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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 152

1913 - Paderborn : Schöningh
152 Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation. den Orden aufzuheben (1312). Der grte Teil der Ordens-guter fiel in Frankreich der Krone zu. 2. Der zweite hundertjhrige Krieg zwischen Frankreich und England. Nach dem Aussterben der Capetinger (1328) erhielt das verwandte Haus Valois die franzsische trotte Dieses wurde in einen Erbfolgestreit mit den englischen Knigen ver-wickelt, die nhere Rechte auf den franzsischen Thron zu haben behaupteten. Der Krieg nahm der hundert Jahre lang (1339 1453) wenn auch mit lngeren Unterbrechungen Frankreichs ganze Kraft in Anspruch. a) Der englische König Eduard Iii. siegte in der Schlacht bei (rect) (in der Picardie, 1346). Hier fiel der blinde König Johann von Bhmen, der auf der Seite der Englnder stand. Im Frieden berlie Frankreich den Englndern weite Gebiete seines Westens und Calais, das lnger als 200 Jahre in^eng-lischem Besitze blieb. b) Unter Karl Vi. litt Frankreich schwer durch innere Kmpfe, da die Huser Orleans und Burgund um die Regentschaft fr den geistesgestrten König stritten. Den greuelvollen Brgerkrieg der beiden Parteien benutzte König Heinrich V. von England und erneuerte den Krieg mit Frankreich. Er siegte der das franzsische Heer bei Azmcourt (in Nordfrankreich, 1415). Unter der Regierung seines unmndigen Sohnes Heinrich Vi. machten die Englnder im Kampfe gegen Karl Vii., den Sohn Karls Vi., weitere Fortschritte. Fast ganz Frankreich nrdlich der Loire war in ihrem Besitze, und schon belagerten sie das feste Orleans. Da fhrte ein einfaches Hirtenmdchen, Johanna d'arc, die Tochter eines Landmannes zu Domremy (in Lothringen), einen pltzlichen Umschwung herbei. Von einer wunderbaren Begeisterung getrieben, befreite sie an der Spitze des Heeres das bedrngte Orleans und begleitete den König mitten durch das vom Feinde besetzte Land zur Krnung nach Reims (1429). Fortan blieb sie nur auf Drngen des Knigs und mit innerem Widerstreben beim Heere, aber der Sieg heftete sich nicht mehr an ihre Fahne. Bei einem Kampfe fiel sie in

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 91

1912 - Paderborn : Schöningh
91 ftabt Bahonne und erzwang von ihnen durch treulose Rnke den Verzicht auf den Thron. Napoleons Bruder Joseph, bis bahin Herrscher von Neapel, wrbe König von Spanien, whrenb Murat ihm in Neapel folgte; beffen Groherzogtum Berg kam unter fran-zsifche Verwaltung. Unter dem Schutze eines franzsischen Heeres erschien der neue König in Spanien. Aber das spanische Volk griff, dem brigen Europa ein Beispiel gebenb, fr fein angestammtes Knigshaus zu den Waffen und begann im ganzen Lanbe einen sogenannten Kleinkrieg. Joseph mute aus Mabrib flchten. Ein englisches Hilfsheer unter Wellington lanbete in Portugal und warf die Franzofen wieber aus biefem Lanbe. Darum zog Napoleon selbst nach Spanien ins Felb. Siegreich fhrte er seinen Bruder in die spanische Hauptstabt zurck. Schon rckte er gegen das englische Heer vor, ba trieb ihn die Nachricht von einem brohenben Angriff sterreichs nach Frankreich zurck. Nach seiner Entfernung trugen die Franzofen im offenen Felbe zwar Erfolge der die spanische Erhebung bavon, waren aber nicht imstanbe sie ganz zu berwltigen. 2. Die Niederwerfung sterreichs. Der Krieg in Spanien ver-anlate Osterreich zu dem Versuche, das bergewicht Frankreichs zu brechen und seine frhere Machtstellung wieber zu erringen (1809). Ein sterreichisches Heer unter Erzherzog Karl rckte in Bayern ein. Aber Napoleon schlug mit seinem Heere, das zum groen Teil aus Rheinbnblern bestaub, in fnf Tagen die einzelnen Heeresabteilungen des Erzherzogs Karl bei Regensburg. Bald barauf hielt er zum zweitenmal als Sieger feinen Einzug in Wien. Er ging dann, um den Erzherzog Karl auf dem Marchfelbe anzugreifen, auf das linke Donauufer, erlitt hier aber bei Aspern eine Nieberlage, welche den Ruf feiner Unbesiegbarkeit erschtterte, und wrbe auf das rechte Ufer zurckgeworfen. Es gelang ihm, Verstrkungen an sich zu ziehen, die ihm fein Stiefsohn, Eugen Beauharnais, der Vizeknig von Italien, von bort zufhrte. Napoleon ging nun wieber der den Flu und siegte in der blutigen Schlacht von Wagram. Kaiser Franz gab seine Sache verloren. Nach lngerem Waffenstillstand erfolgte der Frieden von Wien (1809). Osterreich trat das ehemalige Erzbistum Salzburg an Bayern ab, seine Erwerbung aus der letzten Teilung Polens an das Herzogtum Warschau, das Kftenlanb am Abriatischen

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 92

1912 - Paderborn : Schöningh
92 Meere an Napoleon, der hier das mit Frankreich verbundene Gebilde der Jllhrischen Provinzen" schuf. Hierdurch war Oster-reich ganz von der See abgeschnitten. 3. Einzelerhebungen gegen Frankreichs Gewaltherrschaft. Schon vor Beginn des Krieges hatten sich die Tiroler gegen die verhate bayrische Herrschaft emprt. Sie schlugen unter selbstgewhlten Fhrern, von denen der Sandwirt Andreas Hofer der bekannteste ist, wiederholt die Bayern und Franzosen aus dem Lande. Als Osterreich im Frieden von Wien die Tiroler preisgeben mute, legte Hofer anfnglich die Waffen nieder, lie sich aber wieder zur Teilnahme am Kleinkriege mitreien. Er mute flchten und verbarg sich in einer Sennhtte. Durch Verrat gesangen genommen, wurde er in Mantua erschossen. Auch in Norddeutschland gab sich während des Krieges von 1809 der Ha gegen die Fremdherrschaft in einigen khnen Unter-nehmungen kund. Der preuische Major von Schill begann von Berlin aus mit seinem Husarenregiment auf eigene Faust Krieg und brach der die Elbe in das Knigreich Westfalen ein. Aber die erwartete Erhebung des Volkes gegen die Fremdherrschaft blieb aus, und vor den mit bermacht anrckenden feindlichen Truppen mute Schill sich nordwrts zurckziehen. Er fiel tapfer kmpfend in Stralsund, die gefangenen Offiziere wurden bei Wesel als Ruber" erschossen. Der seines Landes beraubte Herzog von Braunschweig, der Sohn des preuischen Oberfeldherrn von 1806, sammelte in Bhmen eine Freischar, die schwarze Legion, mit der er an der Seite sterreichs sich am Kriege beteiligte. Nach dem Waffenstillstand zog er mit seiner kleinen Schar khn durch die feindlichen Rheinbundgebiete hindurch und gelangte glcklich zur Wesermndung, wo er sich und seine Schar auf englischen Schiffen rettete. Die meisten seiner Leute gingen nach Spanien, um dort gegen Napoleon zu kmpfen. 4. Napoleon ans der Hhe seiner Macht. Seit seinem neuen Siege der Osterreich kannte Napoleons bermut keine Grenzen mehr. Den Kirchenstaat lste er (1809) auf und verleibte ihn Frankreich ein. Der Papst Pius Vii. wurde nach Frankreich ab-gefhrt. Holland, dessen König Ludwig. Napoleons Bruder, abdanken mute, wurde als Anschwemmung franzsischer Flsse" mit Frankreich vereinigt. Den Hansastdten und Oldenburg wider-

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 93

1912 - Paderborn : Schöningh
93 fuhr das gleiche Schicksal, so da die ganze deutsche Nordsee-kste zu Frankreich gehrte. Napoleon stand damals auf der Hhe seiner Macht. Nur das Jnselreich England trotzte ihm. Schmerzlich vermite der Kaiser einen Leibeserben, dem er einst sein mchtiges Reich hinterlassen knnte. Darum lie er seine kinderlose Ehe mit Josephine lsen und vermhlte sich mit Maria Luise, der Tochter des sterreichischen Kaisers (1810). Als seine Gemahlin ihm den hei erwarteten Sohn schenkte, gab er diesem den stolzen Titel König von Rom. 11. Z>er Krieg Uapoteons gegen Wutand (1812). Das gute Verhltnis, das seit dem Tilsiter Frieden zwischen Frankreich und Rußland bestand, hatte sich allmhlich getrbt. Der russische Kaiser war wegen der Vergrerung des Herzogtums Warschau gegen Napoleon mit Argwohn erfllt und durch die Vertreibung des ihm verwandten Oldenburger Herzogs gereizt. Napoleon warf Rußland vor, da es die Kontinentalsperre, die dessen Handel empfindlich schdigte, verletze. Beide Staaten be-gannen zu rsten. Preußen und Osterreich muten Frankreich Hilfsheere stellen. Nach einem kurzen Aufenthalte in Dresden, wo Napoleon einen glnzenden Hof deutscher Fürsten um sich versammelte, traf der Kaiser bei der Groen Armee" ein, die sich am Niemen, der russischen Landesgrenze, vereinigte. Sie bestand aus Franzosen, Deutschen, Italienern und Polen und hatte eine Strke von mehr als einer halben Million. Im Anfange des Sommers berschritt Napoleon den Niemen. Die Russen wichen ohne erheblichen Wider-stand unter mglichster Vernichtung aller zurckbleibenden Vorrte auf der Strae nach Moskau zurck. Erst bei Smolensk (am Dnjepr) stellten sie sich zum Kampfe, wurden aber geschlagen. Der neue russische Oberbefehlshaber (Kutusow) wagte zur Verteidigung Moskaus bei Borodino eine Entscheidungsschlacht. Nach einem blutigen Kampfe wurden die Russen wiederum besiegt. Im Herbst zog Napoleon in das von den meisten Bewohnern verlassene Mos-kau ein.und nahm in dem Kreml, dem alten Zarenschlo, seine Wohnung. Hier fand aber das franzsische Heer, das durch die verlustreichen Schlachten, die anstrengenden Mrsche und den Mangel

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 95

1912 - Paderborn : Schöningh
95 in Berlin, von franzsischen Truppen umgeben, nicht frei in seinen Entschlieungen war, noch zaudernd zurck. Den Ansto zur Er-Hebung Preuens gab der General Jork, welcher das preuische Hilfskorps im russischen Feldzuge befehligte und auf dem uersten linken Flgel des in Nuland einmarschierten franzsischen Heeres stand. Mit khner Entschlossenheit verstndigte er sich auf eigene Verantwortung ohne Zustimmung des Knigs mit dem russischen General Diebitsch bei Tauroggen (in Litauen) zu einem Vertrage, W-wonach er fr fein Heer Neutralitt erhielt. Der König mi-billigte, unter franzsischem Drucke stehend, scheinbar den eigenmchtigen Schritt, entsetzte Jork seiner Stelle und wollte ihn vor ein Kriegsgericht stellen. Doch blieb dieser auf feinem Posten. In Knigsberg fand sich mit ihm auch der Freiherr vom Stein als Bevollmchtigter des russischen Kaisers ein. Die dort zusammenberufenen preuischen Stnde ordneten die Kriegsrstung der Provinz an. Inzwischen verlegte der König feinen Sitz nach Breslau, billigte das Geschehene und tat die entscheidenden Schritte zum Kriege. Zunchst erlie er einen Ausruf zur Bildung von Frei-scharen. Junge gebildete Leute, die bisher zum Eintritt in das Heer nicht verpflichtet waren, sollten sich bei eigener Verpflegung, und Bewaffnung zu besonderen Abteilungen vereinigen drfen. Dann wurde fr die Dauer des bevorstehenden Krieges die aus-nahmslose allgemeine Wehrpflicht angeordnet. Am Geburtstage der allverehrten Knigin Luise stiftete der König das Eiserne Kreuz" fr Auszeichnung im Felde. Schon vorher hatte er mit dem Kaiser von Rußland in Kalifch ein Schutz- und Trutz-bndnis abgeschlossen, dem spter auch Schweden beitrat. Nach der Kriegserklrung an Frankreich erlie der König von Breslau aus (17. Mrz) den Ausruf an mein Heer" und den Aufruf an mein Volk", der in aller Herzen eine flammende Begeisterung erweckte. Darin rief er das Volk zum letzten entscheidenden Kampf fr die Existenz, die Unabhngigkeit" Preuens auf. Zugleich wurde die Errichtung der Landwehr, die damals jedoch nicht, wie heute, aus gedienten Leuten bestand, und des Landsturms angeordnet. Die Wirkung der Erlasse war eine ungeheure. Patriotische Dichter, Rckert, Schenkendorf, Arndt und vor allen Theo-dor Krner, entfachten durch ihre Lieder die Begeisterung zu

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 98

1912 - Paderborn : Schöningh
- 98 sich jetzt Blcher. Die Franzosen rckten nach berschreitung der Katzbach und der Wtenden Neisse zu der Hochflche am rechten Ufer dieser Flsse empor. Da griff sie Blcher (am 26. August) an, warf sie herab und sprengte sie in die angeschwollenen Flsse, wo viele von ihnen umkamen. In dem strmenden Regen ver-sagten oft die Gewehre; in wtendem Handgemenge mit Bajonett und Kolben errangen die Verbndeten den Sieg. Er wirkte be-lebend auf Heer und Volk; der Marschall Vorwrts, wie die rus-fischen Soldaten den greisen Blcher nannten, wurde der Volksheld des Krieges. Die bhmische Armee hatte mit dem Angriff auf Dresden gezgert. Als dieser endlich erfolgte, langte gerade Napoleon aus Schlesien an. Schwarzenberg wurde zurckgeschlagen (26. und 27. August) und mute unter schweren Verlusten nach Bhmen zurckgehen. Der General Vandamme, welcher dem geschlagenen Heere den Rckzug verlegen sollte, griff eine russische Abteilung bei Kulm (in Bhmen) an, wurde aber von einem preuischen Korps unter Kleist, das ihm der die Nollendorfer Hhen in den Rcken fiel, vllig besiegt und mit einem groen Teile seines Heeres ge-sangen genommen. Napoleon lie nochmals einen Versuch zur Eroberung Berlins durch den Marschall Ney machen. Aber dieser wurde von Blow bei Bennewitz (am 6. September) vllig geschlagen. Auch hier zeigte Bernadotte eine verdchtige Zurckhaltung. Blcher rckte nun auf die mittlere Elbe zu, wo er seine Ver-bindung mit der Nordarmee herstellte, und erkmpfte sich bei War-tenburg, wo sich besonders Jork auszeichnete, den bergang der den Strom. So wurde Napoleons Stellung bei Dresden unhaltbar. Er ging, da auch die Nordarmee und endlich von Sden die bh-mische Armee nach Sachsen vordrangen, auf Leipzig zurck, entschlossen, hier den Angriff der Verbndeten zu erwarten. Am 16. Oktober begann die gewaltige Vlkerschlacht. Napoleon hatte 190000 Mann, die Verbndeten, deren Truppen zum Teile erst am zweiten Schlachttage zur Stelle waren, zhlten zuletzt 800 000 Mann. Besonders an Reiterei und Geschtzen waren sie dem Feinde weit berlegen. Am 16. Oktober wurde die bhmische Armee im Sdosten von Leipzig bei Wachau von Napoleon, der hier selber die Schlacht leitete, zurckgedrngt und besiegt; doch

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 100

1912 - Paderborn : Schöningh
100 der sterreichische Herrscher eine vllige Vernichtung seines Schwie-gersohnes nicht wnschte. Man wollte Frankreich sogar trotz seiner Niederlage den Rhein als Grenze zugestehen. Erst als Napoleon auf diesen Vorschlag nicht einging, erhielt die Kriegspartei, an deren Spitze Stein und Blcher standen, die Oberhand. Nun be-gann der Vormarsch der Heere der Verbndeten der den Rhein. Schwarzenberg rckte der den Oberrhein durch die Schweiz in Frankreich ein; Blchers Heer ging zwischen Mannheim und Koblenz (er selbst in der Neujahrsnacht bei Kaub) der den Rhein nach der oberen Maas zu; Blow, von seinem lstigen Genossen Bernadotte befreit, eroberte Holland. Auch England, das inzwischen sich den Verbndeten angeschlossen hatte, nahm an dem Feldzuge teil. Das englische Heer unter Wellington, welches den spani-scheu Feldzug siegreich beendet hatte, drang von Sden der die Pyrenen in Frankreich vor. Napoleon wandte sich zuerst gegen Blcher. Dieser zog sich nach einem Gefecht bei Brienne zurck, vereinigte sich aber darauf mit Teilen der Schwarzenbergschen Armee und siegte einige Tage spter bei La Rothiere. Da sich zur Erleichterung der Ver-pflegung die beiden Heere wieder trennten, warf sich Napoleon mit groer Khnheit zwischen sie, schlug Blchers Heeresabteilungen in fnf einzelnen Gefechten und drngte auch die Hauptarmee zurck. Neue Unterhandlungen der einen Frieden, die inzwischen einge-leitet worden waren, scheiterten wiederum an Napoleons Starrsinn. Blcher war nach der Niederlage seiner Truppen nordwrts gezogen und hatte sich mit Blows Heer vereinigt, das aus Hol-land herangerckt war. Gegen ihn wandte sich wiederum Na-poleon selbst. Aber er wurde bei Laon geschlagen, während seine Marschlle von dem Hauptheer bei Bar sur Aube besiegt wurden. Hier erwarb sich der junge Prinz Wilhelm von Preußen, der sptere Kaiser Wilhelm I., das eiserne Kreuz. Auch Napoleon selbst widersetzte sich bei Arcis sur Aube vergeblich dem Vormarsch Schwarzenbergs. Er wandte sich nun ostwrts, in der Hoffnung, durch diese Bewegung die Heere der Verbndeten hinter sich her und von Paris abzuziehen. Aber die Sieger schickten ihm nur eine kleine Abteilung zur Beobachtung nach und gingen entschlossen auf Paris los. Nach einem neuen Siege der Napoleons Marschlle erstrmte Blcher

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 101

1912 - Paderborn : Schöningh
den Montmartre, die franzsische Hauptstadt mute sich ergeben. Bei ihrem feierlichen Einzug in Paris wurden die Herrscher von Rußland und Preußen von dem durch die bestndigen Kriege erschpften Volke als Befreier begrt. Napoleon, der in Fon-tainebleau den Rest seines Heeres um sich versammelte, sah sich zur Thronentsagung gezwungen. Es wurde ihm die Jusel Elba als souverner Besitz berlassen, wohin er sich nach rhren-dem Abschied von seiner Garde begab. Die Bourbonen kehrten nach Frankreich zurck, und Lud-wig Xviii., der Bruder Ludwigs Xvi., den die verbndeten Mo-narchen bereitwillig anerkannten, bestieg den franzsischen Thron. Im ersten Pariser Frieden 1814 erhielt Frankreich das Gebiet, das es 1792 besessen hatte. Es hatte keine Kriegskosten zu zahlen, selbst die geraubten Kunstschtze wurden in Paris belassen. Doch wurden die in Berlin geraubten Trophen, insbesondere die Sieges-gttin, von den Preußen wieder zurckgebracht. Um die Verhltnisse Europas aufs neue zu ordnen, verfam-melten sich die Herrscher mit ihren diplomatischen Vertretern in Wien, um nach der Auflsung des Napoleonischen Weltreiches die Besitzverhltnisse in Europa und insbesondere auch in Deutschland zu ordnen. Die bedeutendste Schwierigkeit machten der Anspruch Preuens auf die Erwerbung des ganzen Knigreiches Sachsen und der Rulands auf das ganze Herzogtum Warschau. Der ver-schlagene franzsische Vertreter Tallehrand wute beides zu hinter-treiben, und infolge des Zwiespaltes waren die Verhltnisse zwischen den Gromchten auf dem Kongre sehr gespannt, als die Nach-richt von Napoleons Rckkehr die Einigkeit wiederherstellte. Nach dem abermaligen Sturze Napoleons wurden die unterbrochenen Verhandlungen fortgesetzt und beendet (1815). Die wichtigsten Bestimmungen des Wiener Kongresses waren folgende: 1. Preußen erhielt von seinen an das Herzogtum Warschau abgetretenen polnischen Landen nur den kleineren Teil, nmlich Danzig, Thorn und die heutige Provinz Posen, zurck; ferner 13. Per Wiener Kongre (1814 -1815). I. Deutschland.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 133

1912 - Paderborn : Schöningh
- 133 der europischen Politik verschafft. Dieser uere Erfolg befrie-bigte die Ruhmbegierde und Ehrliebe der Nation und befestigte des Kaisers Macht im Innern. Aber der Ruhm des preuischen Heeres, die Vergrerung des preuischen Staates und die politische Erstarkung Deutschlands weckten den Neid und die Eisersucht des franzsischen Volkes; beruhte doch von jeher Frankreichs Macht auf der Zerrissenheit und Uneinigkeit des deutschen Nachbar-landes. Es bildete sich in Frankreich eine Kriegspartei, die unter der Losung Rache sr Sadowa" (nach dem Dorfe Sadowa bei Kniggrtz bezeichneten die Franzosen die Schlacht) zum Kampfe gegen Preußen drngte. Der Stolz Frankreichs wurde zu derselben Zeit durch den Ausgang einer auswrtigen kriegerischen Unternehmung Napoleons empfindlich getroffen. Dieser hatte in der Hoffnung, Frankreich den herrschenden Einflu in Mittelamerika zu verschaffen, durch ein Heer die republikanische Regierung in Mexiko gestrzt und die Wahl des Erzherzogs Maximilian von Osterreich zum Kaiser von Mexiko veranlat (1864). Maximilian trat, aus das franzsische Heer gesttzt, die Herrschaft in dem von Parteiungen durchwhlten Lande an. Aber die Vereinigten Staaten, die damals aus schweren inneren Wirren erstarkt hervorgingen, verlangten drohend von Napoleon die Abberufung der franzsischen Truppen. Dieser fgte sich und gab so den durch ihn eingesetzten Kaiser Maximilian seinem Schicksale preis. Der unglckliche Fürst wurde von der republikanischen Partei bezwungen, gefangen und erschossen (1867). Um den Unmut des franzsischen Volkes der die erlittene Schlappe zu beseitigen, brauchte Napoleon neue uere Erfolge. Wie er aus dem Kriege an der Seite Italiens gegen Osterreich auch selbst eine Gebietserweiterung davongetragen hatte, ebenso hatte er auch bei dem Siege Preuens der Osterreich und dessen Verbndete dem Grafen Bismarck sein Verlangen uern lassen, sr Frankreich einen Landzuwachs am Rhein zu erhalten. Aber Bismarck wute Napoleon zuerst hinzuhalten. Als der Kaiser dann wiederholt Plne entwarf, Frankreich zu vergrern (durch Teile von Hessen und der Pfalz, durch Belgien, zuletzt durch Luxem-brg), sah er seine Absichten von dem Bundeskanzler abgewiesen oder durchkreuzt. Der wachsenden Unzufriedenheit im Innern

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 75

1912 - Paderborn : Schöningh
75 Staaten samt Osterreich und Preußen) sich zu einem groen Bunde gegen Frankreich vereinigten. So entstand der erste Koalitions-krieg. Er wurde am Niederrhein, in Sddeutschland und in Italien gefhrt. Die sterreicher eroberten die Niederlande zurck, und die Preußen nahmen das von den Franzosen besetzte Mainz wieder (1793). In dieser Not ordnete der Konvent die allgemeine Aushebung aller waffenfhigen Brger bis zum Alter von 25 Jahren an. So trat den vorwiegend aus Sldnern bestehenden Truppen der Ver-bndeten ein Heer von Landeskindern entgegen, die, mit Begeisterung erfllt und von jungen verwegenen Generalen gefhrt, den Gegnern bald die errungenen Vorteile wieder entrissen. Die Niederlande wurden von den Franzosen aufs neue erobert, und das preuische Heer ging trotz wiederholter Siege (bei Kaiserslautern in der Pfalz) am Ende des Jahres 1794 der den Rhein zurck. Seitdem blieb das deutsche Land aus dem linken Rheinufer in der Gewalt der Franzosen, die es bis 1814 behielten. Ein franzsisches Heer drang in Holland ein, das seine Verfassung nach franzsischem Muster umnderte und als Batavische Republik" aus Frankreichs Seite trat. Auch Preußen schied bald darauf aus dem Kriege aus. Neue Wirren in Polen und das Mitrauen gegen Osterreich bestimmten den preuischen König, mit Frankreich Frieden zu schlieen, um seine Interessen im Osten der Monarchie mit allen Mitteln vertreten zu knnen. Im Frieden zu Basel (1795) trat Preußen seine linksrheinischen Besitzungen (Geldern. Mrs, einen Teil von Kleve) gegen Aussicht auf eine sptere Entschdigung auf der rechten Rheinfeite ab. Da auch Spanien in demselben Jahre mit der Republik Frieden schlo, konnte diese sich im Jahre 1796 mit aller Macht auf Osterreich und die Kleinstaaten Italiens werfen. 3. Frankreichs Sieg durch Bonaparte. Zwei franzsische Heere drangen der den Rhein in Sddeutschland vor. Aber die Nord-armee unter Jourdan wurde geschlagen und der den Rhein zurckgetrieben. Dadurch wurde auch der Fhrer der Sdarmee, General Moreau, der bereits in Bayern eingedrungen war, zum Rckzge gentigt. Doch was in Deutschland gewonnen war, ging in Italien verloren, wo der junge franzsische General Bonaparte den Krieg entschied.
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