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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 12

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 12 — heftiger vordringenden Germanen begann hier Domitian (81—96 n. Chr.) mit der Anlage eines Grenzwalles (Limes), der teils aus einem Erdwall und Graben, teils aus einer Mauer bestand, durch Wacht-häuser und Standlager geschützt war und das sogenannte „Zehntland"') begrenzte. Der Grenzwall begann bei Rheinbrohl (nördlich von Neuwied), lief über den Westerwald und Taunus nach Lorch in Württemberg und endigte bei Kehlheim a. b. Donau?) Einfluh der Römer auf deutsche Gesittung und Bildung. Die Berührung mit den Römern übte auf Gesittung und Bildung der Deutschen einen großen Einfluß aus. Bei den römischen Standlagern an der Donau, am Rhein und seinen Nebenflüssen ließen sich die ausgedienten römischen Soldaten als Ansiedler nieder, Kaufleute schlossen sich ihnen an, und bald war der Grund für ein neues Gemeinwesen geschaffen. Prächtige Bauwerke wurden ausgeführt, Wasserleitungen angelegt, Bäder errichtet und der Handel mit den umherwohnenden Völkern eröffnet. So entstanden in Süddeutschland Wien, Augsburg und Regensburg, am Rhein Straßburg, Speier, Worms, Mainz, Co b lenz, Bonn, Eöln und Xanten, an der Mosel Trier'') und im Innern des Landes Aachen. Auf den römischen Heerstraßen, die nach allen Gegenden führten und bald mit freundlichen Landhäusern geschmückt waren, zog der römische Kaufmann und brachte den Deutschen Haus- und Ackergeräte, Waffen, Kleiderstoffe, Schmuckfachen aller Art und die Kenntnis des Steinbaues. Die Deutschen boten hierfür Pferde und Rinder, Spargel und Rettiche und die schmackhaftesten Fische ihrer Flüsse. Mit Bernstein und dem rötlichen Haar deutscher Frauen wurde ein lebhafter Handel getrieben. Im Lande war der Handel ein Tauschhandel, an den Grenzen lernten die Deutschen die römischen Münzen kennen. Auch die Bodenschätze Deutschlands suchte man zu heben; nach Metallen wurde fleißig geschürft, an den heißen Quellen zu Aachen und Wiesbaden wurden Bäder eingerichtet. Der Boden gab guten Ton für Haus- und Küchengeräte, die in trefflicher Ausführung in großen Massen hergestellt wurden. Von den Römern lernten die seßhaft ge- *) Die Bezeichnung rührt daher, weil die bort wohnenden Deutschen bett Zehnten von dem Ertrage ihrer Äcker geben mußten. 2) Lage und Beschaffenheit des Grenzwalles finb heute größtenteils festgestellt, und eines seiner Kastelle, die Saalburg bei Homburg, ist roieber aufgebaut. Die gemachten Funbs werben in dem Prätorium, dem Neichslimes-mufeum auf der Saalburg, aufbewahrt, zu dem Kaiser Wilhelm Ii. im Jahrs 1900 den ©ritnb legte. 3) Die Porta nigra (= schwarzes Tor) in Trier.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 60

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 60 — meist verknüpft mit der Verleihung des M a r k t r e ch t e s, das dem Ort und dem zureisenden Kaufmann den königlichen Schutz zusicherte. Das Abzeichen dafür war das Marktkreuz, aus dem sich später die Rolandsäule entwickelte. Unter den sächsischen und fränkischen Kaisern begannen in den Grenzgebieten des alten Römerreiches die Städte, die sich bei den römischen Standlagern gebildet hatten, von neuem emporzublühen: im Innern des Reiches und an seinen Ostgrenzen entstanden bei den Bischofssitzen und Klöstern und um die Burgen durch Ansiedelungen neue Städte. Münster, Paderborn, Osnabrück und Hildesheim verdanken ihre Entstehung den dortigen Bischofssitzen, Fulda und Corvey den gleichnamigen berühmten Klöstern; Quedlinburg, Merseburg und Meißen gingen aus den daselbst angelegten Grenzfesten hervor. In den Städten bildete sich ein dritter Stand, der Bürger-stand. Die Handwerker machten einen großen Teil der städtischen Bevölkerung aus, waren aber von den Stadtherrn, z. B. dem Bischof, abhängig, für den sie allein zu arbeiten hatten. Mit der Zeit erhielten sie eine unabhängigere Stellung und brauchten nicht mehr ausschließlich für ihren Herrn zu arbeiten. Der Handel lag anfangs noch in den Händen der Juden und Ausländer. Durch die Verbindung mit der Lombardei, wodurch neue Handelswege erschlossen wurden, nahm der Handel einen lebhaften Aufschwung; Deutschland wurde Durchgangsland für die Waren aus dem Morgenlande und den südlichen Ländern nach dem Norden Europas. Am Rhein blühte als erste Handelsstadt des Rheines Eöln, dessen Seeschiffe bis nach England fuhren, an der Elbe das mächtige Magdeburg; Hamburg wurde ein wichtiger Platz für den Seehandel. Staatliche Verhältnisse. Das „heilige römische Reich deutscher Nation" war der mächtigste Staat Europas. Die einzelnen Stämme hatten sich enger aneinander geschlossen, das Nationalgesühl wurde immer lebhafter. Das Wort deutsch (volkstümlich), das zunächst den Gegensatz der Volkssprache zur lateinischen Kirchensprache bezeichnete, diente auch dazu, um deutsches Wesen von romanischem Wesen zu unterscheiden. Unter Heinrich Iii. hatte die Macht der Könige die höchste Höhe erreicht; allmählich wurde sie geringer. Die geistlichen Fürsten, deren Ansehen und Macht besonders durch Otto I. gehoben war, sollten ein Gegengewicht gegen die mächtigen weltlichen Fürsten bilden. Seit dem Wormser Konkordat waren die Bischöfe aber nicht mehr Reichsbeamte, die der König ernannte, sondern Lehnsträger. — Selbst die Ottonen hatten es nicht vermocht, die immer größer wer-
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