für ihn erklärte und, ohne dessen Plan abzu- warten, aufstand und losschlug. Er hatte nichts Geringeres im Sinne, als der Regierung der vielen einzelnen Fürsten in Italien ein Ende zu machen und diese Halbinsel zu einem un- getheilten kräftigen Königreiche für sich zu erheben. Aber schmachvoll endete dieser Plan. Ein österreichisches Heer un- ter Frimont und Bianchi eilte herbei und trieb schnell die Neapolitaner vom Po zurück, bis wohin sie bereits gedrungen waren. Fast täglich fielen kleine Gefechte vor, überall wichen die Neapolitaner, endlich lösete sich das ganze Heer auf. Innerhalb sechs Wochen war der Krieg beendigt. Murat rettete sich am Bord eines kleinen Kauf- fahrteischiffes nach Frankreich, ward aber von Napoleon un- gnädig ausgenommen, wie er es verdient hatte. Der frühere König Ferdinand Iv. kehrte jetzt, nach zehnjähriger Ent- fernung, aus Sicilien auf den Thron seiner Väter zurück. Später machte Murat von Corsica aus noch einen verzwei- felten Versuch, vermittelst Anstiftung eines Aufstandes in Un- teritalien sich wieder auf seinen Thron zu schwingen; aber auch dieser Versuch scheiterte. Er wurde mit der geringen Schar seiner Anhänger leicht überwältigt und büßte sein Un- ternehmen mit dem Tode. Am 13. Oktober 1815 wurde Joachim Murat, der durch Kriegesmuth und Glück vom Sohne eines Gastwirthes zum Könige des schönsten Landes emporgestiegen war, zu Pizzo kriegesrechtlich erschossen.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 333

1840 - Münster : Coppenrath
333 i,ig Ferdinand kehrte jetzt, nach einer neunjährigen Entfernung, aus Sicilien auf den Thron seiner Vater zurück. Spater machte Murat von Korsika aus noch einen verzweifelten Versuch, ver- mittelst Anstiftung eines Aufstandes in Unteritalicn sich wieder auf seinen Thron zu schwingen; aber auch dieser Versuch schei- terte. Gleich nach seiner Landung ward er von den Anhängern des Königes Ferdinand gefangen. Dieser ließ ihn als einen Kron- rauber durch ein Kriegsgericht zum Tode verurtheilen und am 13. Dctober 1815 erschießen. Unterdessen waren die verbündeten Machte schnell dem Kriegs- schauplätze entgegengerückt. Blücher stand mit einem preußi- schen, Wellington mit einem aus Engländern, Holländern und Hannoveranern zusammengesetzten Heere in den Niederlanden. Es schien, als wollten sie nicht eher angreisen, als bis die ganze Macht aller Verbündeten sich versammelt habe. Aber Napoleon kam ihnen zuvor und ließ seinen mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit zusammengebrachten Heerhausen rasch gegen Blücher und Wellington anrücken. Mit der größeren Halste stürzte er sich selbst auf die Preußen, die andere unter Ney warf er aus die Engländer, Hannoveraner und Holländer. Am 16. Juni 1815 griffen die Franzosen mit Übermacht die Preußen bei dem Dorfe Ligny an, und es entspann sich hier ein blutiger, schrecklicher Kampf. Das Dorf ward mehr- mals genommen und wiedergenommen, und es ward aus beiden Seiten zwischen den flammenden Häusern mit einer Erbitterung und Wruh gestritten, als ob jeder Einzelne in seinem Gegner sei- nen Todfeind gesunden habe. Selbst die jungen, eben noch ge- bildeten Truppen aus Westfalen und dem Rheinlands fochten mit der Kaltblütigkeit alter Soldaten. Allein die Preußen mußten der Übermacht weichen, und plötzlich umringten die Kürassiere und Grenadiere der Garde das Dorf von mehren Seiten. Da führte der. alte Blücher den nächsten besten Schwarm seiner leichten Rei- ter stürmend aw den Feind, aber er wurde von den gepanzerten Reitern mit ihren hohen Roffen geworfen, bald lag der Hclden- Lreis selbst unter seinem getödteten Pferde, und die Scharen der

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 373

1871 - Münster : Coppenrath
— 373 —• von der Rückkehr Napoleon's nach Frankreich, als er sich vorschnell für ihn erklärte und, ohne dessen Plan abzuwarten, aufstand und losschlug. Er hatte nichts Geringeres im Sinne, als der Negierung der vielen einzelnen Fürsten in Italien ein Ende zu machen und diese Halbinsel zu einem ungeteilten kräftigen Königreiche für sich zu erheben. Aber schmachvoll enbete dieser Plan. Ein österreichisches Heer unter Frimont und Vianchi eilte herbei und trieb schnell die Neapolitaner vom Po zurück, bis wohin sie bereits gebrnngen waren. Fast täglich fielen kleine Gefechte vor, überall wichen die Neapolitaner, enblich lösete sich das ganze Heer auf. Innerhalb sechs Äochen war der Krieg beendigt. Murat rettete sich am Bord eiites Kauffahrteischiffes nach Frankreich, ward aber von Napoleon ungnädig aufgenommen, wie er es verdient hatte. Der frühere König Ferdinand Iv. kehrte jetzt, nach zehnjähriger Entfernung, aus Sicilien auf den Thron seiner Väter zurück. Spater machte Murat von Corsica aus noch einen verzweifelten Versuch, mittelst Anstiftung eines Ausstandes in Unteritalien sich wieder auf seinen Thron zu schwingen; aber anch dieser Versuch scheiterte. Er wurde mit der geringen Schar seiner Anhänger leicht überwältigt und büßte sein Unternehmen mit dem Tode. Am 13. Oktober 1815 wurde Joachim Murat, der durch Kriegesmuth und Glück vom Sohne eines ®oftroirthes zum Könige des schönsten Landes emporgestiegen war, zu Pizzo hiegesrechtlidj erschossen. Unterbessen waren die verbünbeten Mächte schnell dem Kriegsschauplätze entgegen gerückt. Blücher staub mit einem preußischen, Wellington mit einem ans Englänbern, Holundern, Braunschweigern und Hannoveranern zusammengesetzten Heere in den Niederlanden. Es schien, als wollten sie Glicht eher angreiftn, als bis die ganze Macht aller Verbündten sich gesammelt habe. Aber Napoleon kam ihnen zuvor und ließ feinen mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit zusammengebrachten Heerhaufen rasch gegen Blücher und Wel-

10. Geschichte der Neuzeit - S. 164

1883 - Freiburg : Herder
164 Zeitalter der Revolution. Andere Vasallenstaaten: Neapel, Kolland, Neuenbrg, ^tomitto. 38. Der neapolitanische Hof bat zwar demtig um Verzeihung fr seine Teilnahme an der Coalition, allein Napoleon verzieh nicht, sondern lie durch Massen Sditalien besetzen und bergab es seinem Bruder Joseph als Knigreich Neapel (30. Mrz 1806); dagegen behauptete König Ferdinand I. mit englischer Hilfe die Insel teilten. Die batavische Republik verwandelte Napoleon in ein Knigreich Holland fr seinen Bruder Louis (5. Juni 1806), den er mit seiner Stieftochter Hortense vermhlt hatte; seinen Schwager Bacciochi erhob er zum Fürsten von Piombino und vergrerte sein Frstentum mit Lucca und Massa-Carrara; sein Adjutant Berthier erhielt das von Preußen abgetretene Frstentum Neuenbrg, der Minister Talley-rand das Frstentum Benevento als Reichslehen, der Marschall Bernadette das Frstentum Pontecorvo in Unteritalien, welche dem Papste gehrt hatten. Greuens und Ftutands Krieg gegen Napoleon. (18061807.) Jena und Auerstdt (14. Ottober); Eylau (8. Februar 1807); Friedland (14. Juni). Friede zu Tilsit (7. und 9. Juli 1807). 39. Preußen hatte seit dem Baseler Frieden (S. 146) dem groen Kampfe und der Zertrmmerung des deutschen Reiches ruhig zugeschaut, jetzt mute es mit einemmal erkennen, da es von Napoleon weder geachtet noch gefrchtet werde. Napoleon unterhandelte nmlich mit England und erbot sich, Hannover, das er kaum vorher au Preußen gegen Baireuth', Ansbach und Kleve-Berg berlasfen hatte, dem König Georg Iii. zurckzugeben; Preußen wollte einen Norddeutschen Bnnd bilden, wozu Napoleon vor dem Kriege von 1805 seine Zustimmung gegeben hatte, aber jetzt wirkte er diesem Plane entgegen. König Friedrich Wilhelm Iii. hatte jetzt keine andere Wahl mehr, als gleich einem Rhein-bundsknige den Willen des franzsischen Kaifers zu thuu ober mit ihm zu brechen; er entschlo sich zum Kriege und ging mit England, Schweden und Rußland ein Bndnis ein, welchem der Kurfürst von Sachsen gezwungen beitrat. Am 1. Oktober 1806 berschritt Napoleon den Rhein, am 10. wurde ein preuisches Corps unter dem Prinzen Ludwig Ferdinand bei Saalfeld fast aufgerieben, am 14. schlug Napoleon den einen Teil der preuischen Armee bei Jena, Marschall Davoust den andern bei Auer-stdt, wo der alte Herzog von Brauufchweig ttlich verwundet wurde. Die Trmmer des zerfprengten Heeres muten in Prenzlow, Pasewalk und Lbeck die Waffen strecken (28., 29. Oktober, 6. November). Die
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