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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 11

1902 - Leipzig : Hirt
74. Der Groe Kurfürst und seine Zeit. 11 Kurfrsten die Kaiserwrde erhalten hatte, und mehrere andere Reichs-frsten schlssen sich dem Kriege gegen Frankreich an. Aber die Feld-zge der Deutschen am Rhein und im Elsa waren erfolglos. Allem waren die Kurfrstlichen gegen die franzsische bermacht zu schwach, und ihre Vereinigung mit den Kaiserlichen gereichte nur dem Gegner zum Vorteil: denn der Wiener Hof, in geheimem Einverstndnis mit Frankreich, verhinderte ein krftiges Vorgehen. Um den gefhrlichsten Gegner ganz los zu werden, bestimmte der Franzosenknig die Schweden, von Pommern aus in Brandenburg einzufallen. In Eilmrschen kehrte daher der Kurfürst von seinen Quartieren am Main in sein Land zurck, begleitet von seinem khnen Feldmarschall von Derfflinger Werfall von Rathenow). Schon hatten sich die brandenburgischen Bauern aus freien Stcken gegen die Fremden erhoben.*) Am 28. ^uni 1675 erfocht er bei Fehrbellin. wo 6000 Reiter die Hauptmasse seiner 1675. kleinen Streitmacht bildeten, der die schwedische bermacht einen glnzenden Sieg. (Erzhlung vom Stallmeister Froben.) Aus ganz Pommern verdrngte er die Schweden; doch ging ihm die Frucht seiner Erfolge dadurch verloreu, da seine Bundesgenossen, auch Holland, ihn im Stiche lieen: im Frieden zu St. Germain mute er 16791679. nach dem Willen Ludwigs Xiv. den Schweden ihre deutschen Be-sitzungen zurckgeben. **) Dazu war eine andere Krnkung gekommen: der Kaiser hatte die erledigten schlesischen Frstentmer Brieg, Liegnitz und Wohlan, auf welche Brandenburg Erbansprche hatte ( 66, 2), fr sterreich eingezogen. 7. Straburg. Es war daher kein Wunder, da dem grollenden Kurfrsten die Lust verging, fr Kaiser und Reich einzutreten, und er ruhig zusah, wie der Frauzoseuknig unter dem Namen Reunionen neue Erwerbungen" machte. Um einen Rechtsvorwand zu haben, lie nmlich Ludwig Xiv. untersuchen, welche Landesteile frher zu den im Westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten, und nahm ans Grund dieser Untersuchungen die elsssischen reichsunmittelbaren Städte und andere Gebiete einfach weg. Die bedeutendste und fr das Reich wichtigste dieser Besitzungen war die freie Reichsstadt Straburg, die durch ein starkes franzsisches Heer unter Lonvois 1681 zur bergabe gezwungen wurde. Der Kaiser 1681. und der Reichstag (in ?) uerten ihre Entrstung nur in Worten. *) Ihre Fahnen trugen die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfrsten mit unserm Blut." **) Auf eine Denkmnze lie er die lateinischen Worte Vergils prgen: Einst wird uns ein Rcher erstehen aus unserer Asche."

2. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 29

1911 - Leipzig : Hirt
82. Der Dreiigjhrige Krieg. I. Der Sieg der katholischen Partei. 29 Nr. 9) war nmlich auf Befehl des Erzbifchofs von Prag eine protestan-tische Kirche niedergerissen und in Braunau eine solche auf Befehl des dortigen Abtes geschlossen worden. Die Protestanten, die darin eine Ber-letzung des Majesttsbriefes erblickten, beschwerten sich beim Kaiser, er-hielten aber eine scharf abweisende Antwort. Da versammelten sich die 1618. protestantischen Stnde in Prag; sie gaben den zehn Statthaltern, denen der Kaiser die Verwaltung des Landes bertragen hatte, die Schuld an der ungnstigen Antwort, drangen bewaffnet zu ihnen ins Schlo, stellten sie zur Rede und warfen nach bhmischem Brauche zwei vou ihnen nebst einem Geheimschreiber zum Fenster hinaus. Alle drei kamen mit dem Leben davon. 2. Der Bhmische Aufstand, 16181621. Die Stnde nahmen darauf die Verwaltung selbst in die Hand, sammelten Truppen und vertrieben die Jesuiten. Als bald darauf der Protestantenfeind Ferdinand Ii. (16191637) von Steiermark Kaiser wurde, whlten die Bhmen das 1619. Haupt der Union, den jungen, unentschlossenen Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, den Schwiegersohn Jakobs I. von England, zu ihrem König*). Fr den Kaiser fhrten Maximilian von Bayern, das Haupt der Liga, und sein kriegstchtiger Feldherr Tilly den Krieg. Tilly, ein Niederlnder, hatte sich in spanischen Diensten zum Feldherrn aus-gebildet. Er war ein eifriger Katholik, einfach und mig in krperlichen wie in geistigen Bedrfnissen. Durch die einstndige Schlacht am Weien Berge bei Prag im Jahre 1620 fand der Krieg ein rasches Ende. Der Winterknig", der 1620. nicht einmal an der Schlacht teilgenommen hatte, lie seine Hauptstadt und seine Schtze im Stich und begab sich eiligst auf die Flucht. Bald war das durch fremde Truppen und einheimische Bauernhaufen arg mit-genommene Land wieder dem Kaiser unterworfen. Die Fhrer des Auf-standes wurden hingerichtet, ihre Gter eingezogen, der Protestantismus gewaltsam unterdrckt. Viele tausend Protestanten wanderten aus. 3. Der Pflzische Krieg, 1621 1623. Der flchtige und vom Kaiser 1621 gechtete Bhmenknig fand wenig Beistand. Die Union lste sich auf. bis Nur einige Landsknechtfhrer, wie Ernst von Mansseld und Christian von Braunschweig, zogen fr ihn das Schwert. Aber Tilly eroberte die Pfalz, besiegte die von ihnen gegen ihn gefhrten Heere und wandte sich nach Norddeutschland. Die Pfalz nebst der Kurwrde erhielt Maxi-milian von Bayern; die Bcherschtze der Heidelberger Universitt schenkte der neue Knrfrst dem Papste. 4. Der Dnische Krieg, 16251629. Nun zog der Dnenknig 1625. Christian Iv., der als Herzog von Holstein zugleich deutscher Reichsfrst *) Seine stolze Gemahlin Elisabeth trieb ihn, die gefhrliche Krone anzu-nehmen. Sie wollte lieber an der kniglichen Tafel trockenes Brot essen als an der kurfrstlichen schwelgen.

3. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 30

1911 - Leipzig : Hirt
30 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. 82. war, fr die deutschen Protestanten und die Erweiterung seiner Macht ins Feld. Der Kaiser dagegen erhielt eine willkommene Hilfe durch Wallenstein. Albrecht von Wald st ein stammte von protestantischen Eltern in Bhmen. Nach ihrem frhen Tode wurde er in einer Jesuitenanstalt erzogen und trat zur katholischen Kirche der. Doch bewies er niemals religisen Eifer. Nachdem er auf der Universitt Altdorf in Bayern studiert hatte, begab er sich nach damaliger Sitte auf Reisen. In Padua wurde er mit dem Sterndeuter Seni bekannt, der sein vertrauter Ratgeber wurde. Ins Vaterland zurckgekehrt und durch Heirat zu bedeutendem Vermgen gelangt, beteiligte sich Waldstein mit selbstge-wordenen Soldaten an der Unterdrckung des Bhmischen Aufstandes und lenkte durch Tapferkeit und Freigebigkeit aller Augen auf sich. Dann kaufte er eingezogene Gter der Protestanten zu billigen Preisen und erwarb sich dadurch einen gewaltigen Landbesitz, dessen Mittelpunkt die Herrschaft Friedland war. Der Kaiser ehrte ihn durch Ernennung zum Fürsten und spter zum Herzog von Friedland. 1625 machte er dem Kaiser das Anerbieten, ein Heer aufzustellen, das ihn nichts kosten sollte. Der Krieg mu sich selbst ernhren." Als er die Werbetrommel rhren lie, strmten Tausende von Abenteurern, auch Protestanten, durch die Aus-ficht auf Beute und lustiges Leben gelockt, zu seinen Fahnen. Wallenstein besiegte Mansfeld bei Dessau, Tilly Christian Iv. bei 1626. Lutter am Barenberge im Jahre 1626. Dann eroberten die beiden siegreichen Heerfhrer Norddeutschland. Wallenstein wurde zum Herzog von Mecklenburg und, um eine kaiserliche Seemacht zu grnden, zum Ad-miral der Ostsee ernannt. Die Reichsstadt Stralsund sollte ihm als Sttzpunkt fr Unternehmungen auf der Ostsee dienen. Aber die Brger der wohlbefestigten Stadt, von Dnen und Schweden untersttzt, leisteten 1628. hartnckigen Widerstand, und Wallenstein mute 1628 (trotz seiner prahlerischen Drohung) die Belagerung aufgeben. Mit Christian Iv. schlo 1629. er 1629 den Frieden zu Lbeck, worin der Dnenknig aller Ein-mischung in die deutschen Angelegenheiten entsagte. 5. Der Kaiser auf der Hhe seiner Macht, 1629-1680. Im Gefhle seiner Ubermacht erlie der Kaiser das Restitutionsedikt, das von den Protestanten alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen Kirchengter zurckforderte*). Aber diese bermacht war mehr scheinbar als wirklich: das Einschreiten Schwedens und Frankreichs stand zu be-frchten, und die Liga wollte einen Mann wie Wallenstein nicht lnger neben sich dulden. Die ihr angehrenden Fürsten waren erbittert der sein eigenmchtiges Auftreten und die Art seiner Kriegfhrung, unter der auch ihre Lnder zu leiden hatten. Der Kaiser gab ihrem Drngen nach 1630. und sprach auf dem Reichstage zu Regensburg 1680 Wallensteins Absetzung aus. Ohne Widerstand gehorchte dieser und zog sich auf seine Besitzungen in Bhmen zurck. Vergleiche die Lage nach dem Lbecker Frieden mit der nach der Schlacht bei Muhlberg! n * *} Brandenburg sollte z. B. die Bistmer Brandenburg, Havelberg und ^,ebus nebst den Einknften seit fnfzig Jahren herausgeben. Ii

4. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 31

1911 - Leipzig : Hirt
83. Der Dreiigjhrige Krieg. Ii. Der Sieg Schwedens und Frankreichs. 31 83. Der Dreiigjhrige Krieg. Ii. Der Sieg Schwedens und Frankreichs (16301648). 1. Der Schwedische Krieg, 16301635. a) Kurz vor Wallensteins Absetzung landete der Schwedenknig Gustav Adolf, von Frankreich mit 1630. Geld untersttzt, mit einem abgehrteten, in strenger Zucht gehaltenen Heere in Pommern, um gegen den Kaiser zu ziehen. Gustav Adolf war ein eifriger Lutheraner, ein Verehrer der Wissenschaft und ein ausge-zeichnetet Feldherr. Drei Beweggrnde leiteten ihn: 1. er wollte seinetr Glaubensgenossen beistehen; 2. er wollte seine Macht ausdehnen; 3. ihn beleidigte die Vertreibung der mit ihm verwandten mecklenburgischen Herzge. Am Kaiserlichen Hofe spottete man der den Schneeknig"*); das protestantische Volk begrte ihn als Retter seines Glaubens; die protestantischen Fürsten mitrauten ihm, besonders der zwischen beiden Parteien hin und her schwankende Kurfürst von Sachsen und der be-denkliche Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg, der seinem Schwager (vgl. die Stammtafel S. 49) Absichten auf Pommern, das nach einem Erbvertrage spter an Brandenburg fallen mute, zutraute. b) Whrend Gustav Adolf in Brandenburg unterhandelte, belagerte Tilly Magdeburg, das sich dem Restitutionsedikt nicht gefgt und sich an Gustav Adolf angeschlossen hatte. Der König sandte der Stadt den Obersten Falkenberg als Kommandanten und mahnte zum Ausharren. Aber Tilly setzte alles daran, die Stadt vor der Ankunft des Knigs in seine Gewalt zu bekommen, und wagte auf den Rat seines Unterfeldherrn Pappenheim in der Morgenfrhe eines Maitages, als sich ein Teil der Wchter von der Stadtmauer entfernt und sich zur Ruhe begeben hatte, einen pltzlichen Sturmangriff. Pappenheim war der erste in der Stadt, 1631. die herbeigeeilten Verteidiger wurden zurckgedrngt. Falkenberg siel, das Plndern, Morden und Brennen begann, und bald stand beinahe die ganze groe Stadt in Flammen. Nur der Dom und wenige Huser blieben stehen. Bei welcher frheren Gelegenheit war Magdeburg belagert worden, als es sich einem kaiserlichen Edikt widersetzt hatte? c) Nun schlssen sich die beiden Kurfrsten an Gustav Adolf au, und Tilly erlitt eine entscheidende Niederlage bei Breitenfeld. Die Schweden bezogen darauf Winterquartiere in der Gegend von Mainz und marschierten im nchsten Frhjahr weiter nach Sden. Am Lech erkmpften sie sich den bergang gegen Tilly, der tdlich verwundet wurde, und bedrohten sterreich. In dieser Not wandte sich der Kaiser an Wallenstein und bewog ihn nach lngerem Bitten, wieder ein Heer *) Der Kaiser meinte, als ihm die Landung Gustav Adolfs gemeldet wurde: So haben wir halt a Feindl mehr."

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 32

1911 - Leipzig : Hirt
32 Erste Periode der Neuzeit. Die Zeit der Religionskmpfe. 83. aufzustellen und den Oberbefehl zu bernehmen. Aber der Kaiser mute ihm volle Selbstndigkeit des Hanbelns einrumen. Mit seinem neu-gebilbeten Heere zog Wallenstein nach Bayern, und bei Nrnberg standen die beiden Gegner einander ein Vierteljahr abwartend gegenber, bis Gustav Adolf einen Angriff unternahm, der zurckgeschlagen wurde6). Walleustein zog nach Sachsen ab, Gustav Adolf folgte ihm. Im November kam es zur Schlacht bei Ltzen, in der die Schweden siegten, aber durch den 2. Tod des Knigs einen unersetzlichen Verlust erlitten7). Gustav Adolfs Bedeutung fr den Protestantismus in Deutschland. Srralsum Osnabrck Munster 5tadtlohn A21 Dessau, iedland Frankfurt Mdi~ Oppenheir Jankau A 45 Wiesloi A 11/ Wien Mnchen ?'i den Jahreszahlen ist 16.. weggelassen. X&U5tavadol["l630-i63z. V Zum Dreiigjhrigen Krieg. d) Der Krieg verlor seit dieser Zeit den religisen Charakter. Die Oberleitung der schwedischen Angelegenheiten bernahm fr Gustav Adolfs junge Tochter Christine der Kanzler Oxeustierna, der die Feindseligkeiten durch bewhrte Fhrer, wie Bernhard von Weimar, fortsetzen lie.

6. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 33

1911 - Leipzig : Hirt
83. Der Dreiigjhrige Krieg. Ii. Der Sieg Schwedens und Frankreichs. 33 e) Wallenstein hielt sich nach der Ltzener Schlacht unttig in Bhmen und sah ruhig zu, wie Bernhard von Weimar das Land seines Nebenbuhlers Maximilian verwstete. Er trug sich mit Plnen, um dem Reiche einen dauernden Frieden und sich selbst eine mchtige Stellung zu sichern; er unterhandelte mit den Feinden, ohne sich an den Kaiser zu kehren. Er kannte die Rnke seiner Gegner am Wiener Hofe, die ihn beseitigen wollten, aber er war entschlossen, sich nicht zum zweitenmal verdrngen zu lassen. Der Ergebenheit seiner Offiziere glaubte er sich auf dem Pilsener Gastmahl versichert zu haben; die meisten aber wurden durch den General Piccolomini fr den Kaiser gewonnen und sielen mit ihren Regimentern von ihrem Feldherrn ab, sobald seine Ab-setznng erklrt war. Mit den wenigen, die bei ihm ausharrten, begab sich Wallenstein von Pilsen nach Eger, um zu den Schweden berzugehen. Dort siel er 1634 als Opfer einer von dem irischen Obersten Butler ge- 1634. leiteten Verschwrung. f) In demselben Jahre besiegte das kaiserliche Heer die Schweden bei Nrdlingen. Durch diese erste Niederlage der Schweden wurde ihr bergewicht in Deutschland gebrochen. Eine weitere Folge war, da die Kurfrsten von Sachsen und Brandenburg und andere protestantische Fürsten und Reichsstdte mit Ferdinand Ii. 1635 den Prager Sonder- 1635. frieden schlssen, wodurch das Restitutiousedikt zunchst auf vierzig Jahre" aufgehoben wurde. Doch erhielten ihre Gebiete dadurch noch keine Ruhe vor den durchziehenden kaiserlichen und schwedischen Kriegs-Haufen. 2. Der Schwedisch-Franzsische Krieg, 16351648. In Frankreich leitete unter Ludwig Xiii., dem Nachfolger Heinrichs Iv., der Kardinal Richelieu als erster Minister die Staatsgeschfte. Er suchte den Vor-teil Frankreichs darin, da er in Deutschland die Gegner des Kaisers untersttzte. Fr Schweden war der Zweck des Krieges nur noch, ein deutsches Land an der Ostsee zu erobern, und fr Bernhard von Weimar, sich die sterreichischen Besitzungen im Elsa anzueignen. Auch Frankreich hatte es auf das sterreichische Elsa abgesehen. Doch unter-sttzte Richelieu den bewhrten Feldherrn, den er nicht entbehren mochte, mit Geld und Truppen, in der Hoffnung, ihn spter zu verdrngen. Nachdem aber Bernhard von Weimar die Kaiserlichen zurckgeschlagen, die Festung Breisach (das heutige Alt-Breisach) erobert und das Land in seine Verwaltung genommen hatte, starb er 1639 in Neuenburg am 1639. Typhus. Den verwilderten Ofsizieren und Soldaten war der Krieg Selbst-zweck. Er artete vielfach in planlose Verwstung aus, die dem deutschen Volke unermelichen Schaden zufgte. Welche frheren franzsischen Könige untersttzten ebenfalls die protestantische Partei in Deutschland? Christ ensen, Lehrbuch. Iii. B. Neubtg. 2. Aufl. Z

7. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 56

1911 - Leipzig : Hirt
56 Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 94. zu vernichten. Er gewann England als Bundesgenossen und fiel mit einem groen Heere in Holland ein. (Holland in Not.") Aber das Vordringen der Franzosen wurde durch den Durchstich der Deiche, der eine ber-schwemmung zur Folge hatte, gehemmt, und der Admiral de Ruyter, Hollands grter Seeheld, besiegte die englisch-sranzsische Flotte und hielt sie von einer Landung ab. Auch erhielt Holland Hilfe von auswrts. Der Kurfürst von Brandenburg erkannte die Gefahr, die aus der Gewalttat Ludwigs Xiv. seinen rheinischen Lndern, dem Deutschen Reiche und dem evangelischen Glauben drohte. Er bewog den Kaiser Leopold I. (16581705), der trotz aller Gegenbemhungen Ludwigs Xiv. durch den Einflu des Kurfrsten die Kaiserwrde erhalten hatte, zu einem Bndnis gegen Frankreich, und ein sterreichisch-brandenburgisches Heer zog an den 1673. Niederrhein. Freilich hatte dieser Feldzug. der bis 1673 dauerte, wenig Erfolg, weil die sterreicher sich infolge der zgernden und zweideutigen Haltung des Kaisers nur zum Schein am Kriege beteiligten. Doch be-hauptete sich der Statthalter Wilhelm Iii. von Oranien in den Nieder-landen gegen die Franzosen. 1674. b) 1674 erneuerte der Kurfürst das Bndnis mit dem Kaiser, und ein sterreichisch-brandenburgisches Heer besetzte das Oberelsa. Auch dieser Feldzug fhrte nicht zum Ziele; denn die Verbndeten wurden im Januar des folgenden Jahres durch ein pltzlich eindringendes berlegenes franz-sisches Heer zurckgedrngt. Der Kursrst bezog daraus Quartiere am Main. c) Um den gefhrlichen Gegner ganz los zu werden, bestimmte iudtmg Xiv. die Schweden, von Pommern aus in Brandenburg ein-zufallen. Die braudenburgischen Bauern'-) erhoben sich aus freien Stcken gegen die Fremden, und der Kurfürst kehrte in Eilmrschen in sein Land zurck Feldmarschall von Derfflinger**) gewann dnrch einen nchtlichen Handstreich Rathenow und durchbrach damit die Linie der Schweden, ^ von Havelberg bis Brandenburg standen. Eiligst zogen sie sich zurck wurden aber am 28. Juni 1675 bei Fehrbellin von dem khnen Jieiterfuhrer Friedrich von Homburg eingeholt und zur Schlacht ge-zwungen. Mit einer kleinen Streitmacht, in der 6000 Reiter die Hauptmasse bildeten, erfocht der Kurfürst einen glnzenden Sieg der die schwe-dl,che Ubermacht. (Stallmeister Froben.) Die Welt erkannte jetzt, was er Zu leisten vermochte. Nicht nur aus Brandenburg, auch aus ganz Pommern wurden die Schweden vertrieben. Doch ging dem Kurfrsten die Frucht semer Erfolge dadurch verloren, da seine Bundesgenossen ihn im Stiche und bt2j nnst <rup die- Inschrift: Wir sinb Bauern von geringem Gut uno mcnen unfern: Kurfursten Mit unsenn Blut." als sckwedck^m-i Sohn eines protestantischen Bauern in sterreich, hatte sich au88eieid,"el U"d war dann in

8. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1899 - Leipzig : Hirt
76 Erste Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. auf. Nur einige deutsche Bandenfhrer, wie Ernst von Mansfeld, zogen fr ihn das Schwert. Aber Tilly eroberte die Pfalz, besiegte die gegen ihn aufgestellten Heere und wandte sich nach Norddeutschland. Die Pfalz nebst der Kurwrde erhielt Maximilian von Bayern; die Bcherschtze der Heidelberger Universitt schenkte der neue Kurfürst dem Papste. 1625 % Der dnische Arieg, 162529. Im Verein mit anderen nord-bis deutschen Fürsten zog Christian Iv., Herzog von Holstein und König 1629' von Dnemark, fr die Sache der Protestanten und die Erweiterung seiner Macht ins Feld. Der Kaiser dagegen erhielt eine willkommene Hilfe durch Wallenstein. Albrecht von Waldstein stammte von protestantischen Eltern in Bhmen, trat aber, in einer Jesuitenanstalt erzogen, frh zur katholischen Kirche der. Whrend seiner (damals allgemein blichen) Studienreisen wurde er in Padua mit dem Sterndeuter Seni bekannt, der von nun an sein vertrauter Ratgeber wurde. Ins Vaterland zurckgekehrt, beteiligte Waldstein sich an der Unterdrckung des bhmischen Aufstandes und lenkte durch Tapferkeit und Freigebigkeit aller Augen auf sich. Durch Ankauf von eingezogenen Gtern der Protestanten erwarb er sich groe Reichtmer. Der Kaiser belohnte ihn durch Ernennung zum Herzog von Fried-land. 1625 machte er dem Kaiser das Anerbieten, ein Heer aufzustellen, welches ihm nichts kosten sollte. Der Krieg mu sich selbst ernhren." Als er die Werbe-trommel rhren lie, strmten Tausende von Abenteurern, durch die Aussicht auf Beute und lustiges Leben gelockt, zu seinen Fahnen. Wallenstein besiegte Mansfeld bei Dessau, Tilly Christian Iv. 1626. bei Lutter am Barenberge i. I. 1626. Dann eroberten die beiden siegreichen Heerfhrer Norddeutschland. Wallenstein wurde zum Herzog von Mecklenburg und zum Admiral der Ostsee ernannt, belagerte aber 1628. 1628 das feste Stralsund, welches er als Sttzpunkt fr Unter-nehmungen zur See benutzen wollte, vergebens. Mit Christian Iv. 1629. schlo er 1629 den Frieden zu Lbeck, in welchem dieser aller Ein-Mischung in die deutschen Angelegenheiten entsagte. Im Gefhle seiner bermacht erlie der Kaiser das Restitutions-edikt, welches von den Protestanten alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen Kirchengter zurckforderte.*) Aber diese bermacht war mehr eine scheinbare als eine wirkliche: nicht nur das Einschreiten Schwedens und Frankreichs war zu befrchten, sogar die Liga, die einen Mann wie Wallenstein nicht lnger neben sich dulden wollte, nahm eine drohende Haltung gegen den Kaiser an. Er gab ihrem Drngen nach *) Brandenburg sollte z. B- die Bistmer Brandenburg, Havelberg und Lebus nebst den Einknften seit 50 Jahren herausgeben.

9. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 77

1899 - Leipzig : Hirt
69. Der dreiigjhrige Krieg. 77 und sprach auf dem Reichstage zu Regensburg 1630 Wittensteins Absetzung aus. Vergleiche die Lage nach dem Lbecker Frieden mit derjenigen nach der Schlacht bei Mhlberg. 5. Der schwedische Krieg, 163035. Schon war der Schweden- 1630 knig Gustav Adolf, von Frankreich mit Geld untersttzt, mit einem abgehrteten, in strenger Zucht gehaltenen Heere in Pommern gelandet, um gegen den Kaiser zu ziehen. Gustav Adolf war ein eifriger Lutheraner, ein Verehrer der Wissenschaft und ein ausgezeichneter Feldherr. Drei Beweggrnde leiteten ihn: 1. er wollte seinen Glaubensgenossen beistehen; 2. er wollte seine Macht ausdehnen; 3. ihn beleidigte die Ver-treibung der mit ihm verwandten mecklenburgischen Herzge. Am kaiser-liehen Hofe spottete man der den Schneeknig"; das protestantische Volk begrte ihn als Retter seines Glaubens; die protestantischen Fürsten mitrauten ihm besonders der zwischen beiden Parteien hin und her schwankende Kurfürst von Sachsen und Georg Wilhelm von Brandenburg (161940), der seinem Schwager (Stammtafel S. 70) Absichten auf Pommern, welches nach einem Erbvertrage spter an Brandenburg fallen mute, zutraute. Whrend Gustav Adolf in Brandenburg unterhandelte, wurde Magdeburg, welches sich dem Restitutious-edikt widersetzt hatte, von Tilly belagert und nach hartnckigem Wider-stnde der Brger 1631 erstrmt. (General Pappenheim.) Die Stadt 1631. wurde ein Raub der Flammen. Nun schlssen sich die beiden Kurfrsten an Gustav Adolf an. und Tilly erlitt eine entscheidende Niederlage bei Breitenfeld. Die Schweden bezogen darauf Winterquartiere am Rheine und marschierten im nchsten Frhjahr weiter nach Sden. In dieser Not wandte sich der Kaiser, nachdem Tilly gefallen war. an Wallen-stein, der in Prag sich mit kniglicher Pracht umgeben hatte. Unter harten Bedingungen lie er sich erbitten, wieder ein Heer zu bilden und den Oberbefehl zu bernehmen. Bei Ltzen im Nov. 1632 siegten die 1632. Schweden, erlitten aber durch den Tod des Knigs einen unersetzlichen Verlust. 4i) Gustav Adolfs Bedeutung fr den Protestantismus in Deutschland. Der Krieg verlor seit dieser Zeit den religisen Charakter. Die Oberleitung der schwedischen Angelegenheiten bernahm fr Gustav Adolfs junge Tochter Christine - der Kanzler Oxenstierna. der die Feindseligkeiten durch bewhrte Fhrer, wie Bernhard von Weimar, fortsetzen lie. Wal lenstein hielt sich nach der Ltzener Schlacht uuthtig in Bhmen und sah ruhig zu, wie Bernhard von Weimar das Land seines

10. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 78

1899 - Leipzig : Hirt
78 Erste Periode. Die Zeit der Religionskmpfe. Nebenbuhlers Maximilian verwstete. Er trug sich mit Plnen, um dem Reiche einen dauernden Frieden und sich selbst eine mchtige Stellung zu sichern; er unterhandelte mit Schweden, Sachsen und Frankreich, ohne sich an den Kaiser zu kehren. Der Ergebenheit seiner Offiziere glaubte er sich aus dem Pilsen er Gastmahl versichert zu haben; die meisten aber wurden vom Kaiser gewonnen und fielen mit ihren Regimentern von ihrem Feldherrn ab, sobald seine Absetzung erfolgt war. Mit den wenigen, die bei ihm ausharrten, begab sich Wallenstein von Pilsen 1634. nach Eger, um zu den Schweden berzugehen. Dort fiel er 1634 als Opfer einer vom Obersten Butler geleiteten Verschwrung. 1635. 1635 schlssen die Kurfrsten von Brandenburg und Sachsen und andere norddeutsche Fürsten mit dem Kaiser den Frieden zu Prag. Doch bekamen ihre Lnder dadurch keineswegs Ruhe vor den durch-ziehenden kaiserlichen und schwedischen Truppen. 1635 6. Der schwedisch-franzsische Krieg, 1635 48. Der Minister bis Richelieu, der unter Ludwig Xiii. den franzsischen Staat leitete, schlo mit Oxenstierna ein Bndnis zum Zweck der Beraubung Deutsch-lands und trat dadurch offen den Feinden des Kaisers bei. Der Krieg, der den verwilderten Offizieren und entmenschten Soldaten Selbstzweck war, artete in planlose Verwstung aus, durch die das deutsche Volk an den Rand des Abgrundes gebracht wurde. Bernhard von Weimar, der mit franzsischer Untersttzung den Krieg am Oberrhein fhrte, um das Elsa fr sich zu erwerben, starb 1639, bald nach der Einnahme von Breisach. Kaiser Ferdinand Iii. (163757) genehmigte schon 1640 den Zusammentritt eines Friedenskongresses zu Osnabrck und Mnster; aber erst nach acht schrecklichen Jahren kam der Abschlu des Friedens zustande. Was bewog Frankreich, int dreiigjhrigen Kriege die deutschen Protestanten zu untersttzen? Welche frheren franzsischen Könige verfuhren ebenso? 7. Der westflische Friede, a) Frankreich erhielt das sterreichische Elsa. b) Schweden erhielt Vorpommern (mit Stettin, Usedom, Wollin und Rgen), Wismar und die Bistmer Bremen (ohne die Stadt) und Verden. c) Brandenburg erhielt Hinterpommern und zur Entschdigung fr Vorpommern die Bistmer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin. ) Der Sohn des Winterknigs". Karl Ludwig, erhielt die Rhein-psalz mit der neugeschaffenen achten Kurwrde, während Maximilian von Bayern die Oberpfalz behielt.
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# Name Treffer  
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