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1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 8

1896 - Breslau : Hirt
8 Europa. des Erdteils) lebenden Protestanten (etwa 90 Mill.) und der auf dem größten (im O.) wohnendeu orthodoxen (d. i. „rechtgläubigen") und griechischen Christen sind fast gleich. Juden gegen li Millionen. 7. Politische Gestaltung. Von den 24 Staaten Europas siud 20 monarchisch, 4 Republiken; durch Personal- und Real- Union *) sind Österreich und Ungarn, Rußland und Finnland, Schweden und Norwegen miteinander verbunden; 3 (Bulgarien, Monaco, Andorra) sind Schutzstaaten. Wie heißen die Großmächte Europas? 8. Weltstcllung des Erdteils. Die Europäer, durch das Klima am besten zu nachhaltigen Kraftanstrengungen befähigt, durch die mannigfaltige Gestaltung ihres Erdteils in der verschiedensten Weise entwickelt, sodann durch seine Lage in der Mitte der drei größten Erdteile begünstigt, haben von jeher die erste Stelle in der Bevölkerung der Erde innegehabt. Im Altertume vermittelte der Süden des Erdteils-den Verkehr zwischen Asien, Europa und Afrika, und die Römer gründeten durch Krieg und Handel ihr mittelmeerifches Reich in allen drei Erdteilen. Nach der Entdeckung von Amerika war der Westen Europas wegen seiner Annäherung an jenes am besten geeignet, den Verkehr dorthin zu über- nehmen und jenen Erdteil allmählich ganz zu besiedeln. — Zwar hat sich in einzelnen Ländern der andern Erdteile, namentlich in N.-Amerika, eine große Blüte der Gewerbe und des Handels entwickelt, aber da Europa immer noch an gewerblichen Erzeugnissen., an geistiger Entwicklung und kriegerischer Tüchtig- keit voransteht, so ist es auch noch immer der Mittelpunkt der Weltgeschichte und des Weltverkehrs. Dieser hat namentlich seit der Mitte des 19. Jahr- hunderts und nicht zum wenigsten seit dem Aufschwünge unseres neuen Deut- sehen Reiches einen früher nicht geahnten Umfang erreicht und nimmt noch von Jahr zu Jahr zu, je mehr die dichte Bevölkerung Mittel- und West-Europas gezwungen wird, die zur Nahrung und Kleidung erforderlichen Rohstoffe durch Einfuhr aus den anderen Erdteilen zu ergänzen und ihre gewerblichen Er- zengnisfe in weniger bevölkerte und weniger entwickelte Länder auszuführen. Vgl. S. 156. B. Die einzelnen Länder Kuropas ohne Deutschland. 1. Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland. [315 000 qkm, 38,8 Mill. ©.] 1. Teile, Grenzen, Lage. Das großbritannische Reich ist der einzige Inselstaat Europas. Derselbe besteht aus den beiden großen Inseln Groß- britannien und Irland und aus mehr als 900 kleinen Inseln, von denen etwa 1/i bewohnt sind. Es umfaßt die unter einem Scepter ver- einigten Königreiche England, Schottland und Irland. Auf allen Seiten umflutet von dem Mittelpunkte des heutigen Weltverkehrs, dem At- lantifchen Ozean (nenne dessen Teile an den Küsten Großbritanniens!), vor der mittleren Westküste unseres Erdteiles (nachweifen) gelegen, gegenüber den belebtesten Wasserstraßen (nenue sie!) und den blühendsten Gestaden *) In der Personal-Union ist die Person des Herrschers gemeinsam, in der Real-Union sind es auch gesetzliche Einrichtungen.

2. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 10

1896 - Breslau : Hirt
Europa. 1. in das niedrige, waldarme Bergland von Cornwall mit reichen Kupfer- und Zinnlagern. Die gegliederte Südküste begünstigt die Anlegung von Häsen., Hier liegt der Handelshafen Southampton [fjaufjämt'n] und w. davon der Kriegshafen Ply- T inouth [plimm'ß]s. von diesem auf einer Klippe •o der Leuchtturm Eddystone [cbbiftori]; D 2. in das fahle, zerklüftete Hochland von Wales "g [uels], das auf 3 Seiten steil aus dem Meere ans- A steigt und in dem höchsten Berge Englands, dem . Snowdon [ftnod'n], Brockenhöhe erreicht. In 2? dieser schwer zugänglichen Gebirgslandschaft be- -Z wahrten die keltischen Urbewohner Britanniens Jahr- ^ hunderte hindurch ihre Freiheit. Der s. Teil ist reich an Kohlen- und Eisenlagern, daher sind dort £! bedeutende Städte entstanden, deren größte Car- L diss ist. Von dem Ostabhange des Berglandes ^ fließt der Söven« herab, der ein fruchtbares Thal •= bewässert und sich in den Bristolkanal ergießt. Nahe Jl seiner Mündung die Handelsstadt Bristol [brißt'i]. O 3. Nordengland durchzieht in n.s. Richtung die penninische Bergkette oder das Peak ^piks - Ge- •J birge. Die Flüsse, die von dieser herabsließen, jo sammeln sich in dem an der Ostküste mündenden ~ H um der [hdmb'r], der sich aus dem Trent und der ^ u. Ouse [üs] zusammensetzt. Durch eine Einsenkung 2- des Gebirges führt der Leeds^lids^-Liverpool-Kanal, ö? An den Abhängen des Gebirges befinden sich nn- ^ erschöpsliche Steinkohlen- und Eisenlager. Hier ent- g stand eine dicht gedrängte Zahl von Bergwerks- und Fabrikstädten: Neweastle ^njukäß'ls im n., ^ Leeds im ö., Birmingham sbörming'äms im s. -J* und Manchester smäntschest'r^ im w.kohlenrevier. ^ Ein Ausläufer des peuuiuischen Gebirges im L äußersten N.w. Englands ist das gipfelreiche Berg- land von Enmberland, das mit seinen schattigen % Wäldern und malerischen Seeen, seinen schönen # Weiden und heidebedeckten Plateaus die „englische fr Schweiz" genannt wird. Das von Hügeln überragte englische Tief- land wird durch einen Höhenrücken vom Bristol- ^ kanal bis zum Humberbusen durchzogen. Der .? n.w. vor diesem gelegene Teil des Tieflandes ist, f~ ~ mit Ausnahme des sehr ergiebigen Severnthales, von nur geringer Fruchtbarkeit. Der s.ö. Teil dagegen ist reiches Acker- und Wiesenland und daher Sitz der Landwirtschaft. Durch ihn fließt die s. 5)use dem von Sumpfstrecken und Marsch- land umgebenen Washbusen zu.

3. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 11

1896 - Breslau : Hirt
Großbritannien und Irland. 11 Das am dichtesten bevölkerte Gebiet des ackerbauenden Englands be- wässert die Themse. An der Stelle des Stromes, bis zu der die Flut die größten Fahrzeuge trägt, liegt die Hauptstadt des britischen Reiches, London. d) Schottland zerfällt durch zwei Einsenkungen, die in Meerbusen enden, iu Süd-, Mittel-und Nordschottland. Es ist größtenteils von Gebirgen ausgefüllt. Das südschottische Bergland wird von dem hoch- landartigen schottischen Grenzgebirge, mit den Cheviotftschkwiot^bergen im O., gebildet. Es senkt sich nach N. zu dem fruchtbaren, an Eisen und Steinkohlen reichen schottischen Niederlande (Lowland).. Hier liegen die größten Städte: im O. Edinburg, im W. Glasgow [gläsgo] mit be- deutenden Schiffswerften, Baumwoll- und Elsenfabriken. Mittel- und Nordschottland erfüllt das unzugängliche, wildzerrissene, schluchten- und seeenreiche schottische Hochland (Highland). ,Es zerfällt in zwei Hanpt- teile; diese sind: das höhere Grampian [grämpiän^ - Gebirge mit dem 33en*) Nevis [tuvts] (über 1b00 m) im W., und das nord-taledonische Hochland. Der tiefe Spalt zwischen beiden ist gefüllt vvn länglichen Seeen, die durch den kaledonischen Kanal unter sich und mit beiden Küsten verbunden sind. Die Felsen des malerischen schottischen Hochlandes sind entweder mit Moor und Heide bedeckt, oder kahle, düstere Kämme, aber belebt durch schmale, dunkle Seespalten (Lochs [locfs]) mit kräftig grünen Ufern, anziehend durch Sage, Dichtung und geschichtliche Erinnerungen. Nach W. fällt dasselbe steil zum Meere ab; an der O.-Seite läßt es einen schmalen, aber fruchtbaren Küsteusaum übrig; auf ihm liegen in Mittelschott- land die beiden bedeutenden Handels- und Industriestädte Dnndee [t>cmdi] und Aberdeen [öberdtnj. c) Irland, das „grüne Erin", besteht zu 2/3 aus Ebene, die nicht selten sumpfig ist; die Gebirge lagern sich fast ringsum am Rande und bilden nirgends eine größere Gebirgslandschaft. Die bedeutendsten dieser vereinzelten Höhen, die im S.w. loöo m übersteigen, bilden die hafenreiche Fjordenküste, die für die W.-Seite Irlands wie aller w. .Landenden Enropas bezeichnend ist. Von den Flüssen ist der Shannon [schiinn'n] der größte; er bildet viele Seeen und mündet an der W.-Seite. Der größte See, der Lough Neagh [loch ncj im N., bedeckt die gleiche Fläche wie der Boden- see. Wälder und Mineralschätze fehlen; die Bevölkerung ist hauptsächlich auf Ackerbau und Viehzucht angewiesen. Der arme irische Bauer wohnt als Pächter auf den großen Landgütern der englischen Besitzer, muß sich mit der Kartoffel als Nahrungsmittel be- gnügen und ist zu Gewalttaten und Empörungen gegen seine Grundherren stets bereit. Mehrfache Hungersnöte haben zahlreiche Iren zur Aus- Wanderung genötigt und die Volkszahl verringert. Größere Städte liegen nur an der buchtenreichen Küste: an der O.-Seite die Hst. Dublin [däblitt] und die Industriestadt Belfast, au der S.-Seite Cork, Ausfuhrhafen für die Erzeugnisse der Landwirtschaft und besonders für Schlachtvieh. *) d. i. keltisch = Berg.

4. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 13

1896 - Breslau : Hirt
13 c) Erwerbsquellen. Der erste Erwerbszweig war noch durch das ganze Mittelalter hindurch der Ackerbau, der heute hoch entwickelt ist, da der größte Teil des Bodens in den Hängen verhältnismäßig weniger Großgrundbesitzer ist, die die Mittel besitzen, die Erfindungen der Neuzeit auf dein Gebiete des Maschinenwesens in der Landwirtschaft zu verwerten. (Welche Nachteile ent- stehen daraus für den Kleinbauer?) Doch reichen die Erträge der einheimischen Landwirtschaft für den Bedarf der dichten Volksmenge Englands nicht ans, und wird daher viel Getreide aus Rußland und Nordamerika eingeführt. Unbedeutend ist die 3.orstwirüch^£k da der Schiffbau die Wälder stark gelichtet hat. Große volkswirtschaftliche Bedeutung dagegen hat die Fischerei, die die erste Anregung zu dem großartigen englischen Handelsverkehr gab. Die vorzügliche englische Steinkohle- deren Lager fast unerschöpflich sind, bildet nicht nur einen bedeutenden Handelsartikel, der nach Dänemark, Ruß- lnud, Frankreich, Südeuropa, ja selbst nach den fremden Erdteilen hin ver- schickt wird, sondern legte auch in Gemeinschaft mit deni Eifenreichtnm des Landes den Grund zu der unübertroffenen englischen Industrie. Das Material zu der ausgedehnten Eisenindustrie findet sich im Lande selbst; für die noch großartigere Webindustrie liefern vornehmlich Englands Kolonieen die nötigen Rohstoffe: das Mpländ und Australien Wolle, Amerika und Indien Baumwolle, Hontjfdtnj Seide, Vorderindien Jute. Auch im Weltverkehr nimmt England die erste Stelle ein. Der Hauptverkehr geht nach Ven'vereinigten Staaten N.-Amerikas, nach Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, sowie nach Ost- indien, Australien und China, wohin Woll- und Baumwollgewebe, Eisenwaren u. a. m. ausgeführt werden. Nenne Einfuhrwaren*) Englands und gieb an, woher sie kommen! Vortreffliche Verkehrsmittel: eine gewaltige Handels- flotte, Eisenbahnen, Kanäle und Telegraphen vermitteln den Handel, der anch in den fernsten Erdteilen durch eine starke Kriegsflotte geschützt wird. Aber trotz der Blüte aller Erwerbszweige ist weder die Fabrik- noch die Landbevölkerung wohlhabend; vielmehr hat sich der Reichtum in den Händen einer verhältnismäßig geringen Anzahl angehäuft, und in den großen Städten herrscht unsägliches Elend. 6. Regierungsform, staatliche Einteilung und Städte. An der Spitze der vereinigten Königreiche steht ein König, dessen Krone auch in der weiblichen Linie erblich ist (daher jetzt eine Königin). Die Ver- fassnng ist eingeschränkt monarchisch; das Parlament zerfällt in das Ober- haus oder das Haus der Lords und das auf je 7 Jahre gewählte Haus der Gemeinen (Commons). Königin Victoria, Kaiserin von Indien. A. England und Idales. [151000 qkm, 30 Mill. E., 192 auf 1 qkm.] England zerfällt in 49 und das Fürstentum Wales in 12 Shires [fchtrsj oder Grafschaften. Der oberste Beamte einer Grafschaft ist der Sheriff sscheriffj. a) Süd-England umfaßt die alten Königreiche Kent, Sussex Mssexj und Wessex [treffe,);]. Canterbury [fänterberi], altertümlich gebaut, Sitz des ersten Erzbischoss der anglikanischen Kirche. — Dover [dörv'r], Überfahrt nach Calais in drei *) Fast die Hälfte der Einfuhr kommt auf die Nahrungsmittel, in Deutschland fast /z. Von der Au sfuh r kommen 8/io auf gewerbliche Erzeugnisse, in Deutschland 7/10.

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 21

1896 - Breslau : Hirt
Die Republik Frankreich. 21 und Gespinstpflanzen bestellt, eine mittlere, das Wein- uitd Jdbftland, und eine südliche, die außer Wem Oliven und Südfrüchte reifen läßt. — Das Haupt- getreibe ist der Weizen, der jedoch für den Bedarf nicht ausreicht und daher, vornehmlich über Marseille, eingeführt wird. Von hervorragender Bedeutung für die Ausfuhr ist unter den Naturerzeugnissen der Wein. _ (Nenne die 3 großen Weingebiete Frankreichs!) Der Obst- und Gemüsebau leistet Vorzügliches, des- gleichen die Blumenzucht. Für welche Gegenden Frankreichs sind Oliven und Südfrüchte von großer Bedeutung? Holz muß eingeführt werden, da die Wälder während der Revolution zur Tilgung der ungeheuren Staatsschuld stark ausge- raubt wurdeu*). Die Viehzucht deckt den Bedarf an Fleisch nicht, daher Einfuhr aus Holland, Deutschland und der Schweiz notwendig. Sehr reich ist das Land an Hühnern und zahmen Kaninchen. Die Seefischerei bringt reichen Gewinn, und von Bedeutung ist die Zucht der Seidenraupe (wo?). Der Bergbau liefert Eisen und Steinkohlen; doch liegen die Eisengruben viel weiter von den Kohlenlagern entfernt (Verteuerung der Metallwaren!) als in England, und in Bezug auf Menge und Güte der gewonnenen Kohlen steht Frankreich weit hinter Deutschland zurück. Salz liefern Bergbau und Meer. Mineralquellen stnden sich in den Alpen, den Pyrenäen, den Vogesen und iu der Auvergue. Frankreichs wirtschaftliche Bedeutung aber beruht auf seinem Handel, nächst dem englischen und deutschen hier am großartigsten entfaltet, und ans fem er hochentwickelten Industrie**). Diese nimmt ihren Platz gleich nach der englischen ein und behauptet iu Bezug auf Schönheit und Geschmack den ersten Rang***). Die Seidenindustrie (wo?) beherrscht den Weltmarkt und erhält Zufuhr au Rohstoffen aus Italien, der Schweiz und aus China. Die Baumwollenindustrie (wo?) wird nur von der englischen und deutschen über- troffen. Auch Wollwareu-, Leiueu- und Spitzenfabrikation (wo?) haben hervorragende Bedeutung. Unübertroffen ist das Kunstgewerbe der Hauptstadt des Landes, und die sogenannten „Pariser Artikel" gehen durch die ganze Welt. Den Mittelpunkt des Verkehrs bildet Paris; denn von diesem großen Knotenpunkte strahlen nach allen Richtungen die Bahnen und Kanäle aus. Der Landverkehr von England nach dem Mittelmeer und vom ö. Europa nach Spanien ist zunächst aus die französischen Straßen angewiesen. Und so ist Frank- reich trotz der ungeheuren Staatsschuld (pro Kopf fast 800 Mark) nicht nur eines der blühendsten und reichsten Länder Europas 1'), souderu auch einer der bedeutendsten Kulturstaaten der Gegenwart, sowie ein Industriestaat ersten Ranges und neben Deutschland und Rußland die gewaltigste Militärmacht Europas und der ganzen Erde. 5. Geschichte und Bevölkerung. Die Gallier, Frankreichs älteste Bewohner, wurden von Julius Cäsar unterworfen und durch die zahlreich einwandernden Römer, die ihnen ihr Recht, ihre Sitte und Sprache brachten, romanisiert; aber auch nach dem Eindringen der an Zahl schwachen germanischen Stämme, der Burgunden, Westgoten, Franken und Normannen, von denen die *) Folgen der Waldentblötzung sind: Verheerende Überschwemmungen und Ver- sandung der Flüsse. *) 1894 kamen fast 50 "'0 der Ausfuhr auf gewerbliche Erzeugnifse (in Deutsch- land fast 60). ***) Wie alle romanischen Völker haben die Franzosen einen hochentwickelten Sinn für Formenschönheit und Zierlichkeit. . t) Dazu ist das Vermögen — ganz im Gegensatz zu England und der Union — ziemlich gleichmäßig verteilt.

6. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 23

1896 - Breslau : Hirt
Die Republik Frankreich. 23 reichs an der ganzen atlantischen Seite, für Rohbaumwolle der erste Einfuhr- hafeu des Festlandes, „das Liverpool Frankreichs"; Haupthafen für Auswande- rung. — Frankreichs stärkster (künstlich geschaffener» Kriegshafen ist Cherbourg. Der gewerbreichste und am dichtesten (gegen 300 E. auf 1 qkm) bevölkerte Landstrich Frankreichs ist Franzöfisch-Flandern, das von dem Hasenplatz Dün- kirchen (Dunkerque) längs der belgischen Grenze bis zu den Kohlenlagern der Ardennen sich erstreckt. Hier Lille, 205000 E., starke Festung und Mittelpunkt der bedeutenden Spinnereien Flanderns. An der Somme Amiens, mit Seiden- fabriken. 85000 E. Schlacht 1870. — Bonlogne (sur mer) und Calais find Überfahrtsorte nach England. — Quer über Maas, Marne, Anbe und Seine breitet sich die Champagne aus, reich durch Weinbau auf den Kalk- und Kreide- Hügeln des w. Teiles, mit unfruchtbarem Boden im O. An den Durchbrüchen der Flüsse durch diese Hügelzüge zahlreiche Schlachtfelder, darunter Chälons für Marne (451); n.w. davon Reims [fpr. das §], 105000 E., alte Krönungs- stadt der französischen Könige, mit sehr ansehnlichen Woll- und Baumwoll-, sowie Champagner-Fabriken. — Bei Sedan, Festuug an der Maas, erfolgte am 2. Sept. 1870 die Gefangennahme Napoleons. B. Die (Ebene des Westens (vornehmlich Toire-Gebiet). Eines der fruchtbarsten Gebiete — ausgeschlossen der s. Teil — Frank- reichs ist Orleannais, qner über die mittlere Loire gelegen. Am nördlichsten Punkte derselben Orleans, viel umkämpft als wichtigster Übergangspnnkt von Paris in das f. Frankreich, bedeutend auch als Fabrik- und Handelsort. N.w. davon, in einer an Wein- und Obstgärten reichen Gegend, Tours, an der Loire. In der Touraine Le Maus, der wichtigste Knotenpunkt von Straßen und Eisen- bahnen für den gesamten W. Frankreichs; daher hier die mehrtägigen Kämpfe von 1871. Reich an altertümlichen Erinnerungen und Sagen ist die Bretagne. Hier Brest (75 000 E.), großer Kriegshafen an der von der gewaltigen Flut- welle tief ausgezackten W.-Küste der hafenreichen Halbinsel, deren seetüchtige Be- wohner sehr ergiebigen Fischfang treiben, und Nantes (135000 E.), oberhalb der Mündung der Loire, Handelshasen, wegen zunehmender Versandung des Stromes jetzt nur noch von kleineren Seeschiffen zu erreichen. Die Ozean- dampfer haben ihren Hafen in St. Nazaire. — Am N.-Ende der als Ein- gangspforte zu dem s.w. Frankreich wichtigen und deshalb oft umkämpften Senke von Poiton liegt Poitiers. In der Vendee der befestigte Hafen La Rochelle. C. Die (Ebene des Südens. Art der unteren Garonne, Seeschiffen erreichbar, liegt B ordeaux (250 000 E.), in römischer Zeit der größte Handelsplatz der ganzen ozeanischen Küste Galliens, jetzt Mittelpunkt für den Handel mit S.-Amerika und den Weinhandel des s.w. Frankreichs. Hst. der Langnedoc ist Toulouse (150000 E.), au der Garouue und dem Kanal du Midi, der hier beginnt. — Von immergrünen Fruchtgärten umgeben prangt Montpellier, berühmte medizinische Schule, dereu Stiftung bis auf die Araber zurückgeht. D. Das Alittelgebirge. Gedrängt voll von Festungen und Sperrforts ist Lothringen; desfen alte Hauptstadt Naucy oder Nanzig am Rhein-Marne-Kanal, 85000 E. Toul,

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 45

1896 - Breslau : Hirt
Die skandinavische Halbinsel (Schweden und Norwegen). 45 Von hier nordwärts bedeckt nur eine dünne Erdschicht^) ^die 70 km breite Küsten ebene. Das Klima wird immer rauher. Tannen, Fichten und Birken bilden Wälder von ungeheurer Ausdehnung. Für den Ackerbau ist wenig Raum; die Bauernhöfe "liegen zerstreut iu den Lichtungen der Wälder. Die spärlich vorhandene Bevölkerung wohnt vornehmlich in den kleinen Küstenstädten, wo sie sich durch Handel und Fischerei ernährt. Die bedeutendste dieser Städte ist Gesle [jetüle], Ausfuhrhafen für die Kupfererze von Fäluu. Die nördlichste nennenswerte Stadt ist Haparanda, an der Mündung des Torue Elf, durch ihre Wetterbeobachtungsstation weit bekannt. 4. Das Klima. Die feuchtwarmen S.w.-Winde können das Innere des Landes nicht erreichen. Daher hat die den trockenen Ostwinden ausgesetzte schwedische Küste Landklima, während die norwegische Küste Seeklima mit reichen Niederschlägen zeigt. Bergen, 60° n. Br., hat eine mittlere Jahrestemperatur von 7° C, ohne Frostmonat**), und 184 cm Niederschläge. Während sich die Häfen Schwedens in den kälteren Monaten stets mit Eis bedecken, frieren die Fjorde der norwegischen Westküste infolge des vorbeifließenden Golfstromes nie zu. Hafer, Gerste und Kartoffeln gedeihen an der W.-Küste bis zum 70.° n. Br. 5. Tie Bevölkerung, a) Abstammung und Religion. Skandinavien hat unter allen europäischen Ländern die geringste Bevölkerungsdichtig- keit. (Ursache?) Die Urbewohner des Landes waren die Finnen und Lappen, die noch in einer Zahl von 50000 als Fischer, Renntierhirten, Jäger und Ackerbauer im u. Skandinavien leben. Das jetzt herrschende Volk ist germanisch und fast ausschließlich evangelisch. Es zerfällt sprachlich in Schweden und Norweger. Beide Volksstämme sind bieder, gastfreund- lich, religiös ltnb sehr lernbegierig. Die Volksbildung steht auf hoher Stufe; der Unterricht wird nötigenfalls vom Familienvater selbst besorgt. b) Erwerbsquellen. Beschäftigung und Lebensweise der Bewohner hängen auch hier von der Natur des Landes ab. In den geschützten n. Thälern, sowie in den Küstenebenen, vornehmlich im s. Schweden, wird Getreide gebant, das aber den Bedarf des Landes nicht deckt. Die grasreichen Bergweiden ernähreil zahl- reiche Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen; der rauhere N. gestattet no- madische Renntierzucht. Die großen Wälder ermöglichen eine starke Holzausfuhr und liefern reiches Material für den Schiffbau, zur Zündholzfabrikation, sowie zum Betriebe der Berg- und Hüttenwerke. An vielen Orten birgt der Boden wertvolle Metalle: Silber, Kupfer und Eisen (wo?). An Steinkohlen ist das Land arm; Salz fehlt gänzlich. Der Reichtum an Fischen lockte die Bevölkerung schon früh ans das Meer hinaus. Mehr als 100000 Norweger befassen sich hente ausschließlich mit der Fischerei. Der Seehandel ist für beide Länder von großer Wichtigkeit. S. S. 64. *) Die Sage erzählt: Als die Erde schon geschaffen war, schleppte der Teufel noch einen ungeheuren Felsblock herbei und warf ihn in den Ozean. Gott der Herr sah mitleidig auf den öden Felsen herab; _ aber er hatte nur uoch eine Hand fruchtbarer Erde übrig; die streute er darüber hin, damit doch etwas Grüues darauf wachsen könnte- So entstand die skandinavische Halbinsel. '¥) Dies besagt, daß auch im kältesten Monat, hier Febrnar, die Mitteltemperatur incht unter den Gefrierpunkt sinkt.

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 27

1896 - Breslau : Hirt
Königreich der Niederlande (Holland). 27 in das dichte Netz der Flüsse und Kanüle. So gewinnt man einen Teil von dem, was das Meer geraubt hat, wieder; Jj [ei] und Haarlemer Meer sind bereits trocken gelegt, für die Südersee wird dasselbe geplant. Die Hauptarme des Rheins heißen Waal und Lek. ein kleinerer Arm, die Jjssel [etjgel], geht in die Südersee. — Um das Flachland lagert sich der von Sturmfluten zerrissene Wall der westfriesischen Inseln, Reste der ehemaligen Festlandsküste. 2. Bevölkerung, a) Abstammung, Religion, Charakter. % der ans mehreren deutschen Stämmen, nämlich Holländern, Flamingen (Flamm) und Friesen, gebildeten Bevölkerung sind evangelisch, ys katholisch. Der Niederländer hat große wirtschaftliche Tugenden, er ist arbeitsam, sparsam*), von peinlicher Sauberkeit, ein Erbe der alten batavischen Treue, zu Handel und Seefahrt geboren, aber ohne hohen idealen Sinn. b) Nahrungsquellen. Der Land bau, wenn auch in den besseren Ackerbau- strichen musterhaft betrieben, deckt den Getreidebedarf bei weitem nicht, wendet sich außerdem in der Gegenwart immer der Pflege der Handelsgewächse zu, wie Cichorie, Senf, Anis, Kümmel, Tabak, Zuckerrübenhanf, Flachs; der Gartenbau bringt Gemüse und Blumen massenhaft auf den Weltmarkt. Zu den Hauptquellen des Landes gehört die Viehzucht, die nirgends besser eingerichtet ist als auf den Weidegründen der fruchtbaren Marschen und nicht nur Mast- Vieh, sondern auch Butter und Käse reichlich an die Nachbarlande abgiebt. Die Fischerei ist im Heringsfang noch von Bedeutung. Ju den Küstenprovinzen blühen hauptsächlich solche Gewerbe, welche an den Seeverkehr geknüpft sind: Schiffbau, Verfertigung von Segeltuch, Ankern und Pumpen, Geneverbrenne- reien, Zucker-, Tabak-, Papier-, Thonpfeifen-Fabriken u. s. w. — Die Nieder- lande sind noch immer „das Hafenland der Tropen", im übrigen läuft ihr aus- Wärtiger Handel, einst der erste der Erde, zumeist nach Deutschland und Groß- britannien, von denen das an Bodenschätzen arme Land Rohstoffe empfängt wie Eisen, Kohlen, Holz, Steine, anch viel Papier. 3. Regierungsform und Städte. An der Spitze des Staates steht ein König; die Krone ist auch iu der weiblichen Linie erblich (daher gegenwärtig eine Königin). — Die wichtigeren Orte liegen fast alle im S.w.-Flügel: nahe der Südersee Amsterdam, d. i. der Deich an der Amstel, auf eingerammten Pfählen erbaut und von zahlreichen Kanälen (Grachten) in allen Richtungen durchzogen, daher Hollands Venedig; bedeutende Fabrik- und Handelsstadt (Kaffee, Dia- manten), mit der Nordsee durch zwei Kanäle verbunden, 440000 E. — Die schöne Hst. und Residenz ist Haag,**) in der Nähe herrlicher Dünenwaldungen, 160000 E. — Zwischen Amsterdam und Haag in der Mitte liegt Leiden, eine der ältesten Städte der Niederlande, mit berühmter Universität. — Haarlem, am trocken gelegten Haarlemer Meere, ist bekannt durch seinen Blumenbau und Blumenhandel, namentlich in Tulpen, Hyazinthen und Rosen. Neben Amster- dam ist das reiche Rotterdam,^ am untersten Lek, Stapelplatz für Kolonial- waren, 210000e. — Utrecht [iitrecht], Universität, Mittelpunkt einer Festungs- kette zwischen Lek und Südersee. Vom Kriegs- und Handelshafen Vlissingen, auf der S.-Spitze der Insel Walcheren, Überfahrt nach Queenborough skww- *) Die Holländer gelten nächst den Engländern für das reichste Volk der Erde. **) Für „'s Gravenhage", d. h. des Grafen Haag oder Wald, einst Jagdschloß der Grafen von Holland.

9. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 52

1896 - Breslau : Hirt
52 Europa. zauäres, dessen Bett in dürrer Zeit wie das vieler anderer spanischen Flüßchen zur gangbaren Straße („Rambla") wird, 650 m it. d. M. Die Stadt vereinigt, wie die strahlenförmig von ihr auslaufenden Bahnen, so die Vertreter aller Stämme in ihren Mauern. N.w. davon Philipps Ii. Schloß Escoriäl, s. im Tajothale die Sommerresidenz Aranjuez. Weiter flußabwärts Toledo, d. i. Erhabene Warte, hoch über dem Tajo, ehemals Sitz westgotischer, maurischer und spanischer Könige. Im S. die tafelgleiche Steppenfläche La Mancha smäntscha^, das Land der Windmühlen und die Heimat des Don Quixote. In dem an Portugal grenzenden Weidelande von Estremadnra, dem Winteraufenthalt der Merinos, die Reste des Klosters San Duste [juste], wo Karl Y. sein Leben beschloß. In dem schönen Andalusien (d. i. Land der Vandalen) das „heitere" Sevilla, eine große Handels- und Fabrikstadt, 145000 E. S. davon die Weingärten von Jerez, die den Sherry-Wein liefern. Der hohe, stark befestigte Kalkfelsen von Gibraltar ist seit 1704 englisch. — Am Ozean der Kriegs- und Handelshafen Cadiz [f-dmfj]. Von Pälos fuhr 1493 Columbus aus. In Granäda, um die Sierra Nevada herum gelagert, die gleichnamige Hst., überragt von der Alhambra, einer einst märchenhaft schönen Burg der vertriebenen Maurenkönige. In der Mitte der Südküste Malaga, mit bedeutender Ausfuhr vou Weiu und Südfrüchten. — Die 3 ö. Küsteulaud- schafteu find: Das seidenreiche Murcia, mit der gleichu. Hst.; Valencia, der „Garten Spaniens", mit der Handelsstadt Valencia, 170000 E., und dem Kriegshafen Cartagena; das gewerbsleißige Catalonien. In der Mitte seiner Küste Barcelona [barßeloita], mit Baumwollwebereien und Eisenfabriken, die rührigste Handels- und Fabrikstadt Spaniens, 270000 E. Regenarm, schlecht bewirtschaftet und daher nur gering bevölkert ist Ära- gouieu; am Ebro Zaragoza; die alte Königsstadt war einst viel bedeuten- der als jetzt. Die höchst gelegene Landschaft Europas mit durchschnittlich 800 rn Höhe ist Alt-Castilien; hier liegt der wichtige Seehafen Santander. Welche Eisen- ' bahn endet hier? In das zerklüftete Astnrien hatte sich die von den Mauren zurückgedrängte christliche Bevölkerung gerettet. Von hier aus eroberte sie das Land zurück. Ausgangspunkt zur Vertreibung der Ungläubigen war Oviedo. Wie heißt die winzige Bauern- und Hirten-Republik in den Pyrenäen? Die auswärtigen Besitzungen könnten für das Mutterland eine reiche Quelle des Wohlstandes sein; trotzdem decken ihre Einkünfte kaum die eigueu Verwal- tnngskosten. Spanien besitzt: in Afrika die Presldios, 5 feste Plätze ans der Zeit, da Spanien das w. Mittelmeer beherrschte; die canarischen Inseln, zwei Guinea-Inseln und die W.-Küste der Sahara. Der letzte Rest der amerikanischen Besitzungen sind Euba und Puerto-Rico. In Asien die Philippinen. In Australien die vulkauischeu Marianen und die meist niedrigen Karolinen. b) Königreich Portugal. [93 000 qkm, 4,7 Mill. @.] a) Lage und Volkswirtschaftliches.*) Portugal, von Spanien durch unwirtliche Landstriche, Flußbarren, Mangel aller Handelsbeziehungen, durch Sprache und Geschichte getrennt, war mit seiner dem Ozean znge- *) d, i. Landwirtschast, Gewerbe, Handel und Verkehr.

10. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 34

1896 - Breslau : Hirt
34 Europa. Ungarns, die aber durch Weizen- und Maisbau immer mehr eingeschränkt werden. Geflügel und Bienen überall, im S. Seidenraupen. Die Wälder bergen sehr viel Wild, namentlich in Böhmen; Bären und Wölfe Hausen in den Karpaten. Das Mineralreich liefert Kohlen, Eisenerze, Gold, Silber, Quecksilber, Blei und Salz. Von Wichtigkeit sind anch die vielen heilkräftigen Mineralbäder (nenne die bekanntesten!). Die Gewerbthätigkeit, vielfach noch Hausindustrie, steht weit hinter derjenigen von England, Deutschland und Frankreich zurück. Be- deutendes leistet das Großgewerbe an Eisen-, Stahl- und Webwaren, sowie an Bier, Papier und Glas. Die Lage des Staates bringt es mit sich, das; derselbe den Vermittler des europäisch-asiatischen Handels bildet. Hauptverkehrs- straße ist die Donau, Eisenbahnknotenpunkte sind Wien und Ofen-Pest. 4. Bevölkerung. Kein anderer Großstaat zeigt in Bezug auf die Abstam- muug seiner Bevölkerung, sowie deren Sprachen und Sitten eine größere Mannigfaltigkeit als Österreich - Ungarn. *) Etwa 10l/2 Mill. sind Deutsche. Sie wohnen in den Alpenländern und in den Randgebirgen Böhmens, außerdem in vielen Sprachinseln fast in allen Teilen des Reiches, vornehmlich in Sieben- bürgen. Die Slawen machen, in verschiedene Stämme zersplittert, init 1!) Mill. fast die Hälfte der Gesamteinwohnerzahl aus. Ihre Wohnsitze sind der N. und S. der Monarchie. ?J/2 Mill. Magyaren oder Ungarn bewohnen das Donau- tiefland, wo sie-sich zwischen N.- und S.-Slawen eingeschoben haben. Dazn kommen noch Italiener in S.-Tirol und auf dem Küstensaume des Adriatischen Meeres, Rumänen in Siebenbürgen und der Bukowina, Zigeuner u. a. m. Keine dieser Nationen überwiegt so entscheidend, daß sie zur Herrschaft über die andern berufen wäre. Die geistig und gewerblich am höchsten stehenden Deutschen waren bis vor 30 Jahren das herrschende Volk; aber seitdem streben die slawischen Stämme, besonders die Tschechen, nach völliger Selbständigkeit, und in Ungarn herrschen die Magyaren. Doch ist das Deutsche die Sprache des Gesamtheeres. — Eine größere Einheitlichkeit zeigt die Bevölkerung in reli- giöser Beziehung. Über S/4 derselben sind römisch-katholisch, annähernd je 4 Mill. griechisch-katholisch und evangelisch, daneben 1,6 Mill. Inden und in Bosnien V2 Mill. Mohammedaner. 5. Staatliche Entwicklung, Einteilung und Städte. Die Hauptader des beginnenden und fortschreitenden österreichischen Staates und Lebens ist die Donau. Österreichs ganze geschichtliche Entwicklung ist ein Hinauf-und Hinab- wachsen läugs des Stromes fast von einem Nebenflüsse zum andern. Stamm- land des Kaiserstaates ist die von Karl d. Gr. gestiftete avarische Mark, die ini 10. Jahrhundert gegen die Magyaren neu gegründete Ostmark, das heutige Kronland Nieder-Österreich. An dieses Kernland, dessen Markgrafen all- mählich selbständige Herzoge wurden, schlössen sich die Alpenländer Steiermark und Krain. 1278 kam der Grenzstaat an das Haus Habsburg. Dieses erwarb Kärnten und Tirol, und das Land erhielt den Titel eines Erzherzogtums. 1526 wurden die Königreiche Böhmen (mit Mähren und Schlesien) und Ungarn, die bis dahin als selbständige Reiche bestanden hatten, gewonnen, und so stieg das Reich zur Großmacht empor. Die schwierigste Ausgabe blieb dem Staate als Hort der Christenheit gegen die Türken. Infolge des 30jährigen und der *) Wohl weift Rußland ein noch bunteres Völkergemisch auf, aber einer seiner Volksstämme, der russisch-slawische, herrscht vor, wodurch dies Reich m höherem Grade geeinigt erscheint als Österreich-Ungarn. S. S. 41.
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