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Einteilung.
Whrend das Christentum in Europa immer neue Gebiete gewann, breitete sich in Asien und Afrika die Lehre Mohammeds aus und schlug an den alten Pflanzsttten christlicher Kultur ihren Sitz auf. Dadurch entstand ein scharfer Gegensatz der christlichen Welt des Westens und der mohammedanischen Welt des Ostens, der zu einem hartnckigen, viele Jahrhunderte hindurch dauernden Kampfe fhrte. Wenngleich es der christlichen Welt nicht gelang, das verlorene Gut wiederzugewinnen, so brachte doch dieser lange Widerstand gegen die mohammedanische Welt christliches Bewutsein, feurigen Glaubensmut und eine Flle von Tugenden zur schnsten Blte.
10- Einteilung.
Die Geschichte des Mittelalters teilen wir mit Rcksicht auf die Entwicklung des deutschen Volkes in drei Zeitrume:
I. 375843. Vom Beginne der Vlkerwanderung bis zur Ent-stehung des deutschen Reiches. Diese Zeit umschliet die Geschichte der germanischen Völker und deutschen Stmme, besonders der Franken, bis zum Jahre 843.
Ii. 8431273. Von der Entstehung des deutschen Reiches bis zum Ende des Interregnums. Das Kernstck bildet die Ge-schichte der Blte des Reiches, die sog. deutsche Raiserzeit.
Iii. 12731517. Vom Ende des Interregnums bis zur groen Kirchentrennung durch die Reformation. Die Reichsgewalt verfllt, und die Frstengewalt steigt empor.
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Mohammeds
28
Staatsgrndungen der Westgermanen.
damit gaben die Germanen, die gegenber den alten, hher gesitteten Landesbervohnern weitaus in der Minderzahl waren, ihre nationale Eigenart allmhlich auf. Indessen bewirkte die Beimischung der jugend-frischen und unverdorbenen germanischen Stmme eine natrliche Ver-jngung und Krftigung der altrmischen Bevlkerung. So entstanden unter den Romanen in gewissem Sinne Mischvlker: die Italiener durch die Beimischung mit den Langobarden (in Ober-und Mittelitalien), die Spanier durch die Vermischung mit den West-goten (besonders im Nordosten), in Gallien die Franzosen aus der Verbindung der gallisch-rmischen Bevlkerung mit Westgoten, Bur-glindern und Franken.
Die ausgewanderten germanischen Stmme gingen nicht nur der deutschen Heimat verloren, sondern ihre Auswanderung bewirkte auch, da in ihre ehemaligen Wohnsitze auf deutschem Boden von Osten her flavifche Stmme einzogen. Viele Jahrhunderte hindurch waren seitdem der Bhmer Wald, die Saale und die Elbe (bis kurz vor der Mndung) die Grenzen zwischen deutschen und slavischen Vlker-schasten.
Von bleibender Dauer waren die Staatengrndungen der West-germanen, die in der Heimat wurzelnd teils (die Angelsachsen) zur See immer neue Wanderzge nach Britannien hinberschickten, teils (die Franken) von ihren Stammsitzen aus ihr Landgebiet immer weiter ausdehnten und endlich unter Chlodwig in rascher Eroberung ein mch-tiges Reich grndeten.
B. Staatsgrndungen der Westgermanen.
tz 20. I Reichsgrnndungcn der Angeln, Sachsen und Znten in Britannien (seit ca. 450).
Als beim Einfalle Alarichs in Italien Stilicho die rmischen Legio-nen aus Britannien abrief, zerfiel diese rmische Provinz in viele kleine Herrschaften unter einheimischen Fürsten. Da sie bei ihrer bestndigen Uneinigkeit den hufigen Einfllen der Pikten und Skoten (in Schott-land) keinen gengenden Widerstand entgegensetzen konnten, so riefen sie Scharen von Angeln (in Schleswig), Sachsen und Iten, welche damals als khne Seeruber gefrchtet waren, zu Hilfe (449?). Diese zogen immer mehr Stammesgenossen aus der Heimat nach. Sie trieben die Pikten und Skoten zurck, unterwarfen sich aber auch nach und nach
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Die Religion der Germanen.
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truppen grere Kraft. In der Schlacht standen Verwandtschaft-Ii che Verbrderungen zusammen. Hinter der Schlachtreihe war oft die Wagenburg aufgeschlagen, von der herab die Weiber durch ihren Zuruf die Kmpfenden anfeuerten; sie erquickten die Ermatteten mit Speise und Trank, verbanden die Verwundeten und strzten sich oft selbst ins Schlachtgewhl. Der erste Angriff geschah mit ungestmer Heftigkeit und unter kriegerischem Ge-snge. Aber da es den Germanen an nachhaltiger Ausdauer und kunstgerechter bung im Kampfe gebrach, so unterlagen sie in offener Feldschlacht meistens den kriegsgewandten und besser bewaffneten rmischen Truppen. Neben dem allgemeinen Heerbann bildeten sich besondere Freischaren, die sog. Gefolg-|chaften. Oft sammelte ein durch Tapferkeit hervorragender, unternehmungslustiger Huptling eine Schar junger Männer als Kriegsgefhrten um sich, zog mit ihnen auf Beute und Eroberung aus oder bot bei den hufigen heimischen Streitigkeiten einem kriegfhrenden Stamme, nicht selten auch den Rmern seine Dienste an. Dem Gefolgsherrn in jeder Gefahr treu beizustehen, galt als Ehrenpflicht, ihn zu berleben, wenn er in der Schlacht gefallen war, als die grte Schande. Diese treue Anhnglichkeit lohnte der Gefolgsherr durch freigebige Spendung von Waffen und Lebensunterhalt.
4. Die Religion der Germanen.
Die sprlichen K,"nntnisse, welche wir aus den lateinischen Schrift-stellern der die Religron der Germanen schpfen, werden besonders durch zwei alte islndische Sagensammlungen, die beiden Edda, ergnzt.!
Als Götter verehrten die Germanen ursprnglich persnlich gedachte Naturkrfte, denen man eine Beziehung zur Ttigkeit und zum Leben der Menschen beilegte. Der hchste, von allen Stmmen verehrte Gott war anfangs Tiu oder Ziu, der Gott des leuchtenden, alles umfassenden Himmels. Er war insbesondere auch Kriegsgott. Ihm zur Seite stand die gttlich verehrte nahrung-spendende Erde, die als seine Gemahlin galt und Frija (d. h. Gattin) genannt wurde. Man verehrte sie an der See unter dem Namen Nerthus. Frhzeitig lste sich vom dem Himmelsgotte Tiu der Gott des Donners, Donar (nordisch: Thor), ab. Man dachte sich ihn auf einem mit Bcken bespannten Wagen durch
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Das Mittelalter
9- Einleitung.
Zwei Tatsachen sind es besonders, welche die Welt des Altertums gleichsam aus den Angeln heben und eine neue Zeit, das sogenannte Mittelalter, anbahnen: die Ausbreitung des Christentums und sein Sieg der das Heidentum sorvie die Zertrmmerung des westrmischen Reiches durch ger-manische Stmme, die sogenannte Vlkerwanderung. Auf den verschiedensten Gebieten des Lebens machte sich die Wirkung dieser Ereignisse geltend.
An die Stelle des heidnischen Gtterdienstes trat die Ver-ehrung eines einzigen, rein geistigen Gottes. Dieneue Reli-gion predigte Tugenden, die das Heidentum nur ahnte. Sie lehrte das Gesetz der allgemeinen Menschenliebe, sie gab sich nicht als Religion eines einzelnen Volkes, sondern wollte alle Völker der Erde in gleicher Weise umfassen. Das Altertum sah im Streben fr das Vaterland, fr Ehre und Ruhm das hchste Ziel mensch-Itcher Ttigkeit, das Christentum stellte sittliche Vervollkomm-nung als wichtigsten Lebenszweck auf.
Im brgerlichen Leben genossen dkccfrauen im Alter-tum kaum mehr Rechte als die Sklaven. Aber unter dem Einflu der germanischen Sitten und des Christentums gewannen sie eine wrdigere Stellung und bten im kreise des neuerblhenden Familienlebens eine bedeutsame erziehende Ttigkeit aus. Das Sklaventum wurde zwar durch das Christentum nicht aufge-hoben, doch war die christliche fttrche bestrebt, das Los der Leib-eigenen ertrglicher zu machen.
Der Einflu des Germanentums schuf irrt Mittelalter eine neue Staatsform, dielehnsmonarchie, indem mchtige23a= fallen gegenber der trotte ein schweres Gegengewicht bildeten, wodurch der Herrscherwille des Knigs gemigt, die Festigkeit seiner Macht aber oft auch gestrt wurde.
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Die Geschichte der Westgoten. 19
neuem Ackerlande entsprangen seit dem Markomannenkriege zahlreiche Einwanderungen germanischer Scharen in das Reichs-gebiet und die nie ruhenden Versuche der Grenzstmme, Pro-vhtzen mit fruchtbarem Ackerlande zu erobern. Die Landnot ist auch die allgemeine Ursache der groen Vlkerwanderung, wie man die gewaltsame Einwanderung germanischer Volks-stamme in das rmische Reich nennt, die im Jahre 375 anhebt und etwa zwei Jahrhunderte andauert.
Den ersten Ansto zu dieser weitgreifenden Bewegung gaben die Hunnen, ein rohes asiatisches Nomabenvolk mongolischer Rasse. Sie werben von den Zeitgenossen als Menschen von ab-stoenbem ueren geschilbert. Tag und Nacht brachten, wie es heit, die Männer auf ihren flchtigen Pferben zu, auf benen sie aen, tranken, ja schliefen. Auch im Kriege kmpften sie zu Pf erbe; sie schssen aus weiter Ferne Pfeile mit knchernen Spitzen und suchten den Feind nach Art der orientalischen Reitervlker durch oft roieberholten Angriff und Rckzug zu verwirren.
I. Die Geschichte der Mestgoten.
1. Wanderungen (376410). Vor 375 brachen die Hunnen in Europa ein. Die nichtgermanischen Alanen stlich des Don schlssen sich ihrem Wanberzuge an. Die Ostgoten, auf die sie nun stieen, unterlagen unter ihrem greisen Könige Ermanrich und unterwarfen sich den Siegern. Der heibnische Teil der Westgoten wich vor den Hunnen nach Siebenbrgen zurck, tvhrenb die christlichen Westgoten den rmischen Kaiser Valens um Wohnsitze am rechten Donauufer baten.
Das Christentum hatte unter den Westgoten in der Form des damals im Osten des rmischen Reiches herrschenden Arianismus An-hang gefunden. Ein gotischer Edler, tfilas (Wulfila), wirkte lange als Bischof unter feinen Stammesgenoffen fr die Ausbreitung der christlichen Lehre. Seine Bibelbersetzung ist das einzige grere uns erhaltene Schrift-denkmal in gotischer Sprache.
Kaiser Valens erlaubte den Westgoten, sich am rechten Ufer der unteren Donau nieberzulassen (376). Aber die rmischen Statthalter bebrckten die Artsiebier auf jebe Weise. Daburch gereizt, emprten sich diese, brangen plnbernb bis Abrianopel vor und schlugen hier den Kaiser Valens in einer entscheibenben Schlacht (378), die dem Herrscher selbst das Leben kostete.
2*
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Das Frankenreich der Merowinger.
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B. Htaatsgrndungen der Vestgermanen.
I. Neichsgrndungen der Angeln, wachsen und Juten in Britannien (feit ca. 450).
Als beim Einfalle Alarichs in Italien Stilicho die rmischen Legionen aus Britannien abrief, zerfiel diese rmische Provinz in viele kleine Herrschaften unter einheimischen Fürsten. Da sie bei ihrer bestndigen Uneinigkeit den hufigen Einfllen der Pikten und Skoten (in Schottland) keinen gengenden Widerstand ent-gegensetzen konnten, so riefen sie Scharen von Angeln (in Schleswig), Sachsen und Iten, welche damals als khne Seeruber gefrchtet waren, zu Hilfe (449?). Diese zogen immer mehr Stammesgenossen aus der Heimat nach. Sie trieben die Pikten und Skoten zurck, unterwarfen sich aber auch nach und nach den grten Teil der Insel und grndeten sieben Knigreiche: -ftent, Ssser d. i. Sdsachsen, Wesser d. i. Westsachsen, Esser d. i. Ostsachsen, Northumberland (am Humber), Ostangeln und Mercia.
Die Briten konnten sich der germanischen Einwanderung nicht erwehren. Viele zogen der Meer und siedelten sich auf der nach ihnen Bretagne genannten Halbinsel an. Die Zurck-bleibenden behaupteten sich noch lange in den Berggegenden von Wales und Cornwallis unter eigenen Knigen, unter denen in der Sage König Artur oder Artus gefeiert wird. Im Anfange des 9. Jahrhunderts vereinigte Egbert von Messer smtliche angel-schsische Reiche unter seinem Zepter.
Ii. Das Jrankenreich der Merowinger.
1. Die Grndung des Frankenreiches durch Chlodwig.
Die Franken hatten sich, ohne ihre alten Wohnsitze auf-zugeben, im 4. Jahrhundert und noch rascher und unaufhalt-sanier, seit die Rheingrenze im Anfange des nchsten Jahrhunderts unter Stilicho fast entblt worden war, der den Rhein weit in das nrdliche Gallien ausgebreitet. Sie zerfielen in salische Franken (Bataver und andere Stmme), die am Meere und im Rheindelta wohnten, in die Ripurarier am Ufer (ripa) des Niederrheins und in die rechtsrheinischen Chatten (Hessen). Unter den zahlreichen Knigsgeschlechtern der salischen Franken
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Extrahierte Personennamen: Esser Mercia Artur Egbert_von_Messer Chlodwig
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Staatsgrndungen der Westgerinanen.
fatius, dem Erzbischofe von Mainz, salben; Chilberich Iii. und sein Sohn Wrben in eht Kloster verwiesen.
H 23. 3. Ausbreitung des Christentums unter den Westgermanen.
a) Die Bekehrung der rechtsrheinischen Germanen.
Seit der Bekehrung Chlobwigs zum katholischen Christentum breitete sich bieses rasch unter den Franken aus, nur langsam aber fate es bei den artberert dem Merowingerreiche unterworfenen westgermanischen Stmmen Fu. Ihre Christianisierung war das Werk der auf den britischen Inseln aufgeblhten christlichen Kirchen.
In Britannien Hatte die christliche Lehre schon unter der rmischen Herrschaft Wurzel gefat. Aber die Einwanberung der Hethnischen Angelsachsen verbrngte das Christentum tvieber fast vollenbs. Doch Papst Gregor I. schickte (um 600) Benebiktiner-mnche nach der Insel, und sie bekehrten balb alle Angelsachsen zum Christentum. Schon lnger war bieses in dem benachbarten Irlanb verbreitet, wo so viele Klster entstanben, ba man das Land die Insel der Heiligen nannte.
Von Irlanb gingen die ersten Missionare aus, welche das Heibentum unter den rechtsrheinischen Germanen auszurotten versuchten. Der Jrlnber Kolumban wirkte bei den Alemannen, in beren Lanbe sein Schler Gallus das nach ihm benannte Kloster St. Gallen grnbete. Bebeutenber noch wrben die Missionen angelschsischer Glaubensboten. Der Angelsachse Willibrorb grnbete das Bistum Utrecht und begann die Bekehrung der Friesen, soweit sie unter frnkischer Herrschaft stanben.
Unter ihm machte Winfrieb aus Messer, Bonifatius genannt, seine ersten Missionsversuche. Er wrbe vom Papste selbst, zu dem er breimal nach Rom reiste, mit der Mission im inneren Deutschland betraut. Cr roanbte sich zum Lanbe der Thringer und der Chatten (Hessen), wo er bei Geismar eine dem Donar geheiligte Eiche fllte und viele Heiben zum Christentum bekehrte. Als er spter vom Papste zum Erzbischof von Germanien mit dem Sitze in Mainz ernannt war, fhrte er im rechtsrheinischen Missionsgebiete eine feste kirchliche Orbnung im engsten Anschlu an Rom ein, grnbete Klster, barunter Fulba,
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Extrahierte Personennamen: Chlobwigs Gregor_I. Kolumban Gallus Bonifatius
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Britannien Heibentum Gallus Rom Deutschland Hessen Germanien Mainz Rom
Die Araber.
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Bekenntnisse der neuen Religion. Schon hatte er ein Heer zur Eroberung Syriens ausgesandt, als er pltzlich starb (632).
c) Mohammeds Lehre. In Mohammeds Charakter zeigt sich ein eigen-tmliches Gemisch von Tugenden und Fehlern. Er besa eine hinreiende Beredsamkeit, eine glhende Phantasie und groe Dichtergabe, ohne mit gelehrten Kenntnissen ausgerstet zu sein; Freigebigkeit gegen Arme, Gro-mut gegen den besiegten Feind und Einfachheit der Lebensweise zeichneten ihn aus. Wo es aber die Anerkennung seiner Lehre galt, war er hoch-mtig und selbst grausam. Seine Prophetenroe bernahm er anfangs wohl aus berzeugung, die durch hufige Traumgesichte und ekstatische Zustnde in ihm genhrt war, spter scheint er zur Beglaubigung einer hheren Sendung sich auch absichtliche Tuschungen erlaubt zu haben.
Mohammeds Lehre oder der Islam (d. i. Ergebung in Gott) ist niedergelegt im Koran (b. h. das Buch). Darin wurden erst nach des Propheten Tode seine einzelnen hier und ba verstreuten Lehren und Ver-orbnungen auf Befehl des Kalifen Osman gesammelt. Der Sammler verfuhr bei der Anorbnung ganz willkrlich und beachtete Weber die Zeit-folge noch den Inhalt der einzelnen Lehren, woraus sich ftere Wieber-holungen und zahlreiche Wibersprche erklären.
Die Glaubenslehre enthlt, ihrer phantastischen Ausschmckung entkleibet, wenig Ursprngliches und ist ein unklares Gemisch von jbi-jchen, christlichen und persischen Lehren. Besonbers wiegen die aus dem Jubentum entnommenen Begriffe vor, wie benn im Koran einige Stellen fast wrtlich aus dem Alten Testamente entlehnt sinb. Die hauptschlichsten Dogmen des Koran sinb: 1. Es gibt nur einen Gott, und Mohammed ist sein Prophet. Auer sich nahm freilich Mohammeb auch anbere Propheten an. wie Moses und Christus, aber er betrachtete sich als das Siegel, b. h. als den letzten und bebeutenbsten der Propheten. 2. Neben dem Menschen schuf Gott noch anbere geistbegabte Wesen, die Engel, die aber zum Teil von Gott abfielen unij Geister der Verbammnis wrben. Sowohl die guten als die bsen Engel treten zu den Menschen in persnliche Berhrung. 3. Die Seele des Menschen ist unsterblich, und im jenseitigen Leben wird das Gute belohnt und das Bse bestraft. Der Glubige wird nach dem Tode in einen der sieben Himmel aufgenommen, die mit allen heizen einer ppigen Sinnlichkeit ausgestattet sind; in den obersten Himmel gelangen die Seelen derer, die im Kampfe fr den Glauben gefallen sind. Alle, welche die Religion verleugnen, sowie auch die Juden und Christen fallen der ewigen Sserbammnis anheim. 4. Das Schicksal und die Hanb-lungen der Menschen sinb von Ewigkeit her unabnberlich fest bestimmt. ikismet.) Dieser Fatalismus (fatum, das Schicksal) erzeugte zwar an-sangs einen tollkhnen Tobesmut und eine rcksichtslose Preisgebung des Lebens in Schlachten und Gefahren, fhrte aber auch zu einer feigen Er-gebung in den Willen des Fatums.
In der Sittenlehre gelten als die wichtigsten Pflichten: 1. Das Gebet fnfmal am Tage mit der Richtung des Gesichtes nach der Kaaba
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds Mohammeds Mohammeds Weber Mohammed Christus
Das Frankenreich der Merowinger.
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der König sei, welcher die knigliche Macht habe, als derjenige, dem sie fehle. Daraufhin lie sich Pippin (751, zu Soissons) durch die Wahl der Franken zum Könige erheben und von Bonifatius, dem Erzbischofe von Mainz, salben; Childerich Iii. und sein Sohn wurden in ein Kloster verwiesen.
1 ltf * V, , z)j2^Kv/Vvks1m/.-'^to\ -Tzvjvv"" A 1 ' &? f
3. Ausbreitung des Christentums untei Tben Westgermanen. 8 23.
a) Die Bekehrung der rechtsrheinischen Germanen.
Seit der Bekehrung Chlodwigs zum katholischen Christentum breitete sich dieses rasch unter den Franken aus, nur langsam aber fate es bei den anderen dem Merowingerreiche unterworfenen westgermanischen Stmmen Fu. Ihre Christianisierung war das Werk der auf den britischen Inseln aufgeblhten christlichen Kirchen.
In Britannien hatte die christliche Lehre schon unter der rmischen Herrschaft Wurzel gefat. Aber die Einwanderung der Heid-nifchen Angelsachsen verdrngte das Christentum wieder fast vollends. Papst Gregor I. schickte (um 600) Benediktinermnche nach der Insel, und sie bekehrten bald alle Angelsachsen zum Christentum. Schon lnger war dieses in dem benachbarten Irland verbreitet, wo so viele Klster entstanden, da man das Land die Insel der Heiligen nannte.
Bon Irland gingen die ersten Missionare aus, welche das Heiden-tum unter den rechtsrheinischen Germanen auszurotten versuchten. Der Irlnder Columban wirkte bei den A l e m a n n e n, in deren Lande sein Schler G a l l u s das nach ihm benannte Kloster.s t. Gallen grndete. Bedeutender^nsch wurden die Missionen angelschsischer Glau-bensboten, Der Angelsachse Willibrord grndete das Bistum Utrecht und begann die Bekehrung der Friesen, soweit sie unter frnkischer Herrschaft standen.
Unter ihm machte Winfried aus Wesse*, Bonifatius genannt, seine ersten Missionsversuche. Er wurde vom Papste selbst, zu dem er dreimal nach Rom reiste, mit der Mission im inneren Deutschland betraut. Er wandte sich zum Lande der Thringer- und der Chatten (Hessen), wo er bei Geismar eine dem Donar geheiligte Eiche fllte und viele Heiden zum Christentum bekehrte. Als er spter vom Papste zum Erzbischof von Germanien mit dem Sitze in Mainz ernannt war, fhrte er im rechtsrheinischen Missionsgebiete eine feste kirchliche Ordnung im engsten Anschlu an Rom ein, grndete Klster, darunter Fulda, ordnete und stiftete Bistmer und war auch fr die innere Besserung der verweltlichten frnkischen Kirche ttig. Durch seine Ber- *
Stein. Geschichte. C. Iv. o
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Extrahierte Personennamen: Pippin Bonifatius Childerich Chlodwigs Gregor_I. Irlnder_Columban Willibrord Winfried Winfried Bonifatius
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Das Mittelalter.
Einleitung. $
Zwei Tatsachen sind es besonders, welche die Welt des Altertums gleichsam aus den Angeln heben und eine neue Zeit, das sogenannte Mittelalter, anbahnen: die Ausbreitung des Christentums und sein Sieg der das Heidentum sowie die Zertrmmerung des w e st rmischen Reiches durch germanische Stmme, die sogenannte Vlkerwanderung. Auf den verschiedensten Gebieten des Lebens machte sich die Wirkung dieser Ereignisse geltend.
An die Stelle des heidnischen Gtterdienstes trat die Verehrung eines einzigen, rein geistigen Gottes. Die neue Religion predigte Tugenden, die das Heidentum nur ahnte. Sie lehrte das Gesetz der allgemeinen Menschenliebe, sie gab sich nicht als Religion eines ein-zelnen Volkes, sondern wollte alle Völker der Erde in gleicher Weise umfassen. Das Altertum sah im Streben fr das Vaterland, fr Ehre und Ruhm das hchste Ziel menschlicher Ttigkeit, das Christentum stellte sittliche Vervollkommnung als wichtigsten Lebenszweck auf.
Im brgerlichen Leben genossen die Frauen im Altertum kaum mehr Rechte als die Sklaven. Aber unter dem Einflu der ger-manischen Sitten und des Christentums gewannen sie eine wrdigere Stellung und bten im Kreise des neuerblhenden Familienlebens eine bedeutsame erziehende Ttigkeit aus. Das Sklaventum wurde zwar durch das Christentum nicht aufgehoben, doch war die christliche Kirche bestrebt, das Los der Leibeigenen ertrglicher zu machen.
Der Einflu des Germanentums schuf im Mittelalter eine neue Staatsform, die Lehnsmonarchie, indem mchtige Vasallen gegenber der Krone ein schweres Gegengewicht bildeten, wodurch der Herrscherwille des Knigs gemigt, die Festigkeit seiner Macht aber oft auch gestrt wurde.
Ferner entwickelte sich eine eigentmliche Verbindung und Durch-dringung des Kirchlichen und Staatlichen, die sich be-sonders in dem Verhltnisse des Kaisertums zum Papsttum offenbarte. Diese gegenseitige Beeinflussung von Kirche und Staat bildet die her-vorragendste Eigentmlichkeit des Mittelalters.
Stein. Geschichte. C. Iv. 2
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