20
Die Schweizer Alpen und ihr Vorland.
gipsel, dem Titlis (3230 m), dessen Schneegipfel bei Hellem Wetter bis
Straßburg sichtbar ist.
Die Fnrka trennt das oberste Reußtal von dem Rhön et al.
(Wohin ist dieses gerichtet?) Die Rhone entfließt westlich von der
genannten Paßhöhe dem prächtigen Rhonegletscher *). Auf der
obersten Strecke, im Oberwallis, ist ihr Tal enge. Bei Brieg be-
ginnt das breitere Unterwallis. (Wo wendet sich die Rhone nach Nw?
Welchen See durchfließt sie? Wie lang ist dieser? Gestalt?)
Das Rhonetal trennt zwei mächtige Alpenketten, die Monte rosa-
Kette, die südlich, und die Finsteraarhorn-Kette, die nördlich
von ihm aufsteigt.
Die Finfteraarhorn-Äette, auch Bern er Alpen genannt (Rich-
tnng?), steigt sehr steil aus dem Rhonetal empor. Sie ist am höchsten
im 0, wo sie auch die meiste Formenschönheit entfaltet und am stärksten
vergletschert ist. Ihre bedeutendsten Gipfel, wie Finsteraarhorn
(4275 m) und Jungfrau (4165 m, Abb. 4), erheben sich in diesem
Teile. Ein wichtiger Paßeinfchnitt ist der Gemmi-Paß.
Auf der Ostseite der Finsteraarhorn-Kette entsteht die Aare, der
größte Nebenfluß des Rheines in der Schweiz. Dieselbe bildet bei
Handeck einen großartigen Wasserfall, durchfließt das schöne Haslital
und dann den Brienzer und den Thnner See.
Zwischen den beiden Alpenseen liegt Jnterlaken (inter lacus — zwischen
den Seen). Dort öffnet sich nach 8 das Lauterbrunnental, das die Eingangspforte
zu deu erhabenen Schönheiten des Berner Oberlandes bildet und namentlich einen
prächtigen Blick auf die Juugsrau, die ewig verschleierte, entfaltet. Riesenhafte, von
ewigem Schnee bedeckte Bergeshäupter reckeu sich majestätisch in die Höhe. Schau-
dernd betrachtet der Blick die steilen Felswände, die aus schauerlicher Tiefe zu
schwindelnden Höheu emporsteigen; aber voll Bewunderung schweift er hinüber zu
den zackigeu Felshörnern, welche die gewaltigen Bergeshäupter krönen, und mit
Entzücken folgt er den weißglänzenden Schnee- und Eisströmen, die, eingebettet
Zwischen den hohen Bergen, sich zuugeusörmig hinabsenken in die Tiefe. (Abb. 4.)
Nach 0 bezw. No streichen vom St. Gotthard zwei Alpenketten,
dazwischen sich das obere Rheintal, das nur als eine Verlängerung
des Rhonetals zu betrachten ist, fassen. Die südliche Kette, die eigeut-
liche Fortsetzung der St. Gotthard-Gruppe, wird als Adula-Gruppe,
*) Ein Gletscher (1. Ordnung) besteht aus der Firnmulde, in der sich
die Schneemassen sammeln, und aus der Gletscherzunge, die talwärts vor-
geschoben wird. Der Felsschutt, deu der Gletscher mit sich führt und an seinem
Ende ablagert, wird Moräneschutt genannt. Man unterscheidet die Ober-
moräne, d. i. der Felsschutt, der auf dem Gletschereise lagert, und die Grund-
moräne, die sich am Boden des Gletschers infolge der abschleifenden Tätigkeit des
Eises bildet.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Die Eifel und ihr nördliches Vorland,
47
3. pte Gifel und ihr nördliches Vorland.
Nördlich von der Mosel breitet sich, im 0 bis an den Rhein § 47.
reichend, im W mit den Ardennen zusammenhängend, das große Gebügs-
platean der Eifel (von kelt. ap, lat. aqua = äöafser, also Wasserland;
pag-ns Etiinsis, der Eifelgäu, lag i. Umkreise der Stadt und Abtei
Prüm) aus.
Der höchstgelegene und rauheste Teil ist die Schneifel (d. i.
Schneeeisel). Die Wasserscheide, von der die Eiselgewüsser (welche
sind die bedeutendsten?) nach allen Seiten rinnen, bildet aber eigen-
tnmlicherweise der nördlicher und schon etwas tiefer gelegene Ziller Wald.
Im Nw schließt sich das Hohe Venn (= Moor) an, ein hochgelegenes,
regenreiches Plateau, das fast ganz von Moorsümpfen bedeckt ist.
Am Nordrande des Hohen Venn finden sich Steinkohlen-
ablagernngen. Die Flöze haben zwei frühere Talmulden östlich von
Aachen ausgefüllt.
Östlich von der Schneifel erstreckt sich, aber nicht bis zum Rheine
reichend, die Hocheifel, welche zwar nicht am höchsten liegt, aber die
bedeutendsten Gipfel trägt. (Hohe Acht 760 m). Südlich und östlich
von ihr breitet sich endlich, zur Mosel und zum Rheine hin, die
vulkanische Bordereisel aus. Diese ist der niedrigste Teil des ganzen
Plateaus, aber als Schauplatz von großartigen vulkanischen Ereignissen
der landschaftlich anziehendste und schönste. Zahlreiche Sauerbrunnen
weisen heute noch auf die frühere vulkauifche Tätigkeit hiu.
Es gibt zwei Vulkanreihen. Beide laufen von 80 nach Nw.
In der östlichen war die Gegend des Laach er Sees der Hauptherd der
vulkanischen Tätigkeit. Der genannte
See ist nichts anderes als ein
riesiger Krater. Ein weites Gebiet
wurde von vulkanischem Auswurfs-
gestern, von Lava, Tuff und
Bimsstein, überlagert (Abb. 13).
Die andere Vulkanreihe läßt
Abbildung 13. Durchschnitt durch einen Vulkanberg, sich 0011 der Mosel Über Dllun Ulid
l) Aufgeschütteter Lavaschntt oder Tuff, . ,
2) Lavastrom, 3) Aschenkegel. 4) Hohlraum oder Hillesheim bis M die Schneifel
ausgesüllt mit er.al.e.er Lava, b> Kraterspalt. Sehr häufig sind In
diesem zweiten Vulkangebiet die merkwürdigen Kraterseen, Maare ge-
nannt.
Von den Tälern der Eifel find namentlich das rebengefchmückte
Ahrtal und das Kylltal durch Schönheit ausgezeichnet.
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Oberflächenformen der Erde,
13
Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde
entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen
Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge-
ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen
die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten,
und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be-
zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch-
länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden.
Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel-
erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge,
wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen
Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich
ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn
sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung
erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist,
Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig
gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer,
wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg
aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben.
Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge
sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung
der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf-
gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört
sind, 3) Schollengebirge, die durch die
senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt
wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här-
lere Rest eines Gebirges wie ein Horst
stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge,
wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur
uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig
geblieben sind, und 6) Vulkangebirge.
Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1)
sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil-
und Flachkegel und in jedem Falle zu-
gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die
Bergpyramide, deren Durchschnitt statt
rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h
J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide,
breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug,
berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der
Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.
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Die Schweizer Alpen und ihr Vorland.
Vi. Das Weser - Bergland nebst dem Harz und das
Münstersche Becken.
Vii. Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine
Randgebirge.
Viii. Das Sudeten-Gebirge und die Schlesische Bucht.
D. Ix. Das Norddeutsche Tiefland.
A. Die nördlichen Alpen und ihr Vorland.
i.
Die Schweizer Alpen und ihr Vorland.
Von den deutschen Strömen ist der Rhein der einzige, der in
den Alpen und zwar in der Schweiz auf dein St. Gotthard ent-
springt. In dem Schweizer Hügel- und Flachlande sammelt er seine
Quellflüsse.
A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft.
1. Die Schweizer Kauptalpen. *)
Die Alpenketten und die Hauptgewässer der Schweiz strahlen von
dem Gebirgsstocke des St. Gotthard (benannt nach einem Hospiz), der
als Paß**) wichtig für den Verkehr von 8 nach N (Gotthardstraße
und -bahn!) ist, aus. Seiu kahles Plateau liegt etwa 2000 m hoch.
Die nördlich vom St. Gotthard zwischen Reuß und Aare gelegene
Titlis-Gruppe hängt mit jenem im Fürka-Passe (Fnrka — Gabe-
lung, 2440 m) zusammen. Sie ist benannt nach dem bekanntesten Berg-
*) In dem mächtigen Hochgebirges er Alpen, das durch eine großartige
Faltenbewegnng, eine Rnnzelung der Erdrinde entstanden ist, unter-
scheidet man die Hauptalpen, welche die Mittelzone einnehmen, und die Voralpeu,
welche diesen im N und im östlichen Teile der Alpen auch im 8 vorgelagert sind. Die
Hauptalpen bestehen fast ausschließlich aus dem k ri st a l l i n i s ch en U r g e st ei n der
Erde (Gneis, Granit, Glimmerschiefer u. s. w.), die Voralpen meist aus Kalkgesteiu, das
iu einem Meere abgelagert wurde, weshalb sie auch als Kalkalpen bezeichnet
werden. Im Gegensatze zum kristallinischen Gestein, das kleine und größere
Kristalle enthält, nennt man Gesteinsarten, die, wie Kalkstein, Sandstein und Schiefer-
gestein, im Meere schichtenweise abgelagert wurden, geschichtete oder Sediment-
g est eine. Zu den kristallinischen Gesteinsarten gehören auch die vulkanischen
G e steine.
**) Paß nennt man eine Einsenknng in der Kammlinie des Gebirges, die
von den Bewohnern als Übergangsstelle benutzt wird.
2-1-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Der Schweizer Jura.
23
Genfer Sees läuft, läßt sich eine 10—20 km breite, bis zum Jura
reichende Tiefenzone abgrenzen, die sogar unter 500 m liegt. In
dieser Tiefenzone, die sich an der Einmündung der Aare in den Rhein
schließlich bis zu 310 m senkt, sammeln sich alle Gewässer, die ihren
Lauf nach N und Nw nehmen.
Der eigentliche Hauptfluß der Schweiz ist die Aare. (Welche
Richtung schlägt diese nach Verlassen des Thuner Sees ein? Wie
ändert sie dieselbe und warum?) Nachdem die Aare den Wasserabfluß
vom Neuchateler und Biel er See aufgenommen hat, trifft sie mit
der Reuß und Limmat, zusammen (wo?). Sie biegt nun nach N um
und mündet bald darauf in den Rhein.
Der Rhein verläßt, nachdem er noch den Unter-See durchflössen
hat, sein Läuteruugsbecken und fließt bis Schasshausen nach W. Er
wendet sich dort nach 8, bildet bei Laufen den berühmten Wasserfall
und biegt bald darauf wieder nach W um. Bis Bafel, wo er die
Schweiz verläßt, behält er diese Richtung bei.
Der berühmte Rheinfall bei Schaffhausen ist, was die Wassermasse
anbelangt, der bedeutendste in Europa. Der Strom stürzt sich über eine schräg
gerichtete Felsenbank, aus der vier Felsen malerisch hervorragen. Von der bewaldeten
Höhe des linken Ufers blickt das Schloß Laufen auf das prächtige Bild, das der
Rheinfall besonders im Juni und Juli, zur Zeit der Schneeschmelze in den Alpen,
darbietet, hernieder. Die Höhe des eigentlichen Falles beträgt am linken Ufer 19,
am rechten sogar nur 15 m.
4. Der Schweizer Aura.
Die nordwestliche Umwallung der grabenförmigen Einfenknng der § 17.
Schweiz wird durch deu langen Gebirgszug des Jura gebildet, der sich
gleich den Alpen nach No hinzieht und sich aus dem nach ihm benannten
Jurakalk aufbaut. Der 900—1200 m hohe Gebirgszug besteht als ein
echtes Faltengebirge aus zahlreichen langgestreckten Parallel ketten,
zwischen denen muldenförmige, fchmale und einförmige Längstäler
eingesenkt sind. Die Parallelketten werden nur vou wenigen Bergknppen
überragt. Die südöstlichste Kette erhebt sich am höchsten, jede folgende
nimmt an Höhe ab, weshalb der Jura von der Schweizer Seite aus
als eine gewaltige, stark verwitterte Gebirgsmauer, von der französischen
als ein sanft ansteigender Landrücken erscheint (Abb. 5). Nach No ver-
breitert und verflacht sich der Jura immer mehr.
Bedeutende Gipsel sind im S der Cret de la Neige (kräh dö
la näj', spr. g wie in logieren, 1720 m) und im nördlichen Teile der
Chasseral (1610 in). Aus dem bei Solothuru gelegenen Weißenstein
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Biel Rhein Rhein Schaffhausen Europa
28 Die Deutschen Kalkalpen und die Schwäbisch-bayerische Hochebene.
Die Oberfläche des Schwäbischen Jura ist teils bewaldet, teils
angebaut, teils ganz kahl und öde. Infolge der hohen Lage und des
geringen Windschutzes hat sie ein rauhes Klima, weshalb das Gebirge
auch den Namen Rauhe Alb führt. Während die Hochflächen infolge der
Durchlässigkeit des Jurakalks unter Wasserarmnt leiden, sind die Täler
und der Gebirgssnß reich an stark sprudelnden Quellen (im Volks-
munde Töpfe genannt) und daher gut angebaut, geschmückt mit Feldern,
Wiesen und Obsthainen. Eine Merkwürdigkeit des Schwäbischen wie
auch des Fränkischen Iura ist ferner ihr Reichtum an Höhleu.
Der Fränkische Jura ähnelt dem Schwäbischen. Auch er fällt
nach Nw steil ab, während er sich nach der andern Seite ebenfalls
allmählich abdacht. Er ist nur niedriger, da seine durchschnittliche
Höhe 500 m beträgt. In seiner Richtung zeigt der Fränkische Iura
bald eine Schwenkung nach N. In seinem nördlichen Teile liegt die
„Fränkische Schweiz" mit malerisch zerklüfteten Felsbildungen.
3. Jas Iichtet-Gebirge.
§ 24. Nordöstlich vom Nordende des Fränkischen Iura, durch das Tal
des Roten Mains von ihm getrennt, erhebt sich das Fichtel-Gebirge.
Dasselbe hat nur einen geringen Umfang, bildet aber eine ziemlich be-
deutende Erhebung. Der Hanptgebirgsstock liegt im Sw. Es ist dies
der eigentliche Fichtelberg, dem als die höchste Erhebung der Schnee-
berg (1060 in) aufgesetzt ist. Sowohl im 8 als auch im X zieht sich
von ihm je ein Gebirgszug nach Ono ab. Dadurch erhält das ganze
Gebirge die Form eines nach No offenen Hufeisens. Das Innere
bildet ein wellenförmiges Plateau von etwa 500 m Höhe, das sich
nach No allmählich senkt. Während alle höhern Teile des Fichtel-
Gebirges in herrlichem Wald schmuck praugeu, ist dieses innere Plateau
zum Teil wenigstens angebaut, zum Teil aber von Torsmooren*) bedeckt.
4. ?as Mölimisäj-öayerische Waldgebirge.
§ 25. Südöstlich vom Fichtelgebirge beginnt, ebenfalls durch eiue Senke
von ihm getrennt, der lange Zug des Böhmisch-bayerischen Wald-
gebirges, das sich uach 80 bis zur Donau hin erstreckt. Es ist ein
umfangreiches Gebirge, das nach 8 an Höhe und Breite bedeutend wächst
und dort eine gewaltige Erhebungsmasse darstellt. Als eiu sehr
*) Torfmoore nennt man Sumpfflächen, welche mit modernden Pflanzen
oft meterhoch bedeckt sind. Sie entstehen da, wo das Regenwasser keinen oder nur
sehr langsamen Abfluß findet und der Boden zugleich uicht durchlässig genug
ist, so daß das Wasser auch nicht eindringen kann.
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Das Elbsandstein-Gebirge und der Talkessel von Dresden,
63
haben. Der Kamm des Gebirges verläuft in einer wellenförmigen Linie.
Am höchsten erhebt sich der glockenförmige Gipfel des Keilberg (1240 in).
In der nordwestlichen Abdachung des Erzgebirges lassen sich
drei Abschnitte unterscheiden: das waldreiche Obere Erzgebirge, das
bis zu einer Höhe von 609 in hinabreicht, das Untere Erzgebirge,
das einen flachen Saum an dem Obern vorbei bildet und in früheren
Mulden Kohlenflöze einschließt, und das Sächsische Mittelgebirge,
das wieder etwas höher hervorragt und vor Ausfüllung der Kohlenmulden
deutlicher hervorgetreten sein muß.
Der Wasserabfluß des Erzgebirges sammelt sich in der Mulde,
die sich aus der Zwickauer, Zschopaner und Freiberger Mulde
bildet. (Erkläre das Flußnetz näher und zeichne dasselbe!) Von diesen
hat sich besonders die Zschopaner Mulde eiu tiefes Bett, das von hohen
felsigen Ufern (Harrassprung!) eingeengt ist, gegraben. (Wo mündet die
Mulde in die Elbe? Unterhalb welcher Stadt?)
4. Jas Etbsandltein-Gevirge und der Galliessel von Dresden.
An das Erzgebirge setzt sich nach 0 noch das Elbsandstein-Gebirge § 6
an. Dasselbe ist das Trümmergebirge einer Sandsteinscholle, und
zwar besteht es aus dem leicht verwitternden Quadersandstein. Die
Abbildung 17. Basteibrücke und Tafelberge i» der Sächsischen Schweiz.
quaderförmige Gliederung desselben bewirkte, daß sich die Reste der
Sandsteinscholle überall zu senkrecht emporragenden Felsen von oft
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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86
Die Landschaften Europas.
Israeliten) auf 540000 qkm (a. 1 qkm 109 E.). (Ordne die deutschen
Staaten auch nach ihrer Größe und nach ihrer Einwohnerzahl!)
In das Zollgebiet des Deutscheu Reiches (einschl. Luxemburg)
wurden 1901 für 5710 Mill. Mk. Wareu eingeführt, während die Aus-
fuhr 4510 Mill. Mk. betrug.
Die Wiedererrichtung des Deutschen Reiches (Auflösung 1806)
erfolgte während des siegreichen dentsch-französischen Krieges. Am 18. Januar 1871
wurde im Schlosse zu Versailles bei Paris der greise preußische König Wilhelm I.,
der Große, feierlichst zum deutschen Kaiser ausgerufen. Die Bundes-
Verfassung des Deutschen Reiches bestimmt, daß der König von Preußen
zugleich deu Titel, die Würde und die Rechte eines deutschen Kaisers bat. An
der R e i ch s g e se tz g e b un g wirken Bundesrat und Reichstag mit.
Dritter Teil.
Die Landschaften Europas.
Allgemeine Einleitung.
§ 91. Europa ist nächst Australien der kleinste Erdteil, dank seiner
überaus günstigen Lage aber ein sehr wichtiges Gebiet der Erde. Seine
Lage gestattet uicht bloß nahe Beziehungen zu Westasien und Afrika,
sondern auch zu Amerika. Die ungünstige Lage zu Ostasien ist durch
deu Bau des Sues-Kanals verbessert worden.
Die Gunst der Lage wird erhöht durch eiue reiche Küsteuglie-
deruug. Sowohl das Mittelländische Meer als auch der Atlantische
Ozean dringen tief ein und lassen eine sehr lange Küste au der günstigen
Verkehrslage teilnehmen. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe
beträgt bei Europa 1:2, bei Afrika 1:47, das des kleinsten Umsanges*)
zur wirklichen Küstenlänge 1:4,9 oder rund 1:5, bei Afrika 1:2.
Diese Zahlen lassen das günstige Verhältnis für Europa klar erkennen.
(Suche auf der Karte die größten Meeresbuchten, Halbinseln
und Inseln a) Südeuropas, b) Nordwesteuropas aus! Wie viele Halb-
iuselu streckt Südeuropa vor? Vergleiche ihre Größe und Gestalt!
Nenne Teile des Mittelländischen Meeres! Zwischen welchen Ländern
liegen diese? Wie gelangt man ans dem Ägäischen Meere in das
*) Wenn man sich Europa als einen Kreis oder richtiger als eine Kugel-
kappe vorstellt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Europas Luxemburg Versailles Paris Europas Europa Westasien Afrika Amerika Ostasien Europa Afrika Afrika Europa Europa
Das Tafelland Südafrikas nebst der Insel Madagaskar. 15v
Häfen. Der beste und zukunftsreichste Hafenplatz ist Daressalkm
(— Friedenshafen, 10000 E.), wo sich der Sitz der Regierung be-
findet. Im X ist Tanga, der Ausgangspunkt der Usambara-Bahn,
im 8 Liudi der wichtigste Hafen. Die hafenlose Stadt Bagamoyo
(13 000 E.) gegenüber Sansibar hat nur Bedeutung als Ausgangspunkt
vielbegangener Karawanenwege. Die Küstenebene oder das Gebirgs-
Vorland ist Steppe und im Gegensatz zum Küstensaume dünn be-
völkert. Es folgt als drittes Gebiet der Gebirgsabfall des oft-
afrikanischen Hochlandes, aus dem reichliche Steigungsregen nieder-
gehen. Wertvolle Anbaugebiete sind namentlich die Gebirgslandschaft
Usambara (ussamlckra), wo bereits große Kaffeeplantagen angelegt
wurden, und das anmutige Koudeland im N von Njassa, das von dein
Rnsidschi entwässert wird. Das Hochland ist Steppe. Manche
gut angebaute und volkreiche Gegenden gibt es aber in dem regenreichen
Zwischenseen gebiet, zwischen Viktoria- und Tanganjika-See. Der
Kilimandscharo bildet eine Klima-, Pflanzen- und Kulturoase inmitten
der Steppe. Sein Kulturgürtel reicht von 1000—2000 m und ist von
den Wadschagga in ein gut angebautes Laud verwandelt worden.
Andere Völker Deutsch-Ostafrikas sind die als gute Ackerbauer geltenden
Wanyamwesi, die W ah ehe, die Massai, die nicht zu den Bantn-
negern gehören, und die Suaheli, die gleich deu Arabern und in-
dischen Kaufleuten an der Küste wohnen und als Träger und
Handelsvolk Bedeutung haben. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände
sind Kautschuk, Elfenbein, K o p r a, Sesam und Kaffee. Ge-
plant ist eine zweite Eisenbahn, die von Daressalam nach
Mrogoro führen soll.
7. |>as Tafelland Südafrikas neßft der Inset Madagaskar.
Südafrika bildet ein großes Tafelland, das zum Meere in § 190.
Stufen abbricht. Im 8 bilden die Kleine und die Große Karroo
(karrü, iu der Hottentottensprache karusa = wüst, kahl) die breiten Treppen-
stufen dieses Absturzes. Beim Emporsteigen zu ihnen und zu der eigent-
liehen Hochfläche des Innern glaubt man drei hintereinander liegende
Gebirgszüge zu erblicken. (Welche Namen führen diese?) Der O st a b s a l l
des südafrikanischen Tafellandes, der sich plötzlicher vollzieht, sührt den
Namen Drakensberge. Die bedeutendste Erhebung derselben ist der
Mont aux sources (o ßurß, = Berg an den Quellen, 3400 m).
Die Hochflächen des Innern nehmen sowohl nach N als auch
nach S und W an Höhe ab. Am höchsten liegt das Hohe Veld im
südlichen ^eile Transvaals, das eine durchschnittliche Höheulage von
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Die Landschaft als Ganzes.
(kimberle) sind. Die bedeutendsten Hafen - und Handelsstädte Afrikas
sind Tanger, Oran (80000 (£.), Algier (fast 100000 E.), Tunis
(170000 E.), Tripolis, Alexandria (320000 E.), Kairo (570 000 E.),
die Hauptstadt Ägyptens, Port Said und Sues, die Endpunkte des 1869
eröffneten Snes-Kauals, Sausibar (60000 E.), Loreuzo- Marqn es,
Port Elizabeth nud Kapstadt (100000 E.): Bemerkenswerte Binnen-
städte sind noch Fes (150000 E.) und Marokko (80000 E.), die neue
und alte Hauptstadt in Marokko, Addis-Abeba, die Hauptstadt Abes-
siniens, T i m b u k t u und S o k o t o im Nigergebiet, sowie P r e t o r i a und
Bloemfontein (fpr. blum), die Hauptstädte der frühern Burenstaaten.
Die Hauptstadt oon Madagaskar ist Tananarivo (100000 E.), die
Hafenstadt Tamatave. (Kennzeichne die Lage dieser Städte!)
Nach der vorherrschenden Verkehrs form könnte man Afrika in
Verkehrsprovinzen einteilen. In den Mittelmeerländern und Abes-
sinien dienen dem Verkehr Esel- und Maultier, die Sahara ist das
Gebiet der Kamelkarawanen, fast ganz Mittelafrika (die Savannen
und der Urwald) der Trügerkolonnen (warum?), Südafrika der
O ch s e n w n g e n z ü g e. Zu diesen einheimischen Verkehrseinrichtungen sind
in den letzten Jahrzehnten die Eisenbahnen gekommen. (Welche sind die
Hanptlinien des Eisenbahnnetzes? Wo ist dieses am dichtesten? Wie weit ist
die geplante englische Zentral bahn durch ganz Afrika im 8 und im N
fertig?) Von den Strömen haben der Kongo mit seinen großen Neben-
slnssen und der Nil die meiste Bedeutung für die Schiffahrt. (Wodurch
wird die Schiffbarkeit der meisten afrikanischen Ströme beeinträchtigt?)
Die meisten Dampferlinien, die von Europa nach Afrika
führen, sind englische. England unterhält besonders einen regen Ver-
kehr mit Aegypten und Südafrika, die beide auf dem Wege nach Indien
liegen und daher Hauptstützpunkte des englischen Welthandels sind. Von
Deutschland führen nach Afrika zwei Dampferlinien, nach Westafrika
die Wörmann- und nach Ostafrika die Dentsch-Afrika-Linie. Im Mittel-
ländischen Meere teilen sich vorwiegend Franzosen und I t a l i e u e r in den
Handelsverkehr und zwar so, daß im W die französische, im 0 die ita-
lienische Schiffahrt vorwiegt. (Welche Bedeutung hat der Snes-Kanal?)
Staatenbildung. Die Gesamtbevölkerung Afrikas kann zu £ 195.
150—200 Mill. angenommen werden, fo daß nur 5—7 E. auf 1 qkm
kommen. Folgende vier große Völkergruppen können unterschieden
werden: 1) Semitisch-hamitische Völker im N, wie Araber, Berber,
Nnbier, Ab essin ier, Galla, Fnlbe mit schwarzem, aber ziemlich
weichem Haar und meist heller, lichtbrauner Gesichtsfarbe; 2) Neger-
Völker im 8, die nach der Sprache in Sudan- und Bantnneger
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Extrahierte Personennamen: Elizabeth Galla
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Tanger Oran Algier Tunis Tripolis Alexandria Kairo Loreuzo-_Marqn Kapstadt Marokko Marokko Addis-Abeba Madagaskar Afrika Afrika Europa Afrika England Indien Deutschland Afrika Westafrika Ostafrika Afrikas Sudan-