Wasserwege. 83
Ihre Dampfer, zumeist von Liverpool und Southampton auslaufend, befahren
die ganze West- und Ostküste bis nach Kapstadt.
Aber auch der Anteil der Deutschen an der afrikanischen Schiffahrt hat sich
bedeutend gehoben. Die Woermannlinie und die Hamburg-Amerika-Linie
unterhalten Verbindungen von Hamburg nach Kamerun und Deutsch-Südwest-
afrika, und die deutsche Ostafrikalinie stellt nicht nur die Verbindung zwischen
Hamburg und Deutsch-Ostafrika her, sie umfährt auch im Wechsel von Ost und
West ganz Afrika.
Nach den Häfen des Kongo (Boma, Matadi) laufen von Antwerpen aus
belgische und von Lissabon nach Mossamedes und Mozambique portugiesische
Dampfer. Den Verkehr zwischen Europa und Nordafrika Mschier, Tunis) besorgen
zumeist die Franzosen und Italiener. Ägypten wird von sämtlichen euro-
fchen Linien berührt, die durch den Suezkanal gehen.
Von Europa nach Amerika.
Dichtgedrängt ziehen die Dampserlinien von den Seehandelsplätzen des w.
und nw. Europa nach Amerika. Die meisten laufen nach den Volk- und Produkten-
reichen Vereinigten Staaten; das nordatlantische Becken ist der Verkehrs-
reichste aller Meeresräume; umfaßt doch die nordatlantische Route
für sich allein über die Hälfte des Verkehrs sämtlicher Weltrouten.
Zwischen dem britischen Kanal und den Häfen von New York, Boston und Balti-
more sind stets an 300 Schiffe unterwegs. Aber auch mit Mittel- und Südamerika
unterhält Europa sehr lebhaften Verkehr.
An dieser transatlantischen Schiffahrtsbewegung sind alle Nationen West-
europas beteiligt sowie Italien und Österreich-Ungarn; weitaus an erster Stelle
stehen aber die Engländer und die Deutschen.
Die wichtigsten der europäischen Häfen, von denen die Schiffahrtslinien
ihren Ausgang nehmen, sind: Liverpool, Southampton, Dover, Hamburg, Bremer*
Häven, Rotterdam, Antwerpen, Havre, Marseille und Genua.
Von amerikanischen Hafenplätzen, nach welchen die Dampferlinien ge-
richtet sind, verdienen vor allem Erwähnung: in Britisch-Nordamerika Quebec
und Halifax; in der Union: Boston, New York, Baltimore und New Orleans;
in Westindien: Habana und St. Thomas; in Mexiko: Veracruz; in Südamerika:
Colon, La Guayra, Pernambuco, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Valparaiso
und Callao.
Über die Südsee.
Die wenigsten Dampferkurse entfallen zurzeit noch auf den Stillen Ozean.
Nach Ausführung des Panamakanals wird sich indes ihre Zahl bedeutend mehren.
Die Hauptlinien (englisch-canadische und amerikanische) sind folgende:
Zwischen Nordamerika und Ostasien: Vancouver—yokohama und San
Francisco—yokohama.
^ _ Zwischen Nordamerika und Australien: Vancouver—sydney über die
Fidschi-Jnseln und San Francisco—sydney über die Samoa-Jnseln.
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Extrahierte Personennamen: Matadi Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Liverpool Southampton Kapstadt Hamburg Kamerun Hamburg Deutsch-Ostafrika Ost Afrika (Boma Antwerpen Lissabon Mossamedes Mozambique Europa Nordafrika_Mschier Tunis Europa Amerika Europa Amerika Boston Europa Italien Southampton Dover Hamburg Rotterdam Antwerpen Marseille Genua Britisch-Nordamerika_Quebec Halifax Boston Baltimore Westindien Mexiko Veracruz Südamerika La_Guayra Pernambuco Buenos_Aires Valparaiso Stillen_Ozean Nordamerika Ostasien Nordamerika Australien
78 Die Verkehrswege der Gegenwart.
In bezug auf die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes steht das Deutsche
Reich mit 60624 km (1910) unter allen Staaten Europas an erster Stelle
(Frankreich 48 782 Km, Großbritannien 37 465 km, Rußland nnt seinen asiatischen
Besitzungen 75 800 km); hinsichtlich der Dichte des Netzes gehen ihm in Europa
nur Belgien, das in dieser Hinsicht den ersten Platz behauptet, und Großbritan-
nien voran.
3. Asien.
Asiens geographische Verhältnisse erweisen sich der Entwicklung des Eisen-
bahnwesens mehrfach ungünstig. Der Kontinent ist seiner Bodengestalt nach über-
wiegend Hochland, das auf weiten Strecken Wüsten- und Steppencharakter an sich
trägt. In Vorderasien fehlt es an Kohlen, und der Norden des Erdteils starrt ein
gut Teil des Jahres von Frost und Eis. Die wichtigste Ursache der langsamen
Entwicklung der Bahnen bildet jedoch der tiefe Kulturgrad vieler asiatischer Völker.
Neuestens fängt es nun freilich an, sich in allen Teilen des Kontinents zu regen.
Des ausgebreitetsten Bahnnetzes in Asien erfreut sich Britisch-Jndien
(1910: 50677 km). Es ziehen Schienenstränge von Bombay nach Kalkutta und
von Bombay nach Madras. Der Golf von Bengalen ist mit den Toren von
Afghanistan durch die Linie Kalkutta—delhi—peschawar verbunden, und auch das
Jndustal hat seine Bahn. Von großer Bedeutung verspricht ferner zu werden die
sog. Sindbahn, welche vom Indus abzweigt und nach Belutschistan sührt, da in
ihrer Fortsetzung zweifelsohne der Anschluß des indischen Bahnnetzes an das vom
Kaspischen Meer her vorrückende russische erfolgt.
Eine außerordentlich rege 'Tätigkeit im Bahnbau hat in neuester Zeit Ruß-
land entfaltet. Seine größte Leistung in dieser Beziehung ist die Sibirische
Überlandbahn, welche Rußland mit dem Stillen Ozean verbindet; sie führt von
Slatoust und Tfcheljabinsk einerseits bis Wladiwostok, anderseits bis Dalni unweit
Port Arthur am Gelben Meer (Mandschurische Bahn, in Eharbin abzweigend).
Ihre Länge beträgt reichlich 7000 km, während selbst die längste der amerikanischen
Pazifikbahnen nur rund 6000 km erreicht.^) Die sonstigen Bahnen des russischen
Asiens sind die Jsthmusbahn durch Kaukasien (Batnm—tiflis—baku), welche
die Schiffahrtslinien des Schwarzen Meers mit denen des Kaspischen Meers ver-
bindet, die Transkaspische Bahn, die von Kiasnowodsk über Merw, Sa-
markand und Kokan bis Andischan führt, und die Linie Orenburg—taschkent.
Große Fortschritte hat das Eisenbahnwesen in Japan gemacht. Das Schienen-
netz ist dort schon so weit ausgebaut, daß eine Eisenbahnreise von Schimonoseki
über Tokio nach Aomori im N. möglich ist.
i) Bei Benutzung des schnellsten Zuges auf der sibirischen Bahn ist eine Reise um
die Erde von Berlin aus bei passenden Anschlüssen in rund 40 Tagen auszuführen.
Berlin—southampton......1 Tag
Southampton — New Hork .... 51/, Tage
New Dort—vancouver.....5 „
Vancouver— Yokohama .....13v2 „
Yokohama— Wladiwostok.....2 „
Wladiwostok— Berlin .... . . 13 ,,
40 Tage.
Tie kürzeste Dauer einer Reise um die Erde ist sogar schon auf 33 Tage berechnet worden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Arthur Schimonoseki
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Großbritannien Europa Belgien Asien Asien Bombay Kalkutta Bombay Madras Bengalen Afghanistan Belutschistan Wladiwostok Eharbin Japan Tokio Berlin Southampton Yokohama Wladiwostok Berlin
Wasserwege. 81
Sydney—brisbane (2870 km, 53 Std. = Paris—moskau). Zahlreiche Schienen-
stränge streben aber auch schon dem Innern zu, vor allem drei von der Queensländer
Küste aus. Diese Leistungen sind um so anerkennenswerter, als hier der Bahnbau
ganz besonders auch mit großen technischen Schwierigkeiten zu ringen hat. Der
größte Teil der Bahnen liegt ja in der gebirgigsten Gegend des Erdteils. Kühne
Steigungen, ansehnliche Tunnels und keckgespannte Brücken fehlen deshalb so
wenig wie in unsern Alpen. Zu den bisherigen Linien sind noch andere bedeutsame
in Aussicht genommen. Westaustralien erstrebt die Verbindung mit dem Schienen-
netz von Südaustralien, und dieses arbeitet an der Herstellung einer südnördlichen
Überlandbahn.
Der Stand des Eisenbahnnetzes 1908 in den fünf Erdteilen war rund
folgender: Europa 326000 km, Asien 95000 km, Afrika 31000 km, Amerika
505000 km, Australien 29000 km; Gesamtlänge 990000 km. Die Gesamtlänge der
Eisenbahnen beträgt ungefähr 25mal den Erdumfang oder fast 2y2 mal die mittlere
Entfernung des Mondes von der Erde.
6. Wasserwege.
I. Seewege und Seeschiffahrt.
1. Geschichte. Bis zum Jahr 1819 befuhren die Meere nur Ruder- und Segel-
schiffe. Seit der Nutzbarmachung des Dampfes für die Schiffahrt durch den Amerikaner
Robert Fulton (1807) entwickelte sich dann die Dampfschiffahrt auf hoher See, besonders,
als auch die Schraube erfunden war. Der ozeanische Verkehr gewann nun ganz bedeutend
an Schnelligkeit, Regelmäßigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit. Den neuesten Erfolg
stellen die Turbinendampfer dar. Welch gewaltige Fortschritte in bezug auf Schnellig-
feit im Vergleich zum frühern Schiffahrtsverkehr in jüngster Zeit erreicht wurden, erhellt
aus folgenden Angaben: Kolumbus erreichte die Bahamainfeln nach 70 Tagen; der erste
Dampfer „Savannah" durchfuhr 1819 den Atlantischen Ozean erst in 26 Tagen, und heute
wird das Atlantische Meer von den Schnelldampfern der deutschen Handelsmarine in
5% Tagen gekreuzt. Die Geschwindigkeit der Schiffe wird in „Knoten" gemessen, d. h. in
der Anzahl von Seemeilen (1 Seemeile = 1852 m), die in der Stunde zurückgelegt werden.
Die durchschnittliche Geschwindigkeit der modernen Schnelldampfer beträgt 23—24 Knoten
(= ebensovielen Seemeilen, rund 42—44 km in der Stunde). Das ist die Geschwindigkeit
eines Personenzugs. Freilich ist auch der Kohlenverbrauch der Schnelldampfer enorm.
Der „Kaiser Wilhelm Ii." vom Norddeutschen Lloyd benötigt täglich 672000 kg; seine Bunker
fassen 5700 Tonnen, d. i. 570 Waggons Kohlen. Die bisher schnellsten Fahrten über den
Atlantischen Ozean legten die englischen Dampfer „Lufitania" und „Mauretania"
von der Cunard-Linie zurück. Sie führen das „Blaue Band", das Siegeszeichen für
die schnellste Ozeanfahrt. Die „Mauretania" erzielte in der Stunde 24,25 Seemeilen;
die neuesten Torpedoboote erreichen sogar 36 Knoten = 65 km, d. i. die Geschwindigkeit
eines Eilzugs.
Gewaltig ist auch die Größe der Ozeandampfer gewachsen. Der im Frühjahr 1913
feine erste Fahrt antretende neue Riesendampfer der Hamburg-Amerika-Linie „Imperator"
(f. das Bild S. 30), der das größte Schiff der Welt sein wird, hat folgende Haupt-
abmessungen: Länge 276 m (mehr als V4 km!, Höhe des Ulmer Münsters 161 m), Breite
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Extrahierte Personennamen: Robert_Fulton Kolumbus Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Westaustralien Europa Asien Afrika Amerika Australien Atlantischen_Ozean
82 Die Verkehrswege der Gegenwart.
30 m, Tiefgang 19 m, Höhe des Bootsdecks über dem Kiel 30% m, Höhe der Masten über
dem Kiel 75 m; der Brutto-Raumgehalt^) beträgt 50000 Tonnen.
2. Dampfschiffahrtsgesellschaften. Seit 1840, in welchem Jahre durch Stephan
Cunard in England die erste ozeanische Dampfschiffahrtsgesellschaft gegründet worden
ist, ist ihre Zahl bedeutend gewachsen. Die meisten gehören Europa an.
Tie beiden deutschen Gesellschaften Hamburg-Amerika-Linie und Nord-
deutscher Lloyd sind die größten S ch if f ahrts g e s ellsch a ften der Erde.
Unübertroffen an Schönheit und Ausstattung durchfurchen die neuesten Schnelldampfer
dieser zwei deutschen Linien mit einem Tonnengehalt von 14 000 bis 50 000 Tonnen
und einer Geschwindigkeit von 23—24 Knoten die Salzflut. Desgleichen sind es diese
beiden Linien, welche unter allen europäischen Dampferlinien die größte Zahl von
Fahrgästen nach Nordamerika befördern und die amerikanische Post in der kürzesten Frist
abliefern. Von ausländischen Gesellschaften gehören zu den bedeutendsten die eng-
lischen: Britisch-Jndia-, Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (peninschuler
änd orientel stim navigesch'n kömpäny) und Cunard Line (könerd lein), die französischen
Messageries Ataritimes und Compagnie generale transatlantiqne und der Osterreichische
Lloyd.
3. Dampferlinien. (S. die Verkehrskarte im Atlas!)
Von Europa nach Südostasien und Australien.
Zahlreiche Schiffahrtslinien führen von Europa durch das Mittelmeer und
den Indischen Ozean nach den erzeugnisreichen Monsunländern Asiens (von
Vorderindien bis Japan) und des weiteren nach Australien. Ganz besonders
seit der Eröffnung des Suezkanals (1869) haben sich die Handelsbeziehungen
zwischen Europa einerseits und Vorder- und Hinterindien, dem Malayischen
Archipel, China und Japan sowie Australien anderseits ganz gewaltig ge-
hoben, so daß das seit der Entdeckung Amerikas verödete Mittelmeer nunmehr
nächst dem Nordatlantischen Ozean das befahrenste aller Meere ist.
Am frühesten von den europäischen Dampfschiffahrtsgesellschaften befuhr diese
Strecke eine englische, die Peninsular and Oriental Steam Navigation Com-
pany, häufig bloß P & £) (pi änd o) genannt. Dermalen verkehren auf der
südostasiatisch-australischen Linie außer englischen Schiffen auch deutsche und
französische Dampfer. Die auf diesem Weg von ihnen berührten Seehäfen sind
hauptsächlich folgende: Port Said, Suez, Aden, Colombo, Singapore,
Hongkong, Schanghai, Yokohama; dann in Australien: Adelaide, Mel-
bourne, Sydney. Den südasiatischen Kurs befahren auch noch österreichische,
italienische und spanische Schiffe. Selbst japanische Dampfer verkehren
zwischen Antwerpen und Yokohama. Niederländische Dampser stellen die Ver-
bindung her mit den Sundainseln (Batavia). Von Hongkong geht ferner eine
deutsche Dampserlinie nach den deutschen Südseegebieten.
Von Europa nach Afrika.
Mit Afrika unterhalten alle europäischen Staaten, soweit sie dort Kolonial-
besitzungen haben, Schiffahrtsverbindungen. Obenan stehen die Engländer.
Das gebräuchlichste Maß zur Bestimmung der Größe eines Schiffes ist die Register-
tonne, d. i. 2,82 cbm Rauminhalt. Das Volumen des Laderaums ergibt den Nettotonnen-
gehalt, der ganze Raumgehalt des Schiffes den Bruttoraumgehalt.
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Extrahierte Personennamen: Stephan
Cunard Messageries_Ataritimes
Extrahierte Ortsnamen: Kiel Kiel England Europa Nordamerika Osterreichische
Lloyd Europa Australien Europa Indischen_Ozean Asiens Japan Australien Europa Hinterindien China Japan Amerikas Suez Colombo Hongkong Schanghai Yokohama Australien Adelaide Sydney Antwerpen Yokohama Hongkong Europa Afrika Afrika
88 Die Verkehrswege der Gegenwart.
große Verdienste um Vereinfachung und Verbilligung des Telegraphenwesens hat sich
die deutsche Post- und Telegraphenverwaltuug unter ihrem ehemaligen Leiter, dem
Staatssekretär Dr. von Stephan, erworben.^) Ihm verdankt das Deutsche Reich auch
sein ausgedehntes unterirdisches Kabelnetz.
Mit den größten Schwierigkeiten hatte die unterseeische Telegraphie zu ringen.
Als ihr Geburtsjahr gilt das Jahr 1851, in welchem Dover und Calais unterseeisch ver-
Kunden wurden. Indes erst 1866 gelang es, Europa und Amerika dauernd durch eine
Kabelleitung zu verknüpfen. Seitdem folgten sich ueue Unternehmungen in großem Stil
rasch nacheinander und wurden auch glücklich zu Ende geführt. Gegenwärtig betrügt die
Gesamtlänge aller Kabellinien über 475000 km; hiervon sind indes nur 80000 km, also
rund Vg, in staatlichem Besitz; sämtliche übrigen Linien, darunter mit zwei Ausnahmen
alle großen Weltverkehrslinien, gehören Privatgesellschaften; die meisten von ihnen
haben ihren Sitz in London. Da nun die englische Regierung auf diese Gesellschaften
sich einen maßgebenden Einfluß gesichert hat, so ist der größte Teil des Weltkabel-
netzes (rund 60 °/0 aller Seekabel) von England abhängig. In neuester Zeit macht
sich daher in verschiedenen Staaten ein starkes Streben nach Schaffung eigener
Kabellinien geltend. So hat' sich auch das Deutsche Reich bereits zwei direkte Ver-
bindungen nach den Vereinigten Staaten und eine solche nach Südamerika gesichert.
Die Gesamtlänge der deutschen Kabel beträgt gegenwärtig 40000 km = 8% (1870 erst
über 1000 km). Der Gesamtwert des unterseeischen Weltkabelnetzes beläuft sich aus
rund 1 Milliarde M.
Verbreitung. Aus dem beigegebenen Kärtchen erhellt, daß der Tele-
graph nunmehr alle Erdteile und alle Meere durchzieht, die elektrische
Umgürtung der Erde somit zum Abschluß gebracht ist.^)
Die größte Zahl unterseeischer Verbindungen besteht zwischen Europa
und Amerika: 15 zwischen Europa und Nordamerika (9 von Irland, 2 von England,
2 von Frankreich und 2 von Deutschland; letztere gehen von Emden aus und laufen
über die Azoren nach New ?)ork) und 3 zwischen Europa und Südamerika. Im
ganzen sind also gegenwärtig zwischen Europa und Amerika 18 unterseeische Linien
in Betrieb.
Die deutschen Besitzungen in Afrika sind ebenfalls alle an das Welt-
telegraphennetz angeschlossen, desgleichen die Karolinen.
Funkentelegraphie. Ein gefährlicher Mitbewerber droht dein Telegraphen
außer im Telephon auch in der drahtlosen Telegraphie. Ihre Haupterfolge
hat die Funkentelegraphie bisher im Verkehr zwischen Schiffen auf hoher See bzw.
zwischen fahrenden Schiffen und Landstationen erzielt. Die Groß-Station bei Nauen
') Noch 1849 kostete ein einfaches Telegramm (20 Wörter) von Berlin nach Aachen über
15 M. (heute 1 M.) und eine in Berlin nach 9 Uhr abends nach dem gleichen Orte aufgegebene
Depesche von 50 Wörtern, die heute für 2,50 M. befördert wird, 55,10 M. Eine außerordent-
liche Ermäßigung der Tarife trat im Lauf der Jahre für die Kabeltelegramme ein. Für ein
transatlantisches Kabeltelegramm bis zu 20 Worten waren bis 1867 400 M. zu entrichten.
Heute bewegt sich die Worttaxe für eine Depesche nach den Vereinigten Staaten von Amerika
um 1 M.
*) Ein von dem Präsidenten der Union Roosevelt am 4. Juli 1903 in Oysterbai bei
New ^ork an den Präsidenten der Pazifikkabelgesellschaft, Mackay, der sich mit Roosevelt
in demselben Räume befand, aufgegebenes Telegramm legte den Weg um die ganze Erde in
10 Minuten zurück. Das Danktelegramm Mackays an den Präsidenten Roosevelt traf schon
nach 9'/, Minuten ein.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Stephan Mackay Roosevelt Danktelegramm_Mackays Roosevelt
Extrahierte Ortsnamen: Dover Europa Amerika London Weltkabel- England Europa Amerika Europa Nordamerika Irland England Frankreich Deutschland Europa Südamerika Europa Amerika Afrika Nauen Berlin Aachen Berlin Amerika Oysterbai
4. Die Bewegungen der Erde.
19
den Wärmezonen zusammen. Deren Grenzen sind die Isothermen, d. i.
Linien, welche die Orte mit gleicher durchschnittlicher (mittlerer) Jahres-
wärme untereinander verbinden. Die Gebiete zwischen der nördlichen und
der südlichen Jahres-Jsotherme von + 20° entsprechen ungefähr der „heißen"
Zone; die zwischen 0" und + 20° fallen etwa mit den gemäßigten Zonen
zusammen^ die Isotherme von 0" schließt annähernd die kalten Zonen ein.
Aufgaben. 1. Verfolge auf der Karte „Jahres-Jsothermen" die Isotherme
von + 20° durch Asien! Wie verhält sie sich zum Wendekreise? 2. Welche
Teile Südasiens gehören nach ihrer mathematischen Lage in die gemäßigte,
nach ihrem wirklichen Klima in die heiße Zone? 3. Halte einen Bleistift so
an den Globus, daß er für den 21. März (23. September) die Richtung der
Sonnenstrahlen zur Mittagszeit am Äquator angibt! 4. Teile einen Ring
oder Reifen in Hälften und stelle eine Hälfte so auf, daß sie den Gang der
Sonne am Äquator bei Tag- und Nachtgleicheu nachbildet! 5. Senke den
Halbreifen in der Weise, daß er zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen den
Tagesbogen der Sonne nachbildet a) am Wendekreise, b) am Nördlichen Polar-
kreise! 6. Zeichne einen Halbkreis mit Durchmesser und deute den Kreisbogen
an, in welchem sich die Sonne in der heißen Zone hin- und herbewegen würde!
§ 17. Der Mensch und die Zonen. Das Leben der Menschen ge-
staltet sich in den einzelnen Zonen sehr verschieden. Am bequemsten leben
die Bewohner der heißen Zone: die üppige Fruchtbarkeit, das ununter-
brochene Wachstum der Nährpflanzen (besonders Banane, Palme, Brot-
frnchtbaum, Hirse) läßt sie ihre Nahrung leicht gewinnen. Ihre Hütten
bauen sie aus Bambus und Palmenblättern, die wenige Kleidung ist leicht
herzustellen.
Schwer dagegen müssen die Bewohner der kalten Zone um ihr Dasein
ringen. Die Erhaltuug des Lebens nimmt fast ihre ganze Kraft, ihr ganzes
Denken in Anspruch. Fast ohne Pflanzennahrung, müssen sie sich als
Jäger und Fischer unter Beschwerden und Gefahren ihren Unterhalt er-
werben. Einen großen Teil des Jahres zwingt sie Nacht und Kälte, in der
Hütte zu bleiben, und das einsame Leben erschwert den Verkehr mit anderen.
Eine glückliche Mittelstellung nehmen die Bewohner der gemäßigten
Zone ein. Freilich können sie nicht ohne Arbeit auskommen, aber die bloße
Erhaltuug nimmt sie nicht völlig in Anspruch; vielmehr bleibt ihnen auch
Zeit für die Befriedigung höherer Bedürfnisse durch Kunst und Wissenschaft.
Einerseits verbietet ihnen das Klima den Müßiggang, anderseits gestattet
es ihnen ein würdigeres Dasein. Darum sind die Völker der gemäßigten
Zone am höchsten entwickelt.
Aufgaben. 1. Kannst du große Männer (Krieger, Dichter, Erfinder,
Religionsstifter, Herrscher, Künstler) nennen, die aus der heißen oder der kalten
Zone stammen? 2. Durch welche Mittel schützt sich der Bewohner der heißen
Zone gegen den Sonnenbrand? 3. Warum wendet der Europäer in den Tropen
die weiße Farbe an für Kleidung und Hausbau? 4. In den Städten Süd-
europas sind die freien Plätze, in deren Umgebung sich die größten Geschäfte,
besonders auch die Kunsthandlungen befinden, von Arkaden, d. i. Bogengängen,
umgeben. Warum ist dies notwendig?
2*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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42
C. Länderkunde.
Aufgaben. Gib nach der Völkerkarte an: 1. Welche europäischen Völker
sind Germanen, Romanen, Slawen? 2. Welche Völker wohnen außerdem in
Europa? ssuche die Basken, Kelten, Finnen, Mongolen!) 3. Welche Teile
sind unbewohnt? (Karte der Bevölkerungsdichte!) 4. Wo liegen Gegenden
von weniger als 20 E. auf 1 qkm, wo solche von mehr als 200 E.? 5. Gib
nach der Religionskarte die Sitze der Mohammedaner und der Heiden an?
§ 51. Bedeutung Europas für die Weltwirtschaft. Die dichte Be-
völkerung drängte zu einer allseitigen Ausnutzung des Bodens, der aber für
die Ernährung der Bewohner nicht ausreichte. Die Lage Europas und die
Regsamkeit seiner seefahrenden Völker führte zu einer näheren Kenntnis der
fremden Erdteile, deren Produkte den europäischen Handel mächtig belebten.
Die Kultur Vorderasiens und Ägyptens gelangte über das Mittelmeer
nach Südosteuropa. Im Römerreich verbreitete sie sich über den W des
Erdteils, wurde hier weiterentwickelt und dann als europäische Knltur über
die Ozeane in die übrigen Erdteile geleitet.
Aufgaben. 1. Welche Rohstoffe des Auslandes werden in Europa zu
wertvollen Jndnstrieprodukten umgewandelt? 2. Nenne die Erzeugnisse der
heißen Zone, an deren Handel Europa in erster Reihe beteiligt ist! 3. Ordne
nach der politischen Karte die Länder Europas nach ihrer Größe!
2. Das Deutsche Reich.
540000 qkm, 65 Mill. E., 120 E. auf 1 qkm.
Allgemeines.
§ 52. Lage, Grenzen. In der Mitte Europas liegt das Deutsche
Reich, das Land zwischen Alpen, Nordsee und Ostsee. Nur diese bilden
im 3 und X natürliche Grenzen; nach W und 0 steht unser Vaterland
mit den übrigen Staaten Mitteleuropas — außer Rumänien — in offener
Verbindung. Seine Lage ist daher für den friedlichen Verkehr sehr günstig,
für den Kriegsfall fehr gefährlich. Das ist der Grund, weshalb auf
deutschem Boden so viele europaische Kriege ausgefochteu worden sind,
weshalb Deutschland ein starkes Heer unterhalten muß.
Deutschlands Lage am Weltmeer weist seine Bewohner auch auf die See,
an deren Beherrschung es seit Gründung des Deutschen Reiches in erhöhtem
Maße teilnimmt. Eine starke Flotte zum Schutze unserer Küste und des
deutschen Handels im Auslande ist die notwendige Ergänzung unserer Armee.
Aufgaben. 1. Welcher Breitenkreis schneidet das Maingebiet? 2. Wie
verhält sich diese Linie zu England, zu Böhmen, zu den Karpaten, zu Ruß-
land? 3. Welcher Längenkreis geht über Görlitz, welche Stadt in Pommern
trifft er? 4. Verbinde auf der Karte durch Luftlinien Paris-Moskau, London-
Konstantinopel, Madrid-St. Petersburg, Stockholm-Rom, Wien-Brüssel!
5. Was lehrt der Verlauf dieser Linien über die Lage des Deutschen Reiches?
6. Gib nach der politischen Karte an, welche Länder die Grenzen unseres Reiches
berühren! 7. Welche drei dieser Länder sind europäische Großmächte? 8. Wo
besonders ist das Deutsche Reich auf Verteidigung durch Festungen angewiesen?
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TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europas Vorderasiens Südosteuropa Europa Europa Europas Europas Deutsche
Reich Nordsee Ostsee Mitteleuropas Deutschland Deutschlands Maingebiet England Pommern Konstantinopel Petersburg Stockholm-Rom
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
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Ii. Die außereuropäischen Erdteile.
1. Amerika.
42 Mill. qkm, 175 Mill. E,, 4,4 E. auf 1 qkm.
A. Allgemeines.
§ 300» Lage. — Aufgaben. 1. Suche die äußersten Punkte des Erd-
teils im Gradnetz! 2. Vergleiche den Nord- und den Südpunkt mit dem
der anderen Erdteile! 3. Welche Meere umgeben Amerika? 4. Wie unter-
scheidet sich Amerika in Lage und Ausdehnung von den übrigen Erdteilen?
5. Wie verhält sich der 80. Längenkreis zu Amerika? 6. Welchen Zonen
gehört es an?
Die Lageverhältnisse erklären es, daß die Beziehungen zwischen Amerika
und Asien gegen die zu Europa zurücktreten mußten; die Entfernung zwischen
Quito — Maläka beträgt 180° oder den halben Erdumfang! europäische
Dampfer dagegen erreichen New Jork in 5—6 Tagen.
§ 301. Oberflächenbild. Amerika wird durch den Einbruch des Ameri-
konischen (Westindischen) Mittelmeers in zwei Hauptteile zerlegt, die nur
durch die etwa 50 km breite Landenge von Panama verbunden werden.
Beide Teile ähneln einander in verschiedener Hinsicht: sie bilden je ein
Dreieck, dessen Gliederung, abgesehen von den polaren Gegenden beider,
im W gering, im N und 0 größer ist. Beide Teile durchziehen im W
mächtige Kettengebirge mit meridionaler Richtung, zwischen denen Hochländer
eingelagert sind. Die Gebirge im 0 sind flächenartig ausgebreitet. Zwischen
den östlichen und westlichen Gebirgen liegen große Tieflandsmulden, die den
Lauf der Riesenströme bestimmen.
Aufgaben. 1. Gib bei den einzelnen Strömen die Hauptrichtung an!
2. Suche den Grund für den Verlauf der Ströme aus der Bodengestalt an-
zugeben! 3. Warum war die Besiedelung des Erdteils von Europa aus am
leichtesten?
§ 302. Geschichtliches. Bis zur Entdeckung war der Erdteil im N
von wenigen Eskimos, hauptsächlich aber von Indianern bewohnt. Sie
streiften als Jägernomaden durch das Land, denn sie hatten keine milch--
gebenden Haustiere, auch kannten sie weder das Pferd noch die Eisen-
Verarbeitung. Wo Klima und Boden den Ackerbau gestatteten, wurden sie
vielfach seßhaft und erreichten eine höhere Kultur. Im hochgelegenen W
Südamerikas fanden die Spanier machtvolle Staaten und Städte mit riefen-
haften Tempeln. Zum Unterschiede von Asien und Afrika fehlte die Stufe
der Hirtenvölker völlig. 1492 entdeckte Kolumbus den Erdteil, dessen erste
Ansiedler die Spanier wurden. Aber schon nach acht Jahren folgten die
Portugiesen in Brasilien und wenige Jahrzehnte später die Franzosen am
St.-Lorenzstrom. So wurde Amerika zunächst von den Romanen besetzt,
denen noch vor 100 Jahren der Erdteil hauptsächlich gehörte. Inzwischen
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Extrahierte Personennamen: Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Amerika Amerika Amerika Amerika Asien Europa Quito Amerika Panama Europa Asien Afrika Brasilien St.-Lorenzstrom Amerika
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C. Länderkunde.
hatten aber in Nordamerika auch die Engländer festen Fnß gefaßt; ihre
Nachkommen drangen von der Ostküste nach dem Innern des Landes, ja
1848 bis an den Großen Ozean vor.
Amerika ist der Erdteil der Republiken. Schon 1776 sagten sich die
englischen Kolonien in Nordamerika vom Mutterlande los und bildeten die
Republik der Vereinigten Staaten; 1810 begann die Bildung selbständiger
Republiken in Südamerika, wo sich 1889 auch das Kaisertum Brasilien
vom Mutterlande losriß und zur Republik wurde. Das ruhige politische
Leben, wie wir es in einer festgeordneten Monarchie genießen, ist in Amerika
keineswegs überall vorhanden; in Südamerika gibt es fast ununterbrochen
Revolutionen und politische Unruhen.
Die Kolonialvölker verbreiteten in Amerika ihre Sprachen und Religionen.
In Süd- und Mittelamerika und in Mexiko herrscht die spanische, nur in
Brasilien die portugiesische Sprache und im ganzen romanischen Gebiet
die katholische Kirche, während in Nordamerika die englische Sprache und
der Protestantismus zur Herrschaft gekommen sind.
Aufgabe. Warum ist auf den höheren Schulen Hamburgs das Spanische
Lehrgegenstand?
§ 303. In keinem Erdteil hat eine solche Rassenmischung (Blut-
Mischung) stattgefunden. Die aus einer Ehe zwischen Weißen und In-
dianern stammenden Kinder und ihre Nachkommen heißen Mestizen. Die
durch Bergbau und Plantagenwirtschaft eingetretene Sklaverei hatte feit dem
16. Jahrhundert die Einführung der Neger zur Folge. Auch mit dieseu
mischten sich die Europäer; die Kinder aus solcher Ehe werden Mulatten
genannt. Die Mischlinge haben sich meist als minderwertig erwiesen, da
sich vor allem die Schwächen der Rassen vererben.
H 304. Die jetzige Bevölkerung Amerikas besteht zum größeren Teil
aus Weißen, der kleinere verteilt sich auf Neger, Indianer, Mestizen und
andere Abstufungen. Von der Bodenfläche Amerikas ls. oben) kommen
etwa 24 Mill. qkm aus Nordamerika, von den Einwohnern aber 128 Mill.
B. Nordamerika.
1. Allgemeines.
§ 305. Lage. — Aufgaben. 1. Wie liegt Nordamerika zum Wendekreis
des Krebses, zum Nördlichen Polarkreise? 2. Wieviel beträgt der Ortszeit-
unterschied zwischen Neufundland und San Francisco? 3. Welche Inseln bilden
Brücken nach Europa, welche nach Asien? 4. Vergleiche den Südpunkt Grön-
lands mit dem Nord- und dem Südpunkt Großbritanniens im Gradnetz! 5. Ver-
gleiche Nord- und Südamerika hinsichtlich der wagerechten Gliederung!
§ 306. Bodengestalt und Bewässerung. Im W zieht sich ein hohes
Tafelland vom Golf von Tehnantepec bis zur Beringstraße. Es ist
von hohen Randgebirgen umzogen; im Innern sammelt sich das Wasser
in abflußlosen Seeu. Vou der Südspitze der Halbinsel Kalifornien zieht
sich das Küstengebirge nach N, hinter dem sich die Sierra Nevada
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Amerika Nordamerika Südamerika Amerika Südamerika Amerika Süd- Mittelamerika Mexiko Brasilien Nordamerika Hamburgs Amerikas Amerikas Nordamerika Nordamerika Nordamerika Neufundland San_Francisco Europa Asien Großbritanniens Kalifornien
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 193
104. Das Posemite-Tal in Kalifornien.
Der Glanzpunkt der durch kühne Bergformen und Reichtum an Gletschern und Seen berühmten Sierra
Nevada ist das Josemite-Tal. Gewaltige, teilweise senkrecht abstürzende „Dome" rahmen das in Stufen
abbrechende Tal ein. In Höhe von 1500 bis 2400 m trägt es die stolzesten Riesenbäume der Erde.
Hering, Erdkunde für Präparandenanstalten.
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