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1. Geschichte der Reformation - S. 156

1834 - Leipzig : Dürr
156 Philipp Melanchth on. Philipp Mclanchthon, Luthers Freund und treuer Ge- hülfe, war der Sohn eines Waffenschmiedes aus Bretten in der Unterpfalz, gcb. ¿497, studirte in Heidelberg und Tü- bingen, und wurde von Erasmus und Rcuchlin sehr ge- schätzt. Er kam 1518 als Professor der griechischen Sprache nach Wittenberg, und wurde wegen seiner Gaben und wegen seiner Gelehrsamkeit, worin er Luthern noch übertraf, ein sehr geachteter Lehrer, der oft 2600 Zuhörer um sich hatte. Er war dabei redlich, freundlich, wohlthatig, gemäßigt in sei- nen Urtheilen, und darum innig geliebt. Er erkannte die Nothwendigkeit der Kirchenvcrbcsserung, siand Luthern red- lich bei, war auch standhaft in dem, was er als Hauptsache erkannte; wo er aber meinte, daß diese nicht leide, war er nachgiebig, was ihm von den unbedachtsamen Eiferern sehr übel genommen wurde, die Luthern, ohne seinen großen und doch demüthigcn Geist zu haben, blindlings nachsprachen, alle seine Worte und Erklärungsarten, ganz wider seinen Willen, als untrüglich ansahen, also einen neuen Papst in ihm annahmen, und die, welche doch als gelehrte und wackere Männer auch eine Stimme hatten, und Luthern Irrthümer nachwiesen, schon wieder zu verketzern anfingen. Mag man cs auch nicht ganz rechtfertigen, daß er nachher in der Augs- burgischen Confession besonders im 10. Artikel etwas änderte, da die Schrift ein so wichtiges vorgelesenes Actcnstück, wenn auch deßhalb noch immer kein vollendetes, unfehlbares Glaubensbekcnntniß war, diese Freiheit auch von andern leicht gemißbraucht, und das ganze ehrenwcrthe Bekcnntniß von den Feinden als verfälscht verdächtiget werden konnte, so war er doch den Hauptgrundsatzcn der evangelischen Kir- che treu geblieben, und er stiftete im Geiste der christlichen, friedlichen Liebe mit andern gelehrten Männern seines Sin- nes so vielen Seegen, daß ihn noch jetzt der Name eines Lehrers von Deutschland im dankbaren Andenken erhalt, wah- rend seine zänkischen und schmähsüchtigen Widersacher ver- gessen sind, oder nur der Geschichte wegen erwähnt werden. Sein 1621 erschienenes christliches Lehrbuch in lateinischer Sprache, das sehr oft gedruckt und weit verbreitet wurde,

2. Geschichte der Reformation - S. 199

1834 - Leipzig : Dürr
nach dem Religion sfriederr. 199 wurde enthauptet. Seine Unschuld bei den ihm bcigemesse-- nen Landesverrathereien ist jetzt völlig erwiesen; er und andre würdige Mannner fielen als Opfer der religiösen Parteiwuth. Wer nicht blind eiferte, hieß ein heimlicher Katholik oder Kalvinist, was den vortrefflichsten Männern widerfuhr, auch wenn sie nur einen Versuch zur Vermittelung machten. So entzweiten sich sogar die Universitäten: Jena galt für den Sitz der Lutherischen Rechtglaubigkeit, und die mit Me« lanchthon unzufriednen Wittenberger waren dort willkommen; ja es theilten sich sehr bald die Studenten in solche Parteien und geriethcn in blutige Faustkampfe für ihre Lehrer, bis endlich traurige Erfahrungen weiser machten. Die lutherische Kirche hat seit 1555 keinen bedeutenden Zuwachs aus der katholischen Kirche erhalten. Die Rcfor« mirten beklagten mit Wehmuth, daß durch solche Schriften, wie die Eintrachtsformel war, die Trennung beider Kirchen nur noch mehr befestiget werde, statt daß man auf Annähe- rung denken sollte. Es gingen auch mehrere lutherische Fürsten und Lander zu den Reformirten über; die Pfalz >585, Brandenburg i6i4. Dadurch wurde aber der Haß gegen die Reformirten vergrößert, und die gemeinschaftliche Ver« rheidigung der Religionsfreiheit erschwert; denn eifrige Luthe« raner wollten lieber Freunde nur den Katholiken seyn. Es hat aber auch unter den Reformirten nicht an gelehrten Streitigkeiten gefehlt, wobei sich vorzüglich die eigentlichen Kalvinisten oft hart und unduldsam bewiesen, sie haben je- doch ihre Lehre von dem unbedingten Rathschluß Gottes über die Seeligkeit der Menschen, nicht allgemein machen können, ob sie gleich auf einer berühmten Kirchenversammlung zu Dortrecht in Holland i6i3, wo es freilich nicht viel besser herging als auf den alten Concilien, und Gewalt mehr als Recht vermochte, mit der Behauptung dieser Lehre siegten. Die Reformirten haben kein allgemein geltendes symbolisches Buch, ob sie gleich in einzelnen Ländern Bekenntiiißschriftcn herausgcgeben haben; jedoch hat der ziemlich einfache Hei- delberger Katechismus, den Kurfürst Friedrich Ii. von der Pfalz i563 abfassen ließ, ein großes Ansehen erhalten. Erst

3. Geschichte der Reformation - S. 168

1834 - Leipzig : Dürr
1q8 Die Reformation in andern Landern. Schlösser und andre überflüssige Besitzungen heraus geben und der wackere König Gustav Wasa wußte die Menschen bald für die Verbesserung zu gewinnen. Das Landvolk in einer Gegend wollte das Alte beibehalten. Da ließ sie der König lateinisch anreden, und als sie sagten, das verstanden sie nickt, so ließ er ihnen begreiflich machen, so wäre cs auch mit ihrem bisherigen Gottesdienste. 1627 wurde die Kirchenve^bcsserung feierlich bestätiget. Zwar trat -654 die Königin Christine, eine gelehrte, aber eitle Frau, nachdem sie vorher im 25. Jahre die Krone niedergelcgt hatte, zur römischen Kirche, aber ohne daß es Einfluß auf Schwedens kirchlichen Zustand hatte. Sie bereute vielmehr späterhin ihre Entsagung vom Throne, war mit dem Papste, der ihre großen, thörigten Ansprüche nicht befriedigte, ganz unzu- frieden und zog unstat aus einem Lande in das andere. ñ. Nach Ungarn kam die Reformation durch Luthers Schriften, welche Kauflcute mit brachten, und durch Jüng- linge, die in Wittenberg studirt hatten, so auch nach Sie- benbürgen. Sie fand sehr viele Freunde, selbst auch unter den Großen, und da die Ungarn wegen ihrer politischen Freiheit öfters unruhig waren, auch die Türken oft in das Land fielen, so wurden die Protestanten anfangs geschont, um sich ihrer Hülfe zu bedienen. Aber gar bald erfolgten die härtesten Gesetze und Verfolgungen, cs wurden ihnen Kirchen und Lehrer genommen, und sie sollten gar keine Be- schwerden mehr an den kaiserlichen Hof bringen. 1606 er- hielten sie zwar einen Religionsfrieden, aber unter dem eifrig katholifchcn Kaiser Ferdinandii. mußten sie viel leiden. Man suchte die Großen durch Verhcirathungen mit Katholikinnen, durch Versprechungen und Drohungen zu gewinnen, und dieß mit solchem Erfolge, daß 1667 die Protestanten auf dem Lande über 000 Kirchen verloren hatten. Sie erkämpften sich zwar wieder einige Freiheit und nach dem Willen mehrerer gutge- sinnten Regenten aus dem österreichischen Hause sollten sie in ihren Rechten nicht gekrankt werden, aber die Jesuiten und mehrere katholische Hofgcistlichc in Wien wußten die Protestanten immer wieder als gefährliche Menschen zu ver-

4. Geschichte der Reformation - S. 275

1834 - Leipzig : Dürr
in dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert 275 zum bessern Fortkommen dienen. Um den in der Kindheit Vernachlässigten nachzuhelfen, hat die Menschenfreundlich- keit Kunst - und Handwerks - auch Sonntagsschulen gestiftet, bei welchen letzter» nur zu wünschen ist, daß die eigentliche Bestimmung des christlichen Sonntags nicht übersehen wird. Auch für Blinde und Taubstumme hat man in christlicher Liebe wohlthatige Unterrichtsanstalten gestiftet. In Landschulen hat man ebenfalls durch zweckmäßigere Lehrbücher, unter dem Namen der Kinder- und Schulfreunde bekannt, die Kinder der Landleute, außer dem, was allenthalben der Anfang und der Grund aller Weisheit seyn soll, außer der Religion, auch zu einer weitern Kenntniß der Erde und ihrer Bewohner und zu nützlichen Fertigkeiten zu führen gesucht, und es ist bewundernswerth, was treue Lehrer, oft mit we- nigen Aufmunterungen und Hilfsmitteln leisten. Wie einst Pestalozzi und noch jetzt Fellenberg in der Schweiz, Becker in Gotha, bekannt durch das treffliche Noth- und Hülfs- büchlein, durch seine Nationalzeitung sich um die Jugend- bildung verdient gemacht haben, so Stephani in Baiern durch seinen Schulfreund; Salzmann in Schnepfenthal und beson- ders der durch vielfache Kenntnisse, auch als Prediger und vorzüglich als Schulmann ausgezeichnete vr. Dinter, der auf einigen königlich sächsischen Pfarren und zuletzt als Regierungs- und Schulrath in Königsberg in Preußen an- gcstellt war (st. ilza). Die Splitterrichter, die ihm weder an Talent noch an Verdiensten nahestanden, beurthcilten zwar seine Lehre nach ihren Vorurtheilen und seine Mensch- lichkeiten mit Lieblosigkeit, aber die Lehrer und Schüler, die er gebildet, die Lehrbücher, die er über Unterrichtsgegen- siände hinterlassen, besonders auch seine Schullchrerbibel, wenn sie auch, wie es nicht anders seyn kann, Wünsche übrig läßt, seine treffliche Lehrmethode, seine Faßlichkeit, Ge- wandtheit und uncrmüdctc Lebhaftigkeit, seine Geduld gegen Schwache, seine Milde gegen Andersdenkende und gegen Widersacher, so wie sein sittlicher Wandel werden ihn bei Allen in Andenken erhalten, die in Licht und Wahrheit das Heil der Menschheit suchen. Diese unsre Regsamkeit und 18*

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 245

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 24z 4) Von den Städten im Innern des Landes sind zu nennen: Madrid, Spaniens Hauptstadt, am Manzanvres, der dem Tajo zufließt, mit eini- gen Fabriken (das Gebäude und die Kerker der In- quisition, die hier ihren Sitz hatte); — Tole- do, am Tajo mit einer prachtvollen Domkirche; das Kloster Escorial, dessen Erbauung 12 Millionen kostete, und in dem man 5000 Fenster zahlt (es diente theils Mönchen, theils der königlichen Fa- milie zur Wohnung); und Saragossa am Ebro, das sich 1808 und y so heldenmüthig gegen die Franzosen vertheidigte, daß es weder durch Hun- gersnoth und Krankheiten in der Stadt, noch durch die Uebermacht der Feinde zur Uebergabe gezwungen werden konnte. — Zu Spanien rechnet man noch die drey Inseln Majorca, Minorca und Jviza, welche in dem Mittclmeere liegen. V. Das Königreich Frankreich (10,000 Ulm.) Das Klima des Landes ist verschieden. Im Süden kennt man fast gar keinen Winter und sieht uur sehr selten Schnee. Del- und Mandelbaume gedeihen hier, wie der Rosmarin im Freyen. In dem nördlichen Gegenden und in den Gebirgen ist es freylich kalter; doch sind auch hier strenge Win- ter sehr selten. Die vorzüglichsten Gebirge und Flüsse des Lan- des sind oben genannt. — Wie heißen sie? Wohin fließt die Seine? Durch welchen Theil Frankreichs ziehn die Sevennen? — Unter den Produkten ist der Wein das vorzüglichste; auch gewinnt man sehr gutes Baumöl in den Provinzen, die an der Mündung der Rhone liegen. An Getraide, Hanf und Flachs hat das Land kernen Mangel, und nur die Heidegegenden zwischen der Ga- ronne und dem biscajischem Meere müssen zu- kaufen. Seide wird überflüssig gewonnen; ebenso Quell- und Seesalz. Von Metallen hat man

6. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 68

1821 - Magdeburg : Rubach
68 Dritter Abschnitt. mehre Arme und erhält verschiedene Namen. Der Arm, welcher bis zuletzt den Namen Rhein behält, fällt als ein unbedeutendes Flüßchen in die Nord- see. Die größte Waffermenge ist der Maaß zuge- flossen,, welche aus Frankreich kommt und auch in die Nordsee fällt. — Die Schelde endlich kommt aus den Ardennen und durchströmt das nördliche Frankreich und die Niederlande. 7. In den Kanal fließt die Seine (sp. Säue), welche von dem Goldhügelgebkrge, einer nördlichen Fortsetzung der Sevennen kommt und zwischen dem Waide von Orleans (sp. Orleang) und den Arden- nen hinströmt. Sie ist schiffbar und durch den Kanal des mittlern Frankreichs verbunden mit der 8. Loire (sp. Loahr), welche wie die Ga- ronne in das aquitanische Meer fließt. Die erstere hat ihre Quellen auf den Sevennen und fließt erst nördlich bis an den Wald von Orleans, dann west- lich bis zum Meere. Die Garonne kommt aus den Pyrenäen und nimmt so viele und so bedeutende Ströme auf, daß sie an ihrer Mündung der brei- teste Strom in Frankreich ist. An ihr liegt die Stadt Toulouse (sp. Tuluse) und von dieser Stadt fängt der große Kanal des südlichenfrankreichs an, der über 30 Meilen weit, oft durch Berge und Felsen, ja selbst über andere Flüsse weg, bis zum mittelländischen Meere fortgeführt ist. Auf diese Weise sind, freylich mit großen Kosten und nach jahrelanger Arbeit, das mittelländische und das at- lantische Meer verbunden. 9. Durch Spanien und Portugal strömen vier große Flüsse, sämmtlich in das atlantische Meer. Sie heißen Duero, Tago, Guadiana undgua- d a l q u i v i r. Sie sind sämmtlich für die Schifffahrt wenig geeignet, weil sie sehr felsig sind. Der Duero ist übrigens der nördlichste, der Tago der größte und der Guadalquivir der südlichste dieser Ströme. k>. Der Ebro, ebenfalls ein spanischer Fluß, fallt in das mittelländische Meer. Auch er ist nicht

7. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 77

1821 - Magdeburg : Rubach
Europa. 7 7 9, Was von den Obstbäumen gilt, das gilt auch von andern Baumen, vielleicht noch mehr ge- rade von ihnen. Sie stehn im Felde, im Walde. Niemand kann sie bewachen; wenn ihr sie beschädi- gen wolltet, könnte es euch vielleicht Niemand weh- ren. Aber wird euch euer Gewissen nicht verklagen? Sagt es euch nicht, daß es schändlich ist, einen jungen Baum zu zerknicken, den Gott zum Nutzen der Menschen aufwachsen laßt, von dessen Blättern und Früchten noch so viele Thiere leben, in dessen Schatten noch so mancher Ermüdete einst ausruhen könnte. Schändlich ist's und bleibt es, wenn's auch Niemand sieht, auch nur eine Satzweide abzuschä- len. — Doch davon noch weiter ein anderes Mal; jetzt von den Baumen selbst, deren Holz wir ge- brauchen. Europa ist daran auch jetzt noch nicht arm. Schweden, Rußland, mehre Gegenden von Deutschland, Böhmen u. s. w. liefern vieles Holz zum Bauen und zu Tischlerarbeiten. Unsere Holz- arten finden sich fast in ganz Europa, namentlich Eichen, Buchen, Eschen, Birken, Ahorn, Akazien, Linden, Pappeln, Tannen, Fich- ten, Lerchenbäume u. s. w. Nur in Spanien findet sich die Korkeiche, ein merkwürdiger Baum, dem es gut bekommt, wenn man ihm alle vier oder fünf Jahr die Rinde abschält. Dadurch eben wird dieser Baum so nützlich, indem uns diese Rinde die besten Stöpsel auf Flaschen und Bouteillen giebt. Die nützliche Weide sollte auch bey uns noch mehr angepflanzt werden; eben so die Kiefer, welche in jedem, selbst dem magersten Boden fortkommt, sehr schnell wächst, und auf Bergen, auf denen das Gras leicht vertrocknet, die Weide verbessert. 10. Eben so reich ist Europa an nützlichen Kräutern, ob wohl viele derselben erst später in unsern Welttheil eingeführt sind. Die Pastinake, die Mohrrübe, der Spargel, der Saueram- pfer, der Kümmel, die Chamille u. s. w. wach- sen fast überall wild. Der Kohl hat sich von Eng-

8. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 22

1821 - Magdeburg : Rubach
22 Erster Abschnitt. Dle Witterung, die Hitze und Kälte und übers Haupt das, was man unter dem Klima versteht, ist in den einzelnen Landern der Erde sehr verschie- den. Das Klima richtet sich zum Theil nach der Lage des Landes. In der heißen Zone ist es im Allgemeinen heißer, als in den gemäßigten. Be- sonderen Einfluß auf das Klima haben Berge und Meere. Auf hohen Bergen ist es kälter, so daß auf ihnen selbst zwischen den Wendekreisen der Schnee nicht austhauet; in den Thälern, welche die Winde nicht durchstreichen können, heißer. Das Meer, dessen Warme und Kalte immer gleichmäßiger bleibt, mildert in der heißen Zone an den Küsten die Hitze, in der kalten und in den gemäßigten Zonen die Kälte. Darum ist es z. B. in Eng- land warmer, als in Deutschland, obwohl jenes noch zweiter nach Norden zu liegt, als unser Vater- land. — Pflanzen und Thiere sind über den ganzen Erdboden verbreitet. Im tiefsten Norden nur und auf den höchsten Bergen erstarrt alles Le- den in den unermeßlichen Eisfeldern, welche die Pole umlagern, oder sich über die Gipfel der Berge ausbreiten. Da findet wenigstens der Mensch keine Spur von Leben. Sonst überall treffen wir Pflan- zen und Thiere an, in dem Meere, wie in den Steppen, in den Gebirgen, wie in der Ebene. Und welche Mannichfaltigkeit herrscht nicht unter ihnen. Die Eiche, wie das Moos , das am Boden kriecht, wie verschieden sind sie nicht, und doch hat jedes seine ihm eigenthümliche Schönheit, jedes feine Be- stimmung! Gleich wie in dem Baume der Vogel Nistet und Tausends-von Geschöpfen von seinen Früchten leben, so nährt auch das Moos Thiere, so dient auch das Moos, die Erde zu verschönern, kahle Felssn 'mit frischen Grün zu umkleiden und indem es verwes't, ein fruchtbares Erdreich auf dem Gestein zurückzulassen, in dem- schon Gräser und Kräuter Wurzel schlagen können. Einen Fleck nur nehmt in eurem Garten, auf dem Anger und auf

9. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 240

1821 - Magdeburg : Rubach
240 Fü nfte r Abschnitt. man an, diese Städte wieder auszugraben und fand in ihnen noch Alles Tempel und Wohnhäuser, Bild- säulen und Gemälde,/wie es vor 1700 Jahren ge- wesen war. — ^In ©teilten ist Palermo die größte und schönste Stadt. Außer ihr treibt das oft durch Erdbeben verwüstete Messina den stärksten Handel. In der Nahe von Girgenti (Dschirdschenti) ist ein Vulkan, der Macaluba, der nicht Feuer und Lava, sondern Koth und Schlamm auswirft. Ne- den Sizilien liegen die 10 liparischen Inseln, die fast sämmtlich Vulkane sind, und die Z äga- tischen Inseln. 9. Malta gehört seit t8oo den Engländern. Die ganze Insel besteht, wie das nahe Comiuo, aus einem Kalkfelsen, der nur einen Schuh hoch mit Erde bedeckt ist, welche die betriebsamen Ein- wohner zum Theil aus Sicilien holten. La Va- letta ist der Hauptort. Iv. Portugal und Spanien (»900 und 8500 mm.) Die Halbinsel, welche westlich von den Pyre- näen liegt, umfaßt die Königreiche Portugal und Spanien. Das genannte Gebirge trennt sie von Frankreich. Auf den übrigen Seiten wird sie von Meeren umgeben. — Wie heißen diese Meere? — Beyde Reiche fassen wir zusammen. Sie werden von denselben Gebirgen durchzogen und denselben Flüssen durchströmt (S. 64 und 68). Der west- liche Theil des ganzen Landes ist Portugal. Die Grenzen desselben zeigt die Charte. Spanien um- giebt es in Norden und Osten. Diese Lander gehören zu dem gesegnetsten Eu- ropas. Südfrüchte aller Art gedeihen hier fast überall im Freyen. Da sieht man Citronen- und Pomeranzenwälder; an dem Seeufer wachsen die Levkoy en wild; der Weinstock liefert hier nicht.

10. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 241

1821 - Magdeburg : Rubach
Dre einzelnen europäischen Staaten. 24.E allein süße und kostbare Weine, sondern auch wie z. B die Berge um Velez Malaga, auf der südlichen Abdachung des Nevadagebirges, treff- liche Rosinen. Im Süden von Spanien bey Va- lencia am mittelländischen Meere findet sich sogar ein großer Wald von Dattelpalmen, einer Baumart, die sonst nur in Asien und Afrika ge- deiht. Baumöl und Wein hat das Land in Ueberfluß; Getraide und Flachs in den meisten Pro- vinzen nicht hinreichend. Die spanischen Pferde und Schafe sind als die vorzüglichsten bekannt. Edle Metalle findet man jetzt weniger häufig, als ehemals, wo man das Gold — freylich war dieß nur vor 2000 Jahren der Fall — in Klumpen auf der Erde liegen fand. Kupfer und Eisen hat Spanien hinlänglich; Portugal nicht; wohl aber auch dieses Steinkohlen und Marmor. Was aber Hilst aller Reichthum des Landes, wenn ihn die Menschen nicht zu gebrauchen wissen? Wie in Italien findet man auch hier wenig Betrieb- samkeit, viele Bettler und allein an 50,000 Zigeu- ner, welche im Lande umherziehn. Ackergerathe fer- tigt man in Spanien nicht selbst, sondern laßt sie aus den preußischen Rheinprovinzen kommen. Große Landstriche liegen in beyden Landern unangedauet, Fabriken sind in beyden selten. Die Metalle wer- den erst durch deutsche Bergleute gewonnen, und alle Kunstsachen von fremden Völkern, am meisten von den Engländern, eingeführt. So war z. B. izoo in ganz Lissabon nur ein Uhrmacher, und auch dieser war ein Engländer. In Spanien ist es um nichts besser. Nur in Barcellona am Mittelmeere werden gute Seiden - und Wollenwaaren und in Oviedo nicht weit vom biscazischen Meere gute Leinwand verfertigt. In Ildefonso ist eine be- rühmte Spiegel-, in Sevilla am Guadalquivir die einzige Tabacksfabrik, obwohl in Spanien selbst die Frauen rauchen; in Cordova, an demselben Flusse, wird der beste Eorduan gemacht, der von Erster Band. l6
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