Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Landschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
156
Philipp Melanchth on.
Philipp Mclanchthon, Luthers Freund und treuer Ge-
hülfe, war der Sohn eines Waffenschmiedes aus Bretten in
der Unterpfalz, gcb. ¿497, studirte in Heidelberg und Tü-
bingen, und wurde von Erasmus und Rcuchlin sehr ge-
schätzt. Er kam 1518 als Professor der griechischen Sprache
nach Wittenberg, und wurde wegen seiner Gaben und wegen
seiner Gelehrsamkeit, worin er Luthern noch übertraf, ein
sehr geachteter Lehrer, der oft 2600 Zuhörer um sich hatte.
Er war dabei redlich, freundlich, wohlthatig, gemäßigt in sei-
nen Urtheilen, und darum innig geliebt. Er erkannte die
Nothwendigkeit der Kirchenvcrbcsserung, siand Luthern red-
lich bei, war auch standhaft in dem, was er als Hauptsache
erkannte; wo er aber meinte, daß diese nicht leide, war er
nachgiebig, was ihm von den unbedachtsamen Eiferern sehr
übel genommen wurde, die Luthern, ohne seinen großen und
doch demüthigcn Geist zu haben, blindlings nachsprachen,
alle seine Worte und Erklärungsarten, ganz wider seinen
Willen, als untrüglich ansahen, also einen neuen Papst in
ihm annahmen, und die, welche doch als gelehrte und wackere
Männer auch eine Stimme hatten, und Luthern Irrthümer
nachwiesen, schon wieder zu verketzern anfingen. Mag man
cs auch nicht ganz rechtfertigen, daß er nachher in der Augs-
burgischen Confession besonders im 10. Artikel etwas änderte,
da die Schrift ein so wichtiges vorgelesenes Actcnstück, wenn
auch deßhalb noch immer kein vollendetes, unfehlbares
Glaubensbekcnntniß war, diese Freiheit auch von andern
leicht gemißbraucht, und das ganze ehrenwcrthe Bekcnntniß
von den Feinden als verfälscht verdächtiget werden konnte,
so war er doch den Hauptgrundsatzcn der evangelischen Kir-
che treu geblieben, und er stiftete im Geiste der christlichen,
friedlichen Liebe mit andern gelehrten Männern seines Sin-
nes so vielen Seegen, daß ihn noch jetzt der Name eines
Lehrers von Deutschland im dankbaren Andenken erhalt, wah-
rend seine zänkischen und schmähsüchtigen Widersacher ver-
gessen sind, oder nur der Geschichte wegen erwähnt werden.
Sein 1621 erschienenes christliches Lehrbuch in lateinischer
Sprache, das sehr oft gedruckt und weit verbreitet wurde,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Melanchth Philipp Philipp_Mclanchthon Philipp Luthern_Irrthümer
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Heidelberg Wittenberg Deutschland
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
nach dem Religion sfriederr. 199
wurde enthauptet. Seine Unschuld bei den ihm bcigemesse--
nen Landesverrathereien ist jetzt völlig erwiesen; er und andre
würdige Mannner fielen als Opfer der religiösen Parteiwuth.
Wer nicht blind eiferte, hieß ein heimlicher Katholik oder
Kalvinist, was den vortrefflichsten Männern widerfuhr,
auch wenn sie nur einen Versuch zur Vermittelung machten.
So entzweiten sich sogar die Universitäten: Jena galt für
den Sitz der Lutherischen Rechtglaubigkeit, und die mit Me«
lanchthon unzufriednen Wittenberger waren dort willkommen;
ja es theilten sich sehr bald die Studenten in solche Parteien
und geriethcn in blutige Faustkampfe für ihre Lehrer, bis
endlich traurige Erfahrungen weiser machten.
Die lutherische Kirche hat seit 1555 keinen bedeutenden
Zuwachs aus der katholischen Kirche erhalten. Die Rcfor«
mirten beklagten mit Wehmuth, daß durch solche Schriften,
wie die Eintrachtsformel war, die Trennung beider Kirchen
nur noch mehr befestiget werde, statt daß man auf Annähe-
rung denken sollte. Es gingen auch mehrere lutherische
Fürsten und Lander zu den Reformirten über; die Pfalz >585,
Brandenburg i6i4. Dadurch wurde aber der Haß gegen
die Reformirten vergrößert, und die gemeinschaftliche Ver«
rheidigung der Religionsfreiheit erschwert; denn eifrige Luthe«
raner wollten lieber Freunde nur den Katholiken seyn. Es
hat aber auch unter den Reformirten nicht an gelehrten
Streitigkeiten gefehlt, wobei sich vorzüglich die eigentlichen
Kalvinisten oft hart und unduldsam bewiesen, sie haben je-
doch ihre Lehre von dem unbedingten Rathschluß Gottes über
die Seeligkeit der Menschen, nicht allgemein machen können,
ob sie gleich auf einer berühmten Kirchenversammlung zu
Dortrecht in Holland i6i3, wo es freilich nicht viel besser
herging als auf den alten Concilien, und Gewalt mehr als
Recht vermochte, mit der Behauptung dieser Lehre siegten.
Die Reformirten haben kein allgemein geltendes symbolisches
Buch, ob sie gleich in einzelnen Ländern Bekenntiiißschriftcn
herausgcgeben haben; jedoch hat der ziemlich einfache Hei-
delberger Katechismus, den Kurfürst Friedrich Ii. von der
Pfalz i563 abfassen ließ, ein großes Ansehen erhalten. Erst
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Gottes Holland Pfalz
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1q8 Die Reformation in andern Landern.
Schlösser und andre überflüssige Besitzungen heraus geben
und der wackere König Gustav Wasa wußte die Menschen
bald für die Verbesserung zu gewinnen. Das Landvolk in
einer Gegend wollte das Alte beibehalten. Da ließ sie der
König lateinisch anreden, und als sie sagten, das verstanden
sie nickt, so ließ er ihnen begreiflich machen, so wäre cs
auch mit ihrem bisherigen Gottesdienste. 1627 wurde die
Kirchenve^bcsserung feierlich bestätiget. Zwar trat -654 die
Königin Christine, eine gelehrte, aber eitle Frau, nachdem
sie vorher im 25. Jahre die Krone niedergelcgt hatte, zur
römischen Kirche, aber ohne daß es Einfluß auf Schwedens
kirchlichen Zustand hatte. Sie bereute vielmehr späterhin
ihre Entsagung vom Throne, war mit dem Papste, der ihre
großen, thörigten Ansprüche nicht befriedigte, ganz unzu-
frieden und zog unstat aus einem Lande in das andere.
ñ. Nach Ungarn kam die Reformation durch Luthers
Schriften, welche Kauflcute mit brachten, und durch Jüng-
linge, die in Wittenberg studirt hatten, so auch nach Sie-
benbürgen. Sie fand sehr viele Freunde, selbst auch unter
den Großen, und da die Ungarn wegen ihrer politischen
Freiheit öfters unruhig waren, auch die Türken oft in das
Land fielen, so wurden die Protestanten anfangs geschont,
um sich ihrer Hülfe zu bedienen. Aber gar bald erfolgten
die härtesten Gesetze und Verfolgungen, cs wurden ihnen
Kirchen und Lehrer genommen, und sie sollten gar keine Be-
schwerden mehr an den kaiserlichen Hof bringen. 1606 er-
hielten sie zwar einen Religionsfrieden, aber unter dem eifrig
katholifchcn Kaiser Ferdinandii. mußten sie viel leiden. Man
suchte die Großen durch Verhcirathungen mit Katholikinnen,
durch Versprechungen und Drohungen zu gewinnen, und dieß
mit solchem Erfolge, daß 1667 die Protestanten auf dem Lande
über 000 Kirchen verloren hatten. Sie erkämpften sich zwar
wieder einige Freiheit und nach dem Willen mehrerer gutge-
sinnten Regenten aus dem österreichischen Hause sollten sie
in ihren Rechten nicht gekrankt werden, aber die Jesuiten
und mehrere katholische Hofgcistlichc in Wien wußten die
Protestanten immer wieder als gefährliche Menschen zu ver-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Wasa Gustav Christine
Extrahierte Ortsnamen: Schwedens Ungarn Luthers Jüng- Wittenberg Ungarn Wien
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Inhalt Raum/Thema: Reformation
in dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert 275
zum bessern Fortkommen dienen. Um den in der Kindheit
Vernachlässigten nachzuhelfen, hat die Menschenfreundlich-
keit Kunst - und Handwerks - auch Sonntagsschulen gestiftet,
bei welchen letzter» nur zu wünschen ist, daß die eigentliche
Bestimmung des christlichen Sonntags nicht übersehen wird.
Auch für Blinde und Taubstumme hat man in christlicher Liebe
wohlthatige Unterrichtsanstalten gestiftet. In Landschulen
hat man ebenfalls durch zweckmäßigere Lehrbücher, unter
dem Namen der Kinder- und Schulfreunde bekannt, die
Kinder der Landleute, außer dem, was allenthalben der
Anfang und der Grund aller Weisheit seyn soll, außer der
Religion, auch zu einer weitern Kenntniß der Erde und ihrer
Bewohner und zu nützlichen Fertigkeiten zu führen gesucht,
und es ist bewundernswerth, was treue Lehrer, oft mit we-
nigen Aufmunterungen und Hilfsmitteln leisten. Wie einst
Pestalozzi und noch jetzt Fellenberg in der Schweiz, Becker
in Gotha, bekannt durch das treffliche Noth- und Hülfs-
büchlein, durch seine Nationalzeitung sich um die Jugend-
bildung verdient gemacht haben, so Stephani in Baiern durch
seinen Schulfreund; Salzmann in Schnepfenthal und beson-
ders der durch vielfache Kenntnisse, auch als Prediger und
vorzüglich als Schulmann ausgezeichnete vr. Dinter, der
auf einigen königlich sächsischen Pfarren und zuletzt als
Regierungs- und Schulrath in Königsberg in Preußen an-
gcstellt war (st. ilza). Die Splitterrichter, die ihm weder
an Talent noch an Verdiensten nahestanden, beurthcilten
zwar seine Lehre nach ihren Vorurtheilen und seine Mensch-
lichkeiten mit Lieblosigkeit, aber die Lehrer und Schüler, die
er gebildet, die Lehrbücher, die er über Unterrichtsgegen-
siände hinterlassen, besonders auch seine Schullchrerbibel,
wenn sie auch, wie es nicht anders seyn kann, Wünsche übrig
läßt, seine treffliche Lehrmethode, seine Faßlichkeit, Ge-
wandtheit und uncrmüdctc Lebhaftigkeit, seine Geduld gegen
Schwache, seine Milde gegen Andersdenkende und gegen
Widersacher, so wie sein sittlicher Wandel werden ihn bei
Allen in Andenken erhalten, die in Licht und Wahrheit das
Heil der Menschheit suchen. Diese unsre Regsamkeit und
18*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Die einzelnen europäischen Staaten. 24z
4) Von den Städten im Innern des Landes sind
zu nennen: Madrid, Spaniens Hauptstadt, am
Manzanvres, der dem Tajo zufließt, mit eini-
gen Fabriken (das Gebäude und die Kerker der In-
quisition, die hier ihren Sitz hatte); — Tole-
do, am Tajo mit einer prachtvollen Domkirche; das
Kloster Escorial, dessen Erbauung 12 Millionen
kostete, und in dem man 5000 Fenster zahlt (es
diente theils Mönchen, theils der königlichen Fa-
milie zur Wohnung); und Saragossa am Ebro,
das sich 1808 und y so heldenmüthig gegen die
Franzosen vertheidigte, daß es weder durch Hun-
gersnoth und Krankheiten in der Stadt, noch durch
die Uebermacht der Feinde zur Uebergabe gezwungen
werden konnte. — Zu Spanien rechnet man noch
die drey Inseln Majorca, Minorca und Jviza,
welche in dem Mittclmeere liegen.
V. Das Königreich Frankreich
(10,000 Ulm.)
Das Klima des Landes ist verschieden. Im
Süden kennt man fast gar keinen Winter und sieht
uur sehr selten Schnee. Del- und Mandelbaume
gedeihen hier, wie der Rosmarin im Freyen. In
dem nördlichen Gegenden und in den Gebirgen ist
es freylich kalter; doch sind auch hier strenge Win-
ter sehr selten.
Die vorzüglichsten Gebirge und Flüsse des Lan-
des sind oben genannt. — Wie heißen sie? Wohin
fließt die Seine? Durch welchen Theil Frankreichs
ziehn die Sevennen? — Unter den Produkten ist
der Wein das vorzüglichste; auch gewinnt man sehr
gutes Baumöl in den Provinzen, die an der
Mündung der Rhone liegen. An Getraide,
Hanf und Flachs hat das Land kernen Mangel,
und nur die Heidegegenden zwischen der Ga-
ronne und dem biscajischem Meere müssen zu-
kaufen. Seide wird überflüssig gewonnen; ebenso
Quell- und Seesalz. Von Metallen hat man
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Ortsnamen: Madrid Spaniens Manzanvres Saragossa Spanien Majorca Minorca Frankreich Ulm Frankreichs
68
Dritter Abschnitt.
mehre Arme und erhält verschiedene Namen. Der
Arm, welcher bis zuletzt den Namen Rhein behält,
fällt als ein unbedeutendes Flüßchen in die Nord-
see. Die größte Waffermenge ist der Maaß zuge-
flossen,, welche aus Frankreich kommt und auch in
die Nordsee fällt. — Die Schelde endlich kommt
aus den Ardennen und durchströmt das nördliche
Frankreich und die Niederlande.
7. In den Kanal fließt die Seine (sp. Säue),
welche von dem Goldhügelgebkrge, einer nördlichen
Fortsetzung der Sevennen kommt und zwischen dem
Waide von Orleans (sp. Orleang) und den Arden-
nen hinströmt. Sie ist schiffbar und durch den Kanal
des mittlern Frankreichs verbunden mit der
8. Loire (sp. Loahr), welche wie die Ga-
ronne in das aquitanische Meer fließt. Die erstere
hat ihre Quellen auf den Sevennen und fließt erst
nördlich bis an den Wald von Orleans, dann west-
lich bis zum Meere. Die Garonne kommt aus den
Pyrenäen und nimmt so viele und so bedeutende
Ströme auf, daß sie an ihrer Mündung der brei-
teste Strom in Frankreich ist. An ihr liegt die
Stadt Toulouse (sp. Tuluse) und von dieser Stadt
fängt der große Kanal des südlichenfrankreichs
an, der über 30 Meilen weit, oft durch Berge und
Felsen, ja selbst über andere Flüsse weg, bis zum
mittelländischen Meere fortgeführt ist. Auf diese
Weise sind, freylich mit großen Kosten und nach
jahrelanger Arbeit, das mittelländische und das at-
lantische Meer verbunden.
9. Durch Spanien und Portugal strömen vier
große Flüsse, sämmtlich in das atlantische Meer.
Sie heißen Duero, Tago, Guadiana undgua-
d a l q u i v i r. Sie sind sämmtlich für die Schifffahrt
wenig geeignet, weil sie sehr felsig sind. Der Duero
ist übrigens der nördlichste, der Tago der größte und
der Guadalquivir der südlichste dieser Ströme.
k>. Der Ebro, ebenfalls ein spanischer Fluß,
fallt in das mittelländische Meer. Auch er ist nicht
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Nordsee Frankreich Niederlande Frankreichs Frankreich Toulouse Spanien Portugal Guadiana
Europa.
7 7
9, Was von den Obstbäumen gilt, das gilt
auch von andern Baumen, vielleicht noch mehr ge-
rade von ihnen. Sie stehn im Felde, im Walde.
Niemand kann sie bewachen; wenn ihr sie beschädi-
gen wolltet, könnte es euch vielleicht Niemand weh-
ren. Aber wird euch euer Gewissen nicht verklagen?
Sagt es euch nicht, daß es schändlich ist, einen
jungen Baum zu zerknicken, den Gott zum Nutzen
der Menschen aufwachsen laßt, von dessen Blättern
und Früchten noch so viele Thiere leben, in dessen
Schatten noch so mancher Ermüdete einst ausruhen
könnte. Schändlich ist's und bleibt es, wenn's auch
Niemand sieht, auch nur eine Satzweide abzuschä-
len. — Doch davon noch weiter ein anderes Mal;
jetzt von den Baumen selbst, deren Holz wir ge-
brauchen. Europa ist daran auch jetzt noch nicht
arm. Schweden, Rußland, mehre Gegenden von
Deutschland, Böhmen u. s. w. liefern vieles Holz
zum Bauen und zu Tischlerarbeiten. Unsere Holz-
arten finden sich fast in ganz Europa, namentlich
Eichen, Buchen, Eschen, Birken, Ahorn,
Akazien, Linden, Pappeln, Tannen, Fich-
ten, Lerchenbäume u. s. w. Nur in Spanien
findet sich die Korkeiche, ein merkwürdiger Baum,
dem es gut bekommt, wenn man ihm alle vier oder
fünf Jahr die Rinde abschält. Dadurch eben wird
dieser Baum so nützlich, indem uns diese Rinde
die besten Stöpsel auf Flaschen und Bouteillen giebt.
Die nützliche Weide sollte auch bey uns noch mehr
angepflanzt werden; eben so die Kiefer, welche in
jedem, selbst dem magersten Boden fortkommt, sehr
schnell wächst, und auf Bergen, auf denen das Gras
leicht vertrocknet, die Weide verbessert.
10. Eben so reich ist Europa an nützlichen
Kräutern, ob wohl viele derselben erst später in
unsern Welttheil eingeführt sind. Die Pastinake,
die Mohrrübe, der Spargel, der Saueram-
pfer, der Kümmel, die Chamille u. s. w. wach-
sen fast überall wild. Der Kohl hat sich von Eng-
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Schweden Deutschland Europa Lerchenbäume Spanien Europa
22
Erster Abschnitt.
Dle Witterung, die Hitze und Kälte und übers
Haupt das, was man unter dem Klima versteht,
ist in den einzelnen Landern der Erde sehr verschie-
den. Das Klima richtet sich zum Theil nach der
Lage des Landes. In der heißen Zone ist es im
Allgemeinen heißer, als in den gemäßigten. Be-
sonderen Einfluß auf das Klima haben Berge und
Meere. Auf hohen Bergen ist es kälter, so daß
auf ihnen selbst zwischen den Wendekreisen der
Schnee nicht austhauet; in den Thälern, welche die
Winde nicht durchstreichen können, heißer. Das
Meer, dessen Warme und Kalte immer gleichmäßiger
bleibt, mildert in der heißen Zone an den Küsten
die Hitze, in der kalten und in den gemäßigten
Zonen die Kälte. Darum ist es z. B. in Eng-
land warmer, als in Deutschland, obwohl jenes
noch zweiter nach Norden zu liegt, als unser Vater-
land. —
Pflanzen und Thiere sind über den ganzen
Erdboden verbreitet. Im tiefsten Norden nur
und auf den höchsten Bergen erstarrt alles Le-
den in den unermeßlichen Eisfeldern, welche die
Pole umlagern, oder sich über die Gipfel der Berge
ausbreiten. Da findet wenigstens der Mensch keine
Spur von Leben. Sonst überall treffen wir Pflan-
zen und Thiere an, in dem Meere, wie in den
Steppen, in den Gebirgen, wie in der Ebene. Und
welche Mannichfaltigkeit herrscht nicht unter ihnen.
Die Eiche, wie das Moos , das am Boden kriecht,
wie verschieden sind sie nicht, und doch hat jedes
seine ihm eigenthümliche Schönheit, jedes feine Be-
stimmung! Gleich wie in dem Baume der Vogel
Nistet und Tausends-von Geschöpfen von seinen
Früchten leben, so nährt auch das Moos Thiere,
so dient auch das Moos, die Erde zu verschönern,
kahle Felssn 'mit frischen Grün zu umkleiden und
indem es verwes't, ein fruchtbares Erdreich auf dem
Gestein zurückzulassen, in dem- schon Gräser und
Kräuter Wurzel schlagen können. Einen Fleck nur
nehmt in eurem Garten, auf dem Anger und auf
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Koth
Extrahierte Ortsnamen: Palermo Messina Sizilien Malta Sicilien Spanien Portugal Spanien Frankreich Portugal Spanien
Dre einzelnen europäischen Staaten. 24.E
allein süße und kostbare Weine, sondern auch wie
z. B die Berge um Velez Malaga, auf der
südlichen Abdachung des Nevadagebirges, treff-
liche Rosinen. Im Süden von Spanien bey Va-
lencia am mittelländischen Meere findet sich sogar
ein großer Wald von Dattelpalmen, einer
Baumart, die sonst nur in Asien und Afrika ge-
deiht. Baumöl und Wein hat das Land in
Ueberfluß; Getraide und Flachs in den meisten Pro-
vinzen nicht hinreichend. Die spanischen Pferde
und Schafe sind als die vorzüglichsten bekannt.
Edle Metalle findet man jetzt weniger häufig,
als ehemals, wo man das Gold — freylich war
dieß nur vor 2000 Jahren der Fall — in Klumpen
auf der Erde liegen fand. Kupfer und Eisen
hat Spanien hinlänglich; Portugal nicht; wohl aber
auch dieses Steinkohlen und Marmor.
Was aber Hilst aller Reichthum des Landes,
wenn ihn die Menschen nicht zu gebrauchen wissen?
Wie in Italien findet man auch hier wenig Betrieb-
samkeit, viele Bettler und allein an 50,000 Zigeu-
ner, welche im Lande umherziehn. Ackergerathe fer-
tigt man in Spanien nicht selbst, sondern laßt sie
aus den preußischen Rheinprovinzen kommen. Große
Landstriche liegen in beyden Landern unangedauet,
Fabriken sind in beyden selten. Die Metalle wer-
den erst durch deutsche Bergleute gewonnen, und alle
Kunstsachen von fremden Völkern, am meisten von
den Engländern, eingeführt. So war z. B. izoo
in ganz Lissabon nur ein Uhrmacher, und auch
dieser war ein Engländer. In Spanien ist es um
nichts besser. Nur in Barcellona am Mittelmeere
werden gute Seiden - und Wollenwaaren und in
Oviedo nicht weit vom biscazischen Meere gute
Leinwand verfertigt. In Ildefonso ist eine be-
rühmte Spiegel-, in Sevilla am Guadalquivir
die einzige Tabacksfabrik, obwohl in Spanien selbst
die Frauen rauchen; in Cordova, an demselben
Flusse, wird der beste Eorduan gemacht, der von
Erster Band. l6
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Malaga Spanien Asien Afrika Spanien Italien Spanien Rheinprovinzen Lissabon Spanien Barcellona Oviedo Ildefonso Sevilla Spanien Cordova