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1. Bd. 1 - S. 28

1854 - Leipzig : Engelmann
28 Geschichte der alten Welt. Paropamisus (Hindukhugebirge) angesehen ward. 3. Das Hoch- gebirge des Altai mit seinen Fortsetzungen nach Osten (D au rische Berge) und nach Westen (Muztag, Thian-Schangebirge). 4. Die auf der Grenzscheide von Asien und Europa im Nordosten des kaspischen Meeres sich hin- ziehenden Hyperboreischen Berge (Ural). 5. Der hohe mit ewigem Schnee bedeckte Caucasus zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere. 6. Das Khingkan Gebirge, wodurch das chinesische Tiefland von dem großen Hochlande getrennt wird. — Nur der Süden und Westen Asiens, wo Cultur- staaten mit fortschreitender Bildung und wechselnden Staatsformen sich entwickel- ten, Indien, die persische Monarchie, die Staaten in Mesopota- mien, Syrien, Klein-Asien u. a. sind Gegenstand der Geschichte; das stabile Chinesenreich im Osten dagegen und der von wandernden Nomaden- stämmen (Scythen) bevölkerte Norden, wo nur Zustande von längerer oder kürzerer Dauer, theils, wie in China, mit einem Anstrich äußerer Civilisation, theils, wie bei den Scythen und Sarmaten, in der nackten ursprünglichen Rohheit sich den Blicken des Forschers darbieten, haben keine Geschichte. Die Bewohner Aegyptens, obwohl zu Afrika gehörend, werden vermöge ihrer aus Asien stammenden oder doch damit verwandten Cultur und Einrichtungen den morgen- landischen Völkern beigezahlt. I. Die Halbinsel Klein-Asien war von verschiedenen Völkerschaften thrazischen, syrischen, phönizischen und unbekannten Ursprungs bewohnt und an seinen drei Küsten mit griechischen Colo nien überdeckt, deren Gebiet sich oft weit ins Land hinein erstreckte und die großen Einfluß auf den Bildungsgang und die Lebenseinrichtungen der Urbewohner übten. Seine weltgeschichtliche Bedeutung „liegt in der vermittelnden Stellung zwischen Hochasien und Europa und der gegenseitigen Verpflanzung von Cultur." Das an Buchten und Vorgebirgen reiche, von Flüssen und waldbedeckten Bergen durchschnittene Land mit einem schönen gemäßigten Klima war für Handel und Schifffahrt sehr geeignet und an Ziegen- und Schaafheerden, wie an Produkten aller Art (Getreide, Wein, Oel, Südfrüchten, Rauchwerk, Wolle, Marmor und Metallen) reich und fruchtbar. — Hauptgebirg ist der weitverzweigte Taurus, von dem sich zwei nördliche Arme, der eine an die Südostküste des schwarzen Meeres bis nachkolchis, der andere durch Armenien längs der Süd- küste des kaspischen Meeres ausdchnen, indeß ein südlicher Arm durch Cilicien („cili- cische Pässe") nach dem Euphrat zu läuft und jenseit des Tigris unter verschiedenen Na- men sich durchmedien, Parthien, Gedrosien u. a. erstreckt. Zu seinen bedeutendsten Höhen in Klein-Asien gehören der Ida, Olympus, Sipst lus, Tm olus u. a. Hauptflüsse sind: 1) Zum Waffergebict des schwarzen Meeres (Pontus Euxinus), Pha- sis, Halys, Parthenius und Sangarius; 2) des Marmormeers (Pro- pontis), Rhyndacus (Lucullus Sieg über Mithridatcs 73 v. Chr.), G r a n i c u s; 3) des ägeischen Meeres, Seaman der, Hermus, mit vielen Nebenflüssen, Caystrus, Mäandrus; 4) des innern (lycischen) Meeres, an der Südküste Glaucus, Xanthus, Cestrus, Eurymëdon (Seeschlacht, 469), Calycadnu^ (Friedrich Barbarossa fl 1190), Cydnus (Alexander), S a ru s. — Landschaften : 1) My- sien, mit dem Gebiete von Troja (Ilium) und den Ruinen des unter der macedonischen Herrschaft neu entstandenen Neu-Ilium, südlich vom alten; die wichtigsten Städte waren griechischen Ursprungs und gehörten dem äolischen Bunde an (§. 59). 2) Ly- dien, vulkanisch, weinreich und fruchtbar, aber von häufigen Erdbeben heimgesucht. Das ursprünglich streitbare Volk wurde seit Cyrus verweichlicht; reich durch Handel und In- dustrie, verfiel es in Wollust und Sittcnlosigkeit, ergötzte sich an Flötenspiel und Brctspiel und erfand Wirthshäuser und Garküchen. Die Küstcnstädte gehörten zum ionischen Bunde (§. 59); im Innern des Landes sind zu merken: Sardes, Residenz der lydi-

2. Bd. 1 - S. 30

1854 - Leipzig : Engelmann
30 Geschichte der alten Welt. streitbaren Barbarenvölkern (darunter die stahlarbektenden Chalyber) bewohnt, reich an Obst, Honig, Wolle und Mineralien; unter den Städten sind außer den griechischen Colonien, Cernsus und Trapezus, besonders zu merken Pharnacra, Amasia (Vaterstadt des Geographen Strabo), Com an a Pontica mit einem berühmten Tem- pel und Orakel; Neocäsarea, Zela (bekannt durch Cäsars Sieg über Pharnaces), Sebastia u. a. Kleinasien war vorzugsweise der Sitz wollüstiger und unsittlicher Reli- gionsculte mit unzüchtigen Gebräuchen (P ri ä p u s eult, Cybele dienst u. a.). Ii. Die Caucasusländer, Sarinatia, Scythia. l) Colchis galt für eine von einem zurückgebliebenen Ueberrest des Heeres des Sesostris gegründete ägyptische Colonie, reich an Hanf, Flachs (Leinenweberei), Schiffbauholz, Honig und Wachs ; mit den Städten Dio s curias (später Sebastopolis), Archäopolis u. a. 2) Jberien, ein vom Fluß Cy ru S durchströmtes gesegnetes Land, dessen Bewohner, modisch - assyrischen Ursprungs, in vier Kasten getheilt waren. 3) Albanien, von einem armen friedfertigen, im Reiten und Bogenschießen geübten Volke bewohnt (den Vorfahren der Alanen); sie zerfielen in zwölf Horden und hatten die Sitte, dem Verstorbenen seine ganze Habe mit ins Grab zu geben. — 4) Das als astatisches Sarmatien bekannte Land zwischen Don (Tanais) und Wolga (Rha) war von verschiedenen uncultivirten Völkern bewohnt, die den Gesammt- namen S a r m a t e n oder Sauromaten führten und mit den an der Küste angelegten griechischen Colonialstädten (Pitffus, Sinda, Phanagorsst, Tanais u. a.) Tauschhandel trieben, indem sie Pelzwerk und Sclaven gegen Wein und Kleidungsstoffe eintauschten. — 5) Die großen, theils aus Gebirgsgegenden, theils aus Steppen und Grasebenen bestehenden und von den Flüssen Oxus (Amu) und Jaxartes (Sihon) durchschnittenen Länderstrecken ostwärts vom kaspischen Meer, waren von wilden Noma- denvölkern, Scythen, bewohnt, die in Zelten oder bedeckten Wagen wohnten, als Reiter und Bogenschützen in den Kampf zogen und aus der abgezogenen Haut der erschlagenen Feinde Pferdegeschirr, aus ihrem Schädel Trinkgefäße bereiteten. Sie standen unter ein- zelnen Stammhäuptern, denen ein König mit der unumschränktesten Gewalt übergeord- net war. Die Kriegsgefangenen wurden geblendet und zum Melken und Viehwarten gebraucht; wer nicht wenigstens Einen Feind erschlagen, durfte bei Gelagen nicht aus dem im Kreise umgehenden Ehrenbecher trinken. Die wilden, streitlustigen Massage- ten, Saken u. A. wurden zu ihnen gerechnet. Iii. Serica und Indien. Das unter dem Namen Serrsta (Seidenland) den Alten bekannte Ostland umfaßte einen Theil der kleinen Bucharei und das nordwestliche China. Die Bewohner werden geschildert als ein friedliches, Ruhe und Gemächlichkeit liebendes Volk, das ungeachtet eines lebhaften Caravanenhandels mit dem Norden und Westen allen Umgang und Verkehr mit andern Völkern mied, große und reiche Städte bewohnte und die schönsten Seidenstoffe lieferte, Angaben, die noch jetzt auf die Chinesen passen.—Indien, schon in alter Zeit wegen seiner kostbaren Erzeugnisse Ziel und Mittelpunkt des Carava- nen- und Scehandels, besitzt mit seiner Abwechselung von Küsten- und Binnenland, Hoch- und Tiefland die größte Mannichfaltigkeit in Klima, Erzeugnissen und Volksleben. Im Norden und im nördlichen Osten und Westen durch himmelhohe Gebirge, darunter das 40 Meilen lange Himalay a mit dem Dhawalagiri, in den südlichen Theilen vom Meer begrenzt, bildet Indien „einen geographisch, klimatisch und historisch abgeschlossenen Continent", von der Natur zur Entfaltung eines eigenthümlichen Culturlebens in seinem Innern bestimmt. Durch die nach Süden laufenden Senkungen entsteht zwischen dem rie- senmäßigen Gebirge mit seinen Schneehöhen und der indischen Ebene ein Stusenland, durch das die auf dem Himalaya entspringenden größten Ströme sich ergießen (von der Nordseite desselben der Indus und Sutletsch, von der Südseite der Iamuna, Ganges und Brahmaputra) und dem südwestlichen und südöstlichen Meere zufließen. Die Westgrenze bildet das Brahugebirge mit dem Hochlande von Kelat, die Ostgrenze

3. Bd. 1 - S. 27

1854 - Leipzig : Engelmann
Morgmländische Völker. 27 nach Erbauung der Stadt (u. e. 753 vor Ehr.); andere Völker nahmen andere Ausgangspunkte. Auch die Genealogie (Geschlechterkunde) kann als histo- rische Hülfswissenschaft gelten, in sofern sie durch tabellarische Darstellung der Geschlechtsfolgen den Zusammenhang fürstlicher Familien und Dynastien erläu- tert und veranschaulicht. §.20. Zur leichtern Uebersicht theilt man die Weltgeschichte in folgende Hauptzeitalter: I. die alte Welt, wo republikanische oder despotische Staats- formen und heidnischer Cultus vorherrschen. Diese findet ihr Ende durch die Völkerwanderung (im 5. Iahrh. n. Ehr.), welche Ii. das Mittel- alter herbeiführt mit den complicirten Zustanden des Feudalnexus, mit strenger Sonderung der drei Stande, Wehr-, Lehr- und Nähr-Stand (Adel, Geistlichkeit, Bürger und Bauer) und unter dem Einfluß der päpstlichen und priesterlichen Hierarchie. Dieser Einfluß wird gebrochen durch die Refor- mation (1517), nachdem zuvor die Entdeckung von Amerika (1491) und das Aufblühen der Künste und Wissenschaften den beschränk- ten Gesichtskreis des Mittelalters erweitert. Dadurch entsteht Iii. die Neu- zeit mit Hebung des Bürgerstandes und der auf stehende Heere gegründeten Fürstenmacht, bis die Verfassungskämpfe, die in der französischen Re- volution (1789) ihren Höhepunkt erreichen, die neueste Zeit einleiten, deren Haupt-Tendenz Gleichstellung der Stände und Theilnahme des Volks an der Regierung ist. 1. Morgen ländische Völker. §♦21. Geographischer Abriß von Asien. Mitten durch Asien zieht sich mit vielen Abwechselungen von Erhebungen und Senkungen ein unermeßliches vom schwarzen Meer bis nach Korea sich erstreckendes und von Westen nach Osten sich fast fächerförmig erweiterndes Hochland, im Norden durch denaltai und andere Bergketten, im Süden durch das mythenreiche Wundergebirge deshimä- laya von den umliegenden Tiefländern getrennt. Durch das Hindukhu- Gebirge (Paropamisus) wird dieses Hochland in ein größeres, östliches, und iss ein kleineres, westliches Plateau geschieden. Es bildet die Kerngesialt Asiens, um die sich das Tiefland in fünf Hauptgruppen anschließt, zwischen welchen sich wieder mehre kleinere vom großen Hochlande durch Gebirge getrennte und größten- teils als Halbinseln weit ins Meer hervortretende Hochländer erheben. Unter die- sen sind die arabisch-sy rische und die v o r d e r i n d i sch e Halbinsel am bedeu- tendsten. Die Gebirge Asiens, die den Süd-, Nord- und Ostrand des mitt- leren Hochlandes bilden, gruppiren sich um folgende Hauptsyfteme: 1. Das ganz Klein-Asien in zwei Richtungen durchziehende Tau rusgebirge mit dem my- thenreichen Ararat. 2. Das bei den Alten unbestimmt und weit gedachte Imausgebirg, als dessen östliche Fortsetzung derhimalaya (Emodi-Berge) mit den paradiesischen Ursitzen der Menschheit in seinen an Hauslhieren, Ge- treide, Gartenfrüchten und Obst reichen Abhangen, und als westliche der seit Ale- xanders Eroberungszug unter dem Namen des indischen Kaukasus bekannte

4. Bd. 1 - S. 34

1854 - Leipzig : Engelmann
34 Geschichte der alten Welt. durchschnitten von kahlen und felsigen Armen des Libanon und Antilibanon, die mehrere bemerkenswerthe Berghöhen bilden, namentlich den waldreichen, zerklüfteten aber mit grasreichen Triften abwechselnden Carmel, den isolirten, kegelförmigen, waldbedeck- ten Tabor, den als Hauptsitz des Götzencultus bekannten Garizim u. a. Unter den Seen ist das todte Meer (Asphalt-See) und der See von Liberias oder Genesa- reth besonders zu merken. Das an Wein, Palmen, Getreide, Südfrüchten, Oel, Honig u. a. sehr reiche Land zerfiel in vier Theile: 1. Galiläa, eine grasreiche Hochebene, die nur von einzelnen Berggipfeln wie dem Tabor (7000') überragt wird, mit der Stadt Dan (Sitz des ägyptischen Stiercultus), Capernaum am See Genesareth; Liberias, He- rodes' begünstigte Residenz ; E m a u s mit warmen Bädern ; Nazareth auf einem Hügel mitten in einem Bergkeffel von weißen Kalkfelsen ; Megid d o, alte Residenz canaanitischer Könige. A. Samaria, ein von Waldungen beschattetes fruchtbares Thailand, faßte haupt- sächlich folgende Städte: die von Salmanassar zerstörte, von Herodes wieder aufgebaute und Sebaste genannte Hauptstadt Samaria; Scythopolis, eine größtentheils von Heiden bewohnte Stadt; Jis ree l (S tr ad ela) in einer schönen Ebene, Residenz einiger israelitischen Könige; Sichern (Neapolis) unweit des Garizim, Hauptsitz des Götzen- dienstes. 3. Judäa, das Hauptland, im Süden von eingewanderten Id um äern be- wohnt, eine Landschaft von ernstem Charakter, wo sich aus weiten Strecken nur einzelne Büsche von fahlen Oelbäumen oder durchsichtigen Gruppen weniger Palmen erheben, ent- hielt berühmte Städte: Cäsarea, See- und Hafenstadt, von Herodes verschönert, später Sitz des römischen Statthalters; Joppe, alte See- und Hafenstadt; Lydda (Diospo- lis), Jericho, uralte Canaaniterstadt in einer an Palmen, Balsamstauden und Datteln reichen Gegend, wo in der tropischen Atmosphäre zehn Monate im Jahr Trauben, Feigen und edle Südfrüchte gedeihen; Hebron, alte Priesterstadt mit Asylrecht; Bethlehem auf einer Anhöhe, Geburtsort von David und Jesus Christus; Jerusalem, auf vier durch jähe Thäler von einander getrennten Hügeln erbaut und aus der Altstadt und der von Herodes Agrippa angelegten und zur Stadt gezogenen Neustadt bestehend. Jene zerfiel a) in, die Oberstadt auf dem Hügel Zion, mit einer 60 Thürme enthaltenden Mauer umgeben; b) in die Unterstadt aus dem halbmondförmigen Hügel Akra, mit einer eige- nen Mauer und o) in den Tempelberg M orij a; die Bevölkerung betrug gegen 150,000 Einwohner. Der Sa l o m. Tempel war mehr ausgezeichnet durch seine schimmernden Stoffe, sein kostbares Holz und den Glanz des Goldes, als durch architektonische Schön- heit oder Größe; in der Nähe der durch das Thal Kidron von der Stadt getrennte O el- berg ; die Gegend um das tod te Meer, in welches sich der I ord an verläuft, ist ganz öde. 4. Peräa, jenseit des Jordans mit Cäsarea Pancas, Gadara, Rabbath Amm on (Philadelphia), Städte der Ammoniter; R a b b ath Moab (Stadt der Moa- biter), Pell a u. a. — „Im Gegensatz zu den großen einförmig gebildeten Gebieten von Arabien, und Mesopotamien zeigt dieses westliche Bergland Wechsel und Mannichfaltigkeit. Die schmale Küste drängt ihre Bewohner auf die See hinaus, die üppige Fruchtbarkeit der tieferen Senkungen ladet zur Bestellung des Ackers, zu Wein- und Obstbau ein, während die höher liegenden Thäler und Bergrücken nur ein Hirtenleben, mit geringem Anbau ver- bunden, gestatten." — „Zugleich gibt diese syrische Küste durch Meer und Berglust, durch Seefahrt und Gebirgsleben den erschlaffenden Einflüssen der Sonne des Orients starke Gegengewichte, sie verbindet die Elemente, welche Leben und Kraft der Bewohner frisch und straff zu erhalten pflegen. Zieht das Meer in die Ferne und bildet es aus seinen Wel- len eine bewegliche, unternehmungslustige, thatkräftige Bevölkerung, so zwingt dagegen die starre Natur der Berge, die Geschlossenheit der Thäler zu einfacher, gleichbleibender Lebensweise, zum Festhalten des Hergebrachten und Ueberlieferten. Je näher diese Gegen- sätze einander sind, um so energischer müssen sie auf einander wirken, um so eindringender wird der Prozeß des geistigen Lebens sein." — Die Süd-Westküste bewohnte das alte

5. Abt. 2 - S. 674

1830 - Hannover : Hahn
Lagern, besonders în N. Noch bemerken wir die häufig vorkommenden Reste von Elefanten- u. a. großen Thierknochen in den nördlichen Gegenden und auf den Inseln des Eismeeres. — Die höchst geringe Einwohnerzahl ist sehr verschieden vertheilt: es giebt einige ziem- lich bewohnte Gegenden, der größte Theil des Landes aber ist öde, nur mit einzelnen Dorfschaften besetzt oder von Nomaden durchzogen; viele Quadratmeilen Landes besonders in N. enthalten oft nicht ein mensch- liches Wesen. Die Zahl aller E. beläuft sich noch nicht auf 2 Mill. Sie gehören theils dem Mongolischen, theils dem Kaukasischen Stamme an. Zu ihnen den Mongolen gehören a) die T u n gusen vom Jenisei bis zum Östlichen Ozeane — 16,000 (die an der Küste wohnenden heißen Lamuten). 6) die Burjaten am Baikal See ^,73.000. c) Sojoten und Songaren westlich von den vorigen, d) Jukagiren an der N. Küste in O. der Lena — 1500. e) Kor- li ä k e n östlich von den vorigen an der Kolyma bis zum Aüiadyr — 1400. f) Tschulisch en auf der No. Küste, g) Kamt schaba- len auf Kamtschatka — 1400. 6) Tomskische und Jenisei- sche Ostjak en. i) Samojeden in N. um Ob und Jenisei — 3000. k) Kalmykken in den südwestlichen Steppen, sehr zahlreich. 1) Finnische Ostjaken am Ob und Jrtisch. m) Wogulen, ebenfalls Finnischen Stammes, zwischen Ural und Öby — 2100. Kaukasier sind die Tataren in sehr zerstreueten Stämmen meist ln W. Sibirien — 30,000; zu ihnen gehören auch die Bucharen, Barabinzen, Turalinzen an der Tura, Teleuten am Tom im Gebirge bis Kusnezk, Beltiren und Birjussen am Ubakan n. a. zum Theil stark mit Mongolen vermischt. Auch die Jakuten sind wahrscheinlich Tatarischen Stammes, im nördlichen Gebiete der Lena — 66,000. Aülßer diesen giebt es noch manche kleinere Völkerschaften, deren Herkunft zum Theil unbekannt ist. Die Zahl aller Eingebornen des Landes beträgt keine halbe Million und hat sich durch Europäische Krankheiten (Blattern u. a.), Branntwein und Druck der Europäer noch immer vermindert. Zahlreicher sind die eingewanderten Euro- päer, fast lauter Russen, besonders viele Kosaken, als Colonisten, Beamte, Soldaten und Verbrecher; auch Deutsche finden sich hier als Colonisten, Bergleute und Beamte. Die Eingebornen sind fast alle rohe Jäger- und Fischervölker; die Mongolischen Nomaden der südlichen Gegenden, welche sich zum Lamaismus bekennen, stehen schon auf einer höheren Stufe der Cultur und sind ihren Stammge- nossen in Hochasien ziemlich gleich; auch Muhamedaner finden sich namentlich unter den Tatarischen Völkerschaften; die übrigen sind wahre Heiden, dem Schamanendienste ergeben. Das Christenthum ist hin und wieder, aber meist in sehr roher Gestalt verbreitet; wohlthätig wirken die Bibelgesellschaften für diejenigen Völker, welche eine Schrift- sprache haben. Ganz Sibirien steht unter Russischer Herrschaft, die sich jedoch bei den meisten Stämmen nur auf die Erhebung eines ge- ringen Tributs erstreckt. Die Tschuktschen sind noch gar nicht unter- worfen und manche Mongolische Nomadenstämme leben auf der Gränze ebenfalls unabhängig, stets bereit in das Chinesische Gebiet überzugehen. Das ganze Land zerfällt in die beiden Generalgouvernements

6. Abt. 2 - S. 684

1830 - Hannover : Hahn
084 Asien. bemerken ist ein kleiner Freistaat Rubascha oder Rubitschi im Gebirge, dessen E. nach ihrer Behauptung von Europäern absiammen und einst Christen waren, wie es durch manche Sitten allerdings bestätigt zu wer- den scheint (Genueser hatten im Mittelalter starken Verkehr mit Kauka- sien); jedoch sind sie völlig den Lesgiern' ähnlich. Sie treiben weder Ackerbau, noch Viehzucht, führen keinen Krieg, sondern beschäftigen sich nur mit Metallarbeiten; ihre Waffen sind berühmt. Älteste stehen an der Spitze der Regierung. 5) Tscherkessicn, Tireassren — 1500q> M. Diese Provinz begreift den ganzen nördlichen Theil Kaukasiens zwischen dem Hauptgebirge und den Flüssen Kuban u. Terek, vom Schwarzen Meere bis zum Kaspischen See. Der Boden erhebt sich von den Steppenebenen bis zum Hochge- birge. Die E. sind Tscherkessen, Osseten, Midzhegen (Risten) und Awchasen; außerdem Tatarische Stämme, als Rumykken, Nogaier u.a. Das Land der Tscherkessen, die unter verschiedenen von Rußland abhän- gigen Frusten stehen und sich in 11 Stämme — 220,000 Köpfe, theilcn, begreift die Große und Rleine Rabarda am Terek und Sundscha bis zum Schwarzen Meere. Städte sind hier nicht, dagegen verschiedene Forts und kleine Orter neben den hier zahlreichen warmen Bädern, als Alexan- derebad, Rarharinenbad, pererebad u. a.— Südlich davon am oberen Terek und am N. Abhange des Hochgebirges wohnen die Öfteren — 40,000, in deren Gebiete der Hauptpaß Derial (Porta Caucasia). Ihre Wohnplatze sind Dörfer und einzelne Höfe; sie sind grvßtentheils unab- hängig, treiben Ackerbau und Viehzucht, nicht weniger auch Räuberei. Sie scheinen nicht ursprünglich im Kaukasus einheimisch zu sein. — Im W. der Großen Kabarda ist das Gebiet der Awchasen — 240,000, am Kuban und Schwarzen Meere, selbst in S- des Kaukasus. Am Schwarzen Meere sind verschiedene elende Örter, Häfen und Festungen: Anapa: 3000 E., Sugudsjuk u. a. Vergl. Imirerien u. a.— Neben den Awcha- sen am Kuban leben Nogaier Tataren.— Östlich von der Kleinen Ka- barda an der Sundscha und deren Nebenflüssen ist das Gebiet der Mid- schegen (Tscherschenzen, Inguschen, Rarabulaken) — 160,000, als Räuber besonders berüchtigt, mit Christ!., Muhamedanischen oder Heidni- schen Religionsgebräuchen. Alle Bemühungen der Russen können sie nicht von Räubereien abhalten; nur eine starke Bedeckung vermag die Reisen- den von Mosdok bis zur Russischen Festung Wladikawkas zu schützen.— Im Gebirge neben Mingrelicn leben die Basianer, ein Tatarisches Volk. Am Ufer des Kasp. Sees und am Terek u. Koisu ist das Gebiet der Rumykken — 55,000 E., Tataren, die starken Sklavenhandel treiben und unter verschiedenen Chans stehen. Hauptörter sind Aksai und Endery. 6) Armenien, ehemals die Provinz Eriwan und andern Gebiete, welche 1828 von Persien abgetreten wurden. Die Gränze gegen Persien macht größtentheils der Aras, doch ist auch ein Theil des Küstenlandes in S. das Kur Russisches Gebiet. In W. ist das Armenische Gebirge mit dem Ararat in S. des Aras Der Gukscha oder Eriwan See, 6m-

7. Abt. 2 - S. 722

1830 - Hannover : Hahn
722 Asien. Indien. austreten nicht möglich ist. Es giebt 4 solche Kasten, wahrscheinlich ursprünglich eben so viele Stämme, die nach einander ins Land ka- men, denn noch jetzt findet man ganze Völkerschaften, die nur einer Kaste angehören; aber diese Kasten haben mehr als 80unterabtheilnn- gen und es herrschen dabei so verwickelte Verhältnisse, daß es schwer für den Europäer ist, von der ganzen Einrichtung eine deutliche Über- sicht zu bekommen. Die Hauptkasten sind a) Braminen, aus Bra- mas Haupte entsprossen, zu denen Priester, Gelehrte, Staatsbeamte und Lehrer gehören. Viele Braminen treiben aber auch Handel und machen die Agenten der Europäer. Sie sind an sehr strenge Vorschrif- ten gebunden, dürfen z. B. kein Fleisch essen, genießen aber auch große Vorrechte und stehen in hohem Ansehen, zeichnen sich deshalb auch durch äußeren Schmuck aus. In manchen Gegenden sind sie durch Sittenlosigkeit berüchtigt; da sie größtentheils als Priester von den Einkünften der Tempel und den Geschenken der Hindu leben, so sind sie es besonders, die den Bemühungen Christlicher Missionairs entge- gen streben. k>) Tschettries, aus Bramas Schultern stammend, Krieger; zu ihnen gehören die Fürsten und die ganzen Stämme der Maratten und Rasbutten. c) Waisis, Kaufleute (Banianen), Landbauer (Gowassis), aus Bramas Bauche geboren, d) Sudders, Künstler, Handwerker, Fischer, Tagelöhner u. a., die ans Bramas Füßen stammen. Jede Kaste hat bestimmte Pflichten und Vorrechte, z. B. im Genuß gewisser Speisen, deren Übertretung gewöhnlich Ver- stoßung aus der Kaste nach sich zieht. Außer diesen giebt es noch ei- nen Stamm, der von den übrigen als bloßer Auswurf betrachtet wird, der weder in Städten, noch Dörfern wohnen darf, dessen Umgang und Berührung jeder Andere flieht, die Parias, auch durch ihre fast schwarze Farbe von den Übrigen unterschieden, aber, da sie an gar keine beschränkende Vorschriften gebunden sind, für Europäer als Die- ner , selbst als Soldaten sehr nützlich. Nicht allethalben wird mit gleicher Strenge auf den Kastenunterschied gehalten und viele Stämme haben ihn gar nicht. Die Kleidung ist bei den Geringeren sehr ein- fach, oft ein bloßes Tuch um den Unterleib; bei Reicheren verschiedene Gewänder, besonders die kostbaren Shawls. Das Bcmahlen des Ge- sichts ist nicht ungebräuchlich. Die Wohnungen der Armen sind elende Hütten von Bambus, die Reichen haben große massive Palläste. Das Hausgeräth ist, wie bei allen Orientalen, sehr einfach, Reis ist Haupt- nahrung, Wein und berauschende Getränke werden nur von den Aus- gearteten genossen, denn Mäßigkeit und Einfachheit ist ursprünglicher Nationalcharakter. Sehr zahlreich sind die Bekenner des Islam, unter ihnen selbst Fürsten des Landes; die Zahl der Christen unter den Eingebornen schätzt man auf etwa 15,000; außerdem leben aber auf der Südspitze Dekans noch 13,000familien Syrischer Chri- sten seit uralter Zeit, in völlig freier Ausübung ihrer Religion und auch Römische Katholiken aus den Zeiten der Portugiesischen Herrschaft. Ackerbau, Viehzucht und Handwerke sind allgemeine und sehr zweckmäßig betriebene Beschäftigungen; Bergbau, Jagd und Fi- scherei sind aber keinesweges unbekannt. Sehr wichtig ist der Han- del, besonders zur See; schon im Alterthume reizten Indiens Schätze

8. Abt. 2 - S. 665

1830 - Hannover : Hahn
Chinesisches Reich. 665 kühmtesten Handelsplätze ist Aaschgar, 10 Tagereisen in W. von Jcrken am Belurtag, von wo die Hauptkarawanenstraße nach der Tatarei führt. Das Amurland, oder die Mandschurei. Größe — 30 bis 35,000 Q. M. Es bildet den nordöstlichen Äb- hang Hochasiens zwischen 40 und 55° N.br., von hohen Gebirgsket- ten , die wohl meistentheils von N. nach S. laufen und sich steil zur Meeresküste hinabsenken, durchschnitten, zwischen denen der Amur oder Sachalin, der in Nw. aus der Bereinigung des Schilka (Onon) und Ärgun (Kerlon) entsteht upb von S. her den Son- gari mit dem Nonni aufnimmt, fast alle Gewässer des Landes sam- melt und als großer Strom ins Meer führt. In N. liegt Sibirien, in S. Korea, in W. die Mongolei, in O. das Japanische und Kuri- lische Meer. Das Klima ist in den südlichen Thälern noch sehr mild, so daß Reis und selbst Baumwolle gedeihen, in N. ist schon Si- birische Luft und auf den Gebirgen überhaupt dauernde Kälte. Die Produkte sind wie in den Nachbarländern, besonders liefern die großen Waldungen zahlreiches Wild und Pelzthiere; Obst und Getreide wird viel gebauet und die Viehzucht ist wichtig. Die E. sind Mandschus, oder Mandschuren, ein an Bildung, Sprache und Sitte von den eigentlichen Mongolen verschiedenes Volk, mit den Tungusen verwandt. Sie theilen sich in a) eigentliche Mandschus, welche südlich vom Ämu wohnen; aus ihnen stammen die Eroberer Chinas, b) Die Dauren (da —uren), ein Äckerbau und Viehzucht treibendes Volk, wohnen in W. c) Die Tungusen, Nomaden, wie in Sibirien, im nördlichen Theile, größtentheils von der Jagd lebend, d) Die Jü- pis, im Küstenlande, ganz von Fischfang lebend, roh, wie die Si- birier, aber von höchst gutmüthigem und liebenswürdigem Charakter, bei denen der Hund als Hausthier eine Hauptrolle spielt. Das ganze Land wird von Chinesischen Statthaltern unter einem Vicekönige regiert. Am Sachalin liegt die Stadt gl. N., die, wie andere Örter dieses Landes, Chinesischen Verbannten zum Aufenthalte dient. Tsitstkar am Nonni, Sirinula am Songari. Der südlichste Theil des Landes ist die Provinz ¿leaotong, die vom Siramuren durchströmt und von einem Pal- lisadenwalle und dem Gelben Meere umschlossen wird. Hier ist die Stadt Mukden mit einem königl. Schlosse, Sitz des höchsten Gerichtshofes. An der O. Küste liegt die Insel Sachalin oder Tschokka mit den Vorgebir- gen Elisabeth in N., Aniva in S., wo auch die Bai gl. N. an der Straße la peyrouse, welche das Land von der Japanischen Insel Ieffo oder Dschikka trennt. > Korea. Größe — 6 bis 7000 Q. M. Eine Halbinsel, Fortsetzung des Ämurlandes und ganz von derselben Beschaffenheit, jedoch mit wärme- rer Luft und fruchtbarer, wahrscheinlich stark bevölkert und sorgfältig angebauet. Die Produkte scheinen ganz wie in N. China zu sein; der Seidenbau ist hier sehr wichtig. Die E. gehören ohne Zweifel zu Volger's Handb. d. Geograph. 2fe Aust. 43

9. Abt. 2 - S. 740

1830 - Hannover : Hahn
740 Asien. Indien. Bramaputra, der hier 60 Flüsse von dem nördlichen Geb. Mohammed Rassim und dem südlichen Naga Geb. aufnimmt, in Sw. Richtung durchströmt. Das Land ist reich an allen Indischen Produkten, besonders an Goldsand, hat aber ungesunde Luft. Die E., vom Hindustamme und Braminischer Religion, — imill., sind in Cultur und Industrie den Hin- dus gleich. Assam stand seit 1812 unter Birmanischer Herrschaft, ist aber durch den Frieden 1826 befreiet und genießt jetzt Engl. Schutz. Die alte jetzt halb zerstörte Hauptstadt ist Gergong. Nicht weit davon die Resi- denz des Rajah Jorhauc (dschorraht), nach Anderen die nördlichere Fe- stung Rungpur (puhr). 2) Das -Land der Garrows (aus) im Garrow Gebirge, welches von dem großen Bogen des Bramaputra eingeschlossen wird, zwischen As- sam und Bengalen. Die E. stehen unter verschiedenen Rajahs, die wahr- scheinlich jetzt alle Engl. Hoheit anerkennen. Zwei derselben von Lachar (katfchar) mit der Hauptstadt Lospur und Iinreea (dschintia) sind erst 1826 von Birmanischer Herrschaft befreiet. — Südlich von Assam und dem Naga Gebirge liegt das Land Rassai oder Rassi, dessen Raja auch unter Englischem Schutze steht. Die Hauptstadt ist Munnipur. 3) Birma — 12,000 Q- M. Es liegt zwischen den Garrows, Kassai, Assam, Tibet, China und den östlichen Staaten Hinterindiens; in W. gränzt es an den Bengalischen und Martabanischen Busen und an die Englischen Besitzungen, in S. an Malakka. Der Irawaddy und der Saluan, zwischen beiden der Srrrang, der durch verschiedene Arme mit ihnen in Verbindung steht, und der kleinere pegu durchströmen das Land von S. nach N. In O> ist auch der obere Menam und Donnai; alle aber haben ihre Quellen in den nördlicheren hohen Gebirgen. Das ganze Land scheint aus Bergreihen zu bestehen, die zwischen sich weite Thaler und Ebenen (Stufen zum Hochlande) haben. Der Irawaddy bildet ein 30 M. langes Delta, Marsch- und Mvrastland; neben seiner westlichen Mündung ist das Lap Negrais. Regelmäßig treten die Ströme in der Regenzeit und den Sommermonaten vom Marz an aus ihren Ufern, da- her die nahegelegencn Städte auch auf Pfählen erbauet sind. Klima und Produkte sind, wie in Indien. Reich ist das Land an edlen und unedlen Metallen, Erdöl und besonders an herrlichen Tikwaldungen, daher ausge- zeichneter Schiffbau. Die E. bestehen aus verschiedenen Völkerschaften, die an Körperbildung, wie in Sprache, Religion und Sitte viel Ähnliches mit den Chinesen haben. Sie sind Buddhisten, treiben mancherlei Ge- werbe, sind besonders in der Schifffahrt wie in Künsten und Handwerken sehr erfahren und Asiatisch wissenschaftliche Cultur ist ihnen nicht fremd. Auch hier herrscht völlige Toleranz; selbst der König und dessen erster Mi- nister lassen ihre Kinder von Christlichen Missionairs unterrichten und zeigen Sinn für Europäische Bildung. In N. gehören die E. mehr dem Hindustamme an. Der Landesherr führt den Titel Boa, wahrscheinlich der mächtigste der Hinterindischen Regenten. Seine Kriegsmacht ist sehr bedeutend und besteht zum Theil in einer Flotte von einigen 100 Voten,

10. Abt. 2 - S. 755

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 755 (Nordküste, 1825), Caillaud (Nubien, 1815 — 1822), Rüpell (Rubren, 1817 — 1827), Salt (Habesch, 1809—1812), Belzoni (Ägypten u. Nubien, 1815—1819) u. a. Besonders zogen O u d n e y 's (f 1824), Denham's (+ 1824), Clapperton's (+ 1827) und Laing' s (+1826) Reisen zur Erforschung Sudans die Aufmerksam- keit der Geographen auf sich; allein sie wurden alle ein Opfer ihrer Kühnheit, bevor sie noch ihren Hauptzweck erreicht hatten; jedoch gehö- ren die von ihnen gemachten Entdeckungen zu den wichtigsten neuerer Zeit, wenn gleich sie die Meinungen über die Beschaffenheit des In- nern in manchen Stücken noch mehr verwirret haben. Afrika zerfällt in zwei große Theile. In S. ist Hochland, wie wir aus dem in ei- niger Entfernung von allen Küsten ansteigenden Gebirgen und Stu- fenländern schließen müssen; es reicht etwa bis Io01 N. Das Innere desselben ist völlig unbekannt; in S. enthält es weite Steppenflächen, ist aber nicht, wie man ehemals glaubte, allethalben wüste, vielmehr scheint es in vielen Gegenden stark bevölkert. In N. fällt dieses Hoch- land in ein großes sandiges Tiefland hinab, welches in seiner östlichen Hälfte von vielen Felsenketten durchzogen wird und das Bette des größten Afrikanischen Stromes bildet. In Nw. umschließt es ein in- selartig getrenntes Bergland, welches nur durch eine schmale Meerenge vom südlichsten Europäischen Berglande getrennt ist. Einförmigkeit ist der Charakter dieses Erdtheils, wie in seiner äußeren Gestalt, so sei- nen übrigen Verhältnissen nach. Er liegt gleichmäßig an beiden Sei- ten des Äquators; fast allethalben ist noch tropisches Klima, nirgend die Jahrszeiten der gemäßigten Zonen, wenn gleich es noch zum Theil in beiden liegt; allethalben glühende Sommerhitze, nirgend in der Ebene ein Winter mit Schnee und Eis, wenn gleich beides in einzel- nen Gegenden sich wohl bisweilen findet (Schnee in der Berberei 1830). Die Erzeugnisse der einzelnen Länder sind so wenig verschieden, wie das Klima; fast allethalben dieselben Pflanzen, Thiere und Metalle; selbst der Mensch ist hier gleichartiger. Nur zwei Menschenstämme finden sich ursprünglich hier: in der S.hälfte der Neger, in der N.hälfte der zu der Kaukasischen Rasse gehörende Berber. Zwischen beide hat sich in N. und O. der Araber eingedrängt. An Bildung hat. sich kein Volk hervorgethan. Berber und Neger sind noch völlig roh; nur Ausländer (Araber und Europäer) haben in einigen Gegenden etwas Cultur verbreitet. Arm ist die Geschichte Afrikas, denn, wenn gleich einige Länder (Ägypten, Nubien) schon im höchsten Alterthume bekannt waren und die Trümmer ihrer ungeheuren Bauwerke Zeugen einer hohen Cultur sind, so liegt doch fast das ganze Übrige gänzlich außer- halb der Geschichte, und welche Geschichte könnte auch der Neger, der noch jetzt ohne Schrift, ohne Religion, ohne Verfassung lebt, haben? Die N. Küste, die Berberei, selbst die Wüste kennen wir zum Theil, Ägypten sehr genau, weniger Nubien und Habesch. Von der ganzen So. Küste sind nur einzelue Punkte bekannt, die S. Spitze ist ziemlich erforscht, man kennt einzelne Gegenden derselben schon fast bis 24° S. Von der W. Küste kennen wir Sen eg am bien am be- sten, von Guinea nur die Küstenstriche und Einzelnes ufl Innern, die südlichere Küste ist noch wenig besucht. Wenig haben wir in den
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