England. Haus Stuart. 429
aber auch den verhaltenen Sturm zum Ausbruch, wozu dle Ge-
burt eines Prinzen, Jacob, beitrug, den man für untergeschoben ^8»
hielt und wodurch die Hoffnung einer bessern Zukunft schwand.
Whigs und Torys, Episcopalen und Presbyterianer, Geistliche
und Weltliche begegneten sich in dem gemeinsamen Entschlüsse,
einen andern Regenten auf den Thron zu berufen. Sie richteten
ihre Blicke auf des Königs Schwiegersohn, Maria's Gemahl, den
Statthalter der Niederlande, Wilhelm von Oranien, trugen
ihm die englische Krone an, er genehmigte das Anerbieten, landete
in England, ward überall mit offenen Armen empfangen und
bald darauf zu London unter lautem Jubel begrüßt. Jacob,
nach seinem bisherigen trotzigen Starrsinn einer gänzlichen Klein-
müthigkeit dahingegeben, floh mit seiner Familie nach Frankreich
und betrat den hcimathlichen Boden nicht wieder; er starb am
Hofe Ludwigs Xiv., 1701, wo ihn seine innere Gehaltlosigkeit
zum Gespött der muthwilligen Hofleute gemacht hatte. Eine
Nationalconvention übertrug die Krone Englands der
Prinzessin Maria und ihrem Gemahle, an welchen sie alle An-
gelegenheiten des Reiches abtrat, und so bestieg
Wilhelm Hi. den verlassenen Königsthron. Das Parla- 1689
ment erneuerte die. Rechts bil l (bill of rights) und forderte ~02
die Abschaffung vieler durch die zeitherige Willkühr der Regenten ir
eingerissenen Mißbrauche, welches der neue König genehmigte.
Ludwig Xiv. unterstützte den zu ihm geflüchteten Jacob Ii. bei
seiner Landung in Irland; Wilhelm aber nöthigte ihn, sich nach
dem Tressen an der Bvyne erligst wieder einzuschiffen, unterwarf t-
Irland und erklärte an Frankreich den Krieg, nachdem er der ^
großen Allianz mit Oestreich, Spanien und Savoien beigetre-
ten. Mit eigenen Augen sah Jacob die Zerstörung, welche die
Engländer bei la Hogue unter der französischen Flotte anrichteten, den 29.
die ihn nach Britannien führen sollte, und nahm nun seine Zu- ^92
flucht zum feigen Meuchelmord, welchen ein gewisser Grandval,
Hauptmann eines französischen Dragonerregiments, an Wil-
helm Iii. verüben wollte; doch er ward ergriffen, gehenkt und
noch halb lebend geviertheilt. Der Krieg mit Frankreich kostete *c" 13‘
große Summen, es fehlte an baarem Gelde, darum schuf man
für 3 Millionen Schatzkammerscheine, Exchequer-Bills, wo- 1094
durch der Ansang zur N a t i 0 n a l s ch u l d gemacht wurde.
Der ryswicker Friede endigte die Feindseligkeiten auf eine kurze
Zeit, und Ludwig Xiv. versprach, den König Wilhelm nicht zu
beunruhigen, auch seinen Feinden keinerlei Vorschub zu gewahren.
Diesem letzten Versprechen ganz zuwider erklärte Ludwig nach
Jacobs Ii. Absterben, daß er dessen Sohn Jacob Hi. als König
von England anerkenne. Nebst andern Gründen wurde dieses
noch eine Ursache, für Wilhelm Iii. an dem ausbrechenden spa-
nischen Erbfolgekriege dem großen Bündnisse gegen Frank-
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Extrahierte Personennamen: Jacob Wilhelm Jacob Ludwigs_Xiv. Maria Maria Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Jacob_Ii Wilhelm Jacob Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm Ludwig Jacob_Hi Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Niederlande England London Frankreich Ludwigs_Xiv. Englands Irland Irland Frankreich Spanien Hogue Britannien Frankreich Exchequer-Bills England
432
Neunter Zeitraum.
allen wichtigen Angelegenheiten des Auslandes. Er schloß mk
dc»Frankreich und Holland eine Tripleallianz, hkntertricb die
in"? gefährlichen Anschläge des schwedischen Ministers Görz und des
Eardinals Alberoni, Ministers von Spanien; griff Nachdrucks-
voll in den wieder ausbrechenden östreichisch-spanischen
Krieg ein; schloß mit dem Kaiser, mit Frankreich und den vecei-
Leu2. nigten Niederlanden eine Quadrupleallianz und bewirkte
mit Spanien den Frieden zu Madrid, den 13. Juni 1721.
Auch die nordischen Angelegenheiten, wo Karl Xii. von Schweden
mit eisernem Sinne gegen die Nachbarstaaten ankämpfte, beachtete
Georg, als Churfürst von Hannover, und erwarb für selbiges
d«n 2<>. durch den Frieden zu Stockholm die Fürstenthümer B rc-
Nor. men und Verden gegen eine Million Thaler an Schweden
3 ^ zahlbar. Durch die Errichtung eines Tilgungsfonds (Sin-
1721 kingfund) suchte er die wachsende Staatsschuld zu mindern, wo-
bei ihn der treffliche Minister Robert Walpole durch weisen
Rath und kräftige Mitwirkung unterstützte. Aber eben so großes
Unheil wie Law in Frankreich richtete ein gewisser John
Blunt in England an, indem er zur Tilgung der Staatsschuld
den Aufkauf aller Staatspapiere vorschlug, welches eine Hand-
lungsgesellschaft, die Südsee-Compagnie, bewerkstelligen und
die hierzu nothigen Summen durch Aktien erlangen sollte, welche
man unter romanhaften Vortheilen ausbot. Der Vorschlag erhielt
von dem Parlamente Genehmigung durch die S u d s e e - Ä c t es;
viele leichtgläubige vertauschten ihre Staatspapicre gegen Aktien
und geriethen aus einem behaglichen Wohlstände an den Bet-
telstab.
Georg hatte eine Reise nach Hannover gemacht, da endete
1727 ^ Schlagfluß sein Leben zu Osnabrück. Gegen keinen König
der spätem Zeit hatte sich das Parlament fortwährend so nach-
giebig bewiesen, als gegen Georg I., weil seine Forderungen stets
zweckmäßig, nützlich und gemäßigt waren. Sein Sohn Georg
August, als König von England
1727 Georg Ii., ward sein Nachfolger. Zwar besaß er den
"""umfassenden Geist seines Vaters nicht, erwarb sich aber durch
*33 Festigkeit und strenge Redlichkeit die Achtung und Liebe der Na-
tion; auch behielt er den Minister Walpole bei, welcher zwölf
Jahre hindurch den innern Wohlstand Britanniens beförderte und
den Frieden aufrecht erhielt. Dieser wurde unterbrochen, sobald
1739 sich Walpole 'von den Geschäften zurückzog. Streitigkeiten zwi-
schen den englischen Schleichhändlern und den spanischen Küstenbe-
wahrern in Südamerica veranlaßten zuerst einen Krieg zwhchen
England und Spanien und bei dem ausbrechenden ö streich i-
1740 schen Erbfolgekriege erklärte sich Georg Ii. für Maria
Theresia und nahm persönlich Antheil an dessen Führung (s. §.
65). Zu derselben Zeit^ wurde der kühne Seefahrer, Georg
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Georg Robert_Walpole John
Blunt Georg Georg_I. Georg
August August Georg_Ii Georg_Ii Maria
Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Holland Eardinals_Alberoni Spanien Frankreich Spanien Madrid Schweden Hannover Schweden Frankreich England Hannover England Britanniens Südamerica England Spanien
Die Niederlande.
521
einrückenden Franzosen 1794 — 1795, als langst erwartete Ret-
ter und Befreier. In eine batavische Republik umgewan-
delt theilten sie zwar die Lasten der großen französischen Republik,
hatten aber keinen Theil an den Früchten, welche selbige bringen
mochte, und bezahlten noch überdieß die neue Freiheit durch den
Verlust ihrer Colonien und Flotten, deren sich England bemäch-
tigte. Nachdem Napoleon auf den Kaiserthron gestiegen, sahen sie
sich in ein Königreich Holland verändert, und dessen Bruder
Louis ward ihr König 180b. Voll wohlwollender Gesinnungen
für seine Unterthanen übte Louis das verderbliche Continental-
system mit geringem Eifer, mißfiel dadurch seinem mächtigen Bru-
der und zog eine freiwillige Verzichtleistung auf die Krone einer
drückenden Abhängigkeit vor 1810, worauf Holland dem franzö-
sischen Kaiserreiche einverleibt wurde. Die Schlacht bei Leipzig
löste diese Banden; der Wiener Congreß aber vereinigte Belgien
und Lüttich mit Holland, erhob es unter Wilhelm I. L. aus
dem Haufe Dramen zu einem Kö nigreich e der Ni ederlande
1815, dessen Bevölkerung 5 Millionen Einwohner betrug. Von den
verlorenen Colonien erhielt der neue Staat Batavia, die Molucken, Su-
rinam, St. Eustach und Curassao zurück. Doch durch Sprache,
Charakter, Religion und Sitten getrennt blieben sich die Belgier
und Holländer fremd, welches jene unnatürliche Vereinigung nur
noch steigerte. Leicht entbrannte daher, nach den Vorgängen in
Paris auch der Aufruhr in Brüssel den 26. Aug. 1830, in wel-
chem das Hotel des Ministers van Maanen bis auf den Grund
zerstört ward. Zu schwach war die Truppenmacht, mit welcher
der Prinz Friedrich in Brüssel erschien, den 23. Sept.; er
konnte sich nicht behaupten und der Bürgerkrieg wuchs um so
schneller. Eine provisorische Regierung unter dem Baron van
der Linden, van der Weyer u. a. bildete sich zu Brüssel, welche
durch den Zutritt von P otters ihre Forderungen steigerte und
bereits die Trennung Belgiens von Holland verlangte. Die fünf de» 29
Hauptmächte traten durch den Congreß zu London vermittelnd
ein, im Dec. 1830, dessen Beschlüsse für die Trennung Belgiens
von Holland entschieden, wie sehr sich auch der König Wilhelm
auf die Garantien des Wiener Congresses berief. Nach vielfälti-
gen Verhandlungen wurde dec Prinz Leopold von Sachsen-
Coburg, welcher mit der 1817 verstorbenen Prinzessin Chan
lotte, Tochter Georgs Iv. von England, vermählt gewesen und
als ein Prinz des englischen Hauses in England lebte, zum kon-
stitutionellen Könige von Belgien gewählt und von den übrigen t.» 4.
Mächten als solcher anerkannt. Von diesem Throne hat Leopold 3»"'
Besitz genommen; doch sind die Angelegenheiten zwischen Belgien 1831
nni) Holland noch nicht entwirrt; noch stehen beide Völkerschaf-
ten einander gegenüber das Schwert an der Hand; noch haben
die Verhandlungen der Mächte ihr letztes Ende nicht erreicht, und
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Louis Louis Wilhelm_I. Friedrich Friedrich Weyer Wilhelm Leopold_von Leopold Leopold_3»" Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande England Holland Holland Leipzig Belgien Holland Paris Brüssel Brüssel Holland Holland Sachsen-
Coburg Georgs England England Belgien Belgien Holland
526
Zehnter Zeitraum.
eigenen König zu wählen, wurde durch das Einrücken einer schwe-
1814 bischen Armee, den 16. Aug. vereitelt. Karl Xiii. starb 1818
und der Kronprinz bestieg unter dem Namen
1818 Karl Xiv. Johann den schwedischen Thron. Durch
die Abtretung aller deutschen Lande ist Schweden ein in sich abge-
rundeter nordischer Staat geworden, welchem die Handel des übri-
gen Europa fremd bleiben können. Handel und innerer Gewerb-
fleiß sind die Grundpfeiler seines Wohlstandes und der gegenwär-
tige König folgt, zum Segen seiner Unterthanen, diesem Finger-
zeige der natürlichen Beschaffenheit seines Landes. Nützliche Ver-
besserungen im Feldbau, in der Verwaltung, im Finanzwesen,
in den Militairangelegenheiten, im Schul - und Kirchenwesen, sind
von ihm ausgegangen. Der Kronprinz Oscar, geb. 1769 durch
Erziehung seinem neuen Vaterlande verwandt, vermahlte sich 1823
mit der Tochter des Herzogs Eugen von Leuchtenberg (ehemaliger
Vicekönig von Italien) Joseph ine, welche ihm 1826 einen
Sohn gab, der den Titel Herzog von Schonen führt. Die Ge-
mahlin des Königs, Eugenie Bernhardine Desirüe, blieb anfangs in
Frankreich zurück, folgte ihm aber 1826 und nahm ihren Rang
als Königin ein.
tz. 93.
Rußland.
i7gg Paul I. gelangte in seinem 44. Jahre nach dem Ableben
— seiner Mutter Katharina kl. auf den Thron. Eine freuden-
i8oi (eere Jugendzeit, eine mangelhafte Erziehung nebst seiner heftigen.
1=3 5 zum Jähzorne geneigten Gemüthsart, bereiteten die Fehlgriffe
vor, durch welche er seine, oft wohlgemeinten Entwürfe vereitelte
und seinen baldigen Sturz herbeiführte. Gewaltsame Verände-
rungen im Militairwesen, willkührliche Bestrafungen der Beamten,
die Wiederherstellung eines sklavischen Ceremoniels, die Verbote
eines freien Verkehrs mit dem Auslande entfremdeten ihm daher
alle Stande. Mit Hitze erklärte sich Paul gegen Frankreich, sen-
dete drei Heere gegen selbiges, welche, unter Suwarow in
Italien, unter K o r sa k o w in Schwaben und der Schweiz, un-
ter H ercmann in den Niederlanden fechten mußten (s. §. 83.),
rief sie aber mit launenhafter Empfindlichkeit zurück, als ihnen
das Glück nicht günstig blieb. Gegen England stiftete er die be-
waffnete Neutralität 1800 und ließ sich durch die feinen
Schmeicheleien des ersten Comuls Bonaparte, den er früher verab-
scheuete, zu einer freundlichen Annäherung gewinnen, da raubte ihm eine
Verschwörung, von dem Grafen von Pahlen, dem Generale Ben-
ningfen, den drei Subow u.a. geleitet, Thron und Leben den 23.
Marz 1601, und sein ältester Sohn,
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xiii Karl Karl_Xiv Karl Johann Eugen_von_Leuchtenberg Eugen Joseph Eugenie_Bernhardine_Desirüe Katharina Subow
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Europa Italien Frankreich Frankreich Italien Schwaben Schweiz Niederlanden England
394
Neunter Zeitraum.
die Lausitz bis Schlesien, verlegte Friedrich seine Truppen in die
Winterquartiere und schloß mit Oestreich einen W affen still e-
1763 stand, welcher der Vorläufer des heiß ersehnten Friedens war,
den io. dessen alle Staaten bedurften. Frankreich und England versöhnten
Fcbr. sich zuerst durch den Pariser Frieden, wobei letzteres gewann,
denn es erhielt ganz Canada, das Cap Breton und die
Inseln Grenada, St. Vincent, Dominique und Taba-
g o. Maria Theresia entsagte endlich der Hoffnung, Schlesien wie-
der zu erwerben, sie bevollmächtigte den Hofrath von Kollenbach,
welcher mit dem preußischen Legationsrathe von Hertzberg und
dem sächsischen Staatsminister von Fritsch auf dem Schlosse
^is. Hubertsburg den Frieden Unterzeichnete, in welchem Schlesien
Se6r< dem Könige von Preußen aufs neue zugestanden wurde und alle
übrigen Machte im Besitze dessen, was ihnen vor dem Kriege ge-
hörte, verblieben. In 16 Hauptschlachten hatten die Preußen im
Laufe dieses verwüstenden Krieges gefochten und 20 Belagerungen
fanden statt. Friedrich berechnete seine Kriegskosten auf 125 Mil-
lionen Thaler; die östreichische Staatsschuld betrug 367 Millio-
nen Gulden; die sächsische 29 Millionen Thaler; Frankreich ver-
wendete 677 Millionen Livres auf diesen Kampf. Den gesamm-
ten Menschenverlust schlagt man auf eine Million an. Durch
Einheit des Willens, ausdauernden Muth, überwiegendes Feld-
herrntalent, ein tapferes Kriegsheer und eine Schule ausgezeichne-
ter Feldherren wurde es Friedrich!!, möglich, so überlegenen Fein-
den nicht zu unterliegen, sondern mit einem unsterblichen Ruhme
aus so ungleichem Kampfe hervor zu gehen.
§. 67.
Deutschland vom siebenjährigen Kriege bis zur fran-
zösischen Revoluti on.
Die tiefen Wunden zu heilen, welche der siebenjährige Krieg
ihren Landen geschlagen, verwandten Maria Theresia und
Friedrich Ii. ihre Hauptsorge auf die Beförderung des Acker-
baues und der Gewerbe. Ein fast Zojahriger Friede beglückte
Deutschland bis zu den weithin verbreiteten Erschütterungen der
französischen Revolution, und bei einem aufblühenden Wohlstände
erholten sich die nachwachsenden Geschlechter von den bisherigen
Drangsalen. Der Gemahl der Kaiserin Maria Theresia, Franz!.,
176- starb,' worauf sie ihren Sohn Joseph Ii. zum Mitcegenten
annahm.
Preußen ward seit Friedrichs Ii. Auftreten die zweite
Hauptmacht Deutschlands. Dieses, am baltischen Meere hinlau-
fende Küstenland, früher ein Nebenland des Hauptstaates Bran-
denburg, nahmen, nach dem Abzüge der Gothen, slavifche
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Dominique Maria_Theresia Maria Theresia Hofrath_von_Kollenbach Legationsrathe_von_Hertzberg Fritsch Friedrich Friedrich Muth Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Franz!. Franz Joseph_Ii Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Frankreich England Grenada Schlesien Frankreich Deutschland Deutschland Friedrichs Deutschlands
Deutschland vom siebenjährigen Kriege u. s. w. 399
Theodor, war sein Erbe, achtete aber, da er keine legitimen
Nachkommen hatte, die neue Erwerbung nicht hoch und schloß
mit Joseph Ii. zu Wien eine Convention, nach welcher er Nie-
derbaiern, nebst mehrern andern Distrikten an Oestccich abtrat,
ja selbst die Einverleibung aller baicrischen Lande mit Oestreich
andeutete *), zur offenbaren Beeinträchtigung seines dereinstigen
Erben, des Herzogs Karl von Zweibrücken. Friedrich Ii. warf
sich zu dessen Sachwalter auf, verbündete sich mit dem Churfür-
sten, Friedrich August Iii., welcher durch seine Mutter,
Maria Antonia, älteste Schwester des verstorbenen Maximilian
Joseph, Erbansprüche auf Baiern hatte, und der bairische Erb-
folgekrieg bereitete sich vor. 22,000 Mann Sachsen unter
dem Grafen von Solms drangen, in Verbindung mit einem
preußischen Heere, welches Prinz Heinrich befehligte, von Sach-
sen aus nach Böhmen, wahrend Friedrich 11. eine zweite Armee
von Schlesien in dasselbe Land führte; Joseph Ii. nahm eine
feste Stellung bei Jaromirz. Nur ungern setzte der alternde
König von Preußen seine mühevoll errungenen Lorbeeren den Lau-
nen des Glücks aufs neue aus ; mit widerstrebendem Gefühle trat der
jugendliche Joseph gegen einen Monarchen in die Schranken, den er als
Helden und Regenten zu bewundern sich gewöhnt hatte. Noch ehe
eine Schlacht geschlagen worden, kamen daher, vornehmlich auf
Mitwirkung Maria Theresias, Unterhandlungen zu Stande, welche
den Frieden zu Teschen herbeiführten, worin Oestreich. durch
Abtretung des Jnnviertels, mit der Festung Braunau, Sachsen
durch 6 Millionen Gulden entschädigt wurden. Ein Jahr darauf
starb Maria Theresia und nun erst begann
Joseph Ii. selbstständig zu herrschen. Die Entwürfe,
welche er für die Aufklärung seiner Völker, für die Abstellung
mancher Mißbräuche, für die Erweiterung oder Abrundung seiner
Grenzen bisher still in sich getragen, eilte er mit feuriger Ungeduld
ans Lrcht zu rufen, verletzte aber dadurch so vielfache Interessen,
daß ihm allmählig ein Heer von Gegnern aus allen Ständen
entgegen trat, und er sich zu kränkenden Rückschritten gezwungen
sah. Er zog eine Menge Klöster ein; binnen acht Jahren ver-
minderte sich die Zahl der Ordensleute von 03,000 auf 27,000;
aber die Geistlichkeit haßte ihn dafür mit glühendem Ingrimm.
Er hob die Leibeigenschaft auf und der Adel klagte laut über ge-
waltsame Verletzung alter Privilegien. Ungarn sollte eine den
deutschen Staaten gleiche Verfassung erhalten, und eine Empörung
brach aus, die nur durch die Hinrichtung der beiden Hauptanftif-
ter derselben, Horia und Gloska, gedämpft werden konnte.
Der Papst Pius Vi., besorgt über so stürmische Aendccungen
in den kirchlichen Angelegenheiten, ließ sich zu dem ungewöhnlichen
den 3.
3ar>.
1778
den 13.
Mai
1779
1780
— 90
0 e. tö. V'vttigers Gesch. d. Staats und Kvnigr. Sachsens 2r, B. S. 407 ff.
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Extrahierte Personennamen: Theodor Joseph_Ii Karl_von_Zweibrücken Karl Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_August_Iii Friedrich August Maria_Antonia Maria Maximilian
Joseph Maximilian Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Joseph_Ii Joseph Maria_Theresias Maria Theresias Oestreich Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Teschen Sachsen Horia Sachsens
Frankreich bis zum Erlöschen der Dynastie Dalois. 401
§. 66.
Frankreich bis zum Erloschcn der Dynastie Va lo is.
A. L. Herrmann, Franz I., König v. Frankreich. Ein Sitte,igeniälde aus d.
16. Jahrh. Lcipz. b. Gert,. Fleischer 1824. Pr. 1 Thlr. 16 Gr. Dessclb. Gesck.
der Religions- und Bürgerkriege Frankreichs. Leipzig b. Leopold Voß 1828. Pr. 3 Thlr.
Franz i, theilte seines Volkes Fehler und Vorzüge und 1515
ward von demselben vergöttert. Kaum auf den Thron gelangt, ~ ^
strebte er nach der Erwerbung Mailands, das er sich nach der ^ ff
zweitägigen Schlacht bei Mariguana zueignete, wo er die bis [2'u'
dahin für unüberwindlich gehaltenen schweizerischen Söldner schlug. S,pt.'
Ihre bewiesene Tapferkeit veranlaßt ihn mit der Schweiz zu 1515
Freiburg den so genannten ewigen Frieden zu schließen. ßcn 2n-
Der deutsche Kaiserthron ward erledigt durch den Tod des Kaisers ^
Maximilian I.; Franz, Glanz und Ehre über alles setzend, be- ^‘[U
warb sich eisrigst um die deutsche Kaisecwsirde, mußte aber dem
jungen Könige Karl von Spanien, Maximilians Enkel, nach-
stehen, was sein verwundeter Ehrgeiz nie verschmerzte und vier-
m a l entbrannte der Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Der 122 >
erste begann in den Niederlanden, wurde aber in Italien entschie-
den , welches durch Fahrlässigkeit und Unterschleife für die Franzo-
sen wieder verloren gegangen war. Eine Hofintrigue trieb den
trefflichen Feldherrn Herzog Karl von Bourbon aus Frankreich in
die Reihen-der Heere Karls V. und empfindlich rächte ec sich an
seinem Könige 'Franz!., als dieser nach Italien kam, das Verlorene i£24
wieder zu erobern, denn durch Bourbons Kriegsersahrenheit vor- ,}4
nehmlich siegten die Kaiserlichen in der Schlacht bei Pavia,^,/'
in welcher Franz in Gefangenschaft gerieth und nach einem Jahre 152z
den harten Madrider Frieden unterzeichnen mußte. Da ec dm 14,
jedoch die darin versprochene Abtretung von Burgund nicht vollzog, 3™-
erneuerte sich der Krieg sogleich wieder, in welchem sich der Papst 1520
Elemens Vii., so wie einige italienische Staaten mit ihm verbün-
deten. Nach wechselndem, aber wenig entscheidendem Glücke kam
endlich, durch Vermittlung von Margaretha von Oestreich,
des Kaisers Tante, und von Luise von Savoien, Franz ü.
Mutter, ein zweiter Friede, darum auch der Damenfriede
genannt, zu Cambra y zu Stande, worin der Kaiser die Ablre- drn s.
tung von Burgund nicht weiter forderte. Unverwandt blieben die
Blicke des Königs von Frankreich auf Mailand gerichtet, welches 1520
er bei dem kinderlosen Absterben^des Herzogs auf gütlichem Wege ^35
durch Belehnung seines zweiten Sohnes, des Herzogs von Orleans,
mit selbigem von dem Kaiser zu erlangen suchte. Dieses mißlang .
und zum dritten Male kam es, zum Kriege, in welchem Karlv.
in Dauphine eindrang, es aber bald mit vielem Verluste wieder 1536
raumen mußte. Der auf zehn Jahre geschlossene Wafsen-
2ö
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
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Extrahierte Personennamen: A._L._Herrmann Franz_I. Franz_I. Leopold_Voß Leopold Franz_i Franz Maximilian_I. Maximilian_I. Franz Franz Karl_von_Spanien Karl Maximilians Karl_V. Karl_V. Franz_I. Karl_von_Bourbon Karl Karls_V. Franz Franz Margaretha_von_Oestreich Luise_von_Savoien Franz Cambra
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Frankreichs Leipzig Mailands Mariguana Freiburg Maximilians Niederlanden Italien Frankreich Karls Italien Pavia Burgund Burgund Frankreich Mailand
369
Spanischer Erbfolgekrieg.
wig, bestieg als Georg t. den englischen Thron 1714. Der
Churfürst von Sachsen, Friedrich August I. suchte und er-
hielt, nachdem er sich zur catholischen Religion bekannt, die Krone
von Polen 1697, was Sachsen nachmals in den nordischen Krieg
verwickelte. Der Chursürst von Brandenburg, Friedrich 111.,
erlangte endlich von dem Kaiser die Anerkennung als König von
Preuß.en 1701, da er selbigem zu diesem Zwecke viele und an-
haltende Dienste geleistet.
§. 63.
Spanischer Erbfolgekrieg.
Sörgels Etsch, d^r Europ. Kriege des 18. Iahrh. Altenb. b, Richter 1791.
2 Th. Pr. 4 Thlr. 29 Er.
Die Bedingungen des Ryßwicker Friedens würden von Lud-
wig Xi V. nicht so gemäßigt gestellt worden seyn, hätte ec nicht be-
reits einen neuen Krieg vorausgesehen. Karl Ii., König von
Spanien, welkte kränkelnd und kinderlos dem Tode entgegen.
Zwar hatte er den Enkel seiner Schwester, Margaretha The-
resia, Leopolds!. Gemahlin, den Churpcinzen von Baiern,
Joseph Ferdinand, zu seinem Nachfolger bestimmt; allein dr» iv.
dieser starb frühzeitig und Karl I!. richtete daraus seine Blicke auf 8-'' -
seinen Neffen, den Erzherzog Karl, zweiten Sohn des deutschen
Kaisers. Aber auch Ludwig Xiv., durch seine Gemahlin Maria
Theresia, Karls Ii. ältere Schwester, dem spanischen Königs-
hause verschwägert, trachtete nach der spanischen Krone, und suchte
sie für seinen Enkel, Philipp von Anjou, zweiten Sohn des
Dauphin, zu gewinnen. Die Stimmung des madrider Hofes be-
günstigte mehr den östreichischcn Prinzen; doch die größere Ge-
wandtheit des französischen Gesandten, Marquis von Harcourt,
trug den Sieg davon über die langsame Bedächtlichkeit des östreichi-
schen Abgeordneten, Grafen von Harrach; Karl Ii. ernannte
in einem Testamente den Herzog Philipp von Anjou zu seinem
Nachfolger und starb bald darauf. Der Krieg war jetzt unvermeid- i7,„)
lid). Maria Theresia hatte bei ihrer Vermählung mit Ludwigxiv.
allen Ansprüchen auf Spanien enrfagt, niä)t aber Margaretha
Theresia, die deutsche Kaiserin, darum behauptete Oestreich im
alleinigen Rechte zu seyn, wahrend das französische Cabinet dabei
blieb, man könne nur für sich, nicht aber für seine Nachkommen
auf Familienrechte verzichten. Der Kaifer waffnete; mit ihm wa-
ren Preußen, Hannover, die Pfalz, das deutsche Reich; der Chur-
fürst von Baiern, Maximilian Emanuel, hingegen, dessen
Bruder, der Churfürst von Köln, so wie auch Braunschweig-
Wolfenbüttel, schlugen sich auf französische Seite; Ludwig
versprach ersterem die spanischen Niederlande. Wilhelm Iii.,
24
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_t Friedrich August_I. Friedrich_111. Friedrich Sörgels Karl_Ii Karl Margaretha_The- Leopolds Joseph_Ferdinand Ferdinand Karl_I! Karl Karl Karl Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Maria
Theresia Maria Theresia Karls Philipp_von_Anjou Philipp Marquis_von_Harcourt Harrach Karl_Ii Karl Philipp_von_Anjou Philipp Maria_Theresia Maria Theresia Margaretha
Theresia Theresia Oestreich Maximilian_Emanuel Maximilian Ludwig Ludwig Wilhelm
378
Neunter Zeitraum.
dauer, worauf dieses Land mit Frankreich verbunden werden sollte;
dem bisherigen Herzoge von Lothringen, Franz Stephan, zu-
künftigem Gemähte der kaiserlichen Erzherzogin Maria There-
sia, theilte man das Großherzogthum Toscana zu, wo der Stamm
der Medici mit Johann Gaston erlosch, 1737; Don Kar-
los ward von dem Kaiser als König von Neapel und Sicilien an-
erkannt, und begnügte sich selbst für dieses Opfer mit Parma und
P i a c e n z a, weil der neue König die pragmatische Sanktion genehmigte.
An diesen für Oestceich weder rühmlich noch glücklich been-
1737 digten Krieg reihete sich sogleich ein anderer gegen die Türken, in
welchen Karl Vi. durch sein Bündniß mit Rußland verwickelt
ward. Eugen war seit 1736 gestorben und nur zu deutlich sah
man in diesen Feldzügen, daß sein alles belebender Geist nicht mehr
walte. Der Feldmarschall von Seckendorf, welcher den Oberbefehl
erhielt, trug zwar anfangs einige Vortheile davon, wußte sieaber nicht zu
behaupten, und die türkischen Waffen blieben dagegen so siegreich,
daß sich der Kaiser zu dem höchst nachtheiligen Frieden von B e l-
i8. grad entschließen mußte, worin alle Früchte des Passarowizer
Ewt. Friedens wieder verloren gingen, denn Belgrad, Servien
1/39 und die Walachei wurden der Pforte zurückgegeben. Der Lauf
1740 Karls Vi. ging bald darauf zu Ende. Die Geschichte kann ihn
den vorzüglichen Regenten nicht beizahlen, denn sein Trachten, den
Thron auf seine Tochter, Maria Theresia, durch ein neues Reichs-
gesetz, die pragmatische Sanktion, zu vererben, ließ ihn
vecgeffen, was er dem deutschen Reiche schuldig sey, und unpoli-
tisch opferte er Lothringen und die italienischen Besitzungen einem
Lieblingsgedanken, ohne zu erwägen, daß Monarchen, so hoch über
Millionen gestellt, des Herzens Wünschen und Sehnen nicht fol-
gen dürfen, wenn dieses dem Wohle von Millionen widerstrebt.
§. 65.
Oestreirhischer Erbfolgekricg und die zwei ersten
schlesischen Kriege.
Fäsch Gesch. d. östr. Erbfolgekriegs, e. Versuch. Dresden b. Walther 1787. 2
Thle. Pr. 2 Thlr. Tableau de la guerre de la Pragmatique - Sanction en
Allemagne, Müllers kurzgef. Beschreib, der drei schles. Kriege. Berl. b. Mau-
rer 1805.
Mariatheresia bestieg nach dem Ableben ihres Vaters
r8s Karls Vi. den deutschen Kaiserthron und nahm ihren Gemahl
— 40 Franz I. zum Mitregenten an. Die vielen Kriege hatten das
Reich erschöpft, den Schatz geleert, das Heer vermindert, und die
Fruchtlosigkeit von Karls Bemühungen für die Anerkennung der
pragmatischen Sanktion zeigte sich sogleich, denn der Chur-
fürst von Baiern, Karl Albrecht, erhob Ansprüche auf die öst-
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Extrahierte Personennamen: Franz_Stephan Franz Maria_There- Maria Johann Karl_Vi Karl Eugen Karls Maria_Theresia Maria Theresia Oestreirhischer_Erbfolgekricg Mariatheresia Karls Franz_I. Karls Karl_Albrecht Karl Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lothringen Neapel Sicilien Belgrad Karls Lothringen Dresden Karls Karls Baiern
445
Nordische Reiche. Dänemark.
aufzuhelfen, berief Pombal den Grafen Wilhelm zur Lippe-
Schaumburg nach Portugal, welcher sich und die getroffenen
Verbesserungen in dem mit Spanien ausbrechenden Kriege tceff- r?6z
lich bewahrte. Ein ehrenvoller Friede krönte seine Bemühungen. ^10-
Der Tod des Königs Joseph Emanuel brachte seine Tochter
Maria Franciska auf den Thron, Pombal aber, der 17’’
viel beneidete, wurde sogleich entlassen und starb, ein 85jahriger Greis,
im Privatstande 1782. Was er gegründet und geordnet, zertrüm-
merte die neue, schwache Regierung alsbald wieder. Die Jesui-
ten, obschon öffentlich nicht hergestellt, trieben ihr voriges Spiel;
die Inquisition erlangte die sonstige Gewalt, einzukeckern und zu
verbrennen. Don Pedro, der Gemahl der Königin, zum Mitre-
genten angenommen, blieb, als Peter Iii. ohne allen Einfluß, da
ihn Buß-und Betübungen einzig beschäftigten, und sein Tod
1786 war eben so folgenlos wie sein Leben. Endlich verfiel
Maria Franciska in Wahnsinn, ihr Sohn Don Johann über- l79>
nahm die Regentschaft und ahnete damals wohl nicht die Stürme,
denen er entgegen kämpfen sollte.
§- 76.
Nordische Reiche. Dänemark.
Suhms G«sch. Dänemarks, Schlesw. 1810. Pr. 20 Er. Badens Gesch. des
dän. Reichs. Allvnu 1709. Pr. 1 Rthlr. 8 Er. Hiillmanns Eesch. Dänemarks.
Warschau 1796. Pr. 1 Thlr. 6 Gr.
Friedrich I., Herzog von Schleswig-Holstein, bestieg den 1523
dänischen Thron, welchen sein Neffe, Christian Ii., durch Tyrannei - 33
und Schwäche verloren hatte. Dem Adel verdankte er seine Er- = 1u
Hebung vornemlich, wofür ec selbigem überschwengliche Vorrechte
und Freiheiten, auch die Leibeigenschaft der Bauern gesetzlich zugestehen
mußte. Die Beforgniß, von Ehristian wiederum vertrieben zu werden,
dauerte beinahe während seiner ganzen Regierung, denn dieser wendete
sich an den Kaiser Karl V., an den König von England, Hein-
rich Viii., an die Niederländer, und hatte einigen Anhang in Nor-
wegen. Im Vertrauen auf einen nicht gehörig gewährleisteten
Geleitsbrief kam er 1,532 zu einer mündlichen Besprechung mit
Friedrich I. nach Kopenhagen, der ihn verhaften und nach dem
Schlöffe Sonderburg auf der Insel Alfen bringen ließ. 16 Jahre
schmachtete Ehristian daselbst in harter Gefangenschaft und erhielt
erst unter der folgenden Regierung eine Minderung seines Schick-
sals. Durch den Vertrag zu Malmö erkannte Friedrich Schwe-
dens Unabhängigkeit an und somit war die 1397 geschloffene
calma rische Union aufgelöst. Der König erklärte sich für die
Reformation, 1527, Norwegen aber widcrsetzte sich derselben.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Joseph_Emanuel Maria_Franciska Maria Pedro Peter_Iii Maria_Franciska Maria Johann_über- Johann Suhms Hiillmanns_Eesch Friedrich_I. Friedrich_I. Christian_Ii Ehristian Karl_V. Karl_V. Friedrich_I. Ehristian Friedrich_Schwe- Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Lippe-
Schaumburg Portugal Spanien Badens Warschau Schleswig-Holstein England Nor- Kopenhagen Schlöffe_Sonderburg Norwegen